Das Leben lernen - St. Elisabeth Dortmund

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Um „gestresste“ Kinder und Jugendliche wieder zur Erholungsfähigkeit zu führen benötigen wir ein vertieftes Verständnis ihrer Lebenslage und kreative Betreuungsansätze. Ebenfalls ist die Einbeziehung neurobiologischer und neurologischer Erkenntnisse von Bedeutung. Das Neuro–Trainings als ein weiteres Angebot individueller Unterstützung ist aufgrund solcher inhaltlicher Auseinandersetzungen entwickelt worden. Dieses Beispiel machte aber allen Beteiligten auch deutlich, dass die fachliche Diskussionen in der Jugendhilfe St. Elisabeth in den vergangenen Jahren neben den „üblichen“ Erkenntnissen aus Pädagogik und Psychologie heute auch Kenntnisse und Zusammenhänge anderer Fachdisziplinen in den Blick nehmen muss. Auf dieser Ebene findet die Komplexität der Lebenswelten gewissermaßen eine Entsprechung in der Komplexität fachlicher Zusammenhänge.

von Friedhelm Evermann

Ein weiteres Angebot, das im Jubiläumsjahr 2007 in Angriff genommen wird, ist die Tagesbetreuung für Jugendliche. Wie die intensivpädagogische Wohngruppe auch, ist die Tagesbetreuung ein Baustein eines breiten und flexiblen Angebotes für Kinder, Jugendliche und Familien, mit dem die individuell orientierte Hilfe zur Erziehung möglichst „passgenau“ und an den Bedürfnissen der beteiligten Personen orientiert geleistet werden soll. Angesichts der dynamischen Entwicklung in der Jugendhilfe wird zukünftig die Erziehungshilfe insgesamt intensive Kooperationen verschiedener Fachleute und Institutionen benötigen, um den Lebenslagen und Bedürfnissen der Menschen in der Erziehungshilfe adäquat zu begegnen. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass die Leitbilder und Grundhaltungen der verschiedenen Helfer oder Systeme ähnlich sein sollten, da sich ansonsten alsbald unterschiedliches Fallverstehen und pädagogisches Handeln entwickeln wird. Die Transparenz und Flexibilität der Kooperationspartner muss sich zunächst im Innern einer Einrichtung erweisen, um nach außen fruchtbar zu werden. Viele der genannten Prozesse weisen darauf hin, dass eine wesentliche Aufgabe der Zukunftsentwicklung der Führung zukommt. Auch dies hat der Träger in seinem Leitbild festgehalten und in Führungsgrundsätzen die wesentlichen Inhalte der Führungsverantwortung festgelegt. Die Jugendhilfe St. Elisabeth hat, wie bereits in der langen Geschichte erwiesen, seit langem einen guten Ruf und ist ein geschätzter Kooperationspartner der öffentlichen Jugendhilfe. Dieses Vertrauensverhältnis wird von Seiten der Einrichtung und des Trägers weiterhin durch Transparenz und Offenheit gepflegt werden. Für das gute Verhältnis zu den betreuten Kindern, Jugendlichen und Familien wollen wir weiterhin durch gute Beziehungsgestaltung, Beteiligung der Betroffenen und Überprüfung der Effekte und der Effizienz im Rahmen des Qualitätsmanagements Sorge tragen. An den Wirkungen, d. h. an den Reaktionen der betreuten Menschen und der Kooperationspartner, wollen wir uns messen lassen.

Ausblick

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08.04.2007, 16:04


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