Bald hat das Spectrum Festival die gesamte Stadt Villach durchwandert. Das Spectrum bespielte Räume, Hallen und verschiedene Plätze in der Villacher Innenstadt. Und auf und rund um den Rathausplatz kehrt das Spectrum in diesem Jahr zurück, mit einer Hauptbühne direkt am Platz, einer weiteren Bühne am Standesamtsplatz und mit Programm im Stammhaus, der neuebuehnevillach, dazwischen.
Das diesjährige Festival steht, das diesjährige Festival steht unter dem Motto .... das diesjährige Festival steht unter keinem Motto! Vielmehr begleitet uns die Frage, was wollen wir sagen, wenn die Eindrücke der Welt rundum nur sprachlos machen. Die letzten zwei Jahre waren von einer Pandemie geprägt, die vieles auf den Kopf stellte, letztlich aber die herrschenden Verhältnisse unangetastet lies. Die Pandemie hat wieder gezeigt, dass der menschliche Kollektivkörper doch nicht so unabhängig und unverwundbar ist. Das zeigen auch die immer sichtbarer werdenden Auswirkungen der menschgemachten Klimakrise.
ausmacht. Und darum geht es beim Spectrum und seinem Programm. Das Spectrum will andere Perspektiven zeigen, in der Begegnung spannend, überraschend, konfrontativ und diskursiv - und nicht zuletzt soll es auch extrem Spaß machen.
Alles außer Einheitsbrei und trotzdem für jede*n etwas dabei.
Martin Dueller Künstlerischer Leiter
Seit Februar herrscht unweit von uns ein Angri skrieg, wie er vor kurzer Zeit in Europa noch kaum vorstellbar war, vergessend, dass rund um den Globus Ressourcen-Konflikte und Kriege passieren, die nichts produzieren außer Opfer und Zerstörung. Eine gesamte Aufzählung der Schrecklichkeiten, der Ungerechtigkeiten und Ungeheuerlichkeiten dieser Welt würde hier weit noch nicht enden. Anstatt sich angesichts all dessen nun zuhause einzusperren, sollten wir jedoch das Gegenteil tun: Rausgehen, sich zeigen, sich engagieren, partizipieren, mitdenken, wie es anders sein könnte. Und genau das machen die Künstler*innen und Gruppen, die wir für das diesjährige Spectrum Festival gewinnen konnten. Sie stehen für die Vielschichtigkeit, die eine Gesellschaft mit all ihren Themen
Das Spectrum Festival beginnt und endet mit neuen Legenden. Am Anfang steht die Produktion „She Legend“ des Tanzkollektivs Jüngst/Rykena, die sich mit Bildern und Ausdrucksformen von Comics und Superheld*innen und deren queerem Potential beschäftigt. Am Samstag endet das Festival mit den 3 „Legends of Entertainment“ Denice Bourbon, Christiane Rösinger und Stefanie Sargnagel und ihrer fulminanten Show, gefolgt von einer Abschlussparty in der neuebuehnevillach. Dazwischen kommt am Donnerstag dieheroldfliri mit ihrem Stück „Aberland“ basierend auf Gertraud Klemms gleichnamigen Buch, das sich mit Alltagsrollen von Frauen beschäftigt. Freitag ist dann „Cocktail- Tag“, wenn sich die Performer*innen Stefanie Sourial und Hyo Lee in ihrer Performance „Colonial Cocktail“ anhand von Spirituosen und ihren Ursprüngen mit der Kolonialgeschichte dieser auseinandersetzt und sich das Kunstkollektiv Context Cocktail mit einer schrillen Pop Art Drag Show und Performances in der neuebuehne und im ö entlichen Raum zeigt. Und darüber hinaus gibt es noch Lesungen von Barbi Marković, die in ihrem Buch „Die verschissene Zeit“ popkulturell die 90erJahre auf den Krieg in Belgrad stoßen lässt und Solmaz Khorsand, die in ihrem Buch „Pathos“ analysiert, wem diese Regung zugestanden wird. Außerdem werden an zwei Tagen Workshops mit den performance artists Sunny Pfalzer und Mary Maggic angeboten, die sich mit Widerstandspraktiken und zivilem Ungehorsam beschäftigen.
Natalie Ananda Assmann Künstlerische Co-Kuratorin
Und was steckt wohl hinter „Meat yourself“ vom Grillverein Heimatverrat? Finden Sie es heraus!
Es gibt beim Spectrum dieses mehr an Angebot, zu dem Sie bei freiem Eintritt herzlich eingeladen sind. Das gesamte Programm und ausführliche Beschreibungen finden Sie folgend in dieser Programmzeitung. Blättern Sie weiter, gerade weil Ihnen das alles noch nichts sagt, entdecken Sie mehr. Nehmen Sie sich Spectrum-Zeit.
Eine herzliche Einladung dazu. Martin Dueller & Natalie Ananda Assmann
Joachim Krenn
Natalie Ananda Assmann
Das Spectrum Festival 22 spielt sich in diesem Jahr rund um das Stammhaus der neuebuehnevillach ab. Neben der Hauptbühne am Rathausplatz gibt es eine Bühne am Standesamtsplatz und Workshops und Performances im öffentlichen Raum und im Theater neuebuehnevillach. Das Warten auf die Eröffnungsproduktion des Spectrum 22 wird von Künstler Luca Mussnig begleitet, der rund um den Rathausplatz performt.
START22 Eröffnung
Spectrum 2022 MI, 6. Juli Hauptbühne Rathausplatz Ab 20 Uhr
FISH THE PAINTING – LUCA MUSSNIG
Performance
In der Arbeit des aufstrebenden Künstlers Freakygreenfish geht es darum,die Verwendung von Leinwänden, die aus Leinen und Rahmen bestehen, zudekonstruieren, indem die Kunstpraxis namens Malerei durch diese beiden Materialien definiert wird. Er erkundet die Grenzen dieser neuen Rahmenbedingungen. Fish baut leere Konstrukte aus Rahmen, und indem er sie trägt, wird er selbst zum Gemälde.
Performances:
„Fish in a Tank“ im Raum 8 Klagenfurt // “Cross Painting” bei der Parallel Vienna // „Digital Frame“ bei der Parallel Editions // “Affection Cheese” an der Finissage von Oliver Hölzl, “Escape the Frame one” bei der Finissage von Olga Pastekova //// Teilnahme an den Ausstellungen: „Display“ im Kunsthaus Graz, „Billaa++ analog NFT store“ von AA Collections // “Projections” von YCC // “Meltdown” vom Ridley Road Project in London
Instagram @freakygreenfish
Luca Mussnig
SHE LEGEND / Carolin Jüngst & Lisa Rykena
Ort: *Hauptbühne, Rathausplatz
Termin: MI, 6. Juli, 21 Uhr
Mehr Infos: www.rykenajuengst.tumblr.com Instagram @rykenajuengst
In ihrer Tanzproduktion She Legend begibt sich das Choreographinnen-Duo Rykena/Jüngst (Hamburg / München) auf die Suche nach den queeren Potenzialen der Comic-Welt und ihren choreographischen Übersetzungen auf die Bühne. Inspiriert durch die Bildgewalt, die abstrakten und bizarren Ausdrucksformen des Comics, verwandeln sich Lisa Rykena und Carolin Jüngst in futuristische, cyborgartige Gestaltenwandlerinnen. Sie zeichnen mit ihren Körpern dilettantische Antiheldinnen, größenwahnsinnige Charaktere und komplizenhafte Heldinnen. Mit überzeichneter Gestik und expressiver Mimik bewegen sie sich durch imaginäre Landschaften von Mythen, Legenden und apokalyptischen Geräuschkulissen. Sie interpretieren mit ihren Körpern Superkräfte, besingen die eigenen Metamorphosen, scha en zeitgenössische mythologische Wesen. Sie befragen ihre eigene Heldinnenhaftigkeit und verkörpern dadurch nicht-konforme Figuren im Kampf gegen die Norm maskulinisierter Einzel-Held*innen.
Carolin Jüngst & Lisa Rykena arbeiten als künstlerisches Duo zwischen den Städten München und Hamburg. In ihren Tanzproduktionen streifen sie durch Striplokale, Varietétheater der 20er Jahre, Ovids Metamorphosen oder queere Comic-Conventions und lassen Meerjungfrauen, She Hulks, expressive Arien, samtene Bühnen und
Marmor-Daunenjacken aufeinandertre en. Sie beschäftigen sich in ihrer Arbeit mit queerfeministischen, intersektionalen und Ableismus-kritischen Körperdiskursen und der Transformation normativer Kategorisierungen von Körpern. Im Rückgri auf klassische, mythologische und popkulturelle Sto e erscha en sie Figuren, die sich den Stereotypen und Klischees heteronormativer Zuschreibungen widersetzen. Seit 2020 beschäftigen sie sich im Rahmen des Forschungsprojektes SPOKEN DANCE (zusammen mit der Choreographin Ursina Tossi) intensiv mit dem künstlerischen und politischen Potential der Audiodeskription. Sie produzieren ihre Stücke regelmäßig in Koproduktion mit Kampnagel Hamburg und dem HochX München (u.a. SHE LEGEND 2019/2020 und ROSE LA ROSE 2021). Ihre Arbeiten wurden auf diverse Festivals eingeladen, z.B. Outnow Festival Bremen oder imagetanz Festival am brut Wien. Die Produktion SHE LEGEND wurde zudem auf die Tanzplattform 2022 im HAU/ Hebbel-am-Ufer Berlin eingeladen.
Künstlerische Leitung, Choreografie & Performance: Carolin Jüngst, Lisa Rykena
PR-Fotografie: Jonas Fischer Szenische Fotografie: Daniel Dömölky
Videodokumentation und Trailer: Martin Prinoth / Dan Caetano & Natasha Vergilio
Zum Stück ist ein Booklet mit Zeichnungen von Larissa Bertonasco, Jul Gordon & marialuisa (SPRING Magazin) erschienen / Graphik: Beate Pietrek & Philipp Schultz / Raum für Illustration. Mit freundlicher Unterstützung von Huckepack Umzüge
Daniel Dömölky
Zwischenbilanz – ein Austausch / KD BARBA
Ort: *neuebuehnevillach
Termin: DO, 7. JULI, 18 Uhr
Mehr Infos: www.barba.at
__ Diskurs
Nach
Bestandsaufnahmen in den Sparten Musik, darstellende und bildende Kunst wird nun eine weitere Zwischenbilanz gezogen und weitere Schritte vorbereitet. Die breiten und umfassenden Fragen sowie persönliche Stellungnahmen, um die diese Veranstaltungsreihe kreiste, sind: Wie steht es in Kärnten/Koroška um die freie, avantgardistische Szene überhaupt?
Wie steht es um die Innovationskraft von Kunst? Welche Rolle spielt die (Un-)Sichtbarkeit von Frauen* oder von marginalisierten Gruppen dabei? Gründe für strukturelle Benachteiligung bestimmter Menschen werden zwar analysiert, aber Änderungen und Lösungen scheinen sich nicht gerade leicht finden zu lassen. Was kann oder muss die Kulturpolitik verändern? Was können oder müssen wir, die Akteur*innen, tun?
Anmeldung unter: info@barba.at
„Pathos“ / Solmaz Khorsand
Pathos ist überall. Permanent sind wir bewegt, empört und berührt von der Welt – und wollen das auch mit allen teilen. Pathos bedeutet Macht. Wenn die eigene
Bewegtheit andere bewegt, kommen erst die Dinge ins Rollen. Dann kann Pathos Veränderung bedeuten. Gleichzeitig spiegelt sein Einsatz auch die herrschenden Machtverhältnisse wider.
Scharf und pointiert seziert Solmaz Khorsand die einzelnen Tonlagen des uns stets umgebenden Pathoskonzerts. Sie misst die Lautstärke der Wortführer und hört bei den leisen Äußerungen der Ausgeschlossenen genau hin. Sie spürt, wessen aufgeregtes Geheul Gewicht hat und wem man rät, doch bitte nicht so pathetisch zu sein. Sie zeigt den fein balancierten Kipppunkt, an dem sich entscheidet, ob Pathos zu Achtsamkeit führt oder zu Radikalisierung. Und nicht zuletzt tritt sie ein für ein Innehalten, ein Dämpfen unseres eigenen Lärms und einen realistischen Blick auf
Ein Essay, der mit feministischem, antirassistischem und antidiskriminierendem Impetus die verschiedenen Aspekte der rethorischen Figur des Pathos beleuchtet und zum kritischen Nachdenken anregt.
Dieter Altmeyer, ekz
Lesung
Ort: *Bühne Standesamtsplatz
Termin: DO, 7. JULI, 19 Uhr
Mehr Infos: https://www.kremayr-scheriau.at/buchere-books/titel/pathos/ Instagram @rykenajuengst
uns selbst, der dazu ermutigt, im richtigen Moment einfach mal den Mund zu halten.
Die Journalistin Solmaz Khorsand hat in ihrem ebenso kurzweiligen wie klugen Buch „Pathos“ (2021) dafür plädiert, das eigene Pathos hin und wieder zu drosseln und die Bühne für jene zu räumen, die normalerweise nicht oder kaum gehört werden.
Klaus Nüchtern, Falter
ABERLAND / dieheroldfliri Schauspiel
Ort: *Hauptbühne, Rathausplatz
Termin: DO, 7. JULI, 21 Uhr
Mehr Infos: www.dieheroldfliri.at
ABERLAND von Gertraud Klemm ist ein lustvoller und bitterböser Text über zwei Frauen aus verschiedenen Generationen, die ihrem Gedankenfluss freien Lauf lassen und ohne Selbstzensur äußern, was Frauen denken, aber selten wagen, laut auszusprechen. Mutter und Tochter, die auch Mutter ist, sind trotzig, ungerecht, beäugen mit zynischer Distanz ihre Umgebung und erö nen Einblicke in eine Gedankenwelt, in der Frauen sich umgehend wiedererkennen. Die nicht immer gesellschaftsfähigen Innenansichten sind befreiend, weil sie emotional sind und leider immer noch wahr. Es ist das ernüchternde Porträt zweier Mittelschichtsfrauen, die weniger Opfer gesellschaftlicher Zwänge zu sein scheinen als des hausgemachten Selbstbetrugs. Die Summe aus falschen Entscheidungen verhindert, sich den überwunden geglaubten Rollenbildern energischer entgegenzustellen. Frauen stecken fest in der Prägung über Generationen hinweg. Erfahrung und Wissen werden nicht geteilt. Es fin-
Inhalt:
Gertraud Klemm: „Aberland ist dort, wo frau hingerät, wenn sie an der „ja, aber-Abzweigung“ immer das ‚aber‘ nimmt: Ich will mit Raketen ins All fiegen, aber ich will mal Mutter werden. Ich will den Konzern leiten, aber meine Kinder sollen Selbstgekochtes essen.“
markmosman
det zu wenig Transfer zwischen den Generationen, zwischen Mutter und Tochter, statt. Im Titel verbirgt sich das zentrale Problem. Die 58jährige Elisabeth und ihre 35jährige Tochter Franziska nennt die Autorin Gertraud Klemm typische ‚Ja…aber‘-Frauen, die wichtige Entscheidungen in ihrem Leben permanent verschieben, weil sie in der Klemme stecken zwischen Mutterrolle, Gleichberechtigung und Selbstbild. Auch moderne Frauen tappen immer noch in die gleichen Fallen. Eine provokante Wahrheit.
Der Roman folgt Elisabeth und Franziska, Mutter und Tochter, in ihren Überlegungen über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren. Beide Frauen arbeiten sich an kalendarischen Ereignissen und Kleinigkeiten des Alltags ab, ihre Beobachtungen sind präzise, scharfsinnig, und enden oft in bitterkomischen Wutausbrüchen. Intime Bekenntnisse gewähren Einblicke ins Begehren beider Frauen, ohne dass großes Aufheben darum gemacht wird. Franziska, Ende 30, ist voller Zorn auf Mann, Sohn und alles, was sie unerbittlich in ihre Mutterrolle zwingt, weil sie es nicht scha t, an ihrer Doktorarbeit weiterzuarbeiten. Aus der studierten Biologin wurde, was sie nie sein wollte: Vollzeitmutter und Hausfrau – wie ihre eigene Mutter Elisabeth. Voller Selbstverachtung ist sie sich bewusst, welche Fehlentscheidungen dazu geführt haben, dass sie “von der Mutterschaft überwuchert” wird. Das Drängen von Tom auf ein zweites Kind stachelt ihren Widerspruchgeist an, zumal es ihr nicht gelingt, vom Partner eine gerechte Aufteilung der Arbeit zuhause einzufordern. Die als Ausflucht getarnte A äre mit dem alternden Maler Jakob
endet in einer großen Peinlichkeit. Franziska wird ein zweites Mal schwanger. Doch der Fötus hat drei 21er-Chromosomen, es kommt zum Schwangerschaftsabbruch. Jetzt hat sie Zeit für ihre Dissertation; doch die Freiheit ist bedrückend. Am Ende steht das Fazit: Das Leben sollte anders sein, doch ändern darf es sich nicht. Elisabeth ist sich ihrer Abhängigkeit und den Defiziten erst mit den Jahren bewusst geworden. Gelegentlich gibt sie sich Ausbruchsfantasien hin, doch der Zorn reicht nur für eine Beinahe-A äre mit dem Künstler Jakob. Elisabeths Fesseln sind Wohlstand, Ansehen und Bequemlichkeit. In kluger Selbstreflexion über das bevorstehende Altern wappnet sie sich für die letzte Phase ihres Lebens.
REGIE Barbara Herold
SCHAUSPIEL
Franziska: Maria Fliri
Elisabeth: Helga Pedross
AUSSTATTUNG Caro Stark
LICHT Martin Beck
ASSISTENZ Laura Loacker
PRODUKTION Beate Buchsbaum
PLAKAT/GRAFIK Caro Stark
"Die verschissene Zeit“ / Barbi Marković
Ein einzigartiges popkulturelles Spiel mit dem Belgrad der Neunziger – und zugleich ein verrückter Wettlauf gegen eine Zeit, die die Gesellschaft eindeutig verschissen hat.
Belgrad, 1995: Marko, seine Schwester Vanja und Kasandra aus der Roma-Siedlung leben im „riesigen psychowirtschaftlichen Desaster“ der 90er-Jahre – einem Teufelskreis aus Armut, Gewalt, Inflation, Drogen und neuen Technologien. Doch gibt es in diesem genialen Roman auch Gangs und Dealer, einen verrückten Wissenschaftler und eine
Zeitmaschine, eine Balkan-PopIkone und schrägen Sex, es gibt Bombardements und Zerstörung, aber auch Musik und Freundschaft.
Und als die drei Jugendlichen in das Kriegsjahr 1999 katapultiert werden, begreifen sie, dass sie ihre Stadt aus den verheerenden 90ern befreien müssen. In einer rasanten Verfolgungsjagd versuchen sie, den Schlüssel zur Zeitschleife zu finden und Geschichte neu zu schreiben.
Barbi Marković geboren 1980 in Belgrad, studierte Germanistik, lebt seit 2006 in Wien, 2011/2012 als Stadtschreiberin in Graz. 2009 machte Markovic mit dem ThomasBernhardRemixRoman „Ausgehen“ Furore. 2016 erschien der Roman „Superheldinnen“, für den sie den Literaturpreis Alpha, den Förderpreis des AdelbertvonChamissoPreises sowie 2019 den PriessnitzPreis erhielt. 2017 las Barbi Markovic beim BachmannPreis, 2018 wurde „Superheldinnen“ im Volkstheater Wien aufgeführt. Zahlreiche Kurzgeschichten,Theaterstücke und Hörspiele. Zuletzt im Residenz Verlag erschienen: „Die verschissene Zeit“ (2021).
Apollonia Theresa Bitzan
COLONIAL COCKTAIL / STEFANIE SOURIAL
& HYO
LEE Performance
Ort: *Hauptbühne, Rathausplatz
Termin: FR, 8. JULI, 20 Uhr
Mehr Infos: www.stefaniesourial.com
Colonial Cocktail – Volume 2 – “SPIRITS”
In ihrem Stück destillieren Stefanie Sourial und Hyo Lee die Essenz aus den letzten vierhundert Jahren europäischer Kolonialgeschichte und ver packen sie in eine sechzigminütige Performance. Colonial Cocktail spürt den Ursprüngen von Spi rituosen und anderen alkoholischen Getränken nach, bringt sie in die Gegenwart zurück, wo sie würzig auf der Zunge zergehen, sauer im Abgang. In Wiens Bars fließt jede Nacht hochkonzentrierte Geschichte, die zu einem großen Teil der europäischen Kolonialzeit entstammt. Aber wer genießt schon einen Drink, wenn er auf seine Geschichte achtet? Stefanie Sourial und Hyo Lee zeigen mittels Performance und Erzählung koloniale Bezüge von Spirituosen auf und deren Auswirkungen auf unsere heutige Gesellschaft. Wie sind die heutigen Trendgetränke entstanden? Wie beeinflussen Spirituosen unser Leben? Was daran ist politisch? Komplexe koloniale Themen, die in der intimen Atmosphäre einer Bar angesprochen werden und sich mit einer Geschichte von Gewalt aus verschiedenen Schnäpsen älterer und jüngerer Jahrgänge mischen lassen, entfalten ein bittersüßes Bouquet.
Stefanie Sourial arbeitet als PerformanceKünstlerin in Wien und lehrt an der Akademie der bildenden Künste. Ihre Performancearbeiten sind antirassistisch und queer und verbinden historische und politische Erzählweisen miteinander, stets fokussiert auf das Politische. Eigene Arbeiten umfassen u.a. die Soloperformance FREAK (2014/15), die Performance-Trilogie Colonial Cocktail (2019), die multimediale Performance City of Diaspora (2021/22) und ihr kommendes Bühnenprojekt New Endings (2023).
Hyo Lee was born in Seoul, South Korea and currently lives and works in Vienna, Austria. Her practice is performance-oriented and collaboration-based, and her queer and diasporic identity forms a crucial part of her artistic practice. Lee holds an MA in Photography from the University of Applied Art Vienna and in Video and Video Installation from the Academy of Fine Arts Vienna. She is currently in the PhD in Practice program at the Academy of
Konzept & Performance: Stefanie Sourial
Performance: Hyo Lee
Tourmanagement: mollusca productions
Eine Ko-Produktion von Stefanie Sourial and brut Wien. Unterstützt von der Kulturabteilung der Stadt Wien.
Lorenz Seidler
AZE Konzert
Ort: *Hauptbühne, Rathausplatz
Termin: FR, 8. JULI, ca. 21 Uhr
Mehr Infos: www.spoon-agency.at/artist/aze/
Aze ist das musikalische Duo bestehend aus den – ihres Zeichens – zertifizierten sad & sexy Popgirls Ezgi & Beyza. Seit 2020 gewähren uns Aze mit ihrer Musik einen nonchalanten Einblick in ihr tiefstes Inneres: mit einem Sound-Mix aus RnB, Indie, Pop und Nuancen orientalischer Musik sowie den charmant verspielten Texten bieten und finden sie Raum zu fühlen, auszusprechen und zu verarbeiten – für sich selbst und auch für die Hörer*innen. Aber: kein Drama ist zu groß, um es nicht mit einem humorvollen Twist annehmbarer zu machen – ein erprobter Coping-Mechanismus, der auch für Aze funktioniert.
Als sich Aze Anfang 2021 mit ihrem Producer Jakob Herber (doppelfinger, Culk, Sophia Blenda, FLUT, Anger) in einem Studio in Oberösterreich verbarrikadiert hatten, fanden in einem Moment der kosmischen Synergie eine atmosphärische Gitarrenspur und eine gesampelte Sprachmemo zueinander und der Raum spürte: Das ist es.
So entstand die erste Hälfte der Doppelsingle SWEET TALK, die auf einer tatsächlichen Sprachnachricht von Beyza an Bestie Ezgi basiert. Darin beschreibt sie, wie sie in ihrer Beziehung nicht glücklich ist, sich die Situation aber »sweet sweet talked« und die schlechten Emotionen verdrängt – wohlwissend, dass das nicht der richtige Weg ist, aber die Situation einfach akzeptierend, durchlebt sie zynisch all die Momente der Resignation; SIDEWALK wiederum gibt als bittere Kehrseite dessen die schmerzhafte, dry-a** Erkenntnis wieder, dass all dies nirgends hinführt: »she wanna sweet talk, I’m on the sidewalk«.
Ihr Debütalbum erscheint Ende Juni
AZE sind Ezgi & Beyza
Aze werden vertreten von Spoon Agency
CONTEXT COCKTAIL
Ort: *neuebuehnevillach
Termin: FR, 8. JULI, ca. 22 Uhr
Mehr Infos: www.contextcocktail.com
ContextCocktail Aktion
Pop Art Show, Performance, DJs
Ich geh durch die Einkaufsstraße und ich seh immer nur das gleiche. Wo find ich denn etwas das zu mir passt? Wann seh ich etwas was mir auch gefällt. Meine Oberlippe juckt und meine Zunge dreht sich im Kreis. Du bist jetzt hier. Küss mich.
ContextCocktail: Spielraum
ContextCocktail servieren in einer verschwitzten vierstündigen Nacht und Nebelaktion Drag-Performances, versteckte Interventionen mit den Gästen, Allerlei Musik Auflegerei und Drinks on the Rocks. Cheers.
ContextCocktail
ist ein fluides Kunstkollektiv, das in einer größeren Stadt an der Donau wohnt. Wiederkehrende Themen sind Queerness, Feminismus, Community building und die Hinterfragung von Gesellschaftlichen Normen.
Bei Context Cocktail dreht sich alles um Performance, Video&Fotografie und Aktionen im ö entlichen Raum. CC liebäugelt mit Internet und Social Media Kultur.
ContextCocktail erscha t temporäre o ene Räume und bietet eine Bühne für queerfeministische Perspektiven durch Happenings, Workshops und Club Culture. CC vermehrt und transformiert sich ständig durch die Kollaboration mit Mitgliedern der ContextCocktail Community.
*** OPEN CALL
ContextCocktail sucht queere Paare in Villach und aus ganz Kärnten für eine gemeinsame Kuss-Aktion am 8.7.22 19.30 im öffentlichen Raum. Die Aktion wird im öffentlichen Raum in Villach im Rahmen des Spectrum Festivals stattfinden. ContextCocktail ist ein queerfeministisches Kunstkollektiv, das mit der Aktion zu mehr Sichtbarkeit der LGBTQIA+ Community beitragen will.
Wir freuen uns über Nachrichten auf contextcocktail@gmail.com
MEAT YOURSELF / Grillverein Heimatverrat
__ Aktion
Ort: *Rathausplatz
Termin: SA, 9. JULI 10 Uhr
Es ist höchste Zeit uns selbst aufzuessen. Der Grillverein Heimatverrat hat sich der Forschung nach, und dem Experimentieren mit rohsto schonenden und hygienische Alternativen zu Tierkadavern verschrieben. Im kultivierten Fleisch liegt neben enormen finanziellen, ökologischen und gesundheitlichen Zukunftspotential außerdem die Möglichkeit sich auf spirituell molekularer Ebene zu vereinigen – mit wem oder was auch immer mensch wünscht. Du bist was du isst. Du wirst was du willst. Die wichtigste Herausforderung, um geschmacklich und substanziell Top Qualität liefern zu können, sind die Ausgangszellen. Vom Objekt der fleischlichen Begierde stammen wenige, schmerzfrei entnommene Ausgangszellen, die sich anschließend in Nährlösungen vermehren. Das alles geschieht ohne Einsatz von Gentechnik und ohne Eingri in die DNA-Sequenzen der Zellen.
Um dreidimensionales Fleisch zu bekommen, braucht mensch Gerüste. Ideal ist ein essbares Gerüst, das vom Endprodukt nicht entfernt werden muss. Wünschenswert ist, dass Änderungen von pH-Wert oder Temperatur eine große Volumsreaktion des Andock- Gerüsts verursachen, um die Zellen durch Bewegung zu „trainieren” – analog wie es mit Muskeln im Fitnesscenter der Fall ist. Aus 0,5 Gramm einer Zellprobe können z.B. 80.000 Burger oder 100.000 Würste gewonnen werden. Der Fleischbedarf von 10 Billionen Menschen kann von 200 gut gehaltenen Individuen nach Wahl gedeckt werden, von Justin Bieber über Ingrid Flick bis zu Armin Assinger erö net sich eine grenzenlose Welt des guten Geschmacks.
__Schauspiel
DU BIST WAS DU ISST DU WIRST WAS DU WILLST
DIE HYGIENISCHE ALTERNATIVE ZUM VERZEHR VON TIERKADAVERN
MEAT YOURSELF INTO THE FUTURE
GROSSE FRAUEN GROSSE REDEN / NEUEBUEHNE IM ZUG *
Die neuebuehnevillach auf Tour im Zug durch Kärnten
Die neuebuehne bringt ein neues Projekt auf Schiene – an einem ungewöhnlichen Spielort ist eine außergewöhnliche Theatererfahrung garantiert.
Ab 9. Juli fahren Sonderzüge der ÖBB den ganzen Sommer lang jeden Samstag quer durch Kärnten zwischen verschiedenen Gemeinden.
In dieser besonderen Inszenierung erlebt man bewegende Reden von Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen und Aktivistinnen, die ihre Stimme für eine bessere und gerechtere Welt erheben.
Michelle Obama, Angelina Jolie, Hillary Clinton, Emma Watson, Greta Thunberg, Angela Merkel, Ursula von der Leyen, J.K. Rowling und viele mehr garantieren eine starke Anbindung an die Gegenwart mit all ihren Herausforderungen.
*Spezial-Ticketpreis inkl. Zugfahrt € 25,– / erm. € 19,–Jugendliche bis 18 Jahre € 12,–
leonello
LEGENDS OF ENTERTAINMENT /
DENICE BOURBON&CHRISTIANE
RÖSINGER&STEFANIE SARGNAGEL
__ Lesung _ Konzert _Comedy
Ein schillernder Abend mit drei ungleichen Superstars, vereint durch die Liebe zur gepflegten Abendunterhaltung. Denice Bourbon, der aufgehende, lesbische Stern am Stand-upHimmel, Christiane Rösinger, legendäre Berliner Songwriterin und Galaistin und Stefanie Sargnagel, Kultpoetin aus der Wiener Vorstadtkneipe, treten zum ersten Mal gemeinsam auf einer Bühne auf. Jede für sich ein Hit, sind sie im Trio eine Naturgewalt.
Denice Bourbon ist eine lesbisch/queerfeministische Performancekünstlerin, Sängerin, Autorin, Moderatorin, Kuratorin und Stand-up-Comedian. Sie verwendet Humor und Unterhaltung als aktivistisches Werkzeug, um auf politische Themen aufmerksam zu machen. Seit Jahren arbeitet sie als freie Künstlerin sowohl im Theater- als auch im Filmbereich. Sie hat gemeinsam mit Künstler*innen wie Katrina Daschner, Gin Müller, Veza Fernández, Sabine Marte, Stefanie Sourial, Stefanie Sargnagel, Amina Handke, Nesterval und an Häusern wie brut, WUK, WERK X, Ateliertheater, Kosmos Theater, Spektakel u. v. m gearbeitet. Denice Bourbon kuratierte gemeinsam mit Denise Kottlett das erste queere Performancefestival Wiens Straight To Hell (2015) und ist Co-Gründerin des queeren Stand-upComedy-Club „PCCC*“.
Ort: Hauptbühne, Rathausplatz
Termin: SA, 9. JULI, ca. 21.10 Uhr
Mehr Infos: http://www.christiane-roesinger.de https://www.stefaniesargnagel.at
Stefanie Sargnagel studierte in der von Daniel Richter angeleiteten Klasse der Akademie der Bildenden Künste Wien Malerei, verbrachte aber mehr Zeit bei ihrem Brotjob im Call-Center, denn: «Immer wenn mein Professor Daniel Richter auf Kunststudentenpartys auftaucht, verhalten sich plötzlich alle so, als würde Gott zu seinen Jüngern sprechen. Ich weiß nie, wie ich damit umgehen soll, weil ich ja Gott bin.» Seit 2016 ist sie freie Autorin – und verbringt seitdem mehr Zeit bei ihrem Steuerberater. Sie erhielt den BKS-Bank-Publikumspreis beim Wettbewerb zum Ingeborg-Bachmann-Preis 2016. Ihre beiden Bücher “Statusmeldungen” und “Dicht” waren Bestseller, “Statusmeldungen” wurde für das Kino verfilmt.
Christiane Rösinger war Gründerin, Sängerin und Texterin der Berliner Bands Lassie Singers und Britta. In den 90er Jahren war sie eine der Betreiberinnen der legendären Flittchenbar am Berliner Ostbahnhof. Neben ihrer Arbeit als Musikerin schreibt sie Kolumnen und andere Beiträge für verschiedene Zeitungen und Magazine, darunter taz, Tagesspiegel, Berliner Zeitung und Frankfurter Allgemeine Zeitung. Im Jahr 2008 verö entlichte sie ihren ersten Roman, “Das schöne Leben”. Seit 2008 schreibt und spricht sie die wöchentliche Kolumne “Aus dem Leben der Lo-fi-Boheme für den österreichischen Radiosender fm4. Sie verö entlichte in den letzten Jahren zwei Soloalben und schrieb mehrere Bücher.
GANGS OF PERFORMATIVE ACTIVISM
beschäftigt sich mit performativen Strategien im Aktivismus – historisch und gegenwärtig. Der Workshop geht der Frage nach, durch welche körperlichen Erfahrungen eine Gemeinschaft entstehen kann. Während des Workshops testen wir verkörperte performative Strategien des Aktivismus und wie wir das „Miteinander“ zum ermächtigenden Werkzeug werden lassen. Die Workshop-Tage können unabhängig voneinander besucht werden.
Ort: *Tre punkt neuebuehnevillach
Termin: FR, 8. Juli und SA, 9. Juli 16 - 19 Uhr
Mehr Info: https://sunnyp.net
FREITAG / TAG 1: Der Workshop vergleicht die performativen Strategien von: Aktivist*innengruppen wie Pussy Riot; Kunstkollektiven wie Guerilla Girls; bringt Hooliganismus und Cheerleading zusammen und bietet einen Überblick über Methoden wie: Kostüm/Anonymität/Uniform, kollektive Empathie, gemeinsame Ziele sowie Aktionen wie das Singen in einem Chor. Um zusammen eine dieser Methoden zu testen, werden wir zu einem kollektiven Körper und begeben uns in den ö entlichen Raum Villachs und testen wie es ist als Schwarm zu agieren.
Kollektives Einmischen üben
SAMSTAG / TAG 2: Wie kann man eingreifen, wenn man Zeug*in von sexuellen Übergri en oder rassistischer Diskriminierung im ö entlichen Raum wird? An Tag 2 des Workshops werden, die Teilnehmenden darauf vorbereitet, sich in heiklen Situationen einzumischen. Gemeinsam testen und entwickeln wir Strategien und üben diese wie in eine verbalen Boxtraining. Sich einmischen!
Anmeldung für alle Workshops unter: o ce@neuebuehnevillach.at
Sunny Pfalzer
ist Performance- und bildende Künstler*in und lebt in Berlin und Ternitz. Sunny nutzt Poesie und Textilskulpturen, um Geflechte aus deren aktivistischen Hintergrund, künstlerischen Recherchen zu Geschichte und Politik sowie visueller Populärkultur zu scha en. Arbeitsethik und Freundschaft liegen dieser Praxis zugrunde. Zu den jüngsten Präsentationen gehören KW Institute for Contemporary Art, Deutschland, Kunsthalle Wien, Shedhalle und Les Urbaines, Schweiz.
Onsoh Edwards
Amitel Kayam
molecular queering agency / Mary Maggic
Achtung! Stark begrenzte Platzanzahl. First come First serve.
Willkommen bei der Molecular Queering Agency. Wir sind die Agentur, die für die industrielle Entfremdung des Menschlichen, Nichtmenschlichen und Planetarischen verantwortlich ist. Die molekulare Besiedelung endokrin wirksamer Verbindungen weist unseren Körper als veränderlich, wandelbar und reaktionsfähig gegenüber der Umwelt aus. Wir laden Sie ein, an einem 10-köpfigen Ritual des Ungehorsams teilzunehmen, das darauf abzielt, Ihre öko-heteronormativen Ängste rund um unsere kollektive Alien-Werdung zu neutralisieren. Wir bitten Sie, treue Vertreter der MQA zu sein und diese Leistung mit einer Probe Ihres eigenen Urins durchzuführen. Sie werden auch in MQA-Uniformen gekleidet und durch eine einfache Choreografie geführt, die teils Wissenschaft und teils Hexerei ist. Zu den Uniformen gehört eine Sauersto maske aus Kunststo , die den Luftstrom leicht einschränken kann. Die Aufführung wird englischsprachig und fotodokumentiert sein und kann von einem größeren ö entlichen Publikum besucht werden. Alle Uniformen und Geräte werden für die Au ührung desinfiziert.
Für diese Mitmach-Performance stehen uns nur 9 Slots zur Verfügung. Vorkenntnisse oder Hintergrundwissen sind nicht erforderlich. Während der Au ührung müssen Sie ein sauberes Kostüm anziehen, eine Sauerstomaske tragen, eine einfache Choreografie ausführen und Ihren eigenen Urin vor Ort bereitstellen. Nach der Au ührung findet eine Gruppendiskussion statt, planen Sie also bitte mindestens 2 Stunden am Au ührungsort ein. Die Registrierung erfolgt nach dem Prinzip „First come, first serve“, jedoch werden Queer-, Migrantenund POC-Personen bevorzugt.
Ort: *Tre punkt neuebuehnevillach
Termin: SA, 9. Juli, 17 Uhr
Mehr Info: https://maggic.ooo/
__Workshop
Mary Maggic ist eine nicht-binäre Künstler*in, an der Schnittstelle von Biotechnologie, kulturellem Diskurs und zivilem Ungehorsam arbeitend. Maggic's Arbeit umfasst dokumentarisches Video, wissenschaftliche Methodik, ö entliche Workshopologie, Performance und Großinstallation. Maggic ist aktuell member des Online-Networks Hackteria: Open Source Biological Art und dem Theaterlabor-Kollektiv Alien in Green, dem asiatischen Künstler*innen-Kollektiv Mai Ling Vienna, sowie Mitwirkende*r am radikalen Lehrplanprojekt Pirate Care und am Online-CyberFeminism.
Therese Terror DJ-Set & Par-
Therese Terror ist DJ, Promoterin und Geschäftsmann. Sie kuratiert verschiedene Lineups – vor allem in kulturellen Kontexten – und ist eine aktive Unterstützerin von Gleichberechtigung und Diversität innerhalb der elektronischen Musik. Sie ist Resident in der Grelle Forelle mit ihrer Reihe “Reign of Terror”, die sich sowohl Pionieren der elektronischen Musik als auch Newcomer*innen innerhalb der lokalen Szene widmet.
Derzeit moderiert sie eine zweimonatliche Radioshow “Guilty Pleasures” auf dem Wiener Community-Radio res.radio. Ihre DJSets reichen von Techno, treibendem Acid, Trance und Leftfield Electronica bis hin zu Pop bis hin zu Pop-Hymnen; temporeich und voller Referenzen an verschiedene Epochen der elektronischen Musik.
END22
David Shermann
Ort: *neuebuehnevillach
Termin: SA, 9. JULI, 23 Uhr
Mehr Info: Instagram
@thereseterror
Künstlerische Leitung: Martin Dueller
Festival Produktionsleitung: Waltraud Hintermann / Clemens Luderer
Festival-Büro: Diana Katol
Technikleitung: Herbert Salzer
Licht- und Tontechnik: Gerald Samonig
Inspizienz: Frankie Feutl
Festivalbetreuung: Lena Grechenig
Grafik, Layout: Patrick Connor Klopf
Das Spectrum Festival ist eine Produktion der neuebuehnevillach
17.00 molecular queering agency / Mary Maggic *Treffpunkt neuebuehnevillach Workshop
19.40 Grosse Frauen Grosse Reden / neuebuehne im Zug *Abfahrt Hauptbahnhof ** Schauspiel
21.15 Legends of Entertainment / Denice Bourbon&Christiane Rösinger&Stefanie Sargnagel *Hauptbühne Rathausplatz Lesung Konzert Comedy
23.00 END22 Therese Terror (DJ) *neuebuehnevillach__DJ
„Aber sie zögern noch auf der Schwelle.“
Walter Benjamin
Das diesjährige Festival Spectrum starten wir unter dem Schlagwort
„Schwelle“.
An welcher Schwelle stehen wir?
Wenn man die rasant fortschreitenden Klimaveränderungen bedenkt, gibt es eine Schwelle auf der wir stehen, die die Menschheit bedroht. Man weiß noch nicht, wie weit die Schwelle reicht, auf der wir uns bereits befinden, aber man kann erahnen, dass diese in absehbarer Zeit überschritten sein wird.
Es gibt Schwellen, die ein Hindernis darstellen, auf die man - vielleicht nicht alle – im Alltag stößt und die sich im schlimmsten Fall als unüberwindbar herausstellen.
Eine Schwelle sollte eigentlich keine Grenze sein, ebensowenig wie eine Behinderung, sondern die Verbindung und den Übertritt erleichtern.
Beide Beschreibungen stellen Probleme dar, aber Schwellen lassen sich auch als positiv beschreiben.
Wo stehen wir?
Denn die Schwelle zeigt uns auch, dass es nicht nur „Das Eine“ und „Das Andere“ gibt, dass es immer auch ein Dazwischen geben muss und gerade das Dazwischen vereint eine enorme Vielfältigkeit.
Die Schwelle beschreibt damit auch die Chance zur Transformation, zumindest solange, bis sie endlich abgebaut werden kann, sämtliche Schwellen abgebaut werden können um allen eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen.
Und es gilt Schwellenängste abzubauen.
Inhaltlich beschäftigt sich das Spectrum in diesem Jahr also mitunter mit Schwellen und ihren möglichen Deutungen und tanzt diesen auf der Nase herum.
Über Schwellen tanzen
Was man an den vier Festivaltagen aber auf jeden Fall nicht übersehen kann, ist die Vielzahl an Produktionen, die den Tanz in den Fokus rücken und zwar mit lokalen und gleichzeitig internationalen Produktionen. Die Villacher Innenstadt wird in der Festivalzeit ebenso mit Performance, Theater, Film, Literatur und einem Workshopangebot „bespielt“. Die Hauptbühne befindet sich wieder am Villacher Rathausplatz, das nachgestellte „+“ steht dafür, dass wir vereinzelt auch andere Orte der Villacher Innenstadt bespielen. + Alles bei freiem Eintritt!
Die Programmzeitung ist dafür da, einen guten Überblick über das dichte und vielfältige Programm zu geben, alle weiteren Informationen gibt es unter www.festivalspectrum.com
Wir wünschen gute Unterhaltung, bereichernde Diskurse und das alles mit viel Spaß.
Martin
Dueller & Du!ana Balti"
Künstlerische Leitung: Martin Dueller
Co-Kuratorin: Dušana Baltić
Festival Produktionsleitung: Waltraud
Hintermann / Clemens Luderer
Festival-Büro: Diana Katol
Technikleitung: Herbert Salzer
Licht- und Tontechnik: Gerald Samonig
Inspizienz: Frankie Feutl
Festivalbetreuung: Amelie Leschinger, Max Rosenberger
Grafik, Layout: Patrick Connor Klopf
Das Spectrum Festival ist eine Produktion der neuebuehnevillach
Mitbegründerin und Künstlerische Co-Leitung der Tanzcompany Hungry Sharks (www.hungrysharks.at) und arbeitet als freie Produktionsleitung, Kuratorin, Kultur- und Tourmanagerin für Projekte in der darstellenden Kunst. Von 2018 bis 2022 co-kuratierte und leitete sie gemeinsam mit Valentin Alfery das Jahresprogramm der kulturschiene Salzburg (initiiert von ÖBB und Stadt Salzburg), welches internationale Straßenkünstler*innen, zeitgenössische Zirkuskunst, Tanzperformances und Konzerte zeigte.
In den Bereichen Produktion, Touring und Projektorganisation arbeitete sie mit Dagmar Dachauer (Aerowaves – Twenty20), Frantics Dance Company sowie mit den Vereinen tanz.sucht. theater (Hexen, Dschungel Wien), handikapped unicorns (Herstory, Werk-X-Petersplatz) und KD Barba.
Body music workshop//Federica Loredan „open to every kind of body-background-age“ (12+)
Workshop
Körpermusik ist die ursprünglichste Form von Musik, die jemals existierte, ein sehr starkes Element des sozialen Zusammenschlusses. Der Körper als erzählerisches, ausdrucksstarkes und klangliches Instrument wird auf unterschiedliche Weise einbezogen, indem Stimme, rhythmische Muster, Bewegung, Beziehungen, Spiele, Improvisationen und eine Menge Spaß miteinander kombiniert werden!
A Ritual of PatriarchySmashing //
Romina
Achatz & Rachel Alvarez
Performance
Ein zeremonielles, poetisches, partizipatorisches Zertrümmerungsritual. Neben der symbolischen Zertrümmerung des Patriarchats durch das Duo Romina Achatz und Rachel Alvarez, sind die BesucherInnen eingeladen, mit einem Stift alles was sie zertrümmert haben möchten auf eine der 10 riesigen Wassermelonen zu schreiben, die auf dem Hauptplatz platziert sind: seien es schmerzhafte Erinnerungen, unliebsame Angewohnheiten, destruktive Ideologien, systemische Gewalt, Ängste, Kapitalismus oder Liebeskummer. Im Anschluss werden diese von den Performerinnen symbolisch mit einem japanischen Schwert in tausend Stücke geschlagen.
warm up23
Ort: *Hauptbühne, nbv
Termin: MI, 5. Juli, 17.30 Uhr
Der Workshop wird in englischer Sprache abgehalten. Empfohlen wird bequeme Kleidung und Turnschuhe. Anmeldung unter:offce@neuebuehnevillach.at
Start23
Ort: *Hauptbühne
Termin: MI, 5. Juli, 19.30 - 20.30 Uhr
NUNCRACKER // Francesca De Girolamo
__ Tanz
Apathisch, lustlos, nervös, aber gleichzeitig zeigt sie durch ihren Blick ein verzweifeltes Bedürfnis nach Liebe und Mitgefühl, das sie nie erhalten hat. Opfer und Henker zugleich.
Dies ist die Geschichte einer bekannten Frauenfigur aus der italienischen Literatur (I promessi Sposi – 1821) namens Monaca di Monza. Eine rebellische Nonne, die ihre Bestimmung zum religiösen Leben, die für sie bestimmt war, verleugnete. Ihr Wunsch, eine Frau wie alle anderen zu sein, eine Mutter, eine Ehefrau, wird ihr von ihrem Vater und ihrem Bruder verwehrt, die wollen, dass sie ihr Leben als Nonne lebt; äußere Kräfte, nicht sichtbar, aber extrem aufdringlich.
Begleitet von der kraftvollen klassischen Musik von Ravel, Tschaikowsky und Mahler bringt NUNCRACKER die Kraft und den Wahnsinn einer erstaunlichen Frau auf die Bühne, die bereit ist, ihr Leben gegen alle Widerstände kämpfend zu ändern.
"Zwei wirklich schwarze Augen, die manchmal mit stolzer Untersuchung in die Gesichter der Menschen starrten; manchmal beugten sie sich schnell hinunter, als ob sie ein Versteck suchten; sie fragten nach Zuneigung, Korrespondenz, Mitleid; zu anderen Zeiten fngen sie die sofortige Offenbarung eines komprimierten Hasses ein, etwas Bedrohliches und Grausames: wer hätte den Schmerz eines verborgenen Gedankens, einer vertrauten Sorge um die Seele erahnen können. " - I promessi Sposi, Alessandro Manzoni
Ort: *Hauptbühne, Rathausplatz
Termin: MI, 5. Juli, 21 Uhr
REVERSED REFILL // gatta | gregori! | sadjak
Ort: *Hauptbühne, Rathausplatz
Termin: MI, 5. Juli, ca. 21.30 Uhr
Was haben Handyklingeltöne mit Angela Merkels Gestik und den Paarungstänzen von Vögeln zu tun? Durch die fast unendliche Anzahl an Quellen besteht kaum Mangel an Inspiration. Ob aus Filmen, Alltagsgeräuschen oder Gemälden, alles kommt in diesem Stück zu einer Collage zusammen und füllt die Originale mit neuen Geschichten/Bedeutung. Die Performance besteht ausschließlich aus bereits existierenden Sounds und Bewegungen, variiert und kombiniert sie und bettet sie somit in einen neuen Kontext ein. “reversed refill” ist die erste gemeinsame interdisziplinäre Performance von Vincenzo Gatta, Mira Gregorič und Mirjam Sadjak und stellt sich die Frage: Wie kann aus bestehendem Material etwas vollkommen Neues entstehen?
Nach Bestandsaufnahmen in den Sparten darstellende Kunst, Musik und bildende Kunst, einer erfolgreich absolvierten ersten Langen Nacht der Frauen/Dolga noč žensk lädt KD Barba bereits zum dritten Mal zum „Zwischenbilanz“ genanntem Austausch in Villach/ Beljak.
Seit 2020 kreist die Veranstaltungsreihe in regelmäßigen Abständen um den Fragenpool: Wie steht es in Kärnten/ Koroška um die freie, zeitgenössische Szene? Welche Rolle spielt die (Un-)Sichtbarkeit von Frauen* und anderen marginalisierten Gruppen dabei? Was können
Ort: *schau.räume, Draulände
Termin: DO, 6. JULI, 17 Uhr
Mehr Infos: www.barba.at
oder müssen wir, die Akteur*innen, tun? Was davon ist Aufgabe einer Kulturpolitik, die in die Zukunft blickt?
Aus diesen gemeinsamen Überlegungen sind schon mehrere Kooperationen und neue Veranstaltungen entstanden. Ziel bleibt eine nachhaltige und diverse Veränderung der Kunstlandschaft mitzugestalten und darum treibt uns auch weiterhin der Leitgedanke: Was kann eine feministische Allianz für Kärnten/ Koroška tun?“
Anmeldung unter: info@barba.at
GOCCE // Federica
Performance
Loredan
Mit Stimmen, Tanz und Körpermusik inszenieren wir die Themen Erinnerung, weibliche Energie, Gemeinschaft und Ritual. Die Protagonistin ist die Wäscherin als Archetyp - eine alchemistische Figur, die ihre Hände in den Schmutz der anderen, in die Scham, in die Geheimnisse taucht, sie verwandelt, Erinnerungen und Gewissen wäscht.
Mit der Geburt des Kapitalismus ist sie in der kollektiven Vorstellung seit langem das Sinnbild der rebellischen und unabhängigen Frau, Feindin des Patriarchats und Verkörperung okkulten Wissens, von den einen verteufelt, für die anderen ein Symbol für die Stärke der weiblichen Solidarität.
Wir befinden uns inmitten der Klimakrise. Wir alle. Der Wind fetzt uns Ho nungsfrohen so sehr um die Ohren, dass wir uns nur noch an unsere Rechtfertigungen und Entschuldigungen klammern. Denn: Man tut, was man kann. Und trotzdem ist es nicht genug. Sehnsuchtsvoll erinnern wir uns an früher und begreifen nicht, wie wir angeblich die weitest entwickelte Spezies sein sollen.
"Brillant gespielt, hochdynamisch, vielschichtig, voller Witz und Ironie und bei alledem berührend.“ tanz.at
„Mit dem selbstreflexiv-tragikomischen Abend "In Arbeit" zeigt das E3 Ensemble eindrücklich, warum wir diese (Klima-)Krise nicht bewältigen werden (…)Kunstvolle Hysterie, melancholische Musik einer dreiköpfigen Band und eine mit Gleitgel beschmierte Bühne zwischen Windrädern ergeben die stärkste Arbeit des Ensembles seit langem.“ Falter, Martin Pesl
„Das E3 Ensemble zeigt in seiner neuen Produktion „In Arbeit“, wie wirklich gutes, zeitgenössisches Theater ausschauen soll. Gri#g, knackig, auf den Punkt gebracht. Witzig, bissig und tiefschwarz zugleich. Kreativ, spielfreudig ohne Ende und mit einem Live-Soundlayer aus einem Guss.“ european-cultural-news.com
"pointierte Ironie, ehrliche Tiefe, großartige schauspielerische Leistung (…) Großes Lob an der Stelle an das Team für das kreative Bühnenbild und an die Musiker." etc. magazin.com „…höchste Theaterkunst, die ohne Zweifel zum Besten der Gegenwart gehört.“ literaturoutdoors.com
„Im Kampf gegen den Klimawandel kleben oder schlittern? - „In Arbeit“ – das „E 3Ensemble“ thematisierte in seinem 14. Stück zum zehnten Geburtstag die drängendste Herausforderung der Menschheit auf seine charakteristische Art: Ernsthaft mit viel Witz und Körpereinsatz.“ kijuku.at
Schauspiel: Isabella Jeschke, Rina Juniku, Leon Lembert, Gerald Walsberger Musik: Dominik Essletzbichler, Daniel Neuhauser, Tobias Pöcksteiner
Dramaturgie: Thomas Bischof Künstlerische Beratung: Susanne Brandt
EIN WORKSHOP ZU TRANS- UND QUEERPOLITISCHEN THEMEN
nibiq ist ein Bildungsangebot für cis [cis = nicht trans] Personen, die mit Menschen arbeiten und zielt darauf ab, ihnen relevante trans- und queerpolitische Themen und damit verknüpfte Strukturen sowie Handlungsweisen näherzubringen.*** Im Workshop beschäftigen wir uns mit den wichtigsten Begri en rundum trans Sein und tauchen in aktuelle Diskurse ein. Dabei schauen wir uns auch Transfeindlichkeit_en an und lernen, wie wir jenen standhaft begegnen können. Der Worskhop
ist ein Impuls, sich weiter mit Machtstrukturen zu befassen und richtet sich an alle Interessierten. Es wird kein Vorwissen erwartet.*** m Horvat ist mit nibiq in der Erwachsenenbildung selbständig und klärt über trans und nichtbinäre Lebensrealitäten auf. m hat Internationale Entwicklung und Gender Studies studiert und engagiert sich seit mehr als 15 Jahren in queeren und aktivistischen Räumen.
Anmeldung unter:
Ort: *Kulturhof:keller
Termin: FR, 7. JULI, 16 Uhr __Workshop
HEXEN // TANZ.SUCHT.THEATER
Ort: *Hauptbühne, Rathausplatz
Termin: FR, 7. JULI, 19 Uhr
Zauberhaft und actionreich mit ganz viel
Hokuspokus!
Tanz mit Übersetzung in ÖGS
Hexen? Böse Frauen mit Besen, grüner Haut und Wackelzahn? Das war gestern! Heute entführen die Performer:innen das junge Publikum in eine Welt voller Magie. Hier machen sie erfahrbar, was die Herausforderungen für moderne Magier:innen sind: das Vertrauen in die eigene individuelle Kraft und Mut, um gemeinsam eine Welt zu gestalten, in der niemand zurückbleibt. »Hexen« ist nicht nur eine geschichtliche Annäherung an den Archetyp der Hexe, sondern feiert die körperliche Vielfalt der Performer:innen, deren Verbundenheit und ihren Kampf für Gerechtigkeit. Die Zuseher:innen werden
auf zauberhafte Weise aus ihren gelebten Realitäten in eine Welt begleitet, die ein breites Spektrum an Lebensentwürfen abbildet und (be)greifbar macht. Allerhand Action und Hokuspokus dürfen da natürlich nicht fehlen! Bei jeder Vorstellung wird die Lautsprache von einer Dolmetscherin in Österreichische Gebärdensprache übersetzt. So wird das Stück auch für gehörloses Publikum zugänglich und Kinder, die noch nie Berührungspunkte mit Österreichischer Gebärdensprache hatten, bekommen die Möglichkeit eines ersten Kennenlernens.
Mit freundlicher Unterstützung von Verein Moritz, Kulturabteilung der Stadt Wien, BMKÖS Eine Koproduktion von tanz.sucht.theater e.V. und Dschungel Wien. Herzlichen Dank an Myassa Kraitt, Sina Heiss, Mbatjiua Hambira und Babsi Neundlinger
DU HERBERT // HAIDER & GOETZ & WEITGASSER
Ort: *neuebuehne
Termin: FR, 7. JULI, 20 Uhr
Lesung Diskurs
Männliche Gewalt ist allgegenwärtig. Ob in Beziehungen, im Berufsleben, an öffentlichen Orten oder in dunklen Ecken: Es sind in der Regel Männer, die zerstören, verletzen, rauben, morden, über andere herfallen, Macht und Kontrolle ausüben und ihre langsam bröckelnde Vorherrschaft um jeden Willen verteidigen wollen. Sie stellen somit eine Bedrohung für sich selbst und ihre Umwelt dar, glauben sich jedoch dennoch stets im Recht und als Maßstab aller Dinge. So sind die beschriebenen toxischen Verhaltensweisen letztlich auch Beweis dafür, dass bestimmte Männer nie gelernt haben, mit Konflikten, Streit und Abweisung konstruktiv umzugehen und sich selbst sowie mit männlicher Sozialisation verbundenen Privilegien einer kritischen Reflexion zu unterziehen.
Ein Jahr lang haben die Autorinnen Judith Goetz, Lydia Haider und Marina Weitgasser Screenshots der orf.at Startseite (Chronik Österreich) gesammelt, um zu dokumentieren, in welcher Fülle und Rasanz die unterschiedlichsten Taten von Männern begangen werden. Sie liefern die Grundlage für eine vielschichtige
Auseinandersetzung, die sich aus dokumentarischen, literarischen wie auch wissenschaftlichen Elementen speist und hybrides Texformat entstehen lässt. Im Protagonisten Herbert verdichten sich die vielfältigen Männlichkeiten sowie auch Gewalttaten.
Er löst die Ignoranz wie auch Abgestumpftheit über die täglichen Berichte auf und liefert Innenansichten, ohne jedoch nach Legitimationen oder Verständnis zu suchen. Herbert steht vielmehr symbolisch wie auch repräsentativ für die Verbrechen. Die Nähe zu den Vergehen des letzten Jahres wird zudem durch die abgedruckten Screenshots der Tatsachenberichte unterstrichen. Eine ergänzen de wissenschaftliche Analyse der gesam melten Screenshots und des Textes hilft dabei die verschie denen Ereignisse systematisch wie auch qualitativanalytisch einzu ordnen.
Chansons und kosmisches Geknalle – Konrad Bayer //
Orsini-Rosenberg & Skrepek
__szenisches Konzert
Ort: *Hauptbühne, Rathausplatz
Termin: FR, 7. JULI, 21 Uhr
"Weil die welt muss fantastisch sein weil sie ist dann besser"
(
Konrad Bayer)
Wenn Johanna Orsini-Rosenberg und Paul Skrepek sich mit Konrad Bayer beschäftigen, ergibt das ein außergewöhnliches und höchst vergnügliches Resultat. Nach der erfolgreichen Theaterproduktion „Auf der Suche nach dem sechsten Sinn“ (Regie Elisabeth Gabriel), die im Herbst 2018 im TAG Premiere hatte, ist jetzt ein weiterer und diesmal musikalischer Abend entstanden, der die einmalige Sprachkunst von Bayer anhand seiner Chansons, vertont von Paul Skrepek, einfängt und auch den einen oder anderen seiner Prosatexte mit Sound
und Sprache zum Vibrieren bringt und womöglich hören wir das kosmische Geknalle wenn der Mond auf die Erde fällt.
Begleitet von den beiden Streicherinnen
Anna Skrepek und Marie Orsini-Rosenberg wird das Melancholische, das Fantastische, aber auch das Humorvolle und Rauschhafte von Konrad Bayers Texten zelebriert – möge sich die Schwerkraft aufheben!
Mit einer Mischung aus (heimlichen & offensichtlichen) Hits der letzten Jahrzehnte, unbekannten Perlen der Musikgeschichte, Herzens- und Liebesmusik laden Du š ana und Martin zum Tanzen ein. Es geht dabei nicht um Perfektion, sondern darum, sich gemeinsam ungehemmt der Musik hinzugeben.
Ort: * neuebuehne
Termin: FR, 7. JULI, ca. 22.30 Uhr
DVOYE // ALESYA DOBYSH & MARINA PRAVKINA Party
Ort: *Hauptbühne & Innenstadt
Termin: SA, 8. JULI, 11 & 16 Uhr
In einer ständigen Verhandlung des Raums verwandelt sich die Verbindung zwischen den beiden Tänzern immer wieder. Von der leichten und luftigen Fußarbeit bis zur dunklen Verschmelzung in der Erschöpfung. Vom Gefangensein im Schatten des anderen zur Explosion in der Befreiung. Von einem herausfordernden Spielplatz zu einer obsessiven Suche nach Gleichgewicht.
Wie kann so ein schönes Land solche Wahlergebnisse hervorbringen?
Eine Landjugend mit Wodkabull und dem Herrgott
Deutschlands Nachbar im Südosten ist ein wunderschönes Land mit hohen Gipfeln, tiefen Abgründen und kilometerweiter Leere. Inmitten dieser Leere ist Eva Reisinger aufgewachsen, in Oberösterreich, wo in jeder Einfahrt zwei Autos stehen, ein Mofa die Welt bedeutet und sich am Wochenende alle in der Großraumdisko tre en. Österreich bedeutet
WAS GEHT, ÖSTERREICH? // EVA REISINGER FEMINISM WTF// & GESPRÄCH MIT REGISSEURIN KATHARINA MÜCKSTEIN
Ort: *Standesamtsplatz
Termin: SA, 8. JULI 18 Uhr
für die meisten Skifahren in Tirol, Salzburg, Schnitzel, Ka eehauskultur und Wiener Schmäh – herrlich herzig! Eva Reisinger erzählt von einer anderen Seite der Alpenrepublik, dem Leben auf dem Land: Wie ist es, wenn sich der erste Freund als FPÖ-Wähler entpuppt und wenn außer im Internet so gar nichts passiert? Nebenbei klärt sie wichtige Fragen – etwa: Wie kann ein 31-Jähriger Kanzler werden? Wieso sind die Menschen in der lebenswertesten Stadt der Welt zugleich die unfreundlichsten? Wie kommt es, dass jede*r Dritte rechts wählt, obwohl weit und breit kein »Ausländer« zu sehen ist? – und sie verrät uns ihr Rezept für den besten Kaiserschmarrn.
__ Film & Talk
Ort: *Stadtkino - Filmstudio
Termin: SA, 8. JULI 19 Uhr
FEMINISM WTF zeigt, wie wir mit Feminismus die Welt retten. Ein Film voller zukunftsweisender Ideen gegen die gesellschaftlichen Machtverhältnisse und für ein solidarisches Miteinander.
Die Frauen*bewegung ist die erfolgreichste soziale Bewegung des 20. Jahrhunderts und hat alle Gesellschaftsschichten erfasst. Ihre Errungenschaften haben nicht nur bessere Lebensbedingungen für Frauen* erkämpft, sondern unsere Lebensweisen und unsere Ideen von Zusammenleben radikal verändert. Und obwohl feministische Debatten wie #metoo in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, hat der Begriff »Feminist*in« immer noch einen negativen Unterton.
Der Dokumentarfilm FEMINISM WTF (What the Fuck) schlüsselt auf, welche Themenvielfalt 2023 unter dem Begriff Feminismus verhandelt wird. Die Experts aus Politik- und Sozialwissenschaften, Männlichkeitsforschung, Gender-, Queer- und Trans-Studies gehen der Frage nach, wie wir alle zum Aufbrechen von Macht-
und Abhängigkeitsverhältnissen beitragen können, um eine solidarische Gesellschaft der Vielen zu sein. Dabei geht es um viele aktuelle Debatten: Warum sprechen wir immer von nur zwei Geschlechtern? Warum müssen Frauen* den Großteil der unbezahlten Haus- und Kindererziehungsarbeit machen? Warum sind Kapitalismus und Feminismus ein Widerspruch? Was hat der europäische Kolonialismus mit den heutigen Ideen von sexueller Freiheit und rassistischen Stereotypen zu tun? Wieso brauchen wir Feminismus, um das Klima zu retten? Und warum engagieren sich eigentlich so wenige Männer für den Feminismus?
In FEMINISM WTF setzt Regisseurin
Katharina Mückstein die Experts in einen filmischen Dialog mit Musikvideo-Sequenzen zum elektronischen Soundtrack von Tony Renaissance: die ästhetisierten Tanz- und Performance-Motive brechen mit den gängigen Vorstellungen von Pop-Feminismus und entwerfen lustvolle, neue Bilder von Körper und Geschlecht. Die Protagonist*innen von FEMINISM WTF sind Maisha Auma, Persson Perry Baumgartinger, Astrid Biele Mefebue, Nikita Dhawan, Christoph May, Sigrid Schmitz, Franziska Schutzbach, Rona Torenz, Paula Villa Braslavsky, Laura Wiesböck, Emilene Wopana Mudimu.
Katharina Mückstein ist Drehbuchautorin und Regisseurin und lebt in Wien. Sie studierte vorerst Philosophie und Gender Studies, dann bis 2010 Regie und Filmproduktion an der Filmakademie Wien. Neben verschiedenen Lehrtätigkeiten im Bereich Drehbuch- und Figurenentwicklung engagiert sich Katharina Mückstein seit zehn Jahren für Antidiskriminierungsthemen in der Filmbranche.
"Kicking-up, statt punching-down" ist das Credo von PCCC* - Vienna's First Queer Comedy Club. Immer mit einem Themenschwerpunkt versehen, bringt PCCC* Performer_innen auf die Bühne, die Witze jenseits von Zuschreibungen und Ausschlüssen erzählen. Die Performer_innen vereint das Grundverständnis, dass Humor ein politisches Werkzeug ist, das zu gesellschaftlichen Veränderungen beiträgt. Humor, so wie ihn PCCC* etabliert hat, deckt sehr schnell auf, wer aus welcher Position heraus über wen Witze machen kann. Politische Comedy im Sinne von PCCC* beruht auf Austausch und Reflexion.
Das gemeinsame Lachen wirkt als verbindendes Element im Publikum und mit den Performer_innen. Die Sichtbarkeit von Queerness auf einer großen Bühne ist ein empowernder Moment, der Möglichkeitsräume des Denkens und des Seins erö net. Inzwischen hat sich eine stets geö nete PCCC*-Community gebildet, aus der heraus sich auch neue Performer_innen finden, die sich bei regelmäßigen Open Mics ausprobieren können.
Durch den Abend führt PCCC*-Mitgründerin Denice Bourbon, Comedian, Performerin, politische Aktivistin und wesentlicher Bestandteil von Wiens (queerer) Performanceszene. Die Beiträge der Performenden sind auf Deutsch oder Englisch. Seine Heimat hat PCCC* im Programm von WUK performing arts gefunden, wo er vier Mal pro Saison den großen Saal zum Beben bringt. PCCC* wird regelmäßig zu Gastspielen im deutschsprachigen Raum eingeladen.
Tony Renaissance, Alias des Musikers und Künstlers Tony Wagner, spürt Verbindungen zwischen zarten und harschen Sounds nach und ö net dabei Raum für Achtsamkeit und Ekstase. Tony Renaissance's Sound, der sich mit Verlust, Lust, Schmerz, Begehren, Queer Joy und Transformation auseinandersetzt, sucht nach Intensitäten auf einem emotionalen Spektrum. Sensibel konstruierte Vocal-Sample-Arrangements mit gesprochenen Texten kontrastieren rhythmische NoiseProduktionen mit verzerrten Glitching-Vocals, die den Puls auf bis zu 163bpm treiben.
Tony arbeitet als Promoter, Veranstalter und Co-Manager des in Wien ansässigen Labels Tender Matter, das die Arbeit von queeren, nichtbinären, Trans- und gender-nonkonformen Künstler*innen in der elektronischen Musik in den Vordergrund stellt. Tony Renaissance's EPs "Dreamreality" und "Xxxerberus" wurden 2020 und 2022 auf Tender Matter released.
TANZfilme //
ANDREA K. SCHLEHWEIN
__ Video
Ort: * Schaufenster neuebuehne
Termin: Do – Sa jeweils 16 – 22 Uhr
Seit Jahren bewegt sich Andrea K. Schlehwein in ihrer künstlerischen Arbeit an Übergängen und Schnittstellen zwischen Tanz, Text, Kunst und Film.
Eine starke visuelle Komponente findet sich in all ihren Arbeiten, ob in den Bühnenbildern zu ihren Tanzproduktionen wie Time Code oder I am not the one oder als visuelle Installationen wie ECDYSIS , in der vom Fernseher abfotografierte Kriegsbilder in einem dunklen Szenario als Loop zu einem eigens komponierten Soundscape laufen. In ihren schwer einzugrenzenden in-between Arbeiten finden sich neben selbst arrangierten Soundscapes, Raum und visuelle Instal-
Ort: *neuebuehne
Termin: SA, 8. JULI 23 Uhr
lationen, Szenografien und Filme, die oft im Verlauf ihrer choreographischen Arbeiten aus dem breitgefächerten Arbeitsprozess heraus entstehen, dennoch als eigenständige Werke oder Formate verfolgt werden und verstanden wissen wollen.
Ebenso existieren Filme, die als solche konzipiert und realisiert wurden, einem Skript und ästhetischem wie inhaltlich fundiertem Konzept folgen. Filme wie wozzeck_woyzeck_reloaded und too many heroes liefen bisher auf internationalen Festivals in Daegu und Seoul in Korea sowie in Hamburg / Deutschland und Varna / Bulgarien sowie Italien. too many heroes war im März 2023 Finalist des Arte Laguna Prize und vier Wochen in Venedig im Arsenale Nord zu sehen.
Ein umfassender Blick in Schlehweins filmischen Kosmos wurde in wilder Mischung im ART SPACE Stift Millstatt zu unterschiedlichen Anlässen wie der KunstNacht Stift Millstatt oder der Europäische Theaternacht präsentiert.
AFZ
wozzeck_woyzeck_reloaded, 2013 (10:27)
RYO JU approaches, 2014 (9:44)
Bücher & Diskurs
Als Service und Begleitung bieten wir jeden Abend ab spätestens 19 Uhr einen Buchstand an, bei dem Bücher zu den Themen Feminismus, Anti-Rassismus, Equality. Queerness, Patriarchat, Kapitalismus, ... gekauft werden können.
Am Samstag, 8.7. wird der Stand von GEMSE schon ab 16.30 Uhr betreut.
„GemSe – Gemeinsam Sein“ ist ein queerfeministischer Projektort im Gailtal, der als Kollektiv betreut wird. #queer-feministisch #solidarisch #antifaschistisch #radikalzärtlich
too many heroes, 2021 (8:28)
END23
Ort: *neuebuehnevillach
Termin: SA, 8. JULI, 23 Uhr
END23
DJ Lydia Haider
„Eine Stimme der österreichischen Literatur, die ihresgleichen sucht.“ Auf jeden Fall eine starke Stimme!
Man kennt Sie als Autorin von Prosa & Theatertexten oder auch als Herausgeberin von „Wie wir hassen“. Nachdem Sie Freitag schon „Du Hermann“ vorgestellt hat, legt sie zum Abschluss des Spectrum auf, was ihr passt. Passt gut!
Unabhängingen
Journalismus ermöglichen und Gutes tun!
Für den Inhalt verantwortlich: neuebuehnevillach, Michael Weger / Martin Dueller; Hauptplatz 10, A-9500 Villach Logofigur: Eveline Heregger Grafik
21.00 KONRAD BAYER CHANSONS *Hauptbühne Rathausplatz__szenisches Konzert
ca. 22.30 PARTY MIT KURATOR*IN-DJ-TEAM *neuebuehne Party
SA 8. Juli
16.00 – 22.00 TANZfilme AKS *Schaufenster neuebuehne Video
11.00 & 16.00 DVOYE *Hauptbühne & Innenstadt Tanz
18.00 Was geht, Österreich? // Eva Reisinger *Bühne Standesamtsplatz Literatur
19.00 FEMINISM WTF & Gespräch mit Regisseurin Katharina Mückstein *Stadtkino–Filmstudios __ Film & Talk
21.00 PCCC *Hauptbühne Rathausplatz Comedy & Show
23.00 Tony Renaissance *neuebuehne Konzert
Anschließend: DJ LYDIA HAIDER *neuebuehne Party
Schrei: Spectrum!
Es ist wieder Spectrum-Zeit. Und wie jedes Jahr zur ungefähr gleichen Zeit und an selber Stelle wird ein ausufernd vielfältiges Programm geboten – mit Produktionen, die man so vielleicht noch nie hier gesehen hat – und das bei freiem Eintritt, größtenteils unter freiem Himmel, auf dem Villacher Rathausplatz. Von Tanz, Theater über Performance, Musik und Literatur bis hin zu Kunst und speziellen Angeboten für junges Publikum ist alles dabei – natürlich wird auch gefeiert!
Was läuft sonst noch? Fußball. Ist es nun die EM oder WM? Eigentlich egal, denn die neuebuehnevillach dient uns an den Spieltagen Freitag und Samstag als geschützter Raum in vielerlei Hinsicht.
Das vollständige Programm findet man in dieser Programmzeitung und ebenso auf der Website www.festivalspectrum.com.
#transform
Inhaltlich dreht sich das Spectrum 2024 in vielen Punkten um Erfahrungen, um Erlebnisse, um Erkenntnisse und um Möglichkeiten, die einen selbst transformieren können. Empathie wäre hier ein Schlagwort: nicht nur über den Tellerrand der eigenen Existenz hinaus blicken sondern auch aktiv zu sehen und wahrzunehmen was dort passiert, wenn man sich aus der eigenen Wohlfühlzone entfernt - als Mann, als Mitteleuropäer*in, als Mensch. Es ist eine Chance, dass man Grenzen, jeglicher Art, noch weiter abbaut und seine Beziehungen in alle Richtungen erweitert.
Feminismus spielt natürlich auch in der diesjährigen Festivalausgabe eine Rolle – wie könnte es auch anders sein – genauso wie Nerdkultur und das „Durchqueren“ von üblichen Lebensentwürfen.
All das kann man hier einfach genießen, während das Spectrum Festival das Seine tut: sich sichtbar, sich hörbar und vor allem sich spürbar macht - in der Stadt, darüber hinaus, und vielleicht noch ein Stück weiter - sich transformiert.
Wir freuen uns auf euch und wünschen viel Spaß.
Martin Dueller & Stefanie Sternig
„Es kommt darauf an, mit welchen Stofen wir über andere Dinge nachdenken; Es kommt darauf an, welche Geschichten wir erzählen, um damit andere Geschichten zu erzählen.“
Donna Haraway
Künstlerische Leitung: Martin Dueller
Co-Kuratorin: Stefanie Sternig
Festival Produktionsleitung: Waltraud Hintermann / Clemens Luderer
Festival-Büro: Diana Katol
Technikleitung: Herbert Salzer
Licht- und Tontechnik: Jonah Fowkes
Inspizienz: Frankie Feutl
Festivalbetreuung: Kai Melcher
Grafik, Layout: Patrick Connor Klopf
Das Spectrum Festival ist eine Produktion der neuebuehnevillach
Intendant: Michael Weger
Hauptplatz 10,9500 Villach
Email: ofce@neuebuehnevillach.at
Telefon: +43 (0) 4242 287 164
Martin Dueller Künstlerischer Leiter
Stefanie Sternig Künstlerische Co-Kuratorin
Hormone Singers Die Hochzeitsband //
Die Rabtaldirndln
Die Rabtaldirndln und Monika Klengel widmen sich dem großen kontroversen Thema Ehe. Sie nutzen ihre Stimmen, ihre Musikalität und die Tradition der Hochzeitssängerinnen, um als Hochzeitsband Klartext zu reden. Und dabei trällern sie keine romantischen Liebesschnulzen zur Huldigung der monogamen, ewig währenden Partnerschaft, sondern dekonstruieren mit ihren spitzen Zungen das hehre Dogma der Ehe.
Die Hormone Singers singen bis die Gedanken frei sind, bis düstere Wahrheiten leichter verdaulich sind. Selbst heilende Wirkung wurde ihren Gesängen schon nachgesagt. Wer das performative Konzert der Hormone Singers besucht und dieses übersteht, soll gerne heiraten und ist gut gerüstet für die Zukunft unter der Haube. Sei es mit einem Menschen, mit sich selber oder mit einer Birke.
Mi. 3.7., 18.00
Standesamtsplatz+
Dauer: 80 min
Von und mit: Die Rabtaldirndln und Monika Klengel
Ausstattung: Helene Thümmel Musikalisches Arrangement/Chorleitung: Felix Klengel
Grafik: Helene Thümmel
Dank an: Barbara Scherer (Frauenservice Graz), Familie Schwinger-Loidl, Erika Thümmel, Volkskundemuseum Graz
Eine Performance mit viel Musik. Viel Ehrlichkeit. Und viel Liebe.
Mi. 3.7., ca. 19.45
Dauer: 30 min scheiternswert // Gross/Mrozowski
Mainstage Rathausplatz
Scheitern. Wer kennt das nicht? Aus Fehlern lernt man, heißt es, und aus ihnen zu lernen, ist ein kontinuierlicher Prozess, der uns ein Leben lang begleitet. Doch ehrlich gesagt, wer mag schon Situationen, in welchen sich ein unsicheres Gefühl einschleicht, die Dinge schiefgehen – man sprichwörtlich auf die Nase fällt – und scheitert? "scheiternswert" ist ein zeitgenössisches Science-Fiction-Stück, das die schier unerschöpfliche Faszination für das Unbekannte und Unentdeckte erkundet. In diesem Tanzwerk begeben sich zwei Protagonisten auf eine phantastische Reise, bei der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen.
1 vs Wild // Holzhacken E.V.
Die Challenge deines Lebens wartet auf dich!
Mi. 3.7., 21.00
Mainstage Rathausplatz
Dauer: 70 min
Uraufführung
Eine Person folgt dem Ruf der Wildnis und bewirbt sich für die neue Staffel „7 vs. Wild“. Aber ist es wirklich nur Survival Training oder vielleicht doch der nahende Weltuntergang, für den gepreppt werden muss? Und wäre es wirklich so schlimm, wenn alles zusammenbricht und die Bankkredite gelöscht werden? Survival-Romantik trifft auf Selfmade-Männlichkeit. Der selbsternannte YouTube-König „Knossi” trifft auf ein Krokodil. Die Prepper-Szene hortet das Dosengulasch im Keller. Reinhold Messner benennt alle Berge der Welt nach sich. Und wie geht es eigentlich dem Liver King? Zwischen Hochglanz und Trash entwirft 1 VS. WILD ein apokalyptisches Ritual, das Lecture Performance, YouTube-Talk, SurvivalSeminar und Popkonzert mit der Suche nach dem besten Bushcraft-Messer 2024 vereint.
Seit 2020 kreist die Veranstaltungsreihe "Zwischenbilanz – ein Austausch" in (un)regelmäßigen Abständen um den Fragenpool: Wie steht es in Kärnten/Koroška um die freie, zeitgenössische Szene? Welche Rolle spielt die (Un-)Sichtbarkeit von Frauen* und anderen marginalisierten Gruppen dabei? Was können oder müssen, wir, die Akteur*innen tun? Was davon wäre Aufgabe einer Kulturpolitik, die in die Zukunft blickt? Aus diesen gemeinsamen Überlegungen sind schon mehrere Kooperationen und neue Veranstaltungen entstanden. Ziel bleibt eine nachhaltige und diverse Veränderung der Kunstlandschaft mitzugestalten und
Prét-á-sentir //
Malina Mertlitsch
Do. 4.7., 17.00
schau.räume Draulände
Dauer: 90 min
darum treibt uns auch weiterhin der Leitgedanke: "Was kann eine feministische Allianz für Kärnten/ Koroška tun?"
KD Barba wurde als Plattform gegründet, um Kooperationen und Synergien in Kunst und Kultur nach feministischen Prinzipien und im zweisprachigen Kontext aufzubauen.
KD Barba je bilo ustanovljeno kot platforma za sodelovanje v umetnosti in kulturi – po feminističnih načelih in v dvojezičnem kontekstu.
Vernissage
„Aushalten – Zdržati”
Kulturhof, FR, 5.7., 18.30
Do. 4.7., 18.30
Mainstage Rathausplatz, öfentlicher Raum
Dauer: 90 min
"Prét-á-sentir" ist eine fesselnde Auseinandersetzung mit den Themen Zeit, weibliche Selbstbestimmung und den Schattenseiten der Fast-Fashion. Mit der Nähmaschine, Stofen und Spitzenbändern werden Unterhosen - als intimstes Kleidungsstück - produziert, getragen und gleich zum Verkaufen verpackt. In dieser Umkehrung der Ausbeutung weiblicher Sexualität wird im künstlerischen Kontext Raum für kritische Reflexion geschafen.
In diesem Theaterabend werden eindrücklichen Erzählungen von Zeitzeuginnen aus Tel Aviv mittels Filmmasken zum Leben erweckt. Die jüdischen Bewohnerinnen eines Altersheims erinnern sich an Lieder, Geschichten und Märchen aus ihrer Kindheit in Österreich und Deutschland. Dabei werden die Themen Erinnerung, Identität und Migration reflektiert.
Der Abend lebt von der Verbindung von Theater und Dokumentarfilm, wo die Performerin die Gesichter der Zeitzeuginnen wie eine Maske trägt und mit ihnen in einen Dialog tritt. Das Ergebnis ist eine besondere Erfahrung, die das Publikum im Hier und Jetzt abholt und zu einer intensiven Reflektion der eigenen Geschichte anregt.
Do. 4.7., 19.00 neuebuehne
Dauer: 60 min
ELSEWHERE // THE NEEDLES
Die Abgründe des eigenen Kleiderschranks, die wilde Welt der Lieferketten von Fast Fashion und ihre bizarren Machtverhältnisse zwischen dem globalen Norden und Süden. Digitale Mode ist eine Fortsetzung der Social-Media-Filter auf Plattformen wie
zen, wirklich unser Verständnis von gegenseitiger Fürsorge infrage? Die Performance Elsewhere spielt mit unserem Verlangen nach sofortiger Belohnung und dem Bedürfnis nach neuen und alten Ritualen und
schichte der Zwangsarbeit in der neoliberalen Weltordnung und ihre Wurzeln im Kolonialismus.
Do. 4.7., 21.00
Mainstage Rathausplatz
Dauer: 90 min
Konzeption, Bühnen- und Kostümdesign: Nina Sandino Research, Entwicklung, Musik und Performance: Andrea Vezga Acevedo, Daniela Hernández Flores, Nina Sandino und Ragnheiður Erla Björnsdóttir Masken: Marisel Bongola In enger Kollaboration mit: Flavia Mazzanti (virtual reality
consultant), Sunanda Mesquita (dramaturgy), Rodolfo Neyra (video/outside ears & eyes), Gabriela Urrutia Reyes (digital visual art/outside ears & eyes), Luis Murillo (Make up) and Martin Wax (outside ears & eyes)
Was passiert, wenn eine Frau feministische Themen durch ihren Mann verhandelt? Wenn jedes seiner Worte ihre Worte sind, jede seiner Handlungen ihren Anwei sungen entspricht? Kann ein Mann eine Frau repräsen tieren? Oder tut er das vielleicht sogar besser als sie selbst? In dieser Performance ist das Medium das Ge genteil der Message. Aber heißt es nicht, das Medium sei die Message? Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Oder hat da unser Verstand doch noch ein Wörtchen mitzureden? Was passiert, wenn Pode und Antipode miteinander verschmolzen werden? Fliegt al les in die Luft? Lassen sich Mann und Frau überhaupt unabhängig voneinander betrachten? „He for She“ ist ein Gender-Experiment, eine Provokation für Männer wie für Frauen, eine psychosoziale Störaktion, die in unseren Erwartungshaltungen wühlt. eine Welt begleitet, die ein breites Spektrum an Lebensentwürfen abbildet und (be)greif bar macht. Allerhand Action und Hokuspo kus dürfen da natürlich nicht fehlen! Bei jeder Vorstellung wird die Lautsprache von einer Dolmetscherin in Österreichi sche Gebärdensprache übersetzt. So wird das Stück auch für gehörloses Publikum zugänglich und Kinder, die noch nie Be rührungspunkte mit Österreichischer Ge bärdensprache hatten, bekommen die Möglichkeit eines ersten Kennenlernens.
Repräsentant von Nadja Brachvogel: Martin Brachvogel
Regie und Text: Nadja Brachvogel
Kostüm: Ralph Heigl
Video: Andrea Schabernack
Technische Einrichtung: Moke Rudolf-Klengel
Outside Eyes: Victoria Fux, Monika Klengel, Verena Kiegerl, Christina Lederhaas, Dominik Müller, Sylvia Münzer
www.followtherabbit.info
FLOWERS // LUIGI GUERRIERI
Bei FLOWERS geht es um Blumen. Aber FLOWERS hinterfragt die Diktatur von Glück
FLOWERS feiert die Absurdität des ewigen Strebens nach Glück, das tief verwurzelte kulturelle Konzept
ein politisches Statement gegenüber der kapitalistischen Industrie. Es ist
Experiment, unter Beteiligung ande rer Künstler*innen und Expert*innen aus anderen Bereichen. FLOWERS schafft Raum, um unfreudig zu
springen, dumme Dinge zu tun und zu sagen …. und eine Blume zu sein. Das Ziel besteht darin, die drei Sprichwörter „vor Freude springen“, „geerdet sein“ und „wie eine Blume erblühen“ Zeile für Zeile anzuwenden und die physischen Bewegungen, die sie vorschlagen, durch zwanghafte Wiederholung auszu dehnen.
Vergessen wir nicht, dass das Stre ben nach Glück ein Privileg an sich
Concept and per Guerrieri
Music and D’Alessio
CostuMarkus
External
Christina
Video and photo tion: Reza Maj
Production manager: Research Group: Neda Afazel, Helena hart, Daphna Horenczyk, Jolyane Langlo Nocker.
A co-production between FUORI and WUK Performing Arts. Supported by Kulturabteilung der Stadt Wien (MA7), Im_Flieger, Bears in the Park
Fr. 5.7., ca. 22.00 neuebuehnevillach
Dauer: 60 min
FREIE ENERGIE BAND
Wäre Freie Energie Band ein Tier, wäre
es der Mensch. Sie mögen Vögel, Wasser, Fahrradfahren, Sonne, Stadt, Land, Luft, Fluss. Aus den
Gaben der Bäume drechseln sie ihren
Klang aus Stimmen, Theremin, Stromgitar-
re und Perkussionen an dem vital-energiebetriebenen Kristall im Zentrum der Magnetosphäre, Existenziell mit extra Schwung. Hab keine Angst, es fängt jetzt an.
Sa. 6.7., 18.00
Mainstage Rathausplatz
Dauer: 50 min
Wo der spitzeste Zahn der Karawanken …
Julia Jost erzählt in ihrem 2024 erschienen Roman mit dem langen Titel vom Aufwachsen in einem Kärntner Dorf am Fuß der Karawanken. In der Gleichzeitigkeit von Rückblick und Erleben begibt man sich ins Jahr 1994. Erzählt wird auch von einem Auflehnen gegen stereotype Geschlechternormen, dem Erleben einer „querstehenden“ Liebe und von Dingen, die in dieser Landschaft verborgen werden.
Geboren 1982 in Kärnten arbeitete Julia Jost als Regisseurin und Dramaturgin in der freien Szene sowie u. a. am Thalia Theater Hamburg.
Sa. 6.7., 19.00 neuebuehne
Dauer: 50 min
CYBORG CYCLE // ZONE.2027
Sa. 6.7., 20.30 neuebuehne
Dauer: 20 min
„Der Cyborg ist ein verdichtetes Bild von Imagination und materieller Realität.“ ~ Donna Haraway
In Form einer kurzen Performance erforscht CYBORG CYCLE hybride Wesen und Modi der Entweltlichung. zone.2027 bietet dabei eine mehrkanalige, sensorische Erfahrung und schafft Bilder, die gleichzeitig faszinierend, verstörend und entlarvend wirken können.
In Donna Haraways „Cyborg Manifesto“ wurde bereits über neue Formen der Existenz und des Zusammenlebens reflektiert. Cyborgs sind in ihrer Geschlechts- und Klassenlosigkeit und in ihrer Fähigkeit zur Zusammenarbeit – um bessere Ergebnisse zu erzielen – den Menschen überlegen.
Dieses Stück entwickelt sich aus den Forschungsthemen des verkörperten Mikroaktivismus, dem Lernen von Pflanzen und wie wir und die Themen sich gegenseitig beeinflussen und voneinander abhängen – Es spielt mit den verschiedenen Ebenen von Verkörperung, Kontakt und Atmosphäre.
Zwei Menschen, deren Ideen sich immer wieder umeinander drehen und zu et -
sichtbar eingraviert in das Gedächtnis der Luft. Die Haare in deinem Nacken stellen sich auf, messen die Spannung. Es spuckt. Zu viel Reibung. Was flüssig war, wird klebrig fest. Was, wenn wir akzeptieren, miteinander verbunden zu sein, mit Schmerz und mit Vergnügen? Wir akzeptieren die Abhängigkeit. Bewegen uns in unserer Ohnmacht, Macht und dem Dazwischen. Identifizieren den Geräuschen
Erweitern wirsche Perspekentgleiten
Welt fluider Identi -
Sa. 6.7., ca. 21.30 neuebuehne
Dauer: 15 min
Choreographie & Performance: Franziska Ullrich & Sophie Sengle
FATALISMUS-SPUNK 6 | 9 DJ-SET
Sa. 6.7., 22.30 neuebuehne
FATALISMUS SPUNK 6|9 radikal genrepenetrierende DJ-Sets situationselastisch, elektrisch, experimentell - beharrlich spunkig. So wird ein FATALISMUS SPUNK 6|9 DJ-Set zu einer orgiastischen spunkigen Reise, an die sich niemand erinnert, selbst die nicht, die dabei waren. Sets unter anderem beim Donaufestival Krems, Klangfestival, Fluc, AuVienna, Rhiz, RESradio, Central Garden, USUS, WerkX DJ: POWER & JESCHKA OSZILAT
Junges Publikum ab 6
S0. 7.7., 19.00
Mainstage Rathausplatz
Dauer: 60 min
KAAY // Max & Julian Blum
Die Brüder Max und Julian Blum beschäftigen sich mit der Rolle der Familie in der heutigen Zeit. KAAY erzählt eine Geschichte durch Live-Musik und zeitgenössischen Zirkus am chinesischen Mast. In intimer Atmosphäre werden die Zuschauenden an die Hand genommen und in eine selbst geschafene Welt eingeführt. Darin entfaltet sich eine Erzählung vom gemeinsamen Aufwachsen, vom Finden der eigenen Identität und vom Loslassen der alten Heimat. Nähe und Distanz, Entwurzelung und emotionale Verbundenheit. Stellen wir unser Streben nach Individualität über unsere Familie? Wie können wir fern und doch nah sein? Ein artistisches Erlebnis.
Passage // Daphna Horencyk
Passage untersucht, wie sich die Darstellung eines Augenblicks auf unsere Fähigkeit auswirkt, darin präsent zu sein. Es erforscht die transzendentalen Bewusstseinszustände, die mit Geburt und Sterben einhergehen und die gesamte Existenz eines Menschen ins Hier und Jetzt zwingen, und fragt, was unsere Kultur aus diesen Zuständen lernen kann. Ausgehend von persönlichen Erfahrungen und theoretischer Bewusstseinsforschung begibt man sich auf die Suche einer Koexistenz dieses Urzustands und seiner Repräsentation.
Mit Passage wird ein Raum geschafen, der Publikum und Künstler*innen zu einem gemeinsamen Erlebnis inspiriert, das von den Zuständen des Gebärens und Sterbens inspiriert ist.
In „Passage – rehearsal for birthing and dying“ navigieren 5 Performer und ein Musiker durch Reisen in einem geburts- und sterbeähnlichen Zustand. Sie befinden sich in diesem transzendentalen Bewusstseinszustand, der Geburt und Sterben begleitet; ein Zustand, der die gesamte Existenz ins Hier und Jetzt zwingt und in dem Schmerz und Angst zu materiellen Quellen der Inspiration werden. Ausgehend von diesem Zustand der Ofenheit, Wahrnehmungsfähigkeit und Wachsamkeit werden ungewohnte Gebiete der Kreativität, der Expansion, der multiplen Identitäten und neue Wege ins Unterbewusstsein erkundet. Während die Performer in Stille, Bewegung und Klang allmählich in die Transzendenz eintauchen, werden die Zuschauer*innen eingeladen, in den individuellen Prozess der Auseinandersetzung mit Geburt und Tod einzutauchen, der in einer kollektiven Feier des Lebens gipfelt.
S0. 7.7., 21.00 Mainstage Rathausplatz
Choreography: Daphna Horenczyk
Performers: Alina Bertha, Alberto Cisello/Zuki Ringart, Evandro Pedroni, Jolyane Langlois, Martina de Dominicis.
Sound design and live music: Naduve / Nadav Reboh
Dramaturgy: Costas Kekis
Light design: Bruno Pocheron
Costume design: Evandro Pedroni
Co-production: WUK
Gefördert von der Stadt Wien
Kultur und Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport. With the kind support of Im_Flieger, Arbeitsplatz, Raum33 - Company Elio Gervasi, Bears in the Park, ImPulsTanz.
Die Ausstellung Aushalten –Zdržati der Künstlerin Lilith Erian zeigt junge Gesichter der lokalen Kulturszene: sichtbare, unsichtbare, bekannte und unbekannte. Manche haben Kärnten/ Koroška verlassen, andere sind geblieben. Statements, Kritik und Präsentation verschmilzt als mit der Bildebene. In Kärnten mangelt es nicht an junger Kunst und Kultur, aber es mangelt an Strukturen, die diese jungen Menschen abholen, sie mit der Szene vor Ort vernetzen und verwurzeln.
Der Titel Aushalten – Zdržati
verweist daher auf eine Lage, die viele Kulturtätige bereits gewohnt sind. Es geht aber auch um Stehvermögen. Es geht um Sichtbarkeiten, Unsichtbarkeiten sowie Repräsentation und die Unterstützung der lokalen Szene, denn das Wasser steht uns bis zum Hals.
Razstava Aushalten –Zdržati umetnice Lilith Erian prikazuje mlade obraze iz lokalne kulturne scene: vidne, nevidne, znane in neznane. Nekateri so Koroško zapustili, drugi so ostali. Lilith Erian je upodobila
deset kulturnikov s področja vizualnih umetnosti, scenskih umetnosti, literature, glasbe in aktivizma ter protagonistom odpira prostor za izjavo, da se predstavijo in izrazijo tudi kritiko.
Te izjave in besedilni prispevki se v tej seriji del z Erianovimi fotografijami zlijejo v enoten besedilno-slikovni sloj, ki se medsebojno širi. Na Koroškem ne manjka mladih umetnikov in kulturnikov, manjkajo pa strukture, ki bi te mlade podpirale in zbrale in jih povezovale z lokalno sceno in jih tam ukoreninile.
Naslov Aushalten – Zdržati se torej nanaša na situacijo, ki so jo mnogi kulturniki že vajeni: Zdržanje v trajnem stresu, negotovosti, diskriminaciji in sušnih obdobjih. Navsezadnje pa te okoliščine na kulturnem prizorišču pričajo predvsem o enem: naši vzdržljivosti. Gre za vidnost, nevidnost, pa tudi za reprezentacijo in podporo lokalne scene, saj nam sega voda že do vratu.
Das von Stefan Ebner kompostierte Theaterkollektiv „Material für die nächste Schicht“ geht eine Schicht weiter. Das fünfte Jahr in Folge werden ihre Theaterperformances die Innenstadt als geteilten Raum hinterfragen und bereichern - öffentlicher Raum kann von uns allen gestaltet werden. Die Performances bringen dabei vor allem Körper, Objekte und Materialien in einen neuen Kontext.
Ort: Innenstadt (genaue Orte werden per Social Media angekündigt) Fr, 5.7. und Sa, 6.7., jeweils 10:00-11:00
SCHREI RESIDENCY// Kollektiv Kunststof
Stell dir vor, wir landen in einer anderen Welt. Diese Welt sieht unserer sehr ähnlich, aber fühlt sich anders an. Der Nervenkitzel lässt die Gänsehaut über unsere Rücken tanzen, die Aufregung riecht salzig und der Mut prickelt auf unseren Zungen. Was zittert, bebt, brodelt unter unseren Füßen? Hörst du das auch? Wann rutscht uns das Herz in die Hose? Sitzt uns die Angst in den Knochen oder doch im Bauch? Was bringt uns ins Schwitzen? Reagieren wir blitzschnell? Fallen wir in Schreckstarre oder sollen wir
uns der Angst stellen? In dieser Audiowalk-Performance spielen wir mit Erwartungen, entdecken Grusel- und Schrecksekunden, erfreuen uns an Überraschungsmomenten und begegnen aus unterschiedlichen Blickwinkeln der Angst, dem Nervenkitzel und dem Mut.
Zwei Jahre haben wir intensiv an der Produktion „SCHREI“ geforscht, entwickelt und geprobt. Da es eine AudiowalkPerformance ist, haben wir die Wegbeschreibungen zuerst ans MuseumsQuartier in Wien an-
Sa. 3. – 7.7., 18.00 Unter Kirchenplatz & öfentlicher Raum
gepasst, wo die Premiere stattgefunden hat. Nun ist unsere nächste Station das Spectrum Festival in Villach. Hier werden wir im Rahmen einer Residency das Stück an Villach anpassen, eine Installation mit Teilen des Kostüm- und Bühnenbildes aufbauen, bei der auch Teile des Stückes zu hören sind, sowie einen Workshop anbieten, um 2025 beim Spectrum Festival unsere Kärntenpremiere zu feiern.