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Special Olympics World Games 2023 in Berlin: ein Fest für die Inklusion

Als langjähriger Partner und nunmehriger Premiumsponsor von Special Olympics freuen sich die Österreichischen Lotterien mit den Athlet:innen auf die World Games von 17. bis 25. Juni.

Special-Olympics-Präsident Peter Ritter (l.) darf sich über eine jahrzehntelange Unterstützung von den Österreichischen Lotterien freuen. Generaldirektor Erwin van Lambaart wünscht dem Team Österreich alles Gute für die World Games in Berlin!

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Der völkerverbindende Charakter von Olympischen Spielen ist so alt wie die Spiele selbst. Bei Special Olympics ist dieses verbindende Element noch umfassender. Heute erscheint es ganz selbstverständlich, dass Menschen mit intellektueller oder mehrfacher Beeinträchtigung in sportlichen Wettbewerben antreten. In den Anfängen war die Akzeptanz für die Idee der Special-Olympics-Bewegung aber bei weitem nicht so hoch. Erst im Laufe der Jahre und Jahrzehnte stieg das Bewusstsein dafür, welche Leistungen Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung in unterschiedlichen Sportdisziplinen erbringen können.

Seit 30 Jahren ist diese so verdienstvolle Bewegung mit „Special Olympics Österreich“ auch hierzulande verankert. Und ebenso lange besteht die Unterstützung des Verbandes durch die Österreichischen Lotterien. Die Zusammenarbeit wurde 2021 noch intensiviert, seit diesem Jahr fungieren die Österreichischen Lotterien als Premiumsponsor. Das Anliegen dieser Partnerschaft der ersten Stunde ist heute kein anderes als 1993: eine inklusive Gesellschaft zu etablieren, die von Respekt und Akzeptanz geprägt ist. Eine Gesellschaft, in der einmal mehr der Sport die treibende Kraft ist, um Barrieren abzubauen und Teilhabe für alle zu schaffen.

Wenn die Spiele am 17. Juni in Berlin eröffnet werden, ist Deutschland zum ersten Mal Schauplatz für die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung. Wir können ein internationales, buntes Fest erwarten, auf dem Brücken gebaut werden und es nicht primär ums Gewinnen geht, sondern vielmehr darum, das Beste zu geben. Gemeinsam freuen wir uns schon jetzt auf viele bemerkenswerte Leistungen und emotionale Momente, für die alle Athlet:innen in den 26 Sportarten mit Sicherheit sorgen werden.

Olympics Österreich

Wenn Special Olympics Österreich ruft, kommt Werner Kogler sehr gerne. Er war bei den Nationalen Sommerspielen im Burgenland dabei, sprach im Parlament bei der Veranstaltung anlässlich 30 Jahre Special Olympics Österreich. Nun wird er auch in Berlin unsere Sportler:innen begleiten und anfeuern. Special Olympics liegt ihm am Herzen. Wir trafen den Vizekanzler und Sportminister zum Interview: Das große Highlight, die Special Olympics World Summer Games in Berlin, werden in wenigen Tagen über die Bühne gehen. Werden Sie live vor Ort mit dabei sein?

Kogler: Ich habe den Besuch der Eröffnungsfeier und einiger Wettkämpfe fix eingeplant. Und die Vorfreude steigt. Umso mehr, weil mir jeder und jede, der bzw. die schon einmal live dabei war, versichert, dass man die Momente inmitten der internationalen Special-Olympics-Familie nie mehr vergisst. Dass niemand emotional unberührt bleibt.

Sie waren auch schon bei den Nationalen Sommerspielen im Burgenland zu Gast. Warum bewegt und begeistert Sie Special Olympics immer wieder?

Kogler: Weil man bei den Veranstaltungen von Special Olympics in jeder Sekunde viel mehr noch als sonst das verbindende Element des Sports spürt. Weil man hautnah erlebt, wie Sport eigent- lich immer und überall sein sollte: unverfälscht und auf das Wesentliche fokussiert. Zusammengehörigkeitsgefühl, Freundschaft, Freude an der Bewegung, Freude am Sich-Messen - mehr braucht es nicht. Das wird einem sehr deutlich vor Augen geführt.

Wie fördert das Sportministerium die Special-Olympics-Sportler:innen?

Kogler: Auf vielfältige Weise. Da gibt es zum einen die Vorgabe aus dem Bundes-Sportförderungsgesetz. Durch die von dieser Regierung umgesetzte Erhöhung der Besonderen Bundes-Sportförderung von 80 auf 120 Millionen sind auch die diesbezüglichen Mittel für Special Olympics Österreich um 50 Prozent gestiegen. Zudem unterstützt das Sportministerium maßgeblich bei der Entsendung zu den Weltspielen. Wir fördern aber auch die Ausrichtung der Nationalen Sommer- und Winterspiele, die alternierend im Zwei-Jahres-Rhythmus ausgetragen werden – die nächsten Spiele im März 2024 in meinem Heimat-Bundesland, der Steiermark. Und dann gibt es noch einen 500.000-Euro-Topf zur Stärkung der Sportstruktur im Behindertensport in den Verbänden – auch hier ist Special Olympics Österreich antragsberechtigt.

Wie zufrieden sind Sie als Sportminister mit der Entwicklung der Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen in den letzten Jahren?

Kogler: Ich finde: Es geht voran. Im Sport haben wir viele Weichen in diese Richtung gestellt und auch einiges an finanziellen Mitteln in die Hand genommen. Im Vergleich zu 2019 haben wir die Fördersumme vervielfacht, im Behinderten-Spitzen- wie auch im –Breitensport. Das war auch dringend notwendig, wenn man Fortschritte sehen will anstatt immer nur darüber zu reden.

Wann ist Inklusion für Sie gelungen bzw. erfolgreich? Was braucht es, damit Inklusion überhaupt funktioniert?

Kogler: Die Inklusion ist gelungen, wenn es eine selbstverständliche Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderungen gibt. Manche sagen auch, Inklusion ist erst dann gelungen, wenn man den Terminus nicht mehr braucht. Jedenfalls sollte man sich nicht darauf verlassen, dass Inklusion immer und überall von selbst passiert. Ich finde das Projekt der Bewegungs- und Informationscoaches, das das Sportministerium mit dem Behindertensportverband umsetzt, richtungsweisend. Die Coaches gehen dorthin, wo Menschen mit Behinderung sind, in die Schulen, in die Rehakliniken etc., motivieren sie mit dem überzeugenden Argument einer höheren Lebensqualität zu Bewegung.

Im Idealfall im Sportverein, und dorthin begleiten die Coaches ihre Schützlinge dann auch. Bis die Inklusion zur Zufriedenheit aller abgeschlossen ist.

Unsere

Sportler:innen vollbringen im Rahmen ihrer Möglichkeiten Spitzenleistungen. Was können wir von ihnen lernen? Können sie auch Vorbilder für uns sein?

Kogler: Sie können es nicht nur sein, sie sind es auch. Abgeordnete Kira Grünberg hat bei der 30-Jahre-Feier von Special Olympics Österreich im Parlament etwas sehr Berührendes gesagt: Sie hätte sich gewünscht, dass sie während ihrer aktiven Karriere in der Lage gewesen wäre, sich so ehrlich mit Konkurrentinnen mitfreuen zu können, wie das bei den Special-Olympics-Athletinnen und -Athleten die Regel ist. Fair-Play und Zusammengehörigkeitsgefühl, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen, dieser Spirit, Teil von etwas Größerem zu sein, davon könnten wir uns als Gesellschaft viel abschauen. Die Politik sowieso.

Was wünschen Sie unserem Team für die Weltspiele in Berlin?

Kogler: Dass es in der Lage ist, jeden Augenblick zu genießen, die Atmosphäre einzusaugen, vielleicht die eine oder andere Freundschaft zu schließen. Den Athletinnen und Athleten wünsche ich darüber hinaus Verletzungsfreiheit und dass es gelingt, das eigene Leistungspotenzial bestmöglich auszuschöpfen.

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