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VOLLEY BALL

Das Gros des Teams kommt vom VSC Graz und wird durch einen Sportler und einen Unified-Partner der BOP Volleys Vienna ergänzt.

Die Sportler:innen aus Graz sind Melek Orhan, Lukas Kupfersberger, Stefan Schoppler, Dmitro Skreklja, aus Wien kommt Viktor Krawczyk dazu. Ihre Unified-Partner:innen sind Katrin Mayr, Valerie Quade, Maximilian Linser und Florian Biermair (alle VSC Graz) sowie Jakob Freh (Wien). Zwei Trainer stehen ihren Schützlingen zur Seite: Sebastian Scheucher und Dominik Rabl.

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Weltspiele sind für Sportler:innen, Unified-Partner:innen und Trainer:innen meist etwas Unvergessliches, die Erinnerungen bleiben ewig. Für jene, die dafür verantwortlich sind, dass das Team Österreich an den World Games teilnehmen kann, ist es genauso. Auch wenn es monatelanger Vorbereitung bedarf und so manche Herausforderung dabei auftaucht und Probleme gelöst werden müssen. Nationaldirektorin

Nicole Koch und Sportdirektor

Raphael Loskot sind die zwei Personen, über die die gesamte Organisation läuft.

Wie groß ist die Vorfreude auf Berlin bzw. die Nervosität?

Nicole Koch: Die Vorfreude ist riesig, wir erwarten uns Weltspiele, die es in dieser Form wohl noch nie gegeben hat. Wir waren Mitte März zuletzt beim großen Meeting mit allen anderen teilnehmenden Nationen in Berlin. Die Stadt ist bereit für ein inklusives Sportfest, man spürt an allen Ecken und Enden das Flair, das Special Olympics verbreitet. Nervosität gibt es noch nicht, aber natürlich sind wir auch ein bisschen angespannt, ob alles, was wir vorab geplant haben, gutgeht und klappt.

Raphael Loskot: Aus sportlicher Sicht freue ich mich auf Weltspiele, für die Berlin der ideale Schauplatz ist. Die Sportstätten in dieser Stadt sind kaum zu übertreffen. Man braucht sich ja nur die Veranstaltungsorte anschauen: Die Eröffnungsfeier findet im Olympiastadion statt. Im Olympiapark und auf der Messe Berlin sind die meisten Wettkämpfe, gesegelt wird auf dem Wannsee, Golf wird im bekannten Club Bad Saarow gespielt, dazu kommen zum Beispiel Events auf öffentlichen Plätzen mitten in der Innenstadt. Das liefert sensationelle Bilder. Eine Schlussfeier vorm Brandenburger Tor hat sicherlich auch eine ganz besondere Atmosphäre. Also ich bin überzeugt davon, dass wir in Berlin Spiele erleben werden, die wir nie vergessen werden.

Wie lange dauerte die Vorbereitung auf die World Summer Games?

Nicole Koch: Wir beschäftigen uns mit Berlin seit über zwei Jahren. Anfangs gab es unregelmäßig ein paar Aufgaben, seit dem letzten Herbst gibt es fast täglich zumindest einen To-Do-Punkt, der erle- digt werden muss. Man darf ja nicht vergessen, dass es für unsere Sportler:innen viele genaue Richtlinien gibt. Das heißt im Klartext: Es ist deutlich mehr Papierkram notwendig, es müssen mehr Formulare ausgefüllt werden. Bis der Kader dann tatsächlich steht und wir von allen Sportler:innen, Unified-Partner:innen und Trainer:innen alle notwendigen Unterlagen haben, kann das schon dauern. Mein Team von Special Olympics Österreich hat mich in den letzten Wochen aber großartig unterstützt, alle Mitarbeiter:innen haben zum erfolgreichen Gelingen beigetragen, dafür bin ich sehr dankbar.

Wie setzt sich das Team Österreich zusammen? Wie ist es nachzuvollziehen, welche Sportler:innen mit dabei sind?

Raphael Loskot: Jede Nation erhält von Special Olympics International eine gewisse Quotenanzahl an Startplätzen. Diese Quoten sind von verschiedenen Faktoren abhängig, je nachdem wie viele Sportler:innen im jeweiligen Land aktiv sind, in welchen Sportarten Trainings und Bewerbe angeboten werden. In einer Sportart, in der wir nur wenige Sportler:innen haben, werden wir wohl kaum einen Startplatz bekommen. Wir können aber schon auch Sportarten forcieren, das heißt, dass wir durch diverse Quoten für Weltspiele neue Angebote schaffen können. Ich denke da dieses Mal speziell an Volleyball oder Basketball. Wir stellen in Berlin nach längerer Zeit wieder Mannschaften in diesen Sportarten. Da wirken die Weltspiele definitiv als Motor für Vereine und Sportler:innen.

Nicole Koch: Und man muss hier auch erwähnen: Wir schauen bei der Vergabe der Startplätze auch ganz bewusst darauf, dass nicht immer die gleichen Sportler:innen zu den Weltspielen reisen. Die Teilnahme an Nationalen Spielen sowie nachweisbare regelmäßige Trainings- und Wettkampfbeteiligung sind unter anderem Kriterien, um überhaupt für Weltspiele nominiert werden zu können.

Wie groß ist die österreichische Delegation im Gesamten?

Nicole Koch: Neben den 62 Sportler:innen, 12 Unified-Partner:innen und 29 Trainer:innen werden einige Delegationsbegleiter:innen aus dem Staff der Mitarbeiter:innen von Special Olympics Österreich mit dabei sein, die die verschiedensten Rollen einnehmen. Dazu kommen ein paar Vorstandsmitglieder, die aber nicht die ganze Zeit in Berlin sein werden. Eine wichtige Position hat in unserer Delega- tion auch die medizinische Abteilung: Mit Teamärztin Dr. Eva Berger und Physiotherapeut Hannes Katzenmayr haben wir zwei tolle erfahrene Personen mit an Bord. Sie werden sicherlich des Öfteren vor Ort gefragt sein, denn man darf ja nicht vergessen, dass es speziell für unsere Sportler:innen sehr anstrengend sein wird. Alles in allem sind wir nämlich inklusive Host-Town-Programm, das wir in Nürnberg verbringen werden, zwei Wochen unterwegs.

Wichtig ist ja auch, dass über die World Games berichtet wird und die Öffentlichkeit davon erfährt…

Nicole Koch: Das stimmt! Und da bin ich mir sicher, dass uns auch das in bewährter Manier gelingen wird. Wir werden klarerweise über unsere Kanäle auf Homepage und Social Media tagtäglich berichten und Inhalte an die Medien weiterleiten. Mit Gintare Karpaviciute von GEPA pictures wird eine junge Fotografin mit dabei sein, die großartige Bilder von unseren Sportler:innen liefern wird. Für die Videoinhalte ist Arvid Auner verantwortlich – und der ist immerhin seit heuer Vizeweltmeister im Snowboarden! Allein das zeigt, wie gerne sich Menschen für Special Olympics engagieren. Ich möchte aber auch die Gelegenheit nutzen, um mich beim ORF zu bedanken. Er wird ein Team abstellen, das uns die ganze Zeit über begleiten wird. Geführt wird das Team von Christian Prates. Ich freue mich jetzt schon auf die Reportage danach!

Wie viele Medaillen gibt der Sportdirektor vor?

Raphael Loskot: Es gibt keine Vorgaben in diese Richtung, vielmehr halte ich es hier wie unser Präsident und sage: Ich bin überzeugt davon, dass unsere Trainer:innen ihre Sportler:innen bestens auf die Spiele vorbereiten. Dann wird es sicherlich die eine oder andere Medaille zu bejubeln geben! Wichtig ist aber auch, dass alle in unserem Team die Spiele in Berlin genießen und erleben können, denn wie oft hat man schon die Chance, an so einem Großereignis teilzunehmen?

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