Unser RUSSEE 15/03

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29. Jahrgang März 2015 107. Ausgabe

Unser RU S S E E Stadtteilzeitung für Russee, Hamme r und Demühlen

Großer Bahnhof für den Sonderzug am Bahnhaltepunkt Russee Kaiserwetter in Russee am 04.01.2015 und über zweihundert Menschen erwarteten nicht den Kaiser (Franz Beckenbauer) sondern den Sonderzug von Rendsburg nach Kiel. Um 11.37 Uhr war es soweit und der Sonderzug hielt unter großen Beifall der Bevölkerung am Bahnhaltepunkt Russee. Der Bahnhof Russee kann schon auf eine 110 jährige wechselvolle Geschichte zurückblicken. Als die Königlichen Preußischen Staatseisenbahnen am 15.10.1904 die Bahnstrecke Kiel Rendsburg eröffneten gab es zuerst kein Haltepunkt in Russee. Erst im Juni 1905 hielt erstmals ein Zug am Bahnhof Russee. 1972 wurde das Bahnhofsgebäude abgerissen und im Sommerfahrplan 1984 wurde der Bahnhaltepunkt Russee aufgehoben. Ab 05.01.2015 wurde der neue Bahnhaltepunkt Russee nun wieder eröffnet. Für den OV Russee- Hammer Grund genug das Ereignis zu feiern. Markus Wöller und Benjamin Fürstenberg übernahmen die Gestaltung des „Events“. Es wurde ein Grill aufgebaut und es gab Würstchen und Frikadellen sowie Punsch, Kinderpunsch und Sekt auf Kosten der SPD vor Ort für die vielen Menschen die den Sonderzug begrüßen woll-


2 | Großer Bahnhof für den Sonderzug Fortsetzung von Seite 1

ten. Auch für die Musik beim Einlaufen des Zuges zeichnete die SPD verantwortlich. Gegen ein kleines Entgelt sorgten Musiker der Rockschule Russee für einen rhythmischen Empfang des einlaufenden Zuges.

Im Vorfeld der Eröffnung galt es noch einige Mängel abzustellen. So waren die Belange der Schwerbehinderten nicht ausreichend berücksichtigt, wie Eckehard Raupach vom Beirat für Menschen mit Behinderung feststellte. Ortsbeiratsvorsitzende Winfried Jöhnk und Ratsherr Falk Stadelmann (beide SPD) nahmen sich des Problems aber sofort an und innerhalb von 24 Stunden konnte mit tatkräftiger Unterstützung des Stadtrates Gerwin Stöcken eine pragmatische Lösung mit „Bordmitteln“ präsentiert werden.

Auf dem belebten Vorplatz wurden viele interessante Gespräche geführt. Die Menschen freuten sich über dieses zusätzliche Angebot des ÖPNV neben den bereits vorhandenen Buslinien der KVG.

Überhaupt schien die Stadt Kiel von der Öffnung des Bahnhaltepunktes völlig überrascht worden zu sein. Wenn man bedenkt das bereits im Jahr 2008 bekannt war, das der Bahnhaltepunkt Russee wieder eröffnet wird, muss man den Verantwortlichen ein schlechtes Zeugnis ausstellen.


Großer Bahnhof für den Sonderzug | 3

Neben den angesprochenen Mängeln für Behinderte gab es noch weitere Mängel. Etwa die fehlenden Fahrradständer, die fehlenden Fahrradboxen und auch das Grünflächenamt hätte den Vorplatz etwas „kundenfreundlicher“ gestalten können. Einiges ist bereits abgestellt aber die SPD vor Ort wird weiter den Finger in die Wunde legen, wenn die Stadt Kiel allzu schlafmützig daherkommt. Mit der Einrichtung des Bahnhaltepunktes ging ein alter Wunsch des SPD OV Russee-Hammer in Erfüllung. Bereits 1992 wurde das Ziel der Wiedereinrichtung des Bahnhofes Russee formuliert. Dieses erklärte Ziel war auch ein Grund mit warum der SPD OV Russee-Hammer sich gegen den Bau einer „Russeer Rampe“ stellte. Der Bau dieser Rampe hätte die Einrichtung des Bahnhaltepunktes unmöglich gemacht. Am 22.04.1996 fand eine Bürgerversammlung statt, in der sich viele Russeer Bürger gegen die Planung zum Bau der Rampe stellten. Im gleichen Monat wurde eine Unterschriftensammlung durchgeführt und die Kieler Printmedien berichteten über den Widerstand der Russeer Bevölkerung. Im Mai 1996 sprach sich auch der Ortsbeirat gegen den Bau der Rampe aus. Im August 1996 sprachen sich in einer gemeinsamen Erklärung die SPD Russee, CDU Süd und die Grünen gegen die Rampe aus und im Oktober wurde eine Bürgerinitiative aus der Taufe gehoben.

Am 23.05.1997 kam es zu einer Demonstration der Bürgerinitiative gegen die Rampe. Der Widerstand der Bürgerinitiative, der Bürger und der Parteien vor Ort führte schlussendlich dazu, dass die SPD Fraktion am 21.08.1997 den Planungsstopp der Rampe beantragte und die Ratsversammlung diesen beschloss. Die Einrichtung des Bahnhaltepunktes ist also auch dem Widerstandsgeist Russeer Bürgerinnen und Bürger zu verdanken. (roba)

Aus dem Inhalt: Von Russee in die weite Welt

Seite 4

Grünkohlessen

Seite 6

Geschichtskreis

Seite 7

Politik für Jugendliche

Seite 8

Stadtteilnachrichten

Seite 10

Kieler Waldkonzept

Seite 12

Ortsbeirat

Seite 14

Fahrradfahren statt Stau

Seite 16

Keim-Vorfälle am UKSH

Seite 18

Olympische Spiele in Kiel

Seite 20

Veranstaltungen u. Impressum Seite 22


4 | Von Russee in die weite Welt

Mit der Bahn von Russee „in die weite Welt“ Vom neuen Bahnhaltepunkt Russee (nachfolgend Bhf Russee) ist es möglich, nach Felde, Rendsburg oder zum Kieler Hauptbahnhof zu fahren. Bei der einen oder anderen Reise macht es Sinn, in Russee einzusteigen, um beispielsweise nach Lübeck, Hamburg oder Berlin zu gelangen. Das Auto oder Fahrrad kann in Russee stehenbleiben. Die Parkplatzsuche am Hauptbahnhof entfällt. Busfahrkarten gelten übrigens auch für die Bahnfahrten. Man kann also seine „Streifenkarte“ am Bahnsteig entwerten. Ein Russeer Bürger, der in dieser Zeitung nicht genannt werden möchte (Name der Redaktion bekannt), hatte

uns einige Möglichkeiten genannt, wie man mit der Bahn direkt vom Bhf Russee „in die weite Welt“ reisen kann. Wir danken für die Hinweise und sind gerne bereit, dieses zu veröffentlichen: Nach BERLIN: Abfahrt KI-Russee 07:25 Uhr, Ankunft Berlin-Hbf 10.48 h. Nach HAMBURG: Abfahrt KI-Russee 06.25 h, Ankunft HH-Hbf 08.14 h (Umsteigen in Neumünster) Von LÜBECK: Abfahrt HL-Hbf 15.06 h, Ankunft KI-Russee 16.32 h. Von BERLIN: Abfahrt 17.12 h, Ankunft KI-Russee 20.32 h.


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Weitere Informationen finden sich unter www.bahn.de.

In dem einen oder anderem Fall ist der Einstieg/Ausstieg in KI-Russee, KISuchsdorf oder Kronshagen eine zeitliche und/oder verkehrstechnische Alternative zum Kieler Hbf.

Die Bahnstation ist da. Die Gestaltung des Vorplatzes zur Bahnstation geht langsam voran. Bei Redaktionsschluss waren das Buschwerk und verschiedene Gehölzer zurückgeschnitten. Die Bordsteinkante an der Köpenicker Straße wurde abgesenkt. Damit ist die Zuwegung behindertengerecht. Ab sofort können 8 Fahrradboxen für einen monatlichen Betrag von 9,00 Euro beim „Umsteiger“ am Kieler Hbf gemietet werden. Für die restlichen Arbeiten sollten die nötigen Finanzmittel zeitnah bereitgestellt werden – nicht erst in 2019, wie es die Finanzplanung der Stadt Kiel vorsieht!

„Eine neue Bahnstation in Kiel-Russee wird errichtet“, so steht es im Kooperationsvertrag 2013-2018, der zwischen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und SSW am 15.6.2013 geschlossen wurde.

Es muss darum gehen, die Anzahl der Bahnnutzer und Bahnnutzerinnen, die den Bahnhaltepunkt Russee ansteuern, schnellstens zu steigern. (OB)

Infolge des Stundentaktes am Bahnhaltepunkt Russee lohnt es sich nicht bei allen Verbindungen direkt bis Russee zu fahren. Auch passen die Fahrzeiten am Bhf Russee nicht unbedingt zu den Fahrzeiten der Fernzügen in Richtung Bremen, Hannover oder Köln.


6 | Grünkohlessen

OB Ulf Kämpfer beim Grünkohlessen Die Süd West Runde, die aus den drei Ortsvereinen Hassee, RusseeHammer und Südwest besteht, lud wie jedes Jahr zum Grünkohlessen in Robert Bartels das Haus des Sports OV-Vorsitzender ein. Dieses Jahr hat der OV Südwest die Organisation übernommen und so begrüßte die Vorsitzende des OV Südwest Canan Canli, die Genossinnen und Genossen sowie die Freunde, Partner und Partnerinnen. Unter den Gästen befanden sich mit Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, dem Landtagsvizepräsidenten Bernd Heinemann, dem Kreisvorsitzenden Jürgen Weber und den Ratsleuten Beate

Friedrichs Heinemann, Falk Stadelmann und Rüdiger Karschau viele politische Ansprechpartner.

Nach der Begrüßung gab Canan das Wort an OB Ulf Kämpfer, der einen Rückblick auf das alte Jahr verband mit den Plänen und Aussichten für das Jahr 2015. Mit beeindruckenden Zahlen belegte unser Oberbürgermeister die


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Probleme der Tagespolitik aber auch die Chancen und die Aussichten die damit verbunden sind. Nach diesen mit viel Applaus bedachten Worten ging es zum kulinarischen Teil der Veranstaltung über.

Spaß. Und das wurde reichlich genutzt. Neben politischen Gesprächen kam auch das private nicht zu kurz und es wurde viel gelacht. Dann ergriff Bernd Heinemann noch einmal das Wort und brachte mit politischen Beiträgen in Reimform das Publikum zum Lachen. Die Süd West Runde wird in diesem Jahr noch zwei gemeinsame Mitgliederversammlungen im Gehörlosenzentrum in Hassee veranstalten.

Die Gäste ließen sich Grünkohl satt und wer wollte ein vegetarisches Gericht schmecken. Nach drei tristen Regentagen, den der Winter uns bescherte, hatten viele das Bedürfnis nach guter Unterhaltung und

Am 28.04.2015 um 19.30 Uhr findet eine Versammlung zum Thema Flüchtlingspolitik mit Innenminister Stefan Studt statt und im November soll die Europapolitik beleuchtet werden. Termine zu den beiden Veranstaltungen werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Reparatur-Schneiderei Änderungen aller Art für Damen, Herren und Kinder Schuhreparaturannahme & Reinigung Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Rendsburger Landstraße 381, 24111 Kiel-Russee Tel. (0431) 69 75 35

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8 | Geschichtskreis Rund um den Russee

Geschichtskreis Rund um den Russee Am 04.01.2015 hielt ein Sonderzug am wieder eingerichteten Bahnhaltepunkt Russee. Der Geschichtskreis hat bei dieser Gelegenheit mit einem Flyer die interessierten Bürger über die 110jährige Geschichte des Bahnhofes Russee informiert. Ein ausführlicher Aufsatz über das Thema soll in einem Geschichtsheft des Geschichtskreises erscheinen. Diese Hefte sollen demnächst in unregelmäßigen Abständen über die Arbeit des Geschichtskreises und deren Ergebnisse informieren. Hier werden die Aufsätze vollständig abgedruckt. Robert Bartels arbeitet an einem Aufsatz über das Jahr 1945 unter dem Ar-

beitstitel „Russee vor 70 Jahren“. Es fehlen hierzu noch alte Fotos. Wenn Sie noch alte Unterlagen oder Fotos haben, kommen wir gerne vorbei und kopieren die Dokumente. Der Geschichtskreis macht darauf aufmerksam, dass am 09.05.2015 um 14 Uhr beim Jungendtreff Rendsburger Landstraße ein „Historischer Spaziergang Russee 1767“ unter Führung von Prof. Ulrich Matthee stattfinden wird. Auch hierzu wird der ausführliche Aufsatz in dem Geschichtsheft veröffentlicht. Interessierte, die mitarbeiten möchten, melden sich bitte unter robert_bartels@freenet.de (roba)


Politik für Jugendliche im Stadtteil | 9

Trefft Eure Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker vor Ort In der letzten Ausgabe vom Dezember 2014 unserer Zeitung hatten wir unser Politikprojekt für Jugendliche im Stadtteil vorgestellt. Jetzt geht es los.

ler Ratsversammlung sowie des SPD Ortsvereins Russee-Hammer für Gespräche zur Verfügung stehen.

Wir wollen alle Jugendlichen und Junggebliebenen einladen uns kennenzulernen, mit uns zu diskutieren, Fragen zu stellen und Wünsche zu äußeren. Es werden außer den SPD-Mitgliedern des Ortsbeirates Russee-Hammer-Demühlen auch Mitglieder der SPD-Ratsfraktion in der Kie-

Das Treffen findet am Samstag, 30. Mai 2015 ab 14.00 Uhr im AWOBürgerladen Russee, Spreeallee 76, statt.

Zusammen wollen wir rausfinden welche Themen Euch interessieren und was ihr Euch für Russee und Hammer wünscht.

Bianca Wöller

Wir freuen uns, viele von Euch kennenzulernen.


10 | Stadtteilnachrichten

Große Anerkennung für Flüchtlinge in Russee Es waren klassische bürgerliche Vorbehalte, die während der Sitzung des Ortbeirat Russee/Hammer am 19. Februar 2013 geäußert wurden, als es um die Unterbringung von etwa 25 Flüchtlinge im Rendsburger Hof in Russee ging. Von Umsatzeinbußen Russeer Geschäfte über Belästigung und Gefährdung von Kindern bis hin zum Wertverlust der Häuser war so ziemlich alles dabei. Seit zwei Jahren wohnen in der Gemeinschaftsunterkunft Rendsburger Hof durchschnittlich 25 bis 28 Flüchtlinge, die größtenteils aus Syrien zu uns kommen. Die ursprünglichen Vorbehalte und Befürchtungen haben sich bisher nicht bewahrheitet. „Die Spendenbereitschaft und die ehrenamtliche Hilfe im Stadtteil sind groß“, freut sich Martina Spliedt. Im Auftrag des Christlichen Vereins Kiel e.V. kümmert sie sich um die Flüchtlinge. Die Sozialarbeiterin hebt be- sonders die Bereitschaft

hervor, den Flüchtlingen eine Orientierungshilfe bei der Alltagsbewältigung zu geben. Einige Freiwillige helfen beim Erlernen der deutschen Sprache. Viele syrische Flüchtlinge haben eine relativ hohe Bildung und wollen schnellstens in Arbeit kommen. Auch der Eigentümer des Rendsburger Hofes, Hans-Jürgen Lohr, beispielsweise hat dafür gesorgt, dass den Kindern eine Sandkiste zur Verfügung steht. Gerne werden immer noch Fahrräder, Busfahrkarten und Gartenmöbel entgegengenommen (Kontakt über 26 09 21 06). „Alles hat sich sehr positiv entwickelt. Nur die Wohnungssuche ist nach wie vor schwierig. Denn wenn die Flüchtlinge eine Aufenthaltserlaubnis bekommen, können sie sich eine Wohnung suchen“, lautet das Fazit von Martina Spliedt über ihre tägliche Arbeit im Rendsburger Hof in Russee. (OB)


Stadtteilnachrichten | 11

Planungsrecht für Famila-Erweiterung geschaffen Mit der Zustimmung zum Abschluss eines städtebaulichen Vertrages, zur Änderung des Flächennutzungsplanes sowie zu einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan hat die Ratsversammlung, vorbereitend der Bauausschuss, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine Erweiterung des FamilaMarktes an der Rendsburger Landstraße geschaffen. Wie berichtet soll die Verkaufsfläche von 2620 Quadratmetern auf 4180 Quadratmeter erweitert werden. Dazu wird auf dem ehemaligen Tennisplatz des TSV Russee eine zweigeschossige Parkpalette mit 57 Stellplätzen neu errichtet. Sie werden durch neue Zu- und Abfahrten über die Zuwegung zum TSV-Vereinsheim erschlossen. Die hierzu notwendigen Baumfällungen und die Beseitigung von Vegetation wird durch u.a. durch Baumpflanzungen entlang der Rendsburger Landstraße, südlich der künfti-

gen Parkpalette und entlang der Zuwegung zur Sportanlage (insgesamt 50 Bäume) sowie die Begrünung der westlichen Fassade der Parkpalette ausgeglichen. Mit der Schaffung einer zusätzlichen Zufahrt von der Rendsburger Landstraße wird außerdem die bisherige unzureichende Verkehrsanbindung verbessert. Nach im Ortsbeirat Russee/Hammer bekanntgewordenen Informationen beabsichtigt das Unternehmen, jetzt zügig mit den Maßnahmen Abriss des Kriegel-Gebäude und den Baumfällungen zu beginnen. Für die eigentlichen Baumaßnahmen ist der Zeitraum April/ Mai 2015 vorgesehen. Die Verkaufseinrichtung erhält damit nach 27 Jahren Treue zum Standort eine grundlegende Modernisierung und die Chance, ihn in einem veränderten Wettbewerbsumfeld dauerhaft für die Zukunft zu sichern. (mw)

Eiderbrücke Hammer: Neuer Antrag auf Fördermittel Den wiederholten Versuch, Fördermittel für den Neubau der Eiderbrücke einzuwerben, hat die Gemeinde Mielkendorf unternommen: Sie stellte einen Antrag auf Aufnahme des Projektes in das EU-Programm „Aktiv Region“. Daraus könnten im besten Fall maximal 55% der Baukosten finanziert werden. Die Gemeinde beabsichtigt

den Bau einer langlebigen Stahlkonstruktion nach den Vorbildern in Felde und Achterwehr. Ein erster Anlauf zur Akquise eines europäischen Zuschusses war im Herbst 2013 ohne Erfolg geblieben („Unser RUSSEE“ berichtete). Die Entscheidung über die Bewilligung steht nach Informationen dieser Zeitung bis Ostern zu erwarten. (mw)


12 | Kieler Waldkonzept

Wälder schützen – ökologische Bewirtschaftung sicherstellen

Michael Wagner

Die Kieler Wälder sollen auch in Zukunft als Erholungs- und Erlebnisraum dienen und ihre ökologische Bewirtschaftung klar Vorrang vor wirtschaftlicher Nutzung haben.

Diese Akzente hat die Kooperation aus SPD, Grünen und SSW vor einem Jahr im städtischen Waldkonzept gesetzt, an dem die Fachverwaltung seit Jahren gearbeitet hatte. Die Waldbestand in unserer Stadt von über 1000 Hektar ist auf sehr verschiedene, größtenteils

kleinteilige Flächen verteilt. Damit unterscheidet er sich von vielen anderen kommunalen, staatlichen und privaten Wäldern. Im Vergleich zum Durchschnitt anderer Wälder der norddeutschen Tiefebene zeichnet er sich gleichzeitig durch eine bemerkenswerte ökologische Qualität aus: Über ein Viertel des Kieler Waldes ist alt und damit ökologisch besonders wertvoll. Ein hoher Laubholzanteil macht seine Naturnähe aus. Um diesen Zustand zu erhalten und weiter auszubauen, sieht das seit 2014 geltende Waldkonzept vor, die Fläche des Kieler Waldes auszuweiten. Seine


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Bewirtschaftung wird zukünftig nach den strengen Standards von Naturland und Forest Stewardship Council FSC zertifiziert. Durch die Habitatbaumkartierung werden ökologisch wertvolle Bäume fortlaufend erfasst und damit geschützt. Der Arten- und Biotopschutz soll durch einen erhöhten Totholzanteil verbessert werde. Deshalb werden 10 % der Kieler Waldfläche von ökonomischer Nutzung ausgenommen sein.

Zu den vor wirtschaftlicher motivierter Holzentnahme geschützten Gebieten gehören jetzt auch Flächen in Hammer. Laut Karte des Grünflächenamtes befinden sich diese beim Hintersten Kronsberg unterhalb der Kuhfurtsau und zwischen dem Russee und der Wohnbebauung am Damaschkeweg. Das Fachamt betont, dass mit der Ausweisung dieser Flächen als „Altholzinseln“ zwingend gebotene Verkehrssicherungsmaßnahmen und Pflegemaßnahmen zur Förderung von

Naturnähe auch weiterhin möglich sind. Einschränkungen für „normale“ waldgebundene Formen der Erholungsnutzung sind nicht zu erwarten. „Wir sind sicher, dass die vielen Kielerinnen und Kieler, die die in Kiel vorhandenen 90 Kilometer Waldwanderwege zur Erholung, zum Spazierengehen nutzen, mit dem neuen Waldkonzept viel Freude haben werden. Auch die Kinder in unseren Waldkindergärten sollen den Naturraum Wald wie bisher erleben können. Die Verwaltung hat mit dem vorgelegten Waldkonzept einen guten Kompromiss gefunden zwischen dem Ziel, den Naturschutz zu verbessern, und der Pflege des Waldes, die den Menschen das Naturerlebnis ermöglicht. Um den Wald dabei möglichst wenig zu beeinträchtigen, haben wir ergänzend beantragt, den Einsatz von Rückepferden anstelle schwerer Maschinen prüfen“ sagte die umweltpolitische Sprecherin der SPDRatsfraktion Lisa Yilmaz zur Fortschreibung des Kieler Waldkonzeptes.


14 | Ortsbeirat

Jagd ist auch Naturschutz

Winfried Jöhnk Vors. Ortsbeirat

In Hammer treffen Spaziergänger immer wieder auf Jäger, Anwohner hören Schüsse, einige Bürgerinnen und Bürger sorgen sich um die Sicherheit im Wald.

eine gesetzlich vorgegebene Verpflichtung. Der Abschuss wird anhand von Verbissgutachten im Wald ermittelt. Dem Laien ist es nicht immer bekannt, dass sich die Rehe im Winter weitgehend von den Knospen junger Bäume ernähren und damit langfristig die Artenzusammensetzung in der freien

Auf Nachfrage teilte der zuständige Bereichsleiter der Forst- und Jagdverwaltung der Landeshauptstadt Kiel, Stefan Bronnmann, mit: Es mag durchaus sein, dass Jäger dem Laien gegenüber unbekannte oder sogar „wunderliche“ Dinge tun, doch es gibt beim bloßen Anblick eines Jägers keinen Anlass , sich zu erschrecken. Landschaft und insbesondere auch im Wald verändern. Die Rehwildjagd dient also primär dem Waldschutz. Der Sicherheitsaspekt hat bei dem Einsatz von Schusswaffen allerhöchste Priorität. In der Jagdzeit kann es immer wieder passieren, dass Spaziergänger Jägern begegnen.

Die Jagd ist nicht nur in Hammer ein gern gepflegtes Hobby, sondern auch

Die Jagd soll und muss stattfinden, aber die Bürger des Stadtteils sollen nur soweit belästigt werden, wie es eben unvermeidlich ist.

Informationen zum Ortsverein auf Facebook: https://www.facebook.com/ SPD.Kiel.Ortsverein.Russee.Hammer/


Ortsbeirat | 15

Bauvorhaben „Alte Gärtnerei Reese“ Auf Einladung des Ortsbeirates stellten sich im Januar die Geschäftsführer der Fa. Michel Meisterhaus GmbH den Fragen der interessierten Besucher zu den Planungen auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Reese. Das alte Wohnhaus der Familie Reese kann aus wirtschaftlichen Gründen nicht erhalten werden, der Antrag der Erbengemeinschaft auf Abriss wurde genehmigt. Der genaue Termin steht noch nicht fest, vor Herbst 2015 wird der Abriss nicht erfolgen. Das asbesthaltige Eternitdach muss als Sondermüll entsorgt werden. Im Norden des Grundstücks entstehen in zwei Zeilen insgesamt 16 Reihenhauswohnungen mit Pultdächern, im Süden zwei Einzelhäuser mit jeweils zwei Wohneinheiten. Die Bauphase

beginnt Ende März/Anfang April 2015 im Norden, der südliche Bereich wird danach bebaut. Konkrete Zeitpläne hierfür bestehen noch nicht. Die große, alte Linde an der Rendsburger Landstraße bleibt erhalten. Pro Wohneinheit wird entsprechend den Vorgaben im Bebauungsplan ein Stellplatz gebaut, welcher dem jeweiligen Wohnungseigentümer zugeordnet ist, weitere öffentliche Stellplätze sind nicht vorgesehen. Zur Bewertung der zukünftigen Verkehrssituation hat der Ortsbeirat einen Prüfantrag an die Landeshauptstadt Kiel beschlossen, damit in der nächsten Verkehrsschau die Problematik bei der Ein – und Ausfahrt noch einmal eingehend betrachtet wird. (WJ)


16 | Fahrradfahren statt Stau

Fahrradfahren ist besser als mit dem Auto im Stau stehen Schnell, bequem, gesund, kein Stau, keine Parkplatzsuche: Das sind einige Gründe, weshalb Menschen das Fahrrad in der Innenstadt benutzen. Olaf Busack Mit dem Rad kann Rad– und Autofahrer man vor (fast) jedem Geschäft parken. Das Fahrrad ist das umweltfreundlichste Verkehrsmittel. Öfter mal Fahrradfahren hält den Körper fit, stärkt das Immunsystem und ist gut für die Gesundheit. Etwa 75 % aller Wege bundesweit liegen im Bereich bis 10 km und könnten mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.

Der Radverkehrsanteil in Deutschland in 2012 betrug 13,2 % und soll bis 2020 auf 15 % steigen. (Quelle: Nationaler Radverkehrsplan 2020 des Bundesverkehrsministerium aus 2012). In Kiel sind die Entscheidungsträger in Politik, Verwaltung und Wirtschaft seit vielen Jahren auf einem zukunftsweisenden Weg. Kiel hat ein gutes Fahrradklima. In der Landeshauptstadt wurden in 2014 etwa 21 % aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Nach der jüngsten FahrradklimatestUmfrage des Allgemeinen Fahrradclub Deutschland (ADFC) landet Kiel bundesweit auf dem 6. Platz aller Städte mit mehr als 200.000 Einwohnern. Die


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Rankingliste wird wie immer von Münster angeführt. Danach folgen Karlsruhe, Freiburg, Hannover und Bremen. Bei der Umfrage in 2012 belegte Kiel den 4. Platz. Ist in Kiel bei der Radverkehrsförderung noch Luft nach oben? Die besten Absichten einer Stadt/ Gemeinde den Fahrradverkehr zu fördern, helfen nicht weiter, wenn das nicht umfassend finanziert werden kann. Es müssen ausreichende Finanzmittel für einen umweltfreundlichen Dreiklang aus ÖPNV, Fahrradund Fußverkehr bereitgestellt werden. Hier sind Bund und Land in der Pflicht, den Gemeinden finanziell zu helfen. Das Fahrradfahren beeinflusst schließlich auch den Gesundheitszustand der Menschen. Bewegungsmangel erzeugt Kosten für das Gesundheitssystem in Milliardenhöhe. Ein Beispiel: Schon durch die (möglichst) tägliche Fahrt zur Arbeitsstelle würden viele Menschen jene halbe Stunde Bewegung täglich abdecken, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert. Ein guter Weg zur Gesundheitsprävention sind auch Aktionen wie „Mit der Rad zur Arbeit“. Die landesweite Mitmach-Aktion organisierte AOK und ADFC in 2014 bereits

zum elften Male. Im vergangenen Jahr nahmen landesweit 563 Menschen teil, die in der Zeit vom 1.6. bis 31.8. an mindestens 20 Arbeitstagen mit dem Rad fuhren und insgesamt eine Strecke von 708.396 km zurücklegten. Die Stadtverwaltung Kiel ist im Lande zur Zeit das fahrradaktivste Unternehmen. Als Anerkennung überreichte Thomas Haeger, AOK-Landesdirektor, einen Scheck im Wert von 500 Euro an Kiel's Oberbürger- meister Ulf Kämpfer. „Diese Auszeichnung bestärkt uns, die Gesundheit und Fitness unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auch künftig weiter zu fördern. Den Gewinn von 500 Euro werden wir natürlich in diesem Sinne einsetzen“, betonte Ulf Kämpfer bei der Überreichung im Kieler Rathaus. In 2015 findet die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ vom 1.6. bis 31.8. statt. Infos unter: www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de Auch Nichtoder NichtmehrBerufstätige könnten viele Kurzstrecken in der täglichen Fortbewegung mit dem Fahrrad zurücklegen. Beispielsweise sind es von Russee in die Innenstadt nur etwa 5 km. „Mit dem Rad in die Innenstadt, Zeiraum vom 1.1. bis 31.12“, lautet meine Mitmach-Aktion seit mehr als 20 Jahren.


18 | Keim-Vorfälle am UKSH

Konsequenzen aus den Keim-Vorfällen am UKSH ziehen! Multiresistente Keime, wie sie diesen Winter in Kiel auftraten und zu solchen dramatischen Entwicklungen wie am UniKlinikum geführt MdL Jürgen Weber haben, lassen verständlicherweise Fragen aufkommen und Ängste entstehen. Den Betroffenen und ihren Angehörigen gehört unser Mitgefühl. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am UKSH ist zu danken, alles erdenklich Mögliche getan zu haben, um die Patientinnen und Patienten bestmöglich

zu schützen und eine weitere Verbreitung des Keimes zu unterbinden. Überall ist sofort gehandelt worden. Die externen Experten haben bestätigt, dass das UKSH beim AusbruchsManagement fachlich richtig gehandelt hat. Die Informationspolitik hätte allerdings wirklich besser sein können. Um künftig die Keimgefahren noch wirkungsvoller bekämpfen zu können, hat das Land sehr kurzfristig eine Reihe zusätzlicher Initiativen auf den Weg gebracht:  die räumliche Situation der internistischen Intensivstation wird kurzfristig entspannt durch zusätzliche Mittel für eine Interimslösung


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bis der vollständige Neubau realisiert sein wird. Wir starten eine Bundesratsinitiative, um Verbesserungen bei der Finanzierung von Untersuchungen hinsichtlich gefährlicher Keime auf den Weg bringen. Wir werden die Verpflichtung medizinischer Einrichtungen zu Fortbildungs- und Schulungsangeboten verstärken. Zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung werden wir darauf hinwirken, im Bereich der niedergelassenen Ärzte ein restriktives Antibiotika-Verordnungsmanagement zu etablieren. Auch im stationären Bereich Leitlinien zur Antibiotikatherapie aufgestellt und umgesetzt werden.

Darüber hinaus setzen wir uns auf Bundesebene dafür ein, dass Reserveantibiotika in der Nutztierhaltung verboten werden. Infektionen mit multiresistenten Keimen sind heute leider medizinischer Alltag – in allen Krankenhäusern der Republik. Wir müssen weiterhin alles unternehmen, um dieser Entwicklung konsequent zu begegnen. Ehrenamtliche Zusteller und Zustellerinnen für Zeitung

"Unser RUSSEE" gesucht! Kontakt über Olaf Busack (T. 697407)


20 | Olympische Spiele in Kiel

Olympische Spiele – eine Chance für Kiel Der Wettbewerb, in welchem Land der Welt die Olympischen Spiele im Jahr 2024 ausgetragen werden, hat bereits begonnen. Auch Foto: Olaf Bathke beRatsherr Falk Stadelmann Deutschland wirbt sich als „Olympia-Land“, und Ende März wird die Entscheidung fallen, ob Hamburg oder Berlin als Bewerberstadt in den Wettbewerb der Nationen gehen wird. Zu den Olympischen Spielen gehören auch die Segelwettbewerbe, und die können natürlich nicht in einem Stadion der Bewerberstadt ausgetragen werden, sondern gehören auf’s Meer.

In Kiel haben früher schon Olympische Segelwettbewerbe stattgefunden – welche deutsche Stadt, wenn nicht unsere, wäre geeigneter für das olympische Segeln? Olympische Spiele geben aber nicht nur dem Segelsport und dem Tourismus in unserer Stadt Auftrieb, auch wenn Kiel die „Segel-Hauptstadt der Welt“ ist. Natürlich ist die jährliche Kieler Woche die größte Segelveranstaltung weltweit, mit 4.000 Regattateilnehmern aus 50 Nationen und mit dreieinhalb Millionen Gästen. Aber Olympia ist mehr – das bedeutet auch neue Infrastruktur, verbesserter öffentlicher Nahverkehr und neue Straßen und Wege, damit die zahlreichen Besu-


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cherinnen und Besucher der Spiele aufgenommen werden können und ein Verkehrschaos vermieden wird. All das wird nicht nur im Jahr der Spiele selbst Bestand haben, sondern noch viele Jahrzehnte danach. Das zeigen die Beispiele der Vergangenheit: In Kiel steht seit dem Jahr 1972 das Olympiazentrum in Schilksee, gibt es auf der Bundesstraße B 503 neben der PrinzHeinrich-Brücke über dem NordOstsee-Kanal die zweite „Olympiabrücke“ zur Entlastung des Verkehrs. Kiel erhielt 1972 mit der Autobahn A 215 einen direkten Anschluss an das Autobahnnetz. Außerdem wurde mit der „Kiellinie“ eine Promenade an der Innenförde geschaffen. Für alle diese Investitionen haben Bund und Land Geld in die Hand genommen, und

das würde auch bei Baumaßnahmen für künftige Olympische Spiele so sein. Wenn auch noch Paralympische Segelwettbewerbe in Kiel ausgetragen würden, dann bestünde die zusätzliche Aussicht auf abgesenkte Bordsteine, barrierefreie Haltestellen und vieles mehr. Kiel könnte mit Bundes- und Landesmitteln in einem Umfang barrierefrei und damit senioren- und behindertengerecht umgestaltet werden, wie es die Stadt mit eigenen Mitteln niemals so schnell erreichen kann. Als Vertreter der Kielerinnen und Kieler im Rathaus unterstütze ich darum die Bewerbung unserer Stadt als Austragungsort für die Olympischen und Paralympischen Segelwettbewerbe mit ganzer Kraft.


22 | Veranstaltungskalender, Impressum

VERANSTALTUNGEN 15.03.2015 10.00-15.00 Uhr Second-Hand-Modemarkt, Bürgerhaus Kronshagen, Kopperpahler Allee 69 17.03.2015 19.30 Uhr OBR Russee/Hammer/Demühlen, Schützengilde „Gut Schuß Demühlen“, Quarnbeker Str. 14 29.03.2015 15.00-18.00 Uhr Siedlergemeinschaft Hammer-Russee-Demühlen, Bingo, Sportheim SV Hammer, Damaschkeweg/Ecke Speckenbeker Weg (Anmeldung: Marlies Kaiser-Klein, Tel. 6667385) 05.04.2015 10.00 Uhr Osterfest-Gottesdienst mit Gopsel-Chor, Pastor Henke, Kirche Russee, Rendsburger Landstr. 389 06.04.2015 14.30 Uhr Oster-Familiengottesdienst, Claus-Harms-Kirche, Hammer, Pastorin Hartwig 21.04.2015 19.30 Uhr OBR Russee/Hammer/Demühlen, Schützengilde 23.04.2015 19.30 Uhr SPD Russee-Hammer, Jahreshauptversammlung, TSV Russee Clubheim, Rendsburger Landstr. 251 30.04.2015 19.00 Uhr Maifeuer mit Musik & Tanz, Schützengilde „Gut-Schuß“ 07.05.2015 19.00 Uhr Begegnungsabend Generation 58+, Gemeindehaus Russee, Pastor Henke (Anmeldung bis 23.4.2015 unter 69 10 73 20) 09.05.2015 19.30 Uhr Geschichtskreis „Rund um den Russee“, ", Historische Begehun Ortskern Russee mit Prof. Dr. Ulrich Matthee (Treffpunkt Jugendtreff Russee, Rendsburger Landstr. 389) 12.05.2015 13.00-18.00 Uhr Rapsblütenfahrt Ev. Kirche (Anmeldung unter 69 10 73 20) 14.05.2015 10.00 Uhr Open-Air-Gottesdienst, Küstergarten, Gospel- und SaxofonMusik, Pastoren Henke und Kretschmar 14.05.2015 10.30 Uhr Grillen mit Nachbarn und Freuden, Schützengilde 19.05.2015 19.30 Uhr OBR Russee/Hammer/Demühlen, Schützengilde 30.05.2015 14.00 Uhr SPD Russee-Hammer, Politik für Jugendliche, AWO-Bürgerladen Russee

IMPRESSUM Herausgeber: SPD Kiel - Ortsverein Russee-Hammer Redaktionsanschrift und Anzeigen: Olaf Busack, Redderkamp 195, 24111 Kiel, Tel. 69 74 07, olaf.busack@gmx.de Redaktion: Robert Bartels (roba), Olaf Busack (OB), Eckhard Frenzke (ef), Winfried Jöhnk (WJ), Dirk Lerche (dl), Sven Thomsen (st), Michael Wagner (mw), Bianca Wöller (bw) Satz, Layout: Sven Thomsen, Köpenicker Straße 79, Tel. 2598283, sven@akdigitalegesellschaft.de Vertrieb: Eckhard Frenzke, Michael Wagner, Olaf Busack (auch V.i.S.d.P.) Druck: Hansa Druck, Hansastr. 48, 24103 Kiel - Auflage: 4200 Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht immer die Meinung des Herausgebers wieder. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Artikel zu kürzen. Zuschriften ohne oder falschem Absender werden nicht veröffentlicht. Nachdruck - auch auszugsweise - ist nur nach vorheriger Genehmigung des Herausgebers erlaubt. Die Zeitung wird durch Anzeigenwerbung und Spenden von SPD-Mitgliedern finanziert.

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 15. Mai 2015


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Kontakt: AWO Kiel Roswitha Busack, Tel. 69 74 07


Tucholsky (Pseudonym: Ignaz Wrobel, dtsch. Schriftsteller und Journalist, 1890-1935) so dar: Der Deutsche macht oftmals einen Fehler. Er verwechselt das Dargestellte mit dem Darstellenden.

Darf Satire alles?

In einem Russeer Imbiss diskutierte ich neulich mit einigen Freunden über die ZDF-Sendung „Heute Show“, eine Freitagabend-Sendung mit Oliver Welke. Wir stritten darüber, ob in der wöchentlichen Satire-Sendung alles erlaubt ist oder nicht. Die Einschätzung, was als Satire erlaubt ist oder nicht, ist meistens subjektiv. Wenn jemand politische Witze macht, sitzt die „halbe Nation“ auf dem Sofa und nimmt es übel. Die andere Hälfte lacht darüber ohne es verwerflich zu finden. Politische Satire ist meistens kritisch, deckt auf und prangert an. Sie macht erst richtig Spaß, wenn sie Reaktionen welcher Art auch immer - hervorruft. Satire muss versuchen, Bretter vor den Köpfen zu entfernen und zum Nachdenken anregen. Gefühle können dabei durchaus auch verletzt werden. Satiriker müssen bereit sein, über moralische Grenzen hinausgehen zu können. Das Recht auf Satire stellte Kurt

Satirische Sendungen, wie beispielsweise Nuhr im Ersten (Dieter Nuhr), Ein Fall fürs All (Urban Priol und Alfons), NDR Extra3 (Christian Ehring), Die Anstalt (Claus von Wagner und Max Uthoff), Heute Show (Oliver Welke, Martina Hill, Martin Sonneborn, Olaf Schubert, Lutz van der Horst, Birte Schneider, Dietmar Wischmeyer), Mathias Richling (Deutschland - to go), Rebers muss man mögen (Andreas Rebers) oder Hagen Rether haben irgendwie eines gemeinsam: Die Absicht, Missstände zu kritisieren. Das gehört zum Wesen der Satire und muss erlaubt sein. Satire muss auch mal wehtun, aber nicht durch sinnfreie Beleidigungen, sondern durch harte, treffende Kritik. Satirische Sendungen, Artikel, Vorträge, Ansichten, Karikaturen und anderes wurden schon immer kontrovers diskutiert. Daran wird sich auch nichts ändern: Satire darf alles – aber nicht alles ist Satire. .. immer schön locker bleiben.... Ihr und Euer Karl-Otto

SPD Russee-Hammer im Internet: www.spd-kiel.de/russee


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