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Mit Leidenschaft keltert Schützen hochelegante Bla
by soj.at
Der Blaufränkisch ist eine der autochthonen Paradesorten der österreichischen Rotweinwelt. Sie entstand durch eine Kreuzung zwischen den alten Sorten Weißer Heunisch & Blaue Zimmettraube und ist wiederum unter anderem „Muttersorte“ des von Dr. Fritz Zweigelt neugezüchteten Zweigelt (gemeinsam mit St. Laurent). Der komplexe Blaufränkisch besticht durch Aromen von Waldbeeren, Holunder, Pflaumen, Kirschen und etwas Pfeffer mit einer charakteristischen kräftigen Säure. Zu den besten Weinbaugebieten für die Sorte zählt das Südburgenland mit seinen eisenhaltigen Böden und idealen pannonischen Wetterbedingungen. Blaufränkisch wird in Österreich fast ausschließlich im Burgenland und in Niederösterreich angebaut.
Der Blaufränkisch-Spezialist Wachter Wiesler in Deutsch Schützen im Bezirk Güssing zählt hier zu den absoluten Spitzenweingütern. Winzer Christoph Wachter hat ab dem Jahr 2010 die Verantwortung für die Produktion der Weine schrittweise übernommen und führt das traditionsreiche Weingut heute gemeinsam mit seiner Schwester Julia. Die beiden setzen auf biologische Bewirtschaftung, 2018 war die schrittweise Umstellung darauf offiziell abgeschlossen. Verarbeitet werden nur Trauben aus 15 Hektar Eigenflächen. Blaufränkisch macht 80 Prozent der Gesamtproduktion aus. Merlot- und Zweigeltbestände wurden in den letzten Jahren immer mehr mit dem „Platzhirschen am Eisenberg“ ersetzt. „Diese Sorten brauche ich hier nicht, wenn Rot dann Blaufränkisch“, so der Winzer. Die restlichen 20 Prozent teilen sich hauptsächlich auf Welschriesling auf. Das Thema Herkunft spielt bei den Weinen von Wachter Wiesler eine dominierende Rolle und fällt als erstes, wenn man Christoph Wachter auf seinen Weinstil anspricht. „Blaufränkisch ist eine großartige Rebsorte, die den Boden wunderbar herzeigen kann und gleichzeitig durch eine gute Säure sehr viel Frische und Lebendigkeit mitbringt. Die feinen Tannine im Wein sorgen außerdem für eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit“, schwärmt Christoph Wachter.
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Ursprünglich waren es zwei getrennte Weingüter, Wachter und Wiesler, vor einigen Jahren wurden diese familiär zu einem Weingut vereint, das seither im Besitz der Familie Wachter ist. Seit der Reblauskrise vor rund 170 Jahren ist der Blaufränkisch die wichtigste Rotweinsorte im Südburgenland. Um diesen hohen Stellenwert nochmals zu unterstreichen, wurde die Region im Jahr 2010 gesetzlich als Eisenberg DAC (Districtus Austriae Controllatus) definiert. Diese Herkunftsbezeichnung dürfen nur Weine aus 100 Prozent Blaufränkisch mit einem Alkoholgehalt zwischen 12,5 und 13,0% vol. tragen. Der Ausbau der Eisenberg DAC Weine erfolgt im Stahltank oder im großen Holzfass – denn Holzaromen sollen nur minimal zu erkennen sein. Daneben gibt es noch eine zweite Stufe, Eisenberg DAC Reserve: Aus den Blaufränkisch-Trauben, die erst spät geerntet werden oder aus Trauben wärmerer Lagen entstehen Weine mit noch mehr Kraft, Vielschichtigkeit, und Dichte. Ihre Alkoholwerte liegen bei mindestens 13% vol. Die Eisenberg DAC Reserve-Weine reifen in großen und kleinen Holzfässern heran, bevor sie im zweiten Jahr nach der Lese in den Verkauf gehen.
Christoph Wiesler vinifiziert Blaufränkisch aus drei Herkunftsbereichen seines Weingutes: Als Gutswein „Béla - Jóska“ (Eisenberg DAC), den er als Visitenkarte des Weinguts Wachter Wiesler bezeichnet und der aus den Trauben von nahezu allen seiner Rebflächen produziert wird.
„Immer wenn es um Wachter Wiesler geht zeigen wir Béla - Jóska, da dieser Wein einen ausgezeichneten Querschnitt über unsere Lagen liefert“. Darüber stehen die beiden Ortsweine aus Trauben von 30 bis 50 Jahre alten Reben in