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Die neun Eruption Wi Lagenweinklassifikati
by soj.at
Nicht überall, wo Reben gepflanzt sind, wächst die gleiche Qualität heran. Es gibt Rieden, die konstant jedes Jahr außergewöhnliche Weine hervorbringen, während andere – bei ähnlicher Bewirtschaftung und Verarbeitung – vielleicht nur gute oder mittelmäßige Weine entstehen lassen. Die Produktion hochkarätiger Riedenweine ist einem Zusammenspiel zahlreicher entscheidender Faktoren geschuldet. Eine der wichtigsten Komponenten dafür ist natürlich die Riede selbst.
Mit der neuen Rieden-Verordnung, die das Land Steiermark Anfang des Jahres beschlossen hat, wurden rund 580 Rieden erstmals klar erfasst und per Gesetz definiert. Ein wichtiger und logischer Schritt, denn die steirischen Riedenweine sind bekanntlich seit dem Jahrgang 2018 Teil und gleichzeitig „Flaggschiff“ des DACHerkunftsystems. Zwei steirische WinzerVereine klassifizieren ihre besten Rieden zusätzlich als „Erste Lage“ oder „Große Lage“: Die zwölf Steirischen Terroir- und Klassikweingüter (STK) und die neun Eruption Winzer aus dem Vulkanland. In der Steiermark sind diese speziellen Lagenklassifizierungen gesetzlich nicht vorgesehen, sondern werden, wie bereits erwähnt, von Winzervereinen festgelegt. Deshalb dürfen Riedenweine zwar mit dem Zusatz „Erste“ oder „Große Lage“ beworben werden, am Etikett darf diese Bezeichnung aber nicht stehen. Ich finde, dass (seriöse) Riedenklassifizierungen wichtig sind. Denn sie sind eine sehr wertvolle Orientierungshilfe für die Konsumenten, auf der Suche nach hochkarätigen Riedenweinen. Und für die Winzer selbst natür- lich bare Münze wert... Grundsätzlich gibt es bereits Bestrebungen, hier auch eine gesetzliche Regelung für das gesamte Weinland Steiermark zu finden. Ich nehme jedoch an, dass es noch ein langer Weg bis dahin sein wird. Auch für die internationale Wettbewerbsfähigkeit wäre eine einheitliche Regelung sicher von Bedeutung. In einigen anderen traditionellen Weinbauländern ist eine Klassifizierung der Lage oder des Weinguts (die der Klassifizierung zugrunde liegenden Systeme unterscheiden sich zwischen den Ländern, aber auch schon zwischen einzelnen Anbaugebieten teils deutlich) schon lange üblich, wie zum Beispiel in Frankreich. Beschäftigt man sich mit Weinen aus dem Burgund oder Bordeaux, stolpert man schnell über Begriffe wie Premier Cru und Grand Cru. Wie das die neun Eruption Winzer mit ihren besten Rieden handhaben, stellten diese unlängst im Klöcher Weingut-Buschenschank Frühwirth im Rahmen eines gelungenen „Masterclass-Tastings” unter dem Motto „Eine Frage der Lage“ vor. Zusammen mit dem Weinakademiker und ehemaligen Weinhändler Hannes Hackl wurde ein neues Klassifizierungssystem für einen privatrechtlichen Qualitätsstandard erarbeitet. Herausgekommen ist ein 100 Punkte-System, das neben den Voraussetzungen der Rieden (wie durchschnittliches Alter der Rebstöcke, Lage und Mikroklima) auch die Erfahrung des Weingutes in Bezug auf die Produktion von Lagenweinen berücksichtigt. Im umfangreichen Bewertungskatalog macht die Erfahrung des Weingutes mit 60% sogar mehr aus als die Beschaffenheit der Riede. Bei hervorragenden 75 bis 89 Punkten darf das
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