LUST AUF GUT Magazin | Augsburg Nr. 132

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Originelles Straßen-Scrabble auf Augsburgerisch Einer von uns ist gebürtiger Augs­ burger, der andere nicht. Ein erster, haftengebliebener Augsburg-Ein­ druck des „Zuagroasten“ war, welche unglaubliche Kreativität sich hinter den Straßennamen der Innenstadt versteckt. Da gibt es „Bei den sieben Kindeln“, „Saurengreinswinkel“, „Lochgäßchen“, „Butzenbergle“ oder gar „Im Sack“. Welche Geschichten haben sich hier mal abgespielt, dass solche Straßen­namen ausge­ wählt wurden?

Die Straße „Zweites Quersächsengäßchen“ kann beim Lesen Probleme bereiten, v.a. weil es auch ein „Zweites Quergäßchen“ gibt, ganz ohne Sachsen. Beim „Anstoßgäß­ chen“ gilt tatsächlich „Nomen est omen“, beim „Paradies­ gäßchen“ muss jeder selber herausfinden, ob der Name Programm ist, beim „Afrawald“ dagegen steht gefühlt kein einziger Baum mehr. Eine tierische Verbundenheit lässt sich bei „Vogelmauer“, „Gänsbühl“, „Am Katzenstadel“, „Kitzenmarkt“ oder „Am Rößlebad“ erkennen. Wissenschaftler behaupten ja, Vornamen prägen die Ent­ wicklung eines Kindes. Ein Kevin läuft Gefahr einen anderen Werdegang einzulegen als ein Konstantin. Prägt einen auch der Straßenname, in dem man aufwächst? Muss jemand aus der „Armenhausgasse“ etwas befürchten, vor dem jemand aus „Herrenhäuser“ gefeit ist? In den vielen neueren Stadtteilen Augsburgs sieht es im Gegensatz dazu straßennamenstechnisch etwas fad aus. Meistens enden sie mit -straße oder -weg. Kein Platz für gäßchen, -gasse oder gar irgendeine Extravaganz. Und beim vorderen Namensbestandsteil, oft thematisch geordnet, lässt die Begrifflichkeit weder eine geschichtliche Herleitung zu noch der Phantasie Platz. Phantasie ist aber das Salz in der Suppe und so fänden wir es wünschenswert, wenn in unserer größer werdenden Stadt neue Straßen ein bisschen frecher, ein bisschen verrückter, ein bisschen leidenschaftlicher klingen könnten – so wie ihre Kollegen aus 86150 und Umgebung. Bis dahin freuen wir uns darauf, Ihnen in unserem bereits dritten Magazin Mitmacher zu präsentieren, die manchmal ein bisschen frech, ein bisschen verrückt, aber immer leidenschaftlich und mit ganz viel Phantasie ihrer Profession nachgehen. Sie machen Lust auf Gut und Lust auf Augsburg und drum herum. Es lebe das GUT gemachte! Julia und Thomas Hauser RoC-Botschafter Augsburg

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