„Eine belastbare Beziehung, geprägt von Wohlwollen und Integrität, ist für mich etwas GUTes.“ Prof. Dr. Harald Bolsinger, FHWS, Dekan, Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Lehrgebiete: Business Ethics & Economics
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LUST Lust im Sinne von etwas haben wollen, etwas erreichen, etwas konsumieren. Wie ist das bei Ihnen? Wie ist das bei mir? Also, konsumieren und haben bedeuten mir wenig. Lust empfinde ich eher, wenn ich etwas verstehen, etwas entwickeln kann; beim Entfalten, und vor allem beim Fördern von Gutem. Worauf haben Sie grundsätzlich immer Lust? Grundsätzlich habe ich immer Lust mit klaren Positionen zum Segen für Menschen, Organisationen und Regionen beitragen zu können. Natürlich auch Verantwortung zu übernehmen. Das ist was, was ich sehr gerne mache. Dafür kann man mich immer haben. Worauf nur in bestimmten Situationen oder an bestimmten Tagen? Mit Menschen zu diskutieren, die nur ihre eigene Welt als Maßstab gelten lassen wollen, darauf habe ich eigentlich wenig Lust. Aber wenn es geschehen sollte, dann nehme ich mir die Zeit, wenn es potenziell zum Segen für Dritte werden kann. Wann gönnen Sie sich etwas? Und was gönnen Sie sich? Regelmäßig oder nur zu bestimmten Anlässen? Da fällt mir ein, was ich leider nur zu unregelmäßig mache. Ich gönne mir Zeit für Besinnung, Reflexion und Gebet – oft in einem guten Kontext, mit vertrauten Menschen. Auch mal verbunden mit einem sinnlichen Genuss, ein schönes Glas Wein, ein gutes Essen, eine wunderschöne Aussicht, ein Umfeld, das einfach passt. Das mache ich vor allem dann, wenn die Anforderungen ziemlich hoch, die Schlagzahl relativ hoch ist und wenn die Zeit knapp erscheint. Das ist die Erfahrung, die ich gemacht habe, dass es gerade dann besonders wichtig ist. Besonders nach dem Abschluss von Projekten oder größeren Sitzungen mit verschiedenen Menschen.
GUT
Was ist für Sie, etwas wirklich Gutes? Das kann ich ganz schnell auch mit nem Bezug zum Menschen antworten. Eine belastbare Beziehung, geprägt von Wohlwollen und Integrität, ist für mich etwas Gutes. Und die vor allem unabhängig von weiteren Zielen gepflegt wird. Einfach weil die Beziehung so gut ist. Wie definieren Sie für sich persönlich gut? Für mich persönlich ist gut – alles, was Menschen in jeder Hinsicht dienen kann oder in jeder Hinsicht dient. Und zwar nicht nur körperlich, sondern auch geistlich und geistig in der Entfaltung von seinen Gaben und im Ausbau seiner Kompetenzen. Liegt vielleicht an dem Beruf, den ich momentan mit viel Herz ausübe. Diese Entfaltung von Gaben und Kompetenzen in Menschen, das ist mein Kernanliegen hier. Worauf legen Sie Wert? Was bedeutet für Sie wertvoll? Wertvoll ist für mich alles, und was segnend auf Menschen und Umwelt wirken kann und wirklich wirkt. Deswegen lege ich Wert drauf, vom Ergebnis her, vom Ende her zu denken und danach zu fragen, was letztendlich bei einer Sache herauskommen kann. Das ist immer die erste Frage, die ich stelle, die mir am wichtigsten ist. Das beeinflusst natürlich, in wie weit ich mich für etwas einsetze. Was bedeutet Qualität für Sie? Wann und wo erleben Sie Qualität? Qualität ist ein Begriff über den wir uns, auch in unserer Fakultät intensiv Gedanken machen. Für mich entsteht Qualität, wenn auf der einen Seite Berufung, Vision und Kompetenz zusammenkommt. Andererseits erfordert diese Qualität auch Tiefe und Echtheit. Dazu gehört auch mal das Eingeständnis von Fehlern oder eines Irrwegs, den man gegangen ist. Ausdrucksformen sind dann verantwortungsbewusstes und begeisterndes Handeln, oder wenn man sich Unternehmen anschaut, segnende Produkte und Dienstleistungen. Vor allem hier erlebe ich das in zahlreichen Netzwerken in denen ich agiere und bei zahlreichen Verantwortungsträgern der Region. Da ist diese Art der Qualität wirklich vorhanden.