Julia und Werner Pfitzenmeier
Neubau ist ein gutes Stichwort. Was planen Sie konkret in den nächsten Jahren und was passiert in Mannheim? Aktuell verfügen wir über ein fantastisches Netzwerk, das sich stützt, ergänzt und es so schafft gegen die bundesweit tätigen Mitbewerber zu bestehen. Wir decken die ganze Bandbreite im Fitnesssport ab: vom Discounter FitBase über das Sportstudio VeniceBeach bis zur Premium-Marke Pfitzenmeier. Aber um vorne zu bleiben, müssen wir ständig investieren. So erhalten die Premium Resorts in Neustadt und Speyer jeweils einen AquaDome. In Wiesloch wird gemeinsam mit der Stadt ein Konzept für ein Premium Resort erarbeitet. In Heidelberg haben wir neben zwei neuen FitBase Clubs gerade ein neues VeniceBeach im ehemaligen Hornbach im Pfaffengrund fertig eröffnet. Zusätzlich wird in der Heidelberger Bahnstadt gerade ein neues Premium-Fitnessstudio mit AquaDome gebaut.
Was muss man heute berücksichtigen, damit ein Studio gut läuft? Gibt es ein Erfolgsrezept? Mittlerweile ist die Lage ein ganz wichtiges Kriterium. Das Studio muss gut zu erreichen sein und genügend Parkplätze haben. Wichtig ist auch, dass das Studio gut sichtbar ist. Denn jedes Mal, wenn man vorbeifährt, sollte man ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn man nicht trainiert hat. Der zweite Punkt ist das Design und die Planung der Studios. Als ich 1982 meine erste eigene Immobilie mit 23 Jahren bauen wollte, hatte ich einen bekannten Architekten beauftragt, die Pläne zu machen. Beim ersten Termin fragte er mich, wie das Studio denn aussehen sollte. Da war mir schnell klar, dass ich das selbst machen musste. Und so passierte es dann auch. Auf meinen Reisen habe ich mich viel mit Architektur beschäftigt und alles aus Sicht des Kunden betrachtet. Was sieht man, wenn man ins Studio kommt? Stimmen die Funktionswege? Wo sind welche Klimazonen? Das waren alles Fragen, die ich mir vor 40 Jahren schon stellte. Inzwischen gibt es natürlich viel mehr Informationen und Erkenntnisse, aber trotzdem planen wir jeden Neubau selbst, denn kein anderer weiß mehr über die Wünsche unserer Mitglieder, wie wir selbst. Julia und Werner Pfitzenmeier mit Marcus Kuhl, dem ehemaligen Betreiber der HFC und Sportomed Fitness Studios und Jens Wallat, Geschäftsführer von VeniceBeach.
Besonders wichtig für uns ist Mannheim. Hier konnten wir einige Studios in unsere Gruppe übernehmen, wie zum Beispiel das Nautilus Studio, das jetzt der VeniceBeach Club im Glückstein Quartier ist. Mit den Studios HFC und Sportomed Fitness von Marcus Kuhl dem AdlerManager haben wir unsere VeniceBeach Kette um zwei attraktive Standorte erweitert. Für uns beide war das eine Win-win-Situation, denn Marcus Kuhl suchte einen zuverlässigen Nachfolger für seine Studios und Mitglieder und wir konnten zwei sehr hochwertig ausgestattete und prima geführte Clubs in unsere Gruppe integrieren. Ganz oben auf meiner Wunschliste stand auch der Umbau des Premium Clubs am Mannheimer City Airport. Er wird zum Wohlfühlresort mit Schwimmbad erweitert. Mit einem Schwimmbecken, das 600 Quadratmeter groß ist. Dort werden 120 Aqua Kurse stattfinden. Das ist zwar eine teure Investition, aber damit haben wir ein Alleinstellungsmerkmal in Mannheim und können unseren Mitgliedern gesunde gelenkschonende Trainingsmethoden anbieten. Im Rahmen des Umbaus optimieren wir die komplette Anlage, sodass die Mannheimer zukünftig in einer der größten und modernsten Sport-Wellness-Anlagen der Region trainieren können, inklusive kostenlosem Parkhaus direkt gegenüber am Flughafen. Sie haben in den letzten 40 Jahren, in denen Sie Ihre Studios bauten, alle Einnahmen immer wieder reinvestiert und haben selbst nur in einer kleinen 3-Zimmer-Wohnung gelebt. Das hat sich jetzt geändert. Das stimmt. Für mich war es bisher nicht wichtig ein eigenes Haus zu haben. Für mich waren und sind die Studios mein Lebenswerk. Ich hatte das große Glück, mein Hobby zum Beruf machen zu können und dafür bin ich sehr dankbar. Allerdings hatte ich auch einen Lebensplan und einen heimlichen Wunsch. Ich wollte, wie mein Vater, spätestens mit 50 Jahren eine eigene Familie gründen. Das hat zum Glück auch rechtzeitig geklappt. Ich habe meine Frau Julia kennengelernt und wir haben zusammen zwei Jungs, die vielleicht mal in meine Fußstapfen treten wollen. Aber nur wenn sie es auch wirklich möchten. Damit hat sich für mich einiges geändert. Nicht nur, dass ich jetzt in einem Haus mit Garten lebe, auch die Familie steht jetzt an erster Stelle und ich nehme mir die nötige Zeit dafür. Natürlich fällt es mir manchmal sehr schwer loszulassen, denn die Studios sind für mich wie ein Abenteuer, das noch lange nicht zu Ende ist. Im Gegenteil: Ich habe das Gefühl, dass es jetzt nach 40 Jahren erst so richtig losgeht. Zum Glück habe ich meine Frau, die das unterstützt, die sich auch sehr für Fitness interessiert und gerne in den Studios ist. Sie ist es auch, die mit mir daran arbeitet, das Bestehende zu erhalten und zu optimieren. Vielen Dank für das sehr interessante Gespräch.