SLAPSHOT No. 4 2009/10

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CHF 7.50 • Dez. 2009 / Jan. 2010 • Nr. 4 • Saison 2009/2010

EISZEIT www.spenglercup.ch

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Das Hockey-Magazin der Schweiz

Medienpartner

Homestory: Josh Holden InTeam: Einblick in die «heiligen Räume» der NL A-Teams

Leitwolf und Teamplayer Reto von Arx im Interview


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Der neue Škoda Yeti 4x4. Ein wahrer Freund, der Sie nie im Stich lässt – dank Allradantrieb und ausgezeichneten Onund Offroad-Qualitäten. Obendrein überzeugt er durch sein kompaktes Design, kraftvolle und dennoch sparsame Motoren, exzellente Sicherheit, ein attraktives Preis-LeistungsVerhältnis und vieles mehr. Ihr neuer bester Freund lädt Sie zur Probefahrt ein. www.skoda.ch * Škoda Yeti Entry, 1.8 l TSI, 160 PS/118 kW, 5 Türen. Der angegebene Preis entspricht nicht dem abgebildeten Modell. Empfohlener Verkaufspreis inklusive 7,6% MwSt. Treibstoffverbrauch/CO2-Ausstoss 1.8 l TSI: Gesamtverbrauch 8,0 l/100 km, CO2 189 g/km. Energieeffizienzkategorie: D. Mittelwert aller Neuwagenmarken und Modelle in der Schweiz: 204 g/km.


Face Off

Garderoben­ geflüster Hereinspaziert InTeam

Die Garderoben der Nation

al League A

slaPshot hat diE 12 nl lUbs Von a wiE ambrì bis z arbEitsPlatz bEsUcht Und dasa-c wiE zUg an ihrEm innErstE innEnlEbEn jEdEr annschaft diE sPiElErgardErobE. diE aUfgEdEckt: gardErobE ist arbEitsPlatz UndmzUflUchtsort Ein raUm, wo EigEnE gEsEtzE zUglEich, Und gEhEimnissE Ein zUhaUsE slaPshot öffnEt türEn, diE gEltEn findEn. allEn EishockEyzUschaUErn Und aUch dEn mEdiEn VErschlossEn blEibEnsonst . hErEinsPaziErt...

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Und so werfen wir in dieser Nummer ­einen Blick in die Garderoben unserer NL A-Klubs. Oder besser gesagt: Unser Lichtbildarchitekt Pius Koller hat es für uns getan, und zum ersten Mal gibt es eine Dokumentation mit Bildern aller NL A-Garderoben. Garderoben sind vergleichbar mit den ­Redaktionen von Zeitschriften wie SLAPSHOT. Was in der Garderobe und­ in der Redaktion besprochen wird, ist

Ein UmklEidEraUm für diE frEizEitklEidEr , EinE «PlayErs loUngE», Ein EigEnEr kraftraUm , EinE VidEowand in dEr gardErobE, Ein PErfEktEr nassbErEich : in bErn hErrschEn nhl-zUständE. Und wir habEn ihnEn EigEnE gEsEtzE VErsProchEn: wEr das grossE scb-logo am bodEn bEtritt bEzahlt 50 frankEn in diE mannschaftskassE. aUch das , ist EinE gängigE, nordamErikani schE rEgEl.

nicht für die Öffentlichkeit und schon gar nicht für die Ohren der Konkurrenz bestimmt. In der Garderobe und in der Redaktion wird um Plätze und Aufstellungen bzw. um Platzzuteilung für Stories und Seitenpläne gestritten. Und hin und wieder rumpelt es in der Garderobe und in der Redaktion. In der Regel hält sich der Chef der Redaktion (der Chefredaktor) ein bisschen länger im Amt als der Chef in der Kabine (der Trainer). Wäre jetzt noch die Frage zu klären: Wenn es einen so direkten Vergleich gibt zwischen Garderoben und Redaktionen, mit welcher Garderobe lässt sich unsere Redaktion am ehesten vergleichen? Das ist eine schwierige, heikle, unbequeme Frage. Sagen wir es so: Die Saläre sind bei uns im Vergleich zur Konkurrenz etwa so niedrig wie in der vierten Linie bei den SCL Tigers. Dafür ist unser Selbstvertrauen so gross wie im ersten Block des HC Davos. Und so hat es uns sehr ­gefreut, dass wir mit Reto von Arx einen Spieler aus dem ersten Sturm des HC ­Davos für diese Nummer interviewen durften. Ich habe übrigens im Internet nachgeschaut, was eigentlich ein Interview ist. Also: Es ist die Befragung durch einen Fragesteller mit dem Ziel, persön­ liche Informationen oder Sachverhalte zu ermitteln. Das Interview erfordert eine intensive Vorbereitung (etwa im Hinblick auf Nachfragen, Einwände, Führung) und ein Höchstmass an Einfühlungsvermögen. Wenn ich das so lese, dann wundert es mich, dass ausgerechnet ich fürs Interview mit Reto nach Davos hinaufgeschickt worden bin. l Klaus Zaugg SLAPSHOT-Autor

* Empfohlener Publikumspreis

Das Wort Garderobe kommt aus dem Französischen und ist die Kombination der Wörter garder (= auf etwas Acht geben) und La robe (= das Kleid). Garderobe bedeutet also Ort, an dem die Kleider verwahrt ­werden. Habe ich aus dem ­Internet abgeschrieben, wird also schon stimmen.

Sfr. 1125.-*

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Inhalt SNAPSHOT Kirby’s Law

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INTERVIEW

Reto von Arx – «Den HCD kann man nicht beschreiben. Man muss ihn erleben.»

HISTORY

EHC Kloten – Panini 1984

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INTEAM - DIE NL A VON A BIS Z Hereinspaziert – Die Garderoben der National League A SC Bern HC Ambrì-Piotta EHC Biel Fribourg-Gottéron HC Davos HC Genf-Servette Kloten Flyers HC Lugano Lakers SCL Tigers ZSC Lions EV Zug Mythos Garderobe – Der Türöffner

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POSTER Jan Alston, ZSC Lions Spengler Cup Davos 2009

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3 X 20 MINUTEN Swiss Regio League

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KOLUMNEN Roost’s Blue Line – Erfolgsrezept Sozialkompetenz Zaugg’s Red Line – Fussball ist korrupt, Eishockey nicht

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HOMESTORY Sechsfache Holden-Power

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VERSUS HC Genf-Servette vs. HC Lugano

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NLB EXKLUSIV Todd Elik on Tour

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MEIN ARBEITSPLATZ

Stefan Eichmann Schweizer im Ausland

SLAPSHOT.CH – Online-Umfrage WIE WEITER MIT DEM LIZENZAUSSCHUSS? Gar nicht – der Lizenzausschuss hat versagt 28,5% So wie bisher, Neuchâtel ist ein Einzelfall 29,7% Ausbauen, es braucht noch mehr Kompetenzen 41,8% Nach der Konkursanmeldung der Young Sprinters wurden kritische Stimmen gegen den Lizenzausschuss laut. Gemäss der Umfrage steht jedoch die Mehrheit der Instanz des Lizenzaus-

schusses positiv gegenüber. Aber knapp die Hälfte befindet den Ausbau von Kompetenzen für notwendig, damit der Lizenzausschuss funktionieren kann. QUELLE: SLAPSHOT.CH

Ari Sulander mit dem Löwen auf der Schaufel – und dem Tiger im Tank

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60 Severin Blindenbacher / Färjestads BK

Arbeitsam, professionell .. und teamfahig Faul und stolz sollen wir schweizer gemäss unseren schwedischen zeitgenossen sein. mit severin BlindenBacher Beweist Bereits der dritte schweizer nationalspieler Bei Färjestads BK das gegenteil.

Trotz seiner bald 41 Jahre ist Ari Sulander offen für Neues und bricht mit der Tradition. Seit ein paar Wochen sind die Stockschaufeln des Goalies der ZSC Lions nicht mehr mit weissem Tape verklebt, sondern mit einem gerillten und mit dem Club-Logo verzierten «Blade Tape» präpariert. «Mein Torhütertrainer hat das in Finnland gesehen und in die Schweiz gebracht», sagt «Sulo». «Ich habe es ausprobiert, war sehr zufrieden und spiele jetzt damit. Zudem kann ich Zeit sparen. Das Tape aufzukleben geht

viel schneller als die Schaufel zu isolieren.» Die ersten Tests absolvierte der Finne noch mit einem neutralen «Blade Tape» – was unter anderem Materialwart Peter «Schräge» Schrag störte. Schnell war die Idee geboren, die Neuheit optisch aufzupeppen und Sulander mit dem Löwen auf der Schaufel in den Kasten zu schicken. Mit Erfolg. «Sulo» ist nicht altersmüde, hat nach wie vor den Tiger im Tank. Und beweist immer wieder, dass er ein Meister des Hexens geblieben ist.

SCHWEIZER IM AUSLAND Severin Blindenbacher / Färjestad BK

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REPORTS Spengler Cup Davos 2009 – Stars und Sternchen Swiss Pond Hockey Silvaplana

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OVERTIME Zepterübergabe

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Das Hockey-M agazin der Schw

Titelbild

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eiz

CHF 7.50 • Dez. 2009 / Jan. 2010 • Nr. 4 • Saison 2009/ 2010

Medienpar tner

Homestory: Josh Holden

Die eigenen Fans lieben ihn und feiern ihn als «geile Siech». Die Anhänger der gegnerischen Mannschaften fürchten ihn. Denn sie wissen, er kann jedes Spiel im Alleingang entscheiden. Er, das ist Reto von Arx, der Leitwolf des HC Davos, des erfolgreichsten Leitwolf und Teams dieses Jahrhunderts. Der Eishockeystar, der so oft eine schwarze Wollmütze trägt. Teamplayer Reto von Arx im Interview Über die Feiertage steht der Emmentaler noch stärker als sonst im Rampenlicht – am Spengler Cup, dem rauschenden Fest des HCD. Schon jetzt gewährt «RvA» den SLAPSHOT--Leserinnen und -Lesern Einblick in sein Innenleben und spricht im grossen Interview über seine Beziehung zu Trainer Arno Del Curto, seinen Stellenwert beim HCD, seine wilden Jahre und seine Zukunftspläne. Foto von Arx: Pius Koller / Foto Roest:swiss-image.ch by Andy Mettler InTeam: Einblick in die «heiligen Räum e» der NL A-Tea ms


SLAPShots hot hotSHOT des Monats Normalerweise sieht man Annette Fetscherin im Studio von Pay-TV-Sender Teleclub. Anlässlich des Journalisten-Trainings der PostFinance in Bern tauschte sie aber das Mikrophon mit dem Eishockeystock und wagte sich aufs Glatteis. Die hübsche Thurgauerin absolvierte zuerst ein Publizistikund Politikstudium, bevor sie via Tele Top, wo sie als Moderatorin und Redaktorin arbeitete, und «Glanz und Gloria» zum Teleclub wechselte. Zum Glück für die Schweizer Sportfans mit Teleclub-Abo.

FOTO: RETO FIECHTER

Eishockey-Krimi

Aufgepasst, liebe Hercule Poirots, Sherlock Holmes und Miss Marples! Nach dem SCB-Krimi «Sudden Death» endlich wieder Eishockey-Nervenkitzel in einem Buch. Wenn ihr also nicht nur gerne eure Nase in fremde Angelegenheiten steckt, sondern auch noch Eishockeyfans seid, dann verschlingt ihr den neuen Eishockey-Krimi sicherlich in Nullkommanichts. In Pierre Paillasses «Nachspiel» dreht sich die gesamte spannende Handlung um die letztjährige Playoff-Serie zwischen den ZSC Lions und dem HC Fribourg-Gottéron. Bereits der Einstieg fesselt den Leser so sehr, dass man das Buch gar nicht mehr weglegen will: Als Julien Sprunger seine Mannschaft in den PlayoffHalbfinal schiesst, tobt die ganze Patinoire St. Léonard. Nein, nicht die ganze. Ein Fan jubelt nicht mit, er liegt tot in einer der verlassenen Toiletten. Und dieser ominöse Todesfall soll im Verlauf der Handlung mit gewitztem Verstand und süffisantem Witz aufgeklärt werden. Kommen die Detektive dem Täter auf die Spur? Wer letztes Jahr mit Gottéron oder den Lions mitgefiebert hat, der darf sich freuen, die Geschehnisse aus einer etwas anderen Sicht zu erleben. Auch sonst lockt das Buch, denn kaum ein Krimi schildert die verzwickten Ereignisse so eishockeynah wie «Nachspiel» von Pierre Paillasse. l

iPod Top 10 von

Emanuel Peter, EHC Biel

1. Boots Of Spanish Leather – Nan ci Griffith 2. The Priest – Milow 3. Standing Outside The Fire – Gart h Brooks 4. Music – Joss Stone 5. 9 Crimes – Damien Rice 6. Burn One Down – Ben Harper 7. Outbound Plane – Tom Russell 8. Clean – Incubus 9. Deliver Me – The Hooters 10. Have You Ever Seen The Rain – Creedence Clearwater Revival

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hockeymanager.ch

SLAPShots

Tops und Flops zur Saison-Halbzeit

Amateur in Sch

IN DER NATIONAL LEAGUE A SIND MITTLERWEILE ÜBER 30 RUNDEN GESPIELT. GRUND GENUG, EINE ANALYSE DER TOPS UND FLOPS DES DIESJÄHRIGEN HOCKEYMANAGER ZU MACHEN. WER WURDE AM MEISTEN GEKAUFT, WER VERKAUFT? WER HAT DEN GRÖSSTEN WERTZUWACHS UND WER DEN GRÖSSTEN -VERLUST? HIER SIND DIE ANTWORTEN.

Daniel Stricker hat als Schiedsrichter viel erlebt. Auch auf der internationalen Bühne. Er pfiff Spiele an Weltmeisterschaften, in der Champions League, im Continental Cup und im Spengler Cup. Jetzt hat der 34-Jährige eine Premiere gefeiert. Als Austausch-Ref kam der Herisauer in der schwedischen Elitserien zum Einsatz, leitete als zweiter Head Frölunda – Södertälje und Färjestad – Djurgarden. Dabei traf er am 1. Dezember auf den Schweizer Severin Blindenbacher, der für Färjestads BK verteidigt und beim 4:2-Sieg seines Teams auf dem Eis stand. Obwohl Strickers Tasche mit Ausrüstung und den Linsen auf

Beliebtester Goalie: Marco Bührer, SC Bern, ist in 5888 Mannschaften. Beliebteste Verteidiger: Roman Josi, SC Bern, ist in 6842 Mannschaften. Steve Hirschi, HC Lugano, ist in 6244 Mannschaften. Mathias Seger, ZSC Lions, ist in 5278 Mannschaften. Beliebteste Stürmer: Damien Brunner, EV Zug, ist in 9255 Mannschaften. Thomas Déruns, HC Genf-Servette, ist in 8641 Mannschaften. Josh Holden, EV Zug, ist in 8258 Mannschaften. Meistverkaufte Spieler: Petteri Nummelin, HC Lugano, 3136 mal. Lubos Bartecko, SC Bern, 2868 mal. Roman Wick, Kloten Flyers, 2825 mal. Teuerste Spieler: Josh Holden, EV Zug – Wert: 18.5 Chicchi d’Oro. Hnat Domenichelli, HC Lugano – Wert: 18 Chicchi d’Oro. Randy Robitaille, HC Lugano – Wert: 16.5 Chicchi d’Oro. Grösster Wertverlust: Kimmo Rintanen, Kloten Flyers, Anfangs 16.5 – jetzt 10. Brady Murray, HC Lugano, Anfangs 16.5 – jetzt 6.5. Petteri Nummelin, HC Lugano, Anfangs 18.5 – jetzt 12. Grösster Wertzuwachs: Thomas Déruns, HC Genf-Servette, Anfangs 5.5 – jetzt 13.5. Damien Brunner, EV Zug, Anfangs 7.5 – jetzt 15. Josh Holden, EV Zug, Anfangs 10.5 – jetzt 18.5. Alle weiteren Infos können Sie auf www.hockeymanager.ch entnehmen.

l Haben Sie sich bereits angemeldet? Wenn NEIN – sofort anmelden und mitmachen – www.hockeymanager.ch

SLAPSHOT meets STREETBELT SLAPSHOT hat auf die Feiertage mit STREETBELT.CH ein besonderes Weihnachtsgeschenk kreiert. STREETBELT.CH wurde eigentlich mit der Verwertung von alten Hydrantennummern am Gürtel bekannt. Mittlerweile bieten die drei Berner Jungunternehmer Reto Schürch

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hweden dem Flug von Zürich nach Göteborg verloren ging, hatte er im hohen Norden den Durchblick. Nach dem Einsatz in Karlstad fand der Schiedsrichter auch Zeit für ein Gespräch mit Blindenbacher – allerdings nur für ein kurzes. Denn schon bald darauf musste er den Heimflug antreten und im «richtigen» Beruf seinen Mann stehen. Stricker ist Amateur-Ref und arbeitet sonst als Qualitätsmanagement-Leiter. Für sein Hobby Eishockey opfert er pro Jahr zwischen drei und sechs Ferienwochen – darf als Belohnung aber reisen und internationale Erfahrungen sammeln. l

Entweder oder…

Loïc Burkhalter Name Benjamin Winkler LAKERS Club Kloten Flyers 11.02.1980 Geburtstag 22.02.1977 185 cm Grösse 176 cm 94 kg Gewicht 86 kg 632 NL A-Spiele 539 130 NL A-Tore 27 30 CH-Länderspiele 18 Pizza Pizza oder Pasta? Pizza Fleisch Fisch oder Fleisch ? Fleisch Kaffee Kaffee oder Tee? Tee Disco Kino oder Disco? Weder noch Telefonieren Tele fonieren oder SMS? Telefonieren Pünktlich Pünktlic h oder Unpünktlich ?Sehrpünktlich Meer Berge oder Meer? Berge Pop Rock oder Pop? Rock Fussball Tennis oder Fussb al l? Tennis Buch Buch oder DVD? DVD Ski Ski oder Snowboar d? Ski Fondue Raclette oder Fon d u e? Fo ndue Brunette Blond oder Brunet te ? Blond Gute Flasche Wein Bier oder Wein? Wein

Betritt ein Mann die öffentliche Toilette. Da die erste Kabine besetzt ist, geht er in die zweite Kabine. Kaum hat er sich hingesetzt, tönt es von der Nachbarkabine: «Hey, wie geht ’s dir?» Zögernd antwortet der Mann aus Num mer 2: «Tiptop, merci.» Darauf fragt der andere erneut: «Und, was machst du gerade?» Etwas verwirrt meint der Mann: «Wahrsche inlich das gleiche wie du…» Um weiteren Fragen zu entkommen, versu cht sich der Mann zu beeilen, als er aus Kabine 1 hört: «Soll ich zu dir kommen ?» Peinlich berührt antwortet er freundlich : «Tut mir Leid, aber ich bin gera de beschäftigt.» Da hört er aus Kabine 1: «Du, ich ruf dich gleich wieder an. Irgend so ein Depp sitzt nebenan auf der Toilette und antw ortet die ganze Zeit auf meine Fragen.» LIEBLINGSWIT Z VON VALENTIN WIRZ, STÜRM

(Ex-NL A Goalie), Ciro Barisi, Hansjörg Kühni nicht nur Nummern in Ihrem Sortiment an, sondern auch den sogenannten LOGOBELT. SLAPSHOT liess eine limitierte Anzahl der Trendgürtel

ER

FRIBOURG-GOTTÉRON

anfertigen und bietet diese nun zum Preis von CHF 99.– an. Bestellen kann man die Gürtel in drei Grössen (90, 100, 110 cm) via abo@slapshot.ch.

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Eishockey Symposium 2010

SLAPShots

DIE ZWEITE HÄLFTE DER EISHOCKEY SAISON 2009/2010 VERSPRICHT HOCHEXPLOSIVE FACE OFF’S! Olympia 2010 in Vancouver, NL-Playoffs und anschliessend die Eishockey-Weltmeisterschaft im Nachbarland Deutschland. Drei Highlights, welche wir uns nicht entgehen lassen wollen – auf und neben dem Eis. Eine leidenschaftliche Gruppe, bestehend aus Technikern (Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Manager), Präsidenten und deren VR-Mitglieder, Journalisten, Sponsoren und Fans aus allen Schichten, hat

ligen NL-Stürmers Richard Ammann wird uns die Macho-Welt des Eishockeys dank ihres Know-hows und ihrer Schlagfertigkeit mit einer Prise Feminität versüssen...

HOCHKARÄTIGE REFERENTEN Alles, was im Schweizer Eishockey Rang und Namen hat, wird in einem der 3 Symposien (Januar – März – April 2010) mindestens einmal auftreten. Angemeldete

DIE NEUE ROMANTIC COMEDY MIT MARCO RIMA STARTET AM 7.1.2010 IN DEN DEUTSCHSCHWEIZER KINOS. sich zusammengeschlossen, um gemeinsam eine Off-Ice-Hockey-Diskussionsrunde ins Leben zu rufen. Forum, Arena, runder Tisch... oder wie immer man einen solchen Event auch nennen will. Das Game hat schliesslich das «Schweizer Hockey Symposium» in der Overtime gewonnen. Allerdings erst nach einem hochspannenden Penaltyschiessen nach 69 Versuchen...

EIN SYMPOSIUM ON THE ROAD… Einmal pro Monat trifft sich die EishockeyFamilie zum Themen- und Gedankenaustausch in einer Hockeystadt/-Region. Neben den spezifischen Eishockey-Themen werden zusätzlich kulturelle und kulinarische Attraktionen angeboten. Wir starten unsere Tour de Suisse bei unseren Freunden in der Romandie, in der Hauptstadt des Olympischen Komitees, Lausanne, ganz unter dem Motto «Olympisches Turnier 2010 in Vancouver (Kanada)». Die nächsten Austragungsorte werden dann Genf (Playoffs) und Zürich-Kloten (WM) sein. AMANDA AMMANN – MISS SCHWEIZ 2007 – FÜHRT UNS DURCH DAS LAND!

Neben Veranstalter HELP – Ludwig Lemmenmeier & sein Team – werden Sie charmant und kompetent durch Amanda Ammann, unserer Miss Schweiz 2007, quer durch die Schweizer Eishockey-Landkarte begleitet. Die Tochter des ehema-

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Publikumsteilnehmer werden vom Veranstalter mit einem Newsletter vorzeitig über die Podiums-Mitglieder informiert.

ALSO MELDEN SIE SICH RECHTZEITIG AN! Wir wollen aber auch Ihren Wünschen und Anregungen entgegenkommen. Geben Sie uns daher Ihre Wunschkandidaten als Referenten und nach jedem Symposium Ihr Feedback durch. Mit dieser proaktiven Kommunikation wollen wir einen WinWin-Event kreieren, bei welchem alle Teamplayer auf ihre Kosten kommen. In diesem Sinne, liebe Eishockeyfreunde, wünschen wir Ihnen viel Freude am diesjährigen Spengler Cup Davos und frohe Festtage. See you later at the first Hockey Symposium in Lausanne!

Gigi Poltera, Pöstler in Arosa, hat eigentlich alles, was er braucht. Eigentlich. In der Blüte seines Lebens macht sich Krisenstimmung breit: Die glorreichen Eishockeyzeiten mit seinen Buddies sind längst vorbei, seine Frau ist mit einem anderen Mann liiert und der Sohn möchte von seinem «peinlichen» Vater nicht viel wissen.

Ihr Veranstalter-Team HELP; Beratungs- und Informationsbüro L. Lemmenmeier Montreux-Zürich-Genf Hauptsitz: Postfach 1307, Rue du Pont 29 CH 1820 Montreux www.help-le.ch ludwig@help-le.ch mikael@help-le.ch sandra.zahno@bluewin.ch Mobile: Ludwig: 076 400 52 69 Mikaël: 079 916 84 24 Sandra: 026 470 07 85 & 079 751 23 39

Gewinne mit Gewinne eines von drei Souvenirs aus dem Film «Champions» mit Marco Rima. Verlost werden ein «T-Shirt Poltera», ein «Gongshow Cap Champions» und ein «Woolie Classic». Die Gewinner werden aus den Einsendungen ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Sende den Talon bis am Freitag, 15. Januar 2010 an: SLAPSHOT, Postfach 683, 3098 Köniz.


SLAPAbo Hol dir das SLAPSHOT mit der Autobahn-Vignette 2010 2010 2010 • Nr. 4 • Saison 2009/ CHF 7.50 • Dez. 2009 / Jan.

Das Hockey-Magazin der

Schweiz

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Homestory: Josh Holden InTeam: Einblick in die «heiligen Räume» der NL A-Teams

Leitwolf und Teamplayer

n e ic m e p S

Reto von Arx im Interview

Als wäre das noch nicht genug, scheint der ehemals erfolgreiche Eishockeyclub Arosa pleite zu sein. Die erfahrenen Spieler müssen verkauft werden, und was übrig bleibt, ist ein Rumpfteam aus Junioren, darunter Gigis talentierter Sohn Tim. Zum Glück hat Gigis bester Freund Sturzi eine brillante Idee: ein Comeback auf dem Eis. Gigi ist nur bedingt begeistert, zieht aber mit. Um den eigenen Club zu retten, beginnt ein Kampf an vielen Fronten: Ein paar Gleichgesinnte müssen her, ein paar Kilos müssen weg und ein paar Tausender müssen in die Kasse. Das Comeback auf dem Eis wird so zum Comeback im Leben und in der Liebe.

Mit SLAPSHOT und der Autobahn-Vignette bist du ein Jahr lang gut unterwegs! Die Autobahn-Vignette ist ab dem 1. Dezember 2009 erhältlich und bis 31. Januar 2011 gültig. Die Autobahn-Vignette 2010 im Abo mit SLAPSHOT zum Spezialpreis von nur CHF 95.–

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Geb.-Datum: Unterschrift: Coupon ausschneiden, in einen Briefumschlag stecken und sofort abschicken: SLAPSHOT, Industriestrasse 37, 3178 Bösingen oder faxen an 031 740 97 76. Die Autobahnvignette 2009 wird nach Zahlungseingang zugesandt. T-Shirt-Grösse:

Jetzt sind Sie näher dran.9


SnapSHOT

Kirby’s Law!


Kirby Law / HC Ambrì-Piotta

ALLE HÄNDE VOLL ZU TUN HAT HIER LINESMAN PETER KÜNG. OBSCHON DAS SPIEL MIT 7:3 FÜR DIE LUGANESI AUSGEHT, SOLL DAS NICHT HEISSEN, DASS AM 17. NOVEMBER IM TESSINER DERBY IN AMBRÌ NICHT UM JEDEN ZENTIMETER GEKÄMPFT WIRD. KIRBY LAW UND ALESSANDRO CHIESA MÜSSEN NACH IHRER BOX-EINLAGE BEIM STAND VON 2:4 IHRE HITZIGEN KÖPFE IN DER KÜHLBOX ABKÜHLEN LASSEN. ALESSANDRO CHIESA, DER NÄCHSTE SAISON DIE SCHLITTSCHUHE FÜR DEN EV ZUG SCHNÜRT, DARF NACH ZWEI MINUTEN WIEDER MIT TUN, WÄHREND DIE DURCHSETZUNG VON KIRBY’S «GESETZ» MIT VIER STRAFMINUTEN GEAHNDET WIRD. 11


www.champions-film.ch www.champions-shop.ch Šochsner-merchandise

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«Das offizielle und exklusive Champions Outfit zur neuen romantic feelgood comedy mit Marco Rima!»

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• Interlock 100% Baumwolle, Kragen Baumwolltwill • Logopatch auf Brust, Filz-Applikationen auf Brust „C“ und auf Rücken „9“ 4539206

Gr. S - XXL

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Hoody „Champ Girl“

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1/4 Zip Fleecejacke „Champions“

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Gongshow Cap „Champions“ • Stretchfit Cap, Front im Stulpendesign

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Bestellkonditionen: Alle Preise inkl. der gesetzlichen MwSt., zuzüglich Porto und Verpackung. Preisänderungen jederzeit vorbehalten. Mindestbestellwert in Waren CHF 20.00, Portokosten CHF 10.00.– Zahlungsbedingungen: Zahlung: 10 Tage rein netto. Die Ware bleibt bis zur vollständigen Bezahlung Eigentum der Firma Ochsner Hockey AG. Nach dem Zahlungstermin werden 1% p.M. Verzugszins berechnet. Die Mahngebühren betragen CHF 10.00 pro Rechnung und Mahnung. Gerichtsstand: Bülach | Rückgaberecht: Alle Fanartikel sind vom Umtausch ausgeschlossen. Ausgenommen sind fehlerhafte technische Artikel wie z.B Videos etc. | Diverses: Für geringfügige Produkteabweichungen wird keine Garantie übernommen. Farbliche, gestalterische und technische Änderungen behalten wir uns vor. Aus rechtlichen Gründen stellen wir Rechnungen nur an Privatadressen aus.


Interview

«Den HCD kann man nicht beschreiben. Man muss ihn erleben.» Reto von Arx ist die grösste Spielerpersönlichkeit unseres Eishockeys. Im Interview spricht er auch über seine Beziehung zu Arno Del Curto, seine Rolle als Leader der erfolgreichsten Mannschaft dieses Jahrhunderts und das Phänomen HC Davos.

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Reto von Arx / HC Davos


Interview So dürfte es denn doch nicht sein: Ihre Meinung zählt bei Arno Del Curto. Arno ist ein Trainer, der den Puls der Mannschaft spürt, der wissen will, was geht, mit allen spricht und auch ­andere nach der Meinung fragt. Aber Ihre Meinung hat mehr Gewicht als die Ihrer Mitspieler. Ich bin ein Spieler in diesem Team und sage, wie jeder,­ ­seine Meinung. Wir haben Erfolg, weil wir als Team stark sind. Wir haben den Vorteil, dass wir eine Kerngruppe von ­Spielern haben, die nun schon seit Jahren zusammen sind. Daraus ergibt sich eine Verlässlichkeit und es fällt neuen Spielern leicht, sich bei uns zu integrieren. Bei uns ist es ­allen wohl, und das ist ein wichtiger Grund, warum ich seit Jahren hier bin. Die Kabine ist bei uns jeden Tag offen, wir treffen uns auch neben den offiziellen ­Trainingszeiten. Ich habe es schon immer geschätzt, schnell auf der Eisbahn vorbeizuschauen, einen Kaffee zu trinken und mit den Kollegen zu reden. Ich denke, dieser ­Zusammenhalt ist unsere grosse Stärke, wir können uns auf einander verlassen. Auch die ausländischen Spieler ­sagen immer wieder, wie einfach es sei, bei uns ins Team zu kommen.

Text: Klaus Zaugg Fotos: Pius Koller Sind Sie mit dem Bild zufrieden, das von Ihnen in der Öffentlichkeit gezeichnet wird? Welches Bild meinen Sie? Das Bild des Leitwolfes im erfolgreichsten Team, das Bild, «ä geile Siech» zu sein, das Bild des Rock’n’Rollers. Es interessiert mich eigentlich nicht, was über mich ­geschrieben wird und ich lese es kaum. Sie kokettieren. Das sagen alle. Und alle lesen ganz genau, was geschrieben wird. Natürlich bekomme ich mit, was über mich geschrieben wird. Aber ich lese es nicht gerne und es ist nicht wichtig. Ich weiss ja aus eigener Erfahrung, welche Dynamik ­entstehen kann und wie wenig man letztlich Einfluss ­darauf hat, was die Medien berichten. Für mich zählt, ­welches Bild mein Umfeld von mir hat. Hier bekomme ich ehrliche Antworten. Ich werde oft gefragt, ob es mir ­etwas ausmache, wenn ich von gegnerischen Fans ausgepfiffen werde. Auch hier gilt: Für mich zählt die Meinung meines Umfeldes. Hier spüre ich, welchen Wert ich habe. Als Leitwolf des erfolgreichsten Teams stehen Sie eben im Mittelpunkt des Interesses. Das ist mir gar nicht recht. Je mehr über meine Mitspieler und je weniger über mich geredet und geschrieben wird, desto besser. Dann habe ich meinen Frieden. Aber Sie verstehen, dass Sie als Leader innerhalb ­dieser Mannschaft eine besondere Rolle einnehmen? Tue ich das? Was ist ein Leader? Ich strebe nicht ­danach, das zu sein, was Sie einen Leader nennen. Ich bin da, um zu spielen und ich bin ein Spieler des HC Davos. Ich tue ­einfach tagtäglich alles, um meine Arbeit richtig zu ­machen. Damit ich mir keine Vorwürfe machen muss, ich hätte es besser machen können. Aber Sie stehen näher beim Coach als jeder andere? Neben dem Eis ja. Arno Del Curto zähle ich zu meinen Freunden. Aber wir können Beruf und Privatleben sehr gut ­trennen. Im Eisstadion bin ich für ihn ein Spieler wie jeder andere auch. Da gibt es keinen Unterschied zwischen ­einem Junior und mir.

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Ist das auch der Grund, warum schwierige Spieler integriert werden können? Wie meinen Sie das? Nun ja, beim HCD gibt es Spieler, die im landläufigen Sinne als schwierig bezeichnet werden. Alleine die Geschichten mit den Sperren wegen Haschisch­ rauchens... ...ja, ich kenne diese Geschichten. Ich mache niemandem einen Vorwurf, weil ich ja auch meine – in Anführungs­ zeichen – wilden Jahre hatte. Etwas anderes ist hier ­entscheidend: Wie haben wir alle darauf reagiert? Da muss ich sagen: Alle haben super reagiert. Der Klub, der die Sache ruhig angegangen ist, aber die betreffenden Spieler bestraft und aufgezeigt hat, dass es Limiten gibt. Und ­jeder Einzelne hat richtig reagiert und ­nachher noch mehr geleistet. Ich denke, dass jeder einzelne als Persönlichkeit und als Sportler durch diese Vorfälle stärker geworden ist und dass wir auch als Team noch näher zusammen­ gewachsen sind. Sie haben vorhin gesagt, Sie ­ ätten in Anführungszeichen auch h wilde Jahre gehabt. Ja, das ist so. Gerade deshalb mache ich doch einem Jungen keinen Vorwurf, wenn er die Lehren daraus zieht und die Leistung bringt. Denn darum geht es hier: um Leistung. Ihre wilden Jahre sind vorüber... ...man wird älter und ruhiger. Und Arno Del C ­ urto hat damals auch dafür gesorgt, dass wir uns ­beruhigt haben. Ist in einem Dorf wie Davos diese Mannschafts­ bildung einfacher? Vielleicht schon. Wir laufen uns ja täglich über den Weg und können problemlos mal ein Sondertraining machen. Wenn ich etwa von anderen Spielern höre, dass sie 40 Minuten Zeit brauchen um ins Stadion zu gelangen, kann ich mir das gar nicht mehr vorstellen. Um aufs Thema zurückzukommen: Team­bildung hin oder her – Sie werden in Davos bei wichtigen ­Entscheidungen nach Ihrer ­Meinung gefragt.


Reto von Arx / HC Davos Reto von Arx Geboren: Zivilstand: Grösse / Gewicht: Position:

13. September 1976 Verheiratet, zwei Kinder 180 cm / 86 kg Center

Karriere: 104 Länderspiele. – NHL-Draft 2000, Nr. 271, Chicago. – 19 NHL-Spiele (3 Tore). – Erster in der Schweiz aus­ gebildeter Spieler, der in der NHL ein Tor erzielt hat. – Klubs: SC Langnau (bis 1995). Ab 1995 HC Davos – ausser der Saison 2000/01, die er in Nord­ amerika in der Organisation von ­Chicago verbrachte. – Spielte 1993/94 für Langnau auch eine Saison in der 1. Liga: 32 Spie­ le, 29 Tore, 41 Assists, 70 Punkte. – WM-Teilnehmer 1996, 97, 98, 2000. Olympiateilnehmer 2002. – ­Aufsteiger in die NLB mit Langnau 1994. – Meister 2002, 2005, 2007 und 2009 mit Davos. – Wert­ vollster NLA-Spieler 2003, 2006 und 2009. – Bruder von Jan von Arx. – Vertrag in Davos bis 2014.

Das ist eigentlich nicht etwas, das in die Öffentlichkeit ­gehört. Ja, es stimmt, es ist schon vorgekommen, dass man mich nach meiner Meinung gefragt hat. Aber ich bin nun seit 15 Jahren in Davos. Da ist es wohl normal, dass man mich ab und zu fragt. In diesen 15 Jahren sind Sie ein Davoser geworden. Ja, so kann man es sagen. Ich fühle mich mit meiner ­Familie hier sehr wohl. Ich denke, dass wir auch nach ­meiner Karriere hier bleiben werden. Sie reden nach wie vor ein unverfälschtes, breites Berndeutsch. Kehren Sie oft nach Langnau zurück? Nein, nicht nach Langnau. Ich besuche ab und zu meine Eltern in Zollbrück bei Langnau. Das Berndeutsch ist halt etwas, das man nicht mehr wegbringt. Haben Sie sich schon Gedanken darüber gemacht, was Sie nach Ihrer Karriere machen wollen? Einer der Gründe für den langfristigen Vertrag... ...wie lange läuft eigentlich Ihr Vertrag? Hm, noch fünf Jahre? Oder vier? Ehrlich, ich weiss es gar nicht mehr. Also, einer der Gründe für den langfristigen Vertrag, den mein Bruder und ich hier unterschrieben ­haben, ist die Sicherheit, die wir nun über eine gewisse Zeitspanne haben. Wir bekommen etwas Spielraum, um uns für das Leben nach der Karriere vorzubereiten. Und in welche Richtung soll es gehen? Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Würde meine Karriere heute zu Ende gehen, dann würde ich Juniorentrainer. Doch in ein paar Jahren ist vielleicht wieder alles anders. Aber ich denke, dass ich auch später etwas mit Eishockey zu tun haben werde. Hätte es Ihre Karriere ohne Arno Del Curto so ­gegeben? Das ist schwierig zu sagen. Sicher ist, dass ich extrem von Arno profitiere, besonders vom harten Sommer­ training. Diese harte Arbeit im Sommer ist für meine ­Karriere sehr wichtig. Ich brauche dieses harte Training, ich muss für gute Testergebnisse mehr als andere leisten. Einmal habe ich in einem Interview darüber gesprochen,

dass ich noch nie schwerere Verletzungen hatte und dann hat es mich gleich erwischt. Ich greife also nach Holz, wenn ich sagen, dass diese harte Arbeit im ­Sommer mit ein Grund ist, ­warum ich bisher eigentlich wenig ­Verletzungspech hatte. Ich bin mir aber bewusst, dass dazu auch Glück gehört. In letzter Zeit häufen sich die Gehirnerschütterun­ gen. Ist das ein Trend? Müssen wir etwas an den Spielregeln ändern? Kein Zweifel, das Spiel ist schneller und die Zusammen­ stösse sind heftiger geworden. Aber ich bin nicht sicher, ob es heute tatsächlich mehr Gehirnerschütterungen gibt. Die gab es auch früher. Aber da ist viel weniger darüber geschrieben und geredet worden und nach einer Woche ist einer halt wieder aufs Eis zurückgekehrt. Wegen der Gefahr von Gehirnerschütterungen die Regeln ändern? Da sehe ich keine Möglichkeit. Wollen wir denn das Checken verbieten? Sicher nicht. Eishockey ist ein Kontaktsport und wir Spieler kennen das Risiko. Wie beschreiben Sie Arno Del Curto? Er ist sehr fordernd, aber für jeden Spieler da.

Und wie beschreiben Sie einem Fremden, sagen wir einem ausländischen Trainer, das Erfolgsgeheimnis des HC Davos? Hm, das lässt sich nicht beschreiben oder in Worte fassen. Also wenn mir ein Trainer diese Frage stellen würde, dann wäre meine Antwort: Komm bei uns vorbei, verbringe ein paar Tage mit uns, dann hast du die Antwort. Ich denke, den HC Davos kann man nicht beschreiben. Man muss ihn erleben. Kehren Sie in die Nationalmannschaft zurück, wenn Sie der neue Nationaltrainer Sean Simpson fragen sollte? Das weiss ich nicht. Es ist noch früh genug, sich Gedanken zu machen, wenn eine solche Anfrage kommen sollte. Kommt diese Anfrage, so werde ich in aller Ruhe darüber nachdenken. Sie haben alles erreicht – was ist Ihre Motivation? Meister zu werden. Ich will jede Saison die Meisterschaft gewinnen. Mit den Playoffs geht der Spass so richtig los. Wenn es nur noch darum geht, ein Spiel zu gewinnen. Ohne Wenn und Aber. l

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FISHERMAN’ S FRIEND Schrei-Contest

WANTED: ¨ DER STARKSTE SC


FISHERMAN’S FRIEND SCREAM CONTEST am Spengler Cup 2009 vom 26. bis 31.12.2009 Schrei dir in Davos während des Spengler Cup die Seele aus dem Leib und werde der beste Eishockey-Schreihals der Saison 2009/2010. Die 6 Tagessieger in Davos gewinnen 2 hochbegehrte Packages* für die Eishockey WM 2010 in Deutschland! Jeder kann mitmachen und sich für das grosse Finale am Abend auf dem Eis qualifzieren. Die Qualifikationszeiten sind täglich zwischen 12.00 und 19.00 Uhr und das grosse Finale auf dem Eis täglich um ca. 19.30 Uhr. Achtung: am Finaltag ist die Qualifikationszeit zwischen 9.00 bis 11.00 Uhr, und Finale um ca. 11.30 Uhr.

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134.8 dB 131.3 dB 130.9 dB 128.7 dB 128.4 dB 127.8 dB 126.8 dB 126.7 dB 126.3 dB 126.2 dB 125.8 dB 124.9 dB 124.9 dB 124.9 dB 124.7 dB 124.5 dB 124.3 dB 124.2 dB 124.0 dB 124.0 dB

CHREIHALS!!!

Diese Stars legten vor: 1. Rafael D iaz, 2. Mar tin St EV Z 126.3 dB et tler, SCB 3. Lubos Ba 125.2 dB rtecko, SCB 4. Patrick Fi 124.5 dB scher, EV Z 5. Daniel M 123.0 dB eier, SCB 6. Marc Re 122.3 dB iche 7. Alex Chat rt, SCB 121.2 dB elain, SCB Michael 119.5 dB Kres 9. Caryl Neu s, EV Z 119.5 dB enschwande r, SCB 119.3 10. Christian dB Dubé, SCB 11. Philippe 119.0 dB Furrer, SCB 12. Simon G 118.1 dB amache, SCB 13. Janick St 117.7 dB einmann, EV Z 14. Trevor M 117.6 dB eier, SCB Thomas 116.7 dB Ziegler, SCB 16. Duri Cam 116.7 dB ichel, EV Z 17. Philippe 116.5 dB Ry tz, SCB 18. Patrick O 116.1 dB ppliger, EV Z 19. Jean-Pie 115.8 dB rre Vigier, SC B 114.4 dB

News & Infos werden laufend aktualisiert unter www.fishermansfriend.ch



Virtual National League

«Win-Win» Bereits an drei Events kämpften die Game-Cracks der NL A-Clubs in der Virtual National League um die Playoffs. Christoph Ehrenzeller, Senior Product Manager von Electronic Arts EA Schweiz blickt auf eine bisher erfolgreiche erste Saison der Virtual National League und eine super Zusammenarbeit mit der National League zurück. Text: Simone Moser Foto: Reto Fiechter Herr Ehrenzeller, wie zufrieden sind Sie mit der Virtual National League? Wir sind sehr zufrieden. Da die Virtual National League in der ersten Saison läuft, befinden wir uns diesbezüglich noch in einer Pilotphase. Dennoch ist die Virtual National League bisher ein grosser Erfolg. Die Leute sind mit Leidenschaft dabei, die Events laufen super und zwischen den Virtual National League Teams herrscht ein ambitiöser Wettbewerb, gleichzeitig aber eine tolle Fairness. Wie verläuft die Zusammenarbeit mit der National League? Ausserordentlich gut. Wir haben mit der National League seit einigen Jahren regen Kontakt bezüglich der NL-Integration und bei NHL10 konnten wir nun endlich beginnen, unsere vielen gemeinsamen Ideen umzusetzen. Im Rahmen der Ligaintegration begann im Frühling eine sehr intensive und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der National League. Das Zusammentragen sämtlicher Liga- und ClubDaten war ein langer Prozess, bei dem wir regelmässig ausführlich kommuniziert und uns auch oft persönlich getroffen haben. So entwickelten wir sehr schnell ein sehr gutes Verhältnis untereinander. Auch während der Virtual National League Saison pflegen wir mit der National ­League regen Kontakt. Die Zusammenarbeit bedeutet für beide Partien eine Win-Win-Situation: Wir profitieren vom Know-How der National League während sie mit der Ligaintegration in NHL10 ihre Zielgruppe erweitern können.

Virtual National League – die Spielplan Übersicht

Ort

Datum

Runde

Lugano Kloten

Sa. 16.01.2010 Sa. 06.03.2010

QR 31–40 QR 41–50

Playoffs

Bern / Westside

Sa. 27.03.2010

Sehr gut. Bei der Aufstellung der Planzahlen im Vorfeld der Spielentwicklung rechneten wir mit einer Verdoppelung der Verkaufszahlen im Vergleich zum letzten Jahr. Dieses Ziel haben wir erreicht, was für alle Beteiligten ­einen grossen Erfolg darstellt. Einen Anteil an den guten Verkaufszahlen haben sowohl die Ligaintegration als auch die National League Clubs selbst, welche die Spiele aktiv während der Saison in ihren Fanshops anbieten. Was ist für das nächste Game geplant? Ein fast perfektes Spiel noch zu verbessern ist nie einfach. Das Studio schafft es aber Jahr für Jahr wieder, viele neue Features, die auch aus Wunschlisten der Fan-Communities abgeleitet sind, zu integrieren. Wir können uns also auf einen optisch und spielerisch fantastischen 2011er-Jahrgang freuen. Welche Events sind in Zukunft geplant? Wir stehen noch mitten in der laufenden Saison und werden von Event zu Event noch professioneller. Nach Abschluss des Playoffs Events vom 27. März 2010 im Westside Bern werden wir die vergangenen Virtual National League-Events genau analysieren. Der Ablauf und Erfolg der Virtual National League in diesem Jahr stellt natürlich der Gradmesser für die Events in der nächsten Saison dar. Aufgrund des schon jetzt sich abzeichnenden Erfolges ist es schon beschlossene Sache, dass wieder eine Virtual

­ ational League stattfinden wird, auch da mit der NatioN nal League langfristige Pläne bestehen. In welcher Form, mit welchem Spielmodus und an welchen Hockey-­ Locations die Virtual National League in der Spielzeit 2010/2011 durchgeführt wird, ist noch zu definieren. l Sämtliche Teams, Resultate und Ranglisten werden laufend auf der offiziellen Homepage der National League publiziert und aktualisiert: www.nationalleague.ch

Gewinne eines von drei XBOX 360 NHL 10-Games von EA Sports inklusive einer handsignierten Autogrammkarte von Mark Streit. Vorname/Name:

Wie läuft der Verkauf des NHL10 Games?

Näher geht nicht – SLAPSHOT und die Virtual National League

Adresse: PLZ/Ort: E-Mail: Mobile: Geb.-Datum:

"

SLAPSHOT ist offizieller Presenting Partner der ­Virtual National League und wird sowohl auf slapshot.ch als auch in den weiteren Ausgaben des Magazins umfassend über die VNL berichten. Zudem wird SLAPSHOT die Events hautnah mitverfolgen.

Die Gewinner werden aus den Einsendungen ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Sende den Talon bis am Freitag, 15. Januar 2010 an: SLAPSHOT, Postfach 683, 3098 Köniz.


History: Das Album

Das Panini-Album gehรถrt Michel Bongard und stammt von 1984.


EHC Kloten – 1984

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Hereinsp

InTeam

SLAPSHOT hat die 12 NL A-Clubs von A wie Ambrì bis Z wie Zug an ihrem Arbeitsplatz besucht und das Innerste Innenleben jeder Mannschaft aufgedeckt: die Spielergarderobe. Die Garderobe ist Arbeitsplatz und Zufluchtsort zugleich, ein Raum, wo eigene Gesetze gelten und Geheimnisse ein Zuhause finden. Slapshot öffnet Türen, die sonst allen Eishockeyzuschauern und auch den Medien verschlossen bleiben. Hereinspaziert...

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paziert

Die Garderoben der National League A

Ein Umkleideraum für die Freizeitkleider, eine «Players Lounge», ein eigener Kraftraum, eine Videowand in der Garderobe, ein perfekter Nassbereich: In Bern herrschen NHL-Zustände. Und wir haben Ihnen eigene Gesetze ­versprochen: Wer das grosse SCB-Logo am Boden betritt, bezahlt 50 Franken in die Mannschaftskasse. Auch das ist eine gängige, nordamerikanische Regel.



HC Ambrì-Piotta

Lead Ullandignibh elis augait nulla ad ex el dolore eugait aut

Der HC Ambrì-Piotta gewinnt den Kreativitätspreis der NL AGarderoben. Sowohl die Heim- als auch die Auswärtsgarderobe erhält immer wieder einen neuen Anstrich, im Moment leuchtet das Refugium des HC Ambrì-Piotta in rot und blau. In Ambrì hat die Mannschaft einem leblosen Raum Leben eingehaucht.

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Wir wollen den EHC Biel nicht für eine Garderobe rügen, deren Renovationsbedarf die Seeländer längst erkannt haben. Solange der EHCB im alten Eisstadion spielt, sind die Garderoben­ räumlichkeiten für ein NL A-Team zu klein. Doch das ist kein Hindernis für den EHC Biel, schon vor dem voraussichtlichen Umzug ins neuie Stadion im Winter 2012 gross aufzuspielen.

EHC Biel

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Hier entsteht der «Heilige Zorn», mit dem die «Copains» in ihre Playoffschlachten ziehen. Der HC Fribourg-Gottéron ist nur einer von drei NL A-Clubs mit Tageslicht in der Garderobe (die anderen sind Zürich und Kloten). Das hebt die minimalistische Garderobe von Gottéron von ihren Ligakonkurrenten aus Ambrì oder Biel ab.

HC Fribourg-Gottéron

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DIE GRÖSSTEN STARS IN DEN BESTEN LIGEN! Auch in der Saison 2009/2010 sind Sie mit Teleclub live am Ball. Erleben Sie die umfassendste Berichterstattung der Axpo Super League mit über 150 Live-Spielen und in der einzigartigen Konferenzschaltung. Zudem gibt es die Spiele der Bundesliga, der UEFA Champions League und der Eishockey National League A und die Top-Begegnungen aus Italien, Spanien, England, Frankreich und Portugal – live. Sie erleben über 2500 Live-Übertragungen pro Jahr. Und um die Pausen zwischen den Spielrunden überbrücken zu können, ist das exklusive Filmprogramm von Teleclub auch gleich mit dabei. Teleclub ist digital empfangbar über Bluewin TV oder im Kabelnetz. Jetzt anmelden: 044 947 87 87 www.teleclub.ch oder im Handel

© KEYSTONE

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DAS BESTE SPORTFERNSEHEN.


ist vergleichbar mit den Aufenthaltsräumen eines Sportgymnasiums: Neben der «normalen» Garde­robe bietet der HCD seiner Mannschaft eine «Players Lounge» mit Fussballkasten, Ping-Pong-Tisch und Internet­ ecke. Schon manche Pokerrunde ging hinter verschlossenen HCDGarderobentüren in die Verlängerung. Nur der bei Spielern beliebte Whirlpool fehlt. Das Gesetz hätte dem HCD vorgeschrieben, einen Bademeister zu engagieren.

Die Garderobe des Schweizer Meisters

HC Davos

DA

VOS

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Auf dem Teppich in der Mitte erklärt Headcoach Chris McSorley seine Strategie, in der Ecke auf dem Flachbildschirm unterzieht er seine Mannschaft intensivem Videostudium. Der HC Genf-Servette hat aus den baufälligen Räumlichkeiten der Les Vernets-Halle das Optimum herausgeholt. Einziger Wermutstropfen: Die vielen kleinen Nebenräume verunmöglichen ein echtes Gemeinschaftsgefühl.

Genf-Servette HC

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Hier liess sich Dany Heatley auf dem Weg in den WM-Final vom Schweizer Team Canada-Masseur Andy Hüppi heiss-kalte KneippBäder einlaufen. Der dreifache Weltmeister Hüppi schwärmt von der Kloten-Garderobe. Offene Räume sorgen für Gruppendynamik vom Eingang bis zum Massageraum. Einzig der Plattenboden im Sanitätsraum kann für Probleme sorgen. Mit Schlittschuhkufen sollte da niemand vorsprechen. Ansonsten ist das Arbeitsgerät kaputt.

Kloten Flyers

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Die Handschrift von Andy Hüppi ist erkennbar. Seine erste Mission, als der internationale Masseur seine Stelle beim HC Lugano angetreten hatte: Ausmisten. Nach dem Facelifting strahlt die Lugano-Garderobe nun in einheitlichen Farben, das Logo, für das sich die Luganesi in die Schlachten werfen, ist omnipräsent. Hat Hüppi mit seinem «Frühlingsputz» die Basis für eine erfolgreiche Meisterschaft gelegt?

HC Lugano

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Vergleiche die Garderobe des HC Lugano mit dem «Arbeitsplatz» der Rapperswil-Jona Lakers und sage mir, wo Lugano-Masseur Andy Hüppi noch letztes Jahr geamtet hat. Die Lakers-Garderobe trägt Hüppis Handschrift. «Du spielst, wie Deine Garderobe aussieht», ist Hüppi überzeugt. Da lassen die Lakers aber in der aktuellen ­Saison einiges an Struktur vermissen.

Rapperswil-Jona Lakers

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Hier drin stecken der Schweiss und die Arbeitszeit der gesamten Tigers-Mannschaft. Die Emmentaler haben ihre Garderobe vor einigen Jahren gleich selber umgebaut. Und das Resultat kann sich sehen lassen. Aber sehen darf es ausser im SLAPSHOT-Magazin niemand. Wer nicht bei Langnau spielt, hat keinen Zutritt – konsequent...

SCL Tigers

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Spengler


Nur wer den Nachwuchs 3x20 MINUTEN pflegt, überlebt! Die Motivations-Zeitung für den Eishockey-Nachwuchs Ausgabe Nr. 4 Swiss Ice Hockey Regio League Hagenholzstr. 81 Postfach, 8050 Zürich www.regioleague.swiss-icehockey.ch

Ein synthetisches Eisfeld tourt durch die Schweiz

Immer wieder kommen Hilferufe von unseren Clubs, die sich rasant dem finanziellen Absturz nähern. Mit Spielereinkäufen stärken sie ihre Kader, die Kosten schnellen in die Höhe. Die Lizenzkosten belasten jedoch nur die Clubs, welche ihre eigene Nachwuchsarbeit vernachlässigen. 20‘000 Franken kostet ein NLA-Spieler, 5‘000 ein 1.-Liga-Spieler im Durchschnitt pro Saison. Die Lösung ist einfach: In die eigene Nachwuchsarbeit investieren! Die Lizenzgebühren kommen nämlich denjenigen Clubs zugute, die unsere Spieler auch ausbilden.

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PostFinance Trophy gut unterwegs Seite 3

Besiegte mentale Stärke die Blackhawks? Seite 4

Das Frauenhockey wird immer populärer Seite 4

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Klar muss sich ein Spitzenclub der National League auf dem Markt umsehen, um die notwendige oder unabwendbare Fluktuation seiner Schlüsselspieler ohne Qualitätseinbussen bewerkstelligen zu können. Ebenso klar aber ist, dass ein Klub der sich nur «fremdversorgt», über kurz oder lang in finanzielle Schwierigkeiten kommen wird. Die einzige Chance für Vereine, die sich langfristig ohne grössere Sorgen an der Spitze halten wollen, ist die Pflege einer konsequenten eigenen Nachwuchsabteilung. Der SC Bern mit seinen Futures, der EHC Kloten und die ZSC Lions mit ihrer Nachwuchs-Pyramide sind Beispiele einer erfolgreichen Jugendarbeit. Aber sie sind nicht die Einzigen. Von der nationalen Öffentlichkeit etwas weniger beachtet, hat auch der EHC Basel mit seinen Young Sharks eine mustergültige Nachwuchsarbeit aufgebaut. In einem gemeinsamen Konzept mit den Kleinhüningen Dragons entstand eine Struktur, die

in zwei Einheiten alle Altersstufen von der Hockeyschule bis zur Elite B umfasst. Dank der erweiterten Zusammenarbeit mit dem EHC Laufen und dem EHC Rheinfelden verfügt dieser Nachwuchsverbund gleich über fünf Eisbahnen und einen Pool an Talenten, aus denen sich erfolgversprechend eine Zukunft aufbauen lässt. Die Zahl der Neulizenzierungen von jungen Eishockeyspielern lässt uns keine Ruhe! Die Clubs der National League wie auch der Regio League müssen mehr tun, um unsere Jugend für das Eishockey zu interessieren. Unsere Anstrengungen müssen massiv verstärkt werden, um Kinder in Eishockeyschulen an das Hockey heran zu führen. Dabei darf nicht die Profikarriere im Vordergrund stehen, sondern der Spass an der Bewegung, Freude am Spiel und die Faszination Eishockey. Die Regio League von Swiss Ice Hockey unterstützt interessierte Jugendliche wie auch engagierte Clubs gerne, einen erfolgversprechenden Weg zu beschreiten.


Seite 2 2 Minuten. REGIO LEAGUE: Breitensport und Nachwuchsarbeit. Der Spielbetrieb der Regio League ist mit 1‘100 Teams aus 300 verschiedenen Klubs in über 10‘000 Meisterschaftsspielen in drei Grossregionen aktiv. Von der 1. Liga bis zur 4. Liga, Senioren- und Frauenliga sind rund 12‘000 Aktive sowie 13‘000 Nachwuchsspieler im Einsatz – die Regio League ist somit das ideale Sprungbrett in die National League. Eine der Kernaufgaben der Regio League ist die stetige Weiterentwicklung des Schweizer Eishockey Nachwuchses. Die PostFinance Trophy begeistert Kinder und Jugendliche in den Wintermonaten, 1to1 energy Talentlift fördert mit einer synthetischen Eisfläche in den eisfreien Monaten den Schweizer Nachwuchs. uuuuuuuuuuuuuu

Noch hat die Schweiz eine SchiedsrichterNot. Noch immer fehlen dem Schweizer Amateur-Eishockey Schiedsrichter. Spieler, die weiterhin mittendrin sein möchten, haben als Referee die besten Möglichkeiten, ihre gelernte Routine auf dem Eis in den Dienst unseres Sports zu stellen. Am Einfachsten setzt man sich mit dem Schiedsrichterverantwortlichen eines Clubs in Verbindung; er weiss, wann und wo der nächste Kurs stattfindet. Weitere Infos gibt’s auch auf www.swissicehockey.ch uuuuuuuuuuuuuu

Überraschung: Synthetisches Eis ist umweltfreundlicher als Kunsteis! Eine umfassende Studie von der BKW Energie AG, mit 1to1 energy Sponsor des Talentlifts, hat gezeigt, dass das synthetische «Eis»-Feld in zwei von drei Punkten massiv ökologischer ist, als eine Kunsteisbahn. Bei der Primärenergie (Rohenergie vor der Umwandlung, Graue Energie als kumulierter Aufwand für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung) benötigt Nordic Ice lediglich 5 % der Energie einer Eisbahn.

www.regioleague.swiss-icehockey.ch

Ein synthetisches Eisfeld tourt durch die Schweiz. Was mit einer Testphase an der IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft in Kloten und Bern begann, ist mittlerweile bereits eine Erfolgsstory geworden. Der vom Verein Fonds Jean Tinguely und den Sponsoren BKW und Groupe E initiierte und von der Regio League von Swiss Ice Hockey konzeptionell entwickelte und betreute «1to1 energy Talentlift» ist schon mitten drin in einer grossen Tour de Suisse.

Bereits während der WM nutzten in Bern 17 Clubs und in Kloten deren 7 die Chance, das Projekt «1to1 energy Talentlift» zu testen. Die Rückmeldungen waren überwiegend positiv: strenger als Kunsteis, aber gutes Handling mit Puck und Stock ermöglichen gezielte und wirksame Trainingsarbeit. Aufgrund dieser ersten positiven Eindrücke war denn auch die Nachfrage entsprechend: Viele Klubs wollten den Eisrink bei sich haben. Start der Tour-

nee war in Langnau, wo er von den SCL Tigers und den SCL Young Tigers für das Sommerstützpunkttraining genutzt wurde. Dabei wurde insbesondere Wert auf Technik und Schusstraining gelegt – zwei Dinge, die sich auf dem synthetischen Eis besser oder zumindest gleich gut üben lässt wie auf Kunsteis. Gleich eine Fläche von 15x30 Meter wurde in Fribourg für das Sommertraining des HC GottéronFribourg aufgebaut, wo die Kinder teilweise gemein-

sam mit den Cracks der ersten Mannschaft trainieren durften. Gesponsert von der BKW FMB Energie AG und der Groupe E lag der Einsatzschwerpunkt des Projekts «1to1 energy Talentlift» mehr in der Westschweiz; folgten doch nach Langnau und Fribourg noch Neuchâtel und Fleurier, bevor der «1to1 energy Talentlift» via Gstaad den Weg nach Zürich ins Einkaufscenter «Sihlcity» fand. Zuvor war der «Talentlift» schon mal in Zürich und zwar mit viel Sportprominenz. Bei einem eintägigen Auftritt bei «Sport und Stars 4 Kids» konnten Kindern mit Thierry Paterlini unterstützt von Boris Becker einen Tag Hockey spielen. Während dem Winter, wenn allerorts künstliches oder gar natürliches Eis fürs Hockey zur Verfügung steht, wird es nur noch punktuelle Einsätze für den künstlichen Rink geben.

Der Talentlift als Vorbereitung auf den Victoria Cup. Einer der meistbeachteten Schwerpunkte der Eishockey-Promotions-Woche im neuesten Zürcher Einkaufszentrum «Sihlcity» war zweifellos der «1to1 energy Talentlift», der in der Grösse von 8x20m unter einem Zelt vor dem Center aufgestellt wurde. Täglich wurde der Hockey-Rink mit dem künstlichen «Eis» von den Nachwuchs-Teams der Lions-Organisation zu Trainings oder zu kleinen Turnieren genutzt. Nach jeweils anfänglich kritischen Blicken der Kids, die im Volldress, aber noch ohne Schlittschuhe das

«Sihlcity» erstürmten und etwas ratlos vor der «Eisbahn» standen, zeigten sie einer staunenden Zuschauerschaft, dass man auf der synthetischen Fläche durchaus attraktives Hockey spielen kann (siehe Foto mit den interessierten Cracks der Lions, Ari Sulander und Domenico Pittis). Roni Hinterkircher, Bambini-Trainer, stellte bei den Kindern richtige Begeisterungsstürme fest, kaum merkten sie, dass sie ganz normal stoppen, drehen und beschleunigen konnten. Erfreut waren die Trainer vor allem ob dem grossen Interesse, das nicht nur

die Eltern, sondern auch das überraschte Center-Publikum dem Tun der Kids und ihrer Trainer entgegenbrachten. Hinterkicher betonte, dass solche «Show»Trainings oder kleine Turniere auf öffentlichem Raum, weitab einer kalten Eisbahn, eine einmalige PR-Möglichkeit darstellen, einmal ganz offen einer grösseren Bevölkerungsschicht zu zeigen, was ein Klub so tut, wie er mit den Kids umgeht und wie diese ihrerseits einen kampfbetonten Sport engagiert, aber mit vollster Fairness ausüben können.

Ausgabe Winter 2009/2010

Was muss man tun, um das Projekt «1to1 energy Talentlift» bei sich zu haben. Sie müssen Verantwortlicher eines Events oder eines Clubs sein, der den 1to1 energy Talentlift als das einsetzen möchte, als das er gedacht ist: Als saisonunabhängige Möglichkeit, dem Nachwuchs eine Chance zu geben, Eishockey auszuprobieren, zu trainieren oder zu verbessern. Zudem soll es allen Kindern einen Möglichkeit bieten, den Eishockeysport kennen zu lernen. Dazu sind auch ganz ausgefallenen Ideen willkommen wie zum Beispiel aussergewöhnliche Orte, die man nie mit einem Eisfeld in Verbindung setzten würde. Möchte das Projekt rein kommerziell genutzt werden, müssten anfallende Drittkosten übernommen werden. Wichtig ist, dass eine Kontaktperson immer ansprechbar ist, dass eine Halle oder ein Zelt (kann angemietet werden) zur Verfügung steht. Beim Aufund Abbau werden 4 kräftige Helfer für jeweils 6 bis 8 Stunden gebraucht; ein «Eismeister» muss sich für die tägliche Pflege etwa eine Stunde Zeit nehmen können. Die Ansprechstelle ist Swiss Ice Hockey Regio League, «1to1 energy Talentlift», Postfach, 8050 Zürich oder info@swiss-icehockey. ch.


Ausgabe Winter 2009/2010 Was sagt eine erfahrene «Eishockeymutter» über die Freuden und Leiden der Eltern?:

«Das Positive überwiegt.» 3x20Minuten hat mit Penelope Staenz, Mutter von drei eishockey-spielenden Jugendlichen (ein Junge heute Elite B, einer Mini A und eine Tochter, mittlerweilen an einem College in Übersee trainierend) gesprochen:

MACHT ES SPASS, KINDER IM HoCKEySPoRT ZU HABEN?

«Meistens (smile). Es ist schön zuzuschauen, wie die Kinder sich in einer kollegialen Gemeinschaft integrieren, am Erfolg wachsen oder aber auch im Misserfolg durcheinander geraten.»

WER HAT ENTSCHIEDEN, EISHoCKEy ZU SPIELEN?

«Ganz klar die Kinder selber, nach einem SchlittschuhKurs. Alle haben bei den Bambini angefangen und sind beim Hockey geblieben. Im Verlaufe der Zeit wird man ab und zu als Eltern in die Prozesse miteinbezogen, muss beraten oder auch mal zureden, etwas Angefangenes nicht so schnell aufzugeben.»

WAR DER AUFWAND ERTRäGLICH?

«Von aussen betrachtet denkt man wohl: Das geht nicht. Doch wenn man mittendrin steht, überwiegt ganz klar die Freude zu sehen, wie Sport den Kindern Spass macht.»

WIE KöNNEN ES SICH ELTERN LEICHTER MACHEN?

«Durch eine gute Logistik, eine gute Einteilung aller Aufgaben, was bei einem oder zwei Kindern kein grösseres Problem sein sollte. Wichtig ist, dass man daran denkt, dass der Aufwand nicht nur kurzfristig, sondern im Idealfall für 10 Jahre zu leisten ist!»

PostFinance Trophy gut unterwegs. Die PostFinance Trophy soll in erster Linie Spass sein, Spass für Kids bis ins 6. Schuljahr, die entweder schon in der Ausbildung bei einem Club stehen oder die aber, ganz unerfahren, zusammen mit ihren Klassenkameraden oder Kameradinnen mal wettkampfmässig Eishockey erleben möchten. Schon das erste Turnier in Engelberg hat aber gezeigt, dass sich bereits bei den Qualifikationsturnieren – es wird insgesamt an 28 Spielorten gespielt – neben allem Plausch auch durchaus ansehbares, spannendes und kampfbetonte Spiele entwickeln. Für das totale EishockeyFeeling sorgen die (fast) kompletten Ausrüstungen, die von PostFinance zur Verfügung gestellt werden. Auf den Brustpanzer wird ausrüstungsmässig verzichtet, da bei der PostFinance Trophy Bodychecks verboten sind. Das vom EHC EngelbergTitlis organisierte Startturnier der diesjährigen PostFinance Trophy war den Spielern der ältesten Kategorie der 5.- und 6.-Kläss-

ler vorbehalten. Mit dabei waren einige Schüler oder Schülerinnen, die nicht regelmässig auf dem Eis stehen und sich an dieses erst gewöhnen mussten. Von Spiel zu Spiel klappte es aber – es waren in jedem Team ja auch maximal ein erfahrener Spieler aus einem Club zugelassen – immer besser. Gespielt wurde in zwei Vierergruppen, bevor es in die Rangierungsrunde und zum grossen Finalspiel kam. Dieses war sehr knapp und endete mit 5:4 für «The Lions» aus Engelberg. Sicher ist, die PostFinance Trophy hat in Engelberg allen Spass gemacht. Als Erinnerung an dieses grosse Erlebnis durfte jeder Spieler und jede Spielerin sein Trikot nach Hause nehmen.

Finalissima der PostFinance Trophy in der grossen PostFinance Arena!

WANN IST FüR KINDER DER RICHTIGE MoMENT EINZUSTEIGEN?

«Sobald das Kind selber etwas strukturiert machen kann (Anstehen, mal warten können, etwas selbständig an die Hand nehmen). Das wird in der Regel so ab 4 Jahren der Fall sein. Anders herum: Sobald man einen Schwimmkurs absolvieren kann, kann man auch Hockey beginnen.» Besten Dank!

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Am 27. Februar 2010 dürften die für die Finalrunde qualifizierten Teams der PostFinance Trophy 2009/10 einen einmaligen Tag erleben. Die Spiele der besten Schülermannschaften der Schweiz werden von vielen Attraktionen umrahmt. Sicher ist, dass die Stars des SC Bern so oder so hautnah zu bewundern sein werden – dies in einer Autogrammstunde zwischen den Finalspielen der Schülerteams. Also: Jetzt schon Termin reservieren: 27. Februar 2010!

Liebe Eltern: Schön, wenn ein Sohn oder eine Tochter Eishockey spielen möchte. Schön, wenn Sie auf dem Land wohnen und dort sogar noch möglichst nahe der Eisbahn. Zugegeben ist es weniger komfortabel, Eltern von eishockeyspielenden Kindern in einer Stadt zu sein. Dort nämlich ist Eis rar und die Trainingszeiten deshalb manchmal auch in schon dunklen Randstunden. Für beide Eltern, die auf dem Land und die in der Stadt aber gilt, der umfangreichen Ausrüstung wegen, die Kinder zum Training zu fahren und dort halt auch wieder abzuholen, ist fast ein Muss. Nachwuchsförder ung im Eishockey liegt also zu einem teilweise etwas aufwendigen Teil, neben der Arbeit der Clubs, der Trainer oder der Kommunen, auch bei den Eltern. Diesen Eltern aber darf gesagt sein, dass sie trotz aller Aufopferung den Kindern auch mal die eigenen Grenzen aufzeigen und ihnen die Aufgabe ab und zu auch mal erschweren dürfen. Wichtig ist, dass die Verantwortung, so gut es geht, beim Kind bleibt, dass es weiss und sich überlegt, wie viel Einsatz der Eltern es verlangen darf. Ebenso wichtig aber ist es umgekehrt, dass die Eltern von sich aus freiwillig in der Rolle des Helfers bleiben und nicht glauben, dass ihr Einsatz sie ermächtige, die Hoheit über alles, über die Leistungsbereitschaft des Kindes, über

die Beurteilung der Leistungen, über die KarrierePlanung und die Geschwindigkeit des Weiterkommens erlangen zu können. Für diese eishockeytechnischen Aspekte sind die gut ausgebildeten Trainer zuständig; sie können fundierter alle notwendigen oder möglichen Schritte beurteilen und entscheiden. Also: Vorsicht, liebe Eltern, wenn es darum geht, dem eishockeybegeisterten Kind zu helfen, es zu fördern oder gar seine Karriere zu planen. Oft ist es der beste und der erfolgreichste Weg, wenn man sich auf die wenigen Punkte zurückzieht, die das Kind alleine nicht bewältigen kann, wie beispielsweise der Transport oder die Aufmunterung und der Zuspruch auch mal bei einem Spiel oder einer Niederlage. Eltern, die solcherweise tun, werden schnell merken, dass dies der beste Weg ist, um gemeinsam mit dem Kind eine fantastische und für die Entwicklung des Kindes wichtige Freizeitaktivität zu geniessen.

Ein grosses Merci an die Sport-Toto-Gesellschaft. 2009 wurde der nationale Sport von der Sport-TotoGesellschaft mit den Rekordsumme von 32,2 Millionen Franken beglückt. Swiss Olympic erhält davon 24,6 Millionen, die Schweizer Sporthilfe 1 Million und schöne 2,2 Millionen bekommt das Schweizer Eishockey! Vielen Dank! Den

Scheck aus den Händen von Peter Schönenberger, Präsident der Sport-TotoGesellschaft haben entgegengenommen: Philippe Gaydoul, Präsident Swiss Ice Hockey Ass., JeanMarie Viaccoz, Präsident Regio League und Marc Furrer, Präsident vom Aufsichtsrat National League.


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Besiegte mentale Stärke die Blackhawks?

Werde Mitglied der Swiss Ice Hockey Family.

Ausschlaggebend für den einen oder anderen Sieg, welche Schweizer Eishockeyteams gegen übermächtige Gegner schon haben feiern dürfen (Champions Hockey League, Victoria Cup, WM gegen Kanada, Tschechien oder Russland etc.), ist in erster Linie sicherlich die richtige Taktik. Diese aber kann nur umgesetzt werden, wenn jeder einzelne Spieler am Spieltag eine überdurchschnittliche mentale Verfassung mitbringt.

Die vielzitierte Mentalstärke, woraus besteht sie überhaupt? Einfach gesagt ist es wohl die Fähigkeit, durch eine starke Konzentration auf die richtige Stunde hin in einer Verfassung zu sein, die an der absoluten Grenze der eigenen Fähigkeiten oder gar darüber liegen soll. Ob ein Spieler soweit gekommen ist, kann man unmittelbar vor dem Spiel an seinem Gesicht, seiner Mimik und seiner Haltung erkennen. Wenn dich ein Spieler schon drei Stunden vor dem Spiel nicht mehr als

Bekannter erkennen kann, weil er so intensiv in sich abgetaucht ist, dann kann man davon ausgehen, dass er bei Spiel die volle mentale Stärke aufs Eis bringen kann. Die Basis der Mentalstärke ist das Selbstvertrauen, das Wissen um die eigenen Stärken. Dieses Wissen kann man durch Konzentration in eine Verfassung «denken», die eine starke innere Überzeugung auslöst. In dieser Phase des «Insich-gehens» ist es wichtig, jede einzelne Fähigkeit, die

man spielerisch oder kämpferisch oder in der Spielintelligenz schon gezeigt hat, abrufen zu können. Die Kumulation dieser Erkenntnisse schliesslich ergibt das Selbstverständnis, dass man bereit ist, gegen alle und jeden antreten zu können. Der zweite Teil der zu erfüllenden Verhaltensweisen ist die eigene Disziplin. Ohne strenge Disziplin in der Umsetzung der mannschaftlichen Vorgaben, der Anweisungen des Trainers, nützt es wenig, wenn man selber voll Kraft strotzend wie ein wildgewordener Stier über den Eisrink hetzt. Mentale Stärke ist nur dann eine wirkliche Stärke, wenn sie voll und ganz ins Gefüge der Mannschaft eingebaut werden kann; Eishockey gewinnt man nie allein, sondern immer nur im Team! Beides, Mentalstärke und Disziplin, müssen zwingend mit einer dritten Komponente gepaart sein: dem

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Respekt, dem Respekt vor dem Gegner und seinen Fähigkeiten. Betrachtet ein Spieler, auch wenn er sich konzentriert und gut auf die eigenen Stärken besonnen hat, den Gegner als minderwertig, als zu wenig wertvoll, dann hat er bereits verloren. Mentale Stärke funktioniert nur im Respekt vor dem Gegner, den man ernst nehmen MUSS, den man zwar bezwingen, aber nie demütigen oder beleidigen darf. Will man sein Gegenüber durch sein eigenes Spiel demütigen, dann ist die eigene mentale Stärke bereits im Eimer!

Das Schönste vorweg: Die Mitgliedschaft ist für alle lizenzierten Spieler für ein volles Jahr kostenlos! Und das Tollste folgt sogleich: Als Mitglied der Swiss Ice Hockey Family profitierst du laufend von vielen attraktiven Angeboten. Zur Zeit beispielsweise von Vergünstigungen bei Fan-Reisen an die WM 2010 in Deutschland oder an ein NHL-Spiel nach New York! Oder Zugang als VIP an ein Länderspiel unserer Nati. Oder du bekommst Gutscheine von Ochsner Hockey oder du gewinnst gleich eine von zwei TissotUhren! Aber eben: Man muss dabei sein. Melde dich noch heute mit beiliegendem Flyer an. Oder registriere dich auf www.swiss-icehockeyfamily.ch.

Das Frauenhockey wird immer populärer. Der Swiss Women Cup 2009 wird in 2 Stärkeklassen ausgetragen. Damit haben auch die 10 engagierten Teams der Leistungsklasse C aus der ganzen Schweiz die Chance, sich einen grossen Titel zu holen. Die vier in einer ersten Runde bereits qualifizierten Halbfinalisten GCK Lions, Chiasso Leonesse, die Lady Dragons von Basel/Kleinhüningen und der HC La Chaux-de-Fonds ermitteln am Turnier der ersten Stärkeklasse am 6.2. in Reinach/AG ihre beiden Finalisten. Gleichzeit ermitteln die sechs eingeschriebenen Teams der LKA/LKB ebenfalls ihre Endspielteil-

nehmer für den grossen Finaltag vom 20. Februar, der ebenfalls in Reinach ausgespielt werden wird.

Wer wird Women of the year 2008/2009? Bereits zum dritten Mal wird die Wahl der «Women of the Year» durchgeführt. Die Vorjahres-Siegerinnen waren Florence Schelling (heute in den USA spielend) und im letzten Jahr Christine Meier vom AIK Solna (siehe Foto). Das Ladies Team Lugano hat im Dezember in einer zweiten QualifikationsRunde die Chance, sich für das Finalturnier der European Women’s Champions Cup vom 12. bis 14. März 2010 zu qualifizieren. Am weiblichen Gegenstück zur Champions Hockey League beteiligen sich 20 Meister aus ebenso vielen Ländern.

Impressum: Verantwortlich: Swiss Ice Hockey Regio League, Hagenholzstr. 81, Postfach, 8050 Zürich. Konzept, Texte, Gestaltung: Fredy Weisser, www.inhouse-communication.ch.


Cup 2009 Davos


#43 Jan Alston


Die ZSC Lions sind die Ausnahme, die die Regel best채tigt. Ein ungeliebtes Heim mit wenig Cachet oder Charme, fast keine Club-logos und auch sonst wenig, das an eine Garderobe eines Profiteams erinnert. In Z체rich sieht es aus wie in einer Eisbahngarderobe an einem schulfreien Mittwochnachmittag. Deshalb rufen wir Ihnen noch einmal in Erinnerung: Hier spielt die Siegermannschaft des Victoria Cup, der CHL-Sieger und Schweizer Meisterschaftsfavorit. Die Ausnahme best채tigt eben die Regel.

ZSC Lions

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Man hat halt, was man hat. Zurzeit zieht der EV Zug noch aus einer minimalist足ischen Garderobe heraus in die NL A-Schlachten. Doch n辰chste Saison, wenn die Innerschweizer in die Bossard Arena einziehen w足 erden, dann soll die Mannschaft eine moderne Luxus足 garderobe erhalten. Alles wird gut.

EV Zug

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Zum Autor und zur Rubrik : Thomas Roost ist seit zehn Jahren als NHLScout tätig und ein profunder Kenner des weltweiten Spielermarktes. Bei Central Scouting Europe ist er alleinver-

antwortlich für die Spielerrankings in der Schweiz und Deutschland sowie mitverantwortlich für die gesamteuropä­ ischen Rankings. Hauptberuflich ist Roost Head Human Resources und Mitglied der Konzernleitung in der Touristikbranche. Roost schreibt während der gesamten Saison 2009/10 monatlich eine Kolumne im SLAPSHOT. Roosts persönliche Meinung kann, muss sich aber nicht unbedingt mit derjenigen der SLAP­SHOTRedaktion decken. Lesermeinungen zu den Kolumnen-Beiträgen können Sie dem Autor auch direkt zukommen lassen: thomasroost@hotmail.com

Erfolgsrezept Sozialkompetenz Führungsqualitäten bei Spielern werden im Mannschaftssport tendenziell über­ schätzt. Führen heisst in erster Linie, Ent­ scheidungen im Umgang mit Menschen zu treffen. Dies tun im Eishockey vor allem die Coaches, manchmal die Sportdirek­ toren, aber nur sehr selten die Spieler. Wie wichtig sind die Führungsqualitäten bei der Auswahl der Coaches? Bei der Personalrekrutierung hat sich längst die Einsicht durchgesetzt, dass gute Fachleute nicht automatisch gute Vor­ gesetzte sind. Fachkompetenz entscheidet bei den Vorgesetzten nur sehr selten über Erfolg oder Misserfolg. Es ist die ­Sozialkompetenz, die einen Vorgesetzten erfolgreich oder nicht erfolgreich macht. Als Vorgesetzter muss man ein Minimal­ niveau in Sachen Fachkompetenz mit­ bringen, keine Frage, ansonsten darf man nicht am Spiel – sprich am Wettbewerb um die offene ­Position – teilnehmen. Aber wer das Spiel gewinnt, entscheidet sich durch die Kompetenz im Umgang mit Menschen. Schaffe ich es, ein Klima gegenseitigen Vertrauens aufzubauen? Gelingt es, die MitarbeiterInnen so gut kennen zu lernen, dass ich Aufgaben übertragen kann, die ihren Stärken entsprechen? Gelingt es, die Mitarbeitenden vor allem auch in ­Krisenzeiten als verlässlicher, loyaler und berechenbarer Vorgesetzter zu überzeu­ gen? Falls ja, kann ich davon ausgehen, dass ich als Vorgesetzter erfolgreich sein werde. Erstaunlicherweise wird jedoch im pro­ fessionellen Mannschaftssport bei der Rekrutierung der Chefs (Trainer, Coaches, Sport­direktoren etc.) oft viel mehr Wert auf vermeint­liche Fachkompetenz gelegt als auf Führungskompetenz. Verdiente Spieler wechseln nahtlos in die Aufgabe eines Headcoaches oder sehen sich ­plötzlich mit einer Managementposition konfrontiert, in der sie ein ganzes Team führen müssen. Die Fachkompetenz wird beim ehemaligen Spieler sehr hoch ge­ wichtet und die fehlende Führungs­ erfahrung und/oder entsprechende Aus­ bildung bei der Entscheidungsfindung bagatellisiert. Ein Fehler!

Ein Headcoach oder ein Sportdirektor, der das Führungs-ABC beherrscht, läuft kaum Gefahr, durch unbeabsichtigte ­Auftritte als Elefant im Porzellanladen eine destruktive Stimmung im Team zu provozieren. Es gehört darum zu den wichtigsten Aufgaben der Entscheidungs­ träger in Proficlubs, bei der Benennung von Headcoaches und Sportdirektoren die Führungskompetenzen der Kandidaten zu überprüfen. Müssen die Coaches in erster Linie ein Wohlfühlklima schaffen? Nein, es gibt keine einzige relevante Studie die be­ weist, dass zufriedene Profisportler oder Mitarbeiter bessere Leistungen abliefern als unzufriedene. Aha, denken sich jetzt die «Hardliner», wir brauchen «harte Hunde», die den ­verwöhnten Spielern endlich mal das «Rauch fressen» beibringen. Aber auf­ gepasst, es gibt auch keine einzige Studie die beweist, dass unzufriedene Spieler bessere Leistungen erbringen, es gibt ­sogar Indizien, dass bei der Mehrheit der Spieler – wenn sie sehr unzufrieden sind – das Gegenteil der Fall ist. Der langen Worte kurzer Sinn: Mit einem führungskompetenten Coach gewinnt man noch kein einziges Spiel, aber mit ­einem Coach, der in Führungsfragen ­inkompetent ist, kann unnötig sehr viel Geschirr zerschlagen werden. Nehmen wir die Beispiele von Ottmar ­Hitzfeld und Raimo Summanen. Beide Coaches sind fachlich unbestritten. Ich ­behaupte sogar, dass die Lakers noch nie einen derart fachkompetenten Coach ­gehabt haben. Auch Ottmar Hitzfeld ist sehr fachkompetent. Das Problem ist, dass es sehr viele fachkompetente ­Coaches gibt. Denn um fachlich die ­richtigen Entscheidungen im Fussball und im Eishockey zu treffen, muss man kein Einstein sein. Die Deutschen im Fussball und die ­Kanadier im Eishockey interpretieren ihre Sportart sehr einfach und sind damit ­erfolgreich. Grosse fachliche, taktische, strategische Geheimnisse gibt es nicht. Und falls es sie gibt, werden sie über­ bewertet. Wieso ist denn Ottmar Hitzfeld

erfolgreich und ­wurde in seiner Karriere noch kaum je von seinen Arbeitgebern in Frage gestellt? Und wieso wurde Raimo Summanen in ­Rapperswil ent­ lassen und ist auch schon vorher an all seinen Wirkungsstätten früher oder später gescheitert? Ottmar Hitzfeld ist sehr interessiert am Menschen, der hinter dem Profispieler steckt. Und dies nicht, weil er eine ­altruistische Ader hat. Sondern weil er weiss, dass er schon sehr viel gewonnen hat, wenn er es vermeiden kann, seine individuell verschiedenen Spieler durch ungeschicktes Gehabe zu demotivieren, zu verunsichern. Exakt darum spricht er sehr viel mit seinen Spielern, er möchte wissen, wie sie ticken. Ist Alex Frei ein Spieler der von mir erwar­ tet, dass ich mit ihm alle meine taktischen Überlegungen bespreche? Oder spielt er besser, wenn ich ihm einen sehr einfachen Auftrag mit auf den Platz gebe? Und dies ohne grosse Erklärungen? Diese Kompe­ tenz im Umgang mit Menschen hört nicht beim Spielerkader auf, sondern ist für den Umgang in der gesamten Organisation (Spieler, Betreuer, Administration, ehren­ amtliche Helfer etc.) angesagt. Und exakt diese Klaviatur beherrscht Ottmar Hitzfeld in Perfektion. Selbstverständlich ist Ottmar Hitzfeld ein schlauer Fuchs in Sachen Taktik. Aber es wäre naiv zu glauben, dass dies die meis­ ten der Coaches anderer Mannschaften nicht auch sind. Ja, sogar viele Zuschauer können diesbezüglich mithalten. Ottmar Hitzfelds Stärke ist seine Sozial-, seine Führungskompetenz. Raimo Summanen hingegen ist sich zu sehr bewusst, dass er eine hohe Fach­ kompetenz aufweist. Er vergisst dabei – so wie manchmal einige Akademiker –, dass nur er glaubt, kompetenter als andere zu sein. Wenn diese Arroganz in einem Verhalten gipfelt, in dem das halbe Umfeld und die halbe Mannschaft im Stolz verletzt werden, dann ist man zum Scheitern verurteilt. Louis Van Gaal von Bayern München und Raimo Summanen in Rapperswil können ein Lied davon ­singen. l

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InTeam 1. Rang Die fortschritt­ lichste Garderobe mit Cachet.

2. Rang Aus dem absoluten Minimum das absolute Maximum geholt.

Der Türöffner Im Vorfeld der WM 2007 in Moskau hat Andy Hüppi, der St. Galler Masseur des Team Canada, in einem Moment, da ihn niemand beobachtet hat, das Türschloss der Garderobe der Amerikaner mit dem der Kanadier ausgetauscht. Kurz darauf war Kanada Weltm­ eister. Jetzt erklärt Hüppi SLAPSHOT den «Mythos Garderobe». Text: Jürg Federer Fotos: Pius Koller

3. Rang Wer aus so hässlichen Räumen so schöne Garde­ roben gestaltet, hat einen Spitzen­ platz verdient.

4. Rang Die absolut beste Garderobe, aber noch ohne Cachet und mit billigem Boden.

5. Rang Mit jedem Vertrags­ jahr von Andy Hüppi in Lugano wird die Bewertung steigen.

6. Rang Selbst umgebaut und deshalb sehr funktional und ordentlich.

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«Eigentlich wollte ich ja nur die Türschilder ­wechseln und den Kanadiern so zu einer ­grösseren Garderobe verhelfen», blickt Hüppi schelmisch zurück. «Als ich dann aber gemerkt habe, dass die Türen verschiedene Schlüssel hatten, war ich halt gezwungen, die Türschlösser aus­ zuwechseln.» Andy Hüppi hat sich mit seiner ­un­verfroren freundlichen Art in die Herzen von ­Hockey Canada gearbeitet. Seit er dem Team ­Canada am Spengler Cup 2003 selbstlos zur ­Verfügung stand, gehört Hüppi zur Mannschaft der Kanadier. Drei Mal schon wurde er mit den Ahorn­blättern Weltmeister, zwei Mal gewann er den Spengler Cup. Mit kleinen Aufmerksam­ keiten wie kleinen Schokoladepäckchen aus der Schweiz, Garderobenkästen für Akteure, die nur als Ergänzungsspieler aufgeführt sind oder mit Eis gefüllten Badewannen, die den Profis zur ­Regeneration helfen sollen, richtet er ihnen in Davos, Turin, Halifax, Moskau, Bern oder ­Vancouver die Garderobe ein.

Die Invasion in der Garderobe Noch lange bevor die Kanadier jeweils an ihre internationalen Turniere reisen, ist Hüppi bereits da. «Es geht mir darum, den Spielern ein Zuhause zu bieten, ob das nun in Russland oder in Kanada ist.» Egal, wo Kanada spielt – Hüppi macht die ­Garderobe zu kanadischem Territorium. Und ­bereitet damit die Invasion der erfolgreichen ­kanadischen Nationalmannschaft vor. «Das Wichtigste ist natürlich, Farbe zu bekennen. Die Landesflagge und das Logo von Hockey Canada müssen überall ersichtlich sein», erklärt Hüppi. «Wenn ein Spieler die Garderobe betritt, muss er gleich sehen: Das ist mein Zuhause, hier gehöre ich hin.» Deshalb sei es auch unumgänglich, ­jedem Juniorenspieler ein Namensschild bereit­ zuhalten, auch wenn er nur für ein Spiel zu den Grossen in die Garderobe darf. «Wie sonst soll man glaubhaft machen, dass ein neuer Spieler zum Team gehört?», fragt Hüppi. Eine Frage der Ehre

In der National League hat Hüppi 17 Jahre lang die Rapperswil-Jona Lakers betreut, eigentlich als Masseur, doch die Garderobe der St. Galler trägt noch heute, da Hüppi in Lugano arbeitet, seine Handschrift. Auf die aktuelle Saison hin im Tessin

angekommen, gefiel Hüppi nicht, was er in der Garderobe der Bianconeri sah. «Da waren Logos von Fussballclubs, die nichts mit dem HC Lugano zu tun haben, aufgeklebt. Ich konnte das fast nicht glauben. Da hat man die Ehre, für den HC Lugano zu spielen, aber man fiebert einem Fussballteam nach.» Hüppi will nicht miss­ verstanden werden: «Zuhause ist das in ­Ordnung, aber nicht in einer Eishockeygarderobe.» Er ­ereifert sich über Abziehbilder und andere ­Devotionalien, entfernen liess er sie alle. Ohne Diskussion. Das Wichtigste, das Allerwichtigste sei, dass eine Garderobe einen Chef habe. Diesen Posten beansprucht Hüppi zwar nicht, er füllt ihn aber aus. «Klar sorge ich für Ordnung, schliesslich spielt man so, wie die Garderobe aussieht.» Das sei eine alte Sportweisheit.

Kein Zutritt Die Garderobe des HC Lugano hat er mit Club­ logos versehen, wo das Auge hinreicht. Ganz nach dem kanadischen Vorbild, das Hüppi seit nunmehr sechs Jahren mit der kanadischen ­Nationalmannschaft vorlebt. Und dann, wenn Hüppi die schönsten Garderoben der Welt her­ gerichtet hat, sei es in Davos, Turin, Halifax, ­Moskau, Bern oder Mannheim, werden die Türen geschlossen – und bleiben verschlossen. Ein ­Einblick in das innerste Innenleben einer Mann­ schaft, die Garderobe, bleibt der Öffentlichkeit verwehrt. «Vielleicht hat ja ein rechtschaffener Familienvater in der Ecke seines Garderoben­ platzes ein Bild der Frau seiner Träume hängen?», erklärt Hüppi auf zynische Art, weshalb die ­Garderobe ein Privatraum ist. «Das Leben eines Eishockeyspielers ist ein offenes Buch», merkt er ernsthaft an. Deshalb sei es wichtig, einen Raum zu haben, wo diese Publizität aufhöre. Einen Raum, wo man sich zurückziehen kann – die ­Garderobe. Wichtig sei vorallem auch, dass eine Garderobe eben aus einem Raum bestehe. «Wie will ich einem Masseur glaubhaft machen, dass er zum Team gehört, wenn ich ihn hinter eine Türe schliesse?» War es das Türschloss? Wie ernst es Hüppi mit dieser Philosophie meint, hat er an der WM 2007 in Moskau demonstriert. Die kanadische Garderobe hätte damals aus mehreren Räumen bestanden und das, das wusste Hüppi aus Erfahrung, ist für ein erfolg­ reiches Turnier nicht optimal. Also hat er, ohne


Mythos Garderobe nachzufragen, die Türschlösser auf Kosten der US-Amerikaner ausgetauscht und so den Revier­ anspruch des Team Canada angemeldet. Selbst­ verständlich konnte Hüppi, ohne sich einmal darüber Gedanken zu machen, darauf zählen, dass kein Mäuschen – so klein es auch sein mag – bis zum Ende des Turniers irgendetwas über Hüppis schelmische Aktion erzählt hat. Was in der Garderobe geschieht, bleibt in der Garde­ robe. Und zwar so lange, bis sich Hüppi einige ­Jahre später selber zu diesem Bekenntnis gegen­ über Slapshot veranlasst sieht. Am Ende des ­Turniers war Kanada Weltmeister. Andy Murray, der Weltmeistercoach von 2007, liess Hüppi bei der Medaillenübergabe sogar den Vortritt. Noch vor dem Turnier hat er ihm mit dem Rausschmiss

g­ edroht, wenn er auch nur eine Beschwerde über die Anwesenheit eines Schweizers in der kanadischen Garderobe höre. Murray hat von keinen Beschwerden erfahren. Bis heute nicht. Wenn Sie das nächste Mal die kanadische Natio­ nalmannschaft nach einem erfolgreichen Turnier auf dem Podest stehen sehen, sei es in Davos, in Vancouver oder in Mannheim, achten Sie zwi­ schen all den ausgerüsteten Eishockeyspielern und in Abendrobe gekleideten Funktionären auch einmal auf einen Schweizer, der sich in ­seiner Sportsbekleidung müde gearbeitet hat und dennoch fidel über seine Medaille freut. Vielleicht hat ja gerade er irgendwo ein Schloss ausgewechselt und so den Kanadiern die Türen zum Erfolg ein bisschen mehr geöffnet. l

«Geprügelt wird auf dem Eis.» «Geprügelt wird schliesslich auf dem Eis, wir Andy Hüppis Erfolge mit Kanadas Nationalmann­ brauchen das im Hintergrund nicht auch zu tun.» schaft machen ihn zum Aushängeschild der Hüppi sagt das bestimmt. «Denn schliesslich Schweizer Masseure. Das entspricht zwar nicht braucht es, um in einem Eishockeyspiel siegreich seiner selbstlosen Art, es dokumentiert aber sein zu sein, neben perfekten Garderoben, guten fortschrittliches Handeln. Ein Angebot der Schwei­ ­Spielern und vorbildlichen Managern auch einfach zer Nationalmannschaft hat er schon vor sieben einen Gegner.» Also solle man sich auch erkennt­ Jahren ausgeschlagen, die drei Weltmeistertitel, lich zeigen, wenn dieser zu Gast sei. Und so wird die er seither gewonnen hat, geben ihm Recht. es eine Frage der Zeit sein, bis auch jene Hälfte Mit dem Olympischen Eishockeyturnier in Van­ der Liga, die sich Hüppis Pool noch nicht ange­ couver will Hüppi seine internationale Karriere auf schlossen hat, die Vorteile einer Zusammenarbeit einem Höhepunkt beenden und sich künftig «nur» der Materialwarte hinter den Kulissen erkennt. noch seinen nationalen Aufgaben widmen. «Man stelle sich nur vor, wir würden einmal damit Die Garderoben in Rapperswil und Lugano tragen beginnen, gemeinsam einzukaufen, in einem Pool längst seine Handschrift, doch bei Auswärts­ eben. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten.» spielen, da sieht sich Hüppi noch mit viel Arbeit Hüppis kanadische Ader ist auch in diesem Punkt konfrontiert. Um seinen Jungs auch auswärts nicht wegzuschreiben. Bei seinen Besuchen in ­Türen zum Erfolg zu öffnen, hat er auf die aktuelle Nordamerika hat er erfahren, dass seine nord­ Saison hin einen «Pool» gegründet. Gemeinsam amerikanischen Berufskollegen in einer Gewerk­ mit Aurelien «Jimmy» Omer, dem kultigen Mate­ schaft vereint sind und gegenseitige Gastfreund­ rialwart des HC Genf-Servette, hat er eine schaft der höchsten Qualitätsklasse bieten. Davon ­Gastfreundschaft vereinbart, die Hüppi die muss Hüppi in der Schweiz noch träumen. Und er A­uswärtsfahrten nach Genf nunmehr erleichtert. setzt alles daran, dass der Traum wahr wird. l «Wir haben vertraglich festgehalten, dass wir uns gegenseitig notwendige .. . Verbrauchsgegenstände wie Bade­ .. Andy Hüppi Masseur HC Lugano andy.huppe@bluewin. .. tücher, Früchte, Kaffeemaschinen, ch Jimmy Omer Equipm ent .. Genéve–Servette jo@gsh c.ch Fussbälle und so weiter kostenlos zur Vereinbarung für die Saison Verfügung stellen.» 09/10 Bereits haben sich die Materialwarte Dezember 8, 2009 von Ambrì, Fribourg und Kloten an­ Jimmy Omer, Genève-Servet Andy Hüppi, HC Lugano te 079/ 421 24 05 geschlossen, hinter vorgehaltener Paolo De Nando, HC Ambri- 079/ 827 70 20 Peter Schrag, ZSC- Lions Piotta 076/ 396 11 94 079/ Jürgen Stoffel, Fribourg-Gotte 424 34 57 ron 079/ 260 60 16 Hand macht auch Rapperswil mit. Sehr geehrte Herren Reist Hüppi also mit dem HC Lugano Mit dieser Vereinbarung werden wir, als Heimteam, jeweils die Gäste aus der Unterstützen. Ich, als Verfass Liste oben, mit folgend en er dieses kleinen Vertrag Gegenständen nach Fribourg, findet er ein fein­ es, erhoffe mir dadurch viele Vorteile. Ich bin Euch allen sehr Dankbar, dass wir als Vorreit er in der NLA etwas in dieser säuberlich bereitetes Willkommens­ Richtung aufbauen. Zu den Punkten päckchchen vor, gratis und franko Duschtücher (Anzah l 25) (siehe Vertrag). Beim nächsten Schweisstücher kleine für während der Pausen in der Garderobe (Anzahl 25) Einen CD-Player zum abspiel ­Besuch von Fribourg in Lugano en der CD’s Fussball für das warm up ­revanchiert sich Hüppi dann mit Massagetisch denselben Leistungen. «Das schafft Einen Kübel gefüllt mit Schnee oder sogar Eiswür fel bei der Garderobe Raum für neue Möglichkeiten», Bananen, Äpfel oder Orange n (gesam t ca. 30) freut sich Hüppi. Eine Kaffeem aschine, Filter oder Bohnen, Milch und Zucker Eine Stange „wegwerf“ Die nunmehr vertraglich festgehal­ Becher (Minimum 100 Becher) Eine Spielfeldtafel, Gross, tene Gastfreundschaft unter den für die Trainer Eine Bitte an Euch ist, bis 3 Stunden vor dem Spiel alles bereit zu haben. Vielen Materialwarten biete nur Vorteile. Dank. Ich hoffe, dass Ihr damit auch einverstanden seit und die anderen 5 Teams «Wir haben schon so oft Hilfe mit Freude Unterstützen. Es ist mir eine Ehre mit Euch ein neues System für die Komm ende Saison aufzubauen. ­erfahren, sei es, dass wir unser Wir nennen das ganze „der Pool“ und hoffen, währen d der Saison, einige Teams dazu Zugewinnen. Essen nicht durch die ganze Zu guter letzt, möchte ich die verantwortlichen Persone n Bitten, dieses Formular Jimmy retour zu Faxen. zu Unterschreiben und an mich und Schweiz fahren mussten, weil uns Andy Hüppi HC Lugano Fax; 091/ 935 19 21 Name/Vorname und Nateln der Gegner gleich mitbekocht hat ummer Jimmy Omer Geneva Fax; 022/ 301 61 84 ________________________ __________ oder dass medizinisches Personal Unterschrift des Verant wortlichen für den Gegner gearbeitet hat. ____________ Freundliche Grüsse Andy Hüppi

7. Rang Eigentlich die perfekte Garderobe – aber mit furchtbarem Boden.

8. Rang Mit jedem Jahr, das seit Hüppis Demission vergeht, wird es schwie­ riger, den Rang zu halten.

9. Rang Warten auf Godot? Nein – die Bossard Arena kommt.

10. Rang Wenn man die Garderobe so schön streicht, weshalb vergisst man dann den Boden?

11. Rang Keine NL AGarderobe. Besserung ist in Sicht.

12. Rang Keine NL AGarderobe. Keine Besserung in Sicht.

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Homestory

Sechsfache HoldenText: Simone Moser Fotos: Pius Koller, Josh Holden Das moderne «Townhouse» liegt in einer neu angelegten Siedlung, wenige Minuten entfernt von der Hertihalle, von Zug und vom Zugersee. Die Nummer 20 unterscheidet sich äusserlich kaum von den anderen Reihenhäusern. Doch öffnet sich erst die Tür, ändert dies schlagartig. Die sechs Holdens – Josh, Janie, Cody, Noa, Maren und Kapri – hauchen dem Heim mit ihrem Lachen und ihrer «funny and crazy» Art Leben ein. Kinderzeichnungen und Fotos zeigen, dass sich die Familie hier heimisch fühlt. «Das erste Mal innerhalb der letzten zehn Jahre wohnen wir zwei Jahre am Stück im selben Haus», bestätigen Josh und seine Frau Janie.

SUPER-DADDY Die Holdens haben eine lange Reise von Kanada durch die Staaten über Finnland bis in die Schweiz hinter sich. «Das Leben mit einem Eishockeyprofi ist ‹crazy›. Wir sind mehrmals umgezogen in den letzten Jahren. Ich packte regelmässig ein und aus», schildert Janie die intensive Zeit. «Doch es macht auch Spass. Auf unseren Reisen haben wir viele neue Orte kennen gelernt, die Nachmittage und den Sommer verbringe ich mit Josh. Zudem liebe ich es, ihm bei seiner Arbeit zuzuschauen.» Auch die Kinder

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WENN JOSH HOLDEN IN DIE HERTIHALLE EINLÄUFT, JUBELN IHM FÜNF ZUSCHAUER GANZ BESONDERS ZU: SEINE EHEFRAU JANIE UND DIE KIDS KAPRI, NOA, MAREN UND CODY SIND AN JEDEM HEIMMATCH VON JOSH MIT DABEI, UM DEN TOPSCORER LAUTSTARK ZU UNTERSTÜTZEN. DENN GENAU WIE EISHOCKEY GEHÖRT DIE FAMILIE ZU JOSHS LEBENSMITTELPUNKT. UND BEI DEN SECHS «CRAZY» HOLDENS IST IMMER WAS LOS. schauen ihrem Daddy gerne beim Spielen zu. An den Wochenend-Heimspielen feuert die ganze Familie in der Hertihalle ihre Nummer 27 an. «Ich freue mich, wenn Daddy zu mir auf die Tribüne hoch schaut und mir zuwinkt», strahlt die 5-jährige Kapri. Auch Maren und Noa finden es cool, «einen Super-Daddy zu haben.» Bruder Cody, der die Leidenschaft Eishockey mit seinem Vater teilt, fiebert jeweils doppelt mit: «Ich bin unheimlich stolz auf meinen Dad und bin wahrscheinlich sein grösster Fan.» Der 17-Jährige spielt für die Elite Junioren des EV Zug und ist drauf und dran, in die Fussstapfen seines Vorbildes zu treten. «Eine Eishockeykarriere wäre mein Traum», sagt Cody. Kürzlich hat sich das Jungtalent schon seine ersten zwei Stiche an der Lippe geholt. «Cody ist

super stolz auf seine Hockeyverletzung», schmunzelt Josh fast genauso stolz. Genau wie Cody stand auch Josh erstmals mit drei Jahren auf dem Eis. «Mein Vater hat mich zum Schlittschuhlaufen mitgenommen und mir die Schritte gezeigt. Ich liebte es auf Anhieb und so flitzte ich ziemlich bald über das Eis», erinnert sich Josh lächelnd. «Damit ich üben konnte, brachte mich meine Mom immer zum Aussenrink. Während sie im Auto wartete, drehte ich meine Runden.» Er habe die Karriere eigentlich nie direkt geplant sondern einfach zum Spass gespielt. Die Freude am Spiel und sein Talent haben aus Josh Holden einen wichtigen Junior der Regina Pats (WHL) gemacht. Und auf einmal bot sich ihm die Möglichkeit, professioneller


Josh Holden / EV Zug

Power Eishockeyspieler zu werden. «1996 wurde ich von den Vancouver Canucks gedraftet. Das war der Wendepunkt in meinem Leben. Denn damals entschied ich mich, Eishockeyprofi zu werden», sagt Josh zurückblickend.

DAS UNZERTRENNLICHE HOLDEN-TEAM Vancouver war nicht nur der Wendepunkt in Joshs Eishockeykarriere, sondern auch in seinem Liebesleben. Denn in der kanadischen Grossstadt hat der Profi seine Frau Janie getroffen. Die Amerikanerin aus Arizona erinnert sich noch ganz genau an die erste Begegnung mit ihrem Eishockeystar: «Ich besuchte meine Kollegin Erica in Vancouver. Als wir im Taxi Richtung Downtown fuhren, rannte plötzlich Josh vor das Auto. Das Taxi stoppte in letzter Sekunde und Josh starrte ins Auto.» So kam es wie es kommen musste: «Den restlichen Abend verbrachten wir zusammen mit Josh.»

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Homestory Und plötzlich drehte sich Joshs Leben nicht mehr nur ums Eishockey. Nun waren Janie, ihr Sohn Cody und Josh ein festes Team. Auch als Noa, Maren und Kapri dazu kamen, blieb das Holden-Team unzertrennlich und die fünf standen Josh immer treu zur Seite. «Genau wie Eishockey ist die Familie ein Teil meines Lebens und ich bin überglücklich, dass sie mich überall hin begleitet», schätzt Josh die Unterstützung seiner Familie. Er dankt es mit tatkräftiger Hilfe im Haushalt. «Ich staubsauge, wasche das Geschirr und bringe die Kids zur Schule», zählt der Hausmann seine Ämtli auf. Obwohl Janie, Cody, Noa, Maren und Kapri stets an erster Stelle kommen, möchte Josh das Spiel auf dem Eis nicht missen: «Ich konnte mein Hobby zum Beruf machen. Das Leben als Profi ist ziemlich cool. Ich habe viel Freizeit, die ich mit meiner Familie verbringen kann.» Dies ist ein Grund dafür, dass sich die Holdens in der Schweiz so wohl fühlen. «In Amerika war ich oft lange Zeit unterwegs und war nur selten zuhause. Dank der kurzen Distanzen in der Schweiz sehe ich Janie und die Kids jeden Tag», freut sich Josh.

HOME SWEET HOME Als Josh vor vier Jahren zu Fribourg-Gottéron wechselte, zog er mit seiner Familie in die Schweiz. Die Holdens waren vom Heidiland sofort begeistert. «In Amerika fährt man zwei Tage lang Auto und draussen sieht es immer gleich aus. Aber hier ist man innerhalb einer Stunde am See, in den Bergen oder in der Stadt», begründet der Kanadier. Nach den Zwischenstopps in Fribourg und im Emmental fühlt sich die Familie seit 2008 in Rotkreuz heimisch. «Wir lieben die Schweiz», sind sich alle sechs Holdens einig. «Die Schweiz ist unser Zuhause geworden, wir sind hier überglücklich», schwärmt Josh. «Es wäre schön, längere Zeit hier zu bleiben», wünscht sich Janie. Ein bisschen vermissen sie ihre Familie, Heimat und Joshs Lieblingsimbiss «In and out Burger» auf der anderen Seite des Atlantiks zwar schon. Doch die kanadischamerikanische Familie geniesst den Schweizer Lifestyle und die tollen Reisemöglichkeiten in vollen Zügen. Ganz besonders schätzt sie die Hilfsbereitschaft der Leute. Und falls sie doch mal Heimweh haben, «gehen wir zu Starbucks», lacht Josh.

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Echte amerikanische Luft schnuppern die Holdens im Sommer, wenn sie Joshs eishockeyfreie Zeit in ihrem Haus in Arizona verbringen. Moment, eishockeyfrei? Nein, Josh Holden schafft`s auch im heissen Arizona, Eishockey zu spielen: «Im Sommer findet dort jeweils ein Eishockey-Camp für Kinder statt. Zusammen mit anderen Eishockeycracks coachen wir die Kids, zeigen Tricks und geben ihnen brauchbare Tipps», erzählt der Profi mit leuchtenden Augen. Coachen scheint ein kleines Hobby des Eishockeyprofis zu sein. «In Zug schaue ich ab und zu bei den Junioren vorbei, um ihnen einige Moves beizubringen», verrät Josh. Sieht so aus, als ob Josh Holden bereits eine Zukunftsidee hätte. «Es wäre schön, nach der Karriere im Eishockey involviert zu bleiben», träumt der Stürmer.

DAS HOLDEN-ELEMENT WASSER Spielt und coacht Josh mal nicht auf dem Eis, verbringt er seine Zeit am liebsten mit der Familie. Und auch hier dominiert das Holden-Element Wasser. «Wir alle lieben Schwimmen und Baden», bemerkt Janie. Wenn also nicht beim Brunch oder Dinner in der Zuger Altstadt, trifft man die sechs Holdens in den Schweizer Seen und Wasserparks an, wo sie sich den ultimativen Familien-Wasserplausch gönnen. Dabei steht das Alpamare ganz zuoberst auf der Liste. Für Maren und Noa ist der Wasserpark am Zürichsee gar der Lieblingsort in der Schweiz. Kein Wunder, denn die beiden Wasserratten sind auch im Schwimmteam der Schule. Kapri bevorzugt zwar das Schwimmen in den Seen, doch als kleiner Wildfang tobt sie sich nur allzu gerne auf den Wasserbahnen aus. Vielleicht ist das Holdener Schwimmteam schon bald im Westside Aquapark anzutreffen. «Den Berner Wasserpark haben wir noch nicht ausprobiert, das könnte unser nächstes Abenteuer werden», meint Janie augenzwinkernd. HOLDENMEMORIES IN BILDERN Der Berner Ausflug würde Janie sicher gefallen. «Ich liebe Bern. Als Kapri klein war, spazierte ich oft mit ihr

durch die Altstadt, fütterte die Bären oder sass an der Aare», plaudert Janie über ihre Lieblingsstadt. Noch heute gehe sie regelmässig nach Bern zum Coiffeur, wobei sie den ganzen Tag in der Stadt mit Shopping und Freunde treffen verbringt. In dieser Zeit haben die Kids ihren Daddy ganz für sich allein. Und da ist Action angesagt. Die sportliche und eishockeybegeisterte Noa nimmt ihren Daddy mit zum Schlittschuhlaufen, während Maren gerne zuhause bleibt. «Ich liebe es, mit Daddy zu raufen und herumzublödeln», lächelt die kreative Künstlerin. «Mit Josh habe ich immer einen Heidenspass», versichert auch der Teenager Cody. Doch am meisten Daddy-Zeit kriegt Nesthäkchen Kapri. «Nach meinem Training hole ich Kapri von der Schule ab und dann essen wir zusammen», erzählt Josh. Auf die Stunden mit ihrem Daddy freut sich Kapri jeweils ganz besonders. «Ich mag es, wenn Daddy mich von der Schule abholt», strahlt die 5-Jährige. Denn sie weiss, zuhause steht Tickle-Tackle auf dem Programm. «Daddy gewinnt fast immer. Und jeden Morgen kitzelt er meine Füsse», schmollt Kapri. Aber ihr verschmitztes Grinsen verrät sofort: Kapri liebt es, mit Daddy herumzublödeln und die Kleine hat es faustdick hinter den Ohren. «Sie ist unsere ‹crazy› Kapri», bestätigt Papa Josh mit einem liebevollen Blick auf seine jüngste Tochter. Sie ist auch ein bisschen Daddy’s Girl. «Als ich in Amerika spielte, verpasste ich eine Menge Zeit, meine zwei älteren Töchter aufwachsen zu sehen. Seit ich in der Schweiz spiele, bin ich jeden Tag zu Hause. So habe ich jeden kleinen Schritt von Kapri hautnah miterlebt», erklärt Josh. Kapri geniesst es natürlich, dass ihr Daddy so oft zuhause ist und mit ihr spielt. Wenn sie ihren berühmten Hundeblick aufsetzt, lackiert der Eishockeyspieler sogar ihre Zehennägel.


Josh Holden / EV Zug WUNSCHORT ZUM SPORTTAUCHEN: Bei einem Schiffswrack LIEBLINGSWORT AUF SCHWEIZERDEUTSCH: Wenn Kapri «Schläckstangel» sagt

WAS ICH MORGENS ZUERST MACHE:

Kaffee trinken

RITUAL VOR DEM MATCH: Kleines Gebet für die Sicherheit der Spieler und der Familie

Seit Kurzem hält Josh all die schönen, lustigen und unvergesslichen Familienmomente mit seiner modernen Digicam fest. «Janie hat mir zum Geburtstag einen Internet-Fotokurs geschenkt. Seitdem bin ich richtig angefressen und nehme die Kamera überall mit», berichtet der Hobbyfotograf lebhaft. Fürs Familienfoto, das an Familie und Freunde verschickt wird, quetschen sich die sechs Holdens zusammen aufs Sofa und grinsen glücklich in die Kamera: Das Bild zeigt sechs einzelne Persönlichkeiten, die zusammen ein eingeschweisstes Familienteam mit sechsfacher Holden-Power bilden. Und als sich die Tür zur Nummer 20 schliesst, klingt das fröhliche Lachen der sechs Holdens bis auf die Strasse hinaus. l

JOSH HOLDEN Geburtstag: Familie: Clubs:

Statistik Saison 2006-2007 2007-2008 2008-2009

18.01.1978, Calgary, Kanada Frau Janie, Kids Cody (17), Noa (9), Maren (7) und Kapri (5) Calgary (AAHA), Regina Pats (WHL), Vancouver Canucks (NHL), Syracuse Crunch (AHL), Kansas-City Blades (IHL), Carolina Hurricanes (NHL), Manitoba Moose (AHL), Toronto Maple Leafs (NHL), St. John’s Maple Leafs (AHL), HPK Hameenlinna (FIN), FribourgGottéron (NLA), SCL Tigers (NLA), EV Zug (NL A) Club Fribourg Langnau Zug

Liga Sp. T. A. Pt. PIM NL A 38 13 21 34 54 NL A 48 26 43 69 87 NL A 49 17 32 49 100

WAS ICH ABENDS ZULETZT MACHE:

Mit Janie TV-Serien schauen und Mails checken

HOBBIES: Familie und Fotografie

LIEBSTES IPHONE GAME: DoodleJump


Versus

Thomas Déruns vs. Thomas Déruns vs. Randy Robitaille – das ist das Duell des nordamerikanischen Power forwards gegen den hoch talentierten europäischen Schönspieler. Wie bitte? Ja, Sie lesen richtig – dies ist exakt dieses Duell, verwirrend ist nur, dass der geborene Nordamerikaner europäisch spielt und der Europäer, der Schweizer Thomas Déruns, nordamerikanisch. Text: Thomas Roost Fotos: Pius Koller Thomas Déruns ist ziemlich genau das Gegenteil von Randy Robitaille. Bei weitem nicht so elegant und ­koordiniert in den Bewegungsabläufen, etwas hölzern im Stil. Dafür kräftig wie ein Ochse, böse, das heisst ­immer hart am Limit des Erlaubten, aber – und das rechne ich Thomas Déruns sehr hoch an – allermeistens fair. Nicht zuletzt bei Chris McSorley hat er aber auch gelernt, gegnerische Schlüsselspieler bis aufs Blut zu reizen, zu provozieren. Beat Forster kann ein Lied davon ­singen. Trotzdem mein Urteil: Déruns ist ein ­harter, aber fairer Spieler. Er gehört zu den besten und ­wirkungsvollsten Checkern in unserer Liga, ohne nur ein reiner ­Checker zu sein.

Thomas Déruns Vor zwei Jahren war Goran Bezina der so genannte ­«Franchise-Spieler» bei den Genfern. Derjenige, um den man eine Mannschaft aufbaut. Aus heutiger Sicht bewerte ich Thomas Déruns als ebenso wichtigen Spieler im Team von Chris McSorley, und dies hat nur teilweise mit der Leistungsstagnation von Bezina zu tun. Vor allem ist es ein Verdienst von Thomas Déruns, der sich kon­ tinuierlich verbessert. Er ist die Schweizer Antwort auf die typisch nordamerikanischen Power Forwards. Er ist

besonders wertvoll in den vielen kleinen «Infights» ­entlang der Bande, in den Ecken und im engen Verkehr vor dem Tor. Déruns ist aber weit mehr als ein dankbarer ­Fräser und Hobler. Er hat sich zu einem kompletten Krieger entwickelt, der nicht nur destruktiv, sondern auch ­konstruktiv einiges zu bieten hat. Spätestens in dieser ­Saison ist Thomas Déruns beim Prädikat «High-Level-TwoWay-Forward» angekommen. Die Wege von Thomas Déruns haben sich in seinen frühen Jahren in La-Chaux-de-Fonds mit mir gekreuzt. Zu dieser Zeit pilgerten die Scouts ins jurassische Hochtal, um das Talent Kevin Romy zu sehen. Kevin Romy hat nicht ­enttäuscht und wurde von den Philadelphia Flyers ge­ draftet. Es gab aber kein von mir besuchtes Spiel, in dem ich nicht auch mit positiven Notizen von Thomas Déruns nach Hause gefahren bin. Es wäre nicht die Wahrheit, wenn ich behaupten würde, dass ich schon damals ge­ sehen habe, dass Déruns der bessere Spieler wird als Romy. Aber Déruns war schon früh eine Art «WildCard» in den Büchern, ein Spieler den man nicht aus den Augen verlieren darf und dem ich eine gute NL A-Karriere vorausgesagt habe. Trotzdem: Heute ist Thomas Déruns an einem Punkt an­ gekommen, den ich ihm nicht zugetraut habe. Er hat sehr viel aus seiner Karriere gemacht, und dies verdient höchsten Respekt. Thomas Déruns ist aus meiner Sicht ein sicherer Nationalspieler. Und zwar nicht irgendeiner, sondern einer der wichtigsten. Exakt dies ist er vermutlich auch in den Überlegungen von Chris McSorley. Ausser John Gobbi gibt es keinen ­besser passenden Spieler für die Genfer Eis­ hockeyphilosophie als Thomas Déruns. Ich bin überzeugt, dass er auch beim künftigen Nationalcoach Sean Simpson ein wichtiger Faktor in den strategischen Überlegungen sein wird. Thomas Déruns ist mit 27 Jahren auf dem Höhepunkt seines Leistungsver­ mögens angelangt. Er wird noch knapp drei Jahre mit ­seinem Spielstil auf diesem Niveau agieren können und auch nachher noch immer ein gesuchter Spieler in unserer Liga sein. Auch wenn ich erwarte, dass er etwas früher als andere unter körperlichen Abnützungserscheinungen ­leiden wird. Thomas Déruns schont sich nicht, und für ­diese vorbildliche Einstellung zahlt man in der Regel einen Preis.

Thomas Déruns 1. März 1982, 187 cm, 86 kg, Stürmer, schiesst links 2006/07 2007/08 2008/09

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Club Genf Genf Genf

Spiele 38 66 47

Tore 6 8 9

Assist 11 19 16

Punkte 17 27 25

Strafen 42 44 79


Genève-Servette HC vs. HC Lugano

Randy Robitaille Randy Robitaille Randy Robitaille ist einer der talentiertesten Spieler, die unsere Liga je gesehen hat. In seinem grundsätzlich schnellen Skating überzeugen mich am meisten die ­Rhythmuswechsel, die er mit Leichtigkeit und ohne ­körpersprachliche Anzeichen einstreuen kann. Zudem ist er flink und behände, kann Center oder Flügel spielen, was ihn mindestens auf dem Papier für die Coaches sehr ­interessant macht. Eine der grössten Stärken von Randy Robitaille – der übrigens nicht mit dem ungleich berühmteren «Hall of Famer» Luc Robitaille verwandt ist – ist ­seine Erfolgsausbeute im Bullykreis. Wie gesagt, Randy ­Robitaille ist äusserst talentiert, gesegnet mit butterweichen Händen und einem siebten Sinn fürs Passspiel. Er sieht Pass­linien, die ein Durchschnittsspieler höchstens erahnen kann. Diese auf den ersten Blick kaum zu erahnenden Passlinien «erarbeitet» er sich teilweise selbst, indem er seinen Aktionen oft eine kleine Körpertäuschung voranstellt, eine kleine Verzögerung oder Beschleunigung, die für den entscheidenden Sekundenbruchteil eine Passoption öffnet. Exzellent ist auch sein Passtiming, weltklasse, wie ich meine. Wenn Randy Robitaille das Eis ­betritt, weht ein Hauch Genialität mit. Diese Genialität und sein sehr gutes Basistalent sind ­dafür verantwortlich, dass er in der NHL in über 500 Spielen und in insgesamt 11 Saisons überlebt hat. 11 Saisons in der NHL in 10 Teams: Das ist Fakt und auch Indiz, wenn man nach Gründen sucht, wieso er jetzt in unserer Liga spielt. Als Scout ist man schnell begeistert von Robitaille, vergleicht die ­visuellen Eindrücke mit den Statistiken und seiner Karriere.

Zum Autor und zur Rubrik : Thomas Roost ist seit zehn Jahren als NHL-Scout tätig und ein profunder Kenner des weltweiten Spielermarktes. Bei Central Scouting Europe ist er alleinverantwortlich für die Spielerrankings in der Schweiz und Deutschland sowie mitverantwortlich für die gesamt­ europä­ischen Rankings. Hauptberuflich ist Roost Head Human Resources und Mitglied der Konzernleitung in der Touristikbranche. Und entdeckt, was man als Pro-Scout (Scout, der bestandene Profi-Spieler scoutet) zu finden hofft: ­einen «Underachiever», einen Spieler, der über deutlich mehr Potenzial ­verfügt als sein statistischer Leistungsausweis hergibt. Der Scout reibt sich die Hände, empfiehlt ihn seinem Chef mit dem Hinweis, dass dieser Spieler beim richtigen Coach und im richtigen Umfeld ­einen Scorerpunkt pro Spiel ­erzielen wird. In der NHL wohlgemerkt! Exakt dies haben 10 Scouting-Organisationen prophezeit, 10 NHL-GMs geglaubt – und wurden enttäuscht. In der NHL hat Robitaille im Durchschnitt weniger als einen halben Scorerpunkt pro Spiel erreicht. Für einen Spieler mit seinem Stärken/Schwächen-Profil zu wenig. Die grössten Schwächen in seinem Spiel sind die fehlende Intensität und das fehlende Feuer in seinen Augen. Er ist ein Spieler, der zu sehr seinen Job macht und zu wenig Leidenschaft, Freude und Besessenheit ausstrahlt, um ihn in entscheidenden Momenten epischer Schlachten mit gutem Gewissen aufs Eis zu schicken. Er ist zudem wenig zuverlässig im Spiel ohne Scheibe und in der defensiven Positionierung. Randy Robitaille ist kein Krieger. Dies ist vor allem in der NHL ein Killerkriterium und auch bei uns sehr ernst zu nehmen. Sein Talent trägt ihn weit, aber nicht so weit, wie man es bei seinem Talent erwarten durfte. Immer wieder wird ihm eine zweifelhafte Arbeitseinstellung nachgesagt, die vielen Teamwechsel kommen nicht von ungefähr. Er sitzt quasi immer auf gepackten Koffern, weil man ­einerseits nie ganz zufrieden ist mit ihm und ander­erseits als Abnehmer immer wieder hofft, dass er ­irgendwo und irgendwann doch noch sein ganzes Potenzial ausspielen wird. Genau darum wird er ­immer wieder verabschiedet. Und genau darum ­findet er immer wieder einen neuen Job. l

Randy Robitaille 12. Oktober 1975, 180 cm, 88 kg, Stürmer, schiesst links Club Spiele Tore Assists Punkte 2006/07 N.Y. Islanders 55 6 19 25 2007/08 Ottawa 70 10 20 30 2008/09 Lugano 37 3 28 31

Strafen 30 18 32

55


National League B

Edmonton Oilers

Minnesota North Stars

7

Kingston Canadiens

Denver/Colorado Rangers

North Bay Centennials

Boston Bruins

1 6

2 11 4 10

San Jose Sharks 3

9

Providence Bruins

8 5

Los Angeles Kings

St. Louis Blues New Haven Nighthawks

Todd Elik on To Eigentlich sollte diese Story ein Poet wie Benjamin von Stuckrad-Barre, die Edelfeder der Rock’n’RollKultur, schreiben. Denn es geht um einen sportlichen Nachruf von Todd Elik, dem König des Rock’n’Roll auf Schweizer Eis. 56


HC Thurgau

SC Langenthal

HC Tiroler Wasserkraft Innsbruck

SC Langnau / SCL Tigers

19 13 16

14

HK Acroni Jesenice

17 15

20 18

12

O

CK

E Y- C

DA

VOS

HC Davos

HC Lugano

Olimpija Ljubljana

L B

H

EV Zug

U

our

Todd Elik


National League

Gerechtigkeitsfanatiker Todd Elik in seinem Element. Hier wird geflucht, gecheckt – und der «Trashtalk» darf auch nicht fehlen: Einsatz total! Text: Klaus Zaugg Fotos: Pius Koller, Peter Eggimann Es ist so, als hätten die Rolling Stones ihr letztes Konzert irgendwo in der Provinz gegeben. Hinterher die Instrumente eingepackt, in den Tour-Bus verladen und sich aus der Geschichte des Rock’n’Rolls verabschiedet. Am Dienstag, den 24. November ist Todd Elik mit dem HC Thurgau auf der Provinzbühne in Weinfelden auf der ­Eisbahn Güttingersreuti zum letzten Mal im Schweizer ­Eis­hockey aufgetreten. 3:6 verlor er mit dem HC Thurgau. Einen Skorerpunkt buchte er nicht mehr, und mit einer ­einzigen Zweiminutenstrafe wegen Stockschlages blieb er ein Kirchenlicht. Der grösste Hockey-Popstar seit ­Einführung der Playoffs (1985/86) hat sich heimlich, still und leise verabschiedet. Er sagte so leise Servus, um ­fortan mit seinem Freund Mike Posma für Jesenice, das Schlusslicht der österreichischen Operettenliga zu spielen, dass selbst der BLICK erst am Freitag eine Story über ­seinen Abschied brachte. Mit Elik geht der letzte Rock’n’Roller unseres Sportes. Was hat Elik so speziell gemacht? Nun, wo Elik hintrat, wuchs Futter für die Reporter. Vor allem im Emmental, wo er während insgesamt vier ­Spielzeiten (1998/99, 1999/2000, 2002/03, 2003/04 und als Joker im Frühjahr 2009) seine besten Jahre erlebte.

Todd Elik (CAN) Geburtstag: 15.04.1966 Nationalität: Kanada Grösse / Gewicht: 188 cm / 88 kg Geburtsort: Toronto (CAN) Stockhand: links Zivilstand: verheiratet Kinder: Vanessa, Jacob Erlernter Beruf: Eishockeyspieler Hobbies: Golf 58

E­ inerseits provozierte er als Rebell, wenn er Alkoholexzesse zelebrierte, Polizisten beleidigte und rockte und rollte, dass sich die Hunde von Klatsch und Tratsch so heiser ­bellten, dass Gemeindepräsident Bernhard Antener bei den SCL Tigers intervenierte, weil er das wüste Treiben des Hockeyrockstars im Dorfe als Gefahr für die moralische Entwicklung der Dorfjugend taxierte. Andererseits rührte Elik die Herzen, wenn er etwa dem Materialwart oder dem Masseur ein paar Hunderternoten zusteckte oder die Zeche für ganze Lokalrunden übernahm. Und es ist ein Wunder, dass dem Supermacho die Verehrerinnen nie von der Tribüne aus Unterwäsche aufs Eis geworfen haben. Nüchtern und ausgeschlafen und normal war er jahrelang der beste Einzelspieler der NL A. Er fuhr wie eine Modelleisenbahn durch die gegnerische Zone. Den Puck führte er wie an einer Schnur gezogen durch den dichtesten Verkehr und seine Mitspieler sah er wie mit einem magischen Auge. Ich habe bis heute nur einen Spieler mit grösserer Übersicht gesehen: Wayne Gretzky. Ganz nebenbei: Elik hat im Laufe seiner NHL-Karriere auch mit Gretzky ­gespielt. Ich habe ihn bei den Los Angeles Kings an ­Gretzkys Seite stürmen gesehen – und konnte mir nicht im Traum vorstellen, dass dieser Elik einmal im Emmental ein Hockey-Popstar werden sollte. Aber warum die vielen Strafen? In der NL A brauchte er nicht einmal 100 Partien, um aufs gleiche Strafentotal zu kommen wie in exakt 500 NHL-Spielen. Nun, Elik war eben ein echter Rock’n’Roller. Vielleicht zeigt nichts so gut den Charakter von Elik wie der letzte Restausschluss, den er sich in der Schweiz am 20. Oktober mit Thurgau im Spiel in Basel einhandelte. Ein Ausschluss, der alle Träume auf eine Rückkehr in die NL A beendet hat. Dabei regte sich Elik nur darüber auf, dass die Schiedsrichter den dritten Treffer von Basel gegeben hatten. Dabei war der Puck, wie von der Tribüne aus zu erkennen war, von der Latte zurückgesprungen. Aber das war Elik: Der Gerechtigkeits­ fanatiker, der es einfach nicht ertragen konnte, wenn ­seinem Team Unrecht widerfuhr oder wenn er glaubte, dass ihm Unrecht getan wurde. Gewöhnliche Spieler ­passen sich halt in Gottes Namen an. Aber nicht echte ­Rebellen wie Elik. Und weil gerade im Eishockey immer

wieder mal einem Spieler Unrecht getan wird, hatte Elik immer viel Grund zu rebellieren. Dieser Charakterzug, der an den grossen Rüderswiler ­Bauernführer Niklaus Leuenberger mahnte (1653 von der bernischen Obrigkeit wegen Aufmüpfigkeit hingerichtet), hat ihm unzählige Feinde (vor allem in der Liga-Administration, bei den Schiedsrichtern und in den Managerbüros) aber noch mehr Freunde und Bewunderer eingebracht. So lange wie in Langnau hat er es nirgendwo ausge­halten. Wie ein Rockstar tourt er um den Globus. Elik on Tour durch die Hockeywelten. Er hat die Rocky Mountains in Denver gesehen. Er war in Hollywood und bei Wayne Gretzky und oben in der Prärie von Edmonton, unten im Silicon Valley von San Jose und an der Ostküste in Boston. Er rockte unter den Palmen von Lugano und in der Provinz von Langenthal, in der Olympiastadt von Innsbruck und nun ist er zum zweiten Mal in Slowenien, bei Jesenice, ­gelandet. Es hat wilde sieben Jahre in seiner Karriere ­gegeben, da hat er nie zweimal in Folge beim gleichen Klub die Saison begonnen. Eliks Interessen vertritt seit Jahren der Berner Advokat, Filmemacher und Rock’n’ Roller A. G. (der Name ist uns bekannt, aber er will nicht in der Öffentlichkeit genannt werden). A. G. ist einer der mächtigsten ­Fussball-Spielerberater und handelt normalerweise Verträge für Grössen wie Jürgen Klinsmann aus. Er gilt in der Anwaltszene als eine nüchterne Version von Todd Elik, trägt Pferdeschwanz und ­poltert, wie Peter Fonda, am liebsten mit Freunden auf der Harley durchs Land. Werden wir Elik noch einmal in der Schweiz sehen? Er ist zwar am 15. April 43 geworden.


Todd Elik

Aber das Alter muss bei seiner ökonomischen Spielweise kein Faktor sein. Und schliesslich hat Gordie Howe noch im Alter von 51 Jahren eine komplette NHL-Saison bestritten. Doch die Zeiten haben sich geändert. In der Landwirtschaftspolitik ist kein Bedarf mehr für Typen wie Niklaus Leuenberger und in unserem Eishockey kein Platz mehr für Rockstars wie Todd Elik. Es ist zu befürchten, dass der ­Auftritt mit dem HC Thurgau am 24. November der letzte war und dass Michael Küng der letzte Headschiedsrichter in unserem Lande ist, der die Ehre hatte, den König der Rock’n’Roller auf die Strafbank zu schicken. Das Erbe von Todd Elik verwaltet nun in Langnau der ­Freidenker und Nonkonformist Alexandre Daigle. Auch er ist im Grunde seiner Seele ein Rock’n’Roller. Aber auf eine so sanfte, liebenswerte, charmante Art, dass es seine ­Mitmenschen und -spieler kaum spüren. Todd Elik war die Hockey-Antwort auf Mike Jagger, Alexandre Daigle ist jene auf Mungo Jerry. l

Todd Elik in Zahlen Team Kingston Canadiens Kingston Canadiens North Bay Centennials North Bay Centennials Team Canada Colorado Rangers Denver Rangers New Haven Nighthawks New Haven Nighthawks Los Angeles Kings Los Angeles Kings Minnesota North Stars Minnesota North Stars Edmonton Oilers Edmonton Oilers San Jose Sharks San Jose Sharks St. Louis Blues Providence Bruins Boston Bruins Providence Bruins Boston Bruins HC Lugano SC Langnau Team Canada SC Langnau EV Zug EV Zug SCL Tigers SCL Tigers HC Davos SC Langenthal HC Tiroler Wasserkraft Innsbruck HC Tiroler Wasserkraft Innsbruck Olimpija Ljubljana SCL Tigers Olimpija Ljubljana HC Thurgau HK Acroni Jesenice

Liga OHL OHL OHL OHL International IHL IHL AHL AHL NHL NHL NHL NHL NHL NHL NHL NHL NHL AHL NHL AHL NHL NL A NL A International NL A NL A NL A NL A NL A NL A NL B Austrian League Austrian League Austrian League NL A Austrian League NL B Austrian League

Saison 83/84 84/85 84/85 85/86 86/87 87/88 88/89 88/89 89/90 89/90 90/91 91/92 92/93 92/93 93/94 93/94 94/95 94/95 95/96 95/96 96/97 96/97 97/98 98/99 99/00 99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 08/09 09/10 09/10

Sp. 64 34 27 50 1 93 28 60 32 58 86 67 46 14 4 89 22 20 7 63 47 31 46 44 4 45 40 43 39 3 40 21 55 53 23 12 43 13 5

T. 5 14 6 19 0 52 20 21 20 13 23 16 13 1 0 30 7 6 2 13 17 4 36 20 4 19 18 17 13 1 15 12 22 21 9 3 12 6 1

A. 16 11 6 40 0 68 15 37 23 32 44 32 18 9 0 46 10 7 7 35 35 12 41 67 0 44 43 39 35 2 36 29 62 77 24 9 35 11 7

Pt. 21 25 12 59 0 120 35 58 43 45 67 48 31 10 0 76 17 13 9 48 52 16 77 87 4 63 61 56 48 3 51 41 84 98 33 12 47 17 8

PIM 17 6 2 20 0 92 22 75 42 51 64 127 48 8 6 101 18 6 10 56 96 16 234 213 0 209 156 108 193 2 126 76 168 182 62 41 76 40 12

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Mein Arbeitsplatz Als Vermögensverwalter hat Stefan Eichmann einen fixen Arbeitsplatz. Als Schiedsrichter tingelt er durch die Schweiz und wechselt den Arbeitsort fast von Spiel zu Spiel. Sehr klein seien die Garderoben in Langnau und Ambrì, sagt er. Und von den Eishockeyhallen her fühle er sich in Lugano und ­Rapperswil am wohlsten. Wo auch immer Stefan Eichmann im Einsatz ist – fünf Dinge sind stets dabei. In SLAPSHOT stellt er seine Wegbegleiter vor.

«Immer mit dabei sind meine zwei Pfeifen. Die Reservepfeife steckt in einem alten Socken meines jüngeren Sohnes David. Das ist immer so, sonst würde ich mich nicht wohl fühlen. Während des Spiels ist die Reservepfeife in der Tasche meines Trikots versorgt. Die Pfeifen kaufen wir Schiedsrichter selber, pro Saison muss ich sie vielleicht einmal wechseln.»

«Das Handy gibt Sicherheit. Während der Pausen eines Spieles habe ich auch mal Kontakt mit Kollegen in anderen Stadien. Da kann ich mich kurz mit jemandem austauschen, der im selben Boot sitzt. Vor allem mit Daniel Stricker, mit dem ich sieben Jahre lang als Linienrichter unterwegs war. Mal schicken wir uns nur kurz ein SMS, mal rufen wir uns an uns sagen, wie es im Spiel läuft.»

«Der iPod ist fast mein wichtigster Begleiter. Kurz vor einem Spiel muss ich abschalten und mich in eine andere Welt versetzen. Da höre ich Musik, allerdings keine bestimmte, spiele Schach oder Mühle. Es muss etwas sein, das mich geistig fordert, damit ich keine Zeit habe, um an Eishockey zu denken. Brent Reiber ist da beispielsweise ganz anders, er liest vor dem Spiel jeweils noch im Regelbüchlein.»


Stefan Eichmann / Headschiedsrichter «Das ist kein eigentlicher Notizblock, es sind zusammengefaltete Zeichnungen meines älteren Sohnes Robin. So habe ich von beiden Söhnen immer etwas dabei, was mir wirklich wichtig ist. Auf dieses Papier bin ich angewiesen, falls es Schlägereien geben sollte. Ich muss mir den Aggressor und alle anderen Mitstreiter sofort aufschreiben, denn bei einer Massenschlägerei kann man sich nie alle involvierten Spieler merken.»

«Das Regelbuch muss immer dabei sein und ist während des Matches in der Garderobe. Vor einem Spiel, allerdings nicht in der Phase unmittelbar vor dem Beginn sondern früher, vertiefe ich mich jeweils noch in einen Artikel. Wir haben rund 500 Regeln, die wir wissen müssen, und die repetiere ich immer wieder. Wenn man während eines Spieles mal eine Regel nicht weiss oder eine Situation nicht geregelt ist – was beides vorkommen kann –, muss man halt einfach entscheiden.»

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Interview Als Präsident des Welteishockeyverbandes befindet sich Dr René Fasel momentan an mehreren Fronten unter starkem Druck. Auf der Agenda der IIHF stehen die Sicherheit in den Schweizer Stadien, die Problematik der CHL, die Westerweiterung der KHL und die bevorstehenden Olympischen Spiele. Der gebürtige Fribourger erzählt ausserdem, warum er für den Spengler Cup schon mal 20 Rappen ausgab und wieso er Schiedsrichter geworden ist.

Text: Simon Laager Fotos: Pius Koller Dr. René Fasel, wie viele NL A-Spiele haben Sie in der laufenden Saison bisher gesehen? Ich kann pro Saison nur rund fünf Spiele live besuchen. Meistens sind dies Spiele in oder von Gottéron. Als ­Fribourger stehe ich dazu, Gottéron-Fan zu sein (lacht). Wenn ich nicht unterwegs bin und zuhause einen gemüt­ lichen Abend geniesse, verfolge ich meistens ein Spiel im TV, ehe ich anschliessend noch die Zusammenfassungen der übrigen NL A-Spiele schaue. Fühlten Sie sich in unseren Stadien jemals unsicher? (Unterbricht vehement) Niemals, nicht im Ansatz! Ich fühlte mich noch nie auch nur annährend bedroht. ­Höchstens vielleicht mal als Schiedsrichter, als ich in Visp Spiele leitete (schmunzelt). Ich hatte nie einen Leib­ wächter, ich fühle mich stets sicher und wohl. An der WM in Bern ging ich ohne Begleitschutz durch die Stadien und führte viele tolle Gespräche oder durfte mir witzige Gottéron-Sprüche anhören. Was halten Sie persönlich von den sicherheits­ politischen Vorschlägen, die eine St. Galler Regierungsrätin ausgearbeitet hat? Einerseits ist es sicherlich wichtig, diese Thematik anzu­ sprechen. Es ist bedauerlich, dass die persönliche Freiheit der normalen Matchbesucher eingeschränkt wird. Die ­Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren extrem ent­ wickelt, es fehlt der Respekt vor anderen Personen oder

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vor der Infrastruktur generell. Ich bin aber grundsätzlich gegen jede polizeiliche Massnahme, soweit das Problem anderweitig gelöst werden kann. Die Ursache dieser ­Entwicklung liegt für mich im Alkohol. Der Alkohol löst die Hemmungen. In anderen Ländern ist der Alkoholkonsum während den Sportveranstaltungen verboten. Anderer­ seits gab es auch schon zu meiner Aktivzeit Chaoten. In aller Regel sind es ja nicht die Fans auf den Stehplätzen, die für die Gewalt verantwortlich sind, sondern die ­Chaoten, die nichts mit dem Eishockey am Hut haben. Es kann aber auch ein übermässiger Eingriff in die Persönlichkeits- und Freiheitsrechte sein, wenn die Fans wegen einer Minderheit auf ihr obligates Matchbier oder gar auf den angestammten Stehplatz ­verzichten müssen. Ist das nicht absurd? Klar, diese Frage muss man sich stellen. Es war schon ­immer so, dass Gesetze als Folge negativer Vorkommnisse erlassen wurden. Früher machte die Religion das Gesetz. In einer schönen Welt bräuchten wir keine Polizei. Aber diese Welt gibt es nicht. Heute muss man leider wegen einer Minderheit, die entscheidet, wie sich die Mehrheit verhalten muss, diese Leitplanken setzen. Was für Folgen hätte die Abschaffung von Steh­ plätzen fürs Schweizer Eishockey? Heutzutage muss man sich genau überlegen, was man will und wohin man will. Vielleicht sollte man einmal den Rucksack nehmen und schauen, wie es in anderen Ländern läuft. In Nordamerika würde man sehen, dass es zwar nicht lauter ist, die Leute aber trotzdem ihren ­wahren

«Nicht

Spass haben. Ich war im Ausland in Stadien, in denen die Ambiance trotz Sitzplätzen genau so gut war, die Leute standen auf den Sitzen. Der Fussball macht es vor, in den modernen europäischen Stadien gibt es nur noch Sitz­ plätze. Dort gibt es weniger Anonymität. Es ist klar, dass in Bern die Stehrampe weltweit einzigartig ist. Das ist ­beeindruckend, sensationell und einmalig. Es ist immer eine Sache des Masses, viele Leute können sich einen ­Sitzplatz für 50 Franken nicht leisten. Nicht nur wegen dieser Thematik kann man sagen, dass Sie momentan eine der herausfordernsten ­Phasen Ihrer 16-jährigen Amtszeit als höchster ­Eishockey-Funktionär der Welt durchleben. Ja, dem ist sicherlich so. Die Medien sind fokussierter als früher und nehmen aktuelle Problemfelder schneller und umfassender auf. Wir hatten mit der Champions Hockey League ein gutes Produkt, das aus wirtschaftlicher Sicht im falschen Moment ins Leben gerufen wurde. Wichtig ist, immer in Bewegung zu sein. Wie beim Bergsteigen kann sich das Wetter plötzlich ändern. Man muss sich anpassen können und entscheiden, mit welcher Seilschaft man die Lawine oder den Steinschlag umgehen kann. Wir sind nicht der einzige Verband, der den Druck der Krise spürt. Glauben Sie persönlich noch an die Champions ­Hockey League? Meine Leute suchen Lösungen und befinden sich in inten­ siven Diskussion mit Investoren, Ligen und Verbänden. Es darf auch keine Katastrophe sein, wenn der Relaunch nicht bereits auf die nächste Saison angesetzt werden kann. Es


Dr. René Fasel / IIHF-Präsident

in Panik verfallen.» darf nichts überstürzt werden. Wie in den Bergen muss man sich überlegen, welches der sicherste Weg ist, die Basis muss stimmen. Wir müssen gegenüber allen Stakeholdern transparent sein. Auch zur Diskussion steht eine Westerweiterung der KHL. Wie realistisch ist ein solches Vorhaben? Auch hier ist es eine Sache des Umfeldes. Von allen ­Mannschaftssportarten gibt es keine Europaliga, was es gibt, sind Europa-Wettbewerbe. Wenn eine Europaliga vom Geld und der Popularität her Sinn machen würde, dann wäre es klar im Fussball. Barcelona und Real Madrid aber brauchen auch ihre Landesliga, damit sie sich mit ­lokalen Konkurrenten messen können. Der Fussball ist in vielen Bereichen ein Vorbild. Wo hat die IIHF noch Schwachstellen? Dem ist so. Sie haben starke Ligen, sind finanzstark und haben einen guten internationalen Rhythmus. Wir organi­ sieren alljährlich eine Weltmeisterschaft, was allerdings keine Schwachstelle ist, sondern eine Tradition. Uns fehlt ein bisschen die Struktur, die der Fussball hat. Wir haben keine Kontinental-Abteilung, keine Qualifikations-­ Systeme, hingegen viele Freundschaftsspiele. Wir unter­ suchen nun, wie man den Skoda-Cup oder den Deutsch­ land-Cup attraktiver machen könnte. Hier sind allerdings die Landesverbände ebenso im Lead. Immerhin ist ­Olympia wichtiger als im Fussball. Besonders mit der Teilnahme der NHL-Spieler sieht der Konsument natürlich ein sehr ­attraktives und spektakuläres Turnier. Neben der Erneuerung des NHL-Gesamtarbeits­ vertrages und des Transferabkommens ist die Teilnahme der NHL-Spieler an den Olympischen Spielen eine weitere Herausforderung. Wie schwierig ist es für Sie, die Spieler verbindlich für Sotchi 2014 zu verpflichten? Ich bin natürlich ein grosser Befürworter der Teilnahme der NHL-Spieler an Olympia. Für mich sind Winter- und Sommerspiele die grössten Sportanlässe. Deshalb sollte es das Ziel jedes Hockey-Verantwortlichen sein, dass sich ihre Spieler in diesem Schaufenster präsentieren können. Über die Teilnahme werden sehr wahrscheinlich die Spieler selber entscheiden. Um dies zu erreichen, ­müssen wir die Bedingungen schaffen, dass sich die Spieler während ihrem Aufenthalt wohl fühlen. In Sotchi haben wir mit der weiten Anreise eine neue Heraus­ forderung. Der positive Punkt ist aber, dass die Spieler dabei sein wollen. Sie wollen ihr Land dort vertreten können. Viele Topspieler wie Ovechkin haben mir dies bereits versichert. In Torino 2006 stiess der Modus der Gruppenphase der NHL sauer auf. In Turin machten wir mit den 6 Spielen in 8 Tagen einen Fehler, das nehme ich auf meine Kappe. Zwei 6er-­ Gruppen waren zu viel. Wir stimmten der Modus­ änderung in Vancouver, welche die NHL wünschte, von daher sofort zu. Was passiert, wenn in zwei Monaten im Olympischen Dorf in Vancouver die Schweinegrippe grassiert? Da es bei der Schweinegrippe um die eigene Gesundheit geht, ist es ein sehr schwieriges und sensibles Thema. Als

Mediziner befürworte ich natürlich das Impfen. Man darf aber auch nicht in Panik verfallen. Ich war letzte Woche in Kanada. Wir warten nun mal die Entwicklung ab und müssten im Ernstfall die Verfügungen der Behörden ­befolgen. Wir können nur Schutzmassnahmen auf die ­Beine stellen. In China mussten Sie einmal ein Grossturnier ab­ sagen. Wäre so was theoretisch wieder denkbar? Damals mussten wir wegen der Vogelgrippe die ­Frauen-Weltmeisterschaft absagen. Wie schon gesagt, müssten wir uns letztendlich den Richtlinien des Staates fügen. Wenn die Behörden beispielsweise anordnen ­würden, dass bei einem Eishockeyspiel die Fans nicht mehr zugelassen seien, dann müsste man die nötigen Vor­ kehrungen treffen. Den Spielbetrieb sehe ich jedoch nicht gefährdet. Vor den Olympischen Spielen steht noch ein inter­ nationales Turnier auf dem Programm. Beim ­Spengler Cup Davos sprechen viele vom weltbesten Eishockeyturnier auf Clubebene. Was bedeutet ­Ihnen das Traditionsturnier? Alle wissen, dass ich ein grosser Spengler Cup-Fan bin.

Wieso wurden Sie ausgerechnet Schiedsrichter? Ich spielte bei den Junioren von Gottéron und anschlie­ ssend in der 1. Liga, für die Nationalliga fehlte mir das Talent. Ich war schon immer interessiert am Schiedsrich­ ter-Job und brachte die Grundvoraussetzungen wie Schlittschuh­laufen, Spielübersicht etc. mit. Glücklicher­ weise wurde 1975 auf das 3-Mann-System umgestellt, so konnte ich als Linesman relativ schnell aufsteigen. Nach vier Jahren war ich während sechs Jahren NationalligaSchiedsrichter, ehe ich 1982 zum Präsident der Schieds­ richterkommission ernannt wurde. 2012 steht die nächste IIHF-Präsidentschaftswahl an. Ich nehme an, Sie werden erneut antreten? Macht nützt sich ab, das ist natürlich. Mit 35 Jahren regte ich mich über die Sesselkleber auf, heute bin ich selber einer von ihnen (lacht). Das Wichtigste ist, dass man Spass hat und dass das Umfeld stimmt. Und dies ist bei mir momentan noch absolut der Fall. l

Steile Politkarriere Dr. René Fasels eishockeypolitische Laufbahn ­begann 1982, als er zum Präsident der Schiedsrich­ terkommission ernannt wurde. Vier Jahre später – im Alter von erst 35 Jahren – wurde er zum ­Verbandspräsidenten gewählt. 1994 folgte für den ausgebildeten Zahnarzt die Wahl zum IIHF-­ Präsidenten. Seine Praxis, welche der Fribourger 1980 eröffnet hatte, gab er 1997 auf.

Schon als kleines Kind faszinierte mich das Turnier, ich kam auch dank dem Spengler Cup zum ­Eis­hockey. In meiner Kindheit musste ich 20 Rappen ­be­zahlen, damit ich im Restaurant das Turnier im Fern­ sehen, damals noch in schwarzweiss, verfolgen konnte. Das Umfeld mit der winterlichen Landschaft passt, die ­Rahmenbedingungen stimmen hervorragend. Es ist ein Eishockey-Fest. Der Spengler Cup ist ein populäres Fest, er ist beste Werbung fürs Schweizer Eishockey. Das ­Schweizer Fernsehen orchestriert Jahr für Jahr eine top­professionelle Produktion. Sie haben auch persönlich einen starken Bezug zum Spengler Cup. 1976 waren Sie – noch unter freiem Himmel – als Linesman im Einsatz. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihren Einsatz in Davos? Die Nomination kam für mich überraschend. Ich werde diese Woche natürlich nie mehr vergessen. Es war ein ­einzigartiges Erlebnis und für mich das SchiedsrichterHighlight meiner Karriere.

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Sporttip w체nscht frohe Wetttage. Jetzt auf spannende Eishockey-Duelle am Spengler Cup Davos wetten, mitfiebern und gewinnen. An den Wettb체ros vor Ort, an jeder Lotto-Verkaufsstelle oder via www.sporttip.ch

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Sporttip wünscht frohe Wetttage. Sporttip engagiert sich 2009 bereits zum 5. Mal als Partner des Spengler Cup in Davos und ist mit Wettbüros im Fan- und VIP-Bereich sowie vor dem Stadion Davos präsent.

Sporttip und der Spengler Cup Der Spengler Cup ist eine Institution in Davos und für jeden Hockeyfan ein MUSS. Als ältestes internationales Eishockey-Mannschaftsturnier – und nach den Swiss Indoors Basel zweitgrösster Schweizer Sportanlass – vermag er jedes Jahr durch hochkarätiges Eishockey, spannende Zweikämpfe, schöne Tore und geniale Stimmung aufs Neue zu faszinieren. Sporttip nimmt diese Kulisse seit 5 Jahren zum Anlass, sich als Sponsor des Turniers zu engagieren. So kann an den drei Sporttip-Wettbüros im Fanzelt, vor dem Stadion und im VIP-Bereich auf die spannenden Partien gewettet werden. Wetten auf den Spengler Cup Sporttip bietet auch in diesem Jahr anlässlich des Spengler Cup wieder ein attraktives Eishockey-Wettprogramm an: Mit Sporttip one kann beispielsweise auf den Turniersieger, die Finalpaarung, Anzahl Tore während der Spiele oder auf die Resultate sämtlicher Matches gewettet werden. Mit Sporttip set zudem auf den Ausgang (1 = Sieg erstgenanntes Team, X = Unentschieden, 2 = Sieg zweitgenanntes Team) aller Partien auf dem Eis. Mehr Eishockey dank Sporttip-Verlosung Wer am Spengler Cup in Davos beim Sporttip-Wettbüro vorbei kommt, hat neben mehr Spannung und möglichen Wettgewinnen zusätzlich die Gelegenheit, folgende attraktive Preise zu gewinnen: • 10 x 2 Tickets Spengler Cup 2010 • 10 Original-Trikots der Spengler Cup Teams • 300 Wettgutscheine à CHF 10

Sporttip one Ereignis Nr. 55 Wer gewinnt den Spengler Cup 2009? Voraussage, Team 1 HC Dynamo Minsk 2 Team Canada 3 HC Davos 4 Adler Mannheim 5 HC Karlovy Vary

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Das Sporttip-Wettprogramm, Spielscheine sowie die Wettanleitung liegen in den Wettbüros in Davos oder an allen Lotto-Verkaufsstellen in der Schweiz auf. Die aktuellen Wetten, Quoten und Ergebnisse sind auf den Teletext-Seiten 165 – 169 oder im Internet unter www.sporttip.ch zu finden.

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Vorschau

Stars und Sternc Dynamo Minsk – Europas Spitze

HC Davos – das Beste der Schweiz

Head Coach Alexander Andrijewski, BLR, 10. August 1969 Er beendete seine Spielerkarriere 2005 beim HK Dynamo Minsk und kam im Oktober dieses Jahres zum weiss­ russischen Aushängeschild in der KHL zurück. Er ersetzte den erfolglosen Glen Hanlon, bis Oktober Weissrusslands Nationaltrainer. Andrijewski ist dazu verpflichtet, mit Minsk Erfolg zu haben. Auch am Spengler Cup 2009. Für die Weissrussen zählt nur der Sieg. Assistent: Andrei Gusov, BLR 16. November 1969 Topstar Ville Peltonen, Stürmer, FIN, 180 cm, 94 kg 24. Mai 1973, NHL-Draft 1993, San Jose, 58. Stelle Dynamo Minsk verpflichtete Peltonen direkt aus der NHL. Zuvor wurde der Finne mit dem HC Lugano ­Schweizer Meister. Seine grössten Erfolge feierte ­Peltonen mit der finnischen Nationalmannschaft. Dem 4:1-WM-Finalsieg Finnlands 1995 über Schweden ­steuerte er drei Tore bei, es ist der bisher einzige WMTitel Finnlands in der Eishokeygeschichte. 2006 gewann Peltonen mit den Skandinaviern in Turin Olympiasilber gegen Schweden. Player to watch Hannes Hyvonen, Stürmer, FIN, 188 cm, 97 kg 29. August 1975, NHL-Draft 1999, San Jose, 257. Stelle Hannes Hyvonen hat vor vier Jahren während 16 Spielen für Fribourg-Gottéron gespielt und keine Spuren hinterlassen. Das ist in Minsk anders. Dort dominiert er die Offensive der Weissrussen. Torhüter Andrei Mezin, BLR, 182 cm, 78 kg 8. Juli 1974 Gewann 2008 den European Champions Cup mit Mag­nitogorsk und wurde 2009 zum besten WM-­ Torhüter gewählt. Noch Fragen?

Foto: Dynamo Minsk

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Head Coach Arno Del Curto, SUI, 23. Juli 1956 Der erfolgreichste Schweizer Trainer der Eishockey-­ Neuzeit gewann mit dem HC Davos in 13 Jahren vier Schweizer Meisterschaften und vier Spengler Cups. Assistent: Remo Gross, Schweiz, 17. Februar 1960 Topstar Reto von Arx, Stürmer, SUI, 180 cm, 86 kg 13. September 1976, NHL-Draft, Chicago im Jahr 2000 an 271. Stelle Reto von Arx ist der kompletteste Stürmer mit Schweizer Pass, der erste Schweizer Torschütze in der National Hockey League und der wohl mächtigste Eishockey­spieler der Welt. Nicht einmal Gordie Howe hatte so viel Einfluss auf die sportliche Leitung der Detroit Red Wings wie Reto von Arx auf den HC ­Davos. Trotz allen Lor­beeren: Reto von Arx spielt nicht einmal in der Schweizer Nationalmannschaft. Weil er aus freien Stücken darauf verzichtet. Player to watch Beat Forster, Verteidiger, SUI, 185 cm, 98 kg 2. Februar 1983, NHL-Draft 2001, Phoenix, 78. Stelle Einer der besten Offensivverteidiger mit defensiven ­Abräumerqualitäten ausserhalb der NHL. Torhüter Leonardo Genoni, SUI, 187 cm, 91 kg 28. August 1987 Leonardo Genoni fristete eine Juniorenkarriere lang hinter dem ­talentierteren Reto Berra und verdrängte ihn dennoch vergangene Saison aus dem HCD-Tor. Gemeinsam ­feierten sie im Frühling den 29. Meister­ titel, Berra musste danach den Club verlassen, ­Leonardo Genoni wurde für die Schweizer EishockeyNationalmannschaft an­gefragt. Aufgrund von ­Müdigkeit hat Genoni dann aber fürs WM-Turnier ­abgesagt.

Foto: swiss- image by A ndy Mettler

Team Canada – Daigle als Anführer Topstar Alexandre Daigle, Stürmer, 182 cm, 93 kg 7. Februar 1975, NHL-Draft 1993, Ottawa, 1. Stelle Er sollte «The Great One» Wayne Gretzky vergessen machen und die Ottawa-Senators-Organisation auf den Schultern tragen. Doch Daigle hatte andere ­Ansprüche an sein Leben, spielte für Ottawa, Philadelphia, Tampa Bay und New York, unterbrach seine Karriere zu Gunsten von Weltreisen, kam zurück in die NHL zu Pittsburgh und Minnesota und geniesst nun seit vier Jahren die Tantiemen eines Schweizer Profilebens. Zuerst in Davos, nun in Langnau. Player to watch Kurtis McLean, Stürmer, 183 cm, 86 kg 2. November 1980, kein NHL-Draft Erzielte sein einziges NHL-Tor (Total 4 Spiele) am 21. Januar 2009 im Heimspiel der New York Islanders um Mark Streit gegen Jonas Hillers Anaheim Ducks. Das 2:0 war der Siegtreffer, Anaheim-Goalie JeanSébastien Giguere wurde darauf durch Hiller ersetzt. Und McLean wurde im einzigen erfolgreichen NHLSpiel seiner Karriere zu einem der Stars des Abends gewählt. Von seiner Heimatregion in Ontario wurde McLean in die Ruhmeshalle aufgenommen. Heute spielt McLean in Finnland für Lukko Rauma. Torhüter David LeNeveu, 185 cm, 85 kg, 23. Mai 1983 NHL-Draft 2002, Phoenix, 46. Stelle David LeNeveu hat sich in seiner Karriere zwei Mal mit einem Schweizer Torhüter gemessen: Bis im Frühling 2009 bewarb sich der Kanadier bei den ­Anaheim Ducks mit Jonas Hiller um einen Platz an der NHL-Sonne – chancenlos. Zuvor versuchte er, wie ­David Aebischer, erfolglos einen Job bei den Phoenix Coyotes zu erhalten. Danach ereilte LeNeveu das­ selbe Schicksal wie Aebischer: Transfer nach Europa (zu Salzburg) und NHL-Karrierenende. In Österreich ist LeNeveu ein Erfolgsfaktor von Red Bull Salzburg.

Foto: swiss- image by A ndy Mettler


Spengler Cup Davos 2009

chen

Der Spengler Cup 2009 wartet mit einem attraktiven Teilnehmerfeld auf, das die europäische Spitze widerspiegelt: Der Schweizer Meister, der tschechische Meister, der deutsche Meisterschaftsfavorit, Weissrusslands KHL-Team Dynamo Minsk und die besten Kanadier Europas beim Team ­Canada. SLAPSHOT stellt die Topstars und ihre Coaches vor, die für ihr Team ab dem 26. Dezember 2009 in Davos auf Punktejagd gehen werden.

Karlovy Vary – Jugend nunmehr erwachsen Head Coach Paul Hynek, Tschechien, 4. Januar 1970 Hynek wurde von Karlovy Vary mit der Titelverteidigung betraut, nachdem Meistertrainer Josef Palecek am 3. November entlassen werden musste. Assistent: Vaclav Badoucek, CZE, 9. Februar 1962 Topstar Petr Kumstat, Stürmer, CZE, 199 cm, 96 kg 19. November 1981 Petr Kumstat wirkt auf dem Eis schlaksig und neben dem Eis unscheinbar. Ganz anders ist die Ausbeute des Stürmers: Er ist seit vier Jahren ein dominierender Spieler im Angriff von Karlovy Vary. 2007 wurde er zum besten Spieler Tschechiens gewählt, 2009 mit Karlovy Vary tschechischer Meister. 2008 feierte er seine erste Spengler Cup-Teilnahme mit Karlovy Vary (4. Schlussrang). Player to watch Ondrej Nemec, Verteidiger, CZE, 182 cm, 87 kg 18. April 1984, NHL-Draft 2002, Pittsburgh, 35. Stelle Vor vier Jahren als Zukunftshoffnung nach Karlsbad ­geholt, erfüllt der heute 25-jährige Nemec alle Erwartungen, die in ihn gesteckt wurden. Nemec ist Karlsbads Defensivstratege mit offensiver Durchschlagskraft. Das stellte er zuletzt auch an der WM 2009 unter Beweis. Torhüter Lukas Mensator, CZE, 175 cm, 82 kg 18. August 1984, NHL-Draft 2002, Vancouver, 83. Stelle Als U20-Goalie gewann Lukas Mensator den Preis für den ­besten Torhüter der Weltmeisterschaft, dieses Jahr nun war der Tscheche für sein Nationalteam an der WM der Grossen im ­Einsatz. Neben seinen bestechenden Leistungen gilt Mensator in Karlsbad als der Frauenschwarm schlechthin.

Foto: swiss- image by A ndy Mettler

Foto: HC Energie K arlovy Vary

Adler Mannheim – Wiedersehen mit Brathwaite Head Coach Doug Mason, CAN/NED, 20. August 1955 Trainierte 2001 den EV Zug und wurde 2002 nach ­verpasster Playoffqualifikation entlassen. Ein Jahr ­später war er Trainer des Jahres in Deutschland. Wurde 2008 Vizemeister mit Köln. Assistent: Teal Fowler, USA, 11. Dezember 1970 Topstar Scott King, Stürmer, CAN, 180 cm, 85 kg 21. Januar 1977 Der geborene Torschütze war in den letzten neun ­Jahren sechs Mal Topscorer seiner Arbeitgeber. ­Bemerkenswert dabei ist, Scott ist der Sohn des für seine defensiven Systeme bekannten Trainers Dave King. Der Sohn spielt also ganz anders als der Vater coacht. Player to watch Sven Butenschön, Verteidiger, GER/CAN 193 cm, 98 kg, 22. März 1976 Wanderte mit seinen Eltern nach Kanada aus und ­besitzt beide Staatsbürgerschaften. Spielt für die ­Deutsche Nationalmannschaft und wurde 2007 mit den Mannheimer Adlern Deutscher Meister und Pokal­sieger. Hat schon 2007 mit den Adlern am Spengler Cup teil­genommen und war 2009 Teil der Deutschen WM-Mannschaft. Torhüter Fred Brathwaite, CAN, 170 cm, 80 kg 24. November 1972 Gewann 2006 mit AK Bars Kazan die russische ­Meisterschaft. Erzielte in der drittklassigen, nord­ amerikanischen IHL auch schon mal ein Tor. 1998 nahm Brathwaite mit dem Team Canada am Spengler Cup teil und gewann das Turnier. Er wurde zum besten ­Torhüter gewählt und von den Detroit Red Wings für die NHL entdeckt.

Foto: A dler Mannheim

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Vaillant Arena, 28. Dezember 2009, 10.00 Uhr

Jugend trainiert mit Spengler Cup-Stars Für die jungen Eishockeyfans findet das Highlight am diesjährigen Spengler Cup wieder am 28. Dezember statt. Dann treffen sich 60 von der UBS eingeladene Kinder zu einem unvergesslichen Erlebnis und Kräftemessen mit ihren Stars und Vorbildern in der Vaillant Arena Davos. Text: Marcel Schelbert Fotos: swiss-image.ch/by Andy Mettler

UBS gemeinsam mit dem OK des Spengler Cup den Event «Jugend trainiert mit Spengler Cup-Stars».

Bereits zum 25. Mal ist UBS am Spengler Cup mit von der Partie und bildet eine der traditionsreichsten Partnerschaften im Schweizer Sport. Weil es für den langfristigen Erfolg eine solide Basis braucht, ist die Nachwuchsförderung von grosser Bedeutung. Seit acht Jahren organisiert

Am 28. Dezember 2009 ab 10.00 Uhr werden wiederum 60 Kinder zwischen 8 und 12 Jahren die Vaillant Arena in Beschlag nehmen und die einmalige Gelegenheit erhalten, unter der fachmännischen Anleitung von Eishockeystars des Spengler Cup zu trainieren. Vor den Augen ihrer

Unser Engagement für Ihr Erlebnis.

Registriere dich vom 16. November bis 4. Dezember 2009 unter www.ubs.com/spenglercup und mit etwas Glück bist du beim Training dabei. Auch Zuschauer sind herzlich willkommen, wenn die EishockeyProfis den Kindern ihre Tipps und Tricks weitergeben. Montag, 28. Dezember 2009 10.00 bis 10.45 Uhr in der Vaillant Arena Davos.

www.ubs.com/spenglercup

© UBS 2009. Alle Rechte vorbehalten.


Eltern, Freunden und Bekannten werden sie ihre Vorbilder hautnah erleben. Für die zukünftigen «Von Arx’s» und «Genonis» des Schweizer Eishockeys sicherlich ein unvergessliches Erlebnis. Wenn es darum geht, Kindern eine Freude zu bereiten, vergessen Spieler und Trainer für einmal den Turnierstress! Der beliebte SF-Sportmoderator und Davoser Lokalmatador Jann Billeter wird sicherlich engagiert wie eh und je durchs Programm führen. Neben den aktuellen Eishockeystars der fünf teilnehmenden Mannschaften wird er bestimmt auch in diesem Jahr einige Altstars der hiesigen Eishockeyszene in der Vaillant Arena begrüssen. Sie alle werden den Kindern mit ihren Tipps und Tricks zur Seite stehen. Wer von den Stars am Montagmorgen ins Stadion einlaufen wird, bleibt für die Kinder allerdings ein gut gehütetes Geheimnis. Die Namen der Eishockeystars werden vor Ort jeweils erst kurz vor dem Training bekanntgegeben. So sorgten in der Vergangenheit Top-Cracks wie Joe Thornton, Reto von Arx, Beat Forster, Renato Tosio oder Rick Nash am «Jugend trainiert mit Spengler Cup-Stars» für leuchtende Kinderaugen. Es steht ausser Frage, dass auch 2009 wiederum hochkarätige Spengler Cup-Stars zum «Jugend trainiert» auflaufen werden.

Ehrung des UBS Best Players Im Anschluss an Training und Autogrammstunde wird unter allen Kindern ein Glückspilz ausgelost, der am Nachmittagsspiel die Ehrung der «Best Player» vornehmen

darf. Er trainiert nicht nur am Morgen mit den Stars, sondern darf am Nachmittag in der vollen Vaillant Arena den besten Spielern auch noch einen Preis übergeben – ein wahrlich unvergesslicher Tag!

Anmeldeprozess Um der grossen Nachfrage gerecht zu werden und allen eine faire Teilnahmechance zu geben, werden die begehrten Plätze unter allen Registrierten ausgelost. Wenn Du also zwischen 8 und 12 Jahre alt bist und eine eigene Hockeyausrüstung hast, dann nichts wie los! Der Anmeldeprozess auf www.ubs.com/spenglercup läuft vom 16. November bis 4. Dezember 2009.

Neu: In diesem Jahr verlosen UBS und Radio Grischa einige der begehrten Plätze auch übers Radio. Die Kinder sind aufgefordert, ein möglichst originelles und witziges Video zu drehen. Zum Beispiel: «So sieht mein Reto von Arx Fan Zimmer aus» oder «Das ist mein bester Stock-Trick». Die Videos werden auf die Radio Grischa Homepage gestellt und können von den Usern bewertet werden. Weitere Infos sind unter www.radiogrischa.ch zu finden. Auch all diejenigen, welche die Stars einmal hautnah erleben wollen, sind als Zuschauer herzlich eingeladen. Also, früh aufstehen lohnt sich. Bis am 28. Dezember um 10.00 Uhr in der Vaillant Arena Davos!

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Baar – Bachenbülach – Basel-Dreispitz – Bern-Wankdorf – Bussigny – Chur – Collombey – Conthey – Dietikon – Dietlikon – Emmenbrücke – Heimberg – Hinwil – Lausanne-Flon – Lugano-Pazzallo – Meyrin-Genève – Pfäffikon SZ – S. Antonino – Schaffhausen – St. Gallen – Suhr – Villars-sur-Glâne – Winterthur – Yverdon – Zürich www.athleticum.ch

Grösster Sportfachmarkt der Schweiz – über 60’000 Artikel

Wir freuen uns auf die 2. Saisonhälfte!


Fussball ist korrupt, Eishockey nicht Wir wissen es nicht erst seit den jüngsten Wettskandalen im Fussball: Sport ist ­korrupt. Aber das ist kein Problem. Denn das Eishockey eignet sich denkbar schlecht für Betrügereien. Dass jemand, der Millionen für Fussball­ spieler ausgibt, auf den Gedanken kommt, ein paar Tausender in den Schiedsrichter zu investieren, ist logisch. Dass ein globalisiertes Wettbusiness ­Betrüger anlockt wie Honigtöpfe die ­Bären, auch. Im Sport wird nicht mehr und nicht ­weniger gelogen, betrogen und be­ stochen als in der Gesellschaft, in die er eingebettet ist. Und so viel ich weiss, ist es noch nie jemandem in den Sinn ­gekommen, FIFA-General Sepp Blatter als Posterboy für eine Antikorruptions­ kampagne zu verpflichten. Und im Eishockey? Da ist Betrug und ­Korruption kein Problem. Eishockey ist, anders als der Fussball, Radsport, Pferde­ rennen oder Boxen, sauber. Bin ich naiv? Nein, ich bin Realist. Eis­ hockey ist viel zu komplex und viel zu unberechenbar, als dass es sich für ­Wettbetrügereien oder Korruption eignen würde. Lassen Sie mich das an einem ganz konkreten Beispiel erklären. Nehmen wir einmal an – es ist wirklich nur eine Annahme – SCB-General Marc «Chole-Marc» Lüthi möchte mit seinen Millionen einen Sieg gegen Arno Del ­Curtos HC Davos kaufen. Sie denken: kein Problem. Ich sage: unmöglich. Und dabei geht es nicht um charakterliche ­Integrität. Sondern um ganz praktische Probleme. Wie also müsste Lüthi vorgehen? Er hat verschiedene Optionen.

• Er kann Torhüter Leonardo Genoni ­bestechen. Aber das funktioniert nicht: Spätestens nach dem dritten haltbaren Gegentreffer würde Genoni ausge­ wechselt und der HCD könnte das Spiel noch locker aus dem Feuer reissen. • Er kann Trainer Arno Del Curto be­ stechen. Aber auch das geht in die ­Hosen. Was könnte denn Arno tun? Okay, er könnte passiv an der Bande stehen und nicht mehr coachen. Aber dann würden sich die Spieler Sorgen um ihren Leitwolf machen, sich noch mehr anstrengen, für Arno rennen und erst recht gewinnen. Oder Arno könnte nur mit Stürmern und ohne Verteidiger spielen. Auch das würde nicht helfen. Die Spieler sind beim HCD so selb­ ständig, dass sie selber die Defensive organisieren und siegen würden. • Er kann Reto von Arx bestechen. Aber was würde das bringen? Ein ­Stürmer kann gar nicht absichtlich daneben schiessen. Könnte er das, so würde er ja sonst immer exakt treffen. Die ­Koordination von Auge, Hand und Fuss ist so schwierig, die Puckkontrolle so heikel, dass der Versuch, diskret übers Tor zu schiessen, wahrscheinlich ein spektakulärer und unhaltbarer ­Abschluss ins hohe Eck wird. • Er kann den Schiedsrichter bestechen. Aber er würde wahrscheinlich das ­Gegenteil erreichen: Wenn ein Ref ­offensichtlich gegen eine Mannschaft pfeift, dann weckt er den heiligen Zorn und damit den Kampfgeist und Emoti­ onen im Publikum. Am Ende würde der HCD den SCB aus der Halle fegen. Und wie ist es mit Insiderwissen? Lassen Sie ja die Finger davon! Insiderwissen hat

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mich kürzlich ordentlich Geld gekostet. Als Gewährsleute meldeten, die SCL ­Tigers müssten praktisch mit hockey­ technischen «Kindersoldaten» zum Spiel gegen die Lakers reisen, weil die halbe Mannschaft mit Grippe darniederliege und Liga-General Denis L. Vaucher eine Verschiebung ablehne, da gab es für ­einen Sieg der Lakers im Internet noch eine gute Quote, und entgegen meinen Gewohnheiten erhöhte ich meinen ­Wetteinsatz massiv. Und was passierte? Die Tiger fauchten im heiligen Zorn übers Eis und gewannen sensationell 6:3. Nein, Eishockey ist kein Sport, der sich zum Betrügen oder auch nur zum an­ ständigen Wetten eignet. Ich habe im Laufe der Jahre unzählige verrückte ­Szenen ­gesehen, und wer will, kann bei jeder vergebenen Chance Verrat wittern. Eine der unglaublichsten Begebenheiten des internationalen Eishockeys gab es in den letzten Sekunden der Partie ­Tschechoslowakei gegen Schweden beim Olympischen Turnier 1968 in Grenoble. Bei einem Sieg in diesem letzten Turnier­ spiel hätten die Tschechen vor den Russen die Goldmedaille gewonnen. Josef ­Golonka hatte den Torhüter aus­gespielt und das leere Tor vor sich – und schoss ­darüber. Heute, nach der ­Publikation all der Wettskandale, würde bei einer ­solchen Szene mit Sicherheit ­behauptet, Golonka sei von der Russischen Mafia, die Millionenbeträge auf sowjetisches Hockey-Gold gesetzt habe, bestochen worden. Anders sei das nicht zu erklären. Aus dieser Position kann ein Weltklasse­ stürmer, einer der grössten Spieler aller Zeiten, nicht das Tor verfehlen. Ich wollte später einmal von Golonka ­persönlich wissen, warum er diese im wahrsten Sinne des Wortes goldene Chance vergeigt habe. Da kam ein ­bisschen Wehmut in seiner Stimme auf und es schien, als laufe in seinem Kopf­ kino noch einmal der Film dieser dramati­ schen Augenblicke ab. «Weisst du, als ich das leere Tor vor mir hatte, rasten auf ­einmal Bilder durch meinen Kopf. Stell dir vor, ein Olympiasieg und vor den Russen! Ich sah mich als Held in Bratislava ­einziehen, die schönsten Frauen der Stadt mir zu Willen. Ich verlor nur für ­Sekundenbruchteile die Kontrolle über den Puck und alles war vorbei...». l

Klaus Zaugg (52) war zwölf Jahre lang Chefreporter bei «Blick» und «SonntagsBlick». Er arbeitet heute als freier Publizist für in- und ausländische Medien und gilt in Fachkreisen zu Recht als der wohl einflussreichste Eishockey­ journalist der Schweiz.

Statistiken Hockey Awards

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Schweizer im Ausland

Arbeitsam, FAUL UND STOLZ SOLLEN WIR SCHWEIZER GEMÄSS UNSEREN SCHWEDISCHEN ZEITGENOSSEN SEIN. MIT SEVERIN BLINDENBACHER BEWEIST BEREITS DER DRITTE SCHWEIZER NATIONALSPIELER BEI FÄRJESTADS BK DAS GEGENTEIL.

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Severin Blindenbacher / F채rjestads BK

professionell .. und teamfahig


Schweizer im Ausland

Text und Fotos: Peter Eggimann Auf 14 Positionen musste Färjestads-Sportchef Thomas Rundqvist sein Team auf die aktuelle Saison hin umstellen. Einige seiner Topspieler wurden von der NHL entdeckt, andere beendeten glorreiche Karrieren. Eine Zielvorgabe für die Saison zum Neustart hat Rundqvist

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nicht. «In Karlstad (Färjestads ist ein Stadtteil von Karlstad, die Red.) ist es selbstverständlich, dass wir mindestens in den Playoffhalbfinal vorstossen müssen», weiss Severin Blindenbacher. «Und dann sehen wir mal», beendet er die traditionelle Zielvorgabe einer Organisation, die in 34 Jahren in den Elitserien 18 Mal das Finale und 8 Mal die schwedische Meisterschaft erreicht hat.

Und so ist es weder erstaunlich noch überraschend aber durchaus bemerkenswert, dass diese neue FärjestadsMannschaft nahtlos an vergangene Erfolge anknüpft und nach 30 gespielten Runden an der Tabellenspitze der schwedischen Elitserien steht. Nationalverteidiger Severin Blindenbacher wird dabei viel Verantwortung übertragen. Er ist einer von acht Ausländern (1 Schweizer, 2 Kanadier, 3 Finnen und 2 Norwegern) im Team und damit kommt ihm eine tragende Rolle zu. Denn gute Eishockeyspieler haben die Schweden genügend. Man muss schon herausragend sein, um von einem schwedischen Spitzenclub ver pflichtet zu werden. «So 22 Minuten pro Spiel stehe ich schon auf dem Eis», zieht «Blindi» Bilanz. In Schweden musste er lernen, seine offensiven Absichten zu zügeln. «Lieber ein Rückpass als ein riskanter Spielaufbau wurde mir gesagt», erklärt «Blindi». Diese Umstellung auf das strukturierte, schwedische Eishockey beschäftigt ihn mehr als die klirrende Kälte und die Nächte, die bereits um 15:00 Uhr beginnen. Mit diesen widerlichen Umständen findet sich Blindenbacher mühelos zurecht. Der Kälte trotzt er mit dem Fahrrad, und die langen Nächte versüsst er sich mit eigens gekochten Leckereien, zum Beispiel aus lokalen Fischspezialitäten vom Händler. Ab und zu leistet ihm dabei seine Freundin Ladina Gesellschaft, wenn sie gerade aus der Schweiz zu Besuch ist. Eingelebt hat sich Blindenbacher in Karlstad im Nu, und es ist gut möglich, dass auf seine erste Saison im hohen Norden eine zweite folgt. «Für einen definitiven Entscheid ist es noch zu früh», meint Blindenbacher und fügt an, dass es ihm in Schweden schon sehr gut gefalle. Die


Severin Blindenbacher / Färjestads BK HAKAN LOOB UND DIE SCHWEIZER Severin Blindenbacher ist nach Martin Gerber und Marcel Jenni der dritte Schweizer, der mit Färjestads BK in der schwedischen Meisterschaft spielt. Gerber und Jenni wurden von Hakan Loob verpflichtet, vor drei Jahren hat aber Thomas Rundqvist das Amt vom Sportchef übernommen. Loob amtet seither erfolgreich als Clubpräsident. Und er vertraut heute wie damals auf die angeblich faulen und stolzen Schweizer (siehe Hauptartikel). Loob ist in Karlstad eine lebende Legende. Die schwedische Meisterschaft gewann er mit Färjestads BK nur einmal (1981), weil er danach gleich in die NHL wechselte. Mit der schwedischen Nationalmannschaft konnte Loob die WM (1987 und 1991) und auch die Olympischen Winterspiele (1994) gewinnen, mit den Calgary Flames erreichte er den Stanley Cup (1989). Loobs Trikot hängt in der Löfbergs Lila Arena in Karlstad hoch über den Köpfen von Blindenbacher und co. Es ziert die Rückennummer 5. Und damit ist auch erklärt, weshalb Severin Blindenbacher mit dem Wechsel nach Färjestads eine neue Rückennummer erhalten hat. Weil seine angestammte Rückennummer 5 in Karlstad an Hakan Loob erinnert und nie mehr vergeben wird, hinterlässt Blindenbacher in Schweden seit dem Saisonstart mit der Rückennummer 55 eigene Fussstapfen.

Umstellung auf das schwedische Defensivhockey gelingt dem Nationalverteidiger von Spiel zu Spiel besser, und Clubpräsident Hakan Loob ist voll des Lobes für den Schweizer: «Er ist arbeitsam, professionel und teamfähig.» Blindenbacher schmunzelt gelassen: «Dabei gelten wir Schweizer in Schweden als faul und stolz. Das wurde mir so gesagt.» Diese ungeheuerliche Propagandalüge haben vor ihm schon Martin Gerber (2001 und 2005 bei FBK) und Marcel Jenni (von 1999 bis 2005 bei FBK) auf eindrückliche Art und Weise entkräftet. Sie wurden mit Färjestads schwedischer Meister. l

BK WIE BALLKLUB Färjestads BK wurde 1932 gegründet und nahm von Beginn weg an der schwedischen Meisterschaft teil. Eishockey im heutigen Sinne kennt die Stadt Karlstad aber erst seit 1956. Zuvor wurde in Färjestad (Stadtteil von Karlstad) Bandy gespielt, eine Art Eishockey auf einem Fussballfeld mit 22 Spielern. Weil Bandy mit einem Gummiball gespielt wird, heisst Färjestad auch heute noch BK wie Ballklub. Der Name des schwedischen Traditionsklubs wurde seit der Umstellung auf Eishockey einfach nie geändert. Heute unterhält die Organisation auch eine Eiskunstlaufsektion, zudem ist in der Stadt auch der lokale Fussballclub FBK Karlstad ansässig. FBK – wie Fussballklub – wirft bezüglich des Klubkürzels keine Fragen auf. Die Männer in der dritten schwedischen Division schlagen aber auch keine hohen Wellen. Die Stadt Karlstad ist eindeutig eine Eishockeyhochburg Schwedens. 75


Spass auf dem Teich Vom 22. bis 24. Januar 2010 gehört der Lej Champfèr dem Eishockey in seiner ursprünglichsten Form: Auf dem gefrorenen See in Silvaplana findet die dritte Austragung der Swiss Pond Hockey Championship statt. Das Turnier um den Schweizermeistertitel im Teich-Hockey zieht regelmässig auch bekannte Akteure ins Engadin. Bereits zum zweiten Mal werden so unter anderem die ehemaligen NLA-Spieler Eddy Rauch und Roger Sigg mit von der Partie sein. Text: Beat Herzog Fotos: Pond Hockey Silvaplana Roger Sigg, wie sind Sie auf Pond Hockey auf­ merksam geworden? Roger Sigg: Ich muss zugeben, dass ich Pond Hockey bis vor einem Jahr gar nicht gekannt hatte. Ein Kollege, der eine Ferienwohnung im Engadin besitzt, aber eigentlich selber gar nicht viel mit Eishockey am Hut hat, hat mich vor der zweiten Austragung der Swiss Pond Hockey ­Championship angerufen und gefragt, ob ich mir vorstellen könne, mitzumachen. Da habe ich spontan zugesagt. Eddy Rauch, das Motto der Teich-Meisterschaft ­lautet «Back to the Roots». Können Sie dieses auch auf sich selber beziehen? Eddy Rauch: Ja, das kann man schon so sagen. Die ­meisten von uns haben ja sicher auf diese Art und Weise mit dem Eishockeyspielen begonnen: mit Schlittschuhen, einem Stock und auf einer gefrorenen Natureisfläche. Es ist deshalb für mich schon wie eine Rückkehr zu den ­Hockey-Wurzeln. Als Kind und Jugendlicher war ich früher stundenlang beim freien Eislauf am Spielen. Dabei kam ich oft mit offenen Knien nach Hause. Es ist nach 30 Jahren schon wie eine Rückkehr in vergangene Zeiten. Und es ist schön, dass ich diese Chance wieder erhalte. Man spielt unter freiem Himmel, braucht kaum Ausrüstungsgegenstände und kann mit Kollegen drei tolle Tage verbringen.

«Das ist Pond Hockey» Pond Hockey stammt – wie könnte es anders sein – aus dem Mutterland des Eishockeys. Bereits zu ­Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in Kanada auf gefrorenen Seen Eishockey gespielt. Gespielt wird auf einem 40 x 20 Meter grossen Spielfeld mit vier gegen vier Spielern (ohne Goalie). In der Regel tragen die Spieler keine oder nur wenige Schutz­ausrüstungen. Bis auf die Flip-Passes wird die Scheibe tief gespielt. Die 3. Swiss Pond Hockey Championship findet am Wochenende vom 22. bis 24. Januar 2010 in Silvaplana statt. www.pondhockey.ch

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Die Swiss Pond Hockey Championship Silvaplana wird bei der Austragung 2010 eine Rekord-Teil­ nehmerzahl präsentieren können. Was macht für Sie persönlich die Faszination «Chneble auf dem Teich» aus? Roger Sigg: Es ist tatsächlich so ein bisschen wie früher. Man spielt draussen, man spielt auf Natureis. Der Spass am Hockeyspielen steht dabei natürlich im Vordergrund. Ein weiterer Faktor ist aber auch, dass man an diesem Anlass viele alte Kollegen sieht. Bei mir war das beispielsweise bei der letzten Austragung so: Ich habe das Team von Kloten getroffen und dabei auch Eddy gesehen, zu dem ich zuvor während vieler Jahre keinen Kontakt mehr gehabt hatte. Eddy Rauch: Im Zelt, welches neben den Spielfeldern steht, habe ich mich mit Roger, aber auch mit anderen Spielern, über die alten Zeiten unterhalten und wir haben dabei zahlreiche Geschichten von früher ausgetauscht. Die Möglichkeit, soziale Kontakte zu pflegen ist etwas, was dieses Turnier für mich besonders faszinierend macht. An ­einem Abend sind wir beispielsweise noch mit Berner Teams aus Rubigen zusammen gesessen und ­hatten es sehr lustig dabei – und im Frühling haben

wir uns sogar an der Eishockey-WM dann wieder­ getroffen – auf Ein­ladung von WM-OK-Präsident Gian ­Gilli, der an der Pond Hockey Championship 2009 auch vorbeigeschaut hatte. Vor allem aber gefällt mir, dass die Pond Hockey-Meisterschaft eine sportliche und faire Veranstaltung ist. Besteht dabei aber nicht zum Teil die Gefahr, dass gewisse Teams überambitioniert antreten? Roger Sigg: Es gibt vielleicht einzelne Gegenspieler, die dann jeweils versuchen, etwas Spezielles zu zeigen, weil sie wissen, dass der Gegner früher einmal Eishockey in der NLA gespielt hat. Dies kommt aber nicht allzu­ häufig vor. Es geht auch auf dem Eis kollegial und fair zu und her. Es gibt halt in der Zusammensetzung der Mannschaften ­Unterschiede: Besteht ein Team aus vier Hockeyspielern, ist dies ein grosser Vorteil. Die verstehen es dann, das Spiel auseinander zu nehmen und wissen, wie die Mitspieler laufen werden. Aber da, wie gesagt, die Freude am Hockeysport im Zentrum ist, spielt dies auch keine Rolle. Eddy Rauch: Es ist wohl das Naturell jedes Eishockey­ spielers, dass er, auch wenn es «nur» ums «Chneble» geht, gewinnen will. Aber der Respekt vor dem Gegner darf dabei nie fehlen. In den zahlreichen Spielen, welche wir bei der letzten Austragung gespielt hatten, trafen wir nur in einem Match auf eine Mannschaft, die zu verbissen und aggressiv an das Werk ging. Wir haben zum Beispiel dann auch gegen ein Team aus Deutschland mit Liga­ erfahrung gespielt, und das klappte hervorragend. Es geht ja wirklich um den Spass. Dann haben Sie den ehemaligen NLA-Crack Bruno Vollmer nicht in Ihr Team geholt, um unbedingt zu siegen? Eddy Rauch: Wir hatten uns zum Turnier angemeldet und waren am Anfang nur drei statt vier Spieler. So haben wir die ersten Spiele zu dritt gespielt und hatten kaum eine Chance. Einer der Küchentruppe vor Ort ist dann bei uns als vierter Mann eingesprungen und dann während einem Spiel eben auch Bruno Vollmer. Dabei zeigte sich aber gerade der Geist der gesamten ­Veranstaltung. Ob wir zu dritt, zu viert oder eben mit Bruno ­gespielt haben führte zu ­keinerlei Diskussionen bei den Gegnern.


3. Swiss Pond Hockey Championship Silvaplana

h Roger Sigg: 4. September 1968 In der NLA bei: Kloten, Davos, Rapperswil-Jona, Lausanne Spiele NLA: 622 Tore NLA: 65 Assists NLA: 123 Punkte NLA: 188 Eddy Rauch: 2. Mai 1961 In der NLA bei: Kloten, Zug, ZSC Spiele NLA: 479 Spiele NLB: 56 Tore: 126 Assists: 266 Sollte sich denn die Pond Hockey-Szene vergrös­sern, damit sich dieser Sport in der Schweiz etablieren kann? Roger Sigg: Im Pond Hockey in der Schweiz gibt es ja ­keinen Meisterschaftsbetrieb. Dies wäre für viele, welche einfach einmal im Jahr ins Engadin zum Spielen reisen, auch gar nicht möglich. Deshalb denke ich, dass sich das Pond Hockey auf einen Spielort beschränken und das ­Turnier weiterhin im relativ kleinen, kollegialen Rahmen der Vorjahre stattfinden sollte. Eddy Rauch: Ich sehe das auch so. Vor meiner ersten ­Teilnahme habe ich nach der Anfrage, ob ich mitspielen möchte, zuerst auch an den langen Anreiseweg und die volle Agenda gedacht. Aber wenn Pond Hockey in ver­ hältnismässig kleinem Kreis stattfindet, passt das so. Der Rahmen des Turniers ist toll. Bei der Austragung 2009 ­waren wir beispielsweise in einem Hotel in Silvaplana ­untergebracht und brauchten nicht einmal ein Auto, um uns zu bewegen. Die Veranstalter haben ja auch eine ­gewisse Obergrenze einzuhalten, so dass Pond Hockey in Silvaplana nicht einfach unbegrenzt wachsen kann. Was es hierzu noch zu sagen gibt: Die Organisatoren machen ­einen Riesenjob – die Eisfelder sind toll präpariert, und das Drumherum mit Verpflegungs- und Umkleidemöglichkeiten stimmt auch. Mit welchen sportlichen Ambitionen werden Sie am 22. Januar 2010 in das Engadin reisen? Roger Sigg: Ich freue mich darauf, wieder alte Freunde zu treffen und unter freiem Himmel spielen zu können. Dass man dabei dann jeweils wieder infolge der ­fehlenden Banden den Puck aus den Schneewällen am Rand wird ausgraben müssen, nehme ich gerne in Kauf. Speziell wird das Wochenende im Januar aber schon ein wenig sein: Ich habe mir im April beim Skifahren das Kreuzband ­gerissen – dies notabene, nachdem ich bereits eine ­Alaska-Reise mit Heli-Ski gebucht hatte. Im Mai folgte dann die Ope­ration, und seither bin ich nicht mehr auf den Schlittschuhen gestanden. Die Swiss Pond Hockey Championship wird also mein erster Ernstkampf seit ­langer Zeit. l


Impressum Das Hockey-Magazin der Schweiz

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24. Jahrgang, 2009 / 2010 Herausgeber: IMS Sport AG SLAPSHOT-Magazin: IMS Sport AG Gartenstadtstrasse 17, Postfach 683 3098 Köniz Telefon: 031 978 20 20 Telefax: 031 978 20 25 ims@ims-sport.ch Verlagsleitung / Verlagsadministration: Michel Bongard Telefon: 031 978 20 31 michel.bongard@ims-sport.ch Anzeigenleitung: Michel Bongard Telefon: 031 978 20 31 michel.bongard@ims-sport.ch Weitere Textmitarbeiter: Andy Maschek, Thomas Roost, Klaus Zaugg, Jürg Federer, Reto Fiechter, Simone Moser, Simon Laager Fotos: Pius Koller, Peter Eggimann, Reto Fiechter, Swiss Pond Hockey, swiss-image.ch by Andy Mettler, Josh Holden Vorstufe: IMS Sport AG Gartenstadtstrasse 17, 3098 Köniz Layout/Litho: Reto Fiechter, Ralf Küffer, Caroline Bürgy Poffet Druck: Stämpfli Publikationen AG Wölflistrasse 1, Postfach 8326 CH-3001 Bern Telefon: 031 300 66 66 © Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unverlangte Zusendungen wird von der Redaktion und dem Verlag jede Haftung abgelehnt. Auflage: ø 18 000 Exemplare, bei zusätzlichen saisonalen Mehrauflagen 27 000 Exemplare Abonnement: Abonnementspreis Inland Fr. 75.– Abonnementspreis Ausland Fr. 95.– 10 Ausgaben September bis Juni inkl. Hockey Guide (gilt als Ausgaben-Nr. 1) Abonnementsbestellungen /  Adressänderungen: SLAPSHOT, Industriestrasse 37, 3178 Bösingen Telefon: 031 740 97 67 Telefax: 031 740 97 76 abo@slapshot.ch Einzelverkauf: SLAPSHOT ist an über 1000 Verkaufsstellen der KIOSK AG für Fr. 7.50 auf jeweils Ende des Monats erhältlich.

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Am 1. Januar 2010 hat die National League ihren neuen Direktor. Dann übernimmt Werner Augsburger von Denis L. Vaucher offiziell das Zepter und das Büro im Haus des Sports in Ittigen. Ein Kaltstart wird es für den Oberwal­ lis­er aber nicht sein, denn im Dezember wurde er von ­seinem Vorgänger Vaucher gründlich eingearbeitet. «Es gefällt mir wirklich sehr gut, es ist eine spannende Auf­ gabe. Und die meisten Leute des Teams habe ich ja schon vorher gekannt, es ist nicht alles neu für mich», be­ schreibt der frühere Olympia-Missionschef Augsburger seine ersten Eindrücke. Vorsätze für das neue Jahr habe er aber keine gefasst. «Ich bin kein Freund davon. Man

nimmt sich ja sowieso meistens nur jene Dinge vor, die man im alten Jahr schon immer erledigen wollte und dann doch verpasst hat», sagt er schmunzelnd. In den letzten Wochen standen viele Sitzungen auf seinem ­Programm, «aber das bin ich ja von meinem früheren Job her gewohnt». Nach erledigter Einarbeit von Augsburger und der Aktenübergabe startet dann auch Denis­ L. ­Vaucher in seinen neuen Job – als Direktor von SwissSki. «Klar freue ich mich auf die neue Aufgabe», sagt ­Vaucher, dessen Wechsel durch den Traumstart in den Olympia-Winter von Carlo Janka, Didier Cuche und Co. erleichtert wird. l

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