SLAPSHOT 01 0809

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Das Hockey-Magazin der Schweiz

September 2008 • Nr. 1 • Saison 2008/2009 • CHF 7.50

it NEU m eiten S Inhalt

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Medienpartner

Focus: Blockbuster-Transfers

Martin Plüss + Co. Alle neuen Ausländer im Portrait: Von A wie Ambrì bis Z wie Zug NHL Exklusiv: Botschafter Mark Streit «on the road» NLB Exklusiv: EHC Basel «Das Ende? Nein, der Anfang!»

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Auch in der Saison 2008/2009 kann das Schweizer Eishockey auf die starke Unterstützung von Škoda zählen. Denn was die Cracks auf dem Eis antreibt, macht auch Škoda zum Shootingstar: der Wille, immer das Beste zu geben. Mit dem gewitzten Fabia, dem Raumwunder Roomster, dem souveränen Octavia, dem noblen Superb und dem vielseitigen Praktik. Alle zu einem Dreamteam vereint durch ein einmaliges Preis-Leistungs-Verhältnis, modernste Technik und eine umfassende Serienausstattung. Škoda – Official Main Sponsor and Official Car of the 2009 IIHF World Championship, Switzerland and Gold Sponsor Swiss Ice Hockey. www.skoda.ch


Face Off

Alles neu macht der Herbst Vorbei ist die Meisterfeier InTeam der ZSC Lions, die Löwen sind «nur» noch Titelverteidiger im Schweizer Eishockey. Vorbei die Zeiten, als der EHC Biel mit juristischen Mitteln den Aufstieg in die National League A zu erzwingen versuchte, die Seeländer erspielten sich die Promotion sportlich. Vorbei auch die Zeiten des Geldverschleuderns des EHC Basel in der National League A, die Organisation um den Ex-Luganesen Beat Kaufmann bäckt neu sogar in der National League B kleine Brötchen. Dass Erik Westrum vergangene Saison LigaTopscorer war, ist genauso vergangen wie der Umstand, dass der SC Bern die Saison mit einer Enttäuschung abschloss. Über den Sommer wurden die Karten neu gemischt. 65 Transfers veränderten die NL A-Eishockeylandkarte von A wie Ambrì bis Z wie Zug. «Alles neu macht der Mai», lautet ein deutsches Sprichwort. Nicht so im Schweizer Eishockey. Bei uns macht alles neu der Herbst, wenn der Geruch von Amoniak die Lust auf Spitzeneishockey weckt und der Geschmack von kühlendem Fruchteis in den Hintergrund rückt. SLAPSHOT zollt mit der vorliegenden Ausgabe allen diesen Veränderungen im Schweizer Eishockey Respekt – und unterzieht sich selbst einer Veränderung. Rubriken wie die klassische Homestory, die NLB-Exklusiv, NHL-Scout Thomas Roosts «Versus» oder der Business-People Bericht «Mein Arbeitsplatz» gehören ab sofort zu jeder SLAPSHOT Ausgabe, neu auf 80 Seiten und selbstverständlich zu unverändert günstigem Preis. In der vorliegenden SLAPSHOTAusgabe berichten wir über die wichtigsten Transfertätigkeiten der NL A-Clubs, wie auch

länder im Portrait

Alle neuen Aus

Von A bis Z…

sländer im Portra … alle neuen Au

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Petr Sykora

über jeden neuen Ausländer, der unser Eishockeyland besucht. SLAPSHOT hat gescoutet, heisst Neuzuzüge in der Schweiz willkommen und thematisiert Mark Streits Abgang nach New York. Die vorliegende SLAPSHOT-Ausgabe ist als Ergänzung zum soeben erschienenen SLAPSHOT-Hockey Guide verfasst. Was dort in Zahlen und Fakten wiedergegeben wurde, wird im aktuellen SLAPSHOT bebildert und portraitiert. Alles neu macht der Herbst – und für einmal nicht der Mai. Viel Spass bei der Lektüre.

Jürg Federer SLAPSHOT-Chefredaktor

JUNI ’08

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Inhalt SNAPSHOT Making of… Autogrammkarte Mark Streit

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FOCUS

«Blockbuster»: Die Top-Transfers der Liga

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NL A VON A BIS Z HC Davos Petr Sykora – Der richtige Sykora 24 HC Lugano Petteri Nummelin, John Pohl, Patrik Thoresen – Volle Pulle… 30 SCL Tigers Martin Kariya – Kleiner Stürmer – grosser Name 33 SC Bern Travis Roche – Abwehrchef mit Weitsicht 36 ZSC Lions Jean-Guy Trudel – Wer ist das fünfe Rad? 38 Kloten Flyers Tommi Santala, Curtis Brown – Zwei Transfercoups 42 EV Zug Micki DuPont, Jay Harrison – Auf Umwegen in die NHL 44 HC Ambrì-Piotta Noah Clarke – Beachboy und Goalgetter 47 EHC Biel David Linch, Sean Hill – Das ist erst der Anfang… 48 Fribourg-Gottéron Mark Mowers – Bern - Fribourg retour 50 Lakers Sanny Lindström – Langzeitplanung 51 HC Genf-Servette Tony Salmelainen, Byron Ritchie – McSorleys Beute52 POSTER Jean-Guy Trudel, ZSC Lions

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KOLUMNEN Time Out mit Klaus Zaugg – Nordamerika als Vorbild Kolumne von Thomas Roost – Wo steht unser Eishockey?

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NLB EXKLUSIV

EHC Basel: Das Ende? Nein, der Anfang

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VERSUS Kloten Flyers vs. ZSC Lions

58 Kloten Flyers vs. ZSC Lions

Versus

Kimmo Rintanen vs. Beat Forster DIE GEGENSÄTZE KÖNNTEN GRÖSSER NICHT SEIN. DORT DER DORFCLUB KLOTEN UND HIER DIE-FANS HARDCORE UNBELIEBTEN STADTZÜRCHER. «OH SCHLUEFWEG DU CHUESTALL…» PFLEGEN DIE DES ZSC JEWEILS ZU SKANDIEREN. DIE RIVALITÄT IST GROSS. ne Künstler Rintanen zeigt sein Können in der neu benannten Kolping-Arena bei den Fliegern. Es gab sogar Zeiten, bei denen die Z-Fans abgehackte Hühnerfüsse ins Stadion schmuggelten und die Kloten-Fans damit beworfen haben. Zu diesen Zeiten war der EHC Kloten den Stadtzürchern regelmässig überlegen. Die beiden besten Spieler der beiden Teams könnten unterschiedlicher nicht sein. Kimmo Rintanen und Beat Forster: Das ist wie Bauernhof-Ferien und Sechssterne-Dekadenz in Dubai. Interessant aber ist die Tatsache, dass sich nicht der Stadtclub mit dem Dubai-Hotel identifiziert. Der heutige ZSC lebt vom Stallgeruch des urwüchsigen Appenzellers und der filigra-

Beat Forster, unser einziger NHL-Spieler neben Mark Streit. NHL-Spieler? Ja, er könnte direkt in die NHL wechseln und würde dort sofort spielen. Zweifel an dieser Aussage habe ich nur kleine. Forster in der NHL? Forster mit seinen haarsträubenden Ausset-

zern, die selbst bei denjenigen Zuschauern, die kaum etwas von Eishockey verstehen, ein abschätziges Raunen provozieren? Die Aussetzer sind weniger geworden und sie führen auf die falsche Spur. Beat Forster ist Gold wert für die ZSC Lions. Selbst seine Kritiker haben in der vergangenen Saison die vielen erfolgeichen «Rushes» und Tore zur Kenntnis genommen. Aber weder seine Aussetzer noch

seine «Coast to Coast-Rushes» machen den NHL-Spieler Forster aus. Viel wichtiger sind seine eher unscheinbaren Qualitäten: Er hat den so genannt kräftigsten Stock in der Liga. Keiner kann ihm das Wasser reichen, wenn im Gedränge um den Puck gekämpft wird. Keiner ist so effektiv entlang der Bande und in den Ecken. Keiner steht in diesen Situationen derart stabil auf den Schlittschuhen. Schon in jungen Jahren ist Beat Forster als Kraftprotz aufgefallen. Unvergesslich sein brutaler «Open-Ice-Hit» gegen den heutigen NHL-Superstar Ilja Kovalchuk, anlässlich des U18-WM-Finals in Helsinki. Kovalchuk, einer der kräftigsten Spieler überhaupt (inkl. NHL) und wie Forster mehr als 100kg schwer, ist nach dem aus meiner Sicht fairen und krachenden Check von Forster hingefallen wie wenn er mit einer Zamboni-Maschine zusammengeprallt wäre. Kovalchuk war ausser sich vor Wut und hat sich noch ein Jahr später im Rahmen der U20-WM an Forster revan-

chieren lassen. Selbst an der letzten WM in Kanada war Kovalchuk gegen die Schweiz wie aufgedreht. Ich bin überzeugt, er erinnert sich noch heute an diesen «OpenIce-Hit» und sinnt auf Rache. Es wird ihm vermutlich nicht gelingen, mit gleicher Münze zurückzuzahlen, denn Beat Forster steht stabil wie eine Eiche und Kovalchuk wird noch einmal Sterne sehen. Forster wurde seinerzeit trotz seiner steifen Hüfte ziemlich hoch gehandelt in der NHL, so dass er im Vorfeld des Drafts oft interviewt wurde. Nicht zu seinem Vorteil übrigens – ich wurde von mehreren Organisationen auf diesen «komischen Kauz» angesprochen. Ein Scout hat mich gefragt: «Aus welcher Höhle stammt denn der da?» Trotz dieser Vorbehalte wurde Forster immerhin in der dritten Runde gedraftet. Beat Forster ist aber nicht Mark Streit. Nicht um jeden Preis will er in die NHL. Jüngst ist er Vater geworden und auch dies zeigt, dass er dem Traum NHL nicht alles unterordnet. Nur diese Tatsache ist dafür verantwortlich, dass er noch immer

in unserer Liga spielt. Alle NHL-Repräsentanten, die mich über ihn befragen, stellen kaum in Zweifel, dass er im Hockey-Olymp spielen könnte. Die Frage lautet aber immer: «Will he come?» Ist er bereit, den Preis zu bezahlen? Zum Glück für die ZSC-Lions und unsere Liga scheint es ihm zu gefallen bei

uns, was mich nicht überrascht. Beat Forster, für mich der beste Schweizer Eishockeyspieler neben Mark Streit. Ich liebe seine Arroganz auf dem Eis, ich liebe seine mit Leichtigkeit gewonnenen Zweikämpfe, seine mitunter krachenden Checks und wenn er sich wie ein Güterzug durch die Mittelzone pflügt, kann ihn niemand aufhalten. Ich liebe ihn im Scheinwerferlicht der Sportarena. Allerdings: Nach einer Provokation möchte ich ihm nachts um 02.00 Uhr nicht in einem Hinterhof begegnen. Ganz anders Rintanen: Er ist alles andere als hüftsteif und hat nur einen Bruchteil der Bärenkräfte von Forster. Rintanen ist ein herausragender Gleiter auf den Kufen mit einer sehr guten Beweglichkeit und guten stocktechnischen Fähigkeiten. Seine Spielübersicht rund ums Tor ist exzellent und er schiesst ansatzlos schnell. Könnte er in der NHL spielen? Ja, ich glaube schon, allerdings

NEU: VERSUS NHL-Scout Thomas Roost vergleicht während der Saison 2008/2009 jeden Monat zwei grundverschiedene Spieler rivalisierender Mannschaften.

nur in einer ersten oder zweiten Linie und ob er robust genug ist für eine erste oder zweite NHL-Linie – da setze ich ein Fragezeichen. Rintanen stammt übrigens aus einer echten Eishockeyfamilie. Nicht weniger als vier Verwandte von Rintanen sind oder waren erfolgreiche Eishockey-Profis: Eero Elo (Minnesota Wild Draft-Pick 2007), Vesa Salo (war ein guter Verteidiger in der Finnischen Liga), Ilkka Heikkinen, Verteidiger bei IFK Helsinki mit Nationalmannschaftserfahrung und Seppo Vainio (war Captain bei Lukko Rauma im Meisterjahr). Auch Beat Forster hat Verwandte, aber nicht im Eishockey. Sein Vater war ein erfolgreicher Schwinger. Keine Frage, dass auch Beat Forster die Voraussetzungen für eine Schwingerkarriere mitbringt.

Statistik 2007/08: 49 Sp. / 14 T. / 11 Ass. / 25 Pkte. / 136 SM

Statistik 2007/08: 50 Sp. / 27 T. / 33 Ass. / 60 Pkte. / 44 SM

54% 46%

Nur zwei Headschiedsrichter werden dem neuen, schnellen und attraktiven Eishockey des 21. Jahrhunderts gerecht. Das ist die Meinung der SLAPSHOT-Redaktion – und von 54 Pro-

zent der slapshot.ch-Leser. Schiedsrichter-Obmann Reto Bertolotti wird, davon ist auszugehen, in den kommenden Jahren viel neues Personal rekrutieren müssen. QUELLE: SLAPSHOT.CH

IST DER EHC BIEL NL A-TAUGLICH? Nein, Biel wird sofort wieder absteigen. 36% Ja, der EHC Biel kann sich in der NL A behaupten. 46% Ja, aber die Bieler werden erst in der Ligaqualifikation gerettet. 18% Die Stadt Biel hat eine passionierte und fachkundige Eishockeytradition. Schön, dass der EHC Biel auf die Eishockeysaison 2008/09 seine Leidenschaft nach 13 Jahren Absenz wieder

WELCHES IST DER TOP-TRANSFER DER Martin Plüss, SCB 22% Petteri Nummelin, HCL 14% Christian Berglund, Lakers 5% Sandy Jeannin, HCFG 3% Petr Sykora, HCD 25% Jean-Guy Trudel, Lions 10% Martin Kariya, Tigers 21%

Dem Thema «Blockbuster»-Transfers widmet sich das vorliegende SLAPSHOT. Schön, dass fast die Hälfte der Leser von slapshot.ch Martin Plüss vom SC Bern und Petr Sykora vom HC Davos als die

IST DER HC LUGANO WIEDER EIN Vom Saulus zum Paulus in einem Jahr? Nein! 35% Nach diesen Transfers? Selbstverständlich! 65%

in der NL A zur Schau tragen kann. 82 Prozent der Leser von slapshot.ch sind der Meinung, dass es nicht bei einer Bieler Saison in der höchsten Spielklasse bleiben wird. QUELLE: SLAPSHOT.CH

SAISON 2008/09?

gewichtigsten Verpflichtungen auf die neue Saison hin beurteilen. Gleich tut es ihnen die SLAPSHOT-Redaktion – und widmet beiden Akteuren einen grossen Artikel. QUELLE: SLAPSHOT.CH

SPITZENTEAM?

Der HCL ist Transfersieger der Zwischensaison. Mit Pohl, Thoresen, Nummelin und Murray werden vier neue «High-End»Akteure für die Bianconeri spielen, der Abgang von Sandy

Persönlich: geb. 2.2.1983, 185 cm, 105 kg Kraft. Stärke: Schwäche: Beweglichkeit (Hüftsteife).

Persönlich: geb. 7.8.1973, 180 cm, 87 kg. Offensive Spielinstinkte. Stärke: Schwäche: Physisches Spiel.

WOLLEN SIE IN DER NL A ZWEI HEADSCHIEDSRICHTER?

Ja: Nein:

Beat Forster und Kimmo Rintanen, ein Vergleich wie Nashorn und Antilope. Für wen schlägt mein Herz? Weder noch. Wenn ich den Zoo besuche, dann ist es auch nicht entweder oder – sondern sowohl als auch. ●

BEAT FORSTER

KIMMO RINTANEN

SLAPSHOT.CH – Umfragen zur Saison

SEPTEMBER ’08

Jeannin wurde durch den Zuzug von Romano Lemm kompensiert. Ob es bis in den Playoff-Final reichen wird, das marchen die neuen Luganesi auf dem Eis aus. QUELLE: SLAPSHOT.CH

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NHL EXKLUSIV Mark Streit: Road Trip

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HOCKEY-HISTORY

1988-2007: Globalisiert und emanzipiert

OVERTIME Die WM am 13. August 2008 4

SEPTEMBER ’08

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Für SLAPSHOT zog HCD-Zuzug Petr Sykora erstmals sein Davoser Trikot an – und wirbelte in der Vaillant Arena über das Eis, um dem SLAPSHOT-Fotografen nur wenige Tage nach seiner Ankunft ein ansprechendes Action-Bild zu ermöglichen. Martin Plüss seinerseits war bereit, sich vor den Bärenkreisel in Ostermundigen zu stellen, einen Steinwurf von der neu umgebauten PostFinanceArena entfernt. Dass SLAPSHOT Martin Plüss später am selben Tag noch seine ganz eigene, private Loge auf dem Berner Bundesplatz einrichten würde, war Plüss zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Lesen – und vorallem sehen Sie – sich dazu den Focus auf Seite 14 dieser SLAPSHOT-Ausgabe an.

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NEU mit Seiten Inhalt

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HOMESTORY Martin Steinegger, EHC Biel

Titelbild

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Das Hockey-M

MEIN ARBEITSPLATZ Peter Zahner, ZSC Lions

Medienpar tner

Focus: Blockbu ster

-Transfers

Martin Plüss + Co.

Alle neuen Aus länder im Por Von A wie Ambrì trait: bis Z wie Zug

+ Spielplan


SLAPShots hotSHOT des Monats hot

FOTO : PIUS KOLLER

Bevor die ZSC Lions den Golfpark Ottelfingen stürmten und SLAPSHOT mit Kamera und Notizblock bewaffnet dem Event Respekt zollte, war Simones Eishockeywelt klein und überschaubar. Löwen waren für sie Tiere aus Afrika und Eishockey eine exotische Sportart. Nach einem Tag mit den Schweizer Eishockeymeistern war aber auch Simones Lebensinhalt von Eishockey geprägt. Den ZSC-Löwen hat Simone schon einmal ins Herz geschlossen. Ob die ZSC Lions an besagtem Tag gar einen neuen Fan gewinnen konnten, wird sich im Verlauf der kommenden EishockeySaison herausstellen.

Sommerzeit – Ballsportzeit Daniel Steiner in perfekter Beach VolleyPose am Beach Open in Gstaad, Michel Zeiter auf grünem Rasen und Petr Taticek im Doppel mit Sandro Rizzi am PingPong Tisch. Sommerzeit ist Ballsportzeit und Eis ruft die Lust nach einer kühlen Erfrischung hervor und nicht das Faible für dynamische Kufenstars mit Stock, Puck und Schutzausrüstung. Unsere NL A-Stars gaben sich auch in dieser Zwischensaison polysportiv: Michel Zeiter war – wie SCB-Legende Renato Tosio – Teil der Produktion des Schweizer Fernsehens «Der Match», während Daniel Steiner gemeinsam mit National-Assis-

tenztrainer Jakob Kölliker dem Beach Volley Open in Gstaad eine Eishockeynote gab. Und in Davos, da steht der Ping Pong-Tisch gleich neben der Garderobe, das koordinative Training stösst dort auf grossen Anklang, von A wie Ambühl bis Z wie (Z)sykora.

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SLAPShots Bei sporttip zu gewinnen: Schweisstreibendes Training Amateurmannschaften aller Klassen bot sporttip, die Wettorganisation von Swisslos, einen besonderen Wettbewerb an: Ein Trainingslager konnte gewonnen werden, mit einem 90-minütigen Eistraining mit Weltmeistercoach und Fribourg-Legende Slava Bykov als krönendem Abschluss. Der EHC Herzogenbuchsee, in der Meisterschaft der vierten Amateurliga «zu hause», gewann den exklusiven Termin und wurde vom Clubtrainer der Spitzenmannschaft ZSKA Moskau sichtlich «geschlaucht». «Training ist Training», begründete Bykov trocken, weshalb er seinen temporären Schützlingen Alles abverlangte. Mit dem Entscheid, am Anlass teilzunehmen, tat sich der Russe überhaupt nicht schwer: «Das Eishockey muss bekannt gemacht werden –

und zwar auf allen Stufen», das sei Bykovs Motivation gewesen. Die motivierten Amateure aus Herzogenbuchsee lernten von der Legende ganz neue Trainingsmethoden kennen, üben sie sich doch sonst meist im «Mätschle». Doch

auch Bykov zog seine Lehren aus der Trainingsstunde: «Es ist die Freude am Spiel und die zwischenmenschlichen Beziehungen, die mich am Sport faszinieren.» Und die seien auf allen Leistungsstufen gleich zu gewichten, so die Legende.

Kaizen Kaizen, das Magazin von Montana Sport, publizierte den Auftritt ihrer Bekleidungsmarke «cross» an der diesjährigen SLAPSHOT-Golf Trophy prominent im ersten Bund ihres trendigen Kundenmagazins. «cross» kleidete im Rahmen der SLAPSHOT-Golf Trophy alle Teilnehmer mit einem Golf Cap ein, die Organisatoren wurden sogar von Kopf bis Fuss mit neuer cross-Bekleidung ausgestattet.

Eishockey im Gletscherpalast Noch ist es ein inoffizieller Weltrekord, das Eishockeyspiel, das der EHC Visp und der EV Zug auf 3883 Metern austrugen. Im Gletscherpalast auf nur 100 Quadratmetern massen sich jeweils drei Visper mit drei Zugern unter den Argus-

Resultat. Offensichtlich Spass hatten die teilnehmenden Teams, die alle ihre Akteure in das Testspiel mit besonderem Charakter schickten. Ein Testspiel mit

Vorbereitungscharakter konnte in dieser luftigen Höhe nicht erwartet werden. Allen bleibt aber ein einmaliges Erlebnis auf 3883 Metern in Erinnerung.

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augen von den Ex-Schiedsrichtern Willy Vögtlin und Reto Bertolotti. Ein Eishockeyspiel auf dieser Höhe, nur 595 Meter unterhalb der Spitze des Matterhorns, das gab es weltweit noch nie. Und so hofft Visps Geschäftsführer Sébastien Pico auf einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde. Das Spiel gewann schlussendlich der NL A-Vertreter aus Zug mit 9:8, allerdings erst im Penaltyschiessen. Der Sauerstoff reichte für eine Spieldauer von zehn Minuten, dafür befand sich der Puck aufgrund der kleinen und schier unbespielbaren Unterlage quasi permanent im Slot. Daher rührt auch das für ein zehnminütiges Eishockeysiel hohe

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Golf Aetingen/SO die erste SLAPSHOT wurde im Golf Limpachtal, darunter 9 NL eld mit 14 Golf-Flights, Am Dienstag, 20. Mai 2008 n. In einem starken Teilnehmerf Golf Eishockey Schweizer Meistertitel Trophy 2008 ausgetrage den Das EHC Biel-Bienne erstmals A-Teams, konnte sich der Nachwuchskasse. Slapshot, klirrender von CHF 5'000.00 für die . Bei eisigem Wind und ergolfen und einen Scheck hat diesen Scheck gesponsert 55 aktiven Hockey-Magazin der Schweiz, der starken Konkurrenz durchsetzen. Nebst den Der vor die Welt des Golfens eingeführt. Kälte konnten sich die Bieler auch 16 Nicht-Golfer in Golfern wurden am Nachmittag und Simon Moser belegte den zweiten Platz. Simon CROSS Flight mit Patrick «Die FTX Jacke begeistert. von der funktionellen CROSS WetterDie Helfer der Trophy waren auch den sehr windigen nur gut aus, sondern hielt Dem Gewinner des CROSS Jacke sieht nicht Mitorganisator Michel Bongard.An der Slapshot Golf der so stand,» bestens bedingungen FTX Jacke überreicht. ebenfalls eine CROSS ein modisches «Longest Drive» wurde Jeder Teilnehmer bekam leeren Händen nach Hause. Trophy ging keiner mit an den schönen Tag. CROSS Cap als Andenken

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Ich bin Fan von Dir – Nein, ich von Dir!

Er habe einen Kollegen, der sei ein grosser Fan von ihm und wolle ein Bild mit ihm schiessen, teilte der SLAPSHOT-Fotograf Züri West-Bandleader Kuno Lauener am Gurtenfestival mit. Bereitwillig stellte sich der Sänger zur Verfügung. Als der Fotograf kurzum den New York Islander

Mark Streit auf seinem Handy anrief und dieser zu Kuno Lauener kam, war nicht mehr klar, wer hier Fan von wem ist. Aus dem Zusammentreffen wurde ein veritables Fotoshooting, noch lange diskutierten die beiden Stars darüber, wer nun hier vor wem einen Kniefall macht.

Furrer trifft in Schwarze...

Der Cup ist wieder sauber

An alle, die den Stanley Cup einmal in ihrem Leben berühren, knuddeln – ja küssen – wollen: Kris Drapers Tochter Kamryn verwechselte den «heiligen Gral» mit ihrem Töpfchen – und erledigte ihr Geschäft ungezwungen im Stanley Cup, der begehrtesten Trophäe im Mannschaftssport. «Eine Woche nach unserem Stanley Cup-Sieg legte ich meine Tochter in die Cup-Schale – und da passierte es», gesteht der Detroit Red Wing ein. Draper (Bild) habe aber am selben Abend noch aus dem Cup getrunken, fügt er an. Die Reinigung hat der Kanadier also auch selbst übernonmmen.

Seine Qualitäten als Scharfschütze hat SCB-Verteidiger Philippe Furrer spätestens im Weltmeisterschafts-Viertelfinal von Québec City gegen Russland unter Beweis gestellt, als er mit voller Wucht ins eigene Netz traf. Beim traditionellen SommerMehrkampf der Berner Eishockeymannschaf ten traf der New York Rangers-Draft nun wieder ins richtige Schwarze. Teamgeist und Koordination war beim gemeinsamen Skilaufen (im Bild links) gefragt. Der Mehrkampf der Berner Eishockeyclubs wird traditionell als Teil der Saisonvorbereitung der Eishockeycracks durchgeführt und erfreut sich bei den Spielern grosser Beliebtheit.

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People Ein Club ist kein Stock… GOLFTURNIERE SIND BELIEBTE ANLÄSSE, DEN EISHOCKEYSPORT MIT DEM EISHOCKEYBUSINESS ZU VERBINDEN. SLAPSHOT HAT DIE GOLF TROPHIES DER ZSC LIONS UND DES SC BERN BESUCHT UND STELLTE FEST: NICHT JEDER EISHOCKEY-SCHARFSCHÜTZE SCHWINGT AUCH DEN GOLFCLUB MIT BRAVOUR. EINIGE TALENTE LIESSEN SICH ABER AUCH UNTER DEN KUFENSTARS AUSMACHEN. Im Eishockey Schweizer Meister, beim Golfen noch am «Schnuppern»: Die ZSC Lions bei einer Golfstunde auf dem Golfpark Ottelfingen

Die ZSC-Neuaquisitionen Domenico Pittis und Jean-Guy Trudel mit ihren «Flightpartnern».

ZSC-Stürmer Andrej Krutov und die Abwehrstrategen Radoslav Suchy und Ari Sulander.

Cyrill Bühler, Kim Lindemann und Kevin Gloor beim gemütlichen Apéro auf dem Golfpark Ottelfingen.

Zürich und Bern gemeinsam vereint: ZSC Lions-VR Tarzis Bono (links) und SCB-Vermarkter Erwin Gross (rechts).

Abwehrspieler Beat Forster, Altstar Jan Alston und der frisch gebackene Eishockeymeister Domenico Pittis.

Marc Schmidt, Kurt Iseli, Marc Weber und Kurt Dallmaier (v.l.n.r.)

Pascal Schläfli, Günter Seewer, Felix Marti und Bruno Krebs (v.l.n.r.)

Ruedi Lanzrein, Andreas Gautschi, Andreas Rössler und Ruedi Schnorf (v.l.n.r.)

Walter Scheibli (Mitte) und Ernst Meier (rechts) mit den neuen ZSC-Coaches Sean Simpson und Colin Muller.

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Spielplan Saison 08/09

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eite Freitag 1 Ambrì-P 12.12.2008 2.2008 EHC Biel iotta – ZSC Lions – Ambr Kloten FR Gotté ì-P – Kloten Flyers – GE Se iotta ro Lakers – SC Be HC Luga n – EV Zu Flyers rv rn – FR Go ette g SCL Tig – FR Go Lakers no – SC Be er Sonnta – EV Zu ttéron rn EV Zug s g – EHC Bittéron SCL Tig – HC Da g EHC Biel 11.01.2009 ers SCL Tig – Ambr el – GE Se vos ers Lakers ì-P – SC Be iotta rvette Sonnta HC Davo rn Samstag g 04.01. – EV Zu s HC Luga 08 2009 g – Lakers SC Bern 13.12.2008 Dienst no ag 13.0 Ambrì-P – EV Zu Freitag SC Lions HC Davo – FR Go ZS 1. io g Lakers tta C 20 Lions 09 ttéron Davos – SCL Tig EHC Biel 23.01.2009 HC Biel GE Serv s – HC – SCL Tig – GE Se Kloten Lugano et FR Gotté – ZSC Lio ers ers GE Serv – HC Lu Flyers Bern rv Kloten te – Do La ro et ke nnerst – EV Zu ette n gano Fly – Kloten ns Lakers te SCL Tig ag 15.0 – g EV Zug ers – Ambrrs Am ZS br er Di C Lions ì-P Flyers 1.2009 enstag ì-P Dienst EV Zug s – SCL Tig iotta 8 – Kloten – SCL Tig iotta ag –Lakers Ambrì-P 10.02.2009 ers SC Bern 06.01.2009 ers Samstag io – EHC Bi Flyers Davos tta Dienst Fr ZSC Lio eitag 16 – SC Be ag el NLA-PLA EHC Biel – ZSC Lio Ambrì-P 24.01.2009 ns Mittwoc rn .0 Ambrì-P 23.12.2008 ottéron 1. FR 20 Gottéro – Lakers 09 YOFFS h 18.02. HC Davo – EV Zu ns HC Davoiotta – Lake ZS n C FR Gottéiotta – EHC ug 1/4-Fina 2009 Lio 2009 GE – HC Da g Freitag ns rs Servet Bi FR Gotté s – Ambr FR Gotté s – SC Be – SC Be GE Serv ron 26. 02. ls: – HC Lu el gano SCL Tig te ì-Piotta – EHC Bi vos Lakers 13.02.2009 ron rn rn et / 28 ga ers Kloten ron – HC Fr el – GE ei Lakers te EH Lu 05 – ZSC Lio no ta -Piotta Se Fly gano C Biel . 03. / 07 . 02. / 03. 03. g 20.02. – HC Lu ZSC Lio – EHC Bi HC Luga ers – SCL rvette ns SC ns SC ga . 20 – 03 L SC no el Kl Be 09 Tig . – 12 oten L Tiger ers Tig / 10. 03 Samstag rn Kloten no er . 03. EV Zug – HC Da . – Lakers ers EV Zug s EHC Biel – ZSC Lio Flyers – Lakers EV Zug s – SC Be Flyers SC Bern 17.01.2009 SCL Tig – HC Lu vos 1/2-Fina rn Freitag ers FR Gotté – GE Se ns – ZSC Lio ga – HC Da EHC Biel – SCL Tig – Ambr no rvette 14. 03. ls: vos Ambrì-P 09.01.2009 Sonnta GE Serv ron ì-Piotta – Ambr ns Freitag / 17. 03 HC Davo ette – Ambr ers g 25.01. ette ì-Piotta 02.01.20 . 21 SCL Tig iotta – FR Go / s ì-P SC . 19 Kl 03 20 – ot io . SC Be ./ 03 HC Da en Fly tta 09 ers rn Kloten Bern 09 – EV Zu yers Samstag 28. 03. 24. 03. / 26. 03 . Fly – HC Da ttéron Kloten SCL Tig ers – HC vos – EV Zu EHC Biel – GE Se HC Luga ers – Lake g . Flyers Luga ers Ambrì-P 14.02.2009 vos g rv Samstag rs – HC Da – EV Zu no ZSC Lio – Lakers ette Final: ZSC Lio no – FR Go SC Bern iotta – EV Zu g vos ns SC Bern 10.01.2009 ns Freitag Samstag g – HC Lu 31.03. – GE Se ttéron EHC Biel 30.01.20 – Kloten 21 ga / HC .0 02 – no SC rv Am 2. . 04. / 04 Lakers Davos ette 2009 Samstag Bern 09 brì-Piotta 07. 04. Sonnta HC Davo – SCL Tig Flyers rs . 04 03 FR / g . 09 – GE HC 18 .0 Gotté – HC Lu EHC Bi – GE Se . 04. / 11 GE Serv 1.2009 Servet .01.2009 Davo Ambrì-P 13. 04. FR Gotte s – GE Se ers ga rv ette . 04. Kloten ron – SCL Tig el Kloten te HC Luga s – SCL Tig no – FR Go ette rv – HC Da Fly Lakers iotta – SC Be Fly HC Luga ron – Lakers ette vos HC Luga ers – GE Se ers EV Zug ers – EHC ers rn Lakers no no – SCL Tigttéron EV Zug – ZSC Lio rv Bi – ZSC Lio EV Zug no – Ambr ette ZSC Lio – FR Go el – SC Be ers ns ì-Piotta – Kloten ns So ns NL tté rn nn Aro ta Pl n – ZSC Lio Samstag EV Zug ay g Flyers – EHC Bi Dienst GE Serv 15.02.2009 2009: Gl outs / Ligaqua ns 31.01.20 ag Kloten et eiche Da – Kloten el lif 09 GE Serv 20.01.2009 Fly Kloten te – SC Be ten wie ikation Flyers ette Flyers EHC Biel ers – Ambr rn Playoffs – HC Lu ì-P – FR Go FR Gotté gano – ZSC Lio iotta ttéron Dienst ro n ns ag HC Luga – SC Be Ambrì-P 17.02.2009 no rn – HC Da GE Serv iotta – HC vos Da 22. April et Produc Lakers te – FR Go vos t by Eishocke bis 10. Mai 2009 – HC Lu ttéron Bern un y-WM in gano d Kloten abo@sl ap www.sl shot .ch apshot .ch g

Spielplan der Saison 2008/2009 Freitag 05.09.2008 Ambrì-Piotta – FR Gottéron SC Bern – EHC Biel HC Davos – GE Servette Lakers – ZSC Lions SCL Tigers – HC Lugano EV Zug – Kloten Flyers

.CH

Samstag 06.09.2008 EHC Biel – Lakers FR Gottéron – HC Davos GE Servette – Ambrì-Piotta HC Lugano – Kloten Flyers ZSC Lions – SC Bern EV Zug – SCL Tigers Dienstag 09.09.2008 Ambrì-Piotta – HC Davos EHC Biel – FR Gottéron GE Servette – HC Lugano Lakers – SC Bern SCL Tigers – Kloten Flyers ZSC Lions – EV Zug Freitag 12.09.2008 HC Davos – ZSC Lions FR Gottéron – Lakers HC Lugano – SCL Tigers EV Zug – EHC Biel Ambrì-Piotta – Kloten Flyers Samstag 13.09.2008 EHC Biel – HC Lugano Lakers – Kloten Flyers SCL Tigers – HC Davos ZSC Lions – FR Gottéron Dienstag 16.09.2008 GE Servette – EV Zug FR Gottéron – SC Bern ZSC Lions – HC Davos Freitag 19.09.2008 Ambrì-Piotta – ZSC Lions SC Bern – Kloten Flyers EHC Biel – GE Servette FR Gottéron – HC Davos HC Lugano – EV Zug Lakers – SCL Tigers

Samstag 20.09.2008 HC Davos – SC Bern GE Servette – Lakers SCL Tigers – FR Gottéron ZSC Lions – HC Lugano EV Zug – Ambrì-Piotta Dienstag 23.09.2008 EHC Biel – SC Bern FR Gottéron – Ambrì-Piotta HC Lugano – HC Davos Lakers – ZSC Lions SCL Tigers – GE Servette Donnerstag 25.09.2008 Ambrì-Piotta – EHC Biel SC Bern – ZSC Lions HC Davos – GE Servette FR Gottéron – Kloten Flyers HC Lugano – Lakers EV Zug – SCL Tigers Dienstag 30.09.2008 ZSC Lions – EHC Biel Freitag 03.10.2008 Ambrì-Piotta – Lakers SC Bern – HC Lugano HC Davos – EHC Biel GE Servette – Kloten Flyers ZSC Lions – SCL Tigers EV Zug – FR Gottéron Samstag 04.10.2008 EHC Biel – ZSC Lions FR Gottéron – GE Servette Kloten Flyers – HC Davos HC Lugano – Ambrì-Piotta Lakers – EV Zug SCL Tigers – SC Bern Dienstag 07.10.2008 SC Bern – GE Servette ZSC Lions – Kloten Flyers Freitag 10.10.2008 Ambrì-Piotta – GE Servette

SC Bern EHC Biel HC Davos HC Lugano

– EV Zug – SCL Tigers – Lakers – FR Gottéron

Samstag 11.10.2008 GE Servette – ZSC Lions Kloten Flyers – HC Lugano Lakers – EHC Biel SCL Tigers – Ambrì-Piotta A b o -H EV Zug – oHC tlinDavos e

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031 740 97 67 Dienstag 14.10.2008 SC Bern – Lakers HC Davos – Ambrì-Piotta FR Gottéron – EHC Biel Kloten Flyers – SCL Tigers HC Lugano – GE Servette EV Zug – ZSC Lions Freitag 17.10.2008 Ambrì-Piotta – Kloten Flyers EHC Biel – EV Zug GE Servette – SC Bern Lakers – FR Gottéron SCL Tigers – HC Lugano Samstag 18.10.2008 SC Bern – Ambrì-Piotta HC Davos – SCL Tigers FR Gottéron – ZSC Lions Kloten Flyers – Lakers HC Lugano – EHC Biel EV Zug – GE Servette Freitag 24.10.2008 HC Davos – FR Gottéron GE Servette – EHC Biel Kloten Flyers – SC Bern SCL Tigers – Lakers ZSC Lions – Ambrì-Piotta EV Zug – HC Lugano Samstag 25.10.2008 Ambrì-Piotta – EV Zug SC Bern – HC Davos EHC Biel – Kloten Flyers FR Gottéron – SCL Tigers HC Lugano – ZSC Lions Lakers – GE Servette Montag 27.10.2008 ZSC Lions – Lakers Dienstag 28.10.2008 Kloten Flyers – EV Zug Ambrì-Piotta – FR Gottéron SC Bern – EHC Biel HC Davos – HC Lugano GE Servette – SCL Tigers

Sonntag 16.11.2008 FR Gottéron – HC Lugano EV Zug – SC Bern

Montag 17.11.2008 ZSC Lions – Ambrì-Piotta Dienstag 18.11.2008 GE Servette – HC Davos Kloten Flyers – FR Gottéron Lakers – HC Lugano SCL Tigers – EV Zug

Freitag 21.11.2008 HC Davos – Ambrì-Piotta Kloten Flyers – SCL Tigers Lakers – EHC Biel Samstag 22.11.2008 Ambrì-Piotta – HC Davos EHC Biel – SC Bern FR Gottéron – GE Servette SCL Tigers – Kloten Flyers EV Zug – HC Lugano Sonntag 23.11.2008 SC Bern – ZSC Lions GE Servette – FR Gottéron Dienstag 25.11.2008 Kloten Flyers – EHC Biel ZSC Lions – SC Bern HC Lugano – EV Zug

EN.

Freitag 02.01.2009 SC Bern – GE Servette EHC Biel – Lakers ZSC Lions – HC Lugano

Samstag 03.01.2009 GE Servette – HC Davos Kloten Flyers – SC Bern Lakers – FR Gottéron Die N tional SCL aTigers Leagu – EHC Biel e A live Teleclub EV Zug – Ambrì-Piotta ! ist digi Kab tal

em elnetz oder üb pfangbar im er Bluew Jetz Sonntag 04.01.2009 in TV. t abon n ie liveHC ren un – EV Zug mitLugano d fi www.t ebern: 04 4 –7SCL Tigers eleclu Ambrì-Piotta 8 b.ch o 94 der im 7 87 HandLions Davos – ZSC el

FR Gottéron

– Kloten Flyers

Dienstag 06.01.2009 SC Bern – ZSC Lions EHC Biel – EV Zug HC Davos – Ambrì-Piotta FR Gottéron – GE Servette Kloten Flyers – SCL Tigers HC Lugano – Lakers

NL A Saison -Spielplan 2008 / 2009 FR Gottéron HC Lugano Lakers SCL Tigers

– SC Bern – HC Davos – GE Servette – EV Zug

Samstag 10.01.2009 SC Bern – Lakers HC Davos – EHC Biel FR Gottéron – SCL Tigers Kloten Flyers – GE Servette HC Lugano – Ambrì-Piotta EV Zug – ZSC Lions

Freitag 13.02.2009 Lakers – EHC Biel ZSC Lions – HC Davos EV Zug – HC Lugano SCL Tigers – Ambrì-Piotta

Samstag 29.11.2008 Ambrì-Piotta – HC Lugano EHC Biel – HC Davos Lakers – SC Bern SCL Tigers – FR Gottéron

Sonntag 11.01.2009 EHC Biel – SC Bern Lakers – EV Zug

Sonntag 30.11.2008 ZSC Lions – EV Zug

Donnerstag 15.01.2009 ZSC Lions –Lakers

Dienstag 02.12.2008 SC Bern – Ambrì-Piotta EHC Biel – GE Servette HC Davos – FR Gottéron Kloten Flyers – EV Zug HC Lugano – SCL Tigers

Freitag 16.01.2009 FR Gottéron – HC Davos GE Servette – EHC Biel SCL Tigers – HC Lugano

Freitag 05.12.2008 FR Gottéron – ZSC Lions HC Lugano – EHC Biel EV Zug – SC Bern

Sonntag 07.12.2008 Ambrì-Piotta – GE Servette HC Davos – Kloten Flyers SCL Tigers – Lakers

Samstag 15.11.2008 Ambrì-Piotta – SCL Tigers SC Bern – FR Gottéron EHC Biel – Lakers HC Davos – EV Zug HC Lugano – Kloten Flyers ZSC Lions – GE Servette

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Freitag 28.11.2008 SC Bern – EHC Biel HC Davos – SCL Tigers FR Gottéron – Ambrì-Piotta Kloten Flyers – ZSC Lions HC Lugano – GE Servette EV Zug – Lakers

Samstag 01.11.2008 ZSC Lions – EHC Biel Ambrì-Piotta – HC Lugano SC Bern – SCL Tigers HC Davos – Kloten Flyers GE Servette – FR Gottéron EV Zug – Lakers

Freitag 14.11.2008 Kloten Flyers – ZSC Lions SCL Tigers – EHC Biel Lakers – HC Davos

– SC Bern – HC Davos

Dienstag 10.02.2009 Ambrì-Piotta – SC Bern ZSC Lions – Lakers

Samstag 06.12.2008 SC Bern – HC Davos EHC Biel – FR Gottéron GE Servette – EV Zug Kloten Flyers – HC Lugano Lakers – Ambrì-Piotta ZSC Lions – SCL Tigers

Donnerstag 13.11.2008 GE Servette – Ambrì-Piotta

SCL Tigers EV Zug

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Freitag 09.01.2009 Ambrì-Piotta – FR Gottéron SCL Tigers – HC Davos

Freitag 31.10.2008 EHC Biel – HC Davos FR Gottéron – EV Zug Kloten Flyers – GE Servette HC Lugano – SC Bern Lakers – Ambrì-Piotta SCL Tigers – ZSC Lions

Dienstag 11.11.2008 Kloten Flyers – EV Zug EHC Biel – Ambrì-Piotta ZSC Lions – FR Gottéron

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Dienstag 09.12.2008 GE Servette – Kloten Flyers Freitag 12.12.2008 Ambrì-Piotta – ZSC Lions EHC Biel – Kloten Flyers FR Gottéron – EV Zug HC Lugano – SC Bern Lakers – HC Davos SCL Tigers – GE Servette Samstag 13.12.2008 SC Bern – FR Gottéron HC Davos – HC Lugano GE Servette – Lakers Kloten Flyers – Ambrì-Piotta EV Zug – SCL Tigers Dienstag 23.12.2008 Ambrì-Piotta – EHC Biel FR Gottéron – HC Lugano GE Servette – ZSC Lions Lakers – Kloten Flyers

Dienstag 13.01.2009 ZSC Lions – Kloten Flyers

Samstag 17.01.2009 SC Bern – SCL Tigers EHC Biel – Ambrì-Piotta HC Davos – EV Zug Kloten Flyers – Lakers HC Lugano – FR Gottéron ZSC Lions – GE Servette Sonntag 18.01.2009 Ambrì-Piotta – SC Bern Lakers – ZSC Lions EV Zug – Kloten Flyers Dienstag 20.01.2009 GE Servette – HC Lugano HC Davos – Lakers Freitag 23.01.2009 EHC Biel – HC Lugano GE Servette – Ambrì-Piotta Lakers – SCL Tigers Samstag 24.01.2009 Ambrì-Piotta – Lakers HC Davos – SC Bern FR Gottéron – EHC Biel HC Lugano – Kloten Flyers SCL Tigers – ZSC Lions EV Zug – GE Servette Sonntag 25.01.2009 SC Bern – EV Zug Kloten Flyers – HC Davos Freitag 30.01.2009 SC Bern – HC Lugano GE Servette – SCL Tigers Kloten Flyers – EHC Biel EV Zug – FR Gottéron Samstag 31.01.2009 Kloten Flyers – Ambrì-Piotta EHC Biel – ZSC Lions

Samstag 14.02.2009 Ambrì-Piotta – EV Zug SC Bern – Kloten Flyers EHC Biel – SCL Tigers HC Davos – GE Servette FR Gotteron – Lakers HC Lugano – ZSC Lions Sonntag 15.02.2009 GE Servette – SC Bern Kloten Flyers – FR Gottéron Dienstag 17.02.2009 Ambrì-Piotta – HC Davos GE Servette – FR Gottéron Lakers – HC Lugano SCL Tigers – Kloten Flyers EV Zug – EHC Biel Mittwoch 18.02.2009 ZSC Lions – SC Bern Freitag 20.02.2009 SC Bern – Lakers EHC Biel – ZSC Lions FR Gottéron – Ambrì-Piotta GE Servette – HC Davos Kloten Flyers – HC Lugano SCL Tigers – EV Zug Samstag 21.02.2009 Ambrì-Piotta – GE Servette HC Davos – FR Gottéron HC Lugano – SCL Tigers Lakers – SC Bern ZSC Lions – EHC Biel EV Zug – Kloten Flyers 22. April bis 10. Mai 2009 Eishockey-WM in Bern und Kloten NLA-PLAYOFFS 2009 1/4-Finals: 26. 02. / 28. 02. / 03. 03. / 05. 03. / 07. 03. / 10. 03. / 12. 03. 1/2-Finals: 14. 03. / 17. 03. / 19. 03. / 21. 03. / 24. 03. / 26. 03. / 28. 03. Final: 31. 03. / 02. 04. / 04. 04. / 07. 04. / 09. 04. / 11. 04. / 13. 04. NL A-Playouts / Ligaqualifikation 2009: Gleiche Daten wie Playoffs

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MARK STREIT in Bern Geboren: 11. Dezember 1977 kg Grösse: 180 cm Gewicht: 98 Position: Verteidiger Stock: links Assists: 45 Länderspiele: 159 Tore: 28 NHL-Regular Season Stats Season

Team

GP

2005 - 2006 Canadiens 48 2006 - 2007 Canadiens 76 2007 - 2008 Canadiens 81 205 Total Regular Seasons

NHL-Playoff Stats Season

Fotos: Peter Eggimann

2005 - 2006 2007 - 2008 Total Playoff

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...MARK STREITS AUTOGRAMMKARTE. NACH SEINEM NHL-TRANSFER VON MONTREAL NACH NEW YORK HATTE MARK STREIT BEDARF AN NEUEN AUTOGRAMMKARTEN. ALS DER SCHWEIZER INTERNATIONALE DIE SLAPSHOT-REDAKTION ANFRAGTE, WAR SLAPSHOT SCHNELL UND GERNE BEREIT, STREIT ZWEI INDIVIDUELLE AUTOGRAMMKARTEN ZU GESTALTEN. DER AUFSTREBENDE STAR WAR VON DA AN IN DEN ENTSTEHUNGSPROZESS SEINER NEUEN AUTOGRAMMKARTE INVOLVIERT (SIEHE BILDER LINKS). AUF SEITE 72 VERLOST SLAPSHOT NUN 20 MARK STREIT-AUTOGRAMMKARTEN MIT ORIGINALUNTERSCHRIFT.

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Focus PETTERI NUMMELIN, JEAN-GUY TRUDEL, BRADY MURRAY: SPEKTAKULÄRE NL A-RÜCKKEHRER PRÄGTEN DAS VORSAISON-TRANSFERGESCHEHEN. EIN BEKANNTES GESICHT SORGT MIT SEINEM SCHWEIZ-COMEBACK ABER FÜR GANZ BESONDEREN WIRBEL. KOMPLETT UNERWARTET KEHRT MARTIN PLÜSS NACH VIER JAHREN BEI DEN FRÖLUNDA INDIANS AUF DIE EINHEIMISCHEN EISFELDER ZURÜCK – IM TRIKOT DES SC BERN. EINE REKAPITULATION DES BLOCKBUSTER-TRANSFERS 2008/09.

Blockb


Top-Transfers

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Focus

«Der Plüss-Transfer hat mich völlig auf dem falschen Fuss erwischt. Niemand hat mit diesem ‹move› gerechnet.» André Rufener, Spieleragent und Ex-Kloten Flyer, spricht aus, wie sich die Eishockey-Schweiz nach der Bekanntgabe des Wechsels im vergangenen Mai gefühlt hatte. Zeitpunkt, Teamwahl und Plüss’ Status mixten sich zur meistbeachteten Transfer-Meldung der kurz bevorstehenden Saison: Der einzige Schweizer Stürmer, welcher sich in einer ausländischen Topliga durchzusetzen vermochte, kehrt Schweden trotz noch laufendem Dreijahres-Vertrag den Rücken, um beim SC Bern – und nicht seinem erwarteten zukünftigen Arbeitgeber ZSC Lions – anzuheuern. Martin Plüss’ Wechsel von Frölunda nach Bern verdient, wie die Wechsel von Petteri Nummelin nach Lugano oder von Jean-Guy Trudel nach Zürich das Prädikat «Blockbuster».

ausschöpfen zu können als zuletzt in Göteborg.» Plüss wird für den stargespickten SCB-Kader einen Gewinn darstellen. Gewinner kennt der Transfer aber auch noch einen anderen.

LEUENBERGERS COUP SCB-General Manager Sven Leuenberger macht keinen Hehl daraus, stolz über seinen Coup zu sein: «Dieser Transfer ist spezieller als die Übernahme von Patrik Bärtschi vor zwei Jahren, weil es von A-Z mein Deal ist.» Sei-

«BERN SUCHTE EINEN CENTER. DIE PERSPEKTIVEN BEIM SCB SIND NICHT ZULETZT WEGEN DER ANSTEHENDEN QUALIFIKATION ZUR CHAMPIONS HOCKEY LEAGUE GUT.» MARTIN PLÜSS, STÜRMER SC BERN

«Blockbuster»-Transfers sind Clubwechsel, die das Gesicht einer Organisation verändern. Im Falle von Martin Plüss, Petteri Nummelin oder Jean-Guy Trudel ist dieser Umstand gegeben. Plüss selber, welchem das durch seinen Wechsel erzeugte Aufsehen nicht nur behagt, begründet den Transfer zum SC Bern mit den sportlichen Aussichten in der Hauptstadt: «Bern suchte einen Center. Die Perspektiven beim SCB sind nicht zuletzt wegen der anstehenden Qualifikation zur Champions Hockey League gut. Die Situation passte einfach. Ich hoffe, in Bern mein Potential wieder besser

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nen Anfang nahm der Transfer paradoxerweise bei Plüss’ letzter Frölunda-Vertragsverlängerung vom März 2007. Leuenberger hielt auch danach den Kontakt zu seinem Wunschkandidaten, um von ihm regelmässig taufrische Informationen über den schwedischen Spielermarkt zu erhalten. Aus den unregelmässigen Gesprächen entwickelte sich in den Wochen vor dem Transferschluss vom 31. Januar 2008 ein intensiver Ausstauch mit mehreren Telefongesprächen pro Woche, bei denen es aber weiterhin ausschliesslich um potentielle SCB-Söldner ging.


Top-Transfers «Nach der Saison rief ich dann noch einmal an», erläutert Leuenberger, «und merkte, dass Martin nicht glücklich klang. Ich tönte da die ‹Option SCB› an. Wenige Tage später rief er mich zurück und fragte, ob der SCB tatsächlich Interesse an ihm hätte. Ab da waren wir in Verhandlungen.» In Leuenbergers Geheimplan waren neben den beiden Protagonisten nur noch zwei weitere Personen eingeweiht: SCB-CEO Marc Lüthi sowie Martin Plüss’ Ehefrau. Plüss, welcher schon zu Kloten-Zeiten alle seine Deals ohne Agent bewerkstelligte, verzichtete auch diesen Frühling auf einen Aussenstehenden. Was wenig konkret mit einem informellen Telefonanruf begann, wurde am 15. Mai mit der Unterzeichnung eines Dreijahres-Vertrages besiegelt. Sven Leuenberger ist es gelungen, Martin Plüss aus dem Nichts nach Bern zu transferieren.

UNTERLASSUNGSSÜNDEN ZÜRICH UND LUGANO?

IN

Spricht man von Gewinnern, sind die Verlierer meist nicht weit. Bei allen vier Vertragsverhandlungen seit Martin Plüss’ Entscheidung, die Kloten Flyers 2004 zu verlassen, haben der HC Lugano und insbesondere die ZSC Lions zum Teil intensiv um den Nationalstürmer gebuhlt. «Vor allem 2007 war ich nahe dran, bei den Lions zu unterschreiben», enthüllt Plüss und gibt den Anstoss zur Frage, ob es die Lions in diesem Frühling verpasst haben, sich die Dienste am 31-Jährigen zu sichern. Lions-Sportchef Peter Iten verneint mit der Begründung, sein Team sei im April 2008 bereits komplett gewesen. Auch Jörg Eberle, Sportchef des HC Lugano, schaut ohne schlechtes Gefühl auf die aktuelle SCB-Spielerliste: «Hätte der Spieler auf den Transfermarkt gewollt, so hätte er seine Absichten öffentlich gemacht.» Dies war aber gerade nicht Martin Plüss’ Absicht, welcher es bereits zu Kloten-Zeiten bei Vertragsgesprächen nie auf ein Offerten-Hochschaukeln und Geld-

Die Chronologie des Plüss-Tra nsfers 30. JANUAR 2004 Martin Plüss kommuniz ier t, dass er die Kloten Flyers Ende Saison ver lassen wird. Aussichtsreichste Kandidaten: ZSC Lions, HC Lugano, Frölunda (Swe).

21. FEBRUAR 2004 Plüss unterzeichnet ein en Einjahres-Vertrag mit den Frölunda Indian s. 22. JANUAR 2005 Ver tragsverlängerung um ein Jahr. 19. JANUAR 2006

Ver tragsverlängerung

um ein Jahr.

16. MÄRZ 2007 Plüss ist kurz davor, bei den ZSC Lions zu unterschreiben, verlänger t aber schliesslich in Göteborg um weitere dre i Jahre. Unter anderem hat auch der SCB mit ihm Gespräche geführt.

31. JANUAR 2008 Transferschluss NL A. 11. MÄRZ 2008 Der SCB scheidet gegen Gottéron aus (PlayoffViertelfinale). 22. MÄRZ 2008 Die Frölunda Indians sch eiden gegen Färjestads BK aus (Playo ff-Vier telfinale).

ENDE MÄRZ 2008 Sven Leuenberger nim mt erneut Kontakt mit Martin Plüss auf, um des sen Situation abzuchecken. Innert Wo chenfrist und drei Telefonaten besteht geg enseitiges, konkretes Interesse. APRIL 2008 Martin Plüss informier t die ZSC Lions, dass er sich in Verhandlungen mit dem SCB befinde.

SCB -GM Sven Leuenberg er bleibt in der Folge in regelmässigem, telefo 15. MAI 2008 nischen Kontakt mit Martin Plü ss. Als Kenner Der Deal ist per fekt: Plü des CH -Eishockeys ss unterzeichnet beim dient er Leuenberger als SCB einen Ver trag übe r drei Jahre. Informant für die Schwedische Liga. Plü ss geht die Abmachu ng ein , diese Infos niema 22. MAI 2008 ndem sonst weiterzugeben. Der Transfer wird kom munizier t.

WOCHEN VOR TRANSFERSCHLUSS

Der Kontakt zwischen Leuenberger und Plüss intensivie rt sich (mehrere Telefonate pro Woche). SL holt bei MP Infos über in den Elitserien eng agierte, potentielle SCB-Sölde r ein (Playoff-Verstärkungen ).

Gefeilsche abgesehen hatte. Diese Verhandlungs-Fairness dankten ihm die ZSC Lions jeweils: «Sie waren immer sehr kulant mit mir und haben mir für meine Entscheidungen einige Male sehr lange Zeit gegeben.» So überrascht es auch nicht, dass Sportsmann Plüss, welcher einst verlauten liess, sich bei einer Schweiz-Rückkehr den ZSC Lions anzuschliessen, die Zürcher im April diesen Jahres informierte, dass er sich mit dem SC Bern, seiner einzigen Option, in Verhandlungen befinde.

GUTE AUSSICHTEN

Magnus – der Grosse. Martin Plüss nimmt weit mehr als nur diesen Spitznamen aus Schweden mit nach Bern. Gross wer-

3. JUNI 2008 Plüss reist zum letzten Mal nach Göteborg, um sein Schweden-Engagem ent auch administrativ abzuschliessen. 4. AUGUST 2008 Martin Plüss trif ft definit iv in Bern ein (nach individuellem Som mertraining in Zürich ).

den in Bern neben den Zielen traditionell auch die Hoffnungen des clubeigenen Umfelds sein. Plüss dürfte in der Hauptstadt dank seiner Vergangenheit und Reputation einer mit einem Ausländer vergleichbaren Erwartungshaltung begegnen. Der Musterprofi scheint aber für die Herausforderung SCB mental gewappnet zu sein, sind doch Eishockey-Euphorie, Druck sowie hohe Ambitionen ihm bestens bekannte Parameter aus vier Jahren Frölunda Indians. Der vielseitige Stürmer kommt taktisch und an Erfahrung weiter gereift zurück in die Schweiz. Nach einer unglücklichen Saison kann Plüss in Bern wieder die tragende Rolle übernehmen, welche er sich selber zum Ziel gesetzt hat. Dabei wird der Zürcher auf seiner bevorzugten Center-Position zum Einsatz kommen, und nicht wie oftmals in der letzten Frölunda-Saison auf den Flügel ausweichen müssen. Gelingt es Martin Plüss in neuem Umfeld, seine bekannten Stärken wieder aufs Eis zu bringen, wird dem kampfstarken Stürmer nicht nur der Sprung zurück in die Nationalmannschaft, sondern auch die Rechtfertigung seines ersten im Bern-Dress erlangten Titels gelingen: Dem des Blockbuster-Transfers 2008/09 schlechthin. ●

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Focus MARTIN PLÜSS LOGE Für das Fotoshooting mit Martin Plüss verlegte SLAPSHOT eine der neuen VIP-Logen der PostFinance-Arena auf den Bundesplatz. Mit Lastwagen und mit der freundlichen Unterstützung des SCBLogeneinrichters Meer AG transportierte SLAPSHOT ein Logen-Sofa auf den Bundesplatz und kreierte vor dem Bundeshaus Martin Plüss’ ganz private Loge. Der Rummel brachte schnell einige SCB-Fans auf den Plan, die sich Autogramme ergatterten. Vorerst allerdings nur von dem SCB-Akteur, der bereits eine Legende ist: Die ersten Autogrammjäger machten bei Chef Sven Leuenberger Halt – und rannten an Martin Plüss, der noch eine SCBLegende werden muss, vorbei. Zum Schluss des Fotoshootings auf dem Bundesplatz waren dann aber auch Martin Plüss-Autogramme gefragt. War es nicht der in Bern noch unbekannte Plüss, so war es zumindest sein Gin Tonic T-Shirt, das den Blockbuster-Transfer des SCB schliesslich entlarvte.

Stimmen zum Plüss-Transfer

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SEPTEMBER ’08

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Lausanne

KÖBI KÖLLIKER, ASSISTENZTRAINER NATIONALMANNSCHAFT

«Im Umfeld der Nationalmannschaft wussten wir wenig vor der Bekanntgabe des Transfers, dass Martin einen Wechsel anstreben würde. Als bestandener NL A-Spieler mit Auslanderfahrung wird er beim SCB fast die Position eines Ausländers einnehmen können. Wenn er mit diesem Neustart zu seinem Spiel zurückfindet, ist dies auch für seine Nationalmannschafts-Karriere eine sehr positive Entwicklung.»

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ray

«Ich habe vor dem Transfer noch mit Spielern unseres Teams gesprochen, welche mit Martin trainierten. Die ha-

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FELIX HOLLENSTEIN, ASSISTENT KLOTEN FLYERS

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«Ich rechnete damit, dass ‹Plüssi› in Göteborg bleiben würde. Wir haben im Team die Meldung des Transfers auch erst wenige Tage vor der offiziellen Bekanntmachung erfahren. Es freut mich sehr, dass wir wieder im selben Team spielen können. Er ist ein dominierender Spieler, welcher eine grosse Erfahrung aus Schweden mitbringt, dies aus einer Liga, welche besser ist als die unsrige. Ob wir dann zusammen in einer Linie spielen werden, wird sich zeigen. Klar ist, dass es mit Martin einfacher wird, unser Ziel, vier starke Linien aufs Eis zu bringen, zu erreichen.»

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PETER ITEN, SPORTCHEF ZSC LIONS «Martins Wechsel zum SCB hat uns in Zürich nicht besonders überrascht, da wir im Frühling wussten, dass er eine Veränderung anstreben würde. Zum Zeitpunkt unseres letzten Kontaktes, im April 2008, war das Lions-Team bereits komplett. Martin kann dank seiner Klasse zu einem Berner Schlüsselspieler und einem der dominierenden Akteure der gesamten Liga werden.»

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PATRIK BÄRTSCHI, PLÜSS’ UND NEUER TEAMKOLLEGE

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BENJAMIN PLÜSS, SPIELER VON FRIBOURG-GOTTÉRON, BRUDER VON MARTIN PLÜSS

«Ein paar Wochen vor der offiziellen Meldung von Martins Clubwechsel haben wir zusammen telefoniert, und er hat da angetönt, dass er über eine Veränderung nachdenkt. Er hat dabei aber keine konkreten Details preisgegeben. Sein überraschender Wechsel freut mich: So sind wir uns geographisch wieder etwas näher. Ich denke, dass Martin in Bern unter anderem wegen seiner Persönlichkeit viel wird bewegen können. Der Druck wird dank der starken Mannschaft nicht alleine auf seinen Schultern lasten.»

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«Martin Plüss befand sich noch in einem laufenden Vertrag in Schweden, darum war ich überrascht, von seinem Wechsel zum SCB zu hören – auch wenn bekannt war, dass die Berner seit längerer Zeit mit ihm in Kontakt standen. Es war Plüss’ alleinige Entscheidung, zum SCB zu gehen, er hat ja mit niemandem sonst verhandelt. Auch wir hatten zum Jahresbeginn keinen Kontakt mit ihm.»

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JÖRG EBERLE, SPORTCHEF HC LUGANO

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ben aber keine Anzeichen eines Wechsels mitbekommen. Ich war dann auch entsprechend überrascht, dass er seinen Vertrag in Schweden nicht erfüllt. Eigentlich hätte ich in einem solchen Fall dann erwartet, dass er zurück zu seinen Wurzeln kommen würde, zu einem Zürcher Club. Hätten wir in Kloten von Martins Wechselgelüsten erfahren, hätten wir ihn auch kontaktiert.»

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«Vor vier Jahren mussten wir akzeptieren, dass Martin Plüss die Kloten Flyers verlassen wollte. Bei dem von Frölunda in Aussicht gestellten Salär und der Chance auf persönliche Weiterentwicklung war es sein Recht, zu gehen. Wir standen danach nicht mehr in Kontakt mit Martin und haben uns in diesem Frühling nicht mit seiner Rückkehr in die Schweiz befasst, da wir der Meinung waren, dass er seinen laufenden Vertrag in Schweden erfüllen würde. Mit dem SCB hat nun diejenige Mannschaft das Rennen um Plüss gemacht, welche clever gehandelt, richtig spekuliert und konstant den Kontakt zu ihm gehalten hat.»

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PETER BOSSERT, VERWALTUNGSRATSPRÄSIDENT EHC KLOTEN SPORT AG

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MARTIN PLÜSS IST EIN BLOCKBUSTER-TRANSFER, WEIL ER DAS GESICHT DES SC BERN VERÄNDERN WIRD. ANDERE NL A-TEAMS HABEN EBENSO BLOCKBUSTERTRANSFERS GETÄTIGT. IN DER FOLGE DIE SPIELERBEWEGUNGEN, DENEN SLAPSHOT DAS PRÄDIKAT «BLOCKBUSTER» ZUSPRICHT: Petr Sykora Pardubice - HC Davos Rückennummer 27, Center/Flügel, geboren am 21. 12. 78, 191 cm, 101 kg. Qualitativ einer der besten Ausländer, der jemals in der Schweiz gespielt hat. Kann er sich integrieren?

Petteri Nummelin Minnesota - HC Lugano Rückennummer 33, Verteidiger, geboren am 25. 11. 72, 177 cm, 83 kg. Der Finne stellt sich in Lugano gleich an die Spitze der Nahrungskette und des Powerplays.

Martin Steinegger SC Bern - EHC Biel Rückennummer 40, Verteidiger, geboren am 15. 02. 72, 187 cm, 92 kg. Die Rückkehr des jüngsten Captains der Clubgeschichte sorgt für Integration und Vertrauen.

Sandy Jeannin HC Lugano - HC Fribourg Rückennummer 58, Verteidiger, geboren am 28. 02. 76, 180 cm, 83 kg. Der Heimkehrer hat die Qualitäten eines Reto von Arx oder eines Christian Dubé.

Martin Kariya Peoria - SCL Tigers Rückennummer 75, Flügel, geboren am 05. 10. 81, 176 cm, 82 kg. Wird er in Langnau nicht Topscorer, hat er eine schlechte Saison gespielt. Er wird Topscorer werden.

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Toni Salmelainen Yaroslavl - HC Genf Rückennummer 8, Flügel, geboren am 08. 08. 81, 176 cm, 83 kg. Letzte Saison spielte er neben Superstar Alexei Yashin in Yaroslavl. Wäre er nicht in der NHL gesperrt, wäre er nicht in Genf.

Martin Plüss Frölunda - SC Bern Rückennummer 28, Center/Flügel, geboren am 05. 04. 77, 174 cm, 80 kg. Martin Plüss wird den SC Bern besser machen und ganz oben in der Garderobenhierarchie Platz einnehmen.

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65 Transfers haben die NL A-Teams auf die kommende EishockeySaison hin angestrengt. SLAPSHOT trug alle Spielerbewegungen der National League A auf einer Landkarte ein. Interessant zu sehen, welche Teams mit vielen Kaderkorrekturen dem Erfolg einen Schritt näher zu kommen versuchen.

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DAS BESTE SPORTFERNSEHEN.

LIVE AM PUCK! Teleclub zeigt die Schweizer Eishockey Nationalliga A live. Begleiten Sie Ihre Mannschaft auf dem Weg zum Meistertitel. Dazu gibt’s weiteren exklusiven Live-Sport mit der Axpo Super League, der kompletten UEFA Champions League, Bundesliga, Golf und Motorsport – mehr Sport geht nicht. Empfangbar im Kabelnetz und über Bluewin TV. Jetzt anmelden: 044 947 87 87 www.teleclub.ch


NL A Depth Charts 65 TRANSFERS WURDEN AUF DIE AM 05. SEPTEMBER BEGINNENDE NATIONAL LEAGUE A-SAISON GETÄTIGT. DER 66. TRANSFER SIND DIE VORLIEGENDEN SLAPSHOT-DEPTH CHARTS (=TIEFENDIAGRAMM), DIE UNSERE REDAKTION AUS DER NHL IMPORTIERT HAT. DEPTH CHARTS REIHEN DIE SPIELER NACH POSITIONEN SORTIERT IN EINER HIERARCHIETABELLE AUF, UM AUS DER FÜLLE VON SPIELERMATERIAL EINE POTENTIELLE STAMMFORMATION AUFZUZEIGEN. ERGÄNZUNGSSPIELER SIND IN EINEM DEPTH CHART NICHT BERÜCKSICHTIGT. HC Ambrì-Piotta 1. 1. 2. 3. 1. 2. 3. 4.

Goalie

Goalie

Powerplay-Spezialisten

2. Lorenzo Croce

Links Verteidiger

Rechts Verteidiger

Nick Naumenko Zednek Kutlak Daniele Mattioli

Ralph Bundi Fabian Stephan Nicola Celio

Nick Naumenko Zednek Kutlak Erik Westrum Paolo Duca Noah Clarke

Linke Flügel

Center

Noah Clarke Paolo Duca Mirko Murovic Grégory Christen

1. 2. 3. 1. 2. 3. 4.

Goalie

Powerplay-Spezialisten

2. Jonas Müller

Links Verteidiger

Rechts Verteidiger

1. 2. 3.

Travis Roche Philippe Furrer Roman Josi

Beat Gerber David Jobin Reto Kobach

Travis Roche Beat Gerber Ivo Rüthemann Christian Dubé Patrik Bärtschi

Linke Flügel

Center

Rechte Flügel

1. 2. 3. 4.

Ivo Rüthemann Simon Gamache Marc Reichert Daniel Meier

Christian Dubé Martin Plüss Sébastien Bordeleau Thomas Ziegler

Patrik Bärtschi Ramzi Abid Trevor Meier Pascal Berger

Goalie

Goalie

Powerplay-Spezialisten

Leonardo Genoni

2. Reto Berra

Links Verteidiger

Rechts Verteidiger

Andreas Furrer Lukas Gerber Pascal Müller

Jan von Arx Marc Gianola Florian Blatter

Jan von Arx Lukas Gerber Andres Ambühl Reto von Arx Alexandre Daigle

Linke Flügel

Center

Rechte Flügel

Petr Sykora Alexandre Daigle Andres Ambühl Sven Helfenstein

Reto von Arx Petr Taticek Sandro Rizzi Josef Marha

Michel Riesen Peter Guggisberg Dario Bürgler Robin Leblanc

Goalie

Powerplay-Spezialisten

2. Marco Wegmüller

Links Verteidiger

Rechts Verteidiger

1. 2. 3.

Sean Hill Noah Schneeberger Manuel Gossweiler

Martin Steinegger Serge Meyer Jörg Reber

Sean Hill Martin Steinegger Thomas Nüssli Marko Tuomainen David Ling

Linke Flügel

Center

Rechte Flügel

1. 2. 3. 4.

Thomas Nüssli Deny Bärtschi Stefan Tschannen Mauro Beccarelli

Marko Tuomainen Eric Himmelfarb Mathieu Tschantré Emanuel Peter

David Ling Claudio Neff Gianni Ehrensperger Marco Truttmann

HC Genf-Servette

Goalie

Goalie

Powerplay-Spezialisten

Sébastien Caron

2. Olivier Gigon

Links Verteidiger

Rechts Verteidiger

1. 2. 3.

Shawn Heins Philippe Seydoux Alain Reist

Alain Birbaum Michaël Ngoy Wesley Snell

Shawn Heins Philippe Seydoux Benjamin Plüss Mark Mowers Julien Sprunger

Linke Flügel

Center

Rechte Flügel

1. 2. 3. 4.

Benjamin Plüss Valentin Wirz Cédric Botter Franco Collenberg

Marc Chouinard Mark Mowers Andrej Bykov Gil Montandon

Julien Sprunger Sandy Jeannin Caryl Neuenschwander Mike Knoepfli

1.

Goalie

Goalie

Powerplay-Spezialisten

Gianluca Mona

2. Federico Tamo

Links Verteidiger

Rechts Verteidiger

1. 2. 3.

Goran Bezina Olivier Keller Robin Breitbach

Jonathan Mercier John Gobbi Martin Hoehener

Goran Bezina Martin Hoehener Tony Salmelainen Serge Aubin Juraj Kolnik

Linke Flügel

Center

1. 2. 3. 4.

Tony Salmelainen Serge Aubin Juraj Kolnik Vorname Name Jan Cadieux J.-P. Vigier Paul Savary Igor Fedulov Morris Trachsler Thomas Déruns Florian Conz Chris Rivera Nicht berücksichtigt: Byron Ritchie

1.

HC Lugano

Goalie

Goalie

Powerplay-Spezialisten

Ronnie Rüeger

2. Juliano Gallmann

Links Verteidiger

Rechts Verteidiger

1. 2. 3.

Félicien Du Bois Patrick von Gunten Marc Schulthess

Radek Hamr Benjamin Winkler Julien Bonnet

Félicien Du Bois Radek Hamr Frédéric Rothen Kimmo Rintanen Sven Lindemann

Linke Flügel

Center

Rechte Flügel

1. 2. 3. 4.

Kimmo Rintanen Victor Stancescu Sven Lindemann Arnaud Jacquemet

Curtis Brown Tommi Santala Marcel Jenni Michael Liniger

Roman Wick Roman Schlagenhauf Frédéric Rothen Steve Kellenberger

Goalie

Goalie

Powerplay-Spezialisten

2. Pascuale Terrazzano

Links Verteidiger

Rechts Verteidiger

1. 2. 3.

Julien Vauclair Alessandro Chiesa Andreas Hänni

Petteri Nummelin Timmo Helbling Krister Cantoni

Sandy Jeannin Petteri Nummelin Hnat Domenichelli John Pohl Brady Murray

Linke Flügel

Center

1. 2. 3. 4.

Hnat Domenichelli John Pohl Brady Murray Flavien Conne Romano Lemm Patrik Thoresen Dario Kostovic Kevin Romy Thierry Paterlini Tristan Vauclair Raffaele Sannitz Andy Näser Nicht berücksichtigt: Randy Robitaille

Goalie

Goalie

Powerplay-Spezialisten

Marco Streit

2. Marc Klingler

Links Verteidiger

Rechts Verteidiger

1. 2. 3.

Noël Guyaz Gaëtan Voisard Marc Schefer

Sanny Lindström Patrick Fischer Cyrill Geyer

Patrick Fischer Cyrill Geyer Sébastien Reuille Stacy Roest Niklas Nordgren

Linke Flügel

Center

Rechte Flügel

1. 2. 3. 4.

Niklas Nordgren Stefan Hürlimann Niki Sirén Antonio Rizzello

Stacy Roest Loïc Burkhalter Markus Bütler Sandro Tschuor

Christian Berglund Sébastien Reuille Raeto Raffainer Stefan Voegele

1.

Rechte Flügel

ZSC Lions

Goalie

Goalie

Powerplay-Spezialisten

Matthias Schoder

2. Marc Kern

Links Verteidiger

Rechts Verteidiger

1. 2. 3.

Eric-Ray Blum Marco Bayer Sandro Gmür

Curtis Murphy Martin Stettler Alan Tallarini

Marco Bayer Curtis Murphy Matthias Joggi Jeff Toms Martin Kariya

Linke Flügel

Center

Rechte Flügel

1. 2. 3. 4.

Matthias Bieber Matthias Joggi Claudio Moggi Simon Moser

Jeff Toms Michel Zeiter Fabian Sutter Andreas Camenzind

Martin Kariya Daniel Steiner Oliver Setzinger Sandro Moggi

1.

EV Zug

Goalie

Goalie

Ari Sulander

2. Lukas Flüeler

Links Verteidiger

Rechts Verteidiger

1. Severin Blindenbacher Beat Forster 2. Matthias Seger Andri Stoffel 3. Daniel Schnyder Claudio Cadonau Linke Flügel

1. 2. 3. 4.

Rechte Flügel

Lakers

David Aebischer

1.

SCL Tigers 1.

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Pascal Caminada

1.

Fribourg-Gottéron HC

Kloten Flyers 1.

EHC Biel-Bienne

Goalie

Rechte Flügel

3

51 ausländische Söldner werden am 05. September ins NL A-Abenteuer starten. Sie sollen – das erwarten die Zuschauer – das Salz in der Schweizer Eishockeysuppe darstellen. SLAPSHOT zeigt auf, wo die Söldner herkommen – und stellt fest: Kanada ist nach wie vor das Eishockeyland Nummer 1 in unseren Landen. Und wohl nicht zuletzt aufgrund der Aufbruchstimmung in der russischen KHL spielt diese Saison kein einziger russischer Söldner in unserer Liga.

Marco Bührer

1.

HC Davos 1.

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SC Bern

Thomas Bäumle

Corsin Camichel Erik Westrum Martin Sonnenberg Reto Stirnimann Claudio Micheli Lovis Schönenberger Alain Demuth Julian Walker

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Center

Goalie

Goalie

Powerplay-Spezialisten

Lars Weibel

2. Yves Hermann

Links Verteidiger

Rechts Verteidiger

1. 2. 3.

Dominic Meier Raphael Diaz Micki DuPont

Jay Harrison Michael Kress Patrick Sutter

Micki DuPont Jay Harrison Björn Christen Paul DiPietro Dale McTavish

Linke Flügel

Center

Rechte Flügel

1. 2. 3. 4.

Paul DiPietro Björn Christen Corsin Casutt Thomas Walser

Josh Holden Patrick Fischer Duri Camichel Patrick Oppliger

Dale McTavish Fabian Schnyder Janick Steinmann Tobias Bucher

Powerplay-Spezialisten

Severin Blindenbacher Beat Forster Peter Sejna Adrian Wichser Ryan Gardner Rechte Flügel

Peter Sejna Adrian Wichser Ryan Gardner Jean-Guy Trudel Domenico Pittis Jan Alston Thibaut Monnet Kevin Gloor Lukas Grauwiler Alexej Krutov Oliver Kamber Cyrill Bühler Nicht berücksichtigt: Radoslav Suchy

1.

SEPTEMBER ’08

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Time Out mit Klaus Zaugg

Nordamerika als Vorbild DER SC BERN WIRD IMMER MEHR ZUR EUROPÄISCHEN ANTWORT AUF DIE NHL. WIRTSCHAFTLICH SCHON LANGE UND NUN AUCH SPORTLICH. DASS SPORTCHEF SVEN LEUENBERGER VORÜBERGEHEND SEINEN CHEFTRAINER JOHN VAN BOXMEER AN DER BANDE ERSETZT, IST MEHR ALS NUR EINE FUSSNOTE UNSERER HOCKEYGESCHICHTE. Der SC Bern hat vor zehn Jahren als erstes Schweizer Eishockeyunternehmen einem reinen Geldmenschen alle Macht übertragen: An Marc «Kohlen-Marc» Lüthi. Der wirtschaftliche Erfolg ist für den ehemaligen Pleite-Club (1998 in der Nachlassstundung) durchschlagend. Die letzte Saison brachte einen operativen Gewinn von 1,3 Millionen – trotz Viertelfinal-Pleite. Damit hat der SCB das Geschäftsmodell NHL übernommen. Auch dort hat immer ein Geldmensch das letzte Wort. Weil Eishockey «Big Business» ist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dass ein Sportchef oder General Manager vorübergehend den Cheftrainer ersetzt, ist in der NHL nichts Ungewöhnliches. In der NL A hingegen schon. Sven Leuenberger hat keine Erfahrung als Trainer und sich gleich zugemutet, eine der teuersten Mannschaften Europas zu trainieren und zu coachen, weil sein Cheftrainer John Van Boxmeer aus gesundheitlichen Gründen eine Pause einlegen muss. Oh Götter in allen Hockeyhimmeln – welch weites Feld der Polemik öffnet uns dieses Experiment! Mal angenommen, die Berner spielen unter dem sanften Leuenberger Traumhockey. Wäre ja möglich, weil sich jene, die mit dem bösen John van Boxmeer nicht mehr klarkommen, nun doppelt, dreifach, vierfach und fünffach anstrengen. Und wenn es nur für ein paar Spiele ist: Ich denke, ich sollte ein «Boxometer» erstellen. Je besser einer unter Leuenberger spielt, desto grösser ist seine Feindschaft mit dem Cheftrainer. Und jene, die unter Sven nicht so recht in Form kommen, sind die Lieblinge von John Van Boxmeer. Aufgrund dieser Erkenntnisse könnte dann nach der Rückkehr des «Boxers» im Falle einer Krise entsprechende Personalmassnahmen getroffen werden. Und wer weiss: Vielleicht macht ja Sven Leuenberger für sich selbst auch einen «Boxometer».

DER AUTOR UND DIE RUBRIK : Klaus Zaugg (50) leitete zuletzt zwölf Jahre lang als Chefreporter die Eishockeyredaktion von «Blick» und «SonntagsBlick». Er arbeitet heute als freier Publizist für in- und ausländische Medien und gilt in Fachkreisen zu Recht als der wohl einflussreichste Eishockeyjournalist der Schweiz. Was also, wenn Christian Dubé unter Leuenberger stürmt wie ein Eishockeygott? Dann mögen ihm die Hockeygötter beistehen, wenn er nach der Rückkehr von John Van Boxmeer nicht mehr die gleiche Leistung abrufen kann. Und was ist, wenn der SCB mit Leuenberger an der Bande miserabel spielt? Dann ist dies ein Zeichen, dass die Stars mit harter Hand geführt werden müssen und John darf dann bei seiner Rückkehr noch ein paar Oktaven grantiger und lauter werden. Leuenbergers temporäre Trainertätigkeit zeigt noch etwas: Das Vertrauen in John Van

sollte wie die Young Boys auf der anderen Strassenseite – so schnell wie Martin Andermatt wird der SCB-Trainer nicht gefeuert. Das NHL-Modell, dem der SCB immer mehr entspricht, hat aber nicht nur Vorteile. Der wichtigste Nachteil: Es fördert die Verbrüderung. Die guten Beziehungen zwischen dem Cheftrainer und dem Sportchef (oder eben General Manager) und hin und wieder zwischen ein paar Stars und dem Management erschweren im Laufe der Zeit die klare Beurteilung einer Situation. Unter Freunden hält man zusammen und so lange das Geschäft brummt, gibt es keinen Grund, längst notwendige personelle Kon-

«AUF LANGE SICHT BRAUCHT JEDER CHEF MÄNNER SEINES VERTRAUENS. WER ES NICHT VERSTEHT, EINE LOBBY AUFZUBAUEN, KANN EIN EISHOCKEY-UNTERNEHMEN GAR NICHT FÜHREN.» Boxmeer ist gross und der Sportchef ist seinem wichtigsten Angestellten freundschaftlich verbunden. Trotz der Schmach gegen Gottéron. Hätte das SCB-Management heimlich still und leise schon daran gedacht, seinen Cheftrainer doch noch auszuwechseln – dann hätte es nach dessen Erkrankung keine Sekunde gezögert, ihn zu ersetzen. Nicht zu vergessen: Die Anstellung des knurrigen John als Cheftrainer war Leuenbergers erster grosser Entscheid als SCBSportchef. Er ist sein Mann. Er wird ihn durch alle Böden hindurch stützen. Selbst wenn der SCB so schwach in die Saison starten

sequenzen zu ziehen. Deshalb wird in der NHL in der Krise oft nicht nur der Trainer gefeuert. Vielmehr ordnen die Besitzer ein sog. «house cleaning» an. Also ein gründliches Reinemachen. Dann fliegen alle raus – der General Manager, der Trainer, seine Assistenten, der Videochef, die Statistiker, oft auch gleich noch die Scouts. Und eine neue Clique zieht ein. Das ist weiter nicht so dramatisch. In der Regel finden alle in einer Liga mit 30 Mannschaften wieder einen Job. Sobald einer irgendwo wieder untergekommen ist, versucht er sofort, seine Freunde nach und nach auch in dieses

Unternehmen einzuschleusen. Die NHL ist im Grunde eine Liga von Bruderschaften, die sich gegenseitig Jobs zuschanzen und Gefälligkeiten erweisen. Das ist die Erklärung für so viele kuriose, nicht nachvollziehbare Personalentscheidungen. Bei uns funktioniert das System noch nicht so. Weil es ganz einfach zu wenig Jobs gibt. Sven Leuenberger und Marc Lüthi sind indes auch in diesem Bereich Pioniere und berücksichtigten bei der Jobvergabe hin und wieder Freunde. Cousin Marc Leuenberger ist bekanntlich von den SCL Tigers wieder zum SCB zurückgekehrt. Zwingende sportliche Gründe für den Transfer hatte es keine gegeben. Bruder Lars Leuenberger hat einen Job in der Nachwuchsorganisation gefunden. Oder ehemalige Geschäftspartner von Lüthi kümmern sich äusserst erfolgreich ums SCB-Marketing. Dagegen ist nichts einzuwenden. Auf lange Sicht braucht jeder Chef Männer seines Vertrauens. Wer es nicht versteht, eine Lobby aufzubauen, kann ein EishockeyUnternehmen gar nicht führen. Und Marc Lüthi hat, was schon fast vergessen ist, auch schon mal ein «house cleaning» inszeniert. Er feuerte nach der vorletzten Viertelfinalpleite (damals gegen Kloten) Trainer Alpo Suhonen und Sportchef Roberto Triulzi. Das sollte Sven Leuenberger nicht vergessen. Scheitert der SCB im nächsten Frühjahr wieder in den Viertelfinals, dürfte Lüthi wieder Sportchef und Trainer feuern. ●

SEPTEMBER ’08

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Von A bis Z

Petr Sykora

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Alle neuen Ausländer im Portrait

Von A bis Z…

… alle neuen Ausländer im Portrait. SEPTEMBER ’08

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HC Davos

Der richtige Sy

PETR SYKORA WURDE VON DEN LESERN VON WWW.SLAPSHOT.CH IN EINER ABSTIMMUNG MIT ÜBER 10 000 TEILNEHMERN ZUM TOPTRANSFER DER SAISON 2008/09 AUSERKÜRT. DABEI KENNEN IN WESTEUROPA DIE WENIGSTEN DEN SCHARFSCHÜTZEN AUS PARDUBICE. PETR SYKORA IST WEDER VERBRÜDERT NOCH SONST VERWANDT MIT SEINEM BERÜHMTEN NAMENSVETTER DER PITTSBURGH PENGUINS. 26

SEPTEMBER ’08

Text: Jürg Federer Foto: Pius Koller Es ist 12.00 Uhr Mittags, Sykora und seine neuen Mannschaftskollegen haben in Davos das erste Eistraining des Tages absolviert. Der scheue Riese aus der Hockeystadt Pardubice stellt sich nach einer erfrischenden Dusche in gebrochenem Englisch vor, wirklich wohl fühlt er sich, kann er in seiner Muttersprache tschechisch parlieren. HCD-Coach Arno Del


ykora Ehre, von den Detroit Red Wings in der dritten Runde und an 76. Stelle für die NHL gedraftet worden zu sein. Anders als bei vielen weiteren NHL-Organisationen ist ein Draft der Detroit Red Wings immer eine Ehre. Kein NHL-Team draftet so professionell wie der amtierende Stanley Cup-Sieger. Den Durchbruch in der NHL schaffte Sykora indes nicht. Nach dem Draft-Glück war Sykora Teil eines Transfers, der ihn nach Nashville in die Eishockeywüste brachte, zwei NHL-Spiele und eine endlos lange Saison bei den Milwaukee Admirals rundeten sein Auslandabenteuer ab. «Ich fühlte mich in Nordamerika wie ein Fisch an Land», gesteht Sykora ein, dass es ihm ungleich mehr Spass machte, in seiner Heimatstadt Pardubice Eishockey zu spielen. Der Spitzenclub aus der eishockeyverrückten, tschechischen Stadt adelte Sykora, als dieser im zarten Alter von 17 Jahren von den Junioren in die erste Mannschaft befördert wurde. «Damals habe ich realisiert, dass ich aus meiner Passion Eishockey eine Karriere würde formen können», blickt der 191cm-Hüne zurück. 517 Spiele debütierte er im Verlauf von 13 Jahren im Trikot des heutigen HC Moeller. Sykora ist dem tschechischen Spitzenclub also in etwa so treu geblieben, wie Arno Del Curto dem HC Davos. Den Wechsel nach Davos anstreben musste Sykora nicht zuletzt seiner letzten Saison wegen. In einem Jahr, nachdem Sykora zum tschechischen Top Goalscorer, Topscorer der Playoffs, MVP der tschechischen Extraliga und zum besten Stürmer Tschechiens gekürt wurde, enttäuschte der Center mit «nur» 31 Scorerpunkten aus 42 Spielen – seinem schlechtesten Wert in verflixten sieben Jahren. «In Pardubice haben wir die Tradition, nach einer guten Saison eine schlechte Spielzeit hinzulegen», schmunzelt Sykora – und beruft sich bei der Erklärung auf den scheinbar unabwendbaren Teufelskreis, in den die Eishockeygötter den HC Pardubice zu verdammen scheinen. Hat Sykora mit der Geltendmachung höherer Kräfte für seinen Karrierenknick im letzten Jahr Recht, und färbte der Fluch in 13 Jahren mit demselben Club auf den Tschechen ab, so kann der HC Davos in der anstehenden Eishockeysaison auf einen Petr Sykora in Hochform zählen. Den Petr Sykora, dem die Detroit Red Wings einst NHL-Qualitäten und eine grosse Karriere voraussagten.

Curto, der den Termin zwischen SLAPSHOT und Petr Sykora organisierte, stellt bereitwillig sein Büro zur Verfügung. Sykora holt Petr Taticek mit ins gemütliche Zimmer, um einen Übersetzer zur Hand zu haben. Für Sykora ist in der Schweiz alles neu: Die Sprache, die Berge, das Land, die Leute. Sichtlich schüchtern erklärt er, dass er vor zwei Tagen in die Schweiz gereist sei und froh sei, sein zweites Ausland-Engagement anzutreten. Sykora widerfuhr 1997 die grosse

DIE GROSSE, WEITE DAVOSER WELT Für Niemanden auf der Welt ist der Schritt in die NHL grösser als für einen Tschechen, das untermauert auch Sykora: «In der Tschechei spielen wir ein schlaues aber langsames Eishockey. Die Schweiz, Russland, Finnland und Schweden bevorzugen eine Mischung aus dem «Give and Go-Spiel» Kanadas und dem tschechischen Kombinationsspiel.» An dieses Schweizer Tempo wird sich Sykora gewöhnen müssen. Die Schlittschuhe sind ihm nicht an die Füsse gewachsen, mit seinem Stock verfliessen seine Hände aber unübersehbar.

PETR SYKORA Persönlich: 21.12.78, 191 cm, 101 kg, ledig aber in festen Händen. Clubs: HC Pardubice, Washington Capitals, Milwaukee Admirals, Nashville Predators Erfolg: Die Saison 2006/07 als PlayoffTopscorer, Top Goalscorer und MVP. Niederlage: Die enttäuschende Saison nach 2006/07. Hobbies: Tennis und Golf

In Davos werden Petr Taticek und Josef Marha Sykora dieses Zuhause bieten, das ihm in Nordamerika gefehlt hat. Sykora scheint kein Mann von Welt zu sein. In der 100 000-Seelen Gemeinde Pardubice wuchs er auf und dort fühlt er sich wohl. Die Reise in die Davoser Berge ist für ihn mutig, er verlässt ein gemachtes Nest und scheint davor Respekt zu haben. Seine Antworten wählt er bewusst knapp, was er nicht sagt, wird auch nicht gegen ihn verwendet werden. Als er auf seine läuferischen Schwächen angesprochen wird, winkt er ab. «Ich werde nichts Negatives über mich preisgeben», antwortet Sykora trocken. Es scheint, als wäre Sykora die Ruhe in Person, der wortkarge Einzelgänger, den niemand wahrnimmt.

DER ANDERE SYKORA Vier Stunden nach dem Interviewtermin mit SLAPSHOT beobachtet man einen anderen Petr Sykora. Mit Helm, Schutzausrüstung und Trainingstrikot bekleidet betritt er entschlossen Davoser Eis. Das zweite Eistraining der Steinböcke steht an. Mit einer Wucht, die in der Schweiz ihresgleichen sucht, feuert der WM-Teilnehmer von 2007 ununterbrochen Pucks auf das noch leere Tor. Der SLAPSHOT-Fotograf und sein Journalistenkollege trauen ihren Augen nicht. So einen scharfen Schuss hat das Schweizer Eishockey wohl noch gar nie gesehen. Sykora entwickelt sich auf der Spielfläche zum Knaller, tschechische Schiedsrichter kennen und fürchten sein Temperament. Strafbankkönig ist er indes nicht, nur ein klarer Verfechter von Gerechtigkeit und Professionalität. Sykoras Qualitäten machen ihn unverwechselbar – auch wenn es im Welteishockey drei Akteure seines Namens gibt. «Es widerfuhr mir einzig einmal, dass ich Autogrammwünsche an meine Heimadresse zugestellt erhielt», teilt Sykora eine Anekdote mit SLAPSHOT. Als er den Umschlag geöffnet habe, kamen Autogrammkarten des «richtigen» Sykora aus der NHL heraus und er retournierte die Sendung mit einem freundlichen Schreiben. Für den HC Davos auf jeden Fall ist Petr Sykora der Richtige. Und sein Namensvetter aus der NHL ist auch nicht schlecht. ●

PETR SYKORAS SCHWEIZER NETZWERK

Radek Hamr (Kloten): Ein unangenehmer Gegenspieler aus Prag. Josef Marha (Davos): Teamkollege aus U20-Nationalmannschaftszeiten. Zednek Kutlak (Ambrì): Ein Gegenspieler aus Ceske Budejovice.

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Heizsysteme

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HC Davos powered by Vaillant

Intelligente Kommunikationstechnik von Vaillant Seit dem Beginn der modernen Wärme- und Heiztechnologie prägt Vaillant den Fortschritt in diesem Bereich durch die Entwicklung von innovativen Heizungs- und Warmwassergeräten. Als Europas grösster Hersteller von Systemheiztechnik macht Vaillant jetzt den nächsten logischen Schritt: die Vaillant System-Intelligenz. Das bedeutet: Geräte, die perfekt miteinander harmonieren, jederzeit flexibel erweiterbar sind und beliebig kombiniert werden können. So wie das Internet-Kommunikationssystem vrnetDIALOG. Es setzt neue Massstäbe für intelligenten und sinnvollen Service rund um Heizungssysteme von Vaillant.


Scouting Reports

Alle neuen Ausländer der NL A: 18 NEUE AUSLÄNDER NEHMEN AM 05. SEPTEMBER 2008 DIE NATIONAL LEAGUE A-SAISON IN ANGRIFF. WAS KÖNNEN WIR VON IHNEN ERWARTEN – UND WAS NICHT? SLAPSHOT SCOUTETE ALLE NEUEN «IMPORTS» UND STELLT DIE NEUEN PERSÖNLICHKEITEN DES SCHWEIZER EISHOCKEYS AUF DIESEN SEITEN EINER BREITEN LESERSCHAFT VOR. DAVID LING

SEAN HILL

NOAH CLARKE

TRAVIS ROCHE

STÄRKEN: Intelligenter Spielmacher mit physischer Note und Hockeyinstinkt.

STÄRKEN: Die Ruhe selbst, speziell, wenn er unter Druck ist, gute Angriffsauslösung.

SCHWÄCHEN: Mit 175 cm eher klein und defensiv verbesserungswürdig.

SCHWÄCHEN: Manchmal zu ruhig und fehlerhaft. Die Mischung zwischen Genie und Wahnsinn.

PETR SYKORA

MARK MOWERS

STÄRKEN: Ein Spielmacher auf der Flügelposition, sehr unangenehm für jeden Gegner.

STÄRKEN: Ein Powerplay-Playmaker mit einem satten Schuss.

STÄRKEN: Der wohl beste Schuss, den die Schweiz jemals gesehen hat. Guter Techniker.

STÄRKEN: Schnelle Beine und hohe Leistungsbereitschaft.

SCHWÄCHEN: Manchmal zu ungestüm und deshalb anfällig auf «Null Toleranz-Strafen».

SCHWÄCHEN: Wird ab und zu ausser Position erwischt und hat Konzentrationslücken.

SCHWÄCHEN: Langsam auf den Schlittschuhen und in den Entscheidungen.

SCHWÄCHEN: Kann mit Körperchargen aus dem Konzept gebracht werden.

TONI SALMELAINEN

BYRON RITCHIE

TOMMI SANTALA

CURTIS BROWN

STÄRKEN: Einer der schnellsten Läufer der Welt mit Torinstinkt und feinen Händen.

STÄRKEN: Vielseitiger Scorer mit hoher Leistungsbereitschaft.

STÄRKEN: Polyvalenter Scorer und Spielmacher, der beste finnische Center ausserhalb der NHL.

STÄRKEN: Defensiv fehlerfrei, guter Hockeyinstinkt, Top-Bullyspieler.

SCHWÄCHEN: Verbesserungswürdiges Spiel ohne Scheibe – vor allem defensiv.

SCHWÄCHEN: Zu wenig effizient im Abschluss.

SCHWÄCHEN: Verliert im Spiel ohne Scheibe und in der eigenen Zone ettweilen die Übersicht.

SCHWÄCHEN: Vor dem Tor zu verspielt, muss etwas eigensinniger werden.

PETTERI NUMMELIN

JOHN POHL

PATRIK THORESEN

SANNY LINDSTRÖM

STÄRKEN: Ein geborener Offensivverteidiger, weltklasse im Powerplay.

STÄRKEN: Polyvalenter Scorer mit guter Spielübersicht.

STÄRKEN: Auf jeder Offensivposition stark und mit viel Hockeyinstinkten gesegnet.

STÄRKEN: Ein Defensivverteidiger und Schussblocker mit Starpotential.

SCHWÄCHEN: In der Seitwärtsbewegung behäbig, defensiv verbesserungswürdig.

SCHWÄCHEN: Physisch verbesserungswürdig, Verteidiger etwas durchsichtig.

SCHWÄCHEN: Zu wenig aggressiv, zu wenig abschlussstark.

SCHWÄCHEN: Zu defensiv, um in der Schweiz eine Ausländerlizenz zu beanspruchen.

MARTIN KARIYA

für

JEAN-GUY TRUDEL

MICKI DUPONT

JAY HARRISON

STÄRKEN: Ein genialer Techniker mit viel Übersicht, Tempo und Wendigkeit.

STÄRKEN: Ein perfekter Spielmacher und Scorer, schnell, wendig und mit Hockeyinstinkt.

STÄRKEN: Ein Powerplay-Playmaker mit Hang zur Offensive.

STÄRKEN: Wertvoller «Special Team Player» und begnadeter Schlittschuhläufer.

SCHWÄCHEN: Kann mit Körperchargen aus der Ruhe gebracht werden.

SCHWÄCHEN: Im eins gegen eins zu durchsichtig.

SCHWÄCHEN: Defensiv zeitweilen unzuverlässig und mit wenig Wasserverdrängung beseelt.

SCHWÄCHEN: Wird das Spiel auf der grossen Eisfläche erst erfahren müssen. SEPTEMBER ’08

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HC Lugano

Volle Pulle...


ZWISCHEN 2001 UND 2006 HAT DER FINNISCHE «SCHMETTERLING» PETTERI NUMMELIN (35-JÄHRIG) NICHT NUR DIE RESEGA-BESUCHER VERZAUBERT. NACH ZWEI ZIEMLICH MAGEREN JAHREN FÜR EINEN CRACK SEINES EUROPÄISCHEN KALIBERS KEHRT DER «FANTASIST» VOLLER TATENDRANG UND WONNE ZUM HC LUGANO ZURÜCK. NUMMELINS SPUREN FOLGEN PATRIK THORESEN UND JOHNNY POHL. Text: Robert Szendröi Fotos: Pius Koller 85 NHL-Spiele in zwei Jahren im Dress der Minnesota Wild sind für einen Ausnahmekönner wie Petteri Nummelin nicht gerade das Gelbe vom Ei: «Wahrlich habe ich aufgehört, mich zu fragen, wieso ich nicht mehr eingesetzt wurde. Die Erklärungen von Chefcoach Jacques Lemaire – wie übrigens in der NHL üblich – fielen nichtssagend aus. Man muss sich dort ganz einfach damit abfinden, dass man zum Einsatz gelangt, oder eben nicht.» Dieser Zustand wird sich für «Nummy» nun beim HCL schlagartig ändern. Seine Rückkehr ins Südtessin ist logisch: «Ich habe in Lugano fünf wunderbare Jahre erlebt. Der Teamgeist ist optimal. Es stecken immer noch alte Kumpels von früher im Kader. Im Weiteren haben wir viele hoffnungsvolle und lernfähige Junge dabei. Wenn wir uns nach einer schwierigen Playout-Saison wieder nach vorne schleichen wollen, muss nicht nur ich am Karren ziehen, sondern jeder Einzelne muss vorbildliche Einsatzbereitschaft im Training und im Spiel an den Tag legen.» Persönlich mag Nummelin den Fokus nicht weit nach vorne auszurichten: «Themen wie die A-Weltmeisterschaft in der Schweiz mit Finnland liegen mir fern. Ich will mich nicht mit überflüssigen Gedanken vom Momentum ablenken lassen.»

NUMMELIN MAG DAS SHOOTING MIT SLAPSHOT Wer einen Fototermin mit «Nummy» hat, wird immer ein bisschen auf die Folter gespannt. Wie es sich für einen Musterprofi gehört, wendet er sich nach dem Eistraining dem Kraftraum und dem Hometrainer zu und legt dort noch eine intensive Einheit obendrauf. Der Mann aus Turku überlässt seinen Fitnesszustand niemals dem Zufall. Akribisch bereitet er sich auf den bevorstehenden und hoffentlich langen Winter vor. So erscheint er auch für den Slapshot-Fotographen mit (entschuldigter) Verspätung. Zum anschliessenden Fotoshooting in der Resega und

PETTERI NUMMELIN Persönlich: 25.11.72, 177 cm, 85 kg, verheiratet mit Riina. 3 Kinder (Ada, René, Isa). Clubs: Minnesota Wild (NHL), HC Lugano, Columbus Blue Jackets (NHL), HC Davos, Västra Frölunda (Schweden), TPS Turku (Finnland), Reipas Lahti (Finnland). Erfolg: Weltmeister mit Finnland (1995) Niederlage: A-WM-Finalpleite 2001 in Deutschland. Hobbies: Tennis und Fischen.

in der Villa Sassa lässt Nummelin aber auch Begeisterung aufkommen: «Das Fotoknipsen mit Pius Koller ist abwechslungsreich und steckt voller Ideen. Das macht sogar in meiner Freizeit Spass…!» Für Nummelin, wie für andere Cracks, ist die Erholungsoase Villa Sassa zurzeit ein beliebter Aufenthaltsort. Relaxen par excellence ist gerade in der intensiven Vorsaison das Tüpfchen auf dem i. Daneben glotzt Nummelin zu Hause ganze gerne in die TV-Röhre, sofern es das lebendige Familienleben mit Gattin Riina und dem Nachwuchs Ada, René und Isa zulässt. Kein Wunder, dass

PETTERI NUMMELINS SCHWEIZER NETZWERK

Sean Hill (EHC Biel): Letzte Saison mit Minnesota gemeinsam zehn Partien absolviert. Kimmo Rintanen (Kloten Flyers): Rintanen war auf Nummelins Gästeliste an einer Sommer-Grillparty in Turku. Andy Näser und Krister Cantoni (beide HC Lugano): Trotz NHL-Abenteuer, zu Näser und Cantoni hatte Nummelin immer Kontakt.

JOHN POHLS SCHWEIZER NETZWERK

Peter Sejna (ZSC Lions): Teamgefährte St. Louis Blues (NHL) und Worcester IceCats (AHL). Erik Westrum (HC Ambrì-Piotta): Teamgefährte University of Minnesota (NCAA).

PATRIK THORESENS SCHWEIZER NETZWERK

Robin Leblanc (HC Davos): Teamgefährte Baie-Comeau Drakkar (2002, QMJHL). Zuletzt ohne Kontakt zu Leblanc.

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HC Lugano Tennisspielen und Fischen im Tessin enorm in den Hintergrund gerückt werden.

HUNGER AUF MEHR EISZEIT UND VERANTWORTUNG Namentlich im US-Bundesstaat Minnesota geniessen Traditionen noch heute einen hohen Stellenwert. Dafür spricht nicht nur, dass beispielsweise Erik Westrum weiterhin dem HC Ambrì-Piotta die Stange hält. Nicht minder stolz ist BianconeriPanther-Neuerwerbung Johnny Pohl (29 Jahre), der aus dem gleichen Holz geschnitzt ist wie der HCAP-Leader, dass er zwischen 2005 und 2008 in 114 Partien für die geschichtsträchtige NHLFranchise der Toronto Maple Leafs im Einsatz stand. Trotz aller Hingabe für die «Ahornblätter» aus Ontario konnte der Center aus Minnesota seinen Eishockeyhunger in der anglokanadischen Hockeymetropole nicht ausreichend stillen. «Beim HCL baue ich auf mehr Eiszeit und Verantwortung. So ist es mir möglich, meinen Entwicklungsprozess nach vorne zu treiben.» Aus Toronto bringt der stämmige Center einen ordentlich gefüllten Erfahrungsrucksack mit: «Die Maple Leafs sind eine durch und durch hochprofessionelle Organisation, in der nichts, aber auch gar nichts dem Zufall überlassen wird. Die Leute rund um die Franchise und die Fans sind einfach total verrückt nach Eishockey! Ich habe dort eini-

ges gelernt. Eines Tages nach dort zurück zu kehren, wäre absolut wünschenswert.» Mit den HCL-Clubverantwortlichen hat sich Pohl auf einen Einjahresvertrag geeinigt. Dafür gibt es einen Grund: «Mit diesem Abkommen ist für mich im nächsten Jahr alles möglich. Ferner wäre es aussergewöhnlich, wenn ich mit der US-Nationalmannschaft die A-Weltmeisterschaft 2009 in der Schweiz bestreiten könnte.» Pohls Gattin Kristen Wendell gewann am Olympia-Damen-Eishockey-Turnier 2006 in Turin mit den USA die Bronzemedaille. Mit der Ankunft von Johnny Pohl wurde spekuliert, ob seine eishockeyspielende Ehefrau Kristen PohlWendell im nächsten Winter das Ladies-Team des HC Lugano verstärken wird? In der Tat ist es so, dass die frischgebackene Mutter mit der Rückennummer 5 für die HCL-Damen auflaufen wird.

OFFENSIVE DUFTMARKE SETZEN Norweger, knapp 25 Jahre alt, zweifacher Familienvater und 106 NHL-Partien auf dem Buckel. Seine Name: Patrik Thoresen. Verständlich, dass der brandneue HCL-Flügelstürmer bald wieder in die prestigeträchtigste Liga der Welt zurückkehren will. Vorher will er aber mit den Bianconeri-Panthern nach den Schweizer Sternen greifen. Sein persönlicher Fahrplan ist eisklar festgelegt: «Mit meiner neuen Mannschaft will ich meine offensive Effizienz erhöhen und so in der Schweiz

meine Duftmarke setzen. Ebenso geht es mir darum, dass ich mein Können im Power- und Boxplay in ein positives Licht stellen kann. Im physischen Bereich agiere ich soweit solid genug.» Mit den Philadelphia Flyers kam Thoresen im Durchschnitt auf zehn Minuten Eiszeit, hinzu kamen noch 14 Playoff-Einsätze. Obwohl der Blondschopf möglichst schnell ins Weltspitzeneishockey nach Nordamerika zurück kehren will, bevorzugt er, dies Schritt für Schritt zu tun: «Meine volle Konzentration gilt im Moment den Bianconeri-Panthern und meinen Landesfarben. Gerade jetzt gilt es, meine Gesinnung sowie körperliche Fitness auf eine lange Saison mit dem HCL und anschliessend mit der norwegischen Nationalmannschaft an der A-Weltmeisterschaft in Bern und Kloten einzustellen. Ausserdem bestreiten wir mit Norwegen das Olympia-Qualifikationsturnier im Februar 2009.»

DOLCE VITA IN DER VILLA SASSA Thoresen ist sich gewohnt, auf dem Eis und im Kraftraum zu schuften. Genau so viel Schwergewicht legt er aber auf die Erholung nach getaner Arbeit: «Für mich persönlich ist es ideal, dass wir das SPA der Residence-Anlage Villa Sassa benutzen können. Hier kann ich mich nach Herzenslust hegen und pflegen.» Dass dort nicht nur über Eishockey parliert wird, kann man sich ja selbst ausmalen. ●

PATRIK THORESEN

JOHN POHL

Persönlich: 07.11.83, 180 cm, 84 kg, verheiratet mit Monica, 2 Kinder (Fabian und Mathilde). Clubs: Philadelphia Flyers, Edmonton Oilers, Springfield Falcons, Wilkes-Barre/Scranton Penguins, Djurgardens IF Stockholm, Storhamar (Norwegen). Erfolg: NHL-Playoff-Teilnahme in der Saison 2007/08 mit den Philadelphia Flyers. Niederlage: Am NHL-Draft nicht berücksichtigt. Hobbies: Golf und Squash.

Persönlich: 29.06.79, 186 cm, 88 kg, verheiratet mit Kristen Elisabeth, ein Kind (Emily Katherine). Clubs: Toronto Maple Leafs, Toronto Marlies, Worcester IceCats, St. Louis Blues. Erfolg: NCAA-Titelgewinn mit University of Minnesota im Jahr 2002. Niederlage: Nie genügend Eiszeit in der NHL erhalten. Hobbies: Golf. Dazu ein Riesenfan der Minnesota Vikings (NFL).

Patrik Thoresen (l) und Johnny Pohl (r) haben in Lugano Grosses vor: Die Rückkehr in die NHL – als Schweizer Eishockeymeister?

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SCL Tigers

Kleiner Stürmer – grosser Name

MARTIN TETSUYA KARIYA Persönlich: 05.10.81, 176 cm, 82 kg, verheiratet mit Claire. Clubs: Peoria Rivermen, Espoo Blues, Bridgeport Sound Tigers. Hobbies: Golf (Handicap 4!) und Tennis. Erfolg: Die 3 Jahre weg von Amerika. Niederlage: Die letzte Saison bei Peoria.

ER TRÄGT EINEN BEKANNTEN NAMEN UND GILT ALS NEUER HOFFNUNGSTRÄGER IM EMMENTAL: MARTIN KARIYA SOLL DIE SCL TIGERS ERSTMALS INS PLAYOFF FÜHREN. DOCH DER SPIELSTARKE KANADIER IST MEHR ALS BLOSS DER BRUDER VON NHL-STAR PAUL KARIYA. Text: Reto Kirchhofer Foto: Pius Koller Die Tatsache trifft in etwa mit ähnlicher Sicherheit zu wie ein Dopingfall an der Tour de France: Egal wo, egal unter welchen Umständen, in jedem Gespräch wird Martin Kariya irgendwann auf seinen Bruder Paul angesprochen. Gewiss, der Name Kariya verpflichtet. «Es ist nicht immer einfach, ständig mit meinen Brüdern Paul oder Steve verglichen zu werden. Aber ich bin natürlich stolz auf sie», sagt der 26-jährige Kanadier. Wer jedoch ständig die Brücke zum NHL-Star Paul schlägt, wird der vielfältigen Persönlichkeit Martin Kariyas nicht gerecht. Smart wirkt der wendige und technisch hervorragend ausgebildete Stürmer nicht nur auf dem Eis bei seinen ersten Einsätzen mit dem Tigers-Emblem, sondern auch im Interview.

TOPSCORER IN FINNLAND Seinen Traum von der NHL habe er bereits nach seinem ersten Jahr als Eishockeyprofessional aufgegeben, sagt Kariya. Damals war er 22-jährig und spielte nach einer äusserst erfolgreichen College-Zeit (bei der University of Maine brachte es Kariya in 156 Spielen auf 155 Scorerpunkte) in der AHL bei Bridgeport, dem Farmteam der N.Y. Islanders. «Das war keine schöne Erfahrung. Die Spielweise passte mir überhaupt nicht», sagt Kariya rückblickend. «Zudem hatte ich wegen meiner geringen Körpergrösse bei den Verantwortlichen keinen Kredit», ergänzt der 176 cm kleine Stürmer. Sein Weg führte ihn nach Japan zu Nikko Kobe, wo Martin Tetsuya Kariya (der zweite Vorname gründet in den japanischen

MARTIN KARIYAS SCHWEIZER NETZWERK

Jeff Toms (Langnau): Teamkollege am Spengler Cup 2005. Jean-Guy Trudel (Zürich): Teamkollege aus Peoria. Micki DuPont (Zug): Teamkollege aus Peoria.

Wurzeln seines Vaters) während des NHL-Lockouts «mit einem durchschnittlichen Team überdurchschnittlich viel erreichte», wie Kariya sagt. Es folgte eine Saison beim norwegischen Verein Stjernen (65 Punkte in 50 Spielen), bevor Kariya 2006/07 in Finnland bei den Espoo Blues zum Topscorer der finnischen sm-liiga avancierte.

SCHNELL UND INTELLIGENT Dabei konnte sich der «europäisch spielende Kanadier» – wie er von Scouts zuweilen umschrieben wird – primär durch seine Schnelligkeit, Spielintelligenz und Stocktechnik auszeichnen. «Ich versuche stets, meinen Speed zu nutzen und dem Gegner möglichst wenig Zeit zu geben. Zudem spiele ich mit Hirn», sagt der neue Tigers-Ausländer, und ergänzt mit einem Schmunzeln, dass es in der NHL verboten sei, mit Hirn zu spielen. Trotzdem signierte der Kanadier im Vorjahr nochmals einen Zweiwegvertrag mit den St. Louis Blues, dies, obwohl er zuvor bereits bei den ZSC Lions unterschrieben hatte. «Ich wollte schon lange ins Schweizer Eishockey wechseln. Doch die

Perspektive, gemeinsam mit meinem Bruder Paul bei St. Louis zu spielen, war einfach zu reizvoll.» Ein Entscheid, den der jüngste der drei KariyaBrüder im nachhinein bereut – zumal Martin zwar zusammen mit seinem Bruder Paul logiert und die Vorbereitung absolviert hatte, jedoch den letzten Cut vor Saisonbeginn nicht überstand und ins St. Louis-Farmteam nach Peoria abgeschoben wurde. «Nochmals in Richtung NHL zu aspirieren, war ein Fehler und die Saison bei Peoria wurde zum Disaster», sagt Kariya – trotz 53 Punkten in 71 AHLPartien. Früh zeichnete sich ein erneuter Wechsel nach Europa ab und Langnau meldete sein Interesse an. Und jetzt sagt Kariya: «Ich bin glücklich, endlich in der Schweiz zu sein.» Es sei noch zu früh, um Ziele zu definieren. Der Zweiwegstürmer will sich zuerst ein Bild von seinen Mitspielern sowie dem Niveau im Schweizer Eishockey machen. «Ich will einfach das Beste aus mir herausholen», sagt der passionierte Golfer mit Handicap 4, «und zudem möchte ich die Tigers ins Playoff führen.» Etwas, das selbst Steve oder Paul Kariya noch nicht geschafft haben. ●

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SC Bern

Abwehrchef m

DER NEUE HOFFNUNGSTRÄGER AN BERNS OFFENSIVER BLAUEN LINIE HEISST TRAVIS ROCHE. KURZ VOR SEINER ERSTEN EUROPA-SAISON FREUT SICH DER 30-JÄHRIGE KANADIER AUF DIE GRÖSSEREN EISFELDER UND DAS WIEDERSEHEN MIT EINIGEN EHEMALIGEN TEAMKOLLEGEN – OB MITSPIELER ODER GEGNER. NEBST DER MISSION MEISTERTITEL, DIE ER MIT DEM SC BERN ERFÜLLEN WILL, ERWEIST SICH ROCHE AUCH IN SEINEM PRIVATLEBEN ALS EHRGEIZIGER TYP. Scheibe mit einem guten ersten Pass schnell aus der gefährlichen Zone spielt, und bei Gelegenheit die Flügel gekonnt in Szene setzt. Berüchtigt für seinen harten, präzisen Schuss, erhofft man sich vom 185 cm grossen und 90 kg schweren Defensivmann auch im Powerplay dementsprechende Impulse. «Ich weiss, dass man in Bern einiges von mir erwartet. Das ist auch gut so. Denn schliesslich bin ich ja hier, um Akzente zu setzen und die Mannschaft weiterzubringen.» Von den grösseren Eisfeldern, welche er aus seiner College-Zeit und der Teilnahme am Deutschland-Cup 2003 mit Kanada kennt, erhofft er sich, dass seine Qualitäten noch mehr zur Geltung kommen werden: «Für die Angriffsauslösung hat man mehr Zeit und Raum, was meinem Spiel natürlich entgegenkommt.» Auch im Spielsystem des SC Bern fühlt sich Roche pudelwohl: «Mir liegt das schnelle, technische Offensivhockey. Unser Mannschaftsgefüge wirkt sehr homogen und ausgeglichen».

Text: Marc Pinamonti Foto: Pius Koller Für Travis Roche hat bei seiner Ankunft am 31. Juli ein neuer Karrierenabschnitt begonnen, eigentlich ein Jahr zu spät. Denn nachdem ihn die Phoenix Coyotes in der Saison 2006/07 nach 50 seiner insgesamt 60 NHL-Spielen wieder in die AHL zurückstuften, war für Roche klar, dass er die AHL-Strapazen künftig nicht mehr auf sich nehmen will. Doch ein kanadisches Eishockeyherz wäre eben keines, wenn es sein Wohlbefinden der Traumliga NHL überordnen würde und so beschloss er, die Saison 2007/08 doch nochmals mit den San Antonio Rampage in der AHL zu bestreiten. Als er gegen Ende des vergangenen Jahres einen Anruf von SCB-Sportchef Sven Leuenberger erhielt und dieser kurz darauf zu ersten Verhandlungen nach San Antonio flog, begann sich der Transfer schnell einmal abzuzeichnen. «Es war definitiv Zeit für eine Luftveränderung, und ich war nun auch im Kopf bereit für diesen Schritt. Dazu spürte ich von Anfang an, dass sich der SC Bern um mich bemühte.» Die Erwartungshaltung gegenüber Travis Roche ist klar. Noch immer wartet der SC Bern sehnlichst auf einen defensiven Lenker und Denker, der sich über längere Zeit als Spielmacher in Bern etabliert. Nach dem Weggang von Martin Steinegger umso mehr. Roche bringt von seiner Spielveranlagung her alles mit, um diese Lücke zu schliessen. Er gilt als technisch versierter Offensiv-Verteidiger, der die

WIEDERSEHEN MACHT FREUDE Bei der Integration in Bern wurde dem NL A-Neuling von zwei alten Bekannten aus der AHL unter die Arme gegriffen. Mit Sébastien Bordeleau und Ramzi Abid traf er in der Bundeshauptstadt auf zwei ehemalige Teamkollegen, die ihm den Einstieg in den «europäischen Alltag» erleichterten. Mit Bordeleau spielte Roche während der Saison 2001/02 für die Houston Aeros, Abid lernte er in der Saison 2005/06 während der gemeinsamen Spielzeit bei

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den Chicago Wolves kennen. «Die beiden kümmern sich wirklich rührend um mich, vor allem Bordeleau kennt Bern ja mittlerweile schon fast so gut wie seine Westentasche», weiss Roche die Stadtrundgänge zu schätzen. Und kommt gleich ins schwärmen: «Bern ist wirklich eine wunderschöne Stadt. Vorallem die Aare vermittelt mir ein gewisses Heimatgefühl, da ich in Kanada ebenfalls an einem Fluss aufgewachsen bin». Auf den Transfer zum SCB hatten die beiden jedoch keinen Einfluss. Dafür haben ihm Jean-Guy Trudel und Hnat Domenichelli, mit denen er 2002/03 für die Houston Aeros den Calder Cup gewann und seither zu beiden regelmässigen Kontakt pflegt, einen Wechsel zum SC Bern schmackhaft gemacht. «Sie schwärmten vor allem vom Hexenkessel in Bern, der seine Mannschaft lautstark nach vorne treibt. Als ich mir dann auf youtube.com einige Videos anschaute, wusste ich, was sie meinten», freut sich Roche schon jetzt auf die einzigartige Atmosphäre und die bevorstehenden Duelle gegen seine Freunde in der umgebauten PostFinance-Arena.

EIN AMBITIONIERTES DUO Bald ist das Glück des neuen Abwehrchefs aus Alberta vollkommen. Denn kurz vor Saisonstart werden auch Ehefrau Darcy und Hund Coors, den er nach seiner nordamerikanischen Lieblingsbiermarke benannte, in der Wohnung im Berner BreitenrainQuartier eintreffen. Darcy und Travis Roche sind aber nicht «nur» ein Ehepaar, seit diesem Sommer sind sie neuerdings auch Geschäftspartner. Gemeinsam arbeiten sie an ihrer Zukunft als Immobilienmakler, wo sie künftig auf dem amerikanischen Markt Fuss fassen wollen. «Darcy verfügt über viel Erfahrung in dieser Branche und hält dabei ganz klar die Federführung», klärt Roche auch gleich die Rollenverteilung und wartet schon mit der nächsten Überraschung auf: «Ich habe vor einem Jahr mein Fernstudium in Unternehmenskommunikation begonnen und hoffe, dass ich es bis 2010 abschliessen

TRAVIS ROCHES SCHWEIZER NETZWERK

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Patrick Fischer (Zug): Teamkollege aus Phoenix. Alexandre Daigle (Davos): Teamkollege aus Minnesota. Hnat Domenichelli (Lugano): Teamkollege aus Houston. Tommi Santala (Kloten): Teamkollege aus Chicago.

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mit Weitsicht werde. Mir wird es also kaum langweilig». Für die beiden ist ein volles Tagesprogramm eine Art Lebenselexier: «Da wir keine Kinder haben, sind wir im Berufsleben belastbarer und flexibler. Unsere Zeit sinnvoll zu nutzen, ist uns sehr wichtig.» Und so ist zu erwarten, dass Travis Roche auch das SCB-Spiel ohne Verschnaufpause auf Achse halten wird. ●

TRAVIS ROCHE

Persönlich: 17.06.78, 185 cm, 91 kg, verheiratet mit Darcy. Clubs: San Antonio Rampage, Phoenix Coyotes, Chicago Wolves, Houston Aeros, Minnesota Wild. Erfolg: Das erste NHL-Spiel. Niederlage: Die letzte AHL-Saison bei San Antonio war eine Saison zuviel. Hobbies: Beruflicher Art, arbeitet als Immobilienmakler.

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ZSC Lions

Wer ist das fü

DIE ZSC LIONS SIND EIN RENNAUTO MIT FÜNF RÄDERN. ARI SULANDER, RADOSLAV SUCHY, DOMENICO PITTIS, PETER SEJNA UND NEU JEAN-GUY TRUDEL BILDEN DAS AUSLÄNDERQUINTETT. EIN SPRICHWÖRTLICHES FÜNFTES RAD AM ZÜRCHER RENNWAGEN FINDET SICH BEI DIESER QUALITÄT VON AUSLÄNDERN NICHT. HEADCOACH SEAN SIMPSON HAT DAS DELIKATE LUXUSPROBLEM, IN JEDER PARTIE DER ZSC LIONS DENNOCH EINEN «IMPORTSPIELER» ZU WÄHLEN, DER NICHT MIT DEN LIONS INS RENNEN STEIGEN DARF.

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Text: Jürg Federer Fotos: Pius Koller «Wenn Sie mich fragen, ob das eine schwierige Situation sei, ja, das ist es», bestätigt Simpson. Der Headcoach schätzt die Luxussituation dennoch. Die Champions Hockey League, die die ZSC Lions als erstes – und hoffentlich nicht einziges – Schweizer Team bestreiten werden, fordert ein tiefes Kader für eine lange Saison.


ünfte Rad? «Da es nicht einfach ist, während der Saison einen valablen fünften Ausländer zu verpflichten, ist es besser, bereits mit fünf Imports in die Saison zu starten», erklärt Simpson eine Transferstrategie, zu der sowohl ZSC Lions Sportchef Peter Iten als auch CEO Peter Zahner ihr Knowhow beigetragen haben. Iten hielt bereits seit mehr als einem Jahr Kontakt zu Jean-Guy Trudel und seinem Agenten Mikka Rautakallio, Zahner sorgte sich um die Torhütersituation mit dem Finnen Ari Sulander – und entschied sich, dessen Karrierenende nicht etwa mit der frühzeitigen Verpflichtung des SCB-Goalies Marco Bührer (verlängerte nach der Absage der ZSC Lions in Bern seinen Vertrag) vorzubestimmen. Halten die ZSC Lions an ihrer Torhüterstrategie fest, sollte Sulander das Luxusproblem Simpsons in der anstehenden Saison teilweise lösen. Wenn «die Wand» seinem «Backup» Lukas Flüeler Platz macht, kann Simpson vorne mit Suchy, Pittis, Sejna und Trudel blocken und rocken. Wird Flüeler aber nicht «über Nacht» zu einem NL AStargoalie mit meisterlichen Playoff-Qualitäten, und das kann von ihm schlichtweg nicht erwartet werden, dann hat Simpson die Qual der Wahl.

TRUDEL AUF DEM WEG ZUR DYNASTIE Als letzter und damit fünfter Ausländer zu den ZSC Lions gestossen ist Jean-Guy Trudel. Topscorer, Kultfigur und Zwilling von Hnat Domenichelli in Ambrì, mit der Referenz von 237 Scorerpunkten in 177 NL A-Spielen mit dem HC Ambrì-Piotta. Nach einem Jahr in der physisch harten AHL anstatt der glamourösen NHL kehrt Trudel in die Schweiz zurück. Für die ZSC Lions ist er ein Wunschkandidat. Bereits vor Jahresfrist versuchten die Löwen, den Kanadier durch den Gotthard «zu schleusen». Trudel wählte den Umweg über die Peoria Rivermen – um nun schlussendlich doch zu den ZSC Lions zu wech-

JEAN-GUY TRUDEL Persönlich: 18.10.75, 185 cm, 92 kg, verheiratet, 1 Sohn (5 Jahre). Clubs: Peoria Rivermen, Ambrì-Piotta, Houston Aeros, Minnesota Wild, Phoenix Coyotes, Springfield Falcons, Kansas City Blades, San Antonio Dragons, Quad City Mallards, Chicago Wolves. Erfolg: Gewinn des Calder Cup als Führungsspieler. Niederlage: Mit Ambrì gegen Lugano nach 3:0 Playoff-Führung Serie noch verloren.

seln. Hätte Trudel den Rat Peter Itens vor Jahresfrist befolgt, er wäre nun Schweizer Eishockeymeister – vielleicht. Denn hätten die ZSC Lions seit Jahresfrist einen Trudel im Kader gehabt, hätten sie dann einen Peter Sejna verpflichtet? Sejna war ein Schlüsselspieler für den Meisterschaftserfolg der ZSC Lions. Mit der Verpflichtung von Trudel nun ist die Basis für eine Dynastie gelegt.

BEINAHE WIEDER BIANCOBLÙ Die Rolle von Jean-Guy Trudel muss noch gefunden werden. Während der Saisonvorbereitung spielte er zeitweilen neben Domenico Pit-

«UM AUF DEM EIS BLENDEND ZU HARMONIEREN MUSS MAN NICHT JEDEN ABEND GEMEINSAM ESSEN GEHEN, DOCH EINE RESPEKTVOLLE FREUNDSCHAFT NEBEN DEM EIS HILFT SCHON.» JEAN-GUY TRUDEL, STÜRMER ZSC LIONS

tis und mit Jan Alston. «Als ich zum ersten Mal in die Schweiz, nach Ambrì, kam, war mir klar, dass ich vom ersten Tag an Scorerpunkte würde liefern müssen», erinnert sich Trudel. Als der Québecois die National League A zum ersten Mal kennenlernte, waren im Schweizer Eishockey nur drei ausländische Spieler pro Team zugelassen. Er zollte den Umständen mit 1.34 Scorerpunkten pro Spiel Respekt. Das war das Eintrittsticket für Trudel in die NL A. Bei den ZSC Lions nun kann er seine Vorarbeit aus Ambrì meisterlich vergolden. «Im Kader der Lions geht es für mich primär darum, mich ins Team zu integrieren», kennt Trudel seine komplett neue Rolle. Anders als damals in Ambrì seien die Plätze an der Spitze der Nahrungskette be-

JEAN-GUY TRUDELS SCHWEIZER NETZWERK

Trudel verfügt logischerweise über ein grosses Schweizer Netzwerk. Die drei wichtigsten Bezugspersonen: Hnat Domenichelli: Freund auf und neben dem Eis. Jeff Toms: Teamkollege in Ambrì und im Team Canada. Peter Iten: «Er holte mich zurück in die Schweiz».

reits besetzt. Trudel hat sich für genau diese Herausforderung entschieden. In der Schweiz wählte er zwischen vielen Angeboten aus. Bereits während der Saison hätte er fast zurück zu den Biancoblù gewechselt, «doch ich wollte meine Teamkollegen in Peoria nicht im Stich lassen», begründet Trudel den gescheiterten Transfer. Bei seinem AHL-Team war Trudel zum Saisonende Topscorer, seine Linienpartner bediente er mit 44 Assists, mehr als alle anderen «Rivermen».

DER LANDJUNGE IN «LITTLE BIG CITY» Trudel ist ein «Student des Spiels». Technisch nicht darauf ausgerichtet, haarsträubend geniale Einzelgänge bravourös abzuschliessen, studiert er die Spielweise seiner Kollegen. Nach nur einem Vorbereitungsspiel mit den ZSC Lions erzählt der 32-Jährige von den Vorlieben seiner temporären Linienpartner: Domenico Pittis mag seine Zuspiele hinter den Beinen, Jan Alston hingegen bevorzugt sie zwischen seinen Füssen. Um auf dem Eis blendend zu harmonieren, müsse man zwar nicht jeden Abend gemeinsam Essen gehen, «doch eine respektvolle Freundschaft neben dem Eis hilft schon.» Einen Freund lasse man halt nie am Seil runter, erinnert sich Trudel nicht zuletzt an seinen dicken Freund aus Ambrì, Hnat Domenichelli. «Ich kann es nicht erwarten, gegen Hnat zu spielen», schmunzelt der Landjunge, der neu in der grössten Stadt der Schweiz Eishockey spielt. «Wir wohnen im Zürcher Unterland», beantwortet Trudel die nächste Frage, bevor sie überhaupt gestellt wird. EIN RENNWAGEN OHNE ERSATZRAD Seit Trudel in seiner ersten Saison in Ambrì mit 68 Scorerpunkten in 44 Spielen brillierte, wurde das Schweizer Eishockey besser. «Schauen Sie nur die Nationalmannschaft an», doppelt Trudel nach. In Zürich, wo bisher Sejna, Pittis, Wichser, Alston und Gardner für Scorerpunkte garantieren, wird Trudel alleine seines respektvollen Charakters wegen eine Bereicherung für die Löwen sein – seine Scorerpunkte sind das Sahnehäubchen auf dem Transfer. «Champions müssen immer besser werden», schmunzelt Trudel, die Verteidigung des Meistertitels seiner neuen Mannschaftskollegen im Visier. Wenn die ZSC Lions ein Rennwagen mit fünf Rädern sind, dann werden sie genau deshalb sowohl ihre nationalen als auch ihre internationalen Wettkämpfe mit Bravour bestreiten. Denn ein Ersatzrad findet sich am Rennwagen ZSC Lions nicht – beachtet man einmal Blaine Down, der für die GCK Lions verpflichtet und wahrscheinlich für die Champions Hockey League zu den ZSC Lions stossen wird, nicht. ● SEPTEMBER ’08

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Jean-Guy Trudel



Kloten Flyers

Zwei Transferc

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coups Text: Jürg Federer Foto: Pius Koller Curtis Brown wurde 1996 mit Canada JuniorenWeltmeister, der internationale Eishockey-Titel, dem im Mutterland des Eishockeys die höchste Bedeutung beigemessen wird. Tommi Santala gelang dasselbe Kunststück mit den Suomi aus Finnland, Santalas IIHF-Ehren stammen aus dem Jahre 1998. Der Kanadier Brown spielte damals an den Junioren-Weltmeisterschaften in Boston mit Christian Dubé, Daniel Brière und Dany Heatley gegen Mark Streit und David Aebischer. «Ich erinnere mich noch genau an den sensationellen Torhüter, er sorgte dafür, dass es ein enges Spiel blieb», weiss Brown noch genau. Der Kanadier aus Saskatchewan sollte danach eine NHL-Karriere, die über 823 Spiele dauerte, lancieren, Aebischers Nordamerika-Abenteuer war nach 216 Einsätzen vorbei. Am 06. September werden sich die damaligen Rivalen wieder gegenüberstehen, wenn die Kloten Flyers erstmals gegen den HC

CURTIS BROWNS SCHWEIZER NETZWERK

Hnat Domenichelli (Lugano): Wurden gemeinsam Junioren-Weltmeister Domenico Pittis (Zürich): Teamkollege und Freund aus Buffalo. Christian Dubé (Bern): Wurden in Jugendjahren gemeinsam ins Kids Star Team gewählt und wurden zusammen Junioren-Weltmeister. Michal Grosek (ex-Zug): «Is he still as crazy?» – «Yes, he is.» Brown spielte mit Grosek in Buffalo.

TOMMI SANTALAS SCHWEIZER NETZWERK

DIE KLOTEN FLYERS HABEN MIT TOMMI SANTALA UND CURTIS BROWN ZWEI TROUVAILLEN AUF DEM TRANSFERMARKT AUSFINDIG GEMACHT. DIE ZWEI ZWEIWEGCENTER BRINGEN WELTMEISTERLICHEN GLANZ IN DIE KOLPING ARENA.

Lugano antreten werden. Dann wird Brown auch seinen Weltmeisterkollegen Hnat Domenichelli wieder treffen, mit dem er schon als Kind die All Star-Teams Kanadas aufmischte.

DIE LIZENZ ZUM GELD VERDIENEN Ebenfalls im Kader des Junioren-Weltmeisters war Christian Dubé, bei dem Curtis Brown nicht nur von seinen Qualitäten als Eishockeyspieler träumt, sondern auch von seinem lukrativen Status als Kanadier mit Schweizer Eishockeylizenz. «Meine drei Jungs werden in Kloten erstmals ernsthaft Eishockey spielen», so gestalten sich die Pläne von Curtis Brown. «Auch wenn sie niemals eine Eishockeykarriere lancieren werden, die Chance, eine Schweizer Eishockeylizenz zu besitzen, will ich ihnen nicht verwehren.» Browns Familie reiste demnach mit dem Stürmer in die Schweiz. «Ob wir von San Jose in die Schweiz ziehen oder in Nordamerika ein weiteres Mal die Küste wechseln, macht nicht wirklich einen grossen Unterschied aus», begründet Brown den spontanen Entscheid, mit seiner Frau Ami und den gemeinsamen drei Söhnen nach Übersee zu ziehen. «Mir war es einfach wichtig, einen Mehrjahresvertrag zu erhalten, in der NHL wäre wohl ein weiteres, einjähriges Engagement drin gewesen, ohne die Sicherheit, die Saison dort zu beenden, wo ich sie begonnen hatte.» Road Trips, die Auswärtsfahrten in der NHL, kennt Brown zu Genüge. «Es gibt in der NHL kein Team, das länger auf der Reise ist als San Jose», erklärt er. «Aufgrund Nachtflugverboten am Flughafen, der an einige der teuersten Wohnlagen Amerikas (Palo Alto) grenzt, kehrten wir auch von Auswärtsspielen im benachbarten Los Angeles erst mitten in der Nacht zurück.» Sie hätten dann jeweils nach Oakland fliegen müssen und mit dem Bus zurück nach San Jose, wo das Privatauto bereitstand. MIT DER REFERENZ VON JOE THORNTON In Palo Alto wohnt eine Schweizer Eishockeypersönlichkeit: Joe Thornton. «Joe gab mir die letzte Motivation, in Kloten zu unterzeichnen und nicht etwa bei einem Team aus einem anderen europäischen Land», bekennt sich Brown. «Joe musste Brown dabei nicht einmal von der schönen, Da-

CURTIS BROWN Tommi Santala kennt 31 Eishockeyspieler, die in der Schweiz spielen oder gespielt hatten. Wir konzentrieren uns auf die wichtigsten Vier: Travis Roche (SC Bern): Teamkollege (wie J.P. Vigier) in Chicago. Marcel Jenni (Kloten Flyers): War zu Santalas Finnland Zeiten eine grosse Nummer in Schweden. Simon Gamache (Bern): Teamkollege in Atlanta und Chicago. Kimmo Rintanen (Kloten): Teamkollege in Helsinki.

Persönlich: 12.02.76, 183 cm, 95 kg, verheiratet mit Ami, drei Söhne. Clubs: San Jose Sharks, Chicago Blackhawks, San Diego Gulls, Buffalo Sabres, Rochester Americans. Erfolg: Junioren-Weltmeister 1996. Niederlage: Viele Verletzungen. Hobbies: Golf, Baseball, Freunde.

voser Vaillant Arena vorschwärmen, die kennt Brown seit seinem Spengler Cup-Auftritt 1993 mit den Rochester Americans bereits. Jetzt, wo der Junge einer kanadischen Bauernfamilie zum zweiten Mal die Schweiz bereist, hat er grosse Chancen, zum Jahreswechsel wieder beim Traditionsturnier dabeizusein – diesmal in seinen Landesfarben beim Team Canada.

«BEEN THERE DONE THAT» Brown ist ein typischer «been there done that»Spieler (=ich hab’s gesehen-Spieler). Nach über 800 NHL-Spielen, einigen verletzungsbedingten Tiefpünkten und einem Stanley Cup-Final (mit Buffalo) schloss der Westkanadier seine NHLKarriere ab. «Ich sage es offen und ehrlich: Es war ein Entscheid für meine Familie und gegen die NHL.» Als Brown und seine Frau vor einigen Jahren ihre bisher einzige Tochter im Alter von vier Monaten an den plötzlichen Kindstod verloren, hat sich Browns Focus geändert. «Ich will seither einfach jeden Tag mit meiner Familie geniessen, diesen Luxus bietet mir die National League, nicht aber die National Hockey League.» Brown macht auch keinen Hehl daraus, dass ihm der Schweizer Spielplan gefällt, zwei Spiele am Wochenende und dann eine Woche für die Familie sei ein sehr familienfreundliches Umfeld. DER BESTE AUSSERHALB DER NHL Mit Frau aber ohne Kinder – «Wir üben noch» – reist Tommi Santala in die Kolping Arena. Santala war letzte Saison viertbester Torschütze in Finnland. Er ist genauso Torschütze wie Spielmacher und das mit einer gesunden Portion Wasserverdrängung. Deshalb gilt Santala auch zu Recht als bester finnischer Center ausserhalb der NHL. «In der grossen Liga gespielt zu haben, ist sicherlich eine der grössten Errungenschaften meiner Karriere.» Doch seit seiner Ankunft wurde Santala schnell bewusst, dass er auch in der Schweiz «in einer grossen Liga» angekommen ist. «Der Speed und die technische Qualität der Schweiz überzeugen mich», hat Santala schnell realisiert, dass er in der Schweiz, gemeinsam mit seinen Bekannten aus Skandinavien, Kimmo Rintanen und Marcel Jenni, ebenso auf höchstem Niveau wird Eishockey spielen können. ●

TOMMI SANTALA

Persönlich: 27.06.79, 190 cm, 95 kg, verheiratet. Clubs: Jokerit Helsinki, Manitoba Moose, Vancouver Canucks, Chicago Wolves, Atlanta Thrashers, HPK Hämeenlinna. Erfolg: Junioren-Weltmeister 1998. Niederlage: Vor sieben Jahren Saison im ersten Spiel nach Achillessehnenriss vorbei. Hobbies: Golf, Rollerhockey, Fussball.

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EV Zug

Auf dem Umweg KANADIER UND AMERIKANER – DIE BEZIEHUNG DER BEIDEN VÖLKER KENNT UNZÄHLIGE KAPITEL. DER KANADIER MICKI DUPONT (28), DIE NEUE PUBLIKUMSATTRAKTION IN DER ZUGER HERTI, SCHREIBT EINES DAVON. ER PFLEGE EINE SPEZIELLE BEZIEHUNG ZU DEN USA, SAGT ER. DAS HAPPYEND LÄSST (NOCH) AUF SICH WARTEN. AUCH FÜR JAY HARRISON? Text: Adrian Lustenberger Fotos: Pius Koller Mit einem Lachen auf den Lippen erzählt DuPont: «Als ich in den Vereinigten Staaten spielte, war ich geschockt, wie wenig die Leute dort über Kanada wissen. Als ich sagte, ich sei von Calgary, fragten mich die Menschen, auf welchem Kontinent dieses Land liege.» Doch der Offensivverteidiger hatte in den USA nicht nur zu lachen. Der grosse Durchbruch blieb dem kleinen Kanadier (178 cm, daher sein Spitzname «Micki») in der NHL (bislang) verwehrt. Auf sein Lieblingsteam angesprochen, sagt er: «Das sollten ja eigentlich die Teams sein, für die man gespielt hat. Ich bin aber eher wütend auf diese Mannschaften, da ich nie eine richtige Chance bekam. Ich war immer nur da, um einen verletzten Spieler zu ersetzen – und bald wieder zurück in einer unteren Liga.» Dies allerdings mit grossem Erfolg: Bei Peoria Rivermen (Farmteam der Blues) sammelte er in der vergangenen Saison in 66 Partien 43 Scorerpunkte (nur 73 Strafminuten), 2001 gewann er mit den St. John Flames die AHL-Meisterschaft. Mehrere Male fand er seinen Namen in All Star-Teams wieder. Der Verteidiger mit grossem Offensivdrang behauptet: «Die Grenze zur NHL ist eine sehr dünne Linie. Ich glaube, in der Schweiz spielen einige Spieler, beispielsweise Domenico Pittis, die sich in Nordamerika locker durchsetzen würden.» Die positive Seite seiner NHL-Odysee (Flames – Penguins – Blues): DuPont kam 2004 nach Europa und kann seine Geografiekenntnisse für nordamerikanische Verhältnisse mittlerweile als hervorragend bezeichnen. Er lacht: «Ja, ich kann die verschiedenen Länder in Europa auseinander halten, ich kenne gar den Unterschied zwischen Schweden und der Schweiz.» Sein erstes Engagement auf dem alten Kontinent war ein grosser Erfolg. Er führte die Eisbären Berlin 2005 und 2006 zur Meisterschaft. 2006 war er gar Topscorer der Liga (als Verteidiger!). Dass sich Zugs Wunschspieler auf den grossen Eisfeldern Europas bereits auskennt, ist ein grosser Vorteil. In seiner Freizeit zählt für den Kanadier nur seine Familie. Seine Frau Erin lernte er bereits mit 17 Jahren an seiner Schule kennen, verheiratet sind die beiden seit fünf Jahren. Sohn Nolan ist zwei Jahre alt. Ob er je Eishockey spielen wird, lässt «Dady DuPont» noch offen. Für ihn selber gab es nicht nur Eishockey, auch für Lacrosse liess er sich

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begeistern. Ein anderer Job als Eishockeyprofi kam für den Rock- und Old School Hip Hop-Liebhaber aber nie in Frage. Ob er den Schritt über den grossen Teich während seiner aktiven Karriere noch einmal wagen wird, weiss er momentan noch nicht. Die Geschichte von Wes Walz kennt er auf jeden Fall. Er hat ihm vorgemacht, wie der EVZ als Sprungbrett für die NHL benutzt werden kann.

DER ALLESKÖNNER Trifft man Jay Harrison (25), fällt als erstes seine Grösse auf. 193 cm ist der kanadische Verteidiger gross. Wie ein unüberwindbares Bollwerk sieht er im täglichen Leben aber nicht aus. Eher brav, zurückhaltend und überlegt. Er trägt ein LacostePolo und eine Lesebrille. Das hat seine Gründe. Jay Harrison will in Zug nicht nur auf dem Eis mit Spielintelligenz glänzen, sondern beweist auch neben der Eisfläche Köpfchen. Seit zwei Jahren betätigt sich der Kanadier, als einer der wenigen Eishockeyspieler, neben seinem Beruf akademisch. Das wird er auch in Zug durchziehen. Er ist an der Athabasca University in Calgary eingeschrieben und studiert im fünften Semester Sozialwissenschaften. Wie bei einem Fernstudium üblich, wird ihm der Stoff der Vorlesungen zugeschickt. Die Universität in Calgary organisiert in der Schweiz eine Aufsichtsperson, unter deren Aufsicht Harrison seinen Leistungsausweis wird ablegen müssen. Er selber sagt: «Das Studium ist für mich die perfekte Ablenkung zum harten Eishockeyalltag. Zudem ist es für das Leben nach der Sportkarriere unglaublich wertvoll.» Wer denkt, damit seien Harrisons Hobbies abgedeckt, täuscht sich ein zweites Mal gewaltig. Die

MICKI DUPONT Persönlich: 15.04.80, 178 cm, 84 kg, verheiratet mit Erin, 1 Sohn (Nolan). Clubs: Long Beach Ice Dogs, San Diego Gulls, Saint John Flames, Calgary Flames, Wilkes-Barre/Scranton Penguins, Eisbären Berlin, Pittsburgh Penguins, St. Louis Blues, Peoria Rivermen. Erfolg: Calder Cup mit Saint John (2001). Niederlage: Durchbruch in der NHL verfehlt. Hobbies: Golf und Familie.


in die NHL

JAY HARRISON Persönlich: 03.11.82, 193 cm, 97 kg, verheiratet mit Jodean, 1 Tochter (Presley). Clubs: St. John Maple Leafs, Toronto Maple Leafs, Toronto Marlies. Erfolg: 13 NHL-Spiele mit Toronto. Niederlage: U20-WM Finalniederlage gegen Russland. Hobbies: Musik, Studium, Familie.

HARRISONS SCHWEIZER NETZWERK

Sean Simpson (Zürich): War am Spengler Cup 2006 Assistenzcoach des Team Canada. Josh Holden (Zug): War an besagtem Spengler Cup 2006 auch im Team Canada. Musik ist die zweite Leidenschaft des Kanadiers. Das Multitalent spielt drei verschiedene Instrumente: Klavier, Gitarre und Geige. Ersteres hat er sich selber beigebracht, vor einer Hörprobe warnt er. Gitarrenunterricht habe er jahrelang genommen. Früher habe auch sein Traum darin bestanden, mit einer Band auf Welttournee zu gehen: «Für kleine Auftritte an Schulfesten oder bei privaten Partys hat es gereicht. Zu mehr fehlte wohl das Talent, aber natürlich auch die Zeit neben dem Eishockey.» So stieg der Gitarrist Harrison früher als seine Bandmitglieder aus dem Musikgeschäft aus. Ein guter Entscheid, denn wie er berichtet, seien seine früheren Bühnenkumpanen schliesslich gescheitert. Er witzelt: «Nicht mal zu einem Album haben sie es gebracht.» Harrison selber hat in der Eishockeywelt den Durchbruch geschafft, zeitweise auf jeden Fall. 13 Spiele hat er für die Mannschaft seines Herzens, die Toronto Maple Leafs, absolviert. Einen Assist hat er in der besten Liga der Welt gebucht. Zudem gehörte er zum Stamm der kanadischen Junioren-Nationalmannschaft und repräsentierte sein Land am Spengler Cup 2006. Zum Stammplatz in der NHL fehlte dennoch (bisher) die Durchschlagskraft. Da er seit neun Monaten die Verantwortung eines Familienvaters (Tochter

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Presley) auf den Schultern trägt, hatte er in Nordamerika keine Lust mehr auf einen Zweiwegvertrag: «Das wäre meiner Familie gegenüber nicht fair gewesen. Die stetige Unsicherheit ist im Alltag eine grosse Belastung. Dann kam das Angebot aus Zug.» Der Kontakt zum EVZ kam über den neuen Headcoach Doug Shedden zu Stande. Unter ihm hat Harrison in Kanada bereits zwei Jahre gespielt. Der Trainer fragte bei ihm persönlich nach, ob er sich ein Engagement in Europa vorstellen könne. Dies sei die einzige konkrete Anfrage vom alten Kontinent geblieben, daher fiel Harrison die Entscheidung leicht. Dennoch pochte er in der NHL bis zum Schluss auf einen Einwegvertrag, stand als definitiver Zuzug erst Mitte Juli fest. Ein Einwegvertrag schien in der Tat kein Ding der Unmöglichkeit zu sein, lieferte er für einen Defensivverteidiger doch eine ansprechende AHL-Saison (87 Spiele – 39 Punkte – 108 PIM) ab. Für den EVZ wird Harrison dadurch zum Glücksgriff. ●

15.08.2008

15:30:11

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MICKI DUPONTS SCHWEIZER NETZWERK

Domenico Pittis (Zürich): Spielten während des Lockout gemeinsam im Team Canada. Dale McTavish (Zug): Spielten gemeinsam im Team Canada. Josh Holden (Zug): Kennt er aus Juniorenzeiten, spielte aber noch nie mit ihm zusammen (stammen aus derselben Gegend in Kanada). Jean-Guy Trudel (Zürich): War DuPonts Teamkollege bei Peoria.

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Ambrì-Piotta

Beachboy und Goalgetter In der letzten Saison absolvierte Clarke 47 Partien mit den Lowell Devils (AHL) und erzielte dabei 14 Tore und 17 Assists. Pech hatte er nach seinem einzigen Einsatz in der NHL mit den New Jersey Devils. Dazu der Beachboy aus Kalifornien: «Ich kam gegen die Florida Panthers in der dritten Sturmreihe auf rund elf Minuten Eiszeit und es gelang mir, in dieser Zeit einen Treffer zu markieren. Trotzdem wurde ich nach dem Match wieder in die «Minors» relegiert. Mein Pech war, dass die bekannten Patrik Elias und Aaron Asham wieder fit zurückkehrten. Zudem verletzte ich mich Mitte Februar 2008.»

DER NEO-US-AMERIKANER NOAH CLARKE (29-JÄHRIG) IST MIT EINER BÜRDE IN DIE LEVENTINA ANGEREIST. ER HAT DEN DELIKATEN AUFTRAG GEFASST, SEINEN VORGÄNGER HNAT DOMENICHELLI MINDESTENS IN DEN HINTERGRUND ZU DRÄNGEN. IHN VÖLLIG VERGESSEN ZU MACHEN, WIRD IM ERSTEN WINTER HEIKEL SEIN. Text: Robert Szendröi Foto: Pius Koller Allerdings lässt sich die neue Nummer 42 der Biancoblù von dieser Stichelei keineswegs einschüchtern. Im Gegenteil: «Mit meiner Schnelligkeit, meinen Scorerqualitäten und meiner hartnäckigen Einsatzbereitschaft will ich meinen

NOAH CLARKE Persönlich: 11.06.79, 175 cm, 87 kg, ledig. Clubs: bisherige Clubs: Lowell Devils, New Jersey Devils, Los Angeles Kings, Manchester Monarchs. Erfolg: 1. NHL-Spiel in der Heimatstadt Los Angeles. Niederlage: Viertelfinal-Aus bei den College Meisterschaften mit dem Colorado College gegen Michigan. Hobbies: Beachvolleyball, Schwimmen im Pazifik (South Bay).

Der HC AmbrìPiotta ist ein «Team USA». Noah Clarke (vorne rechts) ist mit John Harrington (vorne links), Erik Westrum und Nick Naumenko der vierte Amerikaner bei den Biancoblù.

neuen Farben helfen, die Playoffs zu erreichen.» Schaut man sich dabei die Transferaktionen der Nordtessiner an, muss dieses Unterfangen von Match zu Match deftig erarbeitet werden. Wer aber das Herz der HCAP-Cracks und seiner landesweit grossen Anhängerschaft kennt, weiss, dass sich damit sogar das Gotthard-Massiv versetzen lässt.

NOAH CLARKES SCHWEIZER NETZWERK

Erik Westrum (Ambrì-Piotta): Gegner im College und in der AHL. Peter Sejna (Zürich): Teamgefährte im Colorado College. Martin Sonnenberg (Ambrì-Piotta): Gegner in der AHL. Alexandre Daigle (HC Davos): Teamgefährte bei Manchester, hat Clarke bereits im Sommer 2007 einen Wechsel in die Schweiz ans Herz gelegt.

DANK WESTRUM ZUM «TEAM USA» Clarkes Spielmacherqualitäten und sein Hockeyinstinkt könnten sich auf den europäischen Eisrinks noch effizienter entfalten als in Nordamerika. Wie ist der Schritt nach Europa überhaupt zustande gekommen? «Es gab verschiedene Gespräche mit meinem Agenten, HCAP-Neo-Trainer John Harrington und mit meinem früheren College- und AHL-Widersacher Erik Westrum. Die Offerte und der gute Ort in der Südschweiz haben mir zugesagt. Zudem stehen hier mit Westrum und Nick Naumenko bereits zwei weitere US-Amerikaner im Einsatz. So ist es eine optimale Chance für mich, beim HC Ambrì-Piotta auf Punktejagd zu gehen.» Bis 15-jährig hat Clarke seine Lieblingsnummer 42 getragen. In der Valascia hat er bei der Teampräsentation, am 2. August 2008, endlich wieder seine magische Zahl übergestreift. Zwischen der AHL und dem Eishockey hierzulande hat er schon nach den ersten Wochen markante Unterschiede festgestellt: «Die helvetischen Cracks sind oft bereits erprobte und erfahrene Mannen in der National League A. In der AHL hingegen ist das Durchschnittsalter wesentlich jünger.» Nachvollziehbar, dass Jungs in dieser Minor League ihren Fokus mit Biegen und Brechen auf die NHL ausrichten und dadurch im physischen Bereich kompromisslos zur Sache gegangen wird. TROCKENFLEISCH IM RISTORANTE ROMITAGGIO – EINE DELIKATESSE

Noch fehlt dem sympathischen und voller Tatendrang strotzenden Clarke die Zeit, um sich sein neues Arbeitsrevier auch in der Freizeit anzusehen. Immerhin hat er, wie ebenso Teamkollege Martin Sonnenberg, das Ristorante Romitaggio zu Monte Carasso kulinarisch bestens kennengelernt. Besonders angetan hat es ihm, wie in den Tessiner Sommermonaten allerseits beliebt, das Trockenfleisch, genannt «Carne secca», von Patron Giuseppe: «Es läuft mir tatsächlich das Wasser im Mund zusammen, bevor ich diesen Gaumenschmaus draussen unter der Pergola geniesse!» Ein Kalifornier à la Clarke mag auch den Fussball. Somit ist er beim HC Ambrì-Piotta ausgezeichnet aufgehoben. Bestimmt werden ihn die AC Mailand-Tifosi des Fanionteams schon bald ins Stadio Giuseppe Meazza (früher San Siro) entführen und ihm Luxus-Verpflichtung Ronaldinho präsentieren… ●

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EHC Biel

Das ist erst de

KEIN PROBLEM STELLT ES FÜR DEN 38-JÄHRIGEN SEAN HILL DAR, SICH NOCH EINMAL IN EINE NEUE REALITÄT ZU STÜRZEN. DER MOTIVATIONSPEGEL DES IN 931 NHL-PARTIEN AN HAUT UND HAAREN GEPRÜFTEN ABWEHRSTURMS LIEGT HOCH. DASS ER FÜR DEN EHC BIEL IM NATIONAL LEAGUE A-ÜBERLEBENSTANZ VON IMMENSER WICHTIGKEIT IST, DAVON IST EXPLIZIT EX-LINIENPARTNER PETTERI NUMMELIN ÜBERZEUGT. DIE MISSION BEGINNT HILL MIT DAVID LING. Text: Jürg Federer Foto: Pius Koller Nummelin bezeichnet den Amerikaner Sean Hill als Glücksfall für den EHC Biel: «Seine physische Präsenz lässt keine Wünsche offen. Weiter besticht er durch seine ‹Coolness› in allen Situationen. Natürlich hat Sean gelernt, wie man Spiele gewinnt und er wird sich im Nu zu einer Seeländer Stütze formen. Sein Charakter und die professionelle Einstellung sind einwandfrei. Für den Aufsteiger ist ‹Hilly› Gold wert.» «Nummy» selbst hat im letzten Championat zehn Partien an der Seite des Routiniers

verteidigt und unterstreicht: «Mit ihm zusammen habe ich meine besten Matches im Dress der Minnesota Wild absolviert. Auch ausserhalb des Eisrinks waren wir oft zusammen. Er hatte immer einen lustigen Spruch auf Lager!» Den Satz in die Schweiz hat Hill auf Anraten seiner exzellenten Freunde Barry Richter (Ex-EV Zug und HC Luga-

SEAN HILL Persönlich: 14.02.70, 183 cm, 93 kg, verheiratet mit Margaret, drei Kinder (Brenton, Kendall und Leighton). Clubs: Minnesota Wild, New York Islanders, Florida Panthers, Carolina Hurricanes, St. Louis Blues, Ottawa Senators, Anaheim Ducks, Montreal Canadiens, Fredericton Canadiens. Erfolg: Stanley Cup-Final mit Carolina. Niederlage:Das letzte Jahr mit Minnesota. Hobbies: Golf, Fischen und Jagen.

DAVID LING Persönlich: 09.01.75, 178 cm, 89 kg, verheiratet. Clubs: Toronto Marlies, Dynamo Moskau, Spartak Moskau, St. John’s Maple Leafs, Columbus Blues Jackets, Syracruse Crunch, Utah Grizzlies, Kansas City Blades, Montreal Canadiens, Indianapolis Ice, Fredericton Canadiens, St. John Flames. Erfolg: 50 NHL-Partien in einer Saison mit Columbus. Niederlage:Halbfinal-Aus mit den Toronto Marlies 2007/08. Hobbies: Golf.

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Sean Hill (links) und David Ling

no) sowie Chris Tancill (Ex-Zug, Kloten Flyers) gewagt. Dazu vervollständigt der Betroffene: «Sie haben mir diesen Wechsel wärmstens empfohlen und gesagt: ‹Pack diese Chance am Schopf. Du wirst es nicht bereuen›!» Mit dem EHC Biel hat er sich nicht die einfachste Aufgabe gestellt. Bekanntlich essen die NL A-Aufsteiger hartes Brot. Der Mann aus Minnesota sieht seinem Wirken optimistisch entgegen: «Ich will im Seeland zeigen, dass ich immer noch sehr gutes Eishockey spielen kann. Dazu werde ich meinen zugeteilten Auftrag pflichtbewusst und sorgfältig ausführen. Dabei hilft mir meine langjährige Erfahrung bestimmt.» Vorgängig hat Sean Hill mit dem Bieler Clubvorstand einen Einjahres-Kontrakt unterschrieben. Er könnte sich aber gut vorstellen, länger im Bieler Eisstadion zu bleiben. Er klärt auf: «Auf Rat von Teamkollege Martin Steinegger habe ich meine beiden älteren Kinder Brenton (knapp 11-jährig) und Ken-


er Anfang... dall (6) an der ‹International School of Berne› eingeschrieben. Ausserdem wollen wir die Seen und Berge der Schweiz sowie Italien und Frankreich gemeinsam mit der ganzen Familie, sprich ebenso Gattin Margaret und Leighton (2), während den Schulferien oder nach der Saison entdecken.»

DAMPFWALZE MIT SCORERINSTINKT Aufgepasst: Wenn Biels Neuerwerbung David Ling (33-jährig) auf dem Eisrink kurvt, gibt es für die Widersacher keine Ruhepause. In der AHL war oft Körperkraft gefragt, während bei seinen Engagements in Russland, genauer bei Dynamo Moskau und vorher Spartak Moskau, dosierter Körpereinsatz mit mehr Abschlussqualitäten im Zentrum standen. In zwei Jahren sammelte der aufsässige «Flügelbolzen» 65 Scorerpunkte (99 Partien: 28 Tore, 37 Assists) in der Kreml-Stadt. Dazu summierten sich in Russland 139 Strafminuten. Wenn man die beiden

Eishockey-Philosophien zwischen Russland und Nordamerika vergleicht, sind es krasse Unterschiede. Trotzdem konnte sich der körperbetont agierende David Ling beiderseits positiv in Szene setzen. Und was hat er sich beim EHC Biel vorgenommen? «Ich kann meinen Hockeystil den Gegebenheiten anpassen. In der AHL musste ich aggressiver ans Werk gehen. Deshalb musste ich dort vermehrt die ‹Kühlboxe› aufsuchen, während in Russland mehr spielerische Elemente gefragt waren. In Biel wurde ich als Scorer engagiert. Grundsätzlich eine Aufgabe, die in dieser Liga für einen Ausländer üblich ist. Ich mag es aber, unter diesen Umständen unter Druck zu stehen! Dabei gilt es natürlich auch, im Powerplay erfolgreich zu agieren.» Der Kanadier ist erst am 14. August 2008 in der Seeländer Metropole angekommen. In der Zwischenzeit konnte er sich von der Mannschaft ein Bild machen: «Die Spieler sind hier ordentlich mit tech-

nischen Fähigkeiten ausgerüstet und flitzen schnell übers Eis.» Damit sich der Aufsteiger in der National League A von seinen Gegnern nicht verstecken muss, dafür hat der 33-Jährige klare Vorstellungen: «Wir müssen mit innerlicher Überzeugung ans Werk gehen. Nur so können wir mit unseren Gegnern Schritt halten. Dazu gilt es, unser Vertrauen aufzubauen und zu festigen. Natürlich soll der realisierte Aufstieg der Mannschaft einen zusätzlichen Schub an Spielfreude im Oberhaus vermitteln.» Für Ling gleichermassen klar, dass der Faktor Spass bei Training und Spiel die Leistungsbereitschaft zusätzlich fördern kann.

FOKUS AUFS EISHOCKEY Wenn es um Freizeitbeschäftigungen geht, lernt man bei Ling nichts Neues kennen. Zum Thema offenbart er: «Ich bin fürs Eishockeyspielen in die Schweiz gekommen! Zu Hause in Übersee trifft man mich oft und gerne auf dem Golfplatz an. In Sachen Zukunft könnte der temperamentvolle Crack durchaus länger auf Seeländer oder europäischem Boden bleiben: «Ich habe hier für ein Jahr unterschrieben. Ob ich länger in Biel oder der Schweiz bleibe, hängt von meinen Leistungen ab. Erst danach wird sich entscheiden, ob sich mein Aufenthalt hierzulande verlängert oder nicht.» ●

SEAN HILLS SCHWEIZER NETZWERK

Petteri Nummelin (HC Lugano): Während 10 Partien bei den Minnesota Wild ein gemeinsames Abwehrduo gebildet. Alexandre Daigle (HC Davos): Zwischen 1995 und 1997 zusammen bei den Ottawa Senators gespielt.

DAVID LINGS SCHWEIZER NETZWERK

Jay Harrison (EV Zug): Mannschaftsgefährte bei den Toronto Marlies. Dale McTavish (EV Zug): Teamkollege in Saint John.

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Fribourg-Gottéron

Bern - Fribourg retour MARK MOWERS HATTE EINST WÄHREND DES NHL-LOCKOUTS FÜR FRIBOURG-GOTTÉRON GESPIELT. JETZT WILL DER 34-JÄHRIGE STÜRMER NACH EINEM NEGATIVERLEBNIS BEIM SC BERN IN FRIBOURG ZU ALTER STÄRKE ZURÜCKFINDEN.

MARK MOWERS Persönlich: 16.02.1974, 180 cm, 85 kg, verheiratet mit Jane, zwei Töchter. Clubs: SC Bern, Anaheim Ducks, Boston Bruins, Detroit Red Wings, Malmö IF, Grand Rapids Griffins, Nashville Predators, Milwaukee Admirals. Hobbies: Golf, Familie. Niederlage: Die letzte Saison (in Anaheim und Bern). Erfolg: Gewinner Ken McKenzie-Trophy (99), Hockey East-Rookie of the year (95).

chen Mowers während des NHL-Lockouts gespielt hatte. «Ich hatte in Fribourg Erfolg und wollte unbedingt zurück», sagt Mowers, der auch nach seinem Wechsel in die Saanestadt mit seiner Frau Jana sowie den beiden Töchtern weiterhin nahe der PostFinance-Arena residiert. Bern-Fribourg retour also, mindestens einmal pro Tag. Kennen gelernt haben sich Mark und Jana an der Universität von New Hampshire, wo Mowers ein Studium in Sportmanagement abschloss. Daneben scorte er für das Team der University of New Hampshire in der College-Liga (Hockey East) während vier Saisons in schöner Regelmässigkeit, was ihm im Sommer 1998 einen NHL-Kontrakt bei Nashville einbrachte. In der Folge pendelte Mowers zwischen NHL, IHL und AHL umher, spielte 2002 an den Weltmeisterschaften für die USA und unterschrieb nach der WM als «free agent» bei Detroit. Seine erfolgreichste Zeit in der NHL hatte der Amerikaner indes bei den Boston Bruins, wo er 2006/07 auf stolze 78 Einsätze kam. Jetzt, bei Gottéron, will der Amerikaner an seine eindrücklichen Werte aus der LockoutSaison (damals erzielte Mowers für Fribourg in 12 Partien 20 Scorerpunkte) anknüpfen. «Wenn wir die kleinen Dinge richtig machen, können wir uns weit vorne klassieren», sagt Mowers.

CHARITY IN DER HEIMAT Gemeinsam mit seinen Eltern führt der Hockeyprofi in seiner Heimat Whitesboro (NY) jährlich ein GolfCharityturnier durch. «Da kommen jeweils um die 10 000 Dollar für karitative Zwecke zusammen.» Nahe New York will sich der Stürmer dereinst auch niederlassen, «doch vorerst habe ich hoffentlich noch einige gute Hockeysaisons in der Schweiz vor mir.» Oder wie die New Yorker Zeitung «The Observer» unlängst formuliert hatte: «Mowers immediate future appears to be in the land of cuckoo clocks and hole-filled cheese…» ● Text: Reto Kirchhofer Foto: Pius Koller Für Mark Mowers war die Saison 2007/08 eine Spielzeit zum Vergessen. Nachdem er bei den Anaheim Ducks nicht mehr zur ersten Entengarde gezählt hatte, erhielt Mowers die Freigabe für einen Wechsel zum SC Bern. Doch für die Berner spielte der Stürmer bloss zehn Qualifikationspartien – im Januar zog er sich eine Verletzung am linken Daumen zu und fungierte fortan als überzähliger Ausländer. «Die Zeit beim SCB war eine grosse Enttäuschung», äussert sich Mowers, vorerst zurückhaltend, später dann ausführlich und kritisierend: «Immer nur die Scheibe ins Drittel spielen

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und nachziehen, das ist doch kein System für ein Schweizer Team. In dieser Liga sind andere Qualitäten gefragt, technisches Hockey, schnelles Hockey. Deshalb ist es positiv, dass nicht zu viele nordamerikanische Trainer hier tätig sind.»

«ICH WOLLTE UNBEDINGT ZURÜCK» Trotz der negativen Saison in Bern hat sich der 34-Jährige entschlossen, seine Karriere in der Schweiz zu beenden. «Die Lebensqualität ist hoch, zudem gefällt es meiner Familie hier ausgezeichnet», sagt Mowers. Frei nach der Lösung, wonach man sich im Leben stets zweimal treffe, hat der Amerikaner für die nächsten zwei Saisons bei Fribourg unterschrieben – bei jenem Club, für wel-

MARK MOWERS SCHWEIZER NETZWERK

Gianluca Mona (Genf): Teamkollege bei Gottéron (Lockout). Eric Himelfarb (Biel): Teamkollege bei den Grand Rapids. Timo Helbling (Lugano): Teamkollege in Milwaukee. Sébastien Bordeleau (Bern): Teamkollege beim SCB 2007/08.


Lakers

Langzeitplanung BEI DEN LAKERS IST SCHWEDEN-POWER ANGESAGT. NEBEN TRAINER MORGAN SAMUELSON, STÜRMER NIKLAS NORDGREN UND RÜCKKEHRER CHRISTIAN BERGLUND IST MIT VERTEIDIGER SANNY LINDSTRÖM EIN WEITERER HOCHKARÄTIGER SCHWEDE AUF DIESE SAISON HIN ZU DEN LAKERS GESTOSSEN. Text: Rolf Lutz Foto: Pius Koller Der Empfang ist herzlich und einladend, die Türe öffnet sich nach dem ersten Klingeln und ein strahlender Sanny Lindström bittet mit einem «Please come in» einzutreten. Der schwedische Hüne wohnt zusammen mit seiner Ehefrau Marina und seiner anderthalbjährigen Tochter seit gut einem Monat in Rapperswil-Jona und so herzlich wie die Lindströms ihre Gäste empfangen, so herzlich haben sie selber den Empfang in der Rosenstadt erlebt. Die vergangenen sechs Jahre spielte Lindström in den schwedischen Elitserien bei Timrå IK, wo er die drei letzten Jahre auch Captain war. Sechs Jahre beim gleichen Club ist eine sehr lange Zeit und so war der Entscheid, zu den Lakers zu wechseln, nach deren starkem Interesse schnell gemacht.

DER LANGZEITVERSUCH Lindström war fünf Jahre alt, als er mit Eishockeyspielen begonnen hat. Sein älterer Bruder motivierte ihn, es anstelle von

Fussball doch auch einmal mit Hockey zu versuchen. Es sollte in der Folge nicht nur beim Versuch bleiben. Mit 17 Jahren sollte Lindström als jüngster Spieler seines Teams in der zweiten schwedischen Division debütieren. Sein grosses Talent blieb auch von den Spähern aus Übersee nicht verborgen. Lindström wurde 1999 von Colorado gedraftet, spielte aber aufgrund einer Knieverletzung keinen Ernstkampf in der NHL. «Eine weitere Operation war unumgänglich, die Ärzte spekulierten sogar mit dem Karriereende», blickt Lindström auf seine Verletzung zurück. Die Operation war erfolgreich und Lindström entschloss sich für eine Rückkehr nach Schweden. Lindström schaffte es bis in die schwedische Nationalmann-

SANNY LINDSTRÖMS SCHWEIZER NETZWERK

Niklas Nordgren (Lakers): Teamkollege in Timrå. Serge Aubin (Genf): Teamkollege in Hershey. David Aebischer (Lugano): Teamkollege in Hershey. Jesper Jäger (Lugano): Teamkollege in Timrå. schaft. Er erinnert sich ganz speziell an sein erstes Spiel: «Mein Debüt gab ich in Zug, wir spielten gegen die Schweiz und am nächsten Tag hätten wir in Sierre antreten sollen, doch da brach das Eis und wir kamen nur noch zum Penaltyschiessen.»

DIE LANGZEITPLANUNG? Das Schweizer Eishockey hat Lindström aus der Ferne verfolgt und bezeichnet es als sehr stark. Er ist sich auch über seine Rolle als «Import» im Klaren: «Ich weiss, dass wir permanent im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen und von uns in jedem Spiel eine Topleistung erwartet wird.» Aufgrund früherer Freundschaftsspiele gegen Ambrì, Lugano und Zug hat er die Gangart des Schweizer Eishockeys noch in bester Erinnerung. Dass mit Niklas Nordgren ein guter Bekannter in Rapperswil spielt, hat die Integration bei den Lakers vereinfacht: «Niklas hat mir viel über die Lakers erzählt und ich bin überzeugt, dass wir mit der Mannschaft viel erreichen können.» Lindström ist ein Familienmensch. Deshalb winkt er auf die Frage nach Hobbies sofort ab. Ausser Eishockey hat nur seine Familie Platz in seinem Leben – seine Frau Marina und er haben auch alle Hände voll zu tun, denn die anderthalbjährige Tochter Nolita hält die beiden ganz schön auf Trab und will natürlich die neue Welt erkunden. Doch für eines will sich Lindström in den nächsten Wochen und Monaten Zeit nehmen: «Ich will jeden Tag ein paar neue Wörter auf Deutsch lernen.» Ein gutes Zeichen also für die Lakers, dass Lindström langfristig plant. ●

SANNY LINDSTRÖM Persönlich: 24.12.79, 187 cm, 94 kg, verheiratet mit Marina, eine Tochter (Nolita). Clubs: Huddinge, Hershey Bears, Baton Rouge Kingfish, Quad City Mallards, Timrå IK. Erfolg: 4. Platz an der WM 2005. Niederlage: Knieverletzung, Karriere in Gefahr. Hobbies: Familie, Familie, Familie.

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Genf-Servette

McSorleys Beute Toni Salmelainen (links) und Byron Ritchie

CHRIS MCSORLEY LAUERTE DEM FINNEN TONI SALMELAINEN BEREITS LÄNGER AUF. ZUM ENDE DER LETZTEN SAISON BOT SICH DEM «JÄGER» DIE CHANCE, SEINE BEUTE ZU FANGEN. SALMELAINEN VERSPRICHT SPEKTAKEL FÜRS SCHWEIZER EISHOCKEY. UNTERSTÜTZT WIRD ER VON BYRON RITCHIE. Text: Eric Pascal Foto: Pius Koller Chris McSorleys Jagdsaison war erfolgreich. Nicht, dass er einen Korb voll von neuen Söldnern nach Genf gebracht hätte, nein, der Jäger zog die Qualität der Quantität vor. McSorleys Goldstück: Toni Salmelainen. Seit drei Jahren war der Jäger

TONI SALMELAINEN Persönlich: 08. 08. 81, 176 cm, 83 kg. Clubs: HIFK Helsinki, Ilves Tampere, Hamilton Bulldogs, Toronto Roadrunners, Edmonton Oilers, Edmonton Roadrunners, Chicago Blackhawks, Toronto Marlies, Lokomotiv Yaroslavl. Erfolg: Weltmeister mit der finnischen U20-Nationalmannschaft. Niederlage: Siebtes Finalspiel zum Calder Cup 2003 mit Hamilton verloren. Hobbies: Fussball, Tennis, Kino, Fotografie.

TONI SALMELAINENS SCHWEIZER NETZWERK

Kimmo Rintanen (Kloten): War Informant und Ratgeber, als sich Salmelainen für sein Engagement in der Schweiz interessierte.

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der finnischen Beute auf der Lauer. Seit einem Jahr nun verlor der Kanadier Salmelainen nicht mehr aus dem Visier. Als der Center aus dem Air Canada Center der Toronto Maple Leafs ins Ricoh Coliseum der Toronto Marlies relegiert wurde, setzte Jäger Chris McSorley zum Schuss an. Salmelainen verliess die Maple Leafs-Organisation in Richtung Yaroslavl in Russland, für McSorley war es eine Frage der Zeit, bis Salmelainen sein Russland-Abenteuer – wie dutzende ausländische Spieler vor ihm – entnervt beenden würde. Von der NHL wurde Salmelainen von nun an geschmäht, wer von Nordamerika aus nach Russland wechselt, wird in der NHL behandelt wie ein Deserteur. «Hätte ich keine Ausstiegsklausel in meinem Zweiweg-Vertrag stehen gehabt, hätte ich mich nicht für den Schritt nach Russland entschieden», rechtfertigt sich Salmelainen. Doch das Reglement der Liga habe seine Vertragsklausel juristisch verdrängt und er habe sich danach in Russland in einer Art Sackgasse befunden. «Das war ein exotisches Erlebnis», blickt der 27-Jährige zurück. «Russland ist wie kein anderes Land auf der Erde, von internationalen Einsätzen her war mir das bewusst.»

AUS DEN RUSSISCHEN TRÄUMEN ERWACHT Die russische Sackgasse führte Salmelainen unerwartet an die Genfer Honigtöpfe. «Bereits vor Jahresfrist hatten Chris und ich über eine Zusammenarbeit diskutiert», erinnert Salmelainen. Doch damals habe ihn der Traum von der NHL über den Atlantik geführt. Als Salmelainen in Russland aus seinen Träumen erwacht ist, haben

sich die Gespräche mit McSorley konkretisiert. Und nun kann von Salmelainen erwartet werden, dass er ein Juraj Kolnik zwei wird. Sein Speed, seine Technik und seine schnellen Hände sollen ihm dabei helfen – trotz unauffälliger Statistiken in der NHL. «Man muss kein grosser NHL-Spieler sein, um in der Schweiz ein Star zu werden», hält Chris McSorley fest. «Schauen Sie nur den Zürcher Jean-Guy Trudel oder den Zuger Dale McTavish an.» Und zudem würden auch NHL-Verantwortliche regelmässig falsche Entscheide treffen. Mit einem Schmunzeln fügt er an: «So wie bei Toni Salmelainen.» McSorley kann sich gut vorstellen, den ehemaligen MVP der finnischen sm-liiga neben Serge Aubin auflaufen zu lassen. In Yaroslavl stürmte Salmelainen noch an der Seite von Superstar Alexei Yashin. Salmelainen ist mitunter einer der schnellsten Läufer der Eishockeywelt. Genf macht von nun an den Kloten Flyers und dem HC Davos Tempokonkurrenz. Salmelainen habe gehört, dass es in der Schweiz viele Schlittschuhläufer von Weltklasseformat gebe. Genau deshalb passt der Finne auch perfekt in unser Eishockeyland. Die Meinung eines NHL-Agenten untermauert diese These: «Man sagt das zwar oft, doch im Falle von Salmelainen ist es tatsächlich so: Er ist der absolut perfekte Spieler für die Schweiz.» Chris McSorley gelang einmal mehr ein absoluter Transfercoup.

DER NHL-SPIELER, DER KEINER MEHR IST Zur Unterstützung seines Ausländerquartetts hat Chris McSorley Byron Ritchie aus den Mühlen der vierten NHL-Linien befreit. Der passionierte Center vermochte in der AHL durch Scorerpunkte zu überzeugen, tat dies aber auch, um um jeden Preis im Dunstkreis der NHL zu bleiben. Ritchie kann im Schweizer Eishockey die grosse Liga nicht mehr erreichen. Doch für die Schweiz ist der Kanadier eine Bereicherung. ●


Kolumne von Thomas Roost

Wo steht unser Eishockey? ZUM AUTOR UND ZUR RUBRIK : Thomas Roost ist seit zehn Jahren als NHL-Scout tätig und ein profunder Kenner der europäischen Spielermärkte. Bei Central Scouting Europe ist er alleinverantwortlich für die Spielerrankings in der Schweiz und Deutschland sowie mitverantwortlich für die gesamteuropäischen Rankings. Hauptberuflich ist Roost Head Human Resources und Mitglied der Konzernleitung in der Touristikbranche. Roost schreibt während der gesamten Saison 2008/09 monatlich eine Kolumne im SLAPSHOT. Roosts persönliche Meinung kann, muss sich aber nicht unbedingt mit derjenigen der SLAP SHOT-Redaktion decken. Lesermeinungen zu den Kolumnen-Beiträgen nehmen wir gerne via slapshot@mails.ch entgegen. Sie können Ihr Feedback dem Autor auch direkt zukommen lassen: thomasroost@hotmail.com

Die Nationalmannschaft wurde verjüngt und sie hat sich in der erweiterten Weltspitze etabliert. Die U20-Nationalmannschaft gewinnt ein gut besetztes Turnier in Berlin. Das sind trügerische Zeichen, denn der Nachschub fehlt. Wenn ich mich bis jetzt bei den meisten internationalen Spielen mit Schweizer Beteiligung gefragt habe, wer wohl von unseren Spielern je den Sprung in die NHL schaffen wird, dann frage ich mich nach den diesjährigen Sommereindrücken: Gibt es auch nur einen Schweizer, der 2009 gedraftet wird? Im Gegensatz zu den Finnen, den Slowaken und vor allem den Schweden – die sehr wohl mit uns zu vergleichen sind – schaffen wir es ganz einfach nicht, Spieler zu produzieren. Schweden war am Ivan Hlinka Memorial (8-Nationen U18-Turnier) mit drei bis vier Spielern vertreten, die im kommenden Juni 2009 in der ersten Runde gedraftet werden könnten. Die Slowakei hat mit Richard Panik – er hat verletzungshalber gefehlt an diesem Turnier – ebenfalls einen Erstrundenkandidaten. Und bei den Fin nen zeigte sich ebenfalls der eine oder andere Spieler, der mindestens Zweitrundenpotenzial hat. Und die Schweiz? Wie gesagt, ich gehe nach Hause im Zweifel, ob überhaupt ein Schweizer Spieler von diesem Team im nächsten Juni gedraftet werden wird. Am ehesten ist dies noch Reto Schäppi zuzutrauen, der immerhin gegen Kanada eine er-

staunlich gute Leistung gezeigt hat, dann aber gegen die Slowakei unsichtbar war. Goalie Conz hat zwar solide gespielt, aber nicht überragend. Nino Niederreiter, der erst 2010 in den Draft geht, hat wohl das grösste Potential von allen, aber er muss noch an seiner Explosivität arbeiten. Alles in allem war dieses Turnier eine frustrierende Erfahrung für mich und ich musste mir von den Kollegen Sprüche wie «How do you feel as a B-Pool-Man?» anhören.

Ich habe viele Gespräche mit schwedischen Hockey-Repräsentanten geführt. Die meisten waren selbstverständlich nicht daran interessiert, die Erfolgsgeheimnisse preiszugeben. Mit flachen Antworten wie «harte Arbeit» habe ich mich nicht zufrieden gegeben. Ich meine, zwischen den Zeilen zwei klare Antworten auf die unglaublichen Fortschritte der Schweden gefunden zu haben. Erstens: Sie arbeiten tatsächlich härter

«ALLES IN ALLEM WAR DIESES TURNIER EINE FRUSTRIERENDE ERFAHRUNG FÜR MICH UND ICH MUSSTE MIR VON DEN KOLLEGEN SPRÜCHE WIE ‹HOW DO YOU FEEL AS A B-POOL-MAN?› ANHÖREN.» Für mich ist es erschreckend, wie die Schweizer zum zweiten Mal hintereinander (Jahrgang 1990 und jetzt 1991) von den Schweden derart deklassiert und vorgeführt werden konnten. Da sind bei der Grundausbildung der Spieler Lichtjahre an Unterschieden erkennbar. Die schwedischen Junioren waren vor drei bis vier Jahren nur unwesentlich besser als unsere. Wieso jetzt dieser Klassenunterschied, der sich nicht nur mit einem guten oder schlechten Jahrgang erklären lässt, sondern als nachhaltig und darum als umso schmerzlicher beurteilt werden muss?

als früher und dies vor allem mit Drilleinheiten der technischen «Basics» (Stocktechnik und Laufen). Drills, die an die alte sovjetische Schule erinnern. Wichtig ist, dass dies mit erstklassigen Ausbildnern erfolgt, die technische Unsauberkeiten sofort und auch im Detail korrigieren. Nicht alle sind geeignet, sich derartigen Drills auszusetzen. Die Schweden legen jüngst sehr viel mehr Wert auf die mentalen Profile der Talente. Technisches Talent allein genügt nicht mehr, um gefördert zu werden. Mentale Stärke ist gefragt, Härte gegen sich selbst. Wenn das fehlt, werden die

Jungs und auch deren Eltern die hohen Ansprüche dieser Programme nicht akzeptieren. Die zweite Antwort, die ich gefunden habe: Nach jahrelangem vorsichtigem Steuerspiel hat bei den Schweden ein Umdenken stattgefunden. Sie haben erkannt, dass sich in defensiven Spielsystemen – und die Schweden galten ja jahrelang als die langweiligsten Defensivkünstler, ehe sie diesbezüglich von den Schweizern abgelöst wurden – keine guten Einzelspieler entwickeln können. Die Schweden haben umgestellt, durch alle Auswahlteams hindurch und vor allem in den Juniorenligen wird heute deutlich offener, optimistischer und offensiver gespielt, als noch vor Jahren. Auch diese Massnahme ist eine Antwort auf die Frage, warum die Schweden heute Jahr für Jahr Weltklassetalente präsentieren können. Zudem stelle ich fest, dass die schwedischen Juniorenauswahlteams Konfrontationen und Spiele gegen Nordamerikaner suchen. Bei den Schweizern musste ich hingegen mit Erstaunen zur Kenntnis nehmen, dass die früheren sehr wertvollen Trips nach Kanada (z.B. Macs-Tournament in Calgary) ersatzlos gestrichen wurden. Das Schweizer Juniorenhockey stagniert, und weil andere Nationen jüngst wieder Fortschritte erzielt haben, ist der Anschluss an die Weltspitze klar verloren gegangen. ●

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EHC Basel

as Ende? Nein, der Anfang!» AUSGERECHNET IN DER SAISON SEINES 75-JÄHRIGEN BESTEHENS IST DER EHC BASEL IM APRIL 2008 NACH EINER KATASTROPHALEN SPIELZEIT IN DIE NATIONAL LEAGUE B ABGESTIEGEN. SEITDEM HERRSCHT IN BASEL EINE NEUE ÄRA DER BESCHEIDENHEIT. DER CLUB WILL SICH ALS POTENTE AUSBILDUNGSSTÄTTE IN DER REGION ETABLIEREN. 24 NEUE, VORNEHMLICH JUNGE UND UNBEKANNTE SPIELER, STEHEN IM BASLER KADER, DESSEN LEISTUNGSVERMÖGEN JEDOCH EINE GROSSE UNBEKANNTE DARSTELLT – AUCH FÜR CEO BEAT KAUFMANN.

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National League B

BEAT KAUFMANN PERSÖNLICH Der 55-jährige Beat Kaufmann, gelernter Maschineningenieur, wurde während seiner aktiven Laufbahn sieben Mal Schweizermeister. Kaufmann spielte für den SC Bern, Langnau, La Chaux-de-Fonds und Lugano. Als Verteidiger erhielt er den Übernamen «Dior des Eises». Nach seiner Aktiv-Laufbahn holte er als Manager des HC Lugano drei Titel.Seit November 2007 amtet der ehemalige Präsident des Eishockeyparlaments als CEO beim EHC Basel.

Vielgefragter Mann: Basel-CEO Beat Kaufmann musste innert Kürze ein komplett neues Team zusammenstellen. Der CEO will den EHCB als Ausbildungsclub in der NLB positionieren. Text: Reto Kirchhofer Fotos: Pius Koller Fünf Siege in 63 Partien, ein einziger Erfolg im Playout und in der Ligaqualifi kation, bloss inferiore fünf Törchen bei den vier Niederlagen gegen den damaligen BLigisten Biel. Der EHC Basel lag im Frühling 2008 sportlich wie fi nanziell am Boden: Nach einer miserablen Saison, die im fälligen Abstieg gemündet hatte, sprangen beinahe sämtliche Kaderspieler vom sinkenden Schiff am Rheinknie ab. Auch ehemalige Mäzene und Sponsoren kehrten dem Club den Rücken zu, so dass gar der Gang in die Amateurliga ernsthaft thematisiert wurde. Kein Team, keine Fans, keine Zukunft?

FEHLER UND FRUSTRATION

Gewissermassen wurde der Untergang des EHC bereits in der Saison zuvor eingeläutet, als die Equipe in der NL A-Qualifi kation 2006/07 den letzten Platz belegte und so jene kurzzeitige Basler Eishockey-Begeisterung, die aus der Playoff-Teilnahme im Frühjahr 2006 resultiert hatte, früh wieder im Keim ersticken liess. Derweil Sportchef Ueli Schwarz seinen Posten behalten durfte, wurde Trainer Kent Ruhnke durch Mike McParland ersetzt – diesem gelang denn auch der Ligaerhalt. Doch für die Spielzeit 2007/08 stellten die Verantwortlichen eine Equipe mit durchschnittlichen und satten Ausländern sowie etlichen Schweizer Mitläufern zusammen, von denen kaum einer eine Leaderfunktion einzuneh-

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men vermochte. Doch der Mannschaft fehlte es nicht nur an Führungsspielern, sondern, wie der Altinternationale Pio Parolini anfügt, «mit zunehmender Spieldauer vor allem an der Siegermentalität.» Der Bündner Parolini war bei den Baslern einst die treibende Kraft auf dem Eis, später auch beim Bau und der Finanzierung der St. Jakob Arena. Er verfolgte den schleichenden Zerfall des Basler Eishockeyaushängeschildes minutiös. «Trainer McParland konnte keine Sie-

«WIR HATTEN KEIN NOTFALLSZENARIO BEREIT, DAS WAR EIN FEHLER.» BEAT K AUFMANN, CEO EHC BASEL

germentalität mehr vermitteln, die Spiele waren oft ausgeglichen und gingen trotzdem verloren – wie auch die Spieldisziplin. Je länger die Saison dauerte, desto stärker konnten sich die Spieler auf dem Eis Unzulänglichkeiten leisten und wurden nach den Einsätzen vom Trainer trotzdem nicht getadelt. Dass man McParland unter diesen Umständen trotzdem so lange gewähren liess, war für mich unverständlich», sagt Parolini.

DIE «LOOSER-MENTALITÄT» Die Meinung des ehemaligen Schweizermeisters mit dem ZSC stützen auch einige namhafte Akteure, die

den EHC nach dem Abstieg verlassen haben: Man hätte gegen die sich ausbreitende «Loser-Mentalität» früher reagieren und den vermehrt gleichgültig agierenden McParland ersetzen müssen, lautet der Grundtenor bei drei Ex-Baslern mit Wunsch auf Nennungsverzicht. Nun, trotzdem wurde vorerst nicht McParland, sondern CEO Ueli Schwarz im November 2007 ersetzt – durch Beat Kaufmann. «Der Verwaltungsrat sah keine andere Möglichkeit mehr, als den mental ausgelaugten und in den Entscheidungen immer unsicherer werdenden CEO auszuwechseln», schrieb der ehemalige VR-Präsident Michael Geiger (sein Nachfolger ist Matthias Preiswerk, Teilhaber der Basler Privatbank Baumann und Cie) in seinem letzten Geschäftsbericht. Doch auch der neu engagierte Kaufmann reagierte in der Trainerfrage erst, als es bereits zu spät war – die «Last Minute»-Bandenlösungen Williamson und Laporte konnten die Wende nicht mehr herbeiführen. «Wenn man verliert, hat man immer etwas falsch gemacht», sagt Beat Kaufmann in der Retrospektive, «doch bei der Trainerproblematik war es auch eine Frage des Trainerangebots sowie der finanziellen Mittel. Zudem: Wenn die PS fehlen, nützt zumeist auch ein neuer Pilot nicht viel.» Kaufmann sagt aber auch, dass er im Frühjahr jenes Szenario, wie es nach einem Misserfolg im Playout gegen Lugano denn mit Basel weitergehe, ungenügend beachtet habe. «Wir hatten für diesen Fall sowie die Fortsetzung der Saison keine adäquaten Strategien, kein Notfallszenario bereit, das war ein Fehler.» Und


EHC Basel weil die Arbeitspapiere sämtlicher Kaderspieler bloss für die National League A ihre Gültigkeit hatten, folgte am Rhein gleich nach dem Abstieg der grosse Spielerexodus. Trotzdem entschied sich die Führungsspitze gegen eine freiwillige Relegation in die Amateurliga und für den Verbleib in der National League B.

WÜTHRICH ALS LETZTER MOHIKANER

Und jetzt steht der EHC Basel vor Beginn der NLB-Saison und ist eine einzige Unbekannte – auch für Beat Kaufmann selbst. Um Markus Wüthrich, den letzten verbliebenen Stammspieler und Mohikaner aus der Vorsaison, musste der CEO aus rund 40 bis 50 offerierten Spielern ein neues Team zusammenstellen, wobei er sich bei diesen «Blind-Akquisitionen», wie Kaufmann umschreibt, einzig auf Statistiken, einzelne Gespräche sowie ein paar Referenzen stützen konnte. «Ich habe die verpflichteten Spieler nie im Einsatz gesehen. Für mich war jedoch zentral, dass die Spieler auch wirklich zum EHC Basel kommen wollten, dies ist unabdingbar für gute Leistungen.» Trainiert wird diese Equipe der Namenlosen, welche mit den Finnen Pete Suonpää und Patrik Westerback komplettiert wird, seit Mitte Mai von Kari Rauhanen (FIN). «Er ist ein Ausbildner, der viel fordert», sagt Kaufmann, derweil Rauhanen selbst seine Philosophie mit «easy hockey for easy guys» umschreibt.

DIE NEUE ROLLE Fakt ist: In sportlicher Hinsicht steht der EHC Basel vor einer ungewissen Zukunft. Der Club soll als Ausbildungsverein und Sympathieträger der Region fungieren. «Das Team ist sicherlich ausgeglichen besetzt, ohne Gefälle, doch das Leistungsniveau ist noch nicht einschätzbar», sagt Kaufmann, der die Professionalität auf und neben dem Eis trotz dem Abstieg erhalten und «mindestens soviel trainieren lassen will wie in der NL A». In Basel hat also auf sowie neben dem Eis eine Ära der Bescheidenheit Einzug gehalten: Das Budget wurde

Kaufmann führt aus, dass Eishockey und Basel bisher kaum eine harmonische Beziehung gewesen sei, «unser Ziel ist es, das Eishockey jetzt endgültig in der Region zu etablieren. Die Zusammenarbeit mit regionalen Clubs

«ICH KANN MIR BASEL IN DEN NÄCHSTEN ZWEI, DREI JAHREN NICHT IN DER NATIONAL LEAGUE A VORSTELLEN.» BEAT K AUFMANN, CEO EHC BASEL

wird weiter intensiviert. Wir wollen den jungen Spielern eine optimale Entwicklungs-Plattform geben.» Gewiss, das Vorhaben, mit einer jungen Ausbildungsequipe in der NLB anzutreten, ist auch aus finanzieller Sicht ein Weg der Vernunft. Mit seinem früheren Arbeitgeber HC Lugano hat Kaufmann zudem einen Partnerschaftsvertrag abgeschlossen. Ein ausufernder Spielertausch, wie er zuweilen bei anderen Partnerschaften zwischen Clubs beobachtet wird, soll dabei aber vermieden werden.

KEINE SOFORTIGE RÜCKKEHR So neu, so jung, so gut? Es wird interessant zu beobachten sein, ob, und wie schnell es dem Finnen Kari

Rauhanen gelingen wird, aus der vermeintlichen «Jekami» Spielertruppe eine kompetitive NLB-Equipe zu formen. Pio Parolini jedenfalls sieht für den EHCB durchaus wieder rosige Zukunftsperspektiven, tut sich jedoch mit dem Begriff des Neuanfangs schwer. «Es ist kein Neuanfang, schliesslich arbeiten wir schon lange an der Etablierung des Eishockeys in Basel. Hockey hatte hier kein Fundament. Dass die Zusammenarbeit zwischen den regionalen Clubs jetzt intensiviert wird, ist primär für die vorhandenen Talente positiv.» Parolini sieht in der aktuellen Situation auch den passenden Moment: «Um ein neues Feuer zu entfachen. Alle müssen ein Bekenntnis zum EHC Basel abgeben.» Der Ex-Internationale ist überzeugt, dass auch Eishockey in Basel wieder blühen kann, «Basel ist nicht eine reine Fussball-, sondern eine Sportstadt.» Geht es nach Parolini, sollte denn auch möglichst rasch der Wiederaufstieg angestrebt werden. Basel-CEO Beat Kaufmann indes kann sich Basel «in den nächsten zwei, drei Jahren nicht in der NL A vorstellen». Er formuliert die Ziele bedacht in einem Dreipunkteplan: «Erstens müssen die Spieler zu einem Team zusammenwachsen. Zweitens wollen wir attraktives, modernes Hockey spielen. Und falls diese beiden Punkte gelingen sollten, wollen wir um den 8. Platz in der NLB kämpfen.» Bescheidene Töne, passend zur neuen Ära in der St. Jakob Arena. ●

Der Ex-Internationale Pio Parolini kritisiert Vergangenes und sieht der Zukunft positiv entgegen.

«DASS MAN TRAINER MCPARLAND UNTER DIESEN UMSTÄNDEN SO LANGE GEWÄHREN LIES, WAR FÜR MICH UNVERSTÄNDLICH.» PIO PAROLINI, EX-BASEL-SPIELER UND STADIONMÄZEN.

um mehr als zwei Drittel gekürzt und bewegt sich um die 2,5 Millionen Franken. Ist das Projekt «Spitzeneishockey» in Basel somit beendet? «Nein», erwidert Kaufmann, «es ist der Anfang.» Der CEO erwähnt, dass in Basel in früheren Jahren auf künstliche Art versucht wurde, den Rückstand auf renommiertere Clubs mit grosser Eishockeytradition möglichst rasch aufzuholen. «Die Konstanz fehlte in Basel über Jahre hinweg, und Spitzeneishockey bedingt zwingend Nachhaltigkeit.»

PIO PAROLINI PERSÖNLICH Pio Parolini (geboren am 19. Februar 1940 in Sankt Moritz) war in seiner Aktivzeit ein wendiger Flügelspieler, wurde 1961 mit dem ZSC Schweizer Meister und gehörte auch zum Stamm der Nationalmannschaft. 1972 stieg er mit dem EHC Basel in die NLB auf, gründete in der Region ein Bauunternehmen, war TK-Chef beim EHCB und 1998 massgeblich am Bau und der Finanzierung der St. Jakob-Arena beteiligt.

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Versus

Kimmo Rintanen vs. DIE GEGENSÄTZE KÖNNTEN GRÖSSER NICHT SEIN. DORT DER DORFCLUB KLOTEN UND HIER DIE UNBELIEBTEN STADTZÜRCHER. «OH SCHLUEFWEG DU CHUESTALL…» PFLEGEN DIE HARDCORE-FANS DES ZSC JEWEILS ZU SKANDIEREN. DIE RIVALITÄT IST GROSS. Text: Thomas Roost Central Scouting Europe Fotos: Pius Koller

ne Künstler Rintanen zeigt sein Können in der neu benannten Kolping-Arena bei den Fliegern.

Es gab sogar Zeiten, bei denen die Z-Fans abgehackte Hühnerfüsse ins Stadion schmuggelten und die Kloten-Fans damit beworfen haben. Zu diesen Zeiten war der EHC Kloten den Stadtzürchern regelmässig überlegen. Die beiden besten Spieler der beiden Teams könnten unterschiedlicher nicht sein. Kimmo Rintanen und Beat Forster: Das ist wie Bauernhof-Ferien und Sechssterne-Dekadenz in Dubai. Interessant aber ist die Tatsache, dass sich nicht der Stadtclub mit dem Dubai-Hotel identifiziert. Der heutige ZSC lebt vom Stallgeruch des urwüchsigen Appenzellers und der filigra-

Beat Forster, unser einziger NHL-Spieler neben Mark Streit. NHL-Spieler? Ja, er könnte direkt in die NHL wechseln und würde dort sofort spielen. Zweifel an dieser Aussage habe ich nur kleine. Forster in der NHL? Forster mit seinen haarsträubenden Ausset-

KIMMO RINTANEN Persönlich: geb. 7.8.1973, 180 cm, 87 kg. Stärke: Offensive Spielinstinkte. Schwäche: Physisches Spiel. Statistik 2007/08: 50 Sp. / 27 T. / 33 Ass. / 60 Pkte. / 44 SM

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zern, die selbst bei denjenigen Zuschauern, die kaum etwas von Eishockey verstehen, ein abschätziges Raunen provozieren? Die Aussetzer sind weniger geworden und sie führen auf die falsche Spur. Beat Forster ist Gold wert für die ZSC Lions. Selbst seine Kritiker haben in der vergangenen Saison die vielen erfolgeichen «Rushes» und Tore zur Kenntnis genommen. Aber weder seine Aussetzer noch

seine «Coast to Coast-Rushes» machen den NHL-Spieler Forster aus. Viel wichtiger sind seine eher unscheinbaren Qualitäten: Er hat den so genannt kräftigsten Stock in der Liga. Keiner kann ihm das Wasser reichen, wenn im Gedränge um den Puck gekämpft wird. Keiner ist so effektiv entlang der Bande und in den Ecken. Keiner steht in diesen Situationen derart stabil auf den Schlittschuhen. Schon in jungen Jahren ist Beat Forster als Kraftprotz aufgefallen. Unvergesslich sein brutaler «Open-Ice-Hit» gegen den heutigen NHL-Superstar Ilja Kovalchuk, anlässlich des U18-WM-Finals in Helsinki. Kovalchuk, einer der kräftigsten Spieler überhaupt (inkl. NHL) und wie Forster mehr als 100kg schwer, ist nach dem aus meiner Sicht fairen und krachenden Check von Forster hingefallen wie wenn er mit einer Zamboni-Maschine zusammengeprallt wäre. Kovalchuk war ausser sich vor Wut und hat sich noch ein Jahr später im Rahmen der U20-WM an Forster revan-


Kloten Flyers vs. ZSC Lions

Beat Forster chieren lassen. Selbst an der letzten WM in Kanada war Kovalchuk gegen die Schweiz wie aufgedreht. Ich bin überzeugt, er erinnert sich noch heute an diesen «OpenIce-Hit» und sinnt auf Rache. Es wird ihm vermutlich nicht gelingen, mit gleicher Münze zurückzuzahlen, denn Beat Forster steht stabil wie eine Eiche und Kovalchuk wird noch einmal Sterne sehen. Forster wurde seinerzeit trotz seiner steifen Hüfte ziemlich hoch gehandelt in der NHL, so dass er im Vorfeld des Drafts oft interviewt wurde. Nicht zu seinem Vorteil übrigens – ich wurde von mehreren Organisationen auf diesen «komischen Kauz» angesprochen. Ein Scout hat mich gefragt: «Aus welcher Höhle stammt denn der da?» Trotz dieser Vorbehalte wurde Forster immerhin in der dritten Runde gedraftet. Beat Forster ist aber nicht Mark Streit. Nicht um jeden Preis will er in die NHL. Jüngst ist er Vater geworden und auch dies zeigt, dass er dem Traum NHL nicht alles unterordnet. Nur diese Tatsache ist dafür verantwortlich, dass er noch immer

in unserer Liga spielt. Alle NHL-Repräsentanten, die mich über ihn befragen, stellen kaum in Zweifel, dass er im Hockey-Olymp spielen könnte. Die Frage lautet aber immer: «Will he come?» Ist er bereit, den Preis zu bezahlen? Zum Glück für die ZSC-Lions und unsere Liga scheint es ihm zu gefallen bei

uns, was mich nicht überrascht. Beat Forster, für mich der beste Schweizer Eishockeyspieler neben Mark Streit. Ich liebe seine Arroganz auf dem Eis, ich liebe seine mit Leichtigkeit gewonnenen Zweikämpfe, seine mitunter krachenden Checks und wenn er sich wie ein Güterzug durch die Mittelzone pflügt, kann ihn niemand aufhalten. Ich liebe ihn im Scheinwerferlicht der Sportarena. Allerdings: Nach einer Provokation möchte ich ihm nachts um 02.00 Uhr nicht in einem Hinterhof begegnen. Ganz anders Rintanen: Er ist alles andere als hüftsteif und hat nur einen Bruchteil der Bärenkräfte von Forster. Rintanen ist ein herausragender Gleiter auf den Kufen mit einer sehr guten Beweglichkeit und guten stocktechnischen Fähigkeiten. Seine Spielübersicht rund ums Tor ist exzellent und er schiesst ansatzlos schnell. Könnte er in der NHL spielen? Ja, ich glaube schon, allerdings

NEU: VERSUS NHL-Scout Thomas Roost vergleicht während der Saison 2008/2009 jeden Monat zwei grundverschiedene Spieler rivalisierender Mannschaften.

nur in einer ersten oder zweiten Linie und ob er robust genug ist für eine erste oder zweite NHL-Linie – da setze ich ein Fragezeichen. Rintanen stammt übrigens aus einer echten Eishockeyfamilie. Nicht weniger als vier Verwandte von Rintanen sind oder waren erfolgreiche Eishockey-Profis: Eero Elo (Minnesota Wild Draft-Pick 2007), Vesa Salo (war ein guter Verteidiger in der Finnischen Liga), Ilkka Heikkinen, Verteidiger bei IFK Helsinki mit Nationalmannschaftserfahrung und Seppo Vainio (war Captain bei Lukko Rauma im Meisterjahr). Auch Beat Forster hat Verwandte, aber nicht im Eishockey. Sein Vater war ein erfolgreicher Schwinger. Keine Frage, dass auch Beat Forster die Voraussetzungen für eine Schwingerkarriere mitbringt. Beat Forster und Kimmo Rintanen, ein Vergleich wie Nashorn und Antilope. Für wen schlägt mein Herz? Weder noch. Wenn ich den Zoo besuche, dann ist es auch nicht entweder oder – sondern sowohl als auch. ●

BEAT FORSTER Persönlich: geb. 2.2.1983, 185 cm, 105 kg Stärke: Kraft. Schwäche: Beweglichkeit (Hüftsteife). Statistik 2007/08: 49 Sp. / 14 T. / 11 Ass. / 25 Pkte. / 136 SM

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Mein Arbeitsplatz

VERGANGENHEIT Die allererste Auszeichnung, die Peter Zahners «Junioren-Nationalmannschaftsprojekt» zu Tage führte, ist der Bronzering der U20-Juniorenstufe von 1998. Für Zahner ein Zeichen dafür, dass harte Arbeit zum Erfolg führt. AKTUALITÄT «Sport und Recht» – «Die Sportwelt wird je länger je mehr juristisch», äussert sich Zahner zu seinem Ratgeber für Tagesgeschäfte, sei es im Sponsoring oder im Bereich Sport. Da viele Sportfunktionäre nicht gleichzeitig Juristen seien, schätze Zahner dieses Geschenk von einem der Verfasser.


Peter Zahner / ZSC Lions IN DER NEUEN SLAPSHOT-RUBRIK «MEIN ARBEITSPLATZ» STELLEN WIR IHNEN MONATLICH EINEN EISHOCKEY-FUNKTIONÄREN IN SEINEM ARBEITSUMFELD VOR. DEN ANFANG MACHT ZSC LIONS-CEO PETER ZAHNER. SEIT DEM 01. DEZEMBER BEIM NACHTRÄGLICHEN SCHWEIZER MEISTER ANGESTELLT, BRINGT ZAHNER VIELE ERFAHRUNGEN UND AUCH EINIGE ERINNERUNGSGEGENSTÄNDE AUS SEINER LAUFBAHN BEI SWISS ICE HOCKEY MIT ZU DEN LÖWEN. DER WINTERTHURER ARBEITET FÜR DIE ZSC LIONS, DENKT ABER AUCH ANS SCHWEIZER EISHOCKEY, WIE SEIN ARBEITSPLATZ DEUTLICH ZEIGT. BEREITS KURZ NACH DEM BESUCH VON SLAPSHOT HING BEI ZAHNER DAS AKTUELLE MEISTERPLAKAT DER ZSC LIONS IM BÜRO. IN EINIGEN JAHREN WIRD ALSO AUCH PETER ZAHNERS ARBEITSPLATZ EINEN WEITEREN MEILENSTEIN SEINER KARRIERE REPRÄSENTIEREN.

ZUKUNFT Der «Inchuk» ist ein Symbol aus British Columbia, wo die Olympischen Winterspiele 2010 stattfinden werden. Da die Qualifikation für das Turnier in Vancouver sehr wichtig für das Schweizer Eishockey ist, ziert diese Basis für das Vancouver 2010-Logo Zahners Bürotisch. ERINNERUNG

Die A-Weltmeisterschaft 1998 in der Schweiz war der erfolgreiche Beginn der Ära Krueger – und zeitgleich der erste Lohn für Zahners «Nationalmannschaftsprojekt» (siehe rechts). Vom Heimturnier rührt dieses zeitlose Bild her.

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Homestory

Sesshafter Weltenbummle


er

Martin Steinegger / EHC Biel

MARTIN STEINEGGER KEHRT NACH ZWÖLF JAHREN BEIM SC BERN HEIM ZUM EHC BIEL. DOCH EIGENTLICH WAR DER REKORD-INTERNATIONALE GAR NIE WEG. SEINE HEIMAT IST DAS SEELAND, SEIT FÜNF JAHREN UND EINEM MEISTERTITEL MIT DEM SC BERN BEREITS WOHNT «STONEY» DA, WO ER AUFGEWACHSEN IST. GLEICH NEBEN SEINEM ELTERNHAUS HABEN ER UND SEINE FRAU TANJA EIN EIGENES HEIM FÜR IHRE FÜNFKÖPFIGE FAMILIE EINGERICHTET. SEPTEMBER ’08

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Homestory

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Martin Steinegger / EHC Biel Text: Jürg Federer Foto: Pius Koller Die Wegbeschreibung zum Einfamilienhaus ist länger als der eigentliche Weg dorthin, ab der Abzweigung von der Hauptstrasse bis hin zur Auffahrt hilft dem, der kein Navigationsgerät im Auto hat, nur die direkte Natelverbindung zu Steineggers. Nach einer Reise, vorbei an Maisfeldern und Baumschulen, steht der 187 cmgrosse Verteidiger mitten auf der Strasse und beendet zufrieden die Handyverbindung. Der Besucher hat «Stoneys» Welt gefunden. Der 36-Jährige sitzt entspannt am langen Esstisch im Wohnzimmer, in der offenen Küche bereitete er zuvor einen cremigen Kaffee zu – und erzählt von Weltreisen. «Eigentlich fühle ich mich überall wohl. Dass ich den Kanton Bern in 17 Karrierejahren nie verlassen habe, ist das Schicksal meiner Laufbahn», blickt «Stoney» auf sein erfolgreiches Leben zurück.

Ein Esel blökt durch eine Gegensprechanlage. «Was war das denn?» Fragt der Journalist, während er noch immer die Möglichkeit erwägt, dass in der Nähe von Steineggers Haus ein Stall stehen könnte, den es ja vielleicht per Babyfunk zu überwachen gilt. «Stoney» präsentiert seine Küchenuhr: «Jede Stunde meldet sich ein anderes Tier», erklärt er. «Es ist drei Uhr am Nachmittag, der Esel hat geblökt.» So habe sein Sohn innert nur drei Jahren nicht nur die Tierwelt, sondern auch gleich die Uhrzeit kennengelernt. Die Küchenuhr und die Kaffeemaschine sind «Stoney» vertraut, ansonsten greift er auf Tanjas Kochkünste zurück. «Ich liebe das Essen, es ist neben meiner Passion auch das wichtigste Element einer erfolgreichen Sportkarriere.» Doch kochen könne er nicht, ausser er kopiere ein Rezept akribisch genau. Nach «Stoneys» Geschmack darf es auch gerne fernöstlich wie Sushi sein oder mittelamerikanisch feurig wie mexikanische Schlemmereien. Auch Hummer liebt er. «Wenn sie jeweils im Vivier krabbeln, tun sie mir leid. Doch sobald sie auf dem Teller liegen, ist mein Mitleid schnell vergessen», lacht er.

NICHTS IST WIE LUGANO Während «Stoney» über seiner helvetischen Eishockeykarriere sinniert, klingelt das Telefon. «Das muss ich DER FC BAYERN MÜNCHEN BRINGT AUGEN ZUM GLÄNZEN nehmen, der Chef ruft an», entschuldigt er sich. Kevin «Stoneys» Hobbys verschmelzen mit seinem Beruf. Ab Schläpfer, der NL A-Rookie und Sportchef des EHC Biel und zu liegt eine Mountainbike-Tour drin, die ihm auch will den SLAPSHOT-Fotografen sprechen. Während als Training dient, selten gönnt er sich eine Runde Golf «Stoney» zufrieden in seiner Heimat sitzt, kam im auf dem Golfplatz Limpachtal, wo der SC Bern zuhause Bieler Eisstadion der Weltenbummler Sean Hill an. Der ist. Die Freitage «Stoneys» sind vom Alltag geprägt und 38-jährige Kanadier betritt zum ersten Mal in seinem von der Flexibilität seiner Familie abhängig. «Als Nola, Leben überhaupt europäischen Eishockeyboden – und Dana und Nico noch nicht zum Kindergarten oder zur wird künftig zu Schule gingen, Steineggers Behatte ich natürlich rufskollegen gehöviel Zeit mit ihnen. ren. Hill sei bereit Das war sensaIGENTLICH FÜHLE ICH MICH ÜBERALL WOHL für das Fotoshootionell. An freien ASS ICH DEN ANTON ERN IN ARRIERE ting mit SLAPSHOT Nachmittagen wa(siehe den Bericht ren die Geschäfte JAHREN NIE VERLASSEN HABE IST DAS auf Seite 49), das und Attraktionen die Mitteilung von nur mässig besucht CHICKSAL MEINER AUFBAHN Schläpfer. und wir konnten M ARTIN STEINEGGER , VERTEIDIGER , EHC BIEL «Heute faszinieren uns ausleben.» mich NHL-KarrieSeit die Kinder ren mit guten Jobs aber unter der Woin New York, Los Angeles, Vancouver oder Montreal», che beschäftigt seien, und er vorwiegend am Wochenuntermauert «Stoney», dass das Seeland zwar seine ende arbeite, habe sich das geändert, zeigt Steinegger Heimat, nicht aber sein ewiges Nest sei. Ein Leben wie die Schattenseiten einer Eishockeykarriere in der das von Sean Hill hätte er sich schon auch vorstellen Schweizer «Wochenendliga» mit Spielen vorwiegend können. «In unserem nationalen Eishockey ist ein Umam Freitag, Samstag und Sonntag auf. In der spärlichen zug von Bern nach Zug oder nach Zürich aber nicht mit Zeit, die ihm da mit seiner Familie bleibt, entlastet er der Weltenbummlerei in der NHL vergleichbar – ausser Tanja, geht mit seinen Kindern einkaufen und sorgt sich man zieht nach Lugano», relativiert Steinegger. Dieses um das Schwimmtraining von Tochter Nola – vier Mal Karrierenfenster schloss Steinegger damals, als der SC pro Woche. «Das half Nola, sich zu organisieren und Bern in der Krise war, eigenhändig – und hielt seinem den Tag einzuteilen. Seit sie vier Mal pro Woche Arbeitgeber trotz lukrativer Offerte aus dem Tessin die schwimmt, daneben Hausaufgaben machen muss und Treue. Ausschlaggebend war nicht zuletzt seine Famiauch noch ihre Freundschaften pflegen will, ist sie in lie, die im Kanton Bern ansässig ist. der Schule noch besser geworden», freut sich «Stoney». Auch Dana hat ihre Passion im Schwimmsport entdeckt, Sohn Nico ist noch sehr polysportiv. «Seit er Sacha DER ESEL, DER DIE UHRZEIT LEHRT Heyer und Patrick Heuscher im TV an den Olympischen Seit zehn Jahren ist «Stoney» Vater von Nola, heute haSpielen sah, will er Beachvolleyballspieler werden», das ben er und Tanja mit Dana (8) und Nico (5) zwei weitere die momentane Leidenschaft von Sohn Nico. Der 5-JähKinder. Umzüge durch den Gotthard ins Tessin finden rige spielt auch gerne Fussball, getreu nach der Passion nunmehr auf der Modelleisenbahn in Steineggers Wohnseines Vaters. Erzählt «Stoney» von der Deutschen zimmer im Seeland statt, geflogen wird mit ModellflugFussball-Bundesliga und vom FC Bayern München, funzeugen im Garten – und nicht mehr mit der Swiss im keln seine Augen tausend Mal mehr als wenn er von Rahmen von Nationalmannschaftsturnieren. Die Namen Mountainbike-Touren oder Golf-Flights spricht. «Zum von Stoneys Kindern, Nola, Dana und Nico, sind die ErGlück hat nun wieder die Saison begonnen», ereifert er rungenschaft vieler Stunden Recherche. «Die Verantworsich. Um sich über das Geschehen zu informieren, vertung, meinen Kindern einen Namen zu geben, der kurz bringen «Stoney» und Tanja viel Zeit vor dem TV – und ist, weil sie schon einen langen Nachnamen haben – und lesen Teletext. «Wir sind richtige Teletext Junkees, da auch nicht zum hänseln anregt – das war für mich eine sind die Informationen klarer strukturiert als auf dem grosse Verantwortung.» «Stoney» habe sich damals Internet.» Dort blinke immer so viel und man verliere auch dabei ertappt, wie er im Kino während des ganzen sich in der Fülle von Informationen, die man gar nicht Abspanns sitzen geblieben sei, «um nach geeigneten suche. Die Nachmittagsspiele der Bundesliga schaut er Namen im Cast zu sehen», schmunzelt er.

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msTROPHY satz+druck

NLA-TEAM-CUP 2008 um die ms -TROPHY Eishalle KEK Küsnacht Donnerstag, 28. August, 20 Uhr

EHC Biel – ZSC Lions Freitag, 29. August, 20 Uhr

Kloten Flyers – Rapperswil-Jona Lakers Samstag, 30. August 17.00 Uhr Spiel um den 3./4. Platz 20.15 Uhr Spiel um den 1./2. Platz

Moskito TOP-Team-Cup Samstag/Sonntag, 30./31. August Samstag, 30. August Final European Winner’s Cup 2008 13.30 Uhr DHC Langenthal (SUI) – ESC Planegg (GER) Hauptsponsor

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Martin Steinegger / EHC Biel sich nicht an, da sind Hausaufgaben mit den Kindern wichtiger. «Gestern hatte ich 45 Minuten, um einige Rechnungen zu korrigieren», schmunzelt «Stoney» – und gesteht ein, dass er schliesslich die Rechenmaschine zur Hilfe genommen habe.

VERMÖGENSBERATER, GARTENBAUINGENIEUR ODER GASTRONOMIEFACHMANN

Freie Zeit investiert «Stoney» gerne in ein Buch. Politkrimis, fantastische Verschwörungstheorien und manchmal auch Biographien faszinieren ihn – die Geschichte der tragischen Fussballlegende Paul Gascoigne bewegte ihn. «Ein faszinierendes Werk verschlinge ich in wenigen Tagen, danach lese ich wochenlang aber wieder ‹nur› die Zeitung.» Von sich selbst liest «Stoney» wenn

berater, Gartenbauingenieure oder Gastronomiefachleute. Nichts weist im Hause Steinegger darauf hin, dass hier ein zweifacher Eishockey-Schweizermeister, der Schweizer Rekord-Internationale und der Hoffnungsträger des EHC Biel wohnt. «Meine Trikots und Medaillen bewahre ich als Erinnerung in einer Kiste auf, doch ansonsten finden Sie hier bei mir zuhause keine Eishockeyartikel», erklärt «Stoney». Bei einem Journalisten hängen ja schliesslich auch keine SLAPSHOT Magazine an der Wand. Frau Tanja sei auch gar nicht so eishockeyverrückt und das sei auch gut so. Manchmal kommt sie zu den Spielen, seit Teleclub die Partien überträgt, schaut sie sich ab und zu am TV einen Match an. «Wie in anderen Berufen auch üblich,

MARTIN STEINEGGER Persönlich: Übername: Familie:

Beruf: Ehemalige Clubs: Erfolge: Hobbies:

15.02.72, 187 cm, 92 kg Stoney oder Tinu Verheiratet mit Tanja, zwei Töchter (Nola 10 Jahre, Dana 8 Jahre) und 1 Sohn (Nico 5 Jahre). Tanja Steinegger arbeitet zu 30% als Röntgenassistentin und betreut die Familie. Ihr Eishockeyinteresse ist gering, was Martin Steinegger gut findet. Eishockey-Profi beim EHC Biel EHC Biel, SC Bern Zwei Schweizer Meistertitel mit dem SC Bern (1997 und 2004) Deutsche Fussballbundesliga (FC Bayern München), Golf, Mountainbike aber vorwiegend die Familie

komme ich manchmal belastet und ein anderes Mal befreit nach Hause – und versuche, die Arbeit nicht im Heim breitzutreten», so das normale Leben des Eishockeyprofis Martin Steinegger.

DIE KATZE IST BEREITS IM RUHESTAND In Biel, bei der Arbeit, da spürte er bereits im Monat August, als das Eis noch aus der Kühltruhe am Kiosk kam und Hockey ein theoretischer Sport im Rahmen des Sommertrainings war, eine grosse Euphorie für die anstehende Eishockeysaison. «Wir stehen vor einer riesigen, mentalen Herausforderung mit dem EHC Biel», ist Steinegger überzeugt. Bevor er sich, wie seine 14-jährige Katze, in den Ruhestand begeben kann und an der Karriere nach der Karriere zu arbeiten beginnen wird, muss Steinegger, um mit dem EHC Biel in der National League A zu bleiben, mental topfit sein. Die Kraft dazu tankt er in seiner Familie – und im Eishockeykanton Bern, dem er bisher eine Karriere lang treu geblieben ist. ●

möglich nichts. «Da blättere ich einfach die Seite um», gesteht er ein. «Schliesslich war ich ja am Spiel, über das berichtet wird», windet er sich aus der Verantwortung.

«ZEITUNGEN LESE ICH GERNE, AUSSER DER ARTIKEL HANDELT VON MIR. DANN BLÄTTERE ICH DIE SEITE EINFACH UM. SCHLIESSLICH WAR ICH JA AM SPIEL DABEI, ÜBER DAS BERICHTET WIRD.» MARTIN STEINEGGER, VERTEIDIGER, EHC BIEL

Würde im Garten von «Stoney» nicht ein EishockeyBrustpanzer zur Trocknung aufhängen, man könnte gut und gerne meinen, die Steineggers seien Vermögens-

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TELECLUB Live NATIONAL LEAGUE A kalender FREITAG 05.09.

SAMSTAG 06.09.

DIENSTAG 09.09.

FREITAG 12.09.

1. SPIELRUNDE

2. SPIELRUNDE

3. SPIELRUNDE

4. SPIELRUNDE

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

Ambrì-Piotta – FR Gottéron d/i Bern – Biel d/f Davos – GE Servette d/f Lakers – ZSC Lions d/f

SAMSTAG 13.09.

Biel – Lakers d/f Lugano – Kloten Flyers d/i ZSC Lions – Bern d/f Zug – SCL Tigers d/f

FREITAG 19.09.

Ambrì-Piotta – Davos d/i Biel – FR Gottéron d/f GE Servette – Lugano d/i ZSC Lions – Zug d/f

SAMSTAG 20.09.

Davos – ZSC Lions d/i FR Gottéron – Lakers d/f Zug – Biel d/f

DIENSTAG 23.09.

5. SPIELRUNDE

6. SPIELRUNDE

7. SPIELRUNDE

8. SPIELRUNDE

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

Biel – Lugano d/i Lakers – Kloten Flyers d/f SCL Tigers – Davos d/f

Bern – Kloten Flyers d/f Biel – GE Servette d/f Lugano – Zug d/i Lakers – SCL Tigers d/f

Davos – Bern d/f GE Servette – Lakers d/f SCL Tigers – FR Gottéron d/f Zug – Ambrì-Piotta d/i

Bis zu 4 Partien pro Spielrunde live:

DONNERSTAG 25.09.

– Über Kabel ausgewählte Partien – Über Bluewin TV alle Spiele

9. SPIELRUNDE

4 Partien pro Spielrunde in der Wiederholung.

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

Bern – ZSC Lions d/f Davos – GE Servette d/f Lugano – Lakers d/i Zug – SCL Tigers d/f

Hinweis: Allfällige Änderungen hinsichtlich den genauen Sendezeiten, Anzahl der Spiele sowie die gewählten Sport-Events auf Teleclub Sport 1–3 über Kabel und Teleclub Sport 1–14 über Bluewin TV entnehmen Sie bitte dem EPG/TV Guide oder unter www.teleclub.ch

Biel – Bern d/f FR Gottéron – Ambrì-Piotta d/i Lugano – Davos d/f


Noch näher am Puck

TELECLUB ZEIGT AUCH IN DER NEUEN SAISON RUND 250 SPIELE DER NATIONAL LEAGUE A LIVE. Ab dem 5. September 2008 ist es soweit: Der Puck flitzt wieder übers Eis. Teleclub zeigt während der Regular Season vier von sechs Spielen pro Runde live. Die Playoffs werden exklusiv und lückenlos live gezeigt. Abgerundet wird der Playoff-Service mit KonferenzSchaltungen und einem Eishockeystudio mit Highlights, Interviews und Experten. Auch in der neuen Saison wird ExProfi Vjeran Ivankovic die Spiele analysieren und als Co-Kommentator zu hören sein. Mit dem Saisonstart darf Teleclub einen weiteren Hauptsponsor im TV-Pool begrüssen: neben den bewährten Sponsoren PostFinance, Sporttip und Skoda wird neu auch Vaillant zur Familie stossen. Dank der guten Zusammenarbeit mit den Sponsoren ist es Teleclub möglich, die Live-Berichterstattung über das Schweizer Eishockey für die Fans noch attraktiver zu gestalten.

NEUE MEDIEN Zusammen mit der Swisscom lancierte Teleclub eines der umfassendsten und exklusivsten Sportportale der Schweiz (www.teleclubsport.ch). Den Fan erwartet nicht nur ein breites Spektrum an einzigartigen Inhalten, sondern der Fan hat auch die Möglichkeit, selber am Geschehen teilzunehmen, mitzudiskutieren und zu voten. Im Videobereich werden neue Massstäbe gesetzt. So finden sich etwa exklusive Videozusammenfassungen nicht nur der National League A, sondern auch der Axpo Super League und der UEFA Champions League immer aktuell auf dem neuen Portal. Dank dem clubspezifischen VideoArchiv lassen sich verpasste Goals und die spektakulärsten Szenen des Lieblingsclubs nach einem Spieltag am Computer bequem ansehen. Abgerundet wird der Service neu bei jeder Runde mit einem Live-Ticker. Die Berichterstattung über das Schweizer Eishockey wird demnach für die Fans zu einem einmaligen Erlebnis. Ob am TV oder im Internet – mit Teleclub sind die Fans noch näher am Puck! ●

Teleclub ist digital empfangbar im kabelnetz und über Bluewin Tv. Jetzt abonnieren und live mitfiebern: 044 947 87 87 www.teleclub.ch oder im Handel


NHL Exklusiv DIE SCHWEIZ HAT DEN ERSTEN NHL-STAR DER 100-JÄHRIGEN EISHOCKEYGESCHICHTE. MARK STREIT ÜBERTRAF IN SEINER LETZTEN SAISON MIT DEN MONTRÉAL CANADIENS ALLE ERWARTUNGEN. QUASI ÜBER NACHT WURDE DER NATIONALVERTEIDIGER ZUM ZWEITBESTEN VERDIENER IM SCHWEIZER SPORT – HINTER TENNIS-ASS ROGER FEDERER. STREIT HAT JEDEN DOLLAR, DER AUF SEINEM 20,5 MILLIONEN-VERTRAG STEHT, VERDIENT. NUN MUSS ER ABER NOCH DAS «CASH-IN» BESTREITEN – UND IN FÜNF NHL-JAHREN BESTÄTIGEN, WAS ER IN EINER MONTRÉALSAISON GELEISTET HAT. Text: Jürg Federer Fotos: Pius Koller Noch vor Jahresfrist prognostizierte der SLAP SHOT Hockey Guide für den «Free Agent» Mark Streit einen Mehrjahresvertrag in Montreal für ca. 1,5 Millionen US-Dollar. Montreal-Coach Guy Carbonneaus Erwartung an den Berner von 50 und mehr Scorerpunkten klang wie eine idealistische Wahnvorstellung. Eine NHL-Saison später stand Streit mit 62 Scorerpunkten als offensiv drittbester Verteidiger der NHL zu Buche – und strafte den SLAPSHOT Hockey Guide lügen. Bei den New York Islanders verdient der erfolgreichste Schweizer Eishockeyspieler aller Zeiten künftig 4.1 Millionen US-Dollar pro Saison. Streit hat jeden einzelnen Dollar mit harter Arbeit verdient. Wäre Streits Vertrag bei den Montreal Canadiens weitergelaufen, er hätte gute Chancen gehabt, den selben Vertrag in Montreal zu erhalten: Als «Restricted Free Agent» und im Falle einer Salärschiedsgerichtsverhandlung («Salary Arbitration») hätte Streit, wie auf dem freien Spielermarkt, um die vier Millionen US-Dollar fordern können. Mark Streit steht offensiv auf Augenhöhe mit Verdienern seiner Klasse, das hätte sein Argumentarium sein müssen – die Canadiens ihrerseits hätten dem widerlegt, dass Streit seine offensiven Qualitäten als Stürmer und im Powerplay zu entfalten vermochte.

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Soweit kam es nicht. Als «Unrestricted Free Agent» widerfuhr Streit das Glück des Tüchtigen, in einem Jahr «Free Agent» zu werden, in dem ein trockener Markt an Offensivverteidigern herrschte. Sein Agent, Pat Brisson, verstand es dann, aus Streits zehnjähriger Trainingsarbeit den bestmöglichen NHL-Vertrag zu formen. Und nun gehört Streit, der bisher ein PowerplayPlaymaker mit Stürmerqualitäten war, zu den bestbezahlten Rollenspielern der NHL. Doch diesen Stempel will Streit vom ersten Spiel an im Dress der New York Islanders ablegen. «Den Wechsel vom Rollenspieler zum Teamleader habe ich schon oft vollzogen: beim HC Davos, bei den ZSC Lions und in der Nationalmannschaft», ist Streit selbstsicher, dass er diesen Schritt


Mark Streit

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NHL Exklusiv Brian Campell Mark Streit Wade Redden TAMPA BAY LIGHTNING

Start der Verhandlungen am 01. Juli 2008 um 18.00 Uhr (MEZ). Zehn Clubs meldeten bei Pat Brisson, einem erfahrenen NHL-Agenten, ihr Interesse an Mark Streit an. Die fünf oben stehenden Organisationen platzierten ein konkretes Angebot. Auf dem «Free Agent»-Markt waren mit Brian Campbell (S.J.), Wade Redden (Ott.) und Mark Streit (Mont.) drei Offensivverteidiger erhältlich.

Die NHL «Free Agency» beginnt für alle Spieler zum exakt selben Zeitpunkt. Die begehrtesten Spieler wechseln den Club innerhalb der ersten Stunden. Spieler, deren Forderung zu hoch ist, oder die schlichtweg für NHL-untauglich befunden werden, können sich aber den ganzen Sommer lang auf dem «Free Agent»-Markt befinden. So sind auch zum jetzigen Zeitpunkt noch «High End»-Spieler auf dem Markt, die noch keinen Arbeitgeber für die anstehende NHL-Saison haben. Ihr Problem ist, dass

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Mark Streit

sie bei den meisten Clubs nicht mehr in den «Salary Cap» passen, die vom Umsatz abhängige Lohnobergrenze eines Teams.

01.40 Uhr MEZ: Die Chicaco Blackhawks sichern sich für 8 Mio. US-$ die Dienste von Brian Campell.

nun auch auf NHL-Niveau vollziehen wird. «Ein super Töfffahrer der 125-er Klasse wird irgendwann auch in der 250-er Klasse Fuss fassen», vergleicht er.

EIN BOTSCHAFTER, WEIT ÜBER DEN SPORT HINAUS Im «Free Agent»-Pool figurierte Streit mit Brian Campbell und Wade Redden als der einzige Verteidiger mit der Reputation von offensiven Stärken. Bereits als Streit am 01. Juli um 18:00 Uhr und von dann an praktisch ununterbrochen mit seinem Agenten in Kontakt stand, waren die New York Islanders hoch im Kurs. Sie bemühten sich einzig um Streit und waren von Beginn weg bereit, dem Schweizer einen Langzeitvertrag und eine tragende, sportliche Rolle zuzusichern. «Andere Teams boten einfach einmal mit, die einen ernsthafter, die anderen weniger», erinnert sich Streit. Logisch sei, dass er

02.00 Uhr MEZ: Die New York Islanders sichern sich für 4.1 Mio. US-$ die Dienste von Mark Streit.

vorwiegend von Teams aus dem Osten umworben wurde. «Die kannten mich aufgrund des NHL-Spielplanes viel besser», so Streit. Wäre nun auch Brian Campbell im Westen geblieben, zum Beispiel bei den San Jose Sharks, die Campbell erst im Februar zu sich transferierten, Streits Marktwert hätte noch viel höher steigen können. «Ein Campbell in San Jose hätte mein Salär sicherlich aufgebessert», bestätigt er.

DER REGELWIDRIGE DRAFT Um ein Haar – und dessen sind sich in der NHL nur wenige Beobachter bewusst – hätte Streit nie im Kader der Montreal Canadiens gespielt, die ihn nun zum Millionenverdiener aufbauten. Streits Draft im Jahre 2005, in der neunten Runde und an 262. Stelle, war nämlich regelwidrig. Ein Spieler, der bereits eine ganze Saison

02.30 Uhr MEZ: Die New York Rangers sichern sich für 6.5 Mio. US-$ die Dienste von Wade Redden.

als Profi in Nordamerika spielte, ist für den NHL-Draft nicht zugelassen. Streits Odyssee in der Saison 1999/00, von Springfield nach Utah und Tallahassee, stellt solch ein Profijahr dar. Erstaunt waren denn auch die New York Rangers vor drei Jahren, als sich die Montreal Canadiens, nachdem Mark Streit eine überragende Weltmeisterschaft gespielt hatte, die Rechte am Schweizer Nationalverteidiger sicherten. «Dieser Draft ist irregulär», soll New Yorks Chefscout damals seinem General Manager über den Tisch zugerufen haben. Die Rangers planten nämlich, Streit für die AHL zu verpflichten. «Macht nichts», antwortete der GM, «Streit schafft den Weg in die NHL sowieso nicht.» Jetzt, drei Jahre später, boten die Rangers aktiv für den Offensivverteidiger mit – um ein weiteres Mal mit leeren Händen dazustehen.

Glossar CASH IN Das Geld, das ein NHL-Spieler tatsächlich aus seinem Vertrag einspielt. Im Falle eines «Buy Out» vermindert sich die Vertragssumme und damit der Cash in für den Spieler. Mark Streit hat also noch nicht seine gesamten 20.5 Mio. US-$ eingespielt. NHL-Organisationen korrigieren ihre eigenen Fehler nicht selten mit Geld. Langjährigen Verträgen, aus denen man sich mehr erhofft hat, versucht man sich oft durch einen «Trade» zu entledigen. Spielt der Spieler unter seinem Wert, findet sich oft kein Abnehmer. Dann bieten NHL-Organisationen ihre Spieler auf der «Waiver List» an. Interessiert sich auch so kein Team für den Spieler, gibt es einen «Buy Out» und der Spieler muss die Organisation frühzeitig verlassen – er wird zum «Free Agent». BUY OUT Ein Spieler wird frühzeitig aus seinem Vertrag entlassen und wird ausbezahlt. Der Spieler erhält im Falle eines Buy Out nicht die gesamte Vertragssumme. Seine Entschädigung ist von seinem Alter abhängig. Je älter der Spieler, desto teurer der Buy Out. Allerdings können die Teams den ausgekauften Vertrag über fünf Jahre am «Salary Cap» abschreiben, was den Buy Out für strauchelnde Teams attraktiv macht. Im Falle von Mark Streits 31 Jahren Alter würde so ein Buy Out 66% seines Vertrages kosten. Mark Streit hat also bereits heute, wo er noch kein Spiel für die New York Islanders bestritten hat, ein «Cash in» von 66% seiner Vertragssumme (abzüglich Steuern) auf sicher. TRADE In der NHL können Spielerrechte transferiert werden. Trade ist das englische Wort für Transfer. Die Kompensa-

tion für einen Trade sind oft Draftrechte für zukünftige Drafts. Oft sind mehrere Spieler, die gegenseitig das Team tauschen, in Trades involviert. Der Spieler hat bei Trades kein Mitspracherecht, ausser er hat eine sogenannte «No Trade Clause» in seinem Vertrag stehen. Solche Spieler sind vor Trades geschützt. Zuletzt brachten sich die Toronto Maple Leafs arg in Bedrängnis, indem sie überdurchschnittlich vielen Spielern eine «No Trade Clause» in ihren Verträgen eingestanden und mit diesem Team in die Erfolglosigkeit abtauchten.

SALARY ARBITRATION

«Restricted Free Agents», die mindestens drei Jahre (in einzelnen Fällen vier) in der NHL spielten, können ihr Salär von einem Schiedsgericht beurteilen lassen. Sowohl der Spieler als auch sein Team – allerdings nur für eine bestimmte Anzahl Anhörungen – können das Salärschiedsgericht anrufen. Die Salary Arbitrators vergleichen die Leistung des Spielers, sein Alter und seine Reputation mit vergleichbaren NHL-Spielern, und setzen ein Salär fest, das seinen Mitspielern entspricht. Wäre Mark Streit ein Fall für Salary Arbitration, würde er mit Spielern wie Sergej Gonchar oder Dion Phaneuf verglichen – und würde demnach dasselbe Salär erhalten, wie er es in New York als «Free Agent» erhält. Die Montreal Canadiens andererseits würden Streit aber nicht mit Gonchar oder Phaneuf vergleichen, sondern herausheben, dass Streit seine Scorerpunkte vorwiegend im Powerplay oder als Stürmer erzielte. Die Salary Arbitration im Fall Streit, die nie stattgefunden hat, wäre demnach einzigartig spannend gewesen.

FREE AGENT Free Agent wird, wer: Nach seinem Draft vier Jahre oder mehr nicht von seinem NHL-Team unter Vertrag genommen wurde oder wessen Vertrag ausläuft und das Mindestalter von 27 Jahren erreicht wurde.

RESTRICTED FREE AGENT Restricted Free Agent wird, wer seinen «Entry Level Contract» absolviert hat, aber noch nicht 27 Jahre alt ist. Solche Spieler dürfen Angebote von konkurrierenden Organisationen entgegennehmen, der Arbeitgeber hat aber immer das Recht, dem Angebot der Konkurrenz zu entsprechen und den Spieler zu den Konditionen des Konkurrenzangebotes zu behalten. WAIVER LIST Teams können ihre Spieler auf die Waiver List setzen, um die Rechte am Spieler kompensationslos anzubieten. Alle anderen 29 NHL-Teams haben dann 24 Stunden Zeit, den Vertrag dieses Spielers zu übernehmen. Bleibt der Spieler auf der Waiver List, kehrt er zu seinem Team zurück, darf aber nun auch aus einem Einweg-Vertrag ausgekauft werden – oder mit altersabhängigen Saläreinbussen in die AHL geschickt werden. SALARY CAP Eine vom Gewinn aller NHL-Teams abhängige Salärschere mit Minimal- und Maximalbudget-Vorgaben, die für alle Teams gelten. ENTRY LEVEL CONTRACT Der erste NHL-Vertrag sieht für alle Spieler ein Salär von 600 000 US-$ und eine Vertragslaufzeit von drei Jahren vor. Ein Entry Level Contract ist immer ein ZweiwegVertrag – auch im Falle eines Superstars wie Sidney Crosby. Jeder Spieler, der in die NHL eintritt, tut dies mit einem Entry Level Contract. Muss der Spieler in die AHL, vermindert sich sein Salär. Im Falle von Spitzenspielern werden zuzüglich oft Punkteboni in Millionenhöhe angeboten.

SEPTEMBER ’08

73


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SLAPSHOT Hockey-Guide fĂźr die Saison 2008 / 2009 Hockey Awards

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HCAP

4.8.2008

Prognose Qualifikation 2008/2009: Platz 10 Prognose vor Rang 11 war meine AmbrĂŹ hat – einem Jahr ein Volltreffer. 11. Rang dem die Qualifikation auf MBRĂŒ A WARUM den Ligaerhalt ... beendet und dann ...WARUM AMBRĂŒ de gegen PROBLEME HABEN KANN in der zweiten Playoutrun und ERFOLG HABEN KANN Spiele werschnell zu – Noah Clarke ist Basel gesichert. Einzelne gewonnen, Spiel inteJohn Harrington kann nicht richtig ins + Der neue Trainer den spektakulär vorwärts einer MeiPooffensivem Dauer Ăźberrascht mit griert werden. Ăźber die gesamte z so wie on) aber ergeht es werhockey die Konkurren US-Na– Trainer John Harrington beim HC sterschaft (einer Qualifikati Deshalb der einst Herb Brooks mit Olympiaso wie einst Herb Brooks Spieler entscheidet die Defensive. Playoffs. tionalmannschaft beim es AmbrĂŹ nicht fĂźr die Davos – die Schweizerund verreicht r fĂźr eine ĂœberraTurnier 1980 die Russen.während sind keine Amerikane e nicht. Aber das Potenzial in diesem hält stehen seine Philosophi verlet+ Thomas Bäumle schung steckt durchaus das Spiel ein Natiobei wird der ganzen Saison wie – Die Abwehr bricht Kader, der neue Trainer ist durchaus und es ngten Ausfällen oder ren naltorhĂźter. zungsbedi dynamisie von Zednek drängung als bis zur letzten Formschwankungen + Mehr Wasserver mĂśglich, dass AmbrĂŹ lifikation GottĂŠron und Naumenko Nick Playoffqua und eine auf Biel, die Lakers und Kutlak Runde Tigers. schlechte mĂźsste alles gleich viel wie die SCL zusammen wie eine hoffen darf. Aber dann Konkurrenund Nick Naudie Natelverbindung. + Zednek Kutlak fĂźr AmbrĂŹ und gegen (die Lakers, Spiele befĂźr Claudio menko kĂśnnen alle – Die Saison zu viel ten in Reichweite Celio laufen. Ich lasse streiten. Micheli und Nicola Langnau, Fribourg) der schnellsvon der Verspielt nur in 30 + Noah Clarke ist einer und kann – Thomas Bäumle mich bei der Prognose auf Platz 10. NationalLiga ein der wie ten StĂźrmer von 50 Partien nunft leiten und tippe Tore und 70 hingegen zum sein Tempo in 30 torhĂźter. Emotional neige ich mit fĂźnf auslänPunkte ummĂźnzen. – Es gelingt nicht, Tipp auf Rang 8... Frieden in alle NHL-Träu) dischen Spielern, den + Erik Westrum hat -E P ( wird in AmbrĂŹ KLASSIERUNGEN me vergessen und der Kabine zu wahren. Feuerkraft im Trainer sesshaft. – Zu wenig offensive Saison Quali Playoff und vierten tanzt noch einzweiten, dritten + Claudio Micheli nicht qual. Szczepaniec aber 85/86 8. Winter und Von Mentlen 1/4-Final mal einen Herbst, Sturm, wohl viel Spektakel,n. 86/87 4. Von Mentlen/ 1/4-Final FrĂźhling zu 25 Punkten.einer der 87/88 3. zu viele knappe Niederlage sich HobĂŠr gsräte mischen Verwaltun HobĂŠr Die + Paolo Duca ist erneut – 1/2-Final ftlich88/89 4. HobĂŠr härtesten und leidenscha 1/4-Final ins Tagesgeschäft ein. zu leicht 89/90 8. der Liga. Lefley sich 1/4-Final sten Energiespieler 90/91 5. – Erik Westrum lässt von einer Lefley neuen Direk1/2-Final 91/92 4. provozieren, träumt + Die Diplomatie des Lefley 1/2-Final Aeschlimann und produ92/93 6. Pearn tors Jean-Jacques RĂźckkehr in die NHL 1/4-Final der 93/94 6. als letzJakuschew 1/4-Final hilft, den fĂźnften Ausländer, ziert 30 Punkte weniger 94/95 3. Jakuschew bei Laune zu 1/2-Final ras 95/96 6. nicht spielen darf, te Saison. nicht qual. Jakuschew/Hu zwar gross, 96/97 9. Huras halten. – Die Verteidiger sind auch bĂśse 1/2-Final 4. dritten 97/98 im Talent Huras Final kräftig und manchmal sie sind + Das fehlende 98/99 1. Huras wird durch aber 1/2-Final und vierten Block 99/00 4. genug fĂźr die NL A – PagĂŠ und Temdas Playout GrĂśsse fĂźr 00/01 10. Wasserverdrängung, Cada ständig zu langsam 1/4-Final 01/02 4. Liga. Cada/Fuhrer Kraft kompensiert. 1/4-Final po in der hĂśchsten 02/03 7.

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CLUBDATEN

elettrica ticiSponsoren: Azienda SA, Atel GegrĂźndet: 1937 nese, Amag, Agip Suisse del CanAG gegrĂźndet: 1998 Mio. Impianti SA, Banca Stato SA, BizHĂśhe des AK: CHF 3,0 AmbrĂŹ tone Ticino, Birreria Eichhof SA, Vertrag Adresse: Postfach, 6775 zozero Trasporti SA, Fidirevisa 2.13/Min.) Intercm kg von Geb. Tel.: 0900 59 44 44 (Fr. 2.13/Min.) Gotthard Oberalp Arena, NiNr. Spieler Fax: 0900 59 44 99 (Fr. hockey SA, Mic Mac Promotion, 09 bis PostFinanTorhĂźter: info@hcap.ch mis Nord SA, Metanord, 25.09.84 181 78 AmbrĂŹ bis 09 30 Bäumle Thomas www.hcap.ch 28.04.89 184 79 Zuchwil ce, SocietĂ Elettrica Sopracenerina t: Tettoia 1 Croce Lorenzo Verwaltungsratspräsiden SA, Casinò Locarno, La bis 10 : Verteidiger: Gian Paolo Grassi 15.02.78 185 87 Basel Budget 08/09 1. Mannschaft bis 09 er: 4 Bundi Ralph 19.06.72 173 78 AmbrĂŹ Verwaltungsratsmitglied CHF 5,7 Mio. bis 09 Foschi, en 8 Celio Nicola 09.12.82 180 78 AmbrĂŹ Guglielmo Chiavi, MauroMottis (ViAnzahl Mannschaft bis 10 23 Gautschi Marc 17.05.74 186 90 Basel Norman Gobbi, Davide Muheim, Nachwuchs: 8 bis 10 AmbrĂŹ 100 3 Horak Jakub ganzen Ferdinand 191 , der in 13.02.80 ze-Präsident) bis 09 Fanclubs: 20 Chiasso, 80 Kutlak Zednek (CZE) 07.03.88 180 79 AmbrĂŹ Mauro Merzaghi bis 10 Schweiz von Basel bis Jean-Jacques 10 Marghitola Daniele 08.03.85 189 96 AmbrĂŹ General Manager: bis 09 3 in Italien 53 Mattioli Daniele 07.07.74 180 84 AmbrĂŹ bis 10 Aeschlimann Preise: TribĂźne Erwachsene: 6 Naumenko Nick (USA) 6–10 21.07.81 187 88 Kloten Sportchef: Peter Jaks Lombardi CHF 50.–; TribĂźne Kinder 27 Stephan Fabian Luca bis 09 GeschäftsfĂźhrer: Jahre: CHF 20.–; Erwachsene StĂźrmer arketing: Jugendliche/ 02.04.84 186 93 AmbrĂŹ bis 09 Leiter Kommerz/M Stehplätze: CHF 20.–; Stehplätze 63 Bianchi Mattia 19.01.83 190 94 AmbrĂŹ bis 10 Andrea Pellandini Studenten/AHV/Militär 51 Christen GrĂŠgory Super Cup: 26.02.81 183 80 Bern bis 10 Bisherige Erfolge: 1998, bis 17 Jahre: CHF 10.– 19 Camichel Corsin 11.06.79 175 87 Lowell/AHL bis 10 1999; Continental Cup: Vorverkauf: Verwaltung 42 Clarke Noah (USA) 1962; 44; 03.06.79 180 80 AmbrĂŹ bis 10 1999; Schweizer Cup: 1948, HCAP SA 0900 59 44 55 Demuth Alain ch 03.06.81 178 90 AmbrĂŹ bis 09 Schweizermeister NLB: www.hcap.ch; TicketCorner. 46 Duca Paolo 17.12.70 183 78 Lakers bis 10 1949, 1950, 1970; Vize-Schw.-NL A: (0) 848 800 800 38 Micheli Claudio Aufstieg 02.02.81 190 95 ZĂźrich bis 09 Meister NL A: 1999; 45 Murovic Mirko (CAN/SUI) 08.10.74 176 77 AmbrĂŹ 1982, 1985 bis 10 1970, Reto 1953, AmbrĂŹ Stirnimann 85 65 09.06.78 182 bis 09 Heimdress: blau-weiss 84 AmbrĂŹ 11 SchĂśnenberger Lovis bis 09 (CAN) 23.01.78 183 81 AmbrĂŹ Auswärtsdress: weiss-blau 25 Sonnenberg Martin d’Oro SA 07.04.89 182 bis 09 Hauptsponsor: Chicco 18 Sciaroni GrĂŠgory 10.04.86 173 79 AmbrĂŹ bis 10 14 Schena Thomas 10.09.86 187 94 Basel 12 bis Julian AmbrĂŹ 91 Walker 26.07.79 185 92 bis 11 7 Westrum Erik (USA) 10.06.88 182 83 AmbrĂŹ UALI CORER 43 Zanetti Mauro bis 10 1. Saison Pos Sp T A P PIM Trainer 16.11.59 Spieler Harrington John (USA) S 50 33 39 72 104 bis 10 74 1. Saison Assistent Westrum Erik 07.09.81 S 50 16 25 41 22 Cereda Luca Duca Paolo S 26 18 22 40 60 Domenichelli Hnat V 44 10 28 38 12 Naumenko Nick S 49 19 11 30 BGĂ„NGE 22 Stirnimann Reto S 20 6 19 25 28 Sonnenberg Martin Tallarini Alan (SCL Tigers)Flyers) S 45 9 15 24 26 Demuth Alain Du Bois FĂŠlicien (Kloten V 43 5 16 21 (Lugano) 51 Zdenek CORER Hnat i Kutlak LAYOUT Domenichell V 41 6 12 18 16 Du Bois FĂŠlicien V 49 1 13 14 Imperatori Paolo (RĂźcktritt) Pos Sp T A P PIM Celio Nicola Spieler 5 6 11 24 47 18 S 17 Jan Ivo (Graz/AUT) 8 9 S 11 20 Bianchi Mattia S 14 4 7 11 Schena Thomas (Neuenburg) Duca Paolo S 11 8 8 16 12 34 Camichel Corsin V 49 3 6 9 Sonnenberg Martin Siritsa Oleg (Sierre) CZE) 11 2 13 15 14 V Daniele 33 9 Mattioli 7 0 S 44 2 Naumenko Nick Tlacil Jan (Budejovice/ r S 11 4 9 13 22 Christen GrĂŠgory S 43 2 7 9 Stirnimann Reto Pont Benoit (Sierre/Traine S 11 4 5 9 22 Sciaroni Gregory 3 8 12 5 Paolo 46 71 S 9 Imperatori 6 Nachwuchs) 7 3 S 12 SchĂśnenberger Lovis S 45 1 7 8 Westrum Erik MĂźller Jonas (Bern) S 11 2 7 9 12 54 ) Siritsa Oleg 6 V 50 2 4 6 Demuth Alain Blatny Zdenek (Liberec/CZE V 11 1 6 7 Alain 14 5 Tallarini 6 S 10 2 3 Kutlak Zdenek S 10 3 1 4 34 Blatny Zdenek S 50 3 1 4 SchĂśnenberger Lovis 4 3 0 3 2 UZĂœGE S Paolo 3 2 Imperatori 0 3 40 4 Ivo S 3 Jan V 11 1 2 0 Camichel Corsin (Bern) Schena Thomas S 23 1 2 3 Celio Nicola V 11 1 2 3 10 42 Zanetti Mauro Croce Lorenzo (Zuchwil) V 48 0 3 3 Bois FĂŠlicien 3 0 Du 2 1 9 (Basel) S Marc 2 Gautschi Bundi Ralph G 49 0 1 1 Siritsa Oleg V 11 0 3 3 31 0 Bäumle Thomas Walker Julian (Basel) 6 S 2 0 1 1 Tallarini Alain S 11 2 0 2 6 BenoĂŽt 1 Pont 1 Stephan Fabian (Kloten) 0 GrĂŠgory 17 12 S Christen S 11 1 1 2 0 Tognini Omar Micheli Claudio (Lakers) 2 G 15 0 0 0 Bianchi Mattia Lions) S 11 1 0 1 2 Beltrametti Giacomo Murovic Mirko (ZSC Mauro S 2 0 0 0 1 0 Zanetti 1 0 2 S 8 Jan Ivo Clarke Noah (Lowell/AHL) 2 S 36 0 0 0 Camichel Corsin V 10 0 1 1 Marghitola Daniele 8 Gautschi Marc V 11 0 1 1 Daniele Mattioli

HC AMBRĂŒ-PIOTTA KADER 2008/2009

Q

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2007/2008

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2007/2008

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GRĂœNDE...

grafproficenter.ch grafskates.com grafskates.ch

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03/04 6. 04/05 6. 05/06 7.

1/4-Final 1/4-Final 1/4-Final

06/07

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Playout

07/08

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Playout

ZSC LIONS

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HOCKEY GUIDE 08/09

4 15

Pelletier Pelletier Pelletier/ Rautakallio Rautakallio/ Huras Tlacil

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HOCKEY GUIDE 08/09

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ARI SULANDER (FIN) FANGHAND: RECHTS POSITION: TORHĂœTER GEB.-DAT.: 06.01.69 GRĂ–SSE: 187 CM GEWICHT: 89 KG

SEVERIN BLINDENBACHER STOCK: RECHTS POSITION: VERTEIDIGER GEB.-DAT.: 15.03.83 GRĂ–SSE: 179 CM GEWICHT: 82 KG

BEAT FORSTER

STOCK: LINKS POSITION: VERTEIDIGER GEB.-DAT.: 02.02.83 GRĂ–SSE: 185 CM GEWICHT: 98 KG

DANIEL SCHNYDER

STOCK: LINKS POSITION: VERTEIDIGER GEB.-DAT.: 21.06.85 GRĂ–SSE: 178 CM GEWICHT: 77 KG

PATRICK GEERING

STOCK: LINKS POSITION: VERTEIDIGER GEB.-DAT.: 12.02.90 GRĂ–SSE: 177 CM GEWICHT: 80 KG

MATHIAS SEGER

STOCK: LINKS POSITION: VERTEIDIGER GEB.-DAT.: 17.12.77 GRĂ–SSE: 181 CM GEWICHT: 84 KG

11

ANDRI STOFFEL

25

RADOSLAV SUCHY (SVK)

39

MARK BASTL (USA/SUI)

51

RYAN GARDNER (CAN/SUI-LIZ.)

STOCK: LINKS POSITION: VERTEIDIGER GEB.-DAT.: 24.10.84 GRĂ–SSE: 186 CM GEWICHT: 80 KG

STOCK: RECHTS POSITION: VERTEIDIGER GEB.-DAT.: 07.04.76 GRĂ–SSE: 188 CM GEWICHT: 93 KG

STOCK: LINKS POSITION: FLĂœGEL/CENTER GEB.-DAT.: 30.11.80 GRĂ–SSE: 188 CM GEWICHT: 88 KG

STOCK: RECHTS POSITION: FLĂœGEL, CENTER GEB.-DAT.: 18.04.78 GRĂ–SSE: 196 CM GEWICHT: 105 KG

.CH

10

Maximalnote fßr Meistermacher Note 7,0 (Vorjahr 6,7). Wir kommen nicht um die Maximalnote herum. Vor zwei Jahren (nach der Saison 2005/06) hatten wir ihm das Prädikat Weltklasse gestrichen, sein TraiSo cool und so gut wie noch nie Note 5,6 (Vorjahr 5,5). Der kreativste ZSC-Verteidiger wirkte letzte Saison ausdauernd, konstant, cool und wirkungsvoll wie noch nie seit dem Transfer zum ZSC im Sommer 2005,

8:29 Uhr

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Der beste Forster aller Zeiten Note 6,2 (Vorjahr 5,4). Wir haben letzte Saison und an der WM (mit 21.09 Min. pro Spiel am meisten Eiszeit aller Schweizer) den besten Forster aller Zeiten gesehen, zuWie Seger – aber nur manchmal Note 4,6 (Vorjahr 4,5). Der Bruder von Basels StĂźrmer Stefan Schnyder ist ein schneller, kräftiger, bissiger und mutiger Verteidiger. In lichten Momenten mahnt er an Mathias Die ZSC-Antwort auf Roman Josi Note 4,2 (neu). Er wird Andri Stoffel und Daniel Schnyder im Kampf um die sechste und siebte Verteidigerposition herausfordern. War an der U20-WM der beste Schweizer VerWieder auf seinem besten Niveau Note 6,1 (Vorjahr 5,4). Ebenfalls dank intensiviertem Sommertraining spielt er wieder sein bestes Hockey und kehrte ins WM-Team zurĂźck. Kein so cooler Spielmacher

Elegantester Drittlinien-StĂźrmer? ein Note 5,3 (Vorjahr 5,3). Erst ab Ja- Vor guter Ergänzungsspieler sein. AN LSTON nuar und in den Playoffs in Form. dion,der letzten Saison im Hallensta- S TOCK: RECHTS Noch immer einer der elegantesten am aber nicht in der Liga. Macht POSITION : FLĂœGEL/CENTER Läufer der Liga, der eingebĂźrgerte BlockFlĂźgel den dritten und vierten GEB.-DAT.: 14.04.69 offensiv gefährlich und kann Kanadier kann noch vier, fĂźnf Jahre wichtige GRĂ–SSE: 179 CM Bullys gewinnen. GEWICHT: 83 KG Besser als Lakhmatov und Murovic? Sean Note 4,9 (Vorjahr 4,9). Eine pflege- FreudeSimpson wird an BĂźhler viel YRILL ĂœHLER leichte, schnelle, bewegliche FlĂźgel- nach haben, weil der Klotener S TOCK : einem LINKS vorgegebenen taktifräse, die Energie und Emotionen schen POSITION: FLĂœGEL ins Spiel bringt. Offensivpotenzial TribĂźneKonzept und nicht fĂźr die GEB.-DAT.: 04.11.83 fräst. Ersetzt Vitali LakhmafĂźr 25 Punkte, der neue Trainer tov G RĂ–SSE: 181 CM und Mirko Murovic. GEWICHT: 82 KG Viel zu gut fĂźr die NLB das Note 5,1 (Vorjahr 5,0). Kompensiert te Juniorenligen, buchte 43 Punkin UKAS RAUWILER fehlende Wasserverdrängung mit mehr der NLB (2005/06), aber nie S TOCK: als 9 in der NL A. Kommt im LINKS Beweglichkeit, Schlauheit, Mut und prominent besetzten ZSC nicht Ăźber POSITION: CENTER/FLĂœGEL Biss, sorgt fĂźr Spektakel und Emo- die Rolle eines Fleissspielers im GEB.-DAT.: 13.04.84 tionen. StĂźrmte 2003/04 in Kana- dritten GRĂ–SSE: 176 CM oder vierten Block hinaus. GEWICHT: 74 KG Genie oder Problemspieler? stadion. Darf das sensible Genie Note 5,6 (Vorjahr 5,4). Einer der bes- auch hier mit den besten FlĂźgeln LIVER AMBER ten Spielmacher mit Schweizer stĂźrmen? Wenn nicht, Potenzial STOCK: RECHTS Pass. Er macht auch ausländische zum POSITION: CENTER FlĂźgel besser. Kommt nach neuer sind Problemspieler. Die ZSC Lions GEB.-DAT.: 07.05.79 sein vierter Arbeitgeber in den Bestleistung (40 Punkte) ins Hallen- letzten GRĂ–SSE: 177 CM fĂźnf Jahren. GEWICHT: 87 KG Ein rustikaler Rumpler tisch. Note 4,1 (Vorjahr 4,5). Der Sohn den Der kräftige Abräumer geht IM INDEMANN des Ex-NL A-Topscorers Guido Lin- AberGegenspielern auf die Nerven. S TOCK: LINKS demann bringt die rustikalen Rum- diert sein spielerischer Einfluss ten- POSITION : FLĂœGEL gegen Null und er ist zu wenig pelelemente ins Hallenstadion: Er beweglich, G EB.-DAT.: 09.11.82 um jeden Check an den GRĂ–SSE spielt furchtlos, wuchtig, enthusias- Mann : 186 CM zu bringen. GEWICHT: 94 KG Und nun erstmals Ăźber 50 Punkte? komplettesten Note 6,5 (Vorjahr 5,9). Der beste wirkungsvoll Schweizer StĂźrmer, HIBAUT ONNET als FlĂźgel und als Thibaut Monnet aller Zeiten. Per- Center, STOCK: LINKS sĂśnliche Bestleistung (43 Punkte) einem cool im Abschluss und mit POSITION : FLĂœGEL/CENTER nicht erlernbaren, von den und gleich ein Titel in der ersten HockeygĂśttern GEB.-DAT.: 02.02.82 geschenkten Spiel- G ZSC-Saison. Er ist nun einer der instinkt RĂ–SSE: 182 CM gesegnet. GEWICHT: 86 KG Erneut 50 Punkte? grossen SpielerpersĂśnlichkeit geNote 6,2 (Vorjahr 5,5). Der beste reift. DRIAN ICHSER Wichser, den es je gab. Er hat Verlet- und Er buchte erstmals 50 Punkte S TOCK: LINKS zungen (Knie, GehirnerschĂźtterung) besteist an einem guten Abend der POSITION : STĂœRMER und Krankheit (nach Zeckenbiss) lich, Schweizer StĂźrmer: Beweg- GEB.-DAT.: 18.03.80 Ăźberwunden und ist nun zu einer len schlau, kreativ, cool, mit schnel- GRĂ–SSE: 180 CM Händen und FĂźssen. GEWICHT: 77 KG Leader oder Problemspieler? zenz Note 5,7 (Vorjahr 6,2). Er begann schaft.prägten die MeistermannOMENICO ITTIS Ein bissiger, zweikampfstardie Saison als ÂŤKlotens Antwort auf ker Center mit Spielmacher- und STOCK: LINKS Gaetano OrlandoÂť und beendete Abschlussqualitäten, POSITION: CENTER mit hohem G sie als Meister mit den ZSC Lions. Pflegebedarf EB.-DAT.: 01.10.74 durch den Trainer und G Aber die Spieler mit Schweizer Li- Hang RĂ–SSE: 180 CM zur Eigensinnigkeit. GEWICHT: 90 KG Und nun Ăźber 50 Punkte? fekte Note 6,0 (neu). Der Transfer wäh- poligaFlĂźgel fĂźr die Lauf- und TemETER EJNA NL A. Kein Teamleader, aber rend der Saison, der den Titel einer STOCK: LINKS brachte: Sejnas Dynamik auf den ten der schnellsten, intelligentes- POSITION : FLĂœGEL Aussenbahnen war ein entschei- der und abschlussstärksten Läufer, GEB.-DAT.: 05.10.79 dender Faktor im Finale. Der per- 50 neben einem guten Center Ăźber GRĂ–SSE: 180 CM Punkte buchen kann. GEWICHT: 80 KG Gott in AmbrĂŹ – und beim ZSC? in die NL A zurĂźck. Die perfekte Note 6,2 (neu). Vier Saisons hat er Mischung EAN UY RUDEL fĂźr AmbrĂŹ mehr als einen Punkt pro weglichkeit,aus Leidenschaft, Be- S TOCK: LINKS Technik und TorinsSpiel produziert und letzte Saison in tinkt. POSITION: FLĂœGEL/CENTER der AHL 67 in 78 Spielen. FĂźr die im Aber anders als in AmbrĂŹ hat GEB.-DAT.: 18.10.75 Hallenstadion sein Wort (noch?) NHL reichte es nicht und so kehrt er nicht GRĂ–SSE: 185 CM Gesetzeskraft. GEWICHT: 92 KG

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erfĂźllte erstmals die Erwartungen und spielte auch eine solide WM. Vielleicht so talentiert wie Mark Streit, SchlĂźsselspieler im Powerplay, aber nicht das Charisma zum FĂźhrungsspieler.

(CAN/SUI)

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sammen mit Goran Bezina der beste Schweizer Verteidiger ausserhalb der NHL. Auf NL A-Niveau nicht zu ßberlaufen, nicht einzuschßchtern. Kräftig, ruhig und auch offensiv wirkungsvoll.

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Seger. Noch etwas zu wenig cool und schlau, wird mit Sicherheit durch Erfahrung in den nächsten Jahren besser und wenn nicht beim ZSC, so wird er anderorts eine lange NL A-Karriere machen.

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teidiger und kann sich zur ZSC-Antwort auf Roman Josi entwickeln. Physisch noch kein NL A-Verteidiger, aber schlau im Zweikampf und trifft fast immer die richtigen Entscheidungen.

B

G

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K L

wie Blindenbacher, nicht so wuchtig wie Forster. Kompletter, schussstarker Verteidiger ohne NHL-Spektakelstärken. Ein leidenschaftlicher Leader und auch neben dem Eis eine wichtige Figur.

T

Fast einer wie Martin Rauch? sivspiel. Schneller, einfacher, risikoNote 5,0 (Vorjahr 5,0). Verlässlicher, loser smarter, kräftiger Defensivvertei- Hätte erster Pass, cool unter Druck. in weniger gut besetzten diger fßr den dritten Block. Keine Verteidigungen Spektakelchecks und Sturmläufe, Schlßsselrolle Chancen auf eine als Martin Rauch im dafßr solides, diszipliniertes Defen- Westentaschen-Format . Weltklasse auf der Tribßne? messers. Nicht Spektakel, sondern Note 6,0 (Vorjahr 6,0). Als Defensiv- Genauigkeit und Zuverlässigkeit verteidiger Weltklasse. Verteidigt zählen, ohne Hast und ßbermässige Härte, schätzt. deshalb wird er unterKann sein, dass er nun hin dafßr pflegt er bei all seinen Aktio- und wieder als ßberzähliger Ausnen die Präzision eines Landver- länder auf die Tribßne muss. Der Vater war ZSC-Aufsteiger dentraktor mit schnellen Händen, Note 5,0 (Vorjahr 4,9). Der Bruder hoher des Tennisprofis George Bastl und fßr Intensität und Spielintelligenz den 3. Block. Als Mßhlsteine Sohn des ZSC-Aufstiegstrainers werden die Spieler seiner Art in der George wurde in den USA ausgebil- NHL det, ist läuferisch ein limitierter Ban- schengerßhmt, weil sie die gegneriMannschaften zermßrben.

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Meister 2003, 2006 und 2008 mit Note 6,0 (Vorjahr 5,6). Notenauf- weiteseiner Standfestigkeit, Reichund Wasserverdrängung eine besserung fßr die Playoffs (ein Abwehr aus dem Konzept. Schlauer Punkt pro Spiel) und die Entwick- Abstauber und Spielmacher. Wäre lung zur FßhrungspersÜnlichkeit. der Der sanfte Brecher bringt alleine ser, Ex-Luganesi flink wie Adi Wichwäre er ein NHL-Star.

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79 ANDRES AMBĂœH (RECHTS, IM WM-SPIEL GEGEN SCHWEDEN) VERKĂ–RPERT DEN HOCKEYFRĂœHLING

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BRUNO BRECHBĂœHL

(solange Vorrat)

EHC VISP

NLB

Total 4.–

DIE BESTEN SCHWEIZER SPIELER? und von La Chaux-de-Fonds kommt mit Tomas Dolana (43 Punkte) ein hochkarätiger StĂźrmer mit Schweizer Lizenz und von Saastal (1. Liga) der U18-Internationale Yannick Herren fĂźr drei Jahre in die kaufmännische Lehre aufs Clubsekretariat. Der Bub der Skilegende Bernadette Zurbriggen (7 Weltcupsiege zwischen 1973 und 1977) aus Saas Grund kann als StĂźrmer und Verteidiger spielen und um ihn hatten sich auch Deutschweizer Clubs bemĂźht. Die Breite im Kader Acht Schweizer Spieler produzierten bleibt also weiterhin erhalten. Von Scorer20 als mehr letzte Saison allen NLB-Teams hatte Visp den gepunkte – diese Breite im Kader hatten ringsten Transferumsatz. Die Qualität und nur noch Qualifikationssieger der Schweizer Spieler (darunter mit Aufsteiger Biel (ebenfalls 8). LangentBruno BrechbĂźhl und Marc BĂźhlmann Siehal (8) und Titan Lausanne (10). zwei Langnauer Aufstiegshelden von ben dieser Schweizer Spieler bleiben,

WĂœRDE IN DER NLB OHNE AUSLĂ„NDER GESPIELT, WĂ„RE VISP FAVORIT NUMMER 1. MIT AUSLĂ„NDERN MĂœSSTE ES IMMER NOCH REICHEN, UM IM WALLIS DIE NUMMER 1 ZU BLEIBEN.

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1998), die Breite im Kader und die Kontinuität sind das Erfolgsgeheimnis des Eishockey-Musterunternehmens. Im Heimatdorf des FussballSonnenkĂśnigs Sepp Blatter und des zum Kapitalismus konvertierten Sozialisten Peter Bodenmann dĂźrften die Dinge nach der Aufregung der letzten Saison (Terry Yake blieb nach 23 Spielen in der Dopingkontrolle hängen) wieder ihren gewohnten Lauf nehmen – und das bedeutet, dass der EHC Visp die Nummer 1 im Wallis bleibt und Sierre erneut in die Schranken weist. Schon letzte Saison gewann Visp drei der vier Derbys gegen seinen Erzrivalen. Damit wäre auch das emotionale Saisonziel M erreicht.

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9:12 Uhr

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präsentiert von

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HOCKEY GUIDE 08/09

Name / Vorname:

DER SCHWEIZER EISHOCKEY-FRĂœHLING

ES IST EIN SCHĂ–NES BRAUCHTUM IM SCHWEIZER SPORT, NIEDERLAGEN SCHĂ–NZUREDEN. DOCH FĂœR EINMAL GIBT ES EINE WMPLEITE, DIE UNS WEITERBRINGT. DIE VORAUSSETZUN GEN FĂœR EINE GUTE WM 2009 SIND GEGEBEN.

gefeuert. Nur ganz wenige Coaches Ebenen vernichtend, sind dazu in der Lage, in die Verbandsder Krise funktionäre gehen sich selbst und ihre Methoden gezielt gegen kritiin sche Journalisten vor. Frage zu stellen und neue Wege zu verliert die Schweiz Im Viertelfinale gehen. Ralph Krueger gehĂśrt gegen den spätezu sen Ausnahmeerscheinungen. die- ren Weltmeister Kanada mit 1:5. Er ist, wie es so schĂśn heisst, Ăźber seinen WM 2008 IN Q eigenen Schatten gesprungen. UÉBEC Mit begeisterndem Offensivhocke y stĂźrmen die Schweizer ins WM 2007 IN MOSKAU Viertelfinale. Dort laufen sie dem Mit dem schlimmsten und späteren langweiligsten Defensivhockey seit Menschenge- Weltmeister Russland mit ihrem Offensivspektakel ins Messer. denken wurstelt sich die Sie hatten Schweiz in versucht, den Ăźbermächtigen Gegner die Viertelfinals. Defensiver Unter Druck halten Trainer Frost in mit einem frechen in der seiner schlimmsten Forechecking Regel noch sturer am einmal zu Form. So kann packen einge- die WM 2009 im und vom Eis zu fegen. schlagenen Weg fest – und Die eigenen Land kein TV-Bilder werden Erfolg werden. des Eigentores von Philippe Die Kritik ist auf allen Furrer gehen um die Welt. 153 Am Ende 168 8:45 HOCKEY GUIDEUhr 4.8.2008 08/09 Seite

grafskates.ch grafproficenter.ch

steht eine sang- und klanglose 0:6- der erste Nationaltraine Schmach. Und doch ist r in der Ge- neration diese Pleite schichte (seit von Spielern internationale 1908), der bei zwei Tieine Niederlage, die uns weiterbringt. Reife erlangt hat, Spieler, telturnieren in der Schweiz wie sie die Denn Ralph Krueger hat auf an der Schweiz vor zehn die Jahren beim Amtsauf Moskau 2007, reagiert Kritik, Bande steht. antritt von Krueger noch – die Krueger unterscheidet nicht hatte: Mannschaft verjĂźngt und sich mit sei- Spieler wie die Taktik nem Mut zur zum Beispiel Julien SprunVeränderung von allen umgestellt. Dem Moskauer ger, Roman Wick, Peter Guggisberg, Defensiv- seinen Berufskollegen winter folgt das offensive Tauwetter zige Eishockeytrain . Er ist der ein- Andres AmbĂźhl, Raphael Diaz oder von QuĂŠbec 2008. Selbst kanadische Sommer während er, der sich im Beat Forster stehen fĂźr diese neue Medien thematisierten das Phänomen daheim in Kanada mehreren Wochen neration, die auf internationale GeÂŤEishockey-GlasnostÂť in der m Nivollständig in seine veau Schweiz. eigene Privatwelt keine Komplexe mehr hat und In QuĂŠbec ist nichts zurĂźckzieht, um die einer an mehr WM so frech und cool spielt diesem unsäglichen Vollkasko-Sichvon Batterien aufzuladen und seine eiwie in der heimischen Liga. Es er- gene Arbeit zu hinterfragen. sind Spieler, heitshockey von 2007 zu Hätte er die läuferisch, sehen. technisch und taktisch blieben sind die klaren StrukturenGe- die Lehren aus Moskau 2007 nicht besser sind als die Generation, die Spiel und die taktische Disziplin. im gezogen, und am gleichen sturen deunsere Nationalmannschaft Es ist fensiven Kurs festgehalten, an der letzeine sanfte Ă–ffnung, die hätte er nicht ten WM 1998 in unserem Land geGlasnost – erst einmal im Chaos – wie seinen Job jetzt nicht mehr. Denn die prägt hat. Ralph Krueger enden Erinnerungen hat diesen muss. Die stark verjĂźngte an 1997 sind noch Mannschaft wach: Damals Gene-rationenwechsel durch die gewurde Nationaltrainer spielt – endlich – ein aktiveres, zielte VerjĂźngung (Patrick moder- Simon Schenk Fischer und neres Eishockey und trägt aus einem laufenden das Spekta- Vertrag gefeuert, Martin PlĂźss nicht fĂźr die WM nomikel in die gegnerische Zone. weil die damalige niert) StĂźrmen VerbandsfĂźhru dynamisiert. Damit hat er ng Schenk nicht mehr die Schweizer an der WM seine Aufgabe hundertprozentig 2009 im zutraute, mit erfĂźllt: Es seiner Philosophie das gleichen Stil, dann werden ist am Nationaltrainer, die sie die Publikum fĂźr internatiodie WM 1998 im eigeZuschauer begeistern – auch nalen Trends frĂźh zu erkennen wenn im nen Land zu begeistern. und die Viertelfinale wieder Schluss richtigen SchlĂźsse daraus sein sollte. Das offensive zu ziehen. Tauwetter ist aber auch Und schliesslich und endlich Die Voraussetzungen fĂźr ist eine gute WM 2008 auch resultatsmässi die mĂśglich geworden, weil eine neue GeWM 2009 sind gegeben. g ein Erfolg: Weil die Slowaken M in die Abstiegsrunde tauchen, rĂźckt die Schweiz erstmals seit EinfĂźhrung der Weltrangliste auf Position 7 vor. Auch die te Qualifikation fĂźr Olympia direk2010 in Vancouver ist gesichert. Wie ist dieses Wunder mĂśglich geworden? Ă„hnlich wie ÂŤGlasnostÂť in ehemaligen UdSSR von einem der ausgelĂśst worden ist (Michail Mann Gorbatschov), so trägt die offensive Ă–ffnung des Schweizer Eishockeys die Handschrift eines Mannes: Ralph Krueger. Kein Eishockey- oder Fussball-Natio naltrainer hat sich in der Schweiz je so lange im Amt gehalten wie Krueger. Im Sommer 1997 hat er unsere Nationalmannschaft Ăźbernommen und bei der WM 1998 in ZĂźrich und Basel auf den sensationellen 4. Schlussrang gefĂźhrt – er wird nun HOCKEY GUIDE 08/09 169

Prognose Qualifikation 2008/2009: Platz 4

Kenne ich die Mentalität im Dorf besser als PiusCLUBDATEN David Kuonen, Sepp Blat08.06.85 184 76 Visp GegrĂźndet : 1939 28.08.88 175 71 GCK Lions ter und Peter Bodenmann? AG gegrĂźndet: 2000 Adresse: EHC Visp Sport AG, Fast scheint es so: Platz 5 16.06.84 191 89 Visp Seewjinenstrasse 2, Postfach, war die Prognose im letz24.03.88 191 94 Lakers 3930 Visp 30.10.78 181 89 Visp ten Sommer und auf Rang Tel.: 027 946 30 20 11.11.77 177 79 Visp 31 30 946 Fax: 027 5 klassierte sich der EHC 17.12.78 187 94 Visp info@ehc-visp.ch Visp. Ein solcher Volltreffer 21.02.87 177 83 Visp www.ehc-visp.ch 28.08.88 184 83 Zug ist fĂźr einen nĂśrdlich der Verwaltungsratspräsidium: Viktor Borter, Lothar Studer Alpen in der ÂŤAusser08.07.74 178 80 Visp Kuonen David Pius Sportchef: schweizÂť lebenden Men15.01.75 180 92 Chur GeschäftsfĂźhrer: SĂŠbastien Pico schen doch eher ausserge12.02.85 180 85 Visp Erfolge: NLB-Meister: Bisherige 22.03.85 171 71 Sierre wĂśhnlich. Die Prognose fĂźr 1960; Aufstieg in die NL A: 1960; 21.02.78 179 78 Visp NL A-Meister 1962; Gruppensiedie nächste Saison ist 1997, 04.03.88 188 80 Visp 1994, ger 1. Liga: 1988, leicht optimistischer (4. 15.01.88 177 79 Visp 1999; Aufstieg in die NLB 1999; 11.02.83 174 79 Visp Platz). Auf dem Transfer3. Platz NLB 2001; Vize-Schwei05.10.89 176 70 Visp zermeister NLB 2003; Vizemarkt ist die spielerische 26.04.81 173 82 Milwaukee/AHL Schweizermeister NLB 2003 Fribourg Substanz bewahrt worden 93 187 Mannschaft: 1. 20.10.89 Budget 08/09 01.06.88 176 62 Visp und um die Ausländer CHF 2.25 Mio. 06.03.86 174 78 Visp Stadion: Litternahalle dĂźrfte es keine mit letzter 15.01.88 178 80 Visp Plätze: 4 300 Zuschauer, Saison vergleichbare Auf04.03.88 188 80 Visp 850 Sitz- / 3 450 Stehplätze regung geben. Jason Guer2. Saison 05.03.72 riero kĂśnnte sich zu einem der besten Center der Liga entwickeln, er hat letzte Marc, Gasser Davide, ABGĂ„NGE Zimmermann Saison in der AHL in 64 MĂźller Heynen Fernando, Page Lionel, Yake Terry, Bruderer Partien 37 Punkte gebucht Reto, Hogeboom Greg, Schmid Severin, und sich 2005/06 in FinnSandro, Wälti Sandro, WĂźst Philipp, McConvey QUALI-SCORER 2007/2008 D’Arcy land bewährt (29 Punkte in A P PIM T Sp Pos Spieler 53 Spielen). Und Steve S 49 40 36 76 68 Reto, Bucher Tim, Wiedmer Sandro, Hageboom Greg ZUZĂœGE Lory BrulĂŠ DolaBrulĂŠs Statistiken aus der 25 56 36 31 Matthias, 48 S Imhof Steve, Jason, Luca Triulzi Guerriero S 48 7 37 44 20 letzten Saison bei Chur Brunold Alain na Tomas, Masa Danny, Lauber Emanuel S 48 27 14 41 24 WĂźst Philipp sind bemerkenswert: Sage 38 V 49 12 20 32 Heldstab Beat und schreibe 50 ScorerS 23 11 20 31 30 Yake Terry 25 104 13 12 47 S punkte aus 31 Spielen. Bruno BrechbĂźhl V 45 7 17 24 30 SchĂźpbach Marco Wenn TorhĂźter Fabien HecS 16 11 12 23 14 PLAYOFF-SCORER 2007/2008 McConvey D'Arcy quet (der Sohn des SerS 48 9 14 23 18 Furrer Andy Pos Sp T A P PIM Spieler vette-Statistikers) so gut S 43 8 13 21 32 BĂźhlmann Marc 7 8 6 1 30 7 17 S 11 6 46 S D'Arcy McConvey hält wie letzte Saison, Bruderer Sandro S 7 4 3 7 2 V 49 0 12 12 72 Metrailler CĂŠdric Portner Philippe dann hat Visp sogar das S 7 4 2 6 31 S 48 2 9 11 96 Hageboom Greg Fernando Heynen Ăœber4 zur S 7 4 2 6 Potenzial V 48 3 8 11 66 Triulzi Luca Summermatter Roger V 7 1 4 5 10 3 4 3 7 2 S raschungsmannschaft und Heldstab Beat Barrett Nathan 2 4 8 2 2 7 7 V 6 1 7 S Marco SchĂźpbach Hubacek Jiri kann, wenn es den HockeyS 7 2 1 3 4 V 45 0 7 7 60 Furrer Andy Anthamatten Silvan gĂśttern (und natĂźrlich FussS 7 1 2 3 2 S 23 2 2 4 4 Brunold Alain Philipp Ischi S 7 1 1 2 12 V 49 0 4 4 16 ballgott Sepp Blatter) geHeynen Fernando Page Lionel S 7 1 1 2 8 5 1 1 2 2 S WĂźst Philipp Masa Danny fällt, in der Qualifikation 0 2 2 0 4 7 2 S 1 1 5 S Maurer David Maurer David sogar Platz 2 holen und in S 7 1 0 1 6 5 0 2 2 2 S BĂźhlmann Marc Metrailler CĂŠdric S 7 0 1 1 4 den Playoffs bis ins Finale S 17 0 1 1 14 Bruderer Sandro BĂźrgin Damian S 7 0 1 1 12 S 17 0 1 1 4 Masa Danny kommen. MĂźller Reto V 7 0 1 1 10

Nr. Spieler TorhĂźter: 31 Hecquet Fabien 26 Lory Reto Verteidiger: 16 Anthamatten Silvan 65 Bucher Tim 37 Heldstab Beat 77 Portner Phlipp 17 SchĂźpbach Marco 19 Summermatter Roger 79 Wiedmer Sandro StĂźrmer: 29 BrechbĂźhl Bruno 22 BrulĂŠ Steve (CAN) 93 Brunold Alain 97 Dolana Tomas 23 BĂźhlmann Marc 15 BĂźrgin Damian 57 Furrer Andy 88 Triulzi Luca 89 Wyer Flavian 12 Guerriero Jason (CAN) 18 Imhof Matthias 19 Lauber Emanuel 91 Masa Danny 57 Furrer Andy 15 BĂźrgi Damian Trainer: Fust John (CAN)

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Summermatter Roger

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HOCKEY GUIDE 08/09

SLAP-Hotline: abo@slapshot.ch

Adresse : PLZ / Ort : Natel : Alter :

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EHC VISP KADER 2008/2009

Artikel-Bezeichnung Preis Hockey-Guide 2008/2009 (nur noch in deutsch) 18.– Porto + Verpackung Gesamt Total Fr.

9:12 Uhr

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Bitte senden Sie mir den SLAPSHOT Hockey-Guide 2008 / 2009 zu, gegen Rechnung : Anz.

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präsentiert von

ZSC LIONS

ningseifer hatte nachgelassen und die Lions fielen ins Playout. Nun spielt er wieder auf seinem besten Niveau – und nach 2000 und 2001 sorgte der Finne wieder fßr einen Titel.

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AusfĂźllen und einsenden an : SPORTS, Industriestrasse 37, 3178 BĂśsingen, Tel. 031 740 97 97, Fax 031 740 97 76, E-mail: sports@mails.ch

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Mark Streit

Budget ./. ca. ./.

4 100 000 US-$ Salär 1 640 000 US-$ Steuern 600 US-$ Matchtrikot

+ ca.

r 2 460 000 US-$ Nettosalä 5 400 US-$ Spesen

(Nur Montreal)

(ca. 60 Roadtrip-Tage à 90 US-$)

n 2 465 400 US-$ Einkomme x 5 Jahre =

12 327 000 US-$

Cash-in

Pendenzenen – Wohnung such – Z immergspänli

BOTSCHAFTER FÜR DEN SPORT Mit 20.5 Mio. US-$ verdient Mark Streit so viel wie kein Schweizer Mannschaftsspieler vor ihm zuvor. Streits Einkommen ist für Schweizer Verhältnisse «unfassbar», das kann Mark Streit verstehen. Er sieht sich als Botschafter, weit über den Sport hinaus. «Mir wurde nichts in die Wiege gelegt und doch habe ich eine grosse Karriere lanciert», ist Streit stolz auf seine Errungenschaften. Er

Von seinen 4.1 Mio. US-Dollar Salär bezahlt Mark Streit in New York ca. 40% Steuern. In Montreal war dieser Prozentsatz höher. Dort musste Streit auch 600 US-$ für seine Matchtrikots bezahlen. «Die Rechte unserer Trikots gehörten einer Firma, die diese danach versteigerte», erinnert sich Streit an seine Anfangszeiten, als ihm nicht einmal ein Trikot zur Verfügung gestellt wurde. Auf einem Road Trip erhält Streit täglich 90 Dollar Essensgeld, das sogenannte «Per Diem». Der Teamchef bezahlt die Spesen jedem Spieler cash und im Namen der Liga aus. «Manchmal ist das Geld halt schon im Flugzeug verzockt», scherzt Streit. Das «Per Diem» ist Artikel 19 eines 30-seitigen Vertragsstückes, jeder NHL-Spieler unterzeichnet den selben Gesamtarbeitsvertrag. «Nur die Summe variiert», weiss Streit mittlerweile aus eigener Erfahrung. Erst wenn ein NHL-Spieler 600 Spiele in der Liga absolviert hat, hat er auf «Road Trips» Anrecht auf ein Einzelzimmer – ungeachtet des Status des Spielers. Streit kennt in New York Andy Sutton, aus Zeiten der National League Playoffs 2004/05. Vielleicht wird Sutton zu Streits Zimmerkumpanen?

erhofft sich, dass sein Beispiel die unschweizerische Risikobereitschaft etwas fördere, «nicht nur im Sport», wie Streit ergänzt. Seit dem 1. Juli ist Streit ein Schweizer Allgemeingut. «Die Pressetermine haben sich schlagartig gehäuft», lächelt er noch locker und bereit, allen Anfragen mit Geduld zu begegnen. Er selbst habe sich seit seiner Vertragsunterschrift bei den New York Islanders nicht verändert. «Doch mein Umfeld reagiert anders auf mich», schmunzelt Streit.

ENDLICH EIN STAR

Für einen Schweizer ist es untypisch, über Einkommensverhältnisse zu parlieren. Für Streit ist es selbstverständlich, zu seinem Einkommen zu stehen. Schliesslich habe er sich jeden einzelnen Dollar hart erkämpft. «Am steinigsten war der Weg, als ich in der NHL vor den OlymNassau Vete pischen Winterspielen in Turin rans Memori nicht zum Einsatz kam, dann al Colise

New York Cit

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Long Island

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New York Islanders Die New York Islanders spielen in Uniondale, New York im Nassau Coliseum, das «nur» 16 234 Personen Platz bietet. Die NHL stimmte am 06. Juni 1972 einer ungeplanten Expansion der NHL zu, da die Islanders sonst in der Konkurrenzliga WHL gespielt hätten. Um das zu verhindern, wurden die New York Islanders in der NHL zugelassen und somit gegründet. Den New York Rangers mussten sie damals abartig hohe vier Millionen US-Dollar Entschädigung bezahlen, da sie im Territorium der Rangers spielten. Teambesitzer Roey Boe musste das Team schliesslich verkaufen, weil ihm nach der Fusion der Basketballligen ABA und NBA eine noch höhere Konventionalstrafe für den Besitz der New York Nets, die ins Territorium der New York Knicks eintraten, aufgebrummt wurde. 1996 ereignete sich eine weitere «Wild West Story»: John Spano kaufte die Islanders für 168 Millionen US-Dollar mit gefälschten Kreditpapieren und wurde entlarvt. Nach einer Flucht auf die Cayman Islands

ein Superturnier spielte und danach wieder auf die Pressetribüne sitzen musste», blickt Streit zurück. Das sei härter gewesen, als der Weg in die East Coast Hockey League vor neun Jahren. «Damals habe ich wenigstens Eishockey gespielt», erklärt er. Ihm ist anzumerken, dass er überdrüssig wurde von seiner polyvalenten Rolle in Montreal. Sein Wechsel nach New York wirkt befreiend, auch wenn er die Stadt Montreal liebte. In New York kann Streit vom Rollenspieler zum NHL-Star avancieren. Bande liess er in Montreal keine zurück, von seiner Freundin hat er sich getrennt. Streit kann nun neue Ziele definieren. «Bis ich der beste Verteidiger der NHL bin, ist noch ein weiter Weg zu gehen», strotzt Streit voller Tatendrang. Wer den Weg des Nationalverteidigers in den vergangenen zehn Jahren beobachtete, weiss, dass ihm dieser Tatendrang todernst ist. ●

stellte sich Spano und wurde zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Die New York Islanders sind bekannt für einzigartige Vertragsgeschäfte. So brachen sie im September 2006 einen Rekord, indem sie Torhüter Rick DiPietro mit 15 Jahren den längsten Vertrag der Sportgeschichte anboten. DiPietro kann auf eine Vertragssumme von 67.5 Mio. US-Dollar zählen. Im darauf folgenden Juni bezahlte das Management den noch vier Jahre laufenden Vertrag von Superstar Alexei Yashin aus. (Buy Out) Die Islanders sind zusammen mit den New York Rangers das dritterfolgreichste NHL-Team der USA mit vier Stanley Cup-Siegen Ende der Siebziger-Jahre. Zuletzt waren die Islanders aber erfolglos und es ist ein Neuaufbau des Teams im Gange, bei dem Mark Streit eine zentrale Rolle spielt. Die Islanders haben, wie in der NHL üblich, zwei Farmteams. Es sind dies die Bridgeport Sound Tigers in der American Hockey League und die Utah Grizzlies in der East Coast Hockey League.

TEAMROSTER §Torhüter 39 Rick DiPietro 1981 35 MacDonald Joey 1980 Verteidiger 14 Chris Campoli 1984 8 Bruno Gervais 1984 24 Radek Martinek 1976 44 Freddy Meyer 1981 2 Mark Streit 1977 25 Andy Sutton 1975 32 Brendan Witt «A» 1975 Stürmer 20 Sean Bergenheim 1984 57 Blake Comeau 1986 89 Mike Comrie 1980 13 Bill Guerin «C» 1970 11 Andy Hilbert 1981 7 Trent Hunter 1980 21 Kyle Okposo 1988 10 Richard Park 1976 18 Mike Sillinger «A» 1971 16 Jon Sim 1977 15 Jeff Tambellini 1984 Doug Weight 1971

Winthrop, MA, USA Pictou, NS, CAN Mississauga, ON, CAN Longueuil, QC, CAN Havlicko Brod, CZE Sanbornville, NH, USA Bern, SUI Kingston, ON, CAN Humboldt, SK, CAN Helsinki, FIN Meadow La, SK, CAN Edmonton, AB, CAN Worcester, MA, USA Howell, MI, USA Red Deer, AB, CAN St. Paul, MN, USA Seoul, KOR Regina, SK, CAN New Glasgow, NS, CAN Calgary, AB, CAN Detroit, MI, USA

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