100 Beste Plakate 24 Deutschland Österreich Schweiz
100 Best Posters 24 Germany Austria Switzerland
Fons
Hans
Adeline Mollard, Anouk Rehorek, Hans Günter Schmitz, Jonas Wandeler, Stephanie Specht
Gestalter:innen
Fons
Adeline
Fons Hickmann im Gespräch
Fons Hickmann, in conversation with Klaus Staeck and Götz Gramlich on the role of political posters
Post Pop vs Politics
„No more Glitches, Bitches!“
Marc-Uwe Kling
„Das habe ich noch nie gemacht, also wird es sicher gut!“
Pippi Langstrumpf
Liebe Susanne, ich freue mich sehr, dich an meiner Seite zu wissen und mir mit dir die Präsidentschaft der 100 Besten Plakate zu teilen. Das beginnt bei organisatorischen Fragen und endet – oder besser: endet nicht – beim Vorwort zu diesem Buch. Selbst wenn wir an zwei gegenüberliegenden Enden der Welt sitzen, hören wir nicht auf, über das Medium Plakat nachzudenken. Du in Shanghai, China – ich in Ushuaia, Argentinien. Wenn bei dir die Sonne aufgeht, geht sie bei mir unter. Dazwischen liegt ein Horizont voller Gedanken über Gestaltung – und was das Leben sonst noch ausmacht. Aber zurück zu den 100 Besten. Darf ich dir dazu eine Frage stellen: Fehlt dir etwas?
Susanne: Nĭhăo, Fons. Ich freue mich ebenso über unsere geteilte Präsidentschaft. Ich schreibe dir aus meinem Hotelzimmer in Shanghai – ein etwas in die Jahre gekommenes, ordentliches Mittelklassezimmer in der 19. Etage. Gelbe Wände, viel Teakholz, schwarzes Leder, schwere Vorhänge. Von meinem Glastisch aus blicke ich durch ein großes Fenster direkt auf eine alte Tempelanlage – vermutlich seit Jahrhunderten dort, jetzt Wand an Wand mit einer modernen Hochhauskulisse. Wüsste ich es nicht besser, so würde ich meinen, eine KI hätte diese Szenerie in surrealer Perfektion ‚komponiert‘. Was mir im Moment am meisten fehlt? Schlaf. Mein Körper weigert sich beharrlich, sich auf die neue Zeitzone einzulassen. Tobias, mein Studiopartner, und ich wurden eingeladen, hier in der Jury der 25. Platinum Originality International University Students Graphic Design Competition zu jurieren – fast zeitgleich
Fons Hickmann und Susanne
mit dem Start der Einreichungsphase für die 100 Besten Plakate. Wir haben etwa 9.000 Plakate gesichtet und mussten auf 130 reduzieren. Verrückt, oder? Eine beinahe unmögliche Aufgabe und dennoch spannende Erfahrung – nicht zuletzt wegen der kulturellen Unterschiede, unbekannter Themen oder Ereignisse und mir nicht zugänglicher Schriftsysteme. Es ist aber auch eine schöne Gelegenheit, das Plakat aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Mich haben die vielen gesellschaftskritischen Diskurse überrascht, die sich in den Plakaten geäußert haben. Ob von Lehrenden angestoßen oder intrinsisch motiviert – das fand ich stark. Und genau das fehlt mir manchmal im aktuellen Diskurs der 100 Besten Plakate. Ich weiß, dass dich das politische Plakat seit Jahren umtreibt und auch deine eigene Arbeit prägt. Deshalb frage ich dich: Sollten wir etwas ändern?
Fons: Mit deiner Frage stößt du schon eine halb offene Tür auf. Wir haben uns als Verein, der plural aufgestellt ist, ja bewusst dazu entschieden, keine Vorgaben an die Jury zu machen. Es gibt zwar ein formales Regelwerk, das klärt, wie wir am Ende auf 100 kommen, aber es gibt keine ästhetischen oder inhaltlichen Vorgaben. Daher kann ich mir zwar mehr inhaltlich motivierte Plakate wünschen, aber diese Entscheidung ist der Jury überantwortet. Das gibt mir aber die Gelegenheit auf die zusätzlichen Beiträge in unseren Jahrbüchern hinzuweisen, die oft einen geschichtlichen Aspekt des Mediums aufgreifen oder – wie diesmal – ein Highlight darauf werfen, was sonst noch passiert, zum Beispiel im politischen Plakat. Vielleicht gibt es so viele unterschiedliche Standpunkte darüber, was ein gutes Plakat ist, wie es Einreichungen bei diesem Wettbewerb gibt, meinen wiederhole ich gern: Wenn ein Plakat seine Idee glaubhaft vertritt und dabei eine eigenständige künstlerische Sprache spricht, wenn es gut gemacht ist und überrascht – dann überzeugt es mich. Wie siehst du das?
Susanne: Ich finde deine Gedanken zur Juryarbeit und zur Auswahl der Plakate sehr treffend. Es ist in der Tat wichtig, dass die Jury ohne inhaltliche Vorgaben arbeitet, um Raum für unterschiedliche Perspektiven auf das Medium Plakat zu lassen. Gleichzeitig stellt sich die Frage:
Haben wir als Vorstand der 100BP nicht auch eine Verantwortung, die politischen und gesellschaftskritischen Dimensionen des Mediums stärker zu berücksichtigen, ohne dabei direkt in die Juryarbeit einzugreifen? Besonders spannend finde ich das Verhältnis von zeitgenössischer Gestaltung und gesellschaftlicher Relevanz. Leider wird der zeitgenössischen Gestaltung oft eine oberflächliche Ästhetik zugeschrieben, als ginge es bei den ausgezeichneten Plakaten nur um Schönheit oder leeren Formenschmuck. Diese Kritik an der ‚ästhetischen Belanglosigkeit‘ halte ich jedoch für zu kurz gedacht. Denn als Gestalter:innen arbeiten wir nicht im luftleeren Raum. Plakate entstehen meist aus konkreten institutionellen Aufträgen, gesellschaftlichen Problemstellungen oder auch aus der Lust, bestehende Gestaltungsnormen herauszufordern.
Fons: L’art pour l’art war in der Gestaltung immer ein eher trauriges Kapitel. Auch wenn ich den Slogan „Inhalte überwinden“ der Partei Die PARTEI in seiner ironischen Bissigkeit durchaus treffend finde – in unserem Feld empfinde ich das Ausblenden von Inhalten zunehmend als ermüdend. Lange Zeit war es doch unser Ethos, durch inhaltliche Tiefe und ästhetische Qualität eine klare Abgrenzung zur Werbung zu schaffen. Die 100 Besten waren dabei immer ein Ort, an dem das Neue, das Relevante, das Unerwartete Raum bekam. Aber: Ich habe das Gefühl, dass wir den Zenit der selbstreferenziellen Ästhetik erreicht haben. Und ich wage die vorsichtige
Prognose: Nach der Phase der Politikverdrossenheit werden wir wieder mehr politische Plakate sehen – und weniger glitschigen Formalismus. Frag mich gern in einem Jahr noch einmal, wie’s um die Inhalte steht. Was meinst du: Müssen wir etwas an den Regularien ändern? Oder vertraust du darauf, dass sich der Zeitgeist seinen Weg ohnehin bahnt – schließlich ist das Plakat das Zeitgeistmedium schlechthin!?
Susanne: Ich denke, ein Mittelweg wäre klug. Formale Änderungen braucht es vielleicht nicht. Aber ich glaube auch nicht, dass sich Diskursmüdigkeit von allein erledigt. Und vielleicht sollten wir das auch nicht dem Zufall überlassen. Was wir brauchen, ist ein aktiveres Angebot
Fons Hickmann und Susanne Stahl
zum Dialog – Räume, in denen gefragt wird: was fehlt? Was wäre möglich? Wenn wir das Plakat als Spiegel und Werkzeug begreifen, dann können wir Formate entwickeln, die Haltung sichtbar machen – jenseits der Juryentscheidung, aber im Dialog mit ihr. Gerade den von dir erwähnten Freiraum – also keine Vorgaben zu formulieren – sehe ich als eine große Stärke. Wir können Impulse setzen und Diskussionen anstoßen, ohne direkt in die Auswahl einzugreifen. Wie wäre es mit einem expliziten Dialogformat?
Fons: Ich höre bei dir Albert Einstein heraus ;) „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.“ Du hast völlig recht – lass uns die Foren nutzen! Die 100 Besten Plakate gegen Verdrossenheit und Müdigkeit. Lass uns diese Diskussion in unsere Designer:innenBubble tragen – und darüber hinaus in die Öffentlichkeit. Du planst ja bereits ein Diskussionspanel in den Staatlichen Museen zu Berlin, parallel zur Ausstellung. Und ich bin in den letzten Zügen der Vorbereitung für ein TrialogGespräch mit Klaus Staeck und Götz Gramlich – über das Gestern, das Heute und das Morgen des politischen Plakats. Da wir die Deadline bis zum Anschlag ausreizen, wird dieser Trialog auch in diesem Buch erscheinen … Susanne: Ich freue mich auf all die kommenden Gespräche mit dir – ob zwischen Ushuaia und Shanghai, bei Kaffee, Jetlag, am Schreibtisch … Oder bei unserem gemeinsamen Event im Juni. Hauptsache: Wir bleiben im Austausch, stellen Fragen – und halten das Plakat, dieses wunderbare Medium, lebendig.
Fons Hickmann und Susanne Stahl
Präsident / Präsidentin 100 Beste Plakate e. V.
Adeline Mollard
Adeline Mollard ist eine Schweizer GrafikDesignerin aus CHFreiburg. Nach zehn Jahren in Berlin lebt sie seit 2017 in Zürich. Sie hat einen Bachelor in Visueller Kommunikation von der ECAL (École cantonale d’art de Lausanne) sowie einen Master in Kunstgeschichte, Fotografie und Film von der Universität Zürich. In ihrer Arbeit erforscht sie die Schnittstellen zwischen digitalen und gedruckten Medien und zeigt auf, wie sich beide Formate ergänzen und miteinander verknüpfen lassen. Ihr Schwerpunkt liegt im Kulturbereich, insbesondere in der Gestaltung von Büchern, visuellen Identitäten und Websites. Neben ihrer eigenen Praxis unterrichtet sie Grafikdesign an der ECAL und der EDHEA .
Adeline Mollard is a Swiss graphic designer originally from Fribourg, Switzerland. After spending ten years in Berlin, she has been based in Zurich since 2017. She holds a Bachelor’s degree in Visual Communication from ECAL (University of Art and Design, Lausanne) and a Master’s in History of Art, Photography, and Cinema from the University of Zurich. Her practice focuses on exploring the intersections between digital and printed media, emphasizing how these formats can complement and connect with one another. She works predominantly in the cultural field, specializing in book design, visual identities, and websites. Besides her own practice, she teaches graphic design at ECAL and EDHEA in Switzerland.
Printing House Lézard Graphique, F-Brumath Technique Screenprint Size F4
„Es war eine spannende Herausforderung, als Jurymitglied die Top 100 auszuwählen – und interessant, das Ganze diesmal von hinter der Bühne aus zu erleben. Der Auswahlprozess fühlte sich an wie das Kuratieren eines visuellen Mixtapes, bei dem jedes Poster einen eigenen Track spielte. Einige waren als sofortige Hits erkennbar, andere wuchsen einem erst mit der Zeit ans Herz. Genau wie in meiner Musiksammlung schätze ich Vielfalt: Ein Trap-Banger kann mich genauso begeistern wie ein Folk-Klassiker. Und oft berühren mich unkonventionelle Stile mehr als makellose Perfektion. Unsere finale Auswahl spiegelt das wider – eine Mischung aus visuellen Ohrwürmern und experimentellen Riffs, die zeigt, dass Grafikdesign, genau wie Musik, von Rhythmus, Überraschung und Attitüde lebt. Viel Spaß mit der Playlist!“
“Being a jury member for the Top 100 wasn’t an easy task, but it was great to experience it backstage this time. The selection process felt like curating a visual mixtape, where each poster played the part of a track. Some were chart-toppers who made an immediate impression, while others were deep cuts that grew on me over time. Just like my taste in music, I enjoy tuning into very disparate types of de-
sign – a trap hit can stir me just as much as a folk classic. And often, off-key styles move me more than perfect pitch. Our final selection reflects this embrace of variation, blending visual bangers with experimental riffs and proving that graphic design, like music, thrives on rhythm, surprise, and attitude. I hope you enjoy the compilation.”
Chi-Binh Trieu ↳ Office for Typography CH-Lausanne ↳ 66
Chi-Long Trieu ↳ Office for Typography CH-Lausanne ↳ 66
TWKS CH-Genf ↳ 92
Mark van Leuwen D-Berlin ↳ 37
Nora Veismann D-Berlin ↳ 51
Michal Veltruský CZ-Prag ↳ 69
Mathilde Veuthey CH-Genf ↳ 92
Konstantin Wagner D-Berlin ↳ 51
Marco Walser ↳ Elektrosmog CH-Zürich ↳ 21
Samuel Weidmann CH-Zürich ↳ 93
Ivan Weiss ↳ Johnson / Kingston CH-Luzern ↳ 40
Tobias Wenig ↳ DWA-Graphic design department D-Berlin ↳ 20
Coralie Wipf CH-Zürich ↳ 93
Sebastian Wyss ↳ Atelier HKB CH-Bern ↳ 1
Angel Zahner CH-Bern ↳ 95
Johanna Zech Neue Gestaltung D-Berlin ↳ 64
Jonas Zesiger CH-Bernex ↳ 97
Maryna Zevako D-Stuttgart ↳ 98
Megi Zumstein CH-Luzern ↳ 99
David Zwicker CH-Gais ↳ 100
Preisträgerplakate Award Winners’ Posters
Kategorien
A Plakate im Auftrag B Plakate im Eigenauftrag C Plakate Studierender, realisiert mit schulischer Begleitung
Bewegte Plakate
In Buch und Ausstellung gibt es Plakate mit AugmentedRealityEbene: Diese kann durch Verwendung der App Artivive sichtbar gemacht werden.
1 Installation der App Artivive 2 Suche von Plakaten oder Abbildungen mit dem ArtiviveIcon
3 Fokussieren mit der Kamera und Erleben der animierten Version
Categories
A Posters on commission B Selfcommissioned posters C Posters by students under academic supervision
Moving Posters
The book and the exhibition contain augmented reality posters, which can be visualized using the Artivive app. 1 Install the Artivive app 2 Search for posters or images with the Artivive icon 3 Hold your smartphone camera over the image to experience the animated version
Bänziger Hug: Samuel Bänziger
Jahresprogramm Zeughaus Teufen 2024
Teufen ist gelb, und die Wechselausstellungen dauerten jeweils so lange, wie es die Zeilenlänge vorgab.
Zeughaus Teufen 2024 annual programme
Teufen is yellow, and the temporary exhibitions lasted as long as the lines of text specified.
Auftraggeber Zeughaus:
David Glanzmann und Lilia Glanzmann
Druckerei Typotron AG Drucktechnik Offsetdruck
Format F200 Kategorie A Land CH
Client Zeughaus: David Glanzmann and Lilia Glanzmann
Printing House Typotron AG Technique Offset
Size F200 Category A Country CH
DWA Graphic design department: Tobias Wenig, Karolina Pietrzyk
Augustas Serapinas: Sosna, swierk i osika
Die Schrift ist inspiriert von der Technik, alte Häuser aus der Region Podlasie zu Skulpturen zusammenzusetzen und wieder zusammenzufügen. Kuratiert von Katarzyna RózniakSzabelska und den Gebrüdern Post.
Augustas Serapinas: Sosna, swierk i osika
Lettering inspired by the technique of assembling and reassembling the old houses from Podlasie region into sculptures. Curated by Katarzyna RózniakSzabelska and Post Brothers.
Serie von drei Plakaten Auftraggeber Arsenal Gallery
Druckerei tripple aaa Drucktechnik Digitaldruck
Format 96 � 68 cm Kategorie A Land D
series of three posters Client Arsenal Gallery Printing House tripple aaa Technique Digital Size 96 � 68 cm Category A Country D
Hammer: David Schatz, Sereina Rothenberger, Jana Hofmann
Tune In / Drop Out
Serie zweifarbiger Siebdruckplakate auf Offsetdruck, bei denen alte Sujets überdruckt wurden, um das Abschlussfestival zu bewerben und gleichzeitig Abfall zu vermeiden.
Tune In / Drop Out
Series of twocolor screenprint posters on offset paper, in which old subjects were overprinted to promote the closing festival and at the same time avoid waste.
drei aus einer Serie von sechs Plakaten
Auftraggeber Gessnerallee
Druckerei Lézard Graphique
Drucktechnik Siebdruck auf Offsetdruck
Format F4 Kategorie A Land CH
three out of a series of six posters
Client Gessnerallee
Printing House Lézard Graphique
Technique Silkscreen on offset
Size F4 Category A Country CH
Gerrit Ludwig, Mélan Rouillon
Rundgang UdK Berlin 2024
Entwurf für die grafische Kommunikation zum Rundgang der Universität der Künste Berlin 2024. Siebdrucke auf der Rückseite von auf AffichenPapier gedruckten Plakaten.
UdK Berlin 2024 Open Day
Design for the graphic communication for the 2024 University of the Arts Berlin Open Day. Screenprints on the back of posters printed on affiche paper.
Serie von drei Plakaten
Projektauftrag an der Universität der Künste Berlin
Betreuung Prof. Barbara Kotte
Druckerei Siebdruckwerkstatt UdK Berlin
Drucktechnik Siebdruck Format A1 Kategorie C Land D
series of three posters
Project assignment at the Berlin University of the Arts
Supervision Prof. Barbara Kotte
Printing House Screen-printing workshop, Berlin University of the Arts
Technique Silkscreen Size A1 Category C Country D
Jonas Zesiger
Das große Lottospiel Edition 5
Diese Plakatserie, die für die 5. Auflage des fiktiven „Großen Lottospiels“ in Weimar entworfen wurde, basiert auf der zufälligen Bewegung der Zahlen während der Ziehung. Sie ist vollständig handgefertigt, um die Erlebniswelt des Lottospiels nachzuempfinden. Diese handwerkliche Technik verleiht den Plakaten ein leicht unperfektes Aussehen. Die Farbe Grün steht für Glück und ist auch die Farbe der Spielkarten. Die Zahlen zwischen den Kurven symbolisieren das Ergebnis der Ziehung. In diesem Fall wurde die Zahl 5 in Anlehnung an die Nummer dieser Ausgabe gewählt.
The big lottery game Edition 5
This posterseries, designed for the 5th edition of the fictional “Große Lottospiel” in Weimar, is based on the random movement of the numbers during the draw. It is made entirely by hand to echo the experience of playing the lotto. This artisanal technique gives the posters a slightly imperfect appearance. The colour green refers to luck, as well as the colour of the game cards. The numbers between the curves symbolise the result of the draw. In the case of this posterseries, the number 5 has been drawn in reference to the number of this edition.
Serie von zwei Plakaten
Projektauftrag an der ECAL / Ecole cantonale d’art de Lausanne Betreuung Adeline Mollard
Druckerei Druckerei der ECAL Drucktechnik Digitaldruck Format F4 Kategorie C Land CH
series of two posters
Project assignment at ECAL / University of Art and Design Lausanne Supervision Adeline Mollard
Printing House ECAL print shop Technique Digital Size F4 Category C Country CH
20 Minuten
CH-Zürich ↳ 88
Auftraggeber
Aktion Weihnachten e. V.
D-Stuttgart ↳ 15
Alliance Graphique Internationale
CH-Basel ↳ 6
ALPS Alpines Museum der Schweiz
CH-Bern ↳ 91
ARCHITEKTURRAUM
BURGENLAND
A-Eisenstadt ↳ 39
Architekturforum
Biel
CH-Biel ↳ 38
Arsenal Gallery
PL-Białystok ↳ 20
Association Jaydos
CH-Genf ↳ 56
Association Palace
St. Gallen
CH-St. Gallen ↳ 81
Bauhaus-Universität
Weimar D-Weimar ↳ 18, 67
Berner
Generationenhaus
CH-Bern ↳ 82
Black Movie International Independent Film Festival
CH-Genf ↳ 54
Boxclub Aarau
CH-Aarau ↳ 96
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
D-Halle (Saale) ↳ 72
CACY – Centre d’Art Contemporain Yverdon-les-Bains CH-YverdonlesBains ↳ 4
Fons Hickmann im Gespräch mit Klaus Staeck und Götz Gramlich zur Rolle des politischen Plakats
FH: Weil uns bei den 100 Besten Plakaten das politische Plakat ganz besonders am Herzen liegt – und weil wir drei dieses Medium jeweils auf unsere Weise leidenschaftlich vertreten –, freue ich mich sehr, dass wir heute die Gelegenheit haben, gemeinsam über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des politischen Plakats zu sprechen. Klaus, was hat dich in den 1970er Jahren dazu bewegt, es als dein Ausdrucksmittel zu wählen – und was war damals für dich der entscheidende Impuls, gestalterisch in die gesellschaftliche Debatte einzugreifen?
KS: Ein politischer Mensch war ich immer. Das hängt auch mit meiner Flucht 1956 aus der DDR zusammen – direkt nach dem Abitur, aus Bitterfeld. Diese Kindheit und Jugend haben mich geprägt. Ich komme aus einer kleinbürgerlichen Familie, wo Kunst ein schönes Ölbild an der Wand war – am besten mit röhrendem Hirsch.
FH: Auch dieser Ästhetik musstest du entfliehen?
KS: Genau. Ich wollte ursprünglich Architektur studieren, weil ich dachte, das sei der Kunst am nächsten. Die Aufnahmeprüfung in Weimar habe ich bestanden. Aber vorher musste man ein halbes Jahr auf dem Bau arbeiten. Da habe ich das echte Leben kennengelernt – wie die Leute denken, wie sie politisch reagieren, wie sie verführbar sind. Das war mein echtes Praktikum für das, was ich später gemacht habe.
GG: Und dann kam 1971 dein erstes Plakat mit der DürerMutter.
KS: Ja. Dürer und Nürnberg. Ich hatte zuvor politische Grafiken gestaltet, aber ich wollte in die Öffentlichkeit. Das Plakat war ein Test: Wenn das schiefgegangen wäre, hätte mein Leben einen anderen Verlauf genommen.
FH: War dein persönlicher Antrieb dabei politischer Idealismus, das Bedürfnis nach Kunst oder gar Wut?
Deutsche Arbeiter / German workers 1972
Fons Hickmann im Gespräch mit Klaus Staeck und Götz Gramlich
Der Dank des Veranstalters gilt / The
den Einreicherinnen und Einreichern / the submitters
den Jurorinnen und Juroren / the members of the jury
Adeline Mollard CH-Zürich
Anouk Rehorek A-Wien
Hans Günter Schmitz D-Wuppertal (Vorsitz/chair)
Stephanie Specht BE-Antwerpen
Jonas Wandeler CH-Zürich
den Kooperationspartnern / the cooperation partners
AGD Allianz deutscher
Designer e. V. D-Braunschweig, agd.de
AGI Alliance Graphique
Internationale CH-Baden, agi.org
BDG Berufsverband der Deutschen Kommunikationsdesigner e. V. D-Berlin, bdg.de designaustria A-Wien, designaustria.at
Slanted Publishers ist ein unabhängiges Verlags und Medienhaus, das 2014 von Lars Harmsen und Julia Kahl gegründet wurde. Sie veröffentlichen das preisgekrönte Printmagazin Slanted zweimal im Jahr, das globales Design und Kultur präsentiert. Seit 2004 zeigt der tägliche Blog internationales Design und stellt inspirierende VideoInterviews vor. Als Verlag widmet sich Slanted Publishers in seinen Publikationen einer breiten Palette von Themen, die von Typografie über Fotografie und GrafikDesign bis hin zur visuellen Kultur reichen.
Slanted Publishers, founded in 2014 by Lars Harmsen and Julia Kahl, produces the awardwinning biannual print magazine Slanted, showcasing global design and culture. Since 2004, their daily blog features international design and inspiring video interviews. As a publishing house, Slanted Publishers delves into a wide array of subjects within their publications, spanning typography, photography, graphic design, and visual culture.
Abbildungsnachweis
Die Bilddaten der Preisträgerplakate werden gemäß Ausschreibungsbedingungen von den Einreicher:innen zur Verfügung gestellt, Abbildungen zum Beitrag „Nichts ist erledigt!“ mit freundlicher Genehmigung der Edition Staeck und des Mut zur Wut e. V.
Picture credits
The images of the award winners’ posters were provided by the submitters in accordance with the entry conditions, images in the essay “Nothing is done!” by kind permission of Edition Staeck and Mut zur Wut e. V.
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