14 ˘ Torsotrauma
Herzbo
on orne
Herzbox von vorn und von hinten
Herzbo
on hinten
Schlüsselbein
Herz
Zwerchfell Schwertfor tsatz
Abb. 2 + 3 ˘ Herzbox von vorn und von hinten Besonderes Augenmerk ist auf Verletzungszeichen (penetrierendes Trauma, Frakturen) in der sogenannten vorderen und hinteren Herzbox (Abb. 2 und 3) zu richten. Diese ist im vorderen Bereich definiert durch den Raum unterhalb der Schlüsselbeine bis zum Rippenbogen mit einer seitlichen Begrenzung durch die Brustwarzen in Schlüsselbeinmitte. Auf dem Rücken liegt die Zone zwischen den Schulterblättern bis zur 10. Rippe hinab. Hier befinden sich die großen Blutgefäße sowie die zentralen Atemwege, deren Verletzung immer eine akute Lebensgefahr darstellt (14). Basismaßnahme – nach Freimachen der Atemwege – zur Verbesserung des Gasaustausches unter ausreichender Spontanatmung ist die Sauerstoffgabe über eine Nicht-Rückatemmaske. Zeichen der respiratorischen Insuffizienz sind vor allem: ˘ Heiserkeit, Stridor, Rasselgeräusche ˘ angestrengte Atembewegungen und Einsatz der Atemhilfsmuskulatur ˘ Atemfrequenz über 30 oder (final) unter 8/min ˘ O2-Sättigung unter 90 % trotz Sauerstoffinsufflation. Die Zeichen der Ateminsuffizienz zeigen die Notwendigkeit einer sofortigen Beatmung. Bestehen die Zeichen trotz Durchführung der Basismaßnahmen fort oder verschlechtert sich der Zustand des Patienten sogar weiter, muss an eine schwerwiegende Komplikation im Sinne der »tödlichen Sechs« (s. Abb. 4) gedacht und unmittelbar eingegriffen werden. C – Einschätzung der Circulation. Innerhalb der Erstuntersuchung folgen die Maßnahmen zur Prüfung und Sicherung des Kreislaufs. Eine Tachykardie kann allein durch Schmerzen verursacht sein, zwingt aber immer zur Suche nach anderen Ursachen, wie Volumenmangelschock, Spannungspneumothorax und Herzverletzung.
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