Das Trauma-Buch - Präklinische Versorgung Verletzter

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14 ˘ Torsotrauma

Organe des Brustraumes und des Oberbauches

A. carotis, rechts, links Lunge

Speiseröhre Luftröhre Schlüsselbein

Brustbein Herzbeutel

Herz

Pleuraspalt Zwerchfell

Schwertfortsatz Milz

Leber

Magen

Abb. 1 ˘ Anatomie des Thorax und des Oberbauches Häufigste lebensbedrohliche stumpfe Verletzungen sind Aortenruptur sowie Herz- und Lungenkontusionen. Penetrierende Traumen sind vor allem die verschiedenen Formen des Pneumothorax und des Hämatothorax, seltener Herzverletzungen (6, 10).

14.1.2 Erstuntersuchung

Entsprechend dem ABCDE-Schema liegt der Schwerpunkt der Erstuntersuchung vorrangig zunächst auf: ˘ A – Prüfung hinsichtlich freier Atemwege ˘ B – Beurteilung der Belüftung der Lunge. Ersteres umfasst vorrangig die Feststellung eines geräuschfreien und in Frequenz und Volumen ausreichenden Luftstroms bei jeder Ein- und Ausatmung. Letzteres geschieht durch Beobachtung der Brustwand auf regelmäßige, vor allem seitengleiche, symmetrische Atembewegungen, dem Ausschluss einer inversen Atmung als Zeichen der Atemwegsverlegung sowie dem Ausschluss einer paradoxen Atmung durch Feststellung der Stabilität der Thoraxwand. Die Auskultation des Brustkorbs liefert weitere Befunde zur Einschätzung vorliegender Verletzungen. Weiterhin sind die Beobachtung oder der Ausschluss eines Hautemphysems, einer Halsvenenstauung oder einer seitlichen Verziehung der Trachea bereits Bestandteil der Erstuntersuchung. Auch Prellmarken, Abschürfungen und Wunden fallen meist schon bei der Inspektion des Brustkorbs auf.

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