Segmente 12 vorschau

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3 Einsatztaktik / Patientenablagearten Nach der DIN 13050 (»Rettungswesen Begriffe«) ist eine Patientenablage »eine Stelle an der Grenze des Gefahrenbe­ reichs, an der Verletzte oder Erkrankte gesammelt und so­ weit möglich erstversorgt werden« (1). Je nach Lage können grundsätzlich drei Arten von Patientenablagen unterschie­ den werden: ˘ spontan gebildete Patientenablagen ˘ strukturiert aufgebaute Patientenablagen ˘ vorgeplante/im Vorfeld aufgebaute Patienten­ ablagen. Im Folgenden sollen die drei Patientenablagearten anhand von Beispielen erläutert werden.

3.1 Spontan gebildete Patientenablage Beispiel: Ein Eisenbahnzug entgleist während der Durchfahrt durch einen Bahnhof. Es gibt unverletzte, leicht verletzte und schwer verletzte Personen. Einige Personen sind eingeschlossen oder eingeklemmt. Versetzt man sich in die Situation eines unverletzten oder leicht verletzten Reisenden, so wird dieser so schnell wie möglich versuchen den Zug zu verlassen bzw. aus diesem herauszuklettern. Draußen angekommen, wird er sich nach einem verhältnismäßig sicheren Aufenthaltsort umsehen, da er von der Möglichkeit ausgehen muss, dass beispielsweise ein weiterer Zug auf den verunfallten Zug auffährt. Im Bahnhofsbereich bietet sich hierfür der vorhandene Bahnsteig an – umso mehr, da dieser Ort am Bahnhof im Gegensatz zum Gleisbett der Vertrauteste ist. Da etliche Reisende ebenso denken, entwickelt sich der Bahnsteig sozusagen zum «Kondensationspunkt«. Dieser Effekt verstärkt sich noch, wenn sich auf dem Bahnsteig bereits unverletzte Personen aus dem Zug befinden, denen sich der Reisende »anschließen kann« und mit denen er das gerade Erlebte besprechen kann. Andere Verletzte wer-


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