6. Absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern (normofrequent) Monitor: Unruhige Nulllinie. Kein P erkennbar. Meist normal geformte QRS-Komplexe in unregelmäßigen Abständen. Akustik: Deutlich unregelmäßige akustische Signale. Störung: Unregelmäßige Erregung im Vorhof. Die normale Steuerung über den Sinusknoten findet nicht statt. Die Überleitung der Vorhoferregung auf das His-Bündel ist unregelmäßig. Hämodynamik: Durch die fehlende aktive Vorhofentleerung in der Diastole ist die Kammerfüllung um ca. 25 % vermindert. Hieraus ergibt sich eine verminderte Auswurfleistung in der Systole. Der Puls ist unregelmäßig, oft auch unterschiedlich stark zu tasten. Therapie: Präklinisch nicht erforderlich. Klinisch wird je nach Dauer der absoluten Arrhythmie und anatomischen Voraussetzungen (Vorhofgröße) eine Rückführung in den Sinusrhythmus angestrebt. Bei Vorhofflimmern (Frequenz 350 bis nicht messbar) ist die Nulllinie zwischen den QRS-Komplexen völlig unregelmäßig, bei Vorhofflattern entsteht ein sägezahnartiges Bild (Frequenz um 300 pro Minute), die Überleitung ist oft in einem bestimmten Verhältnis blockiert, sodass die resultierende Frequenz regelmäßig erscheint (z.B. 4:1-Überleitung). Der absoluten Arrhythmie liegt meist eine organische Herzerkrankung zugrunde (oft Mitralklappendefekte mit vergrößertem linken Herzvorhof). Im Rahmen der absoluten Arrhythmie kann es zu Links- oder Rechtsschenkelblockbildern kommen. In diesem Fall erscheinen unregelmäßig deformierte QRS-Komplexe. Die Herzfrequenz wird bei absoluter Arrhythmie entweder mit »ca.« oder »von / bis« angegeben, da eine Regelmäßigkeit fehlt.
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