RETTUNGSDIENST 1/2011

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MAGAZIN

Abb. 1: Gemeinsam für eine gesicherte Zukunft des ASB-Rettungsdienstes in Hamburg? Geschäftsführer Sven Jarmuth, Abteilungsleiter Thomas Hörhold, Geschäftsführer Michael Sander (v.l.)

benkämpfe muss vorbei sein. Wir sind aufgerufen, gemeinsam Antworten auf die Fragen der Zukunft zu geben, die wiederum ebenfalls für uns alle diesel­ ben sind.“ Zuallererst sei das Ressourcenproblem zu nennen, also die Frage, wo künftig das Personal für den Rettungsdienst herkommen soll. Dies hängt ohne Zweifel mit dem Missverhältnis zwischen erwarteter Qualifikation und zugestandener Bezahlung zusam­ men. „Dies zu ändern“, erläutert Jarmuth, „kann aber einer allein nicht schaffen.“ Insofern haben der ASB Hamburg und der G.A.R.D.-Chef auf jeden Fall einen mutigen Schritt getan, für den es um Verständnis zu werben gilt, so­ wohl in den eigenen Verbänden wie im Hamburger Rettungsdienst, auch wenn die Berufsfeuerwehr der Hansestadt, wie es heißt, „an einigen Stellen involviert“ war. „Geben Sie uns ein Jahr“, meint deshalb Jarmuth, „und messen Sie uns dann an unseren Taten.“ ASB-Bundesverband ablehnend Der ASB-Bundesverband gibt sich trotzdem in einer Stellungnahme eher zurückhaltend bis ablehnend. Er respektiere zwar die Entscheidung seiner Ham­ burger Kollegen, diesen aus Sicht des ASB Hamburg 1 · 2012 I 35. Jahrgang I Rettungsdienst I 85

„notwendigen Schritt“ zu unternehmen, betont aber andererseits, nicht an dieser „Entscheidungsfindung“ beteiligt gewesen zu sein: „Wir hätten ein anderes Ergebnis mit verbandsinternen oder externen Koope­ rationspartnern im Bereich der befreundeten gemein­ nützigen Hilfsorganisationen deutlich befürwortet.“ Eigentlich ein Satz, der tief blicken lässt. Im gleichen Atemzug betont der Bundesverband aber auch die Selbstständigkeit und das daraus erwachsende Recht des Hamburger Landesverbandes, Entschlüsse „in ei­ gener Verantwortung“ zu treffen. „Das wirtschaftliche Risiko nimmt uns ja auch keiner ab“, erklärt Michael Sander mit Überzeugung – ein Argument, dem sicher auch der Bundesverband nicht widersprechen kann. Auf jeden Fall, so der Bundesverband weiter, würden die „Hamburger Entwicklungen“ nichts am Selbstverständnis des ASB als gemeinnützige Hilfsorganisation ändern. Dies beinhalte u.a. auch die Überzeugung, dass der Rettungsdienst nicht unter rein marktwirtschaftlichen Aspekten betrachtet wer­ den dürfe: „Vor diesem Hintergrund ist der ASB der Überzeugung, dass eine Zusammenarbeit mit privaten Rettungsdienstorganisationen diesem Ziel nicht för­ derlich ist.“  I 85 I


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