4 ˘ Messerstichverletzung
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Allgemeiner Teil
Alarmierungsgrund
Messerstichverletzung.
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Lage
Ein älterer Mann liegt im Hausflur eines Mehrfamilienhauses auf dem Boden. Beim Eintreffen des Rettungsdienstes befindet sich sein Sohn in der Wohnung und wird von zwei Polizisten vernommen. Neben dem verletzten Vater ist ein weiterer Polizeibeamter anwesend.
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Anamnese
Wie die späteren polizeilichen Ermittlungen ergeben, ist der Patient von seinem 49jährigen Sohn mit einem Messer niedergestochen worden.
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Befund
Der 78-jährige männliche Patient liegt auf dem Fußboden in Bauchlage, ein großes Küchenmesser steckt im Rücken. Die Wunde blutet nur gering nach außen. Er klagt über Schmerzen im Bereich der Stichwunde und verneint weitere Beschwerden. Der Patient ist voll orientiert, kann alle vier Extremitäten frei bewegen und weist eine unauffällige Pupillomotorik auf. Die Glasgow Coma Scale ergibt somit einen Wert von 15 Punkten. Der Ruheblutdruck liegt bei 96/56 mmHg, die Atemfrequenz beträgt 28 pro Minute und das angelegte EKG zeigt eine Sinustachykardie mit einer Herzfrequenz von 144 pro Minute an. Das Hautkolorit ist blass. Die pulsoximetrisch gemessene Sauerstoffsättigung am Finger beträgt 92%. Der gemessene Blutzucker liegt bei 198 mg/dl.
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Differenzialdiagnostik
Überdenken Sie die Differenzialdiagnosen. Lesen Sie nach, wie wir entschieden haben: Seite 156. Benötigen Sie weitere Informationen?
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SK_Fallbeispiele Bd 2.indd 32
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