Fallbeispiele Rettungsdienst

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22 ˘ Überrolltrauma

Allgemeiner Teil

beiden Ellenbeugen zur Volumensubstitution großlumige periphervenöse Zugänge (G 14) angelegt. Atmung und Bewusstsein sind akut nicht gefährdet und bedürfen keiner Stabilisierung. Standardtherapie: Zur Sicherung der Oxygenierung wird dem Patienten Sauerstoff mit hohem Flow gegeben. Eine Maske wird von ihm jedoch nicht geduldet, so wird die Inhalation zunächst über eine Nasenbrille durchgeführt. Die Personalien und die Telefonnummer einer Angehörigen werden erfragt und direkt dokumentiert. Spezielle Therapie: Wegen der Kreislaufinstabilität erhält der Patient initial 250 ml HyperHAES® (Small Volume Resuscitation) mit gutem Effekt. Nachfolgend werden 1000 ml HAES 10% und 1500 ml Ringerlösung präklinisch infundiert. Der systolische Blutdruck steigt hiernach auf 100 mmHg. Des Weiteren erhält der Patient zur Umlagerung 3 mg Midazolam (Dormicum®) und 50 mg Esketamin sowie Sauerstoff über eine Maske. Die Umlagerung auf die mit einer Vakuummatratze vorbereitete Trage wird unter Zuhilfenahme der Schaufeltrage vorgenommen. Im RTW erfolgt das vollständige Entkleiden des Patienten. Auch das linke Bein zeigt eine Reifenspur, im Bereich der Hüfte zeigt sich eine leicht blutende Risswunde, die mit einer Kompresse abgedeckt wird. Nach sorgfältiger Vorbereitung erfolgt die Einleitung der Narkose mit 0,25 mg Fentanyl, 2 mg Midazolam (Dormicum®) und 16 mg Etomidat (Hypnomidate®), die Intubation (Tubus ID 8,0) gestaltet sich unproblematisch. Die Beatmung wird wie folgt eingestellt: AMV 7,5 l, Af 10, FiO2 1,0. Bereits während der Versorgung erfolgt die Anmeldung des schwer verletzten Patienten in einer Klinik der Maximalversorgung. Nach 27 Minuten Verweildauer am Einsatzort wird der Patient nach 10 Minuten Transportzeit im Schockraum der Zielklinik übergeben. Der systolische Blutdruck beträgt nun wieder 80 mmHg, die Sauerstoffsättigung ist weiterhin nicht messbar. Kapnometrisch beträgt der Messwert etCO2 36 mmHg.

Abb. 5 ˘ Transport in den RTW zur weiteren Versorgung 132

Abb. 6 ˘ Nach Narkose und Intubation Transport im RTH


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