Hinterbliebenen-Nachsorge - Absturz der Birgenair-Maschine in der Dominikanischen Republik 1996

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D ˘ Katastrophenbewältigung

˘ Die Verwirklichung dieser Ziele soll auf nationaler und internationaler Ebene angestrebt werden u.a. durch: – Gründung eines Dachverbandes – Veränderung bzw. Ergänzung von Rechtsvorschriften – Möglichkeit der Bildung eines Passagierbeirates – Ausarbeitung und Veröffentlichung von Empfehlungen – Zusammenarbeit mit Behörden und Vereinigungen mit ähnlicher Zielsetzung – Weitergabe von Informationen und Aufklärung der Öffentlichkeit (z.B. über Web-Sites im Internet, Presse- und Informationsveranstaltungen). Über verschiedene Aktivitäten des Vereins, besonders den Birgenair-Absturz betreffend, gibt die Tab. 1 Auskunft.

Tab. 1 ˘ Beispiele für Aktivitäten von ECHO Deutschland e. V. ˘

Unfalluntersuchungsbericht / April 1997. Reise in die Vereinigten Staaten mit verschiedenen Kontaktaufnahmen zur Klärung der Unfallursache.

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Birgenair / August 1997. Pressekonferenz in Bonn mit Herrn Cetin Birgen: Zusage einer Spende in Höhe von 80.000,– DM für unsere Gedenksteine. Diese Spendenzusage wurde nach seinem Versterben im Dezember von seinen Erben nicht eingehalten.

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Frankfurter Pietät / Januar 1998. Mithilfe in der Veranlassung und Durchsetzung der Exhumierung von drei anonym beigesetzten Urnen (beigesetzt im Januar 1997!), welche die sterblichen Überreste von drei nicht identifizierten Leichen enthielten. Im Zuge der Überführung von zwei weiteren Urnen, welche die ganze Zeit noch bei der Frankfurter Pietät verblieben waren, erfuhren wir, dass diese beiden Urnen so genannte »Mischurnen« waren! Das bedeutet, dass diese Aschkapseln viele Leichenteile von unterschiedlichen Menschen (insgesamt wurden elf Särge verbrannt) enthalten. Der Verein bat um Einsichtnahme der Akten. Ein persönliches Gespräch fand in Begleitung von Sybille Jatzko in Frankfurt a.M. statt (s.o., Kap. C 3.2). Nach diesem Gespräch wurden die drei Aschkapseln für die Identifizierung exhumiert. Die zwei anderen Urnen wurden anlässlich der Trauerfeiern nach Berlin und Frankfurt überführt und dort feierlich beigesetzt. Der Frankfurter Pietät entstanden Kosten in Höhe von 35.000,00 DM. Die Frage, wer diese Kosten in diesem Fall übernimmt, ist nach wie vor ungeklärt. Der Verein bemüht sich um eine generelle Regelung, wer für solche Kosten aufkommen muss. Aktuell drängt das Ordnungsamt darauf, die letzte noch nicht identifizierte Urne beizusetzen.

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Organisation der Trauerfeier in Berlin Schönefeld / Februar 1998. Beisetzung einer Urne und feierliche Gedenksteineinweihung.

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Unterwasserfilm / 1997 – 1998. Der Vereinsvorstand hat mehrfach Anstrengungen unternommen, die Unterwasseraufnahmen zu erhalten. Eine amerikanische Anwaltskanzlei und eine ebenfalls amerikanische Hinterbliebenenorganisation, vertreten durch Hans Ephraimson, unterstützten uns bei diesem Vorhaben. Um einen vertrauenswürdigen Umgang zu gewährleisten, wurden verschiedene Modelle in Betracht gezogen, u.a. hätte sich die Psychologin Sybille Jatzko als Vertrauensperson zur Verfügung gestellt.

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Katastrophenschutzübung auf dem Flughafen Schönefeld / 1998. Mitwirkung und Erfahrungsaustausch mit den zuständigen Helfern.

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Lufthansa-Krisenmanagement / 1998. Eine Gruppe von Psychologen nahm Kontakt mit dem Verein auf, um in einen Erfahrungsaustausch zu treten.

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EUCARE (European Confidential Aviation Safety Reporting Network). Dies ist eine europäische Initiative mit Sitz in Berlin zur Verbesserung der Flugsicherheit – durch das Sammeln von Informationen über Unfälle und Vorfälle im Flugverkehr. Diese Informationen können von Piloten, Flugbegleitern, Technikern und Passagieren anonym an diese Organisation weitergegeben werden. Zu EUCARE besteht ein regelmäßiger Kontakt.

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