SKIP - Das Kinomagazin, Oktober 2011

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DA S KINOMAGAZ IN OKTOBE R 2011 € 1,45

▶l Forward Fame Film Fashion Fun

▶l VIGGO

MORTENSEN SEELENSTRIP ▶l KIRSTEN DUNST WELTUNTERGANG ▶l VENEDIG FESTIVAL-SPECIAL

HEISSES EISEN REAL STEEL: Hugh Jackman als Robot Master und im SKIP-Exklusiv-Interview P.b.b. Verlagspostamt A-1050 Wien, GZ 09Z038017M

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▶l Inhalt OKtOber 2011

026

dIe frISur hält: George clooney beim Filmfestival in Venedig coverfoto: UPi

054 real Steel Mr. roboto: hugh Jackman, Kinder, Kampfmaschinen

▶l Fame Forward 010 dancIng Star

david arquette tanzt als elvis

012 Set-newS & gOSSIP

neues aus der welt der stars

014 SIdO & b-tIght

die fette chance

▶l Fashion Forward 044 dIane Kruger

lido-Göttin

046 vIva venezIa

▶l Festival Forward

die spannendsten Gala-outfits

048 bIancO, nerO, rOSSO

Venedig 2011

schwarzweiss am roten teppich

050 nachgeStylt

022 vIggO mOrtenSen

Gwyneth paltrow: aperol spritz

052 nachgeStylt

couch hero

024 Selma blaIr

selma blair: salsa verde

wunschloses unGlück

026 evan rachel wOOd

▶l Aktionen

Gewinn den Glamour-trip für zwei nach los anGeles!

kill, bill!

036 gary Oldman

skip & bank austria haben viel zu verschenken.

spy Games

038 wIllem dafOe

122 laS vegaS waItS fOr yOu:

daniel düsentrieb

034 wIllIam frIedKIn

ein traumwochenende beim film- festival für jennifer & michelle.

060 1000 tIcKetS!

open your heart

032 danIel brühl

042 venedIg tOtal!

artists only

031 madOnna

016 mIt SKy & SKIP zu den glObeS:

knock on wood

030 davId byrne

skip & elektro haas verlosen chevys und trips in die Glitzermetropole!

ausziehen!

040 aleKSandr SOKurOw

faustkampf

041 mIchael faSSbender

Das nächste sKIP erscheInt am 03. november 2011 004

SKIP OKtOber

shame on you

041 mIchael glawOgger foto: AndreA Mühlwisch

Glawo’s Glory


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Erweiterte LCD-Technologie 3Superphones® müssen modernste Display-Technologie nutzen. Für exzellente Bildschirmschärfe und brillante Farben bei z.B. Fotos – selbst bei direkter Sonneneinstrahlung.

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▶l Inhalt OktOber 2011 ▶l Film Forward

Filme A – Z 107 adams ende 063 atemlOs – gefährliche wahrheit

072 aushilfsgangster 084 cOntagiOn 064 die abenteuer vOn tim 104 086 102 108 094 100 083 106 101 074 090 082 062 054 076 096 080

und struPPi – das geheimnis der einhOrn die einsamkeit der Primzahlen die haut, in der ich wOhne dreiviertelmOnd ein tick anders eine dunkle begierde eine ganz heisse nummer fOOtlOOse hOt sPOt hOtel lux killer elite melanchOlia mr. nice ParanOrmal activity 3 real steel wie ausgewechselt wie man leben sOll zwei an einem tag

Interviews & Stories

090 schöne braut: weltuntergang mit kirsten dunst

064 schön schlau: schatzsuche mit tim und struPPi

080 schöne aussichten: haPPy end mit hindernissen

058 hugh Jackman EdElmEtall

066 Jamie bell

Das SKIP-Team

068 andy serkis

HErausgEBEr: michael Ginalis, Josef hruby cHEfrEdaKtion: kurt Zechner stV. cHEfrEdaKtion: Gini brenner, Andrea mühlwisch cHEf Vom diEnst: Dina maestrelli rEdaKtion: Gini brenner (gb), Anton Gaul (ag), Dina maestrelli (dm), magdalena miedl (mm), Julia Pühringer (jp), kurt Zechner (kz) art-dirEctor: michael Grill stV. art-dirEctor & art-dirEctor promotions: ronnie Feichtinger grafiK (fasHion): bettina lasser produKtionslEitung: thomas Antwi KorrEKtur: Uwe bubik fotorEdaKtion: Andrea mühlwisch fotos: Andrea mühlwisch, Filmverleiher, bildagenturen marKEting: michael Ginalis EVEnt-marKEting: Walter Schreier anzEigEnlEitung: michael Ginalis anzEigEnKontaKt: Oliver Dvorsky, Andrea Stoifl anzEigEnVErwaltung & finanzEn: Andrea Permoser sEKrEtariat: heliane Sagheb gEscHäftsfüHrung: michael Ginalis mEdiEninHaBEr: SkiP media Gmbh, Grohgasse 5-7/1, 1050 Wien, tel: 01/545 24 00 rEdaKtionsadrEssE: Grohgasse 5-7/1, 1050 Wien, tel: 01/545 24 00 drucKVorstufE: GraphicCooperation – rudolf huber, bergsiedlung 139, 2571 Altenmarkt an der triesting drucKErEi: infopress Group, Nádas u. 6., 2600 vác, Ungarn HomEpagE: www.skip.at

dEr mit dEm Hund tanzt draHt, KnöpfcHEn & magiE

078 JasOn bateman

Batman? BatEman!

088 antOniO banderas

dr. fEElgood

092 kirsten dunst

mElancHoliE untEr palmEn

098 david schalkO, thOmas

maurer & thOmas glavinic diE drEi amigos

103 elmar wePPer

QuiEt riot

105 PaOlO giOrdanO

EinsamE spitzE

▶l Fun Forward 112 gut gebrüllt, löwe

das grossE dEr König dEr löwEn-rEissuE

094 schön verrückt: PsychOanalyse mit nebenwirkungen

114 discwOrld

nEuEs auf dVd & Blu-ray

116 Jeder klick ein treffer

nEuE gamEs für KonsolE & pc

120 skiP-Premiere 006

skiP OktOber

008 alle filmstarts auf einen blick

fotos: Filmverleiher


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▶l Filmstarts übersicht 07. 10.

Gekaufte Wahrheit – Gentechnik im Magnetfeld des Geldes Chemie-Multi Monsanto löst das Welternährungsproblem – mit Gentech. Oder auch nicht.

▶l Fr 07. Oktober Johnny English – Jetzt erst recht Man lebt nur zweimal. Rowan Atkinson abermals in Hochform als trottelig-liebenswürdiger Geheimagent in tödlicher Mission.

Die Einsamkeit der Primzahlen Gemeinsam einsam: eine der traurigsten Liebesgeschichten der letzten Jahre. >104

▶l Do 20. Oktober Wie man leben soll

14. 10.

Love Signs Liebesfilm aus Linz: Hanna deutet alles um sich herum als Zeichen des Schicksals ...

Süt – Milch Tradition trifft auf moderne Realitäten in einer anatolischen Kleinstadt – und irgendwie muss der junge Yusuf mittendrin seinen Weg finden.

Footloose Lässiges Remake des Tanzfilms, durch den Kevin Bacon zum Mädchenschwarm aufstieg. >083 Wie ausgewechselt

21. 10.

▶l Do 13. Oktober

Mr. Nice

28. 10.

SKIP Oktober

Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn Der berühmte belgische Reporter und sein treuer Hund begeben sich auf Schatzsuche. >064

Killer Elite Robert De Niro, Jason Statham und Clive Owen in einer Agenten-True-Story. >074

Dreiviertelmond Elmar Wepper und ein türkisches Mädchen als hinreißendes Dream Team. >102

008

Hot Spot Sabine Derflinger ist im Michl’s den Schicksalen von Langzeitarbeitslosen auf der Spur. >106

Melancholia „Ein wunderschöner Film über das Ende der Welt“: Lars von Trier erzählt eine elegische Geschichte über Depression und die Apokalypse. >090

Adams Ende Liebe, Freundschaft, Eifersucht – und die Menschen, die damit überfordert sind. >107

Apollo 18 Verschollenes Bildmaterial der NASA verrät, warum niemand mehr auf den Mond fliegt ...

▶l Do 27. Oktober

▶l Fr 28. Oktober

Wie ausgewechselt Ryan Reynolds und Jason Bateman tauschen auf recht erwachsene Weise die Körper. >076 Die Haut, in der ich wohne Antonio Banderas als begnadeter Chirurg, der ein schreckliches Geheimis verbirgt ... >086

Mr. Nice Rhys Ifans als Howard Marks, britischer Playboy und jahrelang recht erfolgreich als Drogenschmuggler. >082

Hotel Lux Weil er das Hitler-Regime allzu lustig fand, muss Komiker Zeisig nach Moskau fliehen ... >101

Atemlos – Gefährliche Wahrheit Twilight-Body Taylor Lautner in einem knalligen Action-Thriller von John Singleton. >063

▶l Fr 14. Oktober

▶l Fr 21. Oktober Contagion Leben ist ... ansteckend. Matt Damon, Kate Winslet Jude Law uva. in einem OutbreakThriller von Steven Soderbergh. >084

Kein Mittel gegen Liebe Kate Hudson als todkranke Mittdreissigerin, die in der Liebe zu einem schuckeligen Arzt (Gael García Bernal) Trost findet. Alte Meister – Für immer jung Porträt zweier Alter Meister: Schauspiel-Ikone Elfriede Ott und Musiker Johnny Raducanu.

Wunderkinder Neues von Markus Rosenmüller: Drei Kinderschicksale im Zeichen der Judenverfolgung.

Die abenteuer von Tim und Struppi – das geheimnis der Einhorn

Eine ganz heiSSe Nummer Telefonsex made in Bavaria: Herrlich erfrischende Komödie über vorgetäuschte Tatsachen und verborgene Wahrheiten. >100

fotos: filmverleiher

Wie man leben soll Willkommen Österreich-Autor David Schalkos geniale Verfilmung des Glavinic-Romans. >096

Ein Tick anders Schluckauf im Hirn: Teenager Eva kämpft mit >108 dem Tourette-Syndrom.


fotos: filmverleiher

filmstarts täglich aktualisiert auf

www.skip.at

03. 11.

ALLE GENANNTEN TERMINANGABEN OHNE GEWÄHR!

reAl steel

mein freunD Der Delfin eine wahre Geschichte, eine tiefe freundschaft: ein bub kämpft um das leben eines schwerverletzten Delfins.

▶l Do 03. November reAl steel ring frei! hugh Jackman als Underdog mit herz in der stahlharten fantasy-Welt des roboter-boxsports. >044/Coverstory

Die hÖhle Der verGessenen träume Werner herzog mit 3D-Kamera in der erst jüngst entdeckten chauvet-höhle, berühmt für ihre rund 30.000 Jahre alte malereien.

le hAvre im exil in le havre wird ein schriftsteller mit einem flüchtlingsschicksal konfrontiert.

unter Kontrolle Was strahlt denn da? volker sattel besucht deutsche Atomkraftwerke.

▶l Fr 04. November AushilfsGAnGster ben stiller und eddie murphy auf raubzug im luxus-Penthouse eines finanzbetrügers. >072

▶l Bonus 04. 11.

eine DunKle beGierDe startet am 11. November 2011

PArAnormAl Activity 3 Und noch mehr Grusel auf homevideo ... >062

GAffA – 6. internAtionAles filmfestivAl für JunGe leute cinemagic, Wien, 3. bis 9. Oktober 2011

zWei An einem tAG ein tag, zwei stars: Anne hathaway und Jim sturgess – immer- und immerwieder. >080 Anonymus shakespeare – ein betrüger? ein stück literaturgeschichte verpackt in einen verschwörungsthriller.

>094

chAntAl AKermAn – WerKschAu unD cArte blAnche filmmuseum, Wien, 6. Okt. bis 3. Nov. 2011 zWei An einem tAG

Und 12. 08.

viennAle 2011 Wien, 20. Oktober bis 2. November 2011

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▶l Fame

Forward

GOSSIP / NEWS / STARRING

DAVID ARQUETTE

LINKS, RECHTS, WECHSELSCHRITT

Mr. Wunderbar ist ganz aus dem Häuschen, der Elmayer schickt einen eleganten Handkuss, und Alfons Haider möchte am liebsten sofort selber mit ihm swingen. Nicht ganz, denn David Arquette wird wohl nie der ORF-Dancing Star werden, hat aber durchaus Chancen auf den ersten Platz im US-Pendant Dancing With the Stars. Immerhin macht er stilvoll Werbung in eigener Sache, wie man sieht, und hat die dreifache Show-Gewinnerin Kym Johnson als Tanzpartnerin. Unter seinen Konkurrenten sind übrigens nur zwei Namen zu finden, die auch diesseits des großen Teichs halbwegs Bekanntheit erlangt haben: die Clooney-Ex Elisabetta Canalis und Chaz Bono, der transgender Sohn von Cher. Na dann: Alles Walzer!

LET’S

▶l TEXT: DINA MAESTRELLI FOTOS: VIENNAREPORT

DANCE!

010

SKIP OKTOBER



▶l

▶l Fame GOSSIP / NEWS

UP

BRYAN CRANSTON. Der Breaking Bad-TV-Hero fasst mit Contagion, Drive etc. endlich auch im Kino Fuß. Bravo! DIE VIENNALE. Immer neu, immer spannend, immer cool, ab 20. Oktober.

l▶

DER HOBBIT. Nach jahrelangem Budgetkampf konnte Peter Jackson endlich drehen – Happyend inklusive.

DOWN

ASHTON KUTCHER: Die Two and a Half MenHauptrolle zündet nicht, und außerdem hat er Demi betrogen. Booo. DAS KAPITAL. Remakes, Sequels, Prequels, Wiederaufführungen, pff. Kohle her für die neuen Ideen!

RYAN REYNOLDS, KEVIN BACON, JEFF BRIDGES

HALO. Bereits 2005 angekündigt, wurde Peter Jacksons Kinoversion des Xbox-Kultgames mittlerweile totverhandelt.

▶l TEXT: GINI BRENNER FOTOS: PHOTOPRESS SERVICE (6), VIENNAREPORT (3)

Tot, aber hot! R.I.P.D., so der Titel des Films, der hier gedreht wird, steht für Rest in Peace Department – eine Polizei-Abteilung aus untoten Cops. R.E.D.Regisseur Robert Schwendtke führt Regie, und neben den menschlichen Stars spielt auch ein prächtiger Dodge Charger eine Hauptrolle.

012

JON CRYER Tja, auch im wirklichen Leben ist er kein Sexsymbol. Dafür eine echte Sportskanone: Jon Cryer, bekannt als Onkel Charlies charismatechnisch unterentwickelter Bruder aus Two and a Half Men, schwitzt am Zuma Beach beim Nautica Malibu Triathlon.

SKIP OKTOBER


BARBARA BECKER Andere Länder, andere Probleme. Hierzulande sind es ja meist andere Autofahrer, die ab und zu mal die Ausfahrt blockieren. Als Barbara Becker aber neulich in Miami das Auto aus der Garage holen wollte, saß eine riesige Schildkröte im Weg – aber frau weiß sich zu helfen.

HUGH JACKMAN Nicht nur mit supermodernen Robotern kann der Mann gut umgehen, auch völlig stromlose Oldschool-Klappfahrräder folgen seinem Befehl: Nach einem Gastauftritt beim Londoner Radio 1 machte sich Hugh auf einem bunten Drahteselchen aus dem Staub.

HALLE BERRY & TOM TYKWER Und in Hollywood wärs gerade so schön warm! Ausgerechnet das bitterkalte Schottland dient als Kulisse für Cloud Atlas, den Tom Tykwer gemeinsam mit Andy und dessen Schwester Lana (ehemals Larry) Wachowski dreht. Hauptdarstellerin Halle zittert.

JOHN TRAVOLTA In einer Drehpause von Oliver Stones neuem Film Savages, in dem John Travolta mit Blake Lively, Uma Thurman und Benicio Del Toro am Set steht, macht es sich der 57-Jährige in einem Strandcafé am Redondo Beach gemütlich. Geht doch nichts über ein paar ruhige Minuten in der Sonne.

SKIP OKTOBER

013


▶l Fame STARRING

SIDO

SIDO & B-TIGHT in Blutzbrüdaz

WAS DAS FERNSEHEN alles kann:

Durch erfrischend drastische Ehrlichkeit als Juror in Die große Chance wurde Paul „Sido“ Würdig, 30-jähriger Berliner mit Sinti-Roots, in den Augen der Austro-Öffentlichkeit vom obskuren DeutschRapper zur coolsten Sau von überhaupt. Doch jüngst sieht man das professionelle Großmaul ungewohnt kleinlaut: Ende Dezember startet Sidos erster Kinofilm, und der Hauptdarsteller, SoundtrackKomponist und Co-Drehbuchautor ist aufgeregt wie ein Quiz-Kandidat vor der Millionenfrage. Blutzbrüdaz kommt mit der klassischen RapperfilmStory – begabte Jung-Hiphopper (gespielt von Sido & B-Tight) auf dem Weg nach oben –, aber Sido verspricht einen völlig neuen Zugang. Und wenn der nur halb so wirksam ist wie seine Wortmeldungen, dann muss er nicht um sein Publikum fürchten.

DIE FETTE CHANCE Blutzbrüdaz startet voraussichtlich am 29. 12. 2011 in den österreichischen Kinos.

014

▶l TEXT: GINI BRENNER

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Die größten US-Stars aus Film und Fernsehen – und mittendrin die SKIP-Gewinnerinnen: Boardwalk Empire-Chef und Globe-Gewinner Steve Buschemi beim netten Plausch mit Kristina und Cornelia.

Wenn die Hollywood Foreign Press zur großen Gala lädt, kommen die Stars in Scharen gelaufen: Auch Natalie Portman oder Hollywood-Traumpaar Kyra Sedgwick und Kevin Bacon zählen zu den Stammgästen. FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

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Gold, wo man hinsieht – an den schönen Füßen von Olivia Wilde genauso wie in den Händen der Globe-Gewinner Christian Bale und Claire Danes. Auch Tom Hanks nahm sich gerne die Zeit, mit Kristina und Cornelia für ein Foto zu posieren.

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s 2012 P dabei! Halle Berry hat schon zwei Globes zu Hause stehen – und seit letztem Jahr zwei neue Fans: SKY & SKIP-Gewinnerinnen Kristina Bauer und Cornelia Pöltner waren begeistert von ihrer Natürlichkeit.

TRIFF DIE STARS BEIM GALA-EVENT!

SKIP-Hollywood-Korrespondentin Elisabeth Sereda wird dich und deine Begleitperson über den Roten Teppich zur Golden-Globes-Gala begleiten und anschließend von Party zu Party führen, wo sich reichlich Gelegenheiten für unbezahlbare Schnappschüsse mit euch und den Stars ergeben werden: SKIP-Fotografin Andrea Mühlwisch wird eure schönsten Momente mit ihrer Kamera festhalten.

Stars, so weit das Auge reicht – das sind die Golden Globes! Auch Black Swan-Beauty Mila Kunis und Rachel McAdams zeigen sich von ihrer schönsten Seite.

THE SKY OVER LOS ANGELES

SKIP hat für das coolste Gewinnspiel des Jahres – die Reise zu den Globes 2011 – den perfekten Partner gefunden: Sky ist genauso nahe dran an den Stars wie wir. Sky ist aufregend. Sky ist anders. Hier siehst du die Stars in ihren Kino-Blockbustern als Erster im Fernsehen – so, wie du es dir immer gewünscht hast. Aber auch Sport, Serien, Dokus etc. sind drin: Was du möchtest, wann du es möchtest – Sky ist Entertainment pur.

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FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

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▶l Festival ▶l EXKLUSIV AUS VENEDIG

Forward

TEXTE: GINI BRENNER, KURT ZECHNER, MAGDALENA MIEDL

THAT’S AMORE!!!

020

SKIP OKTOBER

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH


VENEDIG2011

CH Rock the boat. Vorsichtig lässt sich Gwyneth Paltrow, am Lido für Steven Soderberghs Thriller Contagion, aufs Taxiboot helfen – Festival-Veteran George Clooney dagegen, Regisseur des Eröffnungsfilms The Ides of March – Tage des Verrats, fühlt sich wie ein echter Lagunen-Captain.

Liebe, Leinwand, Lebensfreude: Das schönste Filmfestival von allen war heuer eine einzige ausgelassene, glamouröse LidoParty. Ein selten spannendes Programm versammelte Stars wie GWYNETH PALTROW, MATT DAMON, GEORGE CLOONEY, MADONNA, GARY OLDMAN, VIGGO MORTENSEN, EVAN RACHEL WOOD, CHRISTOPH WALTZ, KATE WINSLET, KIERA KNIGHTLEY und viele, viele mehr, die sich Venedigs unvergleichlichem Zauber hingaben – das SKIP-Team feierte fröhlich mit.

SKIP OKTOBER

021


▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW

VIGGO MORTENSEN

Ein glanzvoller Auftritt: Eine dunkle Begierde-Regisseur David Cronenberg (3. v. l.) mit seinen Darstellern Michael Fassbender, Sarah Gadon, Keira Knightley, Vincent Cassel und Viggo Mortensen vor der GalaPremiere auf dem Roten Teppich vor dem Palazzo del Cinema.

SKIP: In Eine dunkle Begierde gibt es außergewöhnlich viel Dialog für einen David-Cronenberg-Film. VIGGO MORTENSEN:: Stimmt, Freud und Jung reden sehr viel, und je länger der Film dauert, desto mehr reden sie. Aber je mehr sie sagen, desto indirekter werden sie. In vielen meiner Filme spielt sich ein großer Teil der Kommunikation über Gestik und Mimik ab. Bei diesem Film sind die Wörter die Gesten. Es ist faszinierend, wie wenig man mit vielen Worten sagen kann. Dies ist nach A History of Violence und Tödliche Versprechen – Eastern Promises nun schon Ihre dritte Zusammenarbeit mit David Cronenberg …

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

„Ich kam schon vor Drehbeginn ein paar Mal nach Wien, nur um spazieren zu gehen.“

022

SKIP OKTOBER

Nur durch viel Glück: Christoph Waltz, der ursprünglich Freud hätte spielen können, ist ja im letzten Augenblick abgesprungen, und David hat mich gefragt, ob ich das eventuell machen will. Genau wie bei Der Herr der Ringe, wo ich ganz kurzfristig dazustieß, und daraus was ziemlich Großes entstanden ist (grinst). David und ich verstehen uns inzwischen so gut, ich weiß einfach, dass ich bei ihm in guten Händen bin. Also habe ich ihm auch geglaubt, als er gemeint hat, ich könnte Freud spielen. Ich selbst war da nicht so sicher, die Rolle war ja nicht unbedingt naheliegend für mich. Ein Teil der Dreharbeiten fand in Wien statt, wie hat es Ihnen dort gefallen?


VENEDIG

COUCH HERO Im letzten Moment übernahm VIGGO MORTENSEN die Rolle als Sigmund Freud in DAVID CRONENBERGS neuem Film Eine dunke Begierde von CHRISTOPH WALTZ – ein ganz großer Glücksfall für alle Beteiligten. SKIP traf Viggo zum Gespräch über Wien-Trips, Vaterstolz und Fußballspiele, nach denen einer der klügsten und belesendsten Filmstars manchmal heulen muss wie ein kleines Kind.

Für mich als ganz großer Freud-Fan war es hochinteressant, die Berggasse entlang zu gehen, in der er gewohnt hat, oder das Stiegenhaus zu betreten, das zu seiner Wohnung führt. In der ersten Szene, in der man Freud im Film sieht, steht er genau am Fuß der Treppe, über die jahrzehntelang Menschen in Freuds Praxis hochgegangen sind. Dieselben Stufen, die er selbst täglich rauf- und runtergegangen ist. Wahnsinn. Ich kam schon vor Drehbeginn ein paar Mal nach Wien, nur um spazieren zu gehen. Freud ist ja jeden Tag stundenlang spazieren gegangen, bei jedem Wetter die Ringstraße rundherum. Und dort sehen Teile der Stadt ja immer noch genau so aus wie damals, das fand ich sehr inspirierend. Das mit den Spaziergängen habe ich übrigens beibehalten, ich bin auch heute ganz früh aufgestanden und dann lange durch Venedig gegangen. Haben Sie jemals selber Psychoanalyse gemacht? Ja, vor Jahren hab ich das mal ausprobiert. Und, hat es geholfen? Schon, es war ziemlich angenehm, mit jemandem zu reden, der das, was ich gesagt habe, total wertfrei aufgenommen hat. Der überhaupt nicht involviert war, sondern nur zuhörte, das war durchaus befreiend. Sie sind ja profunder Kenner sowohl der Schriften Freuds als auch Jungs und haben sich eingehend mit ihren Theorien beschäftigt. Beide befassten sich auch mit der kindlichen Psyche – haben sie irgendeinen Einfluss gehabt auf die Art und Weise, wie Sie Ihren Sohn (Henry Blake, geboren

1988, Anm.) erzogen haben? Wenn ich was von Freud und Jung gelernt habe, ist es das, dass man einen Menschen nicht formen kann, sondern nur begleiten. Man kann ihm dabei helfen, sich selber zu erkennen, aber niemanden grundlegend verändern. Bei Henry war es mir von Anfang an wichtig, ihm möglichst viel von der Welt zu zeigen und ihn seine eigenen Entscheidungen treffen zu lassen. Er war auch immer ein sehr aufgeweckter Bub, er liest viel und sieht sich alle möglichen Filme an. Interessiert er sich auch für Fußball? Er ist sicher nicht so verrückt wie ich (lacht). Aber ein bisschen was hat er natürlich mitgekriegt, und gaaanz zufällig ist er auch San-Lorenzo-Fan (Mortensen ist leidenschaftlicher Fan des argentinischen Erstliga-Clubs, Anm.). Letztes Jahr hatten wir ein wunderschönes gemeinsames Erlebnis. Vor Weihnachten holte ich ihn in New York von der Uni ab, wir wollten dann zu meinem Vater fahren. Und da hatte ich plötzlich eine Idee und fragte ihn: „Ich hab da einige Airline-Meilen gesammelt und wir haben noch ein paar Tage bis Heiligabend, was hältst du davon, wenn wir schnell ein Flugzeug nach Buenos Aires nehmen? Wenn wir uns beeilen, schaffen wir den Nachmittagsflug!“ Es ist sich knapp ausgegangen, wir flogen bei Schneefall weg, stiegen bei 38° Hitze in Buenos Aires aus und fuhren direkt vom Flughafen zum letzten Match der Saison – bei dem es für San Lorenzo um den Meistertitel ging. Das wichtigste Match des ganzen Jahres! Dann hat San Lorenzo verloren, aber keiner verließ nach dem Match das Stadion, alle blieben sitzen und weinten. Ich natürlich auch. Es war extrem dramatisch. Und dann sagte Henry zu mir: „Weißt du, Papa, bis jetzt war ich immer ein Anhänger von San Lorenzo. Aber jetzt, wo ich dich hier erlebt habe, bin ich ▶l KURT ZECHNER wirklich Fan!“ (lacht)

Die Sigmund-FreudPuppe in den Farben seines argentinischen Lieblings-Fußballvereins San Lorenzo, Geschenk eines Fans, ließ Viggo nicht mehr aus. Auch mit dabei: Die San-LorenzoTasche und (leider unsichtbar) die San-Lorenzo-Unterwäsche (oben).

Alle Infos zu Eine dunkle Begierde findest du auf Seite 94!

SKIP OKTOBER

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▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW

VENEDIG

SELMA BLAIR

WUNSCHLOSES UNGLÜCK In Indie-Hero TODD SOLONDZ’ neuem Film Dark Horse spielt die Hellboy-Beauty SELMA BLAIR eine antriebslose Pessimistin. Kein leichter Part für die quirlige Amerikanerin, die beim Exklusiv-Interview mit ungezügelter Coolness schwer beeindruckte. SKIP: Sie haben in diesem Film wohl das traurigste Gesicht der Filmgeschichte! SELMA BLAIR:: Das haben mir schon viele Leute gesagt (lacht). Aber ich hab eins von diesen Gesichtern, die im entstpannten Zustand irgendwie … runterhängen. Wenn ich ganz relaxt auf der Straße gehe, bleiben die Leute stehen und fragen, ob sie mich trösten können. Dabei bin ich eigentlich eine sehr fröhliche Person. Was hat Sie an der Rolle in Dark Horse gereizt? Vor allem einmal Todd. Ich habe für die Rolle unterschrieben, bevor ich das Script kannte. Wenn Todd mich will, dann werde ich immer mit Freuden mitmachen, wobei auch immer! Sie haben vor wenigen Wochen ein Baby (Arthur, Papa ist Modedesigner Jason Bleick, Anm.) bekommen – das sieht man Ihnen gar nicht an! Dankeschön! Das sagen Sie aber nur, weil Sie mich nicht nackt sehen (lacht). Ich habe für nichts Zeit, ich kann nicht joggen oder gar ins Fitnessstudio. Aber ich wüsste im Moment eh nicht, wie das gehen sollte, weil mir alles so weh tut. Es war wohl etwas bescheuert von mir, alleine mit einem sechs Wochen alten Baby hier anzureisen. Aber mir ist dieser Film so wahnsinnig wichtig, das muss gefeiert werden. Und das Baby kann ja gleich das Reisen lernen! (Da mischt sich Selmas PR-Assistentin ein: „Könntest du kurz kommen? Das Baby hat Hunger …“) Wo soll ich hin? Oh verdammt, sorry, ich komme schon! (Drei Minuten später:) So, erledigt. Der Kleine ist ein echter Vielfraß (lacht). Ist es nicht sehr schwierig, mit einem Baby einen Festival-Besuch zu organisieren? Vielleicht. Ich bin grade zu müde, um es zu beurteilen. Ich glaube, ich werde alles bereuen, was ich zu Ihnen gesagt habe (lacht). Und mir passieren immer neue bizarre Dinge. Heute früh zum Beispiel habe ich ein Outfit getragen, das, hm, sehr einfachen Zugang für das Kind erlaubte. Nur tat es das auch für den Rest der Welt (lacht). Ich saß da also vor der TV-Kamera und plauderte über den Film, dann ging ich den Kleinen stillen – und da wurde mir erst klar, dass gerade die ganze Welt meine Mon Chéris gesehen hat (lacht). Machen Sie zumindest jetzt Baby-Pause? Den Luxus kann ich mir nicht leisten. Wenn ich einen Job kriegen kann, dann nehme ich den auch. Also bitte vergebt mir, wenn ich demnächst vielleicht die schlechtesten Filme der Welt drehe – aber Mama muss ihren ▶l KURT ZECHNER Kredit zurückzahlen!

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Dark Horse

TRAGIKOMÖDIE. USA 2011. REGIE: TODD SOLONDZ. MIT: SELMA BLAIR, JORDAN GELBER, CHRISTOPHER WALKEN, MIA FARROW, JUSTIN BARTHA. Todd Solondz (Happiness) erzählt die Liebesgeschichte von Miranda (Blair) und Abe (Gelber). Er fährt einen dicken SUV, liebt Fast Food und alles, was auffällt – sie ist zynisch, pessimistisch und verschroben. Doch sie finden zusammen – oder auch nicht. Ö-START: STEHT NOCH NICHT FEST.

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

„Es war wohl etwas bescheuert von mir, alleine mit einem sechs Wochen alten Baby hier anzureisen.“


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▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW

EVAN RACHEL WOOD

KNOCK ON

WOOD Ihre ersten internationalen Schlagzeilen bekam EVAN RACHEL WOOD für ihre Beziehung mit MARILYN MANSON – mittlerweile macht die 24-Jährige vor allem durch Talent von sich reden. In Venedig war sie umjubelter weiblicher Star von GEORGE CLOONEYS Eröffnungsfilm, SKIP traf sie im Hotel Excelsior.

Evan Rachel Wood, Jahrgang 1987, spielte mit sieben Jahren ihre erste Rolle in einem TVFilm. „Ich wollte immer Schauspielerin sein. Ich kann mir nicht vorstellen, was anderes zu machen.“

SKIP: Sie haben sichtlich großen Spaß hier – gestern bei der Gala-Premiere haben Sie für die Fotografen ein paar sehr sexy Posen hingelegt! EVAN RACHEL WOOD:: Na klar – wenn schon, denn schon (lacht)! Ich bin beim Filmfestival von Venedig, da macht man keine halben Sachen. Bei der Afterparty hab ich dann sogar noch gesungen! Wie sind Sie eigentlich im Team von The Ides of March – Tage des Verrats gelandet? Ganz simpel: George Clooney hat mich angerufen! Das war wirklich ein toller Tag, das kann ich Ihnen sagen. Das Telefon hat geläutet, und es war George Clooney, der mich fragt, ob ich in seinem Film mitspielen will. Dabei hat er mit mir gesprochen, als würden wir uns schon seit Jahren kennen. Klar hab ich sofort ja gesagt!

Geht es am Set wirklich so wild zu, wie man hört?

„Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich eines Tages Sex simulieren muss, während George Clooney dabei zusieht!“ 026

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FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

Wie ist es, mit ihm zu drehen? Kann man irgendwann vergessen, wer er ist, und ihn nur als Regisseur sehen? Klar! Naja, nicht ganz (lacht). Aber es ist so easy, mit ihm auszukommen, da vergisst man das irgendwann tatsächlich. Bis man nach Venedig kommt. Der Typ ist ja ein Gott in Italien! Da fällt einem erst wieder ein: Ahja, das ist ja George Clooney!


VENEDIG Es war eine rauschende Festival-Eröffnungsnacht. The Ides of March – Tage des Verrats-Regisseur George Clooney mit seinen Darstellern Evan Rachel Wood, Philip Seymour Hoffman, Marisa Tomei, Paul Giamatti und Drehbuchautor Grant Heslov. Nach dem Film gabs für das Team noch eine Gesangseinlage von Evan Rachel – und eine gepflegte Runde im Hotelpool. Samt der teuren Gala-Robe, Ehrensache.

Es war auf jeden Fall nie langweilig. Man musste jeden Tag damit rechnen, früher oder später in einem Pool oder einem See zu landen. Und einmal hat er mich dabei erwischt, als ich bei einem Justin-Biber-Song mitgesunggen und -getanzt habe, und hat das natürlich sofort gefilmt. Seither erpresst er mich damit und droht mir, das als Bonus auf die DVD zu pappen (lacht). Die Charaktere im Film sind alle sehr ambivalent – nur Ihre Filmfigur ist das einzige wirkliche Opfer. Sehen Sie das auch so? In gewisser Weise schon. Sie steht unter viel mehr Druck, als angesichts dessen, was passiert ist, irgendwie gerechtfertigt wäre. Die Situation erscheint ihr ausweglos, obwohl sie es nicht ist – aber sie kann sich an niemanden um Rat und Hilfe wenden, aus politischen Gründen einerseits und wegen der strengen religiösen Auffassungen ihrer Familie andererseits. Religion und Politik sollten nie über ein Leben bestimmen, geschweige denn die Möglichkeit haben, es zu zerstören. Eigentlich sollten sie ja fürs Gegenteil zuständig sein.

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

Interessieren Sie sich für Politik? Zur Zeit fällt mir das schwer, die Politik frustriert mich ziemlich. Ich kann mich mit keiner Partei identifizieren. Das ganze System müsste sich grundlegend ändern, bevor eine einzelne Person tatsächlich Veränderungen bewirken könnte. Selbst Politiker mit den besten Absichten sitzen früher oder später zwischen den Stühlen. Hinter den Kulissen ist die Politik ein einziges großes Spiel, bei dem ständig faule Kompromisse gemacht werden. Ich finde viel von dem, was

Georges Filmfigur sagt, sehr inspirierend – ich wünsche mir, dass sowas einmal vom einem echten Politiker kommt. Glauben Sie nicht, dass George einen sehr guten Präsidenten abgeben würde? Tja ... ich würde ihn jedenfalls sicher wählen (lacht). Hier beim Festival sehen wir Sie auch in Todd Haynes’ TV-Mehrteiler Mildred Pearce – mit Ihrer ersten richtigen Nacktszene überhaupt. Stimmt es, dass Co-Star Kate Winslet Sie dabei gecoacht hat? Ja, das stimmt tatsächlich. Ich hatte einen ziemlichen Bammel davor und hab lange mit ihr darüber gesprochen. Kate hat schließlich schon, äh, alles gemacht (lacht)! Und sie hat mir das alles ganz deppensicher erklärt, und während wir gedreht haben, stand sie hinter der Kamera, hat am Monitor gecheckt, ob alles gut aussieht, und mir dann den Daumen hoch gezeigt. Ist Ihnen mit dieser Profi-Vorbereitung die Sexszene mit Ryan Gosling in The Ides of March schon etwas leichter gefallen? Ein bisschen. Aber auch deshalb, weil ich mich mit Ryan wirklich sehr gut verstanden habe. Aber ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich eines Tages Sex simulieren muss, während George Clooney dabei zusieht. Und jetzt ist das mein Job (lacht).

The Ides of March – Tage des Verrats

POLITDRAMA. USA 2011. REGIE: GEORGE CLOONEY. MIT: RYAN GOSLING, EVAN RACHEL WOOD, GEORGE CLOONEY, PAUL GIAMATTI, PHILIP SEYMOUR HOFFMAN. Schlafe nie mit der Praktikantin! Das ist oberste Regel von Präsidentschaftskandidat Mike Morris (Clooney) und seinen PR-Profis Paul Zara (Hoffman) und Stephen Meyers (Gosling). Doch dann hat Praktikantin Molly (Wood) ein Problem … Ö-Start: 23 12 2011

Ziemlich sexy gehts aber auch bei der Fantasy-TV-Serie True Blood zu, in der sie eine Vampir-Königin spielen. Das macht sicher höllischen Spaß? Total! Blut und Titten überall, und die Kollegen sind alle so nett. Und so gutaussehend! So lässt sichs echt arbeiten. ▶l KURT ZECHNER

Richtig anzüglich: Regisseur und Präsidentschaftskandidaten-Darsteller George Clooney mit seinen Ides of March-Ladies Evan Rachel Wood und Marisa Tomei beim Photocall.

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▶l Festival

SPLITTER

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Grinsekater mal zwei. JAMES FRANCO präsentierte in Venedig gemeinsam mit seinem Hauptdarsteller VAL LAUREN seine Regiearbeit Sal, ein Film über den letzten Tag im Leben des zweifach Oscar-nominierten Schauspielers SAL MINEO (... denn sie wissen nicht, was sie tun, Exodus), der 1976 unter nach wie vor ungeklärten Umständen von einem Pizzaboten ermordet wurde.

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Zwei Mann, ein Film. Als Familienprojekt haben sich Regisseurin AMI CANAAN MANN und ihr Vater und Produzent MICHAEL MANN mit Texas Killing Fields ein reichlich düsteres Thema ausgesucht: Der MysteryThriller kreist um eine (real existierende) sumpfige Gegend in Texas, in der in den letzten Jahrzehnten über 60 Mordopfer verschiedener Täter gefunden wurden.

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Small screen, big time. Jurymitglied TODD HAYNES (ganz rechts mit den Darstellern GUY PEARCE, EVAN RACHEL WOOD und KATE WINSLET) feierte in Venedig die LeinwandPremiere seines Fernseh-Fünfteilers Mildred Pierce, einer Neuadaptierung des gleichnamigen Romans von JAMES M. CAIN. 1945 brachte die erste Verfilmung JOAN CRAWFORD in der Titelrolle einen Oscar, diesmal gabs Emmys für Pearce und Winslet, und zu sehen gibts beide Werke auch bei der VIENNALE.

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Schamlos. In STEVE McQUEENS Hunger (2008) verlor MICHAEL FASSBENDER als

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IRA-Häftling im Hungerstreik jede Menge Kilos, in Shame ließ er für McQueen nach dem Skript von ABI MORGAN die Wäsche fallen. Die Rolle eines sexsüchtigen Bürohengstes mit Bindungsangst bescherte Fassbender immerhin den Darstellerpreis in Venedig.

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Gesundheit! Für den Pandemiethriller Contagion (mit Paranoia-Garantie!) versammelte Regisseur STEVEN SODERBERGH (ganz rechts) einen prächtigen All-Star-Cast – von dem sich ein großer Teil gern nach Venedig einladen ließ. Brav aufgereiht: Die Produzenten STACEY SHER und GREGORY JACOBS, außerdem NeoGlatze MATT DAMON, GWYNETH PALTROW und LAURENCE FISHBURNE. Warum der Rest gefehlt hat? Verkühlung, vermutlich.

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smartbob: die neue, geniale tarifformel für dein smartphone. ohne bindung und ohne versteckte kosten. nur bis 31.10. 1000 minuten, 1000 sms und 1000 mb österreichweit in alle netze. jede weitere minute oder sms 4 cent. alle weiteren angefangenen 1000 mb nur 4 euro. taktung 60/60 bzw. 64 kb. mehr unter www.bob.at oder 0800 680 680

▶l TEXT: GINI BRENNER, MAGDALENA MIEDL, KURT ZECHNER FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH


▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW

DAVID BYRNE

Once in a lifetime: SKIP bat FestivalJurymitglied, Multitalent, Pop-Legende (Talking Heads) und Indie-Filmemacher (True Stories) DAVID BYRNE zum Talk beim Swimmingpool des noblen Hotel Excelsior am Lido.

SKIP: Sie sind heuer Mitglied der Jury bei einem der wichtigsten Filmfestivals der Welt. Wie ist das, als erfahrener Künstler über die Werke anderer zu urteilen? DAVID BYRNE: Es ist sehr interessant. Das Niveau der Filme ist hoch, die anderen Jury-Mitglieder sind toll, wir diskutieren sehr angeregt. Und mehr darf ich auch schon nicht darüber verraten. Sie sind großer Filmfan, nicht wahr? Ja, ich schaue mir sehr viel an. Nur der ganze Gossip drumherum geht komplett an mir vorüber. Keine Ahnung, wer gerade in ist oder mit wem zusammen (lacht).

Ain’t no pooling around: Musikgenie, Fahrradfan & Jury-Mitglied David Byrne mit Musikfan, Fahrradfahrer & SKIP-CR Kurt Zechner.

Sie haben ja auch Filme gedreht, aber nach Ihren vielversprechenden True Stories 1986 passierte auf diesem Gebiet nicht mehr viel. Warum? Ich habe mich damals zu sehr in dieses L.A.-Ding verwickeln lassen (lacht). Gleich nach True Stories wollte ich weitermachen, aber dann fand ich mich auf einmal nur mehr in irgendwelchen Meetings. Ein ganzes Jahr lang ging das so, bis mir klar wurde, dass ich so nicht arbeiten kann. Aber jetzt, wo tolle Kameras so billig sind und man auf dem eigenen Computer schneiden kann … vielleicht versuch ichs ja noch mal! Ich fühle mich jedenfalls sehr inspiriert von dem, was ich hier beim Festival sehe. Mit den Talking Heads haben Sie in den 70ern und 80ern den Indie-Pop maßgeblich geprägt und sind einer der bekanntesten Köpfe anspruchsvoller Popmusik geblieben. Haben Sie manchmal das Gefühl, dass Pop sich nicht mehr weiterentwickelt? (lacht) Ich höre ständig neue Dinge. Man muss nur die Ohren offenhalten. James Blake z. B. finde ich grad ganz super. Was der macht, kannte ich bisher so noch nicht. Aber wenn man sich die heutigen Charts anhört, dann klingt das wirklich genau gleich wie

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„Wenn man sich die heutigen Charts anhört, dann klingt das wirklich genau gleich wie in den Eighties.“

in den Eighties. Manchmal sind die Songs für sich genommen gut, aber kreativ ist das alles irgendwann steckengeblieben. Gehen Sie immer noch zu Konzerten? Ja klar! Auch wenn ich mich dort oft sehr alt fühle. Ich frage mich immer, wo eigentlich die anderen Musiker meiner Generation stecken – bin ich wirklich der Einzige, der sich noch aktiv Musik anhört? Wahrscheinlich hören die nur noch faden Lounge Jazz zu Hause … Stimmt. Oder müssen sich um die Kinder kümmern (lacht). Mit welchen Musikern von damals haben Sie noch Kontakt? Mit Brian Eno natürlich, ich habe ja erst vor drei Jahren mit ihm eine Platte gemacht. Mit einigen anderen auch – aber eigentlich besteht mein Bekanntenkreis eher aus jüngeren Musikern. Die sind meist kreativer. Werden Sie nie nostalgisch? Nein. Höchstens, was das Business betrifft. Denn als die Talking Heads wirklich erfolgreich waren, war das mit dem Geld halt recht einfach. Ich konnte sagen: „Ich habe eine tolle Idee für ein Video“, und das wurde dann genau so umgesetzt, mit genau den Leuten, die ich mir dafür gewünscht habe. Das war schon sehr angenehm. Aber mir gehts auch heute gut, ich kann mich nicht beklagen. Für junge Künstler ist es viel schwieriger. Niemand kennt sie, sie verdienen kein Geld mit ihren CDs, es kostet viel Geld, zu touren. Drängt es Sie selbst noch auf die Bühne? Ja, klar, ich mach das immer noch gern. So alle zwei, drei Jahre denk ich mir “Ok, jetzt ists wieder mal Zeit.” Aber ich machs nur, ▶l KURT ZECHNER wenn ich auch neues Material habe.

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

ARTISTS ONLY


▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW

VENEDIG

MADONNA

Madonna die Große präsentierte in Venedig ihr Langfilm-RegieDebüt und Herzensprojekt W.E., die Geschichte des britischen Königs Edward VIII, der für seine große Liebe auf die Krone verzichtete. Würde MADONNA nicht passieren!

OPEN YOUR HEART SKIP: Was hat Sie an der Love Story zwischen dem britischen König und der amerikanischen Society-Lady so fasziniert, dass Sie einen Film draus machen wollten? MADONNA: Ich wollte der Frage auf den Grund gehen, warum jemand diese einzigartige Machtposition aufgibt, um mit jemandem zusammen sein zu können. Würden Sie, die Queen of Pop, jemals Ihren Thron aufgeben für einen Mann, oder eine Frau? Nein. Ich kann beides haben. Oder alle drei (lacht). Im Film gibt es zwei Handlungsebenen, Edward und Wallis einerseits und die junge Wally andererseits, die aus der Gegenwart in die Vergangenheit blickt … Ich war nie interessiert daran, einfach ein straightes Biopic zu machen, weil die Wahrheit immer subjektiv ist. Man kann nichts und niemanden objektiv porträtieren. Also habe ich die Geschichte von Wally erfunden, durch deren Augen die Geschichte erzählt wird.

Wallis Simpson war eine Celebrity ihrer Zeit, und es war und ist sehr gebräuchlich, Celebrities auf wenige Attribute zu reduzieren – und man darf dann nicht mehr sein als das. Ich kenne das ja auch aus meinem Leben sehr gut. Viele Leute konnten damals nicht verstehen, dass der König sich für sie und gegen die Krone entschieden hat. Das hat die Geschichte Engands verändert, vielleicht die der ganzen der Welt. Einige haben das nicht so gut aufgenommen. Die Filmmusik reicht von Yann Tiersen bis zu den Sex Pistols – haben Sie nie überlegt, den Soundtrack zumindest teilweise selbst zu schreiben? Klar, wenn ich mich klonen könnte, hätte ich auch den Soundtrack geschrieben. Aber ich hatte schlicht keine Zeit dafür. Ich wollte mich auf die Arbeit als Regisseurin konzentrieren und das mit der Musik für diesmal jemand anderem überlassen. Und ich finde, der Soundtrack ist großartig geworden.

„Irgendwann schien der Sprung vom Songschreiben zum Drehbuchschreiben naheliegend.“

Venice loves Madonna: Soviel Jubel von den Fans gabs heuer nur noch für Stammgast George Clooney.

Sie waren mit zwei sehr berühmten Regisseuren verheiratet – hat Sie das beim Filmemachen irgendwie beeinflusst? Ich war mein ganzes Leben lang Filmfan. Und ich habe mich schon immer in erster Linie als Geschichtenerzählerin gesehen, und irgendwann schien der Sprung vom Songschreiben zum Drehbuchschreiben naheliegend. Ja, und ich habe mich offensichtlich immer schon W.E. zu kreativen Menschen hingezogen LIEBESDRAMA. REGIE: MADONNA. MIT: ANGELA RISEBOROUGH, gefüht. Deshalb hab ich auch Sean Penn ABBIE CORNISH, JAMES D’ARCY, OSCAR ISAAC. Die junge Wally (Abbie und Guy Ritchie geheiratet, zwei sehr Cornish) lebt in Überfluss und Unglück: Ihr Ehemann ist ein wohlhabender Arzt, der sie nicht liebt. Wally flüchtet sich in stylishe Tagträume von der talentierte Regisseure, und die haben mich unsterblichen Love Story von Edward VIII, der für seine große Liebe auf den beide nach Kräften ermutigt, meinen Weg Thron verzichtet hat. Ö-START: STEHT NOCH NICHT FEST ▶l GINI BRENNER zu gehen.

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

Wallis Simpson wird bis heute in Filmen oder Büchern oft eher negativ gezeichnet. Gings Ihnen auch ein bisschen darum, diese ungewöhnliche Frau zu rehabilitieren? Ich wollte sie vor allem als menschliches Wesen darstellen.

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▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW

DANIEL BRÜHL

DANIEL DÜSENTRIEB DANIEL BRÜHL, Sohn eines Deutschen und einer Spanierin, ist in beiden Kulturen akzentfrei zu Hause, wie er im spanischen Sci-fi-Drama Eva beweist. Mit SKIP sprach er über Genrekino, den Ed-Wood-Moment und sein Hollywood-Engagement als Niki Lauda.

Zurück in die Gegenwart: Eva-Regisseur Kike Maíllo (2. v. l.) mit seinen Darstellern Alberto Amman, Daniel Brühl, Lluís Homar und der jungen Clàudia Vega, die im Film eine hochentwickelte Androidin spielt.

„Ein Roboter-Movie made in Spain?? Ich hatte anfangs echt meine Zweifel.“ Eva ist ein sehr ungewöhnlicher Film. Wie sind Sie zu diesem Projekt gekommen? Ich wollte schon so lange mal einen Sci-fi-Film drehen, aber in Deutschland gibt es keine richtige Genrefilm-Szene, irgendwie funktioniert das nicht. In Spanien schon, es gibt da eine Menge junger, talentierter Regisseure. Tja, und einer davon, Kike Maíllo, hat mir das Drehbuch zu Eva geschickt. Allerdings – ein Roboter-Movie made in Spain?? Da hatte ich anfangs echt meine Zweifel.

Gerade visuell ist Eva sehr beeindruckend ... Ja, die Kombination aus Seventies-Ambiente mit total futuristischen Elementen ist großartig. Und das Ganze in einer Schneelandschaft! Ein spanischer Film, der im Schnee spielt, das ist etwas ganz Besonderes. Wo haben Sie gedreht? In La Brévine in der französischen Schweiz. Es ist f*cking kalt dort, der kälteste Platz in ganz Europa, kälter als im hohen Norden. Man nennt die Gegend auch das europäische Sibirien. Mit Recht.

Sorry für den üblen Witz – aber bald wird Ihnen wieder ordentlich heiß werden, Sie spielen ja demnächst Niki Lauda in Ron Howards Rennfahrer-Drama Rush … (lacht) Ja, im Februar werden wir zu drehen beginnen, die Vorbereitungen beginnen gleich nach Venedig. Als Erstes gehts ab zum Nürburg-Ring zu einem Oldtimer-Rennen, und dann werde ich auch einige echte Rennfahrer kennenlernen, auch Niki Lauda selber, ich bin schon ganz aufgeregt! Niki Lauda ist eine österreichische Legende, haben sie Angst, dass sie als Deutscher mit Vorurteilen kämpfen werden müssen? Na wenigstens bin ich kein Amerikaner (lacht). Und ich lebe in Berlin, weit weg von Österreich – wenn ichs vermassle, komm ▶l GINI BRENNER ich einfach nicht mehr nach Wien.

Eva

SCI-FI-DRAMA. SPANIEN 2011. REGIE: KIKE MAÍLLO. MIT: DANIEL BRÜHL, MARTA ETURA, LLUÍS HOMAR, CLÀUDIA VEGA, ALBERTO AMMAN. Der Wissenschaftler Álex (Brühl) kommt nach zwölf Jahren zurück an seine alte Uni, um sein Projekt eines selbständig denkenden Roboters zu vollenden. Dort trifft er auf seine große Liebe (Etura) und deren 11-jährige Tochter … Innovative, visuell umwerfende Sci-fi im Schnee. Ö-START: STEHT NOCH NICHT FEST.

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

SKIP: Sie wechseln im Kino mühelos zwischen Deutsch, Spanisch, Englisch … in welcher Sprache können Sie eigentlich nicht schauspielen? DANIEL BRÜHL: Leider gibt es da schon ein paar (lacht). Ich hätte gern einen eingebauten Sprach-Chip, der es mir ermöglichen würde, alle Sprachen der Welt zu sprechen. Das wäre wunderbar.

Warum? In Spanien gibts keine Budgets, wie sie ein Spielberg hat. Und wenn bei Special effects gespart wird, wirds schnell sehr trashig. Und als ich die ersten Shots aus der Post Production gesehen habe, hat das wie Ed Wood ausgesehen. Ich hab gedacht: „Verdammt, jetzt bin ich im Arsch, ich spiele die Hauptrolle im schlechtesten Film des Jahres!“ (lacht). Aber das waren nur Entwürfe, die fertigen Szenen haben mich umgehauen. Ich weiß nicht, wie die das gemacht haben mit dem Mini-Budget, das sind echte Genies.


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SPLITTER ▶l TEXT: GINI BRENNER, MAGDALENA MIEDL, KURT ZECHNER

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

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Veteranentreffen. Der 80-jährige Filmemacher ERMANNO OLMI engagierte für seinen sozialkritischen, christlich motivierten Film Il villaggio di cartone (Das Dorf aus Karton) erfahrene Kräfte: RUTGER HAUER (66) und MICHAEL LONSDALE (80). Lonsdale spielt in dem Film einen Priester, der in seiner Kirche Einwanderer beherbergt und dafür mit der Obrigkeit Probleme bekommt.

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Beast & Beauty. AL PACINO, mit fragwürdiger Frisur und noch fragwürdigerem Teint, präsentierte in Venedig seine Interpretation von OSCAR WILDES kontroversiellstem Stück Salome. Hauptrolle in Wilde Salome spielt die derzeit allgegenwärtige – und gar nicht fragwürdige – JESSICA CHASTAIN.

Drei ist einer zuwenig. In ROMAN POLANSKIS Kammerspiel Der Gott des Gemetzels spielen JOHN C. REILLY, KATE WINSLET, CHRISTOPH WALTZ und die leider abwesende JODIE FOSTER zwei gutbürgerliche Ehepaare, die beim Diskutieren über ihre unartigen Söhne im Laufe von gerade 79 Filmminuten von zivilisierten New Yorkern zu blindwütigen Raufbolden werden. Am Lido verhielten sich die Hauptdarsteller aber wieder äußerst gesittet, speziell beim Autogramme schreiben fiel Christoph Waltz mit untadeligem Benehmen auf.

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Dirty Mama. Dass die beiden gar so verrucht dreinschauen, hat durchaus was mit dem Film zu tun: In Un été brûlant spielt Regisseurssohn LOUIS GARREL einen jungen Künstler und MONICA BELLUCCI seine reife Geliebte – und Papa PHILIPPE GARREL hat mitgefilmt, wie die beiden sich lustvoll in den Laken wälzen. Creepy? Ach wo ...

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Selten so gelacht. In seinem reichlich langatmigen Drama 4:44 Last Day on Earth lässt Indie-Enfant Terrible ABEL FERRARA für seine junge Partnerin SHANYN LEIGH und WILLEM DAFOE, der im Film ihren Ehemann spielt, gefühlte 24 Stunden lang die Welt untergehen. Erfreulich, dass der Photocall zum Film doch etwas kurzweiliger verlief.

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▶l Festival exklUSiV-inTerVieW

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WIllIAM FrIedKIn

Wo ist der Killer? Regisseur William Friedkin mit Emile Hirsch beim Killer Joe-Photocall in Venedig, der mörderische Matthew McConaughey hat es dieses Jahr leider nicht an den Lido geschafft.

Kill, Bill! nächstes Jahr wird regielegende WIllIAM FrIedKIn (der exorzist, French Connection) in Wien eine Oper inszenieren – davor zeigte er in Venedig mit dem ultraharten killer Joe, dass er das Thiller-Handwerk auch nicht verlernt hat.

SKIP: Sie haben gemeint, dass Killer Joe eine Version des Aschenputtel-Märchens sei. ein origineller Vergleich … William Friedkin: na ja, es ist eine sehr verdrehte Version (lacht). aber junge mädchen überall auf der Welt träumen doch von ihrem märchenprinzen. Und dann enden die meisten mit irgendeinem doofen lümmel als ehemann. Unsere Filmfigur des Joe, die matthew mcConaughey verkörpert, ist für das mädchen ja tatsächlich ein märchenprinz: er ist höflich, respektvoll, romantisch. die Tatsache, dass er auch leute umbringt, verkommt da fast zur nebensache (lacht).

„Stil ist nicht wichtig, wenn eine Geschichte Substanz hat.“

Killer Joe ist ziemlich brutal. Hatten Sie nie bedenken, zu weit zu gehen? ich finde den Film nicht sooo brutal. Wie arg man etwas findet, liegt halt immer im auge des Betrachters. manche regisseure wären vielleicht weniger weit gegangen, viele aber eher noch viel weiter. ein Skript sagt dem regisseur ja nicht, wie viel er zeigen soll. in Bill Blattys drehbuch zu der exorzist stand damals zum Beispiel, dass die dämonische

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Stimme „grausig“ sein muss, „der schlimmste vorstellbare unmenschliche laut“. Und dann musst du das als regisseur interpretieren: Wie könnte das klingen? Genauso habe ich bei killer Joe versucht, den absichten der Geschichte so weit wie möglich zu entsprechen. Und im endeffekt, auch wenn ich es nicht beabsichtigt habe, ist es doch ein tief moralischer Film geworden. also quasi nicht weil, sondern obwohl ich regie geführt habe (lacht). Sie sind längst nicht nur mehr beim Film zu Hause, sondern auch erfolgreicher Opernregisseur. Im März werden Sie sogar nach Österreich kommen, um im theater an der Wien Hoffmanns erzählungen zu inszenieren. Wie geht das für Sie zusammen? in jedem Fall lerne ich von beidem. Wenn ich einen Film mache, profitiere ich sehr von den erfahrungen meiner Opernarbeit. im Prinzip hat mir die Oper beim Film lust gemacht, simpler zu arbeiten. Und wirklich gute Opernsänger sind wie wirklich gute Schauspieler. die wollen beide das Gleiche: Opernsänger wollen nicht einfach rauskommen und ein konzert abliefern, nein, die wollen eine rolle spielen. deshalb brauchen sie auch eine inszenierung, die funktioniert. Haben Sie nach fast einem halben Jahrhundert Filmbiz eigentlich so etwas wie einen bewussten eigenen Stil entwickelt? Ganz ehrlich, Stil ist nicht wichtig, wenn eine Geschichte Substanz hat. aber die meisten Filme heute, speziell die amerikanischen, scheinen den Stil höher als die Substanz zu bewerten. deshalb mache ich wohl so wenig Filme: ich habe zu wenig Style, um wie viele andere einfach einen Film über nichts ▶l kUrT ZeChner zu machen (lacht).

Killer Joe

Thriller. USA 2011. regie: WilliAm Friedkin. miT: mATTheW mcConAUghey, emile hirSCh, ginA gerShon, JUno Temple, ThomAS hAden ChUrCh. Chris (Hirsch) hat Spielschulden, also verkauft er sexy Schwesterchen dottie (Temple) an auftragskiller Joe (mcConaughey), um an die lebensversicherung seiner mutter (Gershon) heranzukommen … brutal, wild, witzig. Ö-StArt: SteHt nOcH nIcHt FeSt


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▶l Festival Exklusiv-interview

gary oldman

Der Spion, der aus der Gala kam: Gary Oldman mit seinen Co-Stars Colin Firth und Benedict Cumberbatch (l.) und beim Photocall mit John Hurt, Firth, Svetlana Khodchenkova, Cumberbatch und Mark Strong.

SKIP: George Smiley, die Hauptfigur aus Dame König As Spion, ist so eine Art Antithese zu James Bond … Gary Oldman: Bonds Welt ist eine Fantasiewelt. Ich meine, was soll das sein – ein Geheimagent, der sich prinzipiell mit seinem echten Namen vorstellt? Und das gleich zweimal, für alle, dies beim ersten Mal nicht mirgekriegt haben? „Bond, James Bond.“ (lacht) Unser Film ist sicher näher an dem, wie es wirklich war. Autor John le Carré war ja selber Spion, und seine Bücher sind sehr verschieden von den James BondRomanen von Ian Fleming – der selber nie Spion gewesen ist. Die Leute in Carrés Welt sind von Berufs wegen anonym. Ihren Kollegen, ihren Feinden und sogar ihren Familien gegenüber. Es muss eine sehr seltsame Art der Existenz gewesen sein. Le Carré hat erzählt davon, wie es ist, undercover zu arbeiten, und wie man sich dabei auch ständig in einem Zustand der Paranoia befindet. Le Carré hat ja auch sehr eng mit dem Filmteam zusammengearbeitet … Ja, und das, obwohl er sich lang gegen eine Kinoversion gesträubt hat. Er war recht enttäuscht von früheren Verfil-

In vielen Szenen in Dame König As Spion passiert sehr viel in einem einzigen Blick von Ihnen … Bisher wurde ich ja meistens für Rollen engagiert, in denen meine Performances eher extrovertiert und sehr körperlich waren. Deshalb fand ich es großartig von Tomas, dass er von Anfang an ausgerechnet mich in dieser Rolle gesehen hat. Man ist ja immer abhängig von der Vorstellung eines Regisseurs, der einen engagiert, und schnell landet man in einer gewissen Schiene, bis jemand einmal mehr Fantasie beweist und einem eine untypische Rolle gibt. So wie auch Chris Nolan, der Sie in den Batman-Filmen als Comissioner Gordon besetzt hat? Ja, ganz genau. Eigentlich hab ich ihm die Rolle als George Smiley zu verdanken. Chris hätte mich auch als Bösewicht besetzen können, anstatt dessen gab er mir die Rolle als Commissioner Gordon. Es war eine große Freude für mich, einmal nicht die Wände rauf- und runterhüpfen zu müssen. Es ist sehr schön, Sie endlich wieder mal in einer Hauptrolle zu sehen! Mich hat es auch gefreut. Das schöne an einer Hauptrolle ist ja, dass man dabei Gelegenheit hat, mit so gut wie jedem der Beteiligten zusammenzuarbeiten. Ich habe mit Colin Firth gespielt, mit John Hurt, mit Tom Hardy ... wunderbar. Ich drehe gerade The Dark Knight Rises – natürlich spiele ich wieder Commissioner Gordon – und kriege es nur mit einem Bruchteil des Casts zu tun, eine Menge sehe ich nicht mal, das ist schade. Man ist dort nur ein kleiner Teil des Ganzen. An einer Hauptrolle ist das Schöne, dass man jeden Tag arbeitet und sich wirklich wichtig fühlen kann (grinst). Man wird auch nicht so abgelenkt von Sachen wie … dem Filmfestival von Venedig (lacht).

mungen seiner Bücher, das hat er mehrmals öffentlich gesagt. Und er wollte nicht, dass Regisseur Tomas Alfredson einfach das Buch auf die Leinwand bringt – denn das gibt es ja eh schon. Er sollte seine eigene Vision umsetzen. Konnten Sie irgendwelche Ähnlichkeiten zwischen Ihnen und Smiley entdecken? Nein. Le Carré hat eine wunderbare Figur kreiert, die ich interpretiere, weil ich damit meinen Lebensunterhalt verdiene. Klar weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn einem das Herz gebrochen wird, wenn man betrogen wird. Aber das tun wir doch alle … mehr oder weniger. Ich bin 53 Jahre alt, habe ein ziemlich wildes Leben gehabt und einige Erfahrungen gesammelt. Und die sind mein Werkzeug, wenn ich schauspiele.

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SKIP Oktober

Als Sie 1997 Ihre erste eigene Regiearbeit Nil by Mouth präsentierten, haben Sie gemeint, Blockbuster-Rollen wie damals der Bösewicht in Air Force One würden Ihnen helfen, Ihre eigenen Projekte zu finanzieren. Sehen Sie das heute nach Harry Potter oder Batman immer noch so?

fotos: Andrea Mühlwisch

„Klar weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn einem das Herz gebrochen wird, wenn man betrogen wird.“


laut und heftig begann GAry OLDMAN seine Kinokarriere. Seine Performances in Sid and nancy oder das fünfte Element begründeten seinen ruf als durchgeknallter Bad Boy. aber Gary Oldman ist auch ein meister der feinen nuancen – in der furiosen romanverfilmung dame König as Spion ebenso wie im SKIP-Interview.

SPY GAMES Teilweise. Gerade die Potter-Filme oder Chris nolans Batmans sind ja kein Trash, die sind die Crème de la Crème der Blockbuster. die Gage ist toll, in der Tat – die können sich das auch leisten – aber das macht die Filme nicht schlecht. Und diese Parts geben mir mehr Zeit für mich und meine Familie. Ich komme mit dem Geld länger aus als bei einer kleinen Indie-Produktion, und das heißt, dass ich auch ein Vater sein kann, das ist mir sehr wichtig. aber meine Buben werden eh älter. dame König as Spion hat mich vier monate sehr intensiver arbeit gekostet, das hätte ich noch vor kurzem nicht machen wollen. Vier monate sind eine lange Zeit für ein Kind. Haben Sie als kleiner bub eigentlich davon geträumt, Spion zu sein? nein, ich wollte Fußballprofi werden. Ich war ziemlich gut! Und warum ist daraus nichts geworden? Ich habe die mädchen entdeckt (lacht). Aber stehen die nicht eh auf Fußballspieler? Schon, aber wenn man 14 ist und die mädchen entdeckt hat, will man nicht mehr trainieren und Fußball spielen, und dann ist es schnell vorbei mit der Karriere. Also haben Sie dann die Schauspielerei gewählt als praktischeren Weg, bei den Mädels eindruck zu schinden? Es hat sicher geholfen (lacht). Ich glaube allerdings nicht, dass mir die rolle als George Smiley auf diesem Gebiet sehr viel bringt.

fotos: andrEa müHlWISCH

Das würde ich nicht so sehen ... Stimmt, es soll ja tatsächlich Frauen geben, die auf ruhigere ▶l GINI BRENNER Typen stehen.

Dame König As Spion

AGENtENKRIMI. GB/D/f 2011. REGIE: toMAs ALfREDsoN. MIt GARY oLDMAN, CoLIN fIRtH, JoHN HURt, toM HARDY. london in den 70ern. nach einer missglückten mission wurde agent George Smiley (Oldman) zwangspensioniert. doch dann wird offensichtlich, dass einer seiner Ex-mI6-Kollegen für den KGB arbeitet – und Smiley soll herausfinden, welcher. Verfilmung des John le Carré-Bestsellers. Ö-StArt: 02 02 2012


▶l Festival PORTRÄT

WILLEM DAFOE SOUVERÄN in allen Disziplinen. Ob fieser

Green Goblin in Spider-Man oder einsamer Protagonist in Angelopoulos’ elegischem Dust of Time, ob Polizist, Zuhälter oder kauziger Einzelgänger: Willem Dafoe widmet sich jeder Rolle mit Haut und Haar. Selten jedoch war das so wörtlich zu verstehen wie im neuen Film 4:44 Last Day on Earth seines alten Spezis Abel Ferrara: Hier spielt Dafoe mit Ferraras Freundin Shanyn Leigh ein Liebespaar, das gemeinsam dem Weltuntergang entgegenbangt. Zwischen Hysterie, Abgeklärtheit, Streit und Abschiedstränen haben sie viele, viele Male Sex, und Abel Ferraras Kamera bebildert minutiös die Leidenschaft der beiden. Ist das seltsam? Nicht für einen wie Dafoe, der auch dann Profi bleibt, wenn er sich mit der Geliebten des Regisseurs auf der Matratze wälzt. Er muss ohnehin üben, der nächste Nacktauftritt wurde ihm bereits angeboten: Lars von Trier will Dafoe, der bereits in Antichrist hüllenlos malträtiert wurde, für seinen „Pornofilm“ Nymphomaniac engagieren.

AUSZIEHEN! ▶l TEXT: MAGDALENA MIEDL

FOTO: ANDREA MÜHLWISCH


VENEDIG

SPLITTER

▶l TEXT: GINI BRENNER, MAGDALENA MIEDL, KURT ZECHNER FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

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Löwenanteil. Die Festival-Jury in voller Pracht, v. l. n. r.: Jurypräsident DARREN ARONOFSKY (noch im Jahr zuvor mit dem Eröffnungsfilm Black Swan am Lido), Musiklegende DAVID BYRNE (Talking Heads), der Italo-Regisseur MARIO MARTONE, Regiealtmeister ANDRÉ TECHINÉ, die italienische Schauspielerin ALBA ROHRWACHER (Die Einsamkeit der Primzahlen), die finnische Videokünstlerin EIJA-LIISA AHTILA und der grandiose Regisseur TODD HAYNES (Mildred Pierce).

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Allzeit bereit. Das wohl legendärste aller Italo-Showgirls und die Mamma aller Veline, VALERIA MARINI, hat auch im (offiziellen) Alter von 44 Jahren noch nicht verlernt, sich in Pose zu werfen, sobald Kameras in der Nähe sind.

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Drei unter einem Deck. LAURENCE FISHBURNE, GWYNETH PALTROW und STEVEN SODERBERGH kurz vor ihrer Ankunft mit dem Boot hinter dem Palazzo del Casino, fein gemacht für die

Premiere des Seuchen-Thrillers Contagion, in dem Paltrow – wortwörtlich – ihr Innerstes nach außen kehrt.

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Wild at Heart. Filmemacherin ANDREA ARNOLD (Fish Tank) verwandelte EMILY BRONTËS Roman-Klassiker Wuthering Heights in ein spröde-wunderbares Liebesdrama. In den Hauptrollen: SOLOMON GLAVE und JAMES HOWSON (links) spielen die junge und erwachsene Version von Heathcliff, KAYA SCODELARIO (Skins) und SHANNON BEER (rechts) sind Catherines zwei Verkörperungen.

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Geeky is the new cool. Kultregisseur WHIT STILLMAN (Last Days of Disco) sorgte mit seiner sympathisch kauzigen College-Tragikomödie Damsels in Distress für einen äußerst amüsantes Festival-Finale. Am Campus: GRETA GERWIG (Greenberg), ADAM BRODY (O. C. California) und ANALEIGH TIPTON, Finalistin von America’s Next Topmodel und vielversprechende Actrice.

SKIP OKTOBER

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▶l Festival Preisträger/Exklusiv-interview

Aleksandr Sokurow

Goldener Löwe mit österreichischer Beteiligung: Faust wird von Johannes Zeiler dargestellt, der Famulus Wagner von Georg Friedrich.

SKIP: Welche Bedeutung hat Faust für Sie? Aleksandr Sokurow: Ich bin der Meinung, ohne Goethes Faust hätte es keinen Dostojewski gegeben, keinen Tolstoi, keinen Nietzsche. Vieles an großer Literatur würde nicht existieren, wenn Goethe nicht diese Türen in das Innere der menschlichen Seele geöffnet hätte. Alle Protagonisten meiner Tetralogie, Lenin, Hitler, Hirohito und Faust, sind Varianten dieses Strebens nach Macht.

Faustkampf Hitler, Lenin, Hirohito – und Faust: Mit seiner eigensinnigen Verfilmung von Goethes Tragödie beendet der russische Ausnahmeregisseur Aleksandr SokuroW seine Tetralogie über die korrumpierenden Effekte von Macht. Der Lohn: ein Goldener Löwe!

Ursprünglich ist Faust aber jemand, der nach absolutem Wissen strebt. Warum ist es hier die Macht? Ich bin der Ansicht, dass dieses Machtstreben in unserer Gesellschaft typisch männlich ist. Goethe hat das bis in die subtilsten Schattierungen geschildert. Er hat damit etwas in den Mittelpunkt gestellt, das auch charakteristisch ist für das russische Volk, nämlich eine Poetisierung von Macht. Dieses Merkmal existiert in verschiedenen Kulturen, eben auch in der deutschen. Wäre ein nicht-deutscher Faust vorstellbar? Ich denke nicht.

War das der Grund dafür, die deutsche Sprache in Ihrer Faust-Version beizubehalten, obwohl Sie selbst gar kein Deutsch sprechen? Ja, denn über die Sprache können wir diesen Fluch, dem Faust sich unterwirft, am besten ausdrücken. Wir müssen an die deutsche Sprache mit fast chirurgischer Sorgfalt herangehen, weil sie so viele nationale und ästhetische und ethische Dimensionen hat, was Faust im Deutschen zu einem noch komplexeren Charakter macht. Selbst das Russische hat nicht ▶l Magdalena Miedl so viele Dimensionen.

Silberner Löwe für den besten Regisseur Shangjun Cai für Ren Shan Ren Hai

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SKIP Oktober

Spezialpreis der Jury Terraferma von Emanuele Crialese

Coppa Volpi für die beste Schauspielerin Deanie Yip in Tao jie von Ann Hui

Osella für das beste Drehbuch Giorgos Lanthimos und Efthimis Filippou für Alpis von Giorgos Lanthimos

fotos: Andrea Mühlwisch

Die weiteren Gewinner:


▶l Festival PreisTräGer/exklusiV-inTerViews

MICHAel FASSbenDer

VENEDIG

sHame On YOu in Venedig präsentierte MICHAel „Mann der stunde“ FASSbenDer gleich zwei höhepunkte: eine dunkle Begierde und shame, für den er als Bester hauptdarsteller ausgezeichnet wurde. SKIP: Gratulation zu der tollen Performance in Shame! MichAel FAssBender: danke! es war eine sehr anspruchsvolle rolle in einem sehr anspruchsvollen Film. einmal nach dem dreh saß ich in meinem Trailer und habe tatsächlich gedacht: „Jetzt verliere ich den Verstand.“ Zum Glück war er nicht komplett futsch (lacht). Aber dieser dreh hat mich schon ziemlich hin- und hergebeutelt. Die italienische Presse nannte Shame wegen der vielen expliziten Sexszenen „den Skandal des diesjährigen Festivals“ … Passt (lacht)! die leute konzentrieren sich immer auf die offensichtlichen sachen. dabei transportiert dieser Film so viel mehr als nackte haut: es geht darum, wie schnelllebig unsere welt geworden ist, und in welchem ungesunden überfluss wir leben. Alles ist immer verfügbar, wir sind schrecklich verwöhnt und empfinden die irrsten dinge als selbstverständlich.

Inglourious basterds, X-Men: erste entscheidung, eine dunkle begierde, Shame, demnächst neue Filme von Steven Soderbergh, ridley Scott, Jim Jarmusch … Sie sind derzeit der wohl präsenteste Mann im Kino. Ja, ich hab das erlebt, worauf alle schauspieler warten: Auf einmal gings los und hörte nicht mehr auf, total verrückt! in den letzten 20 Monaten hatte ich keinen Moment zum durchatmen. ich werde jetzt endlich Pause machen und mit meiner neuen BMw ein bisschen in der weltgeschichte ▶l KURt ZeCHneR herumcruisen.

MICHAel GlAWOGGer Für whores’ Glory wurde der österreichische Filmemacher mit dem spezialpreis der Festivalschiene orizzonti ausgezeichnet. skiP gratuliert – und hat noch ein paar Fragen.

fotos: AndreA Mühlwisch

GLawO’s GLOrY SKIP: Was bedeutet dieser Preis für Sie? MichAel GlAwoGGer: ich bin natürlich sehr glücklich drüber. einen besseren Preis kann man für einen dokumentarfilm fast nicht bekommen, auf einem der wichtigsten Filmfestivals der welt, von einer derart tollen Jury! das Festival war ja heuer überhaupt sehr gut. Marco Müller hat wieder ein super Programm gemacht, das sehr abwechslungsreich war und cineastisch hochinteressant. und die Atmosphäre ist hier sowieso unübertrefflich. die ganze stadt ist an und für sich ein wunder, schon durch die Tatsache, dass es sie überhaupt noch gibt. Wie wichtig sind eigentlich Filmpreise generell?

ich hoffe nie auf Preise, es ist ja auch nicht so, dass immer der beste Film ausgezeichnet wird, sondern der, der einer vergleichsweise kleinen Gruppe leute am besten gefällt. Grundsätzlich finde ich es aber sehr wichtig, dass es diese Form der Filmkultur gibt, in der Qualität durch etwas anderes gewürdigt wird als nur durch Zuschauerzahlen. Werden Sie Ihren Protagonistinnen von der Auszeichung erzählen? ich habe mir nach ende der dreharbeiten mit ihnen den fertigen Film angesehen, das war damals sozusagen der offizielle Abschluss des Projekts. Außerdem können die Frauen in Mexiko oder Bangladesch mit dem Begriff „Filmfestival von Venedig“ recht wenig anfangen. Aber denen, von denen ich eine Telefonnummer ▶l gini BRenneR habe, werde ich sicher berichten.

SKIP OKtOber

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▶l Festival-Trip

DIE syoss-& SKIP-GEWINNERINNEN

VENEDIG

V n i e l l e h c i M & r e f i n n Je e Tochter n: Jennifer Pfeiffer und ihr ite Ze er all ix sm ng gu nü Ve ch nedig. Sie Verg Das war der aufregendstes und SKIP auf ein langes Festival-Wochenende na tadt, bekamen ihr Michelle fuhren mit syos pingtour durch die Edel-Boutiquen der LagunensSKIP-Team das Dolce gingen auf exklusive Shopden syoss-Profis, genossen gemeinsam mit dem events in Anwesenheit perfektes Hairstyling von ts der Stadt und erlebten glamouröse Premieren Keira Knightley. ow oder Vita in den Nobelrestauran te Winslet, Gwyneth Paltr Ka n, mo Da t at M , na on von Stars wie Mad

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (6), WALTER SCHREIER (4)

Sie machte ihrem Namen alle Ehre: Der Auftritt der 14-jährigen Michelle Pfeiffer und ihrer Mutter Jennifer auf dem Roten Teppich vor dem Festivalpalast in Venedig war mehr als würdig. Dafür gabs einen Goldenen Löwen – in Lebensgröße sozusagen.

Professionelle Qualität, die

MIXING COLORS

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n Venice

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PROMOTION

Nur zwei Reihen hinter den Gewinnerinnen saßen bei den großen Premieren die Stars: Beim Film W.E. waren das Regisseurin Madonna und ihre Hauptdarstellerin Abbie Cornish, bei Contagion Gwyneth Paltrow, Matt Damon, Kate Winslet und Laurence Fishburne. Da liefen die Fotoapparate der Gewinnerinnen natürlich auf Hochtouren!

Mit dem Wassertaxi gings durch die Canali di Venezia zu den Nobelboutiquen, wo sich Jennifer und Michelle ihre Outfits und Accessoires für die Glamour-Auftritte am Roten Teppich aussuchten. Auch gespeist wurde nach allen Regeln des Dolce Vita, wie etwa hier beim SKIP-Dinner im edlen Restaurant Valentino, wo z. B. auch Jet Li seine Premiere feierte.

man sich leisten kann!


▶l Fashion BEAUTY / ACCESSOIRES / STYLE

Forward SKIP-HIGHLIGHTS IM OKTOBER

▶l KONZEPT FASHIONSTRECKE: GINI BRENNER, BETTINA LASSER & ANDREA MÜHLWISCH FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (1), BEIGESTELLT

Gold schürfen im Stylingzirkus. Nicht nur Abendroben schillern am Red Carpet um die Wette, auch die Nägel bekommen etwas vom Glanz ab. Mit den Nagellacken Rouge Or in zwei Goldnuancen von Dior bist du dabei. Kosten ca. 30 Euro.

Der libanesische Designer Elie Saab, bekannt für seine atemberaubend weiblichen CoutureKleider, wagte sich gemeinsam mit Star-Parfumeur Francis Kurkdjian an seinen ersten Duft. Dabei entstand Le Parfum, ein blumiger, sonniger Duft, der mit holziger Note abgerundet wurde. Der Flakon fängt das Licht ein und strahlt ebenfalls Eleganz und Wärme aus. Ein Designer, der Frauen liebt, und endlich haben wir auch was davon, denn um ca. 50 Euro ist das gute Stück zu haben. Das kann man sich dann doch eher leisten als seine Prinzessinnen-Roben.

DIANE KRUGER

war bei der Gala-Premiere des heurigen Venedig-Eröffnungsfilms The Ides of March eine der hinreißendsten Erscheinungen. Unglaublich raffiniert, wie sie mit dem knalligen Rot des Red Carpet spielt, der sich in den Strasssteinen ihrer Elie-Saab-Robe spiegelt und sich als Lidschatten am Oberlid wiederfindet. Wunderschön!

Gold ist diesen Herbst in der Beauty- und Modewelt kaum wegzudenken. YSL hat dazu die LippenstiftPalette Rouge Pur Couture kreiert. Golden Lustre lässt die Lippen mit zarten gelb-, weiß- und rosegoldenen Pigmenten erstrahlen. Sehr edel. Kostet 30 Euro.

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SKIP OKTOBER


NEU

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DIE ERSTE HA ARFAR BE ZUM SELBER MISCH EN. FÜR ECHTE FARBLEBENDIGKEIT.

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Basis- und Fashion-Ton einfach zum Selbermischen Für salon-schöne Facetten

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▶l Fashion STYLE MARISA TOMEI

Megaperl Irgendwie ... naja. Die senfgelbe Robe aus schwerem Jersey vom Londoner Designer Marios Schwab glänzt mit komplizierter Schnittführung, aber man muss trotzdem ständig auf die kampforiginell integrierte Perlenkette schauen – wozu eigentlich? Schade, dass das Ding derart von der hinreißenden Marisa ablenkt.

VIVA VENE Z

Beim schönsten Filmfestiv der Welt lieben es die Starsal im traumhaften Licht des , italienischen Spätherbste s ihre schönsten und wildeste n Kleider auszuführen. Kräftige Solids war eines beliebtesten Modethemeder am Red Carpet – das SKIPn Fashion-Team präsentiert interessantesten Outfits. die

DIANE KRUGER

Helena reloaded Hier nochmal in ganzer Pracht: Auch wenn sie im Film The Ides of March nicht mitspielt, bei der Gala-Premiere war sie Superstar. Wie eine griechische Göttin schwebt Diane in der bodenlangen Elie-Saab-Nummer aus der Herbst-2011Kollektion über den Lido. Dazu kaum Schmuck und loses Haar – traumhaft.

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SKIP OKTOBER

Fly, Butterfly Die Queen of Pop war dieses Jahr in hochoffizieller Mission am Lido, um als Regisseurin ihren ersten Langfilm zu präsentieren. Das natürlich mit gebührendem Glamour: Das raffiniert geschnittene blassblaue Vionnet-Kleid mit Red-Carpet-roten PerlenstickereiSchmetterlingen war ein Hingucker mit viel Klasse.

▶l TEXT: GINI BRENNER

MADONNA


d di Look, ave Frisur un durch die br Accessoires. en lig äl ff au un

SARAH GadON

Gefährliche Methoden In David Cronenbergs Eine dunkle Begierde steht Sarah im Schatten von Hauptdarstellerin Keira Knightley – damit das bei der Premiere nicht so sei, entschied sie sich für das mitternachtsblaue Crêpe-de-Chine-Dress mit atemberaubendem Einblick, der ziemlich davon ablenkt, dass das schöne Stück nicht ganz optimal sitzt.

e zia Gwyneth Paltrow

▶l Text: Gini Brenner fotos: Andrea Mühlwisch

Nude Mood Ein prächtiger Auftritt für Gwynnie in einer schlicht großartigen Prada-Robe mit tief angesetztem Rock. Mit einem kleinen Schönheitsfehler: Der Holderneck-Kragen mit gebundener Schleife ist zu voluminös, um langes Haar drüber offen zu tragen – eine lockere Hochsteckfrisur hätte hier besser gepasst.

Cindy Crawford

Ultrarot Als wäre die Zeit stehengeblieben: Cindy Crawford mit dunkler Wallemähne in einer asymmetrischen Roberto-CavalliNummer aus knallrotem Seidendamast. Wie frisch aus den 80ern importiert – in a good way! Nicht besonders originell zwar, aber Cindy muss nun wirklich niemandem mehr was beweisen. SKIP Oktober

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▶l Fashion STYLE ation nalfarbkombingern in Black ig S ie d t: o -R Schwarz-Weiß aheliegend, dass die Stars und immer schlechthin. N dem Red Carpet posieren –ne Stile sich and White aufschend, wie viele verschiedessen. wieder überra n Nicht-Farben abdecken la mit den beide

, O C BIAN , O R NE ! O S ROS ALBA ROHRWACHER

Goldrand Italiens Jungstar in einem sehr italienischen Abend-Outfit: Der reinweiße Halterneck-Overall mit Bundfalten wird erst duch die wenigen wohlgesetzten Gold-Accessoires richtig galatauglich. Ein schmaler Gürtel und die traumhaften „Maggy“-Wedges von Yves Saint Laurent sorgen für relaxten Glamour.

KATE WINSLET

Reine Formsache Großartig, wie Kate in der spektakulären schwarz-grau-weißen Stella-McCartneyNummer, nochmals betont mit heißen Peeptoe-Platform-Stilettos, ihre oft kommentierten Kurven präsentiert. Gleichzeitig selbstironisch und supersexy, das muss man erst einmal zusammenbringen! Spitzenflanke Noch ein Overall: Bar trägt den Einteiler von Emilio Pucci mit Spitzeneinsätzen an der Seite mit natürlicher Grazie, wie alles, was sie anhat. Ein sehr relaxter und totzdem edler Look. Dass sie auf Schmuck, bis auf die schwarzgoldene Clutch, völlig verzichtet, war die genau richtige Entscheidung.

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▶l TEXT: GINI BRENNER

BAR RAFAELI


MONICA BELLUCCI

Lidohexe Ein bodenlanges Sirenenkleid aus schwarzer Spitze mit integrierter Chiffon-Stola, dazu roter Mund und langes, schwarzes Haar: Monica bleibt ihrem Stil „sexy Schwarzmagierin“ treu. Eh schön und spektakulär und alles, aber langsam würden wir Monica auch gern mal wieder in was anderem sehen.

▶l TEXT: GINI BRENNER FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

SVETLANA KHODCHENKOVA

Abgefedert Die russische Schauspielerin, die im fabelhaften Thriller Dame König As Spion eine KGB-Agentin spielt, entschied sich für eine schulterfreie Max-Mara-Robe mit federbesticktem Oberteil. Keine ideale Wahl: Die Proportionen stimmen nicht, und das opulente Brillantencollier wirkt zu den unruhigen Federn ziemlich überladen.

EVAN RACHEL WOOD

White Magic Die aufregendste Version eines Hemdblusenkleids, die wir seit langem gesehen haben: Die bodenlange Robe aus Shantung-Seide und Spitze von Alessandra Rich ist außergewöhnlich und edel zugleich, die schwarzen Giuseppe-Zanotti-Sandaletten dazu sind ein sexy Stilbruch. SKIP OKTOBER

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▶l Fashion STYLE

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APEROL SPRITZ GWYNETH PALTROW in der Farbe des Lido-Lieblingsgetränks: Sanftes Orange, von Aperol bis Koralle, passt zu fast jedem Teint. Und es muss aber nicht unbedingt Prada sein wie bei Gwynnie: SKIP präsentiert leistbare Teile in der Trendfarbe.

01 Kette mit Schloss und Schlüssel von H&M um € 4,95

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05 Orangefarbenes Kleid von VERO MODA um ca. € 44,95

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WWW.ASOS.COM um ca. € 105,– 07 Langarm-Kleid von H&M um € 39,95 08 Ring mit bunten Steinchen von LUX:US um € 48,90 Bezugsquellen: www.veromoda.com www.hm.com www.lux-us.cc www.asos.com

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▶l TEXT: GINI BRENNER ▶l STYLING: BETTINA LASSER ▶l FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (4), BEIGESTELLT

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▶l Fashion STYLE

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SELMA BLAIR in Venedig im smaragdgrünen RolandMouret-Dress. Eine der hippsten Farben des Herbstes: Am besten pur oder mit Nude kombinieren, keinesfalls mit Schwarz! SKIP zeigt, wies am besten wirkt.

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▶l TEXT: GINI BRENNER ▶l STYLING: BETTINA LASSER ▶l FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (3), BEIGESTELLT

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▶l Film

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Forward


Real

Steel Ring frei! Ein Ex-Boxer und sein kleiner Sohn behaupten sich mit einer schrottreifen UraltMaschine in der Welt des High-Tech-RoboterBoxens. HUGH JACKMAN gibt den liebenswerten Underdog, großartig animierte Robo-Persönlichkeiten verteilen spektakuläre Kinnhaken, Lost-Schönheit EVANGELINE LILLY lässt es knistern und für die emotionalen Höhepunkte sorgt die angeknackste Vater-Sohn-Beziehung. Fantasy-Action für die ganze Familie, bei der unverkennbar Altmeister STEVEN SPIELBERG als Produzent seine Finger im Spiel hatte.

Alteisen vs. Edelmetall. Atom vom Schrottplatz, links, tritt gegen den unumstrittenen Champ der Liga an, Zeus, Spitzname Todesstern. Atoms Chancen stehen schlecht, alle seine bisherigen Gegner hat Zeus schon in der ersten Runde dem Altmetallrecycling zugeführt ...

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Schau mir in die Augen, Kleiner. Charlie und Max bereiten Atom auf den alles entscheidenden Kampf gegen den ungeschlagenen Champ Zeus vor (oben). Ob Charlie diesmal mehr Glück hat, als mit Noisy Boy (links) und Ambush (rechts)?

MUHAMMAD ALI, Max Schmeling,

Mike Tyson, Charlie Kenton. Keine Frage, wer hier aus der Reihe fällt. Charlie Kenton (Hugh Jackman) hat es nie bis ganz an die Spitze geschafft. Das lag nicht an mangelndem Talent, doch bevor er sich richtig beweisen konnte, hat sich der Boxsport dramatisch verändert. Wir schreiben die nahe Zukunft. Nicht mehr Menschen gehen im Ring mit Fäusten aufeinander los, sondern Roboter. Zweieinhalb Meter große, ferngesteuerte Kampfmaschinen, außen Real Steel, innen High Tech. Jetzt ist Charlie Box-Promoter, ein Don King für Arme. Doch statt Rumble in the Jungle stehen für Charlie und den altersschwachen Ambush Auftritte bei drittklassigen Rodeos in der tiefsten US-Provinz am Programm. Ein ramponierter Robo-Fighter gegen den lokalen Bullen-Champion – das

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war sicher irgendwann, irgendwo der letzte Schrei, jetzt ist es nur peinlich. Doch Charlie ist chronisch pleite und kann es sich nicht leisten, solche Auftritte auszulassen. Auch wenn am Ende nur noch eine weitere demütigende Niederlage wartet. Und noch mehr Schulden bei seinem alten Bekannten Ricky

High Tech Fight Club (Kevin Durand), nicht gerade der Typ Mensch, bei dem man gerne in der Kreide steht. Bevor Ricky und seine Schläger Charlie in die Mangel nehmen können, hockt der also schon wieder hinterm Steuer seines Lasters und gibt Vollgas. Viel tiefer kann man nur schwer sinken – doch Charlie schafft das Kunststück: Als er erfährt, dass er Vater eines elfjährigen Buben ist, und nach dem Tod von dessen

Mutter zugunsten der Tante des Kindes auf alle Ansprüche als Vater verzichten soll, lässt er sich seine Unterschrift teuer abkaufen. 50.000 Dollar gibts bar auf die Hand, noch einmal so viel in zwei Monaten. Der Haken an der Sache: Charlie hat seinen Nachwuchs Max (Dakota Goyo) den Sommer über am Hals. Reichlich Gelegenheit, um zu beweisen, dass er als Vater genau so unbrauchbar ist, wie als Promoter. Während Charlie das unverhoffte Vermögen in den Erwerb von Noisy Boy steckt, von dem er sich den großen Durchbruch verspricht, sind Vater und Sohn mit bewundernswerter Ausdauer damit beschäftigt sind, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen. Erst mit Hilfe von Bailey (Evangeline Lilly), Charlies einzig verbliebener Freundin aus besseren Tagen, lassen die beiden Sturschädel die Erkenntnis


Stahlfäuste, Runde 2. Abergläubisch ist Regisseur Shawn Levy wohl nicht, hat er doch bereits vor dem US-Start von Real Steel bestätigt, dass es, sobald Hugh Jackmans Zeitplan es zulässt, eine Fortsetzung geben wird. Atom als neuer Rocky – auch nicht schlecht.

zu, dass sie ihre Energien ja auch bündeln und in die beiderseitige Leidenschaft fürs RoboBoxen stecken könnten. Diese Chance bietet sich den beiden Kampfhähnen mit dem Auftauchen von Atom, den Max mit bloßen Händen aus den Untiefen eines Schrottplatzes ausgräbt. Der ehemalige Sparring-Roboter ist ein veraltetes Modell, gebaut, um im Training viel einzustecken, für echte Kämpfe aber nicht zu gebrauchen, wie Charlie findet. Doch da Max eh nicht besonders viel auf die Meinung seines Vaters gibt, beginnt er auf eigene Faust, Atom herzurichten, und kann sich in ersten Fights mit seinem Schützling tatsächlich behaupten. Endlich vertraut auch Charlie auf Atoms Fähigkeiten und übernimmt das Training des unscheinbaren Fighters. Es dauert nicht lange, bis die Szene auf den Underdog aufmerksam wird. Spätestens jetzt müssen

sich Vater und Sohn zusammenraufen, wollen sie mit Atom im Profizirkus nicht gleich in der ersten Runde KO gehen ... Let’s get ready to rumble! Die Vision von Regisseur Shawn Levy (Nachts im Museum), die Motion-Capture-Erfahrung von Robert Zemeckis (Der Polarexpress), die visuellen Effekte aus der Werkstatt von James Cameron (Avatar), die Ring-Choreographien von Box-Champion Sugar Ray Leonard, und als ausführender Produzent steht HollywoodSchwergewicht Steven Spielberg mit DreamWorks hinter dem Projekt. Kein Wunder, dass Hugh Jackman nicht lange überredet werden musste, die Hauptrolle zu übernehmen: „Real Steel ist die klassische Außenseiter-Ballade: Am Ende gewinnt der Held, der das größte Herz hat. Es ist ein Feel-Good-Movie. Und natürlich fand ich boxende Roboter spannend.“

Und tatsächlich sind es die unbeschreiblich genial animierten Roboter, die prompt das Herz des Publikums erobern, wobei natürlich besonders Sympathieträger Atom den WillHaben-Reflex auslöst. Der überrascht nämlich nicht nur mit Steherqualitäten im Ring, sondern lässt einen mit der bohrenden Frage zurück, ob in ihm nicht doch mehr steckt als DM Bits & Bytes. ▶l

03 11 2011

FANTASY-DRAMA. OT: REAL STEEL. USA 2011. LÄNGE: 127 Min. REGIE: Shawn Levy. BUCH: John Gatins. KAMERA: Mauro Fiore. SCHNITT: Dean Zimmerman. MUSIK: Danny Elfman. PRODUKTION: Shawn Levy, Robert Zemeckis, Steven Spielberg, Don Murphy, Susan Montford. DARSTELLER: Hugh Jackman, Dakota Goyo, Evangeline Lilly, Kevin Durand, Hope Davis, James Rebhorn, Anthony Mackie, Karl Yune, Olga Fonda. VERLEIH: Walt Disney Studios.

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▶l Film

EXKLUSIV-INTERVIEW

HUGH JACKMAN Die Fäuste ballt Hugh Jackman (hier mit Real Steel-Robo Atom) nur für die Kamera. Der nach Eigendefinition „langweilige Typ“ steht leidenschaftlich gerne auf der Bühne und kommt mit seiner One Man Show als singender Entertainer demnächst zurück an den Broadway, wo er vor sieben Jahren im Musical The Boy from Oz zu sehen war, wofürs einen TonyAward für ihn gab.

SKIP: Wenn Sie einen Roboter zu Hause haben könnten, was müsste der können? HUGH JACKMAN: Der müsste ein gigantisches Gedächtnis haben und mich immer an alles erinnern. Ich bin enorm vergesslich.

spiele, in denen eine gewissen körperliche Fitness von mir erwartet wird. Und wie hat Will Smith richtig gesagt: Es ist leichter, fit zu bleiben, als fit zu werden.

Aber Sie müssen sich doch viel Text merken, da kann Ihr Gedächtnis ja nicht so schlecht sein. Naja, solange ich auf der Bühne spiele, wiederhole ich den Text ja ständig, aber zwei Wochen nach Ende der Spielzeit ist alles weg. Und beim Film braucht man ja eigentlich nur das Kurzzeitgedächtnis – und das funktioniert ganz gut.

Sind alternde Boxer nicht oft außer Form und leicht übergewichtig? Ja genau, das war anfangs auch der Ansatz von Shawn (Levy, der Regisseur, Anm.). Aber schon bei 10 Kilo mehr hat er dann das Gesicht verzogen und gemeint, es müsse ja nicht ganz so realistisch sein.

„Es ist zugegeben entspannend, von Zeit zu Zeit den Typen zu spielen, der sich überhaupt nichts scheißt.“

FOTOS: UPI/KURT KRIEGER

Real Steel ist auch eine sehr emotionale Vater-SohnGeschichte. Wie war das Verhältnis zu Ihrem Vater? Als ich acht war, hat meine Mutter die Familie verlassen, mein Vater war also immer präsent, aber mit fünf Kindern und einem Vollzeitjob blieb nicht viel Zeit für jeden Einzelnen. Trotzdem hat er mich immer zu 100% unterstützt, bis heute.

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Im Film spielen sie oft den Rebellen, den Outsider – selber sind Sie das genaue Gegenteil, oder? Stimmt, ich habe auch als Jugendlicher nie gegen irgendwas rebelliert. Meine Frau ist hingegen richtig aufsässig, und ich finde das sehr anziehend, aber nicht bei mir selber. Ich halte mich für so langweilig, dass ich viel lieber Figuren spiele, die mir gänzlich unähnlich sind. Und es ist zugegeben entspannend, von Zeit zu Zeit den Typen zu spielen, der sich überhaupt nichts scheißt. Haben Sie für diesen Film Box-Training gemacht? Ich boxe schon seit einigen Jahren, da ich ja regelmäßig Rollen

Wie schaut denn im Vergleich dazu die WolverineVorbereitung aus? 70% macht die Diät aus, würde ich sagen, der Rest ist hartes Krafttraining. Ich muss in dieser Zeit abartig viel essen, 6000 Kalorien am Tag, das sind zwölf dedünstete Hendlbrüste ohne Haut, ohne Salz. Dazwischen auch mal ein, zwei Steaks oder Fisch. Dazu nur gedünstetes Gemüse – wochenlang. Wie groß ist in dieser Zeit das Verlangen nach einem Burger mit Pommes? Das einzige Verlangen ist, nichts essen zu müssen, glauben Sie mir. Dann bedanke ich mich jetzt stellvertretend für alle weiblichen Fans für diese Anstrengung – der Wolverine-Body ist ja wirklich legendär! Geht Ihnen das eigentlich auch mal auf die Nerven, wenns mehr um Ihr Aussehen geht, als um Sie als Schauspieler? Als gelernter Theaterschauspieler ist mein Körper natürlich mein wichtigstes Werkzeug.


EDEL METALL Singen, tanzen, boxen. Wer HUGH JACKMAN sieht und automatisch an die Kampfmaschine Wolverine denkt, liegt natürlich nicht komplett falsch. Aber eigentlich ist der 43-Jährige sanft wie ein Lamm, ein versierter Sänger und Tänzer und lieber Vater als Muskelprotz. Ob Sexsymbol, Rebell oder Musical-Darsteller – Hugh ist Australiens Wunderwaffe in Hollywood. Nur mit dem Krafttraining steht er auf Kriegsfuß, wie er im SKIP-Interview verriet.

Und für Wolverine ist es unverzichtbar, stark und animalisch auszusehen. Aber als Privatperson würde ich kein Fitnessstudio betreten. Ich liebe Bewegung und Sport, Yoga, Rugby. Aber Gewichte stemmen – wozu? Das ist doch idiotisch. Und dann lande ich ausgerechnet in einem Job, in dem ich genau das machen muss.

Real Steel ist mit großem technischen Aufwand entstanden. Es gab bewegliche Robo-Modelle am Set, dann die Roboter aus dem Computer – interessiert Sie dieser technische Schnickschnack? In diesem Film kommt ja wieder ganz neue Technik zum Einsatz, quasi Avatar zum Quadrat. Ich hab ein paar mal nachgefragt, was da eigentlich läuft, aber letztlich hab ich keine Ahnung. Das sagt mir, dass ich vielleicht doch nicht so sehr daran interessiert bin ... Sie teilen sich die Leinwand nicht nur mit einem Kind, sondern auch mit wirklich faszinierenden Robotern – ganz schön gefährlich für einen Superstar, oder? Von Dakota Goyo lass ich mir gern die Schau stehlen, der ist alles andere als ein typisches Hollywood-Kind. Er hat es in drei Monaten am Set kein einziges Mal geschafft, mich zu ärgern. Das ist doch wirklich unglaublich, ein Elfjähriger, über den man sich nicht ärgern muss. Wo sehen Sie sich denn als Schauspieler in den nächsten paar Jahren? Was die Filme betrifft, kann ich das Ende meiner Zeit als Wolverine nun definitiv bereits am Horizont erkennen. Und ich werde in einem Filmmusical mitspielen (Les Misérables, Anm.) – damit erfüllt sich ein Traum für mich. Außerdem habe ich im letzten Jahr meine eigene Bühnenshow entwickelt, mit der ich im Herbst auch endlich wieder an den Broadway kommen werde. Da gibts nur mich, ein Orchester und das Publikum – ▶l DINA MAESTRELLI diese Auftritte genieße ich wirklich sehr.

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▶l Film

l a m r o n a r a P Activ

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Wer nicht an die Existenz des Bösen glaubt, hat wohl noch nie eine Zeitung aufgeschlagen. KATIE FEATHERSTON und SPRAGUE GRAYDEN haben schon längst keine Zweifel mehr – aber jetzt erfahren wir endlich, wie das Böse wirklich in ihre Welt kam.

DER DÄMON

kam auf leisen Sohlen. Er machte anfangs nur diese kleinen, unscheinbaren Geräusche, die einem erst die Haare zu Berge stehen lassen, wenn sie mitten in der Nacht die Totenstille durchbrechen. Dann warf er mit Sachen. Am Ende gab es Tote. Dabei hatte es fast so ausgesehen, als wären Daniel und seine Frau Kristi (Sprague Grayden) nur von einem lästigen Poltergeist heimgesucht worden, der dann wieder weitergezogen war. Das stimmte auch irgendwie, bloß war der böse Geist im Haus von Kristis Schwester Katie (Katie Featherstone) gelandet, hatte dort sein gemeines Spiel weitergetrieben und schließlich Besitz von Katie ergriffen. Die hat dann ihren eige-

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nen Mann Micah sowie Daniel und Kristi ermordet, um sich deren kleinen Sohn Hunter zu holen. Weil das war es, was der Dämon wollte: die Seele des Kindes. Katie und Hunter sind seitdem verschwunden. Jetzt fragen wir uns natürlich, wo die abgeblieben sind, und noch mehr, ob wir es denn in diesem, dem dritten Film der immens erfolgreichen ▶l

04 11 2011

HORROR. OT: PARANORMAL ACTIVITY 3. USA 2011. REGIE: Henry Joost, Ariel Schulman. BUCH: Christopher B. Landon. SCHNITT: Gregory Plotkin. MUSIK: Klaus Badelt. PRODUKTION: Jason Blum, Oren Peli, Steven Schneider. DARSTELLER: Katie Featherston, Sprague Grayden, Mark Fredrichs, Lauren Bittner. VERLEIH: UPI.

Horror-Kinoserie erfahren werden. Wird natürlich nicht verraten. Nur soviel: Wir werden sehen, dass Katie und Kristi schon in Kindheitstagen die Dämonen magnetisch angezogen haben. Als sie klein waren, hatten ihre Eltern bereits gewaltige Probleme mit Poltergeistern. Wie man sich dank der damals vom Papa angefertigten Videoaufnahmen ansehen kann, haben sich diese Geister so arg aufgeführt, dass sich der Dämon aus den ersten beiden PA-Teilen warm brausen gehen kann. Wie immer haben sich die Macher des Films ein eisernes Schweigegelübde auferlegt. Aber der Trailer zeigt auch jenen, die nicht in den Genuss eines Pressescreenings AG kommen, genug.


▶l Film Action ohne Helmpflicht: Taylor Lautner will es wissen! Und wenn Ihnen die Augenbrauen der Dame auf dem Sozius irgendwie bekannt vorkommen, haben Sie recht: Lily Collins ist die Tochter von PopSuperstar Phil.

Atemlos Gefährliche Wahrheit

Vom Werwolf zum Action-Hero: In JOHN SINGLETONS (Shaft, 2 Fast 2 Furious) rasantem Action-Thriller verliert Twilight-Body TAYLOR LAUTNER aus heiterem Himmel seine Eltern und seine Identität – und wird zur lebenden Zielscheibe einer unbekannten Macht.

NATHAN HARPER (Taylor Lautner), 18, ist draufgängerisch und steckt voller gefährlicher Ideen, aber im Grunde ist er ein ganz Braver: geradlinig, den Mädchen gegenüber schüchtern, beliebt bei seinen Freunden, supersportlich und extrem geschickt mit dem Motorrad – und mit seinen Eltern (Maria Bello, Jason Isaacs) versteht er sich auch meistens prima. Aber gerade einer wie er hat seelische Abgründe: Nathan wird, seit er denken kann, fast jede Nacht von einem Traum heimgesucht, in dem eine fremde Frau ihm ein Schlaflied singt, dann gewaltsam überfallen wird, und ihn alleine zurücklässt. Nicht einmal seine verständnisvolle Psychotherapeutin Dr. Bennett (Sigourney Weaver), zu der er wegen gelegentlicher Gewaltausbrüche jede Woche gehen muss, hat dafür eine Erklärung. Eines Tages stößt Nathan bei der Arbeit an einem Schulprojekt über vermisste Kinder auf das Foto eines kleinen Buben, der seinen eigenen Kinderbildern ver-

blüffend ähnlich sieht. Als er dann bei seinen alten Sachen das T-Shirt findet, das der Bub auf dem Foto trägt – inklusive einzigartigem Fleck auf der Schulter –, bekommt seine heile Welt plötzlich Risse. Ist er, ohne es zu wissen, adoptiert? Aber wenn es dabei mit rechten Dingen zugegangen ist, warum dann die Vermisstenanzeige? Unterstützt von seiner Schulkollegin (und heimlichem Schwarm) Karen (gespielt von Phil Collins’ Tochter Lily, die auch schon neben Sandra Bullock im Oscar-Film Blind Side – Die große Chance glänzte) will er die beiden Menschen, die er bisher für seine Eltern hielt, konfrontieren. Doch bevor er Details erfährt, muss er mitansehen, wie sie von Unbekannten brutal ermordet werden und kann selbst mit Karen nur knapp entkommen. Was folgt, ist eine atemberaubende Jagd quer durch die USA: Nathan, der von einem Tag auf den anderen nicht mehr weiß, wer er eigentlich ist, macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, und muss dabei

ständig um sein und Karens Leben fürchten. Wer ist hinter ihm her? Und vor allem: warum? Was zum Teufel haben seine leiblichen Eltern getan, was Konsequenzen dieses Ausmaßes auslösen kann? Wer ist Freund, wer ist Feind? Ist Dr. Bennett, die viel mehr über ihn weiß, als er ahnte, eine Vertraute? Spielt der schleimige CIA-Mann Burton (Alfred Molina) in Wirklichkeit für die andere Seite? Und warum will der Waffenhändler Kozlow (Michael Nyqvist) ihn um jeden Preis in seine Gewalt bringen? In Twilight stellte Taylor Lautner als fescher Werwolf vor allem seine übermächtigen Muckis zur Schau. In Shaft-Regisseur John Singletons rasantem Action-Thriller wird er nun auch verdient als Handlungsträger eingesetzt – und macht neben seinen vielen Star-Kollegen (und seiner attraktiven Filmpartnerin Lily Collins) auch schauspielerisch KZ keine schlechte Figur. ▶l

13 10 2011

ACTION-THRILLER. OT: ABDUCTION. USA 2011. LÄNGE: 106 Min. REGIE: John Singleton. BUCH: Shawn Christensen. KAMERA: Peter Menzies Jr. SCHNITT: Bruce Cannon. MUSIK: Edward Shearmur. PRODUKTION: Doug Davison, Ellen GoldsmithVein, Dan Lautner. DARSTELLER: Taylor Lautner, Lily Collins, Alfred Molina, Sigourney Weaver, Maria Bello. VERLEIH: EMW.

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▶l Film

Die Abenteuer von

Tim und Struppi Das Geheimnis der Einhorn Ein neugieriger junger Reporter und sein kleiner Hund geraten gemeinsam mit einem verrückten Piraten in ein episches Abenteuer … Hergés legendärer Comic-Held, mit neuester Technologie und viel Fantasie auf die Leinwand geholt von steven spielberg und peter Jackson – das Kino-Adventure des Herbstes.

kein geHeimnis ist vor ihm sicher: Tim (dargestellt von einem kunstvoll verfremdeten Jamie Bell) ist trotz seiner jungen Jahre ein ganz gewiefter Reporter. Gemeinsam mit seinem Gefährten, dem klugen Hund struppi, ist er jeder heißen story auf der spur. sein neuestes Abenteuer beginnt allerdings ganz privat – mit einem wunderhübschen schiffsmodell der Einhorn, jenem stolzen dreimaster, auf dem der legendäre Piratenkapitän sir Francis Haddock einst über die sieben Weltmeere düste. Als das Modell durch ein versehen umfällt und der Hauptmast abbricht, offenbart sich das große Geheimnis der kleinen Einhorn: im Mast steckt, sorgsam zusammengerollt, ein Teil eines gezeichneten Plans. ist das etwa die Karte, die zu sir Francis’ verloren geglaubtem schatz führt? diese brennende

Kein Geringerer als Peter Jackson hat mit seinen WetaStudios dafür gesorgt, dass Hergés charakteristische Figuren werktreu und trotzdem durch und durch dreidimensional auf die Kinoleinwand kommen.

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Frage bringt mehrere dubiose Gestalten auf den Plan: nicht nur sir Francis’ versoffenen nachfahren Cpt. Haddock (großartig verkörpert von Motion-Capture-Profi Andy serkis, der für Peter Jackson schon Gollum und King Kong bewegte), sondern auch den furchtbar bösen Piraten Red Rackham (hinter seiner CGi-Maske steht unverkennbar daniel Craig) und seine spießgesellen. und dazwischen stümpern auch noch die beiden Polizeibeamten schulze und schultze (gespielt vom dreamteam simon Pegg und nick Frost, Paul – Ein Alien auf der Flucht) herum, während Tim und sein treuer struppi immer tiefer in ein episch-actionreiches Abenteuer geraten … im riesigen, bunten universum der Comics nehmen die klassischen Abenteuergeschichten um den mutigen Tim und seinen Hund

struppi eine sonderstellung ein: die unvergleichliche Bildsprache und der einzigartige Wortwitz sind bis heute stilprägend. Zwischen 1929 und 1983 zeichnete und schrieb der Belgier Georges Prosper Remi unter dem Künstlernamen Hergé insgesamt 37 Bände, ein letzter blieb unvollendet. noch zu Hergés Lebzeiten hatte sich steven spielberg, tief beeindruckt von der dramatischen Qualität der Comics, von Hergé die Erlaubnis geholt, Tim und struppi ins Kino zu bringen. Jetzt endlich ist es soweit: in die Abenteuer von Tim und struppi – das Geheimnis der Einhorn werden insgesamt drei von Hergés stärksten stories (die Krabbe mit den goldenen scheren, das Geheimnis der „Einhorn“, der schatz Rackhams des Roten) clever zu einer spannenden, fesselnden und witzigen Abenteuergeschichte zusammengefasst. gb

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28 10 2011

abenteuer. Ot: THE AdvEnTuREs oF TinTin: THE sECRET oF THE uniCoRn. usA 2011. regie: steven spielberg. buch: steven Moffat, Edgar Wright, Joe Cornish nach den Comics von Hergé. Kamera: Janusz Kaminski. Schnitt: Michael Kahn. muSiK: John Williams. PrOduKtiOn: Peter Jackson, steven spielberg, Kathleen Kennedy. darSteller: Jamie Bell, Andy serkis, simon Pegg, nick Frost, daniel Craig, Gad Elmaleh, Toby Jones. Verleih: sony.


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▶l Film

EXKLUSIV-INTERVIEW

JAMIE BELL

DER MIT DEM HUND TANZT

FOTOS: PHOTOPRESS SERVICE, SONY, MAGDALENA MIEDL

Was für ein Abenteuer: Gemeinsam mit seinem kleinen weißen Hund Struppi („In Wahrheit ja der Klügste von allen!“) geht Jamie Bell als rasender Reporter Tim auf große Fahrt.

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Als kleiner Bub tanzte JAMIE BELL als Billy Elliot direkt ins Spotlight – jetzt spielt er schon wieder einen Wunderknaben: In Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn steckt er unter der faszinierenden CGI-Maske des jugendlichen Helden.

SKIP: Sie wurden durch die Hauptrolle als tanzender Bergarbeitersprößling Billy Elliot bekannt, getanzt haben Sie aber Ihr ganzes Leben – wie wichtig war der Tanz für die Rolle als Tim? JAMIE BELL: Sehr. Für mich war es sehr wichtig, den physischen Aspekt von Tim herauszubringen. Sogar in den Comics sieht man ja, dass er eine ganz charakteristische Art hat, sich zu bewegen – und die haben wir tatsächlich Bild für Bild nachgespielt. Steven Spielberg ließ aus den Comics riesige Dias machen, die auf eine Wand projiziert wurden, und wir stellten die dann nach. Wie Tim rennt, wie er nachdenkt, wie er sich zu Struppi runterbeugt … und Steven hat mich dabei angefeuert: „Jetzt hast dus gleich! Ja! Noch ein paar Millimeter weiter rechts!“ (lacht). Gedreht wurde ja mittels Motion Capturing, das heißt, Ihre Bewegungen dienten als Vorlage für im Computer erschaffene Figuren. Ihr Filmpartner Andy Serkis ist in dieser Technik einer der wohl erfahrensten Schauspieler weltweit … Ja, er ist der Gandalf der CGI (lacht). Bei ihm hat das wirklich was Magisches, bei ihm verschwindet die Grenze zwischen „normaler“ Schauspielerei und dem Motion Capturing völlig. Ich habe mit Andy ja erstmals in Peter Jacksons King Kong zusammengearbeitet, da war er die Vorlage für den Affen. Und als ich ihn da am Set gesehen habe, hab ich mich anfangs richtig gefürchtet, mich ihm zu nähern. Ich habe echt damit gerechnet, dass er mir gleich seine Kacke um die Ohren wirft oder mir den Arm abbeißt (lacht). Er verschwindet wirklich völlig in einer Figur, ich kenne wenig andere Schauspieler, die das so beherrschen. In Die Abenteuer von Tim und Struppi gibts einige sehr dramatische Action-Szenen. Wie entstehen die eigentlich, wieviel ist da „echt“?

Schiff ahoi: Beim großen Tim und Struppi-Event in Cancun, Mexiko, machten Andy Serkis, Produzentin Kathleen Kennedy und Jamie Bell einen auf hochseetauglich – dabei stand das stolze Schiff auf dem Trockenen. Und die Struppis waren auch nicht echt. Die gute Laune aber schon.

und wieder, dann hat man ein paar Minuten, in denen man rausgehen und mal eine rauchen kann. Es gibt schon Gerüchte über einen zweiten Tim und Struppi-Film … Jaja, das ist sogar schon recht konkret! Zeitplan gibts aber noch keinen, Steven Spielberg und Peter Jackson wieder gemeinsam an ein Set zu bringen, wird sicher nicht leicht. Wenn Sie wirklich nochmal den Tim spielen, haben Sie dann keine Angst, auf diese Rolle festgelegt zu werden? Nein, überhaupt nicht. Ich war jetzt zwölf Jahre lang Billy Elliot, es ist höchste Zeit für ein neues Image (lacht). Und mit der Technik kann ich die Rolle noch spielen, wenn ich Mitte 30 bin. Cool (lacht)!

FOTOS: PHOTOPRESS SERVICE, SONY, MAGDALENA MIEDL

„Ich war jetzt zwölf Jahre lang Billy Elliot, es ist höchste Zeit für ein neues Image!“ Alles außer der Kulisse! Ich hab mir sogar eine Rippe ausgerenkt bei einer Szene, ich wusste vorher gar nicht, dass das überhaupt möglich ist! Das hat unglaublich weh getan, ich konnte kaum atmen. Erst wollte ich das gar nicht zugeben, dass ich solche Schmerzen hatte, aber irgendwann gings einfach nicht mehr. Dann holten sie einen Chiropraktiker, der tastete ein bisschen an mir herum und „krks“ – mit einer Bewegung hatte er die Rippe wieder drin (lacht). Also jeder, der behauptet, Motion Capturing ist nicht viel mehr als einen Zeichentrickfilm zu synchronisieren, der liegt schwerst daneben! Es gibt ja auch keine Stehzeiten. Deshalb nenne ich es auch die Schauspiel-Olympischen-Spiele (lacht). Es müssen keine Sets umgebaut, keine Lichtquellen verändert, keine Kameras umgestellt werden. Es sitzt nur ein Typ am Computer und sagt „Los gehts!“ und drückt einen Knopf. Nur wenns einen Computerabsturz gibt, das passiert auch hin

Tim und Struppi ist ja für US-amerikanische Verhältnisse eine sehr außergewöhnliche Comic-Verfilmung, weil die Figuren dort kaum jemand kennt … Ja, das ist ganz arg. Wenn man in L.A. jemandem von dem Film erzählt – im Original heißt Tim ja Tintin –, dann kommt meistens die Frage: „Ähm, du meinst wohl Rin Tin Tin???“ (lacht). In den USA betritt Steven mit der Geschichte sicherlich Neuland, ja.

Eine schöne Revanche für all die verfilmten US-Comics, die bei uns längst nicht so bekannt sind wie drüben. Ja, in der Tat (lacht). Ich meine, nichts gegen die US-ComicKlassiker. Aber Tim und Struppi waren lange, lange vorher schon da. Vor Batman und Superman. Ich meine, Tim ist auf dem Mond gelandet, lange bevor Neil Armstrong dort ankam. Dieser Typ ist der Vater aller Comic-Helden, das muss auch ▶l GINI BRENNER, KURT ZECHNER einmal gesagt werden.

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▶l Film

EXKLUSIV-INTERVIEW

ANDY SERKIS

DRAHT, KNÖPFCHEN & MAGIE Der versierte britische Charakterdarsteller ANDY SERKIS ist nach seinen Rollen als Gollum oder King Kong Hollywoods erste Wahl für CGI-Action. Mit SKIP sprach der coole 47-Jährige über das Geheimnis hinter der elektronischen Maske. Wie ist das, wenn sich da beim Schauspielen die Grenzen des menschlich Machbaren quasi auflösen – kann man sich da nicht ziemlich drin verlieren? Schon, man trickst ja jedes Mal Körper und Geist aus – man lügt sich quasi selbst vor, dass man das, was die Rolle vorgibt, wirklich erlebt. Also ist man danach zwangsläufig nie wieder derselbe, der man vorher war. Und auch der Körper verändert sich: Meine Fingerknöchel haben sich zum Beispiel nie davon erholt, dass ich für King Kong monatelang gegangen bin wie ein Gorilla. Vorsicht, Pirat: Hinter der computergenerierten Knollennase des Freibeuter-Captains Haddock steckt Andy Serkis – selbst auch kein Kind von Traurigkeit.

SKIP: Ihr junger Filmpartner Jamie Bell nennt Sie den „Gandalf der Motion-Capture-Technik“ ... ANDY SERKIS SERKIS: Ich bin auch schon der Laurence Olivier oder der Charlie Chaplin der Performance Capture genannt worden. Lauter sehr schmeichelhafte Vergleiche (lacht). Aber ich habe in den letzten Jahren wirklich viel Zeit auf dieses neue Medium

Ihre Filmfigur Cpt. Haddock ist nicht gerade ein Role Model, was ist denn von ihm hängen geblieben? (lacht) Nichts, was nicht schon vorher da gewesen wäre! Haddock ist ein Chaot, ein selbstmitleidiger Alkoholiker, eine wandelnde Katastrophe. Aber tief in ihm drin steckt ein wirklich gutes Herz. Ich bin seit ewig ganz großer Tim und Struppi-Fan, und es freut mich, dass gerade ich nun diesen Antihelden meiner Kindheit würdig auf die Leinwand bringen darf. Können Sie sich eigentlich noch daran erinnern, als Sie zum allerersten Mal als Performance-Capture-Darsteller vor der Kamera gestanden sind? Natürlich, das weiß ich noch ganz genau. Ich habe Gollum gespielt, als Erstes habe ich Szene Nr. 567 in Die Rückkehr des Königs gedreht. Und es war ganz oben auf der Spitze eines Vulkans in Neuseeland, als ich diesen Anzug zum ersten Mal angezogen habe. In Drähten und Knöpfchen stand ich vor der ganzen Crew und dachte „Ich habe keine verdammte Ahnung,

verwendet und bin wirklich begeistert davon. Performance Capturing ist ja auch nichts anderes als ein Werkzeug, wie Make-up oder Verkleidung. Und gerade die Tatsache, dass das, was da passiert, nicht „real“ ist, verleiht dem Ganzen große Wahrhaftigkeit. Die Magie liegt in der Entfernung des Schauspielers von der Maske. Je näher die sich sind, desto stärker wirkt es.

was ich tun soll, aber ich versuchs halt mal!“, und Peter stand daneben und hat mich ausgelacht, weil ich mit dem Anzug so unglaublich dämlich ausgesehen habe. Sie arbeiten jetzt schon wieder mit Peter Jackson zusammen – in seiner Verfilmung von Der Hobbit spielen Sie nicht nur wieder den Gollum, sondern machen auch Co-Regie … Ja, stimmt. Wir arbeiten schon so lang zusammen, irgendwie war das der nächste logische Schritt. Alle Gollum-Szenen haben wir aber schon vorher abgedreht, damit es da zu keinen ▶l GINI BRENNER, KURT ZECHNER Komplikationen kommt.

FOTOS: PHOTOPRESS SERVICE, SONY

„Meine Fingerknöchel haben sich nie davon erholt, dass ich für King Kong monatelang gegangen bin wie ein Gorilla.“


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Immer Immer im im Bilde. Bilde.

Doris Golpashin, Doris Golpashin, Moderatorin Moderatorin

TVthek.ORF.at TVthek.ORF.at


▶l Film

Eifrige Amateure. Die Putzfrau (Gabourey Sidibe), der delogierte Banker (Matthew Broderick), der Manager (Ben Stiller), der Concierge (Casey Affleck) und der Page (Michael Peña) haben einen Plan, der Dieb (Eddie Murphy) bringt das nötige Fachwissen mit, und das FBI (Téa Leoni) muss ausgetrickst werden.

Aushi PENTHOUSE, Sportwagen, Barvermögen und keine Spur von schlechtem Gewissen. Arthur Shaw (Alan Alda) schwimmt in Geld, und man kennt das ja: Ist das Konto erst mal gut gefüllt, fragen sich die Dagobert Ducks dieses Planeten irgendwann nicht mehr, woher die ganze Kohle eigentlich kommt. Kluge Investments, harte Arbeit oder ganz primitiver Betrug? Ist doch alles eins, pecunia non olet. Und selbst wenn das FBI herumschnüffelt und auch ein Blinder mit Stock längst durchschaut hat, dass hinter der geschniegelten Fassade nichts als ein gieriger Bandit lauert – dank Unschuldsvermutung und dem unauffällig zur Seite geschafften Notgroschen von 20 Millionen Dollar in bar lebt sichs munter weiter wie

die Made im Speck. Doch auch der fetteste Fisch ist nicht davor gefeit, einmal jemandem ins Netz zu gehen ... Stets zu Diensten waren dem tüchtigen Mr. Shaw bisher die Angestellten des Towers

Doch so amikal-freundlich sich Arthur Shaw dem Personal gegenüber immer gegeben hat, so großzügig hat er sich am von ihm verwalteten Pensionfond der Angestellten bedient. Zwar wurden Untersuchungen eingeleitet, und Shaw steht unter Hausarrest, aber sogar das FBI geht davon aus, dass er es sich wird richten können. Und das von ihm veruntreute Vermögen ist längst auf Nimmerwiedersehen in Richtung jener umverteilt worden, die eh schon nicht mehr wissen, wohin damit. Da ist es doch nur naheliegend, dass Tower-Manager Josh

Zahltag – jetzt wird das Penthouse ausgeräumt!

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beim Central Park, dessen mondänes Penthouse er bewohnt. Manager, Concierge, Putzfrau – rund um die Uhr wuseln die namenlosen Helferleins durchs Gebäude, auf dass es den anspruchsvollen Bewohnern der Luxusimmobilie an nichts fehlen möge.


Eine Truppe um ihr Geld betrogener Angestellter dreht das ganz große Ding – doch die Umstände sind suboptimal ... Es treten an BEN STILLER und EDDIE MURPHY als chaotische Masterminds gegen ALAN ALDA als blasierten Geldsack.

hilfsgangster Kovacs (Ben Stiller) mit ein paar entschlossenen Kollegen einen kühnen Plan schmiedet: Man will Shaw um jene 20 Millionen erleichtern, die er in seinem Penthouse gebunkert hat. Niemand kennt das Gebäude und seine Hintertüren besser, als jene Crew, die seit Jahren hier für die feinen Herrschaften schuftet. Sicher, der Wohnturm ist ausgestattet mit dem modernsten Sicherheitssystem am Markt, und Shaws Penthouse steht unter FBI-Überwachung; aber, ganz ehrlich, es gibt immer irgendwo eine Schwachstelle, und welche Überwachung ist schon lückenlos? Und was der betrogenen Belegschaft an

Gauner-Fachwissen fehlt, das macht sie durch ihren Einsatz locker wett. Außerdem holt Josh einen externen Experten mit einschlägiger Erfahrung in die illustre Runde: den Kleinkriminellen Slide (Eddie Murphy) – ▶l

04 11 2011

ACTION-KOMÖDIE. OT: TOWER HEIST. USA 2011. REGIE: Brett Ratner. BUCH: Ted Griffin, Jeff Nathanson. KAMERA: Dante Spinotti. SCHNITT: Mark Helfrich. MUSIK: Christophe Beck. PRODUKTION: Brian Grazer, Eddie Murphy. DARSTELLER: Ben Stiller, Eddie Murphy, Matthew Broderick, Casey Affleck, Téa Leoni, Michael Peña, Gabourey Sidibe, Alan Alda, Judd Hirsch. VERLEIH: UPI.

und schon ist das Unternehmen Penthouse auf Schiene ... Die fetten Jahre sind vorbei! Nach einer Story-Idee von Ocean’s Eleven-Drehbuchautor Ted Griffin nimmt Regisseur Brett Ratner (After the Sunset, Rush Hour 1 – 3) stellvertretend für alle, die ungestraft davonkommen, einen gewissenlosen Finanzhai in den Schwitzkasten. Die Comedy-Granden Ben Stiller und Eddie Murphy führen bei ihrer ersten Zusammenarbeit eine bunte Starriege vom Pfad der Tugend auf die Siegerstraße – ebenso illegal wie trickreich und garantiert DM verboten witzig.

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▶l Film Blei ist billig in der Welt der Spezialagenten (Clive Owen) und Auftragskiller (Jason Statham) dafür sind echte Freunde (Robert De Niro) umso teurer

Killer Elite

ein Auftragsmörder der britischen regierung (JaSOn Statham) will aussteigen, aber die rachepläne eines Scheichs ziehen ihn erneut in die Abgründe internationaler Politverschwörungen: Knallharte true Story mit rObErt DE nirO und ClivE OwEn.

Einmal KillEr, immer Killer. Oder

kann sich mit den Jahren vielleicht doch ein Gewissen einschleichen? Die Söldner Danny (Jason Statham), Hunter (robert De Niro), Davies (Dominic Purcell) und Meier (Aden Young) sind seit Jahren ein team. Sie agieren im Auftrag von regierungen und Geheimorganisationen. ihre Arbeit ist immer gleich: leute umbringen, ohne rücksicht auf Verluste. Aber als sie 1980 in Mexiko wieder einen dieser dreckigen Jobs erledigen, endeckt Danny in einem der Autos, aus denen sie die leute rausschießen sollten, einen jungen Burschen, kaum ein teenager. er schafft es nicht, ihn abzuknallen und fängt sich selbst eine Kugel ein. Von da an will er nur noch eins: aussteigen und sich ganz den zarten Banden widmen, die er zu einem australischen Bauernmädchen (Yvonne Strahovski) geknüpft hat. Aber daraus wird vorerst nichts. Wenige Monate später wird Danny von einem todkranken Scheich in den Oman gerufen und vor die

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Wahl gestellt: entweder erledigt er jene drei leute, die drei der vier Söhne des Scheichs umgebracht haben, oder Hunter, Dannys alter Freund und Mentor, den der Scheich als Geisel hält, wird hingerichtet. Danny kann nicht anders: er muss Hunter raushauen. Aber er hat keine Ahnung, worauf er sich da einlässt. Die drei Männer, die er umlegen soll, sind Mitglieder der britischen elite-truppe SAS. Damals, als im Oman Krieg herrschte, hatten sie sich im Auftrag der regierung so richtig die Hände schmutzig gemacht. Solche typen sind keine leichten Gegner, und sie genießen den besonderen Schutz der britischen regierung. Also müssen die Morde an ihnen wie Unfälle aussehen. Freilich kriegt Danny das mit Hilfe seiner Spießgesellen hin. Aber die scharfen Hunde von der SAS riechen den Braten vor allem die Feather Men , ein Geheimbund britischer ex-SAS-Soldaten in hohen politischen Funktionen, die im Oman-Krieg die Fäden in der Hand hatten. Sie setzen Spike (Clive Owen), einen knallharten ex-Soldaten, auf

die Sache an. Schon bald sitzt Spike Danny und seinen leuten im Nacken. Aber was ist wahr oder gelogen, was falsch oder richtig, wer gut oder böse? Da warten pausenlos böse Überraschungen im Bleigewitter regierungsverschwörungen, dreckige Kriege, Auftragsmorde. Diesen Film macht neben seinem präzisen 80er-retro-Style, seinem rasenden tempo und seinen coolen Darstellern vor allem sehenswert, dass seine Geschichte auf tatsachen beruht. Die wahnsinnigsten Verbrechen und die haarsträubendsten Gewalttaten werden nämlich immer nur von den leuten begangen, die unser Steuergeld verwalten. Ag ▶l

28 10 2011

Action-thriller. ot: Killer elite. USA/Australien 2011. länge: 116 Min. regie: Gary McKendry. Buch: Matt Sherring. KAmerA: Simon Duggan. Schnitt: John Gilbert. muSiK: Johnny Klimek, reinhold Heil. ProduKtion: Sigurjon Sighvatsson, Steve Chasman, Michael Boughen, tony Winley. dArSteller: Jason Statham, Clive Owen, robert De Niro, Dominic Purcell. Verleih: Constantin.



▶l Film

Wie ausgewechselt Dave (JasOn bateman), Anwalt, Ehemann und Vater von drei Kindern, und Mitch (ryan reynOlDs), verantwortungsscheuer Künstler und Feierant, tauschen unfreiwillig die Körper. Das gibt eine ziemlich derbe Party – und am besten lacht dabei das Publikum.

Sie sind Kumpels seit der Schulzeit, aber insgeheim wollte Mitch (Ryan Reynolds) schon immer Daves Gattin (Leslie Mann, l.) begatten. Und jetzt hat er die einmalige Chance dazu – weil er nun in Daves Kopf sitzt, und Dave in seinem.

Dass man sich immer genau das wünscht, was man nicht hat, ist eine triviale Erkenntnis, die vor keinem Menschen halt macht. Aber Anwalt Dave (Jason Bateman) gibt sich alle Mühe, kein primitives Steinzeitmännchen zu sein. Er will ein zivilisiertes Leben führen, auch wenn ihm seine Zwillingsbabies dafür wahrlich auf den Kopf scheißen. Freilich sehnt er sich nach den verbotenen Früchten, aber er liebt seine Familie, er hat sich entschieden, und das zieht er jetzt durch. Sein Freund Mitch (Ryan Reynolds) ist das Gegenteil: Verantwortung scheut er wie der Vampir das Sonnenlicht, das Erwachsenwerden äußert sich bei ihm in schmutzigen Sexaffären, und auch was die Arbeit als Schauspieler betrifft, ist Mitch nicht zimperlich. Die beiden Kumpels von einst hätten einander bestimmt 076

sKiP OKtOber

schon aus den Augen verloren, wenn Mitch Dave nicht seit langem zu einem Herrenabend drängen würde. Als sie schließlich endlich gemeinsam losziehen, schwelgt nicht nur Dave in der Vorstellung, genauso spaßorientiert und hemmungslos zu leben und so schmutzigen Sex zu haben wie Mitch. Insgeheim sehnt sich Mitch im Gegenzug nach der Ordnung und Stabilität, die Dave sich mit seiner Frau, seinen Kindern und seinem Job so ehrenhaft erarbeitet. Und dann geschieht das für einen Film dieser Art Unvermeidbare: Ein verwunschener Brunnen, in deren Wasser die beiden Saufkumpanen ihre Blasen entleeren, sorgt für einen Knalleffekt: Am nächsten Morgen wachen die beiden im Körper des jeweils anderen auf. Klar kommt das höchst ungelegen. Daves Anwaltskanzlei steht kurz vor dem Abschluss

eines epochalen Geschäfts, die aus dem überarbeiteten Auftrags-Anwalt endlich einen vollwertigen Partner machen könnte. Jamie (Leslie Mann), Daves Frau, leidet außerdem schon lange unter Sex-Entzug – und Mitch wollte sie schon immer flachlegen. Aber auch Dave kann in Mitchs Leben einiges versauen, während er in seinem Körper steckt. Nicht nur die Rolle in einem Soft-Porno, die Mitch nach langer Durststrecke bekommen hat … Der Körpertausch ist seit Jahrzehnten ein Komödien-Dauerbrenner. Dafür, dass sich Wie ausgewechselt von anderen Filmen dieser Art kräftig und deftig unterscheidet, sorgt einerseits das Autorenteam der Supercomedy Hangover und andererseits der Regisseur der revolutionären Erwachsenenkomödie Die Hochzeits-Crasher. Es geht hier also ganz schön derb zur Sache. Was aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass psychologisch äußerst smarte Autoren am Werk sind, die weit mehr drauf haben als nur Toilettenwitze. kh ▶l

14 10 2011

komödie. oT: THE CHANGE-UP. USA 2011. Länge: 112 Min. Regie: David Dobkin. Buch: Jon Lucas, Scott Moore. kameRa: Eric Allen Edwards. SchniTT: Lee Haxall, Greg Hayden. muSik: John Debney. PRodukTion: David Dobkin, Neal H. Moritz. daRSTeLLeR: Ryan Reynolds, Jason Bateman, Leslie Mann, Olivia Wilde, Alan Arkin, Mircea Monroe. VeRLeih: UPI.


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▶l Film

Exklusiv-interview

Jason Bateman

Batman? Batem a Noch ist Jason Bateman bei uns kein household name. Doch längst hat er sich mit trockenem Humor und seiner unnachahmlichen Art, auch die schrägsten Filmmomente mit Fassung zu tragen, eine treue Fangemeinde erobert. Zu der zählt auch Dina Maestrelli, die ihn – wieder zurück im richtigen Körper – in Wien treffen durfte.

Nett. Verdammt nett. Ob in Film (Juno, Hancock), Fernsehen (Arrested Development) oder im echten Leben. Sogar, wenn Jason Bateman einen potentiellen Mörder spielt (Kill the Boss) oder seine Filmbabies mit irren Junkies vergleicht, ist der ehemalige Kinderstar (Unsere kleine Farm) unwiderstehlich liebenswürdig. Und das ist kein verkrampftes Star-Understatement, der Kerl ist wirklich so. Jason Bateman: Hallo! Bitte fragen Sie mich nicht als Erstes, mit wem ich gerne Körper tauschen würde ...

foto: UPI

Der Film mahnt, sei vorsichtig, was du dir wünschst, es könnte in Erfüllung gehen. Haben Sie sich jemals was gewünscht, was auch tatsächlich in Erfüllung gegangen ist, aber dann total enttäuschend war? (überlegt lange) Ich glaube, nichts, was ich mir je gewünscht habe, ist in Erfüllung gegangen. Ich wünschte, Sie wären meiner Frage jetzt nicht gerade so höflich ausgewichen. Also, Themenwechsel. Wie wichtig ist Ihnen denn der Humor bei Ihren Mitmenschen? Absolut wichtig. Menschen mit Humor sind angenehmer, weil sie nicht immer alles so ernst nehmen, und üblicherweise sind es die interessanteren Menschen, weil Sinn für Humor auch ein Zeichen von Intelligenz ist.

Ist es Ihrer Ansicht nach eine gute Idee, Teile des Publikums mit solchen Szenen abzustoßen? Ich persönlich mag sowas, ich lache mich kaputt. Dafür kann ich mit Horror-Slasher-Filmen nichts anfangen, wo überall das Blut herumspritzt. Das Kino bietet eben für jeden etwas.

Und worüber lachen Sie? Ich mag britische Komödien, trockenen Humor, Sarkasmus. Meine Mutter ist Britin, von der hab ich das wohl.

Man kann von Wie ausgewechselt aber auch was lernen, zum Beispiel, wie ich, dass es etwas gibt, das Lorno (steht für light porn, Anm.) heißt ... Sehen Sie! Mir war das übrigens vorher auch nicht geläufig.

Am Set, in den Drehpausen, sind Sie da der Spaßmacher? Naja, man kann definitiv Spaß mit mir haben, aber ich bin sicher nicht der Clown am Set, ich halte mich da eher zurück. Als Schauspieler kriegt man eh ständig so viel Aufmerksamkeit.

Es gibt ja einiges zum Fremdschämen im Film, aber welche war die peinlichste Szene für Sie beim Dreh? Als ich nackt ins Zimmer laufe, weil ich etwas an meiner Körpermitte entdeckt habe. Ursprünglich haben wir das mit einem offenen Bademantel gedreht, aber das war zu harmlos. Immerhin gehts an dieser Stelle darum, die zu Tränen rührende Szene von Leslie Mann möglichst schockierend zu unterbrechen.

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Kann man es sich als Schauspieler überhaupt erlauben, in Verlegenheit zu geraten? Natürlich. Das beste Mittel dagegen ist, sich einzureden, dass man eine Rolle spielt, und man selber so etwas ja niemals tun würde.

SKIP: Diese Frage hab ich mir eh für später aufgehoben. Ich möchte damit beginnen, mein Wie ausgewechselt-Trauma aufzuarbeiten: Babygacksi im Mund – Warum nur? Passiert das jemals wirklich?? Also, mir ist es mit meiner Tochter gottseidank nie passiert, aber was weiß man. Das, was da herumspritzt, hat übrigens köstlich geschmeckt, es war Schokopudding.

Abgesehen von diesem nutzlosen Wissen, welche Erkenntnisse kann das Publikum noch mit nach Hause nehmen? Hm, vielleicht am ehesten, dass etwas nicht unbedingt schlecht oder langweilig sein muss, nur weil es sich gemütlich und routiniert anfühlt. Es ist immer alles eine Frage der Perspektive. Aber unter uns: Wenn man Lebenshilfe sucht, ist man in Wie ausgewechselt sowieso falsch.

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Nein, ich verweigere höchstens Dialoge, die nach meinem Gefühl nicht zu der Figur passen, die ich spiele.

Haben Sie schon mal was verweigert vor der Kamera, weils zu peinlich war?

So, jetzt ist es aber Zeit für Ihre Lieblingsfrage ... Ich werde sie etwas abwandeln: Was würden Sie tun, wenn sie einen Tag lang US-Präsident sein könnten? Hey, das ist wahrscheinlich sogar der, mit dem ich am ehesten tauschen würde, aus dem einfachen Grund: Ich möchte die ganzen Geheimnisse wissen, wie: Gibt es UFOs? Ich würde einige Telefonate machen und sagen: Erzählen Sie mir alles, schnell! Und es wäre interessant, zu wissen, wie es im Weißen Haus im Obergeschoß ausschaut, in den Privaträumen. Aber grundsätzlich bin ich sehr zufrieden, ich selber zu sein. ▶l Dina Maestrelli


m an!

SKIP: Wie gut haben Sie persönlich Udo Proksch eigentlich gekannt? Robert Dornhelm: Nicht sehr gut. Ich war auch nie im Club 45. Ich hab Proksch kennen gelernt, als ich nach meiner Oscar-Nominierung 1977 (für die Doku The Children Of Theatre Street, Anm.) gemeinsam mit Grace Kelly nach Wien Proksch hat es interessiert, wie so ein junger Bursch – ich war keine 30 – international solchen Erfolg haben kann. Sie haben damals ja schon die Idee zu einem UdoProksch-Film gehabt, nicht wahr? Ich habe ihn damals gefragt, ob er mir die Rechte für die Verfilmung seines Lebens verkauft, und er hat ja gesagt. Und dass er gerne möchte, dass ein Freund von ihm die Filmmusik schreibt. „Ein cleverer Journalist aus Vorarlberg, vielleicht könnte er ja auch beim Drehbuch mitmachen!“ Das war dann der Harald Kloser (lacht). Wir haben damals gemeinsam ein sik seines Lebens geschrieben – Teile davon habe ich übrigens jetzt für Out Of Control verwendet. Ja, und der Proksch hat das gelesen, und wie aus der Pistole geschossen gesagt: „Spiel dich net deppert, Dornhelm-Bub!“ (lacht). Es hat ihm nicht gepasst, wie wir ihn dargestellt haben. „So ein unsympathischer Typ!“ Und dann bin ich mit der Information

„Unter uns: Wenn man Lebenshilfe sucht, ist man in Wie ausgewechselt sowieso falsch.“

gekommen, dass der Jack Nicholson die Rolle gerne spielen würde. „Na wenwollt!“ Haben Sie da geblufft? Nein, gar nicht! Ich hab dem Jack das vorgeschlagen, und der hat es sehr interessant gefunden. Wie kam es dann dazu, dass Sie nach so langer Zeit die Idee eines Udo-Proksch-Films wieder aufgenommen haben? Ich habe in Wien den Peter Coeln (Leiter des Fotomuseums WestLicht, Anm.) getroffen, der bereits zwei Jahre in das Material investiert hatte, das er zu Udo Proksch gefunden hatte. Woher stammte dieses Material? Von Trödlern, Sammlern, und es ist viel ORF-Material dabei, ungeschnittener Film, Sachen, die man damals nicht senden Kunst des Weglassens als um die des Erschaffens. Glauben er Film im Ausland nachvollziehbar sein wird? Nein, wahrscheinlich nicht. Das war aber kein Grund, ihn nicht zu machen. Es gibt Themen, die sehr spezifisch sind – das heißt merkt man, dass man im Mikrokosmos ist und trotzdem das Universum erreicht. Manchmal nicht (lächelt). Können Sie nachvollziehen, warum Udo Proksch auf so viele Leute eine derartige Faszination ausüben konnte? Er war eine schillernde Figur in einem damals noch ziemlich. ▶l Muster Redakteur ar eine schillernde Fhgvjygvshygi

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▶l Film

Zwei an einem T Wenn zwei wie füreinander geschaffen sind, aber einfach nie zur richtigen Zeit am richtigen Ort zusammenkommen: In der Verfilmung von David Nicholls’ Millionen-Bestseller durchleben Anne Hathaway und Newcomer Jim Sturgess 20 Jahre als verhindertes Traumpaar – eine hinreißende Romanze unter Regie von Lone Scherfig (An Education). Bei manchen Leuten nimmt

sich das Leben jahrzehntelang Zeit, um ihren Blick aufs Wesentliche zu schärfen. Emma Morley (Anne Hathaway) zum Beispiel ist ein verstecktes Juwel, das erst bei genauem Hinsehen in vollem Glanz erstrahlt. Dexter Mayhew (Jim Sturgess) dagegen gehört zu der Sorte Typ, die einem gleich ins Auge springen – er ist einer, der jede haben kann. Das ist ganz bestimmt der Grund, weshalb Dexter noch nie von Emma Notiz genommen hat, obwohl die beiden an derselben Universität studieren und heute, am 15. Juli 1988, gemeinsam ihren Abschluss feiern. Und dafür, dass Emma ihn immer nur aus der Ferne bewundern konnte. Der Schönling und das Mauerblümchen – solche Liebesgeschichten

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schreibt das Leben nicht einfach von selbst. Aber in dieser Nacht hat Emma beschlossen, mit all ihrem Mut nachzuhelfen. Und weil den Mutigen die Welt gehört, landet Dexter tatsächlich in ihrem Bett. Nur entwickelt sich

die Sache nicht ganz so wie geplant. Als Emma ihm Badezimmer verschwindet, schleicht sich nämlich die Bedeutung des Konzept vom Schönsaufen in Dexters Bewußtsein. Emma entspricht sowas von nicht seinem Beuteschema, dass er tatsächlich versucht, sich klammheimlich davonzustehlen. Aber Emma erwischt ihn in letzter Sekunde – und ohne es zu wollen, erweist die nerdige Streberin sich mit ihrem schlagfertigen Charme als so faszinierend, dass Dexter doch noch bleibt. Und so serviert das Schicksal statt einem unkomplizierten Schäferstündchen mit vorprogrammiertem Nimmerwiedersehen etwas ganz anderes: eine friedliche Nacht und ein Morgen mit den besten Gesprächen, die Dexter jemals geführt hat – der


m Tag

Immer wieder erstaunlich: Bei aller Schönheit schafft es Anne Hathaway im Kino spielend, als unscheinbares Mädchen von nebenan durchzugehen. „Ich nahm an, man würde keine amerikanischen Schauspielerinnen in Erwägung ziehen“, sagt sie. „Als ich hörte, dass Lone Scherfig bereit war, mich kennenzulernen, war ich also umso glücklicher.“

Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft. Aber kann mehr daraus werden? Die Jahre ziehen ins Land, und immer wieder ist der 15. Juli ein perfektes Datum, um in der Beziehung zwischen Emma und Dexter eine Zwischenbilanz zu ziehen. Emma landet in der Gastronomie und wird noch viele Jahre brauchen und hart arbeiten müssen, um ihrem Traum vom Leben als Schriftstellerin näherzukommen. Dexter wiederum wird lernen, dass tiefer fällt, wer höher fliegt, und dass es in gewisser Weise dem Nachhaltigkeitsgedanken zuwiderläuft, wenn einem alles in den Schoß fällt. Nie werden sie den Kontakt zueinander ganz verlieren. Stets werden sie die Chance, doch endlich miteinander auf den Punkt zu kommen, ganz knapp verpassen. Beziehungen und Ehen, lebensverändernde Ereignisse und Traumata werden kommen und gehen – aber die Freundschaft zwischen Emma und Dexter überwindet jeden Streit und jede äußerliche und innerliche Hürde.

Jetzt mal ehrlich: Was soll das anderes sein als die wahre Liebe? Der Brite David Nicholls hat mit seinem dritten Roman 2009 etwas geschafft, das Heerscharen von Autoren ein Leben lang vergeb-

ihre Rolle in Zwei an einem Tag. Dass Nina Jacobson, die Produzentin des Films, zwecks Verhinderung einer Amerikanisierung der Story eine europäische Regisseurin engagiert hat, ist in mehrfacher Hinsicht ein Glücksfall. Die Dänin Lone Scherfig stammt aus Lars von Triers Dogma-Dunstkreis und steht somit für emotionale Spürbarkeit im Rahmen einer gezielt puren Form des Erzählens. Außerdem war ihr letzter Film An Education dreifach oscar-nominiert. So hat also eine höchst versierte Filmkünstlerin eine der großen Publikumsromanzen des Jahres gedreht. Eine bessere Kombination AG kann man sich kaum vorstellen.

Eines Tages kriegen sie sich! lich versuchen: Er hat mit Zwei an einem Tag einen der großen Liebesromane des letzten Jahrzehnts geschrieben. Dieser Roman, der seine LeserInnen ununterbrochen im gesamten Spektrum der Gefühle badet, hat sogar Literaturgrößen wie Nick Hornby zu schwärmerischen Empfehlungen hingerissen. Für die Verfilmung dieses Millionen-Bestsellers hat Nicholls nun auch das Drehbuch selbst verfasst. „Ich hatte das Glück, eine Geschichte zu finden, die mich tief bewegt, und ich hatte das noch größere Glück, eine Figur darin zu entdecken, die mich besonders anspricht“, sagt Anne Hathaway, eine der wenigen mitwirkenden Amerikanerinnen, über

▶l

04 11 2011

Komödie. OT: One Day. USA 2011. Länge: 107 Min. Regie: Lone Scherfig. Buch: David Nicholls. Kamera: Benoît Delhomme. Schnitt: Barney Pilling. Musik: Rachel Portman. Produktion: Nina Jacobson. Darsteller: Anne Hathaway, Jim Sturgess, Patricia Clarkson, Ken Stott, Romola Garai, Rafe Spall. Verleih: Tobis.

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▶l Film

Mr. Nice Flying High: Das britische Biopic mit rHys Ifans als cannabis-Großhändler und der famosen CHloë sevIgny als seiner Liebsten setzt dem legendären Kiffer-King Howard Marks ein würdiges Denkmal – zu Lebzeiten. Howard Marks

(rhys ifans) sieht das Leben von der Sonnenseite. Das könnte damit zu tun haben, dass er so gut wie immer eingeraucht ist. Aber so praktiziert man das halt an der elite-Uni in Oxford, schließlich schreiben wir die wilden Siebzigerjahre. Howard wollte das gute Zeug ja eigentlich nur rauchen, aber als sein guter Kumpel und Dealer in Deutschland festgenommen

Idealbesetzung: Der wilde Rhys Ifans als Howard Marks, Drogendealer-Legende und Bestseller-Autor. Die Frau an seiner Seite: Schauspiel- und It-Girl-Wunder Chloë Sevigny.

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wird, übernimmt er kurzerhand dessen Lieferung nach england. Der importeur aus Afghanistan hat große Freude mit Howard, der sich als hochbegabter Quereinsteiger erweist. Schlechtes Gewissen hat er keines, schließlich ist Hasch rauchen ja grundsätzlich was Gutes und nur das Gesetz, das es verbietet, falsch. So sieht das auch seine Studienfreundin Judy (chloë Sevigny), die zur Frau an seiner Seite wird. Judy nimmt alles entsprechend gelassen – die vielen Auslandsaufenthalte, die gefährlichen reisen, die falschen Pässe. Sie wird die Mutter seiner drei Kinder und genießt den wahnsinnigen Lebenswandel auf der Überholspur. Howard Marks kann sein Glück oft gar nicht fassen: Man wird beim Mi6, dem legendären britischen Geheimdienst, auf ihn aufmerksam. Und nein, man will ihn nicht verhaften, sondern auf einen irA-Führer ansetzen. Mit dem macht Howard nämlich gute Geschäfte: Mithilfe der irA gelingt es ihm, den amerikanischen Drogenmarkt zu erobern – und im Gegenzug liefert er ins prüde irland „Bumsfilme und Präser“. Jeder zehnte Ofen, der weltweit geraucht wird, kommt direkt aus einer Lieferung von Howard, der sich damit dumm und dämlich verdient. Unter dem falschen Namen Mr.

Nice gondelt er durch die Weltgeschichte. Schließlich kommts, wie es kommen muss: Bei einem Aufenthalt in good old england wird Howard verhaftet. ihm droht eine mehrjährige Haftstrafe. Doch sein Gerichtsprozess wird zum spektakulären Showdown …. im Häfen hat der Mensch Zeit zum Schreiben: So entstand die Autobiografie von Howard Marks, die 1996 zum Bestseller wurde. es gibt vermutlich wenig, was der Kerl nicht erlebt hat und scheinbar nichts, was er bereut. 43 Decknamen, 89 Telefonanschlüsse, 25 Firmen hat der Kerl fürs Drogenschmuggeln verbraten, lebt mittlerweile wieder friedlich in Freiheit – und ist inzwischen namhafte Gallionsfigur der Legalize it-Bewegung. Der britische Filmemacher Bernard rose hat als Hauptdarsteller seiner Verfilmung von Marks’ Lebensgeschichte haargenau den richtigen gefunden: Das walisische enfant terrible rhys ifans. Der zwischenzeitliche Sänger der Super Furry Animals (und ex von Sienna Miller) macht nachvollziehbar, was den charme und die chuzpe dieses Kerls Jp ausmacht. Dope! ▶l

21 10 2011

Biopic. oT: Mr. Nice. Großbritannien/Spanien 2010. Länge: 121 Min. Buch, Regie & KameRa: Bernard rose. SchniTT: Teresa Font, Bernard rose. muSiK: Philip Glass. pRoduKTion: Luc roeg. daRSTeLLeR: rhys ifans, chloë Sevigny, David Thewlis, elsa Pataky, crispin Glover. VeRLeih: Polyfilm.


▶l Film Let’s Dance. Der coole Ren aus der großen Stadt tanzt für sein Leben gern – aber im Kaff Bomont ist das tatsächlich gegen das Gesetz. Doch verbotene Früchte sind bekanntlich die süßesten. So sieht das auch Pfarrerstochter Ariel.

e s o o l t o o F In einer US-Kleinstadt sind laute Musik und Tanzen verboten. WTF, denkt sich Neuzugang Ren, und kämpft gegen den bornierten Dorfpfarrer um seine Teenager-Rechte … Cooles Remake des 80er-Kultfilms, natürlich nicht ohne KENNY LOGGINS’ Titelsong.

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ein Diner, ein paar Stores, arbeitsame Menschen – und eine Hand voll Jugendliche, die zwischen Schule und Schlafengehen versuchen, so viel Spaß wie möglich zu haben: Bomont, USA, eine Kleinstadt wie viele. Mit einem Unterschied: Vor drei Jahren verloren nach einer improvisierten Freiluftparty fünf Jugendliche, darunter auch der einzige Sohn des gestrengen Dorfpfarrers Moore (Dennis Quaid), ihr Leben bei einem Autounfall. Und weil die meisten Erwachsenen immer noch glauben, dass man Unglück einfach verbieten kann, versuchen sie es auch in Bomont: Seit damals darf man nicht mehr laut Musik hören, nicht in der Öffentlichkeit tanzen – und für alle unter 18 herrscht ab 10 Uhr abends Ausgangssperre. Ein unerwartet heftiger Kulturschock also für den 17-jährigen Ren McCormack (Kenny Wormald), der nach dem Tod seiner Mutter aus dem großstädtischen Boston bei Onkel und Tante in Bomont landet. Ren ist streetwise, cool und selbstbewusst, und legt sich in Bomont gleich mal mit so ziemlich jedem an: Mit dem Sheriff, weil Ren im Auto laut Musik hört, mit dem Schuldirektor, weil er sich nichts gefallen lässt, mit dem bornierten Reverend Moore, weil der die Ehre seiner Tochter Ariel (Julianne

Hough, bekannt geworden als Profitänzerin in der US-Version von Dancing Stars) gefährdet sieht. Dabei ist die, wovon Papa keine Ahnung hat, in Wirklichkeit ein ziemliches Früchtchen. Aber süß – und so kriegt sich Ren mit Ariels Freund, einem prolligen Rennfahrer, gleich auch noch in die Wolle. Doch Ren findet in Bomont auch Freundschaft und Respekt. Und Gleichgesinnte, wenn es um seine große Leidenschaft geht, den Tanz. Doch sich in einer US-Kleinstadt mit dem Gesetz anzulegen, ist, wie man weiß, eine riskante Angelegenheit – auch wenns nur um etwas vergleichsweise Harmloses geht wie einen Schulabschlussball …

Cooler Teenager vs. engstirniges KleinstadtEstablishment: 1985 brachte Footloose, ein frecher, fetziger Tanzfilm um das Recht auf jugendlichen Übermut, volle Kinokassen und den Durchbruch für den damals weitgehend unbekannten Hauptdarsteller Kevin Bacon. Jetzt hat Regisseur Craig Brewer (Hustle & Flow) mit tatkräftiger Unterstützung von Original-Footloose-Drehbuchautor Dean Pitchford die rockige Story neu verfilmt, mit einem charismatischen Hauptdarsteller-Paar, einigen großen Namen wie Dennis Quaid oder Andie McDowell in tragenden Nebenrollen, natürlich ordentlich viel grooviger Mucke – und einem erfrischend modernen Zugang: Denn hier kriegen endlich mal nicht nur die Bad Boys, sondern auch die Bad Girls ihr Happyend, ganz ohne GB faule Kompromisse. ▶l

21 10 2011

TANZFILM. OT: FOOTLOOSE. USA 2011. LÄNGE: 113 Min. REGIE: Craig Brewer. BUCH: Craig Brewer, Dean Pitchford. KAMERA: Amy Vincent. SCHNITT: Billy Fox. MUSIK: Deborah Lurie. PRODUKTION: Craig Zadan, Neil Meron, Dylan Sellers, Brad Weston. DARSTELLER: Kenny Wormald, Julianne Hough, Andie McDowell, Dennis Quaid, Miles Teller, Ziah Colon. VERLEIH: UPI.

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▶l Film Ein böser Schnupfen wird zur tödlichen Pandemie. Wie geht die Welt damit um? Virus virtuos: Superspannendes Drama von STEVEN SODERBERGH, mit GWYNETH PALTROW, MATT DAMON, JUDE LAW, KATE WINSLET, BRYAN CRANSTON und MARION COTILLARD.

Contagion SIE HAT GRAD einen langen Flug hinter sich und eine anstrengende Nacht. Also denkt sich Beth Emhoff (Gwyneth Paltrow) nicht viel dabei, als sie nach einer Geschäftsreise nach Hongkong und einem geheimen Abstecher zu ihrem Geliebten in Chicago mit schwerem Kopf und schlimmem Halsweh zu Ehemann Mitch (Matt Damon) und den zwei Kindern nach Hause kommt. Als sie wenig später jedoch von Krämpfen geschüttelt zusammenbricht und kurz darauf im Krankenhaus stirbt, wird klar, dass das kein simpler Schnupfen war. Dann stirbt Beths kleiner Sohn, dann eine Frau auf der Straße. Scheinbar zufällig erkranken immer mehr Menschen, immer treten die selben Symptome auf: Husten, hohes Fieber, Krämpfe, Gehirnblutungen, Tod. Im Internet taucht ein Youtube-Video von einem japanischen Businessman auf, der in einem Linienbus zusammenbricht, es werden Fälle aus Chicago, Paris, London, Hongkong bekannt. Den Experten der Zentren für Seuchenbekämpfung wird schnell klar, dass es sich hier um einen bisher unbekannten Erreger handelt, der mit enormer Effektivität das Gehirn angreift. Dr. Cheever (Laurence Fishburne) ist alarmiert, und auch die Homeland Security mischt sich ein, die hinter der Pandemie einen Terroranschlag mit Biowaffen vermutet. Die riesige Maschinerie des Staatswesens beginnt, zu arbeiten. Im ganz, ganz großen Stil. 084

SKIP OKTOBER

Ein Virus geht um, und diesmal in der wirklichen Welt: Jude Law als Blogger, Matt Damon als Witwer und Laurence Fishburne und Kate Winslet als Seuchenexperten.

Ganze Großstädte werden unter Quarantäne gestellt, das Militär errichtet Straßensperren, die Regierungsspitze wird abgeschirmt. Kommunikations- und Informationsstrategien werden ausgearbeitet. Ein Impfstoff muss entwickelt werden. Wenn der allererste Träger des Virus und damit sein Ursprung ausgeforscht werden könnte, wäre das ein großer Fortschritt: Die Seuchenexpertin Erin Mears (Kate Winslet) stellt an vorderster Front Nachforschungen an, immer bedroht von der Gefahr einer Ansteckung. Währenddessen verzeichnet der Blog des bislang eher erfolglosen, lästigen Aufdeckungsreporters Alan ▶l

21 10 2011

THRILLER-DRAMA. OT: CONTAGION. USA 2011. LÄNGE: 106 Min. REGIE: Steven Soderbergh. BUCH: Scott Z. Burns. KAMERA: Peter Andrews. SCHNITT: Stephen Mirrione. MUSIK: Cliff Martinez. PRODUKTION: Michael Shamberg, Stacey Sher, Gregory Jacobs. DARSTELLER: Gwyneth Paltrow, Matt Damon, Jude Law, Kate Winslet, Bryan Cranston, Marion Cotillard, Laurence Fishburne, Elliot Gould. VERLEIH: Warner.

Krumwiede (Jude Law) täglich mehr Hits – Krumwiede behauptet, dass das wahre Ausmaß der Katastrophe vor der Bevölkerung verheimlicht wird, um eine Massenpanik zu verhindern. Nicht zu Unrecht. Während täglich tausende sterben, ist Virologin Dr. Ally Hextall (Jennifer Ehle) einem wirksamen Impfstoff auf der Spur – und schon tauchen die nächsten Probleme auf: Wie kann von dem wertvollen Serum so schnell wie möglich so viel wie möglich hergestellt werden, und wer hat als Erstes Anrecht auf sicheres Überleben? Contagion heißt soviel wie Seuche oder Ansteckung. Doch die Krankheit ist nur das Mittel, mit dem Steven Soderbergh seine Message transportiert. Contagion ist weit mehr eine Luxus-Version des SeuchenThrillers Outbreak, sondern eine kluge, großartig beobachtete und hochspannende Betrachtung einer Zivilisation in der Krise. KZ Hochansteckend!


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▶l Film Dr. Ledgard (ANTONIO BANDERAS) ist ein herzensguter Chirurg mit tragischer Vergangenheit. Doch niemand ahnt, welch gruseliges Geheimnis er in seiner Villa verbirgt … Abgründiges, hocherotisches Psychodrama von PEDRO ALMODÓVAR.

Die Haut in der ich wohne

Here’s looking at you, kid: Dr. Ledgard (Antonio Banderas) lässt die Augen keine Sekunde von seiner Patientin Vera (Elena Anaya). Und er kennt jeden Quadratmillimeter ihres Körpers …

EIN MANN

mit einer Mission: Es ist Jahre her, dass seine über alles geliebte Ehefrau unter tragischen Umständen in einem Autowrack verbrannt ist, und Dr. Robert Ledgard (Antonio Banderas) hat den Verlust nie verwunden. Doch anstatt sich in Verzweiflung zu verlieren, hat er sein Leben mit noch mehr Leidenschaft der Wissenschaft gewidmet und der Suche nach einer Möglichkeit, unzerstörbare künstliche Haut zu erzeugen, die Verbrennungsopfern ein neues Leben ermöglicht: Er ist ein echter Held, beliebt bei Kollegen, verehrt von seinen Patienten. Und doch gibt es eine Bruchlinie quer durch seine Persönlichkeit, hinter der ein dunkles Geheimnis lauert. Vera (Elena Anaya) ist die einzige stationäre Patientin in der Schönheitsklinik des Doktors. Sie ist wunderschön, klug, arbeitet an exzentrischen Kunstwerken und verlässt ihre Räumlichkeiten nie. Ihre Schönheit kann jedoch nicht der einzige Grund sein, weshalb der Doktor sie unentwegt beobachtet. Was hat es auf sich mit Vera, und warum sieht sie seiner verstorbenen Frau so gespenstisch ähnlich? Warum befasst sie sich so intensiv mit theoretischer Literatur zu Geschlechteridentitäten, und warum liegt eine latente Bedrohung in der Luft, wenn der Arzt ihre Haut untersucht?

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14 10 2011

THRILLER. OT: LA PIEL QUE HABITO. Spanien 201 120 Min. REGIE: Pedro Alm 1. LÄNGE: Agustín Almodóvar nach odóvar. BUCH: Pedro Almodóvar, dem glei chn ami gen Roman von Thierry Jonquet. KAMERA: José MUSIK: Alberto Iglesias. Luis Alcaine. SCHNITT: José Salcedo. PRODUKTION: Agustín Esther García. DARSTELLE Almodóvar, Marisa Paredes, Jan Cornet,R: Antonio Banderas, Elena Anaya, Blanca Suárez. VERLEIH: Roberto Álamo, Eduard Fernández, Tobis.

Kindesmissbrauch, Gattenmord, Vergewaltigung, Transsexualität. Pedro Almodóvar beweist mit seiner Filmografie (etwa dem Missbrauchsthriller La mala educación – Schlechte Erziehung und dem Mutter-Tochter-Melodrama Alles über meine Mutter) seit Jahrzehnten, dass es kein Territorium gibt, vor dem er zurückschreckt, und dass er noch im scheinbar abgründigsten Thema genau das findet, was jeden von uns bewegt: Liebe, Verlustangst, Einsamkeit, Tod, Elternschaft, Freundschaft, und Humor. Die Haut, in der ich wohne ist nun die Verfilmung des zutiefst irritierenden Erfolgsromans von Thierry Jonquet, ein aufwendig konstruierter Psychothriller: Mit kaum fassbaren Wendungen und aufregend vielschichtiger Ästhetik ist es Almodóvars bisher atemlosester Film geworden, außergewöhnlich sogar für einen Ausnahmeregisseur wie ihn: Ein KinoerlebMM nis der Sonderklasse.


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▶l Film

EXKLUSIV-INTERVIEW

ANTONIO BANDERAS

In PEDRO ALMODÓVARS neuem Film spielt ANTONIO BANDERAS einen genialen Chirurgen – mit einem dunklen Geheimnis. In Cannes war der quirlige Spanier wieder ganz der Alte, und so gabs für SKIP eine äußerst unterhaltsame Exklusiv-Sprechstunde.

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

DR. FEELGOOD

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Fun in Cannes: Antonio (mit Regisseur Pedro Almodóvar und Co-Star Elena Anaya) macht Faxen beim Cannes-Fototermin zu Die Haut, in der ich wohne – er kann halt auch nicht aus seiner Haut heraus.

SKIP: In Die Haut, in der ich wohne spielen Sie einen berühmten Schönheitschirurgen. Was halten Sie persönlich nach langjähriger Hollywood-Erfahrung davon, Körper mittels Chirurgie zu modellieren? ANTONIO BANDERAS: In Hollywood ist der Druck, perfekt schön zu sein, vor allem auf Frauen enorm – und so wechseln sich heute schon 20-Jährige einfach ihre Möpse aus, um irgendwelchen Standards zu entsprechen. Das ist sehr beängstigend, vor allem, weil sich diese Standards in den Köpfen der ganzen Welt festzusetzen scheinen. Sie haben mit Pedro Almodóvar in Spanien Ihre ersten Filme gedreht, bevor Sie nach Hollywood gingen. Wie war es, nach über zwei Jahrzehnten in Pedros doch recht bizarres Universum zurückzukehren?

Welt zu quatschen. Und als er ging – ich trug zu dieser Zeit einen Schnurrbart und langes Haar – schaute er mich so an und sagte: „Du hast ein sehr romantisches Gesicht, du solltest Filme machen!“ Ich fragte meine Freunde, wer das überhaupt war. Die meinten, er heißt Pedro und hat gerade seinen ersten Film gedreht, aber aus dem wird sicher nichts. (lacht). Was sagt Pedro eigentlich zu Ihrer Hollywood-Karriere? Ich weiß, dass er mich öfter mal öffentlich kritisiert hat für die Filme, die ich in den USA mache (lacht). Aber er darf das, er ist ja fast schon Familie. Als Zorro fertig war, machte Steven Spielberg ein exklusives Screening für 20 Leute, da hab ich ihn mitgenommen, weil er grade in L. A. war. Und danach hat er nur gesagt: „Jesus, jetzt wirst du wohl richtig berühmt. Du wirst mir viel zu teuer werden!“ (lacht)

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

„Hollywood ist doch nur mehr so was wie ein Markenname. Als realer Platz existiert das gar nicht mehr!“ Es ist für mich sehr befruchtend, zu sehen, wie lebendig er mit seinen mittlerweile über 60 Jahren geblieben ist. Er will nach wie vor sein Publikum fordern und liefert nie das ab, was man von ihm erwarten würde. Als ich Die Haut, in der ich wohne in Cannes zum ersten Mal mit Publikum gesehen habe, fühlte ich mich, als würde ich ein Vierteljahrhundert in der Zeit zurückgehen: Ich kann mich noch genau erinnern, wie wir damals mit Filmen wie das Gesetz der Begierde oder Matador exakt dieselben verstörten Reaktion hervorgerufen haben. Und über die Jahre sind diese Titel dann zu Klassikern des europäischen Kinos geworden. Das ist sehr beeindruckend. Speziell für jemanden wie mich, der jetzt seit 22 Jahren in einer völlig anderen Kinoszene arbeitet. Ich bin sehr glücklich darüber, was mir Amerika gegeben hat. Aber Pedros Spirit, der keine Gefahr und kein Risiko scheut, war da für mich wieder mal extrem erfrischend. Genau das habe ich jetzt gebraucht, ich möchte in Zukunft wieder mehr anspruchsvolle Projekte realisieren. Können Sie sich noch erinnern, wann Sie Pedro das erste Mal getroffen haben? Klar. Damals war ich Theaterschauspieler in Madrid. Ich saß mit Kollegen in einem Café, als dieser Typ mit seiner roten Tasche daherkam. Er setzte sich zu uns und war sehr lustig, begann sofort, von Gott und der

Wenn Sie sich künftig mehr nach ambitionierteren Projekten umschauen wollen – gibts denn in Hollywood überhaupt noch so viele? Ich habe ohnehin nicht vordringlich solche in Hollywood gemeint, sondern weltweit. Hollywood ist doch fast nur mehr so was wie ein Markenname. Als realer Platz existiert das gar nicht mehr (lacht)! Hat diese Marke Hollywood in den letzten 20 Jahren eher verloren? Ich finde schon. Zum Beispiel werden heute zu viele Remakes gemacht, ein sicheres Zeichen dafür, dass es zu wenig Ideen gibt. Es gibt kaum Investitionen in Neues, man wiederholt lieber immer wieder dieselbe Formel. Das sagt aber nichts über das Talentpotential aus – die Amerikaner wissen nach wie vor sehr gut, wie man Filme macht (lacht). Heute blickt man nostalgisch auf das Hollywood der 70s, wo risikofreudige Produzenten das Business belebt haben, indem sie sich einfach mutig auf eine originelle Idee draufgesetzt haben. Ich habe gehört, es gibt jetzt bereits einen Zusammenschluss von Produzenten, die gemeinsam neues Terrain erobern wollen, weil die berechtigte Sorge besteht, dass wir sonst durch das ständige Wiederholen alter Erfolgsrezepte eine ganze Generation für das Kino verlieren. ▶l KURT ZECHNER

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▶l Film

Melancholia Die Methode Wahnsinn: Lars vOn trIErs zweifacher Versuch über das Thema Depression ist bildgewaltiges Melodrama und gnadenloses Weltuntergangsszenario in einem – und das mit Starbesetzung: kIrstEn Dunst, CharLOttE GaInsbOurG, kIEfEr suthErLanD und CharLOttE ramPLInG.

Mythisch, irre, extrem: Kirsten Dunst als wunderschöne, depressive Märchenbraut ist eine der persönlichsten Frauenfiguren in Lars von Triers schrägem Universum.

Es könntE der schönste Tag in ihrem leben sein – ein duftiges weißes Kleid, eine klassische Stretch-limo, ein über beide ohren verliebter Mann, und eine hochzeit im Märchenschloss, mit perfektem Golfrasen rundherum: Justine (Kirsten Dunst), erfolgreiche Werbefachfrau, hat alles, was sie sich immer erträumt hat, arrangiert von ihrer einfühlsamen Schwester claire (charlotte Gainsbourg) und deren fürsorglichem Mann John (Kiefer Sutherland). Und sie gibt sich auch alle Mühe, das Fest, zu dem ihre gesamte Familie angereist ist, wundervoll zu finden. obwohl ihre Mutter (charlotte Rampling) sich die spitzen Bemerkungen gegenüber der institution ehe nicht verkneifen kann, und obwohl Papa (John hurt) wieder einmal zu viel getrunken hat. ihr frisch angetrauter Mann Michael (alexander Skarsgård) versucht, sie vom Familienkrampf abzulenken, aber umsonst: irgendwann ist alles zu viel. Justine sperrt sich in ihr Zimmer ein. Die Depression, die sie schon ihr ganzes leben lang begleitet, hat sie eingeholt. Der 090

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abend endet im Desaster. Wenn Regie-enfant terrible lars von Trier von etwas ahnung hat, dann sind es Depressionen: Jahrelang hielt ihn seine Krankheit gefangen, Phobien machten ihn zum Wrack, und nur mit hilfe von Psychopharmaka, seiner geliebten Frau und der Filmemacherei schaffte er es, aus dem tiefen, schwarzen loch der Melancholie. ausgerechnet die arbeit an der aufwühlenden horrorphantasie antichrist, die vor zwei Jahren das Publikum ebenso entsetzt wie begeistert hat, war für den Regisseur heilsam. Melancholia ist nun der erste Film, den von Trier nach seiner weitgehenden Genesung gedreht hat, und noch ist das Thema Depression für ihn nicht überwunden. in zwei Kapiteln erzählt er von der ultimativen Katastrophe: dem auseinanderbrechen einer ▶l

28 10 2011

Drama. OT: Melancholia. Dänemark/Schweden/ Frankreich/Deutschland 2011. Länge: 130 Min. Buch & regie: lars von Trier. Kamera: Manuel alberto claro. SchniTT: Molly Marlene Stensgaard. PrODuKTiOn: Meta louise Foldager, louise Vesth. DarSTeLLer: Kirsten Dunst, charlotte Gainsbourg, alexander Skarsgård, Brady corbet, cameron Spurr, charlotte Rampling, Jesper christensen, John hurt, Stellan Skarsgård, Udo Kier, Kiefer Sutherland. VerLeih: Filmladen.

Persönlichkeit und dem Untergang der Welt – auf verdrehte Weise womöglich zweimal dieselbe Geschichte? in Teil zwei kehrt Justine von ihrer Krankheit geschwächt zurück in das Schloss, das claire und John als hotel führen. nun haben alle Gäste ausgecheckt, und John ist reichlich genervt, dass claires überspannte Schwester schon wieder zu Besuch ist. Und etwas seltsames, eine unklare Bedrohung liegt in der luft: astronomen haben vorhergesagt, dass der geheimnisvolle Planet Melancholia in den nächsten Tagen der erde gefährlich nahe kommen wird. Für Justine, mit Katastrophen auf emotionaler ebene bestens vertraut, ist der drohende Weltuntergang nichts, was sie aus der Ruhe bringt. claire hingegen kippt immer mehr in Panik, je mehr John sich in wissenschaftliche erklärungen flüchtet. Und der gigantische Planet am himmel kommt immer näher … Mystisch, bombastisch, erotisch und verstörend, mit viel Richard Wagner im Soundtrack, einem fantastischen cast bis in die nebenrollen – u. a. taucht gar der großartige Udo Kier als strenger Kellner auf – und einer gehörigen Portion Sarkasmus gelingt es lars von Trier ein weiteres Mal, seine Zuschauer atemlos zu machen: Melancholia ist berückend schön, irre und extrem, ein Film, wie er noch mm nie dagewesen ist.


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▶l Film

EXKLUSIV-INTERVIEW

KIRSTEN DUNST

It’s the end of the world as we know it – aber kaum jemals hat der Weltuntergang so schön ausgesehen: Kirsten Dunst und die Naturgewalten in Melancholia.

SKIP: Wenn Sie wüssten, dass morgen die Welt untergehen wird, was würden Sie tun? KIRSTEN DUNST:: Auf die Frage hab ich gewartet (lacht)! Ich weiß es nicht. Ich würde wohl auszucken. Und dann vielleicht ins Meer gehen, damit die Hitze nicht so arg ist.

FOTOS: FILMLADEN, ANDREA MÜHLWISCH (2)

Glauben Sie denn, dass das Ende der Welt bevorsteht? Sicher nicht morgen. Wir gehen zwar sehr unverantwortlich um mit der Erde, aber ich glaube nicht an Weltuntergangstheorien. Die Sonne stirbt, das ist ein Faktum, aber das wird sie noch einige tausend Jahre lang machen, ohne dass wir allzu viel davon merken.

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Wie war die Arbeit mit dem notorischen Troublemaker Lars von Trier? Er schafft es, am Set eine sehr geborgene und zugleich freie Atmosphäre zu kreieren, ich hätte mir kein offeneres, ehrlicheres Arbeitsverhältnis vorstellen können. Die Arbeit mit ihm hat mir sehr viel Selbstbewusstsein gegeben und mich als Darstellerin wirklich weitergebracht. Ganz wenige Regisseure geben Frauen so viel Raum wie Lars. Sie haben einmal gesagt, dass die Arbeit mit männlichen Regisseuren schwieriger ist, weil die immer versuchen, ihre eigene Freundin zu porträtieren. Lars hingegen hat in Ihre Filmfigur eher seine eigene Person hineinprojiziert … Stimmt. Alle seine Filme haben eine weibliche Hauptfigur. Ich glaube, er ist der


Mit LARS VON TRIER zu arbeiten, erzählt KIRSTEN DUNST, war schon etwas ganz Besonderes. Und beileibe nicht nur, weil ihr die Rolle in Melancholia in Cannes den Preis als Beste Darstellerin eingebracht hat. Von der spannendsten Herausforderung ihrer Karriere erzählt die 29-jährige Schauspielerin im SKIP-Exklusiv-Talk am Strand.

MELANCHOLIE UNTER

PALMEN

Kirsten mit Melancholia-Co-Star Charlotte Gainsbourg und Regisseur Lars von Trier in Cannes. Wohl eins seiner letzten Bilder von der Croisette, mittlerweile hat er hier ja Festival-Verbot.

einzige Auteur, der das so hält. Es ist sehr ungewöhnlich. Lars hat gemeint, dass es für ihn sehr hilfreich war, sich mit Ihnen über das Thema Depressionen unterhalten zu können, weil Sie selber depressive Phasen durchgemacht haben. Wie ging es Ihnen damit? Er war sehr verwundbar, das hat mich richtig erschreckt. Ich hab ihn das erste Mal in seinem kleinen Häuschen in den Zentropa-Studios getroffen, und er hat mir total private Sachen erzählt, über seine Familie, seine Krankheit ... sehr private Dinge. Also wusste ich von Anfang an, dass ich mich ebenso öffnen könnte. Wir haben uns viel darüber unterhalten, wie sich Depressionen auswirken können. Trotz aller Harmonie am Set gabs dann doch noch einen Skandal um Lars bei der Pressekonferenz in Cannes. Haben Sie sich da eigentlich nie gedacht: „Oh mein Gott, wo bin ich da reingeraten?“ Ich war bis zum Schluss auf einiges gefasst. Wenn man mit Lars von Trier arbeitet, arbeitet man eben mit Lars von Trier, wissen Sie, was ich meine (lacht)? Aber es war sehr unangebracht, was er da gesagt hat. Ich weiß, wie er es wirklich gemeint hat, aber über diese Thematik darf man nicht solche blöden Witze machen. Ich wünschte, jemand von uns am Podium hätte ihn zum Schweigen gebracht, aber ich war doch etwas schockiert ...

gemacht. Wir haben Schloss Neuschwanstein besichtigt, wo Wagner viel von seiner Musik geschrieben hat – und von ihm stammt ja auch die Filmmusik. Das war ein netter Abschluss. Danach haben Sie mit dem brasilianischen Regisseur Walter Salles On The Road gedreht. Ist es wichtig für Sie, hin und wieder aus Hollywood rauszukommen? Ob ich in Hollywood drehe oder nicht, ist für mich kein Kriterium. Ich achte darauf, dass ich Rollen gerne spiele – denn nur dann ist man gut. Wenn man beginnt, zu denken: „Dieser Part wäre gut für meine Karriere“, dann ist er das garantiert nicht. Der Grund, warum ich schauspiele, ist nicht, weil ich den Hollywood-Standards gefallen will, sondern, weil ich den Job einfach liebe.

„Die Sonne stirbt, das ist ein Faktum, aber das wird sie noch einige tausend Jahre lang machen.“

Haben Sie ihm am Set auch nie gesagt, er solle den Mund halten? Oh doch, mehrmals (lacht). Wenn er nicht in der Öffentlichkeit steht, ist Lars aber viel entspannter. Wie haben Sie sich von dem anstrengenden Dreh erholt? Gleich danach haben mein Papa und ich eine Deutschland-Tour

Mit wem würden Sie gerne noch arbeiten? Mit Tarantino, er ist einer meiner Lieblingsregisseure. Und natürlich mit Haneke. Wie sehen Sie jetzt auf das Spider-Man-Abenteuer zurück, würden Sie sowas wieder machen? Ich würde wohl wieder einen Blockbuster drehen, aber eher kein Superhelden-Movie. Been there, done that (lacht). ▶l KURT ZECHNER

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▶l Film

Eine dunkle Begierde Als die Seele noch neuland war: DaviD CrOnenbergs meisterhaftes Drama um Sigmund Freud, C. G. Jung, verbotenen Sex und die Entstehung der Psychoanalyse, traumhaft besetzt mit viggO MOrtensen, Keira Knightley und MiChael FassbenDer.

zen. Der Rest ist Geschichte … Was lange währt, wird manchmal erst so richtig super: Ursprünglich schrieb Autor Christopher Hampton Eine dunkle Begierde, basierend auf dem Sachbuch Eine gefährliche Methode von John Kerr, als Drehbuch für Julia Zwischen Psycho-Couch und Ehebett. Beziehungsstress für den Herrn Doktor: C. G. Jung (Michael Fassbender) liebt Patientin Roberts – der war die Rolle der Sabina (Keira Knightley), schätzt Ehefrau Emma und verehrt Kollegen Sigmund Freud (Viggo Mortensen). Sabrina Spielrein aber viel zu heftig. Also machte Hampton Wie sehr in unseren Breiten der Alltag ein vielbeachtetes Theaterstück daraus, das nimmt, sich auch ihre sexuellen Fantasien ernoch vor einem Jahrhundert von KonventioDavid Cronenberg nun doch noch verfilmte – klären lässt – mit großem professionellen und nen und Zwängen geprägt war, insbesondere mit Viggo Mortensen als Freud statt wie urzusehends wachsendem privaten Interesse. für Frauen, ist heute zum Glück schwer vorsprünglich geplant Christoph Waltz, der sich Der Fall Spielrein ist für Jung auch eine optistellbar. Kein Wunder, dass gerade sensible, im letzten Moment für die Rolle in Wasser für male Gelegenheit, sein großes Idol persönlich die Elefanten entschied. Lauter Glücksfälle: überdurchschnittlich begabte Mädels in so kennenzulernen: den berühmten Psychiater Der neue Cronenberg ist ein faszinierend einem gesellschaftlichen Klima öfters mal Dr. Sigmund Freud (Viggo Mortensen). spannendes, vielschichtiges Drama um durchdrehten. Hysterie nannten das die Ärzte, Jung besucht Freud in Wien, und die beiden GB menschliche Abgründe. sprachen von Einbildung und verschrieben verstehen sich auf Anhieb blendend – trotz Beruhigungsmittel, die fortschrittlicheren verihres unterschiedlichen Backgrounds: Jung Exklusiv-Interview zum Film auf Seite 22. suchtens auch mal mit Elektroschocks. schwimmt durch seine Ehe mit der reichen Der junge Psychiater Carl Gustav Jung (MiEmma (Sarah Gadon) in Geld und Privilegien, chael Fassbender) kam schließlich Anfang des der um einiges ältere Familienvater Freud ▶l 11 11 2011 20. Jahrhunderts auf einen geradezu revolukämpft sowohl mit Geldsorgen als auch dem Drama. OT: A DAnGEROUS METHOD. Kanada/ tionären therapeutischen Zugang: Er setzte populärer werdenden Antisemitismus. In Deutschland/Großbritannien/Schweiz 2011. auf das Gespräch, auf verbale Assoziationen, stundenlangen Gesprächen (u. a. an OrigiLänGE: 99 Min. rEGIE: David Cronenberg. Buch: Christopher Hampton basierend auf Eine gefährliche auf Traumdeutung. Und als die junge, schwer nalschauplätzen in der Wiener Berggasse, Methode von John Kerr. KamEra: Peter Suschitzky. neurotische Sabina Spielrein (Keira Knightley) dem Belvederegarten und im Café Sperl) beSchnITT: Ronald Sanders. muSIK: Howard Shore. in seine Schweizer Klinik eingeliefert wird, hat gründen die beiden die Zukunft der PsychoPrODuKTIOn: Jeremy Thomas. DarSTELLEr: Viggo Mortensen, Michael Fassbender, Keira Knighter großen Erfolg. Sicher auch deshalb, weil analyse – und stoßen schießlich auf ebenso ley, Vincent Cassel, Sarah Gadon. VErLEIh: UPI. Jung der Erste ist, der ihr zuhört, sie ernst unerwartete wie unüberwindliche Differen-

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▶l Film

In einem gut eingeschenkten Krügel Bier finden sich bekanntlich die Fragen zu allen Antworten. Geld und Liebe dagegen kommen von Tante Ernestine (Bibiana Zeller). Und das Geheimnis des Erfolgs kennt Charlies Freund & Manager Mono (Manuel Rubey).

Wie m über respektable Mengen an Barschaft, weswegen sie der heranwachsende Charlie nolens volens in seiner Freizeit frequentiert – trotz allem hart verdientes Taschengeld. Die Einzige, bei der Charlie sowas wie Geborgenheit und Liebe findet, ist Großtante Ernestine (Bibiana Zeller), die ihren „Tscharlieee“ verwöhnt, wie sie nur kann. Tante Ernestines Liebe geht auch – beziehungsweise vor allem – durch den Magen. Was unter anderem dazu führt, dass der Charlie seit seiner frühesten Kindheit schwer übergewichtig ist, und damit in der Schule erst das Gespött der Buben, und später nicht gerade die erste Wahl der Mädels darstellt. Deshalb findet die fesche Veronika (Katharina Straßer) nur in Charlies feuchten Träumen zu ihm ins

Tachinieren geht über Studieren Man hats nicht leicht, aber leicht hats einen. Aber was soll man sich auch viel erwarten, wenn man mit dem Familiennamen Kolostrum in die Welt gedrückt wird? Karl, genannt Charlie (Axel Ranisch) hats wahrlich nicht einfach. Was mit seinem Vater war, hat man recht schnell vergessen, Charlies Mutter (großartig: Marion Mitterhammer) dagegen ist eine von denen, die man nie vergisst, obwohl man gerne würde: Sie ist sich prinzipiell selbst die Nächste, und jede ihrer zahllosen Affären mit windigen Typen beschäftigt sie erheblich mehr als das Wohlergehen ihres dicken Sohnes. Der Rest der Verwandtschaft ist unwesentlich sympathischer, verfügt aber 096

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Bett – in realiter liegt da Veronikas dicke Freundin. Gleich und gleich, ehschonwissen. Doch schon bald nach der erfolgreich ersessenen Matura lernt Charlie eine weitere wichtige von vielen Lektionen, die das Leben für den aufmerksamen Underachiever bereit hält: Je mehr Demütigungen du während der Schulzeit erleben musstest, desto lustiger wird das Studium. Ganz sicher. Warum Charlie ausgerechnet Kunstgeschichte inskribiert, wird auch irgendeinen Grund haben – ach ja, dort gibts mit Abstand die geilsten Weiber, sagt zumindest der Studienberater (Michael Ostrowski). Und Charlie macht den ersten Image-Wandel durch: Im Künstler-Look mit schwarzen Klamotten, Hut und langem Mantel geht auf einmal wirklich was weiter. Kaum zu glauben. Besonders in der linken Studentenvereinigung, wo gerade die hübschesten


„Es war uns wichtig, auch die kleinsten Rollen mit tollen Schauspielern zu besetzen“, meint David Schalko. Sieht man: Neben Stefanie Reinsperger (o.r.), Robert Stadlober (u.), Marion Mitterhammer (Mitte rechts), Thomas Maurer (r. u.) und zweimal Lukas Resetarits gastieren u. a. Klaus Rott, Serge Falck, Armin Wolf, Elisabeth Engstler, Deflev Buck und Michael Ostrowski.

Faul, gefräßig und nur deshalb immer nett, weil er für Wut zu feig ist: Charlie (Axel Ranisch) ist echter Österreicher. Mit lange unerkanntem Potenzial … Regisseur David Schalko und Drehbuchautor Thomas Maurer verfilmen Thomas Glavinics Roman mit Spitzenbesetzung (Bibiana Zeller, Robert Palfrader, Josef Hader etc. etc.) und dem Schnitzi-Song!

e man leben soll Frauen netterweise immer zuerst nach den inneren Werten suchen – und je schwieriger die zu finden sind, als desto interessanter gilt man dann. Praktisch. Und so lässt sich der stets nette Charlie durch viele Betten treiben, durch viele lange Nächte, sinnfreie Tage, einige überraschende Todesfälle, viele hochphilosophische Gespräche mit seinem besten Freund Mirko (Robert Stadlober), einen bizarren Ferialjob als AboKeiler in Deutschland und eine unanständige Affäre plus Freundschaft mit einem aufgeschlossenen Swinger-Ehepaar (Maria Hofstätter & Josef Hader, zum Schreien!), bis er schließlich als frustrierter Taxifahrer im Mercedes-Geschwader eines Vorstadt-Despoten (Robert Palfrader) landet. Und dennoch nie sein ganz großes Ziel (ja, er hat eins!) aus den Augen verliert: Rocksänger werden.

Autor und Produzent David Schalko hat in der Comedy-Schiene des ORF-TV mit Formaten wie Die Sendung ohne Namen, Die 4 da, Willkommen Österreich oder Aufschneider quasi die Quadratur des Kreises geschafft und intellektuelle Pointen mit massiver Breitenwirkung verbunden. In seinem zweiten Kinofilm (2004 drehte er den Indie-Krimi Nitro), dem der gleichnamige Roman von Thomas Glavinic (Der Kameramörder, Lisa) zugrundeliegt, zeichnen er und sein kongenialer Co-Autor Thomas Maurer das Porträt der „Generation Naja“ mit österreichischer All-Star-Besetzung: Lukas Resetarits, Oliver Baier, Emily Cox, Michael Niavarani, Manuel Rubey u.v.m. ließen es sich nicht nehmen, bei diesem schrägen Kinotrip mit dabei zu sein. Roberto Blanco KZ übrigens auch nicht.

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Satire. OT: Wie man leben soll. Österreich/ Dänemark 2011. Regie: David Schalko. Buch: David Schalko, Thomas Maurer nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Glavinic. Kamera: Markus Kanter. Schnitt: Roland Rathmair, Evi Romen. Musik: Florian Horwath. Produktion: Danny Krausz, Kurt Stocker. Darsteller: Axel Ranisch, Emily Cox, Bibiana Zeller, Marion Mitterhammer, Robert Stadlober, Josef Hader, Maria Hofstätter. Verleih: Lunafilm.

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▶l Film

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DavID SchalKo/thomaS maurer/thomaS Gla vI Mit Film- und Fernsehmacher DavID SchalKo, star-Kabarettist thomaS maurer und Bestsellerautor thomaS GlavInIc stehen hinter dem Kinofilm wie man leben soll drei der hochkarätigsten Vertreter der österreichischen Kulturszene. sKiP traf die erfrischend unheilige dreifaltigkeit zum entspannten Gespräch über wissenschaft, sport und hemingway.

die drei a SKIP: um gleich beim anfang zu beginnen: Wie seid ihr auf die Idee gekommen, aus thomas Glavinics roman Wie man leben soll einen Film zu machen? ThOMAs MAUrer: nun, der Kollege schalko und ich sind von der hypothese ausgegangen, dass wir einander möglicherweise beim Arbeiten ertragen – und wollten diese hypothese naturwissenschaftlich überprüfen. dAVid schAlKO: es war so, dass wir schon länger was gemeinsam machen wollten. irgendwann haben wir uns dann auf dieses Buch geeinigt, weil wir es beide mögen. Und es ist ein Buch, das sehr schwer zu verfilmen ist. das war auch eine sportliche herausforderung.

„die 80er-Jahre? ich kann mich nicht einmal mehr erinnern, ob ich eingeraucht war.“ (DaviD schalKo)

charlie Kolostrum ist ein ungewöhnlicher Protagonist. er ist ein echter antiheld, der hauptsächlich deshalb nett ist, weil ers nicht besser kann. TM: seine Grundnettigkeit ist aber auch wichtig, sonst wäre die Figur uninteressant für das Publikum. Bei einem antriebslosen Ungustl müsste man filmisch schon eher in die haneke-richtung denken (lacht). ds: das fand ich eigentlich am schwierigsten: einen Film zu machen über jemanden, der überhaupt nichts macht. ihm passiert ja alles. das ist aber auch gerade das reizvolle an der Figur. TM: hauptdarsteller Axel ranisch macht das aber auch fantastisch. es ist eine schwierige Aufgabe, er hat ja auch verblüffend wenig Text. das fällt gar nicht auf während des Films. ds: naja, weil die anderen so viel reden. TG: so ist es auch gedacht. im Buch sagt er ja auch nicht viel. ds: es ist auch ein sehr werktreuer Film. Wie habt ihr den axel überhaupt gefunden? TM: über den casting-director Markus schleinzer, der jetzt groß herausgekommen ist ... (schleinzers regie-debüt Michael lief im wettbewerb der Filmfestspiele von cannes, Anm.) ds: Man muss ja sagen, dass unser Film schon allein deshalb in die österreichische Filmgeschichte eingehen wird, weil es der

fotos: AndreA Mühlwisch

herr Glavinic, Sie waren von anfang an damit einverstanden? ThOMAs GlAVinic: natürlich, es gibt ja Geld für eine Verfilmung. Aber auch abgesehen davon war es schön, dass das mit leuten passiert ist, denen ich künstlerisch vertraue.


la vinic

i amigos letzte Casting-Director-Job vom Markus Schleinzer war, der jetzt einer der wichtigsten österreichischen Regisseure ist. Also da kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

DS: Es war sehr abwechslungsreich, aber vor allem deshalb, weil jeden Tag andere Leute am Set waren. Weil es so viele unterschiedliche Rollen gab.

Stimmt es, dass Axel Ranisch von einem österreichischen Sprecher nachsynchronisiert wurde? DS: Ja, aber so, dass es der Axel am Schluss teilweise selber nicht gemerkt hat. TM: Wir haben die Stimme auch sehr sorgfältig ausgesucht. Aber der Axel hat halt einen merklich deutschen Tonfall, und es wäre sehr unschön gewesen, wenn wir den im Film umständlich hätten erklären müssen.

Ihr habt da wirklich sehr viele bekannte Gesichter im Film … DS: Wir haben zum Großteil beim Schreiben schon gewusst, wer was spielen soll. Mir war sehr wichtig, dass der Fim bis in die kleinsten Rollen mit guten Leuten besetzt ist.

„Ich hätte ja selber die Hauptrolle gespielt, aber dazu hätte ich gleichzeitig 40 kg zu- und 15 Jahre abnehmen müssen.“ (Thomas Maurer)

DS: Aber wir haben wirklich keinen geeigneten dicken Schauspieler Anfang 20 in Österreich gefunden. TG: Du hast dir ja schon überlegt ob dus nicht selber machst, hab ich gehört. DS: Ich bin zu alt. Ich hab dafür dich als Türlsteher gecastet.

fotos: Andrea Mühlwisch

„Wie ich die 80er mitgekriegt habe? Ich war durchgehend eingeraucht. Kann mich an wenig erinnern.“ (thomas Glavinic)

Auch keinen Österreicher, der method-acting-mäßig bereit gewesen wäre, sich schnell mal ein paar Kilo raufzufressen? DS: Ich habe durchaus herumgefragt, aber es waren gerade alle damit beschäftigt, abzunehmen. Offenbar ein schlechter Zeitpunkt. TM: Ich hätte es schon gemacht, aber dazu hätte ich gleichzeitig 40 kg zu- und 15 Jahre abnehmen müssen, damit hat sich das dann erledigt. Im letzten SKIP hat Robert Stadlober von recht ungewöhnlichen Zuständen am Set erzählt ... wie wars denn wirklich? DS: Ich habe das Interview gelesen, und ich lasse das nicht als Beschreibung meiner Regiearbeit durchgehen (lacht). TM: Er liest nämlich nicht nur Bücher, er schreibt beim Regieführen auch E-Mails!

Der Film spielt Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre – und ist ein sehr treffendes Porträt des damaligen StudentenAlltags. Wie habt ihr die Zeit damals mitgekriegt? TG: Ich war durchgehend eingeraucht. Kann mich an wenig erinnern. DS: Ich kann mich nicht einmal mehr erinnern, ob ich eingeraucht war. TM: Ich hab nicht studiert, sondern mich damals schon selbst erhalten, hab mit 21 mein erstes Programm gemacht und war vorher Buchhändler. Aber auch ich kenne das sehr gut, wenn man das Gefühl hat, das probate Mittel zum Erwerb einer Persönlichkeit ist, dass man bis sehr weit in der Früh in irgendwelchen Lokalen sitzt, viel raucht, viel trinkt und sich über den spanischen Bürgerkrieg unterhält ... Und? Hats ma was g’schadt?? (lacht). TG: Ich glaub, ich hab das auch gemacht. TM: Nur kannst dich nicht mehr erinnern! Und du warst sicher der Einzige, der bei den Spanischen-Bürgerkriegsdiskussionen zu den Anhängern General Francos gehalten hat. DS: Aber nur weil der Name cooler war. TG: Das stimmt. Außerdem war auf der anderen Seite Hemingway, und man muss sich irgendwann von den Übervätern lösen. TM: Apropos Hemingway, da hab ich damals ein lustiges Erlebnis gehabt. Mit ungefähr 20 war ich mal im Spital wegen irgendwas und lese gerade seinen Roman Wem die Stunde schlägt. Mir gegenüber sitzt ein Mensch, der aussah wie die Mischung aus Oberförster und Konrad Lorenz, sehr gediegen, und sagt in schönstem Schönbrunnerdeutsch zu mir: „Ahja, der Hemingway, mit dem war ich damals an der ▶l Gini brenner Front. Aber er war nicht viel da.“

Wer im Wartesaal des Lebens steht: Die Geschichte eines Sitzers. Wie man leben soll von Thomas Glavinic, dtv, erstmals erschienen 2004.

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▶l Film Bitte, lieber Herrgott, lass es TelefonsexKunden regnen: Waltraud, Maria und Lena alias Sarah, Maja und Lolita (Gisela Schneeberger, Bettina Mittendorfer, Rosalie Thomass) ergreifen Initiative und Telefonhörer.

Eine ganz heiße Nummer Telefonsex made in Bavaria: Wenn dieses Damen-Trio in die Telefone stöhnt, dann glühen im Land der Erzkatholiken die Leitungen und die Herzen. Herrlich erfrischende Komödie über vorgetäuschte Tatsachen und verborgene Wahrheiten mit GISELA SCHNEEBERGER und ANDREAS LUST! DIE WIRTSCHAFTSKRISE beu-

telt das bayerische Dörfchen Marienzell. Die örtliche Glashütte musste zusperren, die Arbeitslosigkeit steigt rasant an, Kredite werden fällig gestellt. Das betrifft auch Waltraud (Gisela Schneeberger) und Maria (Bettina Mittendorfer) als Inhaberinnen von „Lebensmittel Brandner“ und damit auch ihre herzliche Verkäuferin Lena (Rosalie Thomass). Die Kunden bleiben aus, die Bank in Person von Herrn Sonnleitner (Andreas Lust) will ihre Kohle. Aber es brennt nicht nur im Lebensmittelgeschäft der Hut: Maria muss nebenbei ihren schon ziemlich tattrigen Vater pflegen, Waltrauds Mann ist akut arbeitswie mutlos, und die dralle Lena verguckt sich mit Hingabe in die absolut falschen Kerle, grad aktuell in Olli aus München. Maria wird zudem nachts regelmäßig von einem stöh-

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nenden anonymen Anrufer terrorisiert, doch ausgerechnet dabei kommt ihr der rettende Gedanke: Warum nicht nebenberuflich als Telefonsexarbeiterin gutes Geld verdienen? Die robuste Waltraud ist von dem Gedanken wenig begeistert, und Lena hadert sowieso ununterbrochen wegen akut schlechtem Gewissen mit dem lieben Gott. Aber: Es muss Geld her, und zwar dalli. So werden dem Herrn Jesus im Herrgottswinkel die Augen verbunden, erotische Lektüre und Sex-DVDs als Recherchematerial besorgt, und die ganze Gegend wird mit feschen Flugblättern geflutet. Die drei Damen kön▶l

28 10 2011

KOMÖDIE. OT: EINE GANZ HEISSE NUMMER. Deutschland 2011. LÄNGE: 96 Min. REGIE: Markus Goller. BUCH: Andrea Sixt. KAMERA: Ueli Steiger. SCHNITT: Simon Gstöttmayr, Markus Goller. PRODUK TION: Florian Deyle, Martin Richter, Philip Schulz-Deyle. DARSTELLER: Andreas Lust, Bettina Mittendorfer, Ferry Öllinger, Gisela Schneeberger, Rosalie Thomass, Sigi Zimmerschied. VERLEIH: Constantin.

nen es kaum fassen, aber ihre Aktion ist ein voller Erfolg. Womit Waltraud, Lena und Maria allerdings ebenfalls nicht gerechnet haben, ist die Aufregung, für die sie im erzkatholischen Marienzell sorgen. Kurz später bringt ihr verbales Engagement sogar den großen Kirchen-Auftrag, der die Glaserei retten könnte, in Gefahr, und ihr plötzliches finanzielles Wohlergehen erweckt das Misstrauen der argwöhnischen Frau Bürgermeister … Die geilste Comedy des Jahres – in bester Tradition von Ganz oder Gar nicht oder Kalender Girls – ist Markus Goller, dem Erfolgsregisseur von Friendship!, mit Eine ganz heiße Nummer gelungen. Dem rustikalen Charme und Schmäh seiner drei famosen Hauptdarstellerinnen, Polt-Partnerin Gisela Schneeberger, Jung-Entdeckung Rosalie Thomass und Bettina Mittendorfer kann man sich unmöglich entziehen. Mit vom Team sind auch zwei Berufsspaßmacher: Kabarettis tin Monika Gruber in ihrer ersten Filmrolle und Sigi Zimmerschied als Dorfpfarrer. Wenn dann auch noch Hollywood-Kameramann Ueli Steiger (The Day After Tomorrow) mit von der Partie ist, kann eigentlich nix schief gehen. Beziehungsweise: so einiges. Aber es JP macht höllisch viel Spaß.


▶l Film Weil er das Hitler-Regime allzu lustig fand, muss Komiker und Stalin-Parodist Hans Zeisig (MICHAEL HERBIG) nach Moskau fliehen – und gerät im legendären Hotel Lux in höchste Lebensgefahr. Top-Tragikomödie von LEANDER HAUSSMANN (Sonnenallee).

Hotel Lux

WAS IN DEN 30ER

Jahren auf Deutschlands Bühnen los war, dürfte ja bekannt sein: leidlich wenig. Der Großteil der ernsthaften Schauspieler war entweder schon nach Hollywood ausgewandert oder hatte es zumindest vor, und weil volkstümelnder Dilettantismus und rotwangiges Schenkelklopfen fröhliche Urstände feierten, hatte der verbliebene Rest der Mimen wenig zu lachen. Hans Zeisig (Michael Herbig) gehört zu ihnen. Er hat zwar mit seiner besonderen Fähigkeit, Josef Stalin zu parodieren, noch keine ernsthaften Probleme bekommen. Aber dass er mit Hitler-Parodist Siggi Meyer (Jürgen Vogel) befreundet ist und recht unabsichtlich Naheverhältnisse zu linken, kommunismusaffinen Kräften hat, macht den Boden, auf dem er steht, zusehends unsicherer. Trotzdem scheint der gute Mann die Zeichen der Zeit irgendwie zu übersehen – bis er 1938 endgültig seinen letzten Hitler-Witz auf deutschem Boden gerissen hat. Jetzt heißt es nichts wie raus aus Naziland, aber schnell. Zeisig hatte ja schon lange von einer Hollywood-Karriere geträumt, und es gelingt ihm auch, mit falschen Papieren außer Landes zu kommen. Aber statt in der neuen findet er sich am äußersten Rand der alten Welt wieder: in Moskau. Und

wie so viele Leidensgenossen seiner Zeit landet Zeisig im Hotel Lux. Dieses Hotel, das einst im Zarenreich die berühmteste Bäckerei für die feinen Leute gewesen war und nun als verwanztes, rattenverseuchtes Loch für Exilanten und geflohene Auslandskommunisten herhalten muss, ist auch der Zufluchtsort von Siggi Meyer und der ebenfalls mit Zeisig befreundeten niederländischen Widerständlerin Frida van Oorten (Thekla Reuten). Die beiden glauben nach wie vor fest an den Kommunismus als einzige Hoffnung für die Welt – und an Stalin als Heilsbringer. Zeisig, der vom russischen Geheimdienst auf irrwitzige Weise mit dem Leibastrologen von Adolf Hitler verwechselt wird, hat mit Politik eigentlich nichts am Hut. Aber er wird unweigerlich in blutige Intrigen verwickelt und geräte in die Mühlen des Machtapparats von Josef Stalin … Das Hotel Lux gab es wirklich. Es war in den 30er Jahren tatsächlich jener Ort in Moskau, ▶l

27 10 2011

TRAGIKOMÖDIE. OT: HOTEL LUX. Deutschland 2011. BUCH & REGIE: Leander Haußmann. KAMERA: Hagen Bogdanski. SCHNITT: Hansjörg Weißbrich. MUSIK: Ralf Wengenmayr. PRODUKTION: Günter Rohrbach, Corinna Eich. DARSTELLER: Michael Bully Herbig, Jürgen Vogel, Thekla Reuten, Alexander Senderovich, Valery Grishko. VERLEIH: Constantin.

Ein Schnäpschen unter Freunden: Hit lerParodist Meyer (Jü rge Impersonator Zeisig n Vogel) und Stalin(Bu lly He rbig) blicken in Moskau harten Zeiten entgegen …

wo die Kommunisten aus aller Welt zusammenliefen, um sich in die Obhut Stalins zu begeben. Und es war einer jener Orte, wo Stalins mörderisch krankhafte Paranoia mit aller Härte durchschlug: Zwischen 1936 und 1938 wurden hier Stalins Säuberungen vorgenommen – es starben in dieser Zeit in Russland mehr deutsche kommunistische Spitzenfunktionäre als unter Adolf Hitler. Entsprechend herrschte im Hotel Lux eine Atmosphäre der Angst, der Ungewissheit und der gegenseitigen Denunziation. Aber es wäre nicht ein Film von Leander Haußmann (Sonnenallee, Herr Lehmann) mit Bully Herbig und Jürgen Vogel in den Hauptrollen, wenn bei aller Tragik die Komik zu kurz käme. So ist Hotel Lux eigentlich eine Komödie mit sehr ernsten Untertönen – aber vor allem eines: großes AG deutsches Starkino.

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▶l Film

Ein grantiger, spießiger Taxifahrer (Elmar Wepper) und ein kleines, selbstbewusstes türkisches Mädchen (Mercan Türkoglu), das ein einziges deutsches Wort kennt: „Nazi“… Hinreißendes Dream Team für einen der warmherzigsten Filme des Jahres.

Dreiviertelmond ist kein Sympathieträger. Der mürrische Nürnberger Taxifahrer hat an allem was auszusetzen: am Straßenverkehr, an den fremdländischen Kollegen, die ihm die das Geschäft versauen, an seiner Gattin (Katja Rupé), die nach 30 Ehejahren einfach ausgezogen ist, obwohl er ihr doch die neue Küche gekauft hat. An seiner Tochter Verena (Marie Leuenberger), die anstatt zu studieren unbedingt ein Schuh-Café eröffnen muss. Viel gibt es, was Hartmut nicht passt, was er nicht verstehen kann. Doch unverhofft kommt oft: Bei einer Flughafenfahrt hat Hartmut eine junge türkische Mutter (Ivan Anderson) und ihre sechsjährige Tochter Hayat (Mercan Türkoglu) in seinem Wagen. Die Kleine soll bei ihrer Großmutter in Nürnberg wohnen, derweil die Mama auf einem Kreuzfahrtschiff arbeitet. Hayat lässt sich von Hartmuts Griesgrämigkeit keine Sekunde lang beeindrucken. Ihre Mutter aber schon, ihr rutscht ein ärgerliches „Nazi!“ raus. Und um des lieben Friedens willen erklärt sie Hayat, das hieße soviel wie „netter Onkel“.

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Wie heißts so schön: Man sieht sich im Leben immer zweimal. Der Anlass ist tragisch: Hayats Oma fällt ins Koma. Im Krankenhaus gibt es niemanden, der sich mit dem kleinen türkischen Mädchen verständigen kann. Und wer steht gerade mit seinem Taxi vorm Krankenhaus? Hartmut. Der sieht sich mit einer unerwarteten Herausforderung konfrontiert: Er muss sich um das kleine Mädchen kümmern, weil es sonst keiner tut. Mit Hilfe eines türkisch-fränkischen Kioskbesitzers kann er herausfinden, was passiert ist. So sehr er sich auch dagegen zur Wehr setzt: Er bleibt mit Hayat über. Und das kleine schwarzäugige Mädchen erweckt in dem alten Grantler eine Seite, die sogar Gattin und Tochter in Erstaunen versetzt – und nicht zuletzt ihn selbst … Die wunderbare Liebesgeschichte zwischen der „Zahnluckerten“ und dem „Nazi“ wird vor allem durch die Performance der beiden Hauptdarsteller zu einem ganz großen Vergnügen: Die kleine Berlinerin Mercan Türkoglu spielt ihre erste Kinorolle mit Bravour, und der Part des mürrischen Taxifahrers wurde Elmar Wepper von Drehbuchautor

Die kleine schwarzäugige Hayat bringt das Herz des ewig schlecht gelaunten Taxifahrers Hartmut (Elmar Wepper) zum Schmelzen. Dafür war es aber auch allerhöchste Zeit.

und Regisseur Christian Zübert nach ihrer ersten Zusammenarbeit in Lammbock auf den Leib geschrieben. Die Story stammt von Zübert und seiner türkischen Ehefrau – die belustigt feststellten, dass sich wohl kaum zwei Mentalitäten so unterscheiden wie die türkische und die fränkische. Doch die Gemeinsamkeiten sind am Ende stärker als die Angst voreinander – zumindest in diesem zauberhaften Film, der mit kleinen Gesten zutiefst berührt, ohne auch nur für einen Moment ins Betuliche oder gar Kitschige JP abzugleiten. ▶l

14 10 2011

Komödie. OT: Dreiviertelmond. Deutschland 2011. Länge: 94 Min. Buch & Regie: Christian Zübert. Kamera: Jana Marsik. Schnitt: Mona Bräuer. Musik: Annette Focks. Produktion: Robert Marciniak, Uli Aselmann. Darsteller: Elmar Wepper, Mercan Türkoglu, Ivan Anderson. Verleih: Filmladen.

foto: Filmladen

Hartmut Mackowiak (Elmar Wepper)


▶l Film

eXKlUSiv-intervieW

elmar WePPer „Wenn man in die Jahre kommt, kann man nicht mehr sagen: ,Das mach ich irgendwann, ich hab ja Zeit.‘“ einfach an seinen mitmenschen verzweifelt, und hat sich deshalb in eine latente Gefühllosigkeit geflüchtet. Dazu gehört auch die obligate ablehnung alles Fremden. Dreiviertelmond ist auch ein sehr schönes Statement zur allgemein verbreiteten ausländerfeindlichkeit … ich finde das ja seltsam. die leute fahren ständig in der Weltgeschichte herum, in die türkei, nach Kenia, nach thailand – aber haben mit niemandem von dort wirklich Kontakt, kommen zurück nach Hause und schimpfen weiter. dabei liegt im einander Kennenlernen die einzige Chance, die wir haben. aber in dreiviertelmond gehts nicht nur um ausländerfeindlichkeit, sondern vor

nett, bescheiden, unaufhaltsam. nach vier Jahrzehnten als Fixstern des deutschen Fernsehens geht elmar WePPer zum Film: in dreiviertelmond spielt er seine zweite Kinohauptrolle – mögen noch viele weitere folgen.

QUIET RIOT

foto: Filmladen

SKIP: Jetzt werden Sie nach über 40 Jahren Fernsehkarriere noch Filmstar … elmar WePPer: naja, das ist wohl übertrieben. aber doris dörrie hat da sicher eine tür aufgemacht, ohne ihren Film Kirschblüten – Hanami wäre dreiviertelmond wohl nicht passiert. regisseur Christian Zübert kannte ich schon von seinem Film lammbock, in dem ich eine kleine rolle gespielt hab. Wir haben schon vor zwei Jahren über eine neuerliche Zusammenarbeit gesprochen, und dann hat er mir einen ersten drehbuchentwurf geschickt, der hat mir sehr gefallen. man hat bei Ihrer Filmfigur, dem grantigen taxifahrer Hartmut, das gefühl, dass er irgendwann einfach aufgehört hat, sich weiterzuentwickeln. Ja, das stimmt. Wenn man in die Jahre kommt, lernt man nicht mehr so leicht neues. die optionen beginnen zu schwinden, und man kann nicht mehr sagen: „das mach ich irgendwann mal, ich hab ja noch Zeit.“ der Hartmut empfindet das ganz stark so. er ist ja nicht wirklich ein böser mensch, sonst wäre auch seine Wandlung im Film nicht glaubwürdig. er ist

allem um die Sprachlosigkeit. Hartmut und Hayat verstehen einander ja wortwörtlich nicht. Wie war die arbeit mit der kleinen mercan, der Darstellerin von Hayat? Sehr interessant. Sie ist ja ein Kind, kein Schauspielprofi, ich musste erst ihr vertrauen gewinnen, damit sie nicht verschüchtert war, und sehr auf sie eingehen. aber Kinder wollen trotzdem ernst genommen werden: man braucht gar nicht versuchen, die Filmarbeit mit Kindern irgendwie „spielerisch“ anzugehen. Ganz im Gegenteil, sie wollen genau wissen, worums da geht. Herr Wepper, Ihre Figuren aus den tV-Serien Der Kommissar, Polizeiinspektion 1 oder Zwei münchner in Hamburg sind unvergessen. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück? mit Freude. Unter den vielen, vielen Sachen, die ich gemacht habe, gab es einige, die gut und wichtig waren. das heißt nicht, dass ich den rest ablehne. aber als Schauspieler versucht man eben verschiedene dinge – manche gelingen gut und ▶l gini BRenneR manche weniger.

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▶l Film

Glück ist unmöglich: Alice (Alba Rohrwacher) und Mattia (Luca Marinelli) wären so ein schönes Paar, aber ihre innere Einsamkeit hindert sie ein Leben lang daran, ihre Liebe zu erfüllen.

Die Einsamkeit der Primzahlen sind die Einzelgänger der Mathematik, Sonderlinge, die besonderen Regeln unterliegen. Sie sind nur durch sich selbst teilbar, und durch 1. Und es wohnt ihnen, zumindest in den Augen eines passionierten Mathematikers, eine eigenartige Schönheit inne. Mattia (Luca Marinelli) kann sich völlig verlieren in den Gesetzen, die dem Umgang mit Zahlen zugrunde liegen. Auch er ist ein Einzelgänger, ein Spezialfall. Doch ebenso wie es Primzahlzwillinge gibt, also Paare von Primzahlen, die nur durch eine Zahl voneinander getrennt sind, so hat auch Mattia einen Menschen, dem er sich seltsam verbunden fühlt: Es ist Alice (Alba Rohrwacher, Tilda Swintons Tochter in I Am Love, und unglücklich Liebende in Was will ich mehr), in der er seine eigene Einsamkeit wiedererkennt. Beide haben gemeinsam, dass ein bestimmter Moment in ihrer Kindheit allem eine neue ▶l

07 10 2011

DRAMA. OT: LA SOLITUDE DEI NUMERI PRIMI. Italien 2010. LÄNGE: 118 Min. REGIE: Saverio Costanzo. BUCH: Saverio Costanzo, Paolo Giordano. KAMERA: Fabio Cianchetti. SCHNITT: Francesca Calvelli. PRODUKTION: Mario Gianani, Philipp Kreuzer, Anne Dominique Toussaint, Jean Labadie. DARSTELLER: Alba Rohrwacher, Luca Marinelli, Isabella Rossellini, Arianna Nastro, Roberto Sbaratto. VERLEIH: Polyfilm.

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SKIP OKTOBER

Richtung gegeben hat: Bei Alice war es jener neblige Wintertag, an dem ihr ungeduldiger Vater sie trotz heftiger Gegenwehr dazu gezwungen hatte, auf die Skipiste zu gehen, wo sie stürzte und sich verletzte, so schwer, dass sie seither heftig humpelt, und mit einer großen Narbe am Oberschenkel für ihr Leben gezeichnet ist. Und für Mattia war es ein einziger unbedeutender Nachmittag, den er als Kind einmal bei einer Faschingsparty ohne seine behinderte Schwester verbringen wollte, einmal ohne die Verantwortung, aufpassen zu müssen. Doch während der wenigen Stunden, in der er sie entgegen aller Anweisungen seiner Mutter (Isabella Rossellini) allein ließ, verschwand die Schwester spurlos, und tauchte nie wieder auf. Schon in der Schule treffen Mattia und Alice aufeinander, beide durch ihre jeweiligen Verletzungen Einzelgänger und voneinander fasziniert, einander durch immer tiefere Freundschaft unrettbar verbunden und doch immer durch einen unerklärlichen Abstand voneinander getrennt, wie Primzahlzwillinge, zwischen denen immer eine Zahl steht.

Später, viel später geht Mattia, komplett zurückgezogen in seine Zahlenwelt, nach Deutschland zum Studieren. Alice bleibt in Italien, arbeitet als Fotografin und quält sich mit Selbsthass und Anorexie, heiratet einen Arzt, ist unglücklich. Und dann, eines Tages, schreibt Alice einen Brief: „Du musst sofort zu mir kommen.“ Und Mattia steigt in ein Flugzeug und kehrt zurück. Gerade 26 Jahre alt war der studierte Physiker Paolo Giordano, als sein erster Roman Die Einsamkeit der Primzahlen monatelang Italiens Bestsellerlisten beherrschte und zum meistverkauften Buch Italiens 2008 wurde. Es wurde in über vierzig Ländern verlegt, und Giordano schrieb gemeinsam mit Regisseur Saverio Costanzo auch das Drehbuch zur Verfilmung: Die Einsamkeit der Primzahlen ist ein ergreifender, zutiefst melancholischer, dabei aber völlig unsentimentaler Film über die Unmöglichkeit erfüllter Liebe, eine besondere Variation der Geschichte der zwei Königskinder, die nicht zueinanderkommen können, ebenso traurig MM wie traumschön.

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

PRIMZAHLEN

Gemeinsam einsam: Der Romanerstling von PAOLO GIORDANO ist eine der schönsten, traurigsten Liebesgeschichten der letzten Jahre, mit ALBA ROHRWACHER, LUCA MARINELLI und ISABELLA ROSSELLINI.


▶l Film

EXKLUSIV-INTERVIEW

PAOLO GIORDANO Er ist promovierter Physiker, mag keine Kameras, und hatte zwei Jahre lang eine Schreibblockade. Trotzdem ist PAOLO GIORDANO (29) kein verkorkster Jungautor, sondern Italiens Schriftstellerstar.

EINSAME

SPITZE

SKIP: Ihr Roman war 2008 das meistverkaufte Buch Italiens und wurde weltweit übersetzt. Wie lang dauerte es, bis von einer Verfilmung gesprochen wurde? PAOLO GIORDANO: Die ersten Anfragen kamen schon zwei Monate nach Erscheinen des Buchs, damals war der Erfolg noch gar nicht abzusehen. Es gab sehr viele Angebote von Produzenten, und die Entscheidung fiel mir schwer, aber eines legte ich gleich fest: Ich wollte am Drehbuch mitarbeiten. Ich empfand das als gute Gelegenheit, etwas Neues auszuprobieren – ich hab das weniger für das Buch gemacht als für mich selbst, aus reiner Neugierde. Warum befassen Sie sich so sehr mit der Einsamkeit? Einsamkeit ist etwas Essentielles, wenn man schreiben will. Aber der Grund dafür, dass die Einsamkeit so zentral ist im Buch, ist wohl, weil ich mir darüber klar werden wollte, unter welcher Art von Einsamkeit ich litt während meines Heranwachsens. Vielleicht wollte ich herausfinden, warum ich so viele gute Sachen ausgelassen habe, die einem in diesem Alter passieren können – und warum ich stattdessen fast immer alleine war. Schreiben Sie schon an einem zweiten Roman? Ich arbeite daran, ja. Ich habe eigentlich schon vor ziemlich langer Zeit damit angefangen, ich hatte schon eine komplette Story im Kopf, zwei Jahre lang. Dann habe ich vor ein paar Monaten mit dem Schreiben begonnen, und hart daran gearbeitet, aber schlussendlich hab ich alles weggeworfen. Es war zu konstruiert, ich hatte einfach zu lange daran herumgewerkelt und zu viel darüber nachgedacht. Also hab ich mit etwas komplett Neuem begonnen, und versuche, Spaß daran zu finden, aber das ist noch sehr in seinen Anfängen. Ich will nicht wieder alles wegwerfen, das ist einfach zu schmerzhaft.

Regisseur und Co-Autor) zu analysieren, und das war für mich sehr hilfreich, denn ich weiß jetzt, was mein Potential für das nächste Buch ist. Umgekehrt ist dieses Bewusstsein auch sehr gefährlich beim Schreiben, weil es einen davon abhält, spontan Grenzen zu überschreiten und weiterzumachen. Was haben Sie erfahren beim Analysieren mit Saverio? Mir wurde klar, dass alles in der Geschichte aus meinen eigenen Ängsten stammt. Das war mir vorher in dieser Deutlichkeit nicht bewusst: Die Geschichte ist wie eine Ansammlung der geheimsten Ängste meiner Kindheit, die waren der Ausgangspunkt, und offenbar ist es das, was meine Phantasie entzündet. Ich darf also nie zur Psychotherapie gehen – denn wenn ich frei von meinen Ängsten bin, habe ich nichts mehr zum Schreiben! ▶l MAGDALENA MIEDL

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

„Diese Geschichte versammelt alle geheimen Ängste meiner Kindheit – das Schreiben war wie eine Therapie!“

Können Sie denn festmachen, woher Sie all Ihre Ideen beziehen? Ich habe nicht darüber nachgedacht beim Schreiben. Erst jetzt bei der Arbeit am Drehbuch war ich gezwungen, das Buch mit Saverio (Costanzo,

Vier von ganzem Herzen: Autor Paolo Giordano, Regisseur Saverio Costanzo und die Hauptdarsteller Alba Rohrwacher und Luca Marinelli bei der Weltpremiere in Venedig 2010.


▶l Film Brennpunkt Küche: Apfelschälen, Zwiebelschneiden, Tellerwaschen – der Alltag in einer Profiküche ist wenig glamourös, aber für Hamida, Peter, Michael und die anderen ist dies der Ort, wo sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen.

Hot

Spot

Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt: In politischen Sonntagsreden klingt das ganz einfach. sabine Derflinger schaut genauer hin – in der Küche des Restaurants Michl’s, wo Arbeitslose eine zweite Chance bekommen.

Hier eine Prise

handgeerntetes Meeressalz, da ein wenig frischer Majoran, und zum Drüberstreuen etwas Limettenschale für den Frischeakzent: Kochen ist ja so wundervoll! Während im Fernsehen rund um die Uhr Kulinarik-Sendungen laufen, die sinnliche Genüsse aus der ganzen Welt präsentieren, sieht die profiküchenrealität ganz anders aus. Da sind Verbrennungen Alltag, stundenlanges Zwiebenschneiden ist pflicht, und zur Stoßzeit mittags herrscht ein rauer ton. In der Küche des Restaurants Michl’s im ersten Wiener Gemeindebezirk ist das nicht anders. trotzdem ist dies ein ganz besonderer ort, wo Menschlichkeit wichtiger ist als Gewinndenken: Das Michl’s ist einer von vielen sozialökonomischen Betrieben, in de-

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nen Menschen für den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt vorbereitet werden. Hier wird nicht nur gekocht, es gibt auch eine Schuldnerberatung, die Betreuerin verlangt regelmäßig negative Drogentests, bei der Arbeitssuche für den nächsten Job gibt es Unterstützung, und wem seine Sorgen über den Kopf wachsen, der kann sich auch einfach einmal ausheulen. 2010 waren in Österreich 250.000 Menschen arbeitslos gemeldet, etwa 75.000 weitere Arbeitssuchende waren in Schulungen untergebracht. Betriebe wie das Michl’s nehmen sich besonders schwer vermittelbarer Leute an, die hier ein halbes Jahr bleiben können, bis sie sich um einen „richtigen“ Job umschauen müssen. Da ist zum Beispiel peter, der ein Alkoholproblem hat und so große Schulden, dass er jahrelang nicht einmal seine post öffnete – denn es konnten ohnehin nur schlechte Nachrichten sein. Durch die Arbeit in der Küche aber schöpft er neues Selbstvertrauen – genug, um gleich zu Beginn klarzustellen: Für seine nächste Stelle will er nicht als Küchenhilfe, sondern mindestens als Hilfskoch vermittelt werden. Da ist Hamida, Mutter von fünf Kindern, die vor vielen Jahren aus Afghanistan nach

Österreich gekommen ist, und immer noch nicht richtig Deutsch kann. Da ist auch Christian, der nach einer jahrelangen schweren Krebserkrankung froh ist, endlich wieder arbeiten zu können. Auch wenn er sich „keinen Haxn mehr ausreißen“ wird für einen 1000-Euro-Job, so viel ist klar. Sabine Derflinger hört zu, schaut hin, kommt den Menschen nah, ist aber nie voyeuristisch oder gar distanzlos. Dass beim Hinschauen auch der Bürgermeister Michael Häupl vorkommt, dessen Vorzeigeprojekt das Michl’s ist, dass da auch eine pressekonferenz stattfindet, bei der die Kosten der Schulungen und deren Nutzen gegeneinander gestellt werden, ist einfach teil des Gesamtbildes, und Derflinger überlässt es dem publikum, sich eine Meinung zu bilden: Ein wichtiger, einfühlsamer Film über Menschen, mm die sonst nur als Zahlen vorkommen. ▶l

28 10 2011

Doku. oT: Hot Spot. Österreich 2011. Länge: 80 Min. Regie: Sabine Derflinger. Buch: Michael Seeber. kameRa: Astrid Heubrandtner, Helmut Wimmer. SchniTT: Dieter pichler. muSik: Alberto Iglesias. PRoDukTion: Johannes Rosenberger. VeRLeih: polyfilm.


▶l Film

Adams Ende

Jung, ungebunden, frei – oder doch nicht? Regieneuling RICHARD WILHELMER mit einer intimen Geschichte aus seiner eigenen Generation, zwischen Erwachsenwerden, Angst, Sex und Verzweiflung. Da guckstu: Nichtnur-Seelenstrip unter besten Freunden.

ADAM

(Robert Stadlober) gehts eigentlich gut. Sein Job in der Werbeagentur ist easy und gut bezahlt, die Beziehung mit seiner langjährigen Freundin Anna (Eva-Maria May) zwar nicht mehr wirklich leidenschaftlich, aber ok. Und Adam hat sogar einen besten Freund, mit dem er gelegentlich einen draufmachen kann, nämlich Conrad (David Winter). Der allerdings lebt Adam ein komplett anderes Leben vor, ohne Verantwortung, ohne Daueraufträge, ohne Freundin, dafür mit nächtelangen Sauftouren, Gelegenheitsjobs und One-Night-Stands. Für Adam, der helfend einspringt, wenn Conrad mal wieder übertrieben hat, wird dessen Weigerung, erwachsen zu werden, zunehmend zur Provokation. Und dann ist da noch Carmen (Paula Kalenberg), die mit Conrad flirtet, zugleich aber Adam schöne Augen macht. Ein Wochenende zu viert soll helfen, die Köpfe freizubekommen.

Doch dann eskaliert die freundschaftliche Idylle … Jungregisseur Richard Wilhelmer hat seinen beachtlichen Erstling Adams Ende praktisch ohne Budget, dafür mit einer Unmenge Enthusiasmus auf die Beine gestellt. Hilfe hatte er dabei von seinem guten Freund Robert Stadlober: „Vor zwei Jahren haben wir beschlossen, mal nicht auf Urlaub zu fahren, sondern einen Film zu machen, nur mit den Ressourcen, die wir haben“, erinnert sich Stadlober. „Das begann – im wahrsten Sinne des Wortes – als Schnapsidee, doch ehe wir es uns versahen, steckten wir mitten in KZ einer ernstzunehmenden Filmproduktion.“

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14 10 2011

DRAMA. OT: ADAMS ENDE. Österreich/ Deutschland 2011. LÄNGE: 81 Min. BUCH & REGIE: Richard Wilhelmer. KAMERA: Julius von Bismarck. SCHNITT: Richard Wilhelmer, Alexander Murygin. PRODUKTION: Richard Wilhelmer, Robert Stadlober. DARSTELLER: Robert Stadlober, Paula Kalenberg, David Winter, Eva-Maria May, Peter Schulze, Jacob Matschenz. VERLEIH: Filmladen.

DAS SIEGER-LÄCH ELN! PROMOTION

Ines Gselmann aus Niederösterreich hat das bezauberndste Lächeln Österreichs – und damit den ORBIT Smile Award 2011 gewonnen: Sie hat jetzt einen smart fortwo – und ist das Gesicht des ORBIT Smile Award 2012!

Patricia Kaiser und Günther Lainer besuchten die Barmherzigen Schwestern in Linz – im Zeichen der guten Tat: Ein Scheck über 15.000 Euro ging an die CliniClowns.

EIN smart fortwo FÜR DIE GEWINNERIN

Bei der symbolischen Überreichung des stylishen Flitzers an Smile-Siegerin Ines trugen Günther Lainer, Dominic Killinger (Brand Manager Orbit), Lydia Obute und Patricia Kaiser bunte Schaumgumminasen: Wrigley spendete nämlich auch dieses Jahr unter dem Motto „Lachen ist die beste Medizin“ einen Euro für jeden Smile Award-Teilnehmer an die CliniClowns und hilft damit, kranken Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Lydia Obute und Patricia Kaiser (beide Jurymember) küssen die Gewinnerin Ines Gselmann aus Pottendorf (NÖ). Im Hintergrund links, Günther Lainer (Kabarettist, Jury), rechts Dominic Killinger (Wrigley, Brand Manager ORBIT). (Fotograf: Andreas Tischler)

Es war keine leichte Entscheidung für die Jury, bestehend aus Model, Moderatorin und Sportlerin Patricia Kaiser, Austria’s Next Topmodel 2011 Lydia Obute und Kabarettist Günther Lainer: Bereits zum 9. Mal fand der ORBIT Smile Award heuer in Österreich statt, unglaubliche 13.786 Smiler zeigten ihr bezauberndstes Lächeln und stellten es im Internet zur Wahl, und insgesamt wurden in ganz Österreich 1.398.881 Stimmen abgegeben. Die neun FinalistInnen hatten jeweils in ihrem Bundesland die meisten Votes und strahlten nun bei der großen, spannenden Finalshow des ORBIT Smile Award 2011 Ende September im Rahmen von „Pink! Österreichs erstes Starmagazin“ auf Puls4 um die Wette. Aber nur eine/r konnte gewinnen – und so machte die Niederösterreicherin Ines Gselmann schließlich das Rennen: Sie gewann den smart fortwo – und wird als Testimonial für den ORBIT Smile Award 2012 fungieren, als das schon Alexandra aus Tirol, Gewinnerin aus 2010, erfolgreich war. Gefeiert wurde das im In-Club Platzhirsch in Wien, eines der Highlights war dabei die Performance des Drumatical Theatre, das mit kunstvollem Trommelgewitter den Club zum Beben brachte. Bis in die Morgenstunden wurde im Platzhirsch zu den heißen Beats der DJs Flip Capella, Alex Wagner und Massive XL getanzt, gefeiert – und natürlich gelächelt.


▶l Film

Fickenfickenficken! Andere wollen provozieren, Eva (Jasna Fritzi Bauer) hätte ganz gern ihre Ruhe – aber ihre Krankheit lässt ihr dazu keine Chance …

Ein Tick anders Schluckauf im Hirn. Eva (Jasna Fritzi Bauer) hat das Tourette-Syndrom, aber trotzdem verdammt viel vor im Leben: sensationell schräge, genial chaotische Komödie um ein junges Mädchen mit sehr erwachsenen Problemen. auF den ersten Blick ist Eva (Jasna Fritzi Bauer) eine 17-jährige wie viele: Sie ist mutig, klug und hübsch. Sie hat eine nervige, kaufsüchtige Mutter (Victoria Trauttmansdorff) und einen brummigen Vater (Waldemar Kobus), der seinen Job hasst, aber im Grunde sind ihre Eltern okay. ihre Oma (renate delfs) ist herrlich kauzig, voller verrückter ideen, und immer da, wenn Eva sie braucht. Onkel Bernie (Stefan Kurt) ist zwar als Gitarrist und Kleinkrimineller gescheitert, aber als Zuhörer ziemlich brauchbar. Trotzdem hats Eva nicht leicht im Leben: Sie hat nämlich Schluckauf im Hirn. immer. So erklärt sie ihre Krankheit, nämlich das Tourette-Syndrom. das macht, dass Eva in den unpassendsten Momenten Sachen schreit, die weder jugendfrei noch politisch korrekt sind. Penispilz! Kinderficker! Heil Hitler! Sie kann nicht anders, unterdrücken ist praktisch unmöglich. arschfotze! Kein Wunder, dass harmlose Pilzesammler panisch reißaus nehmen, wenn sie ihnen einen Hitlergruß oder unflätige Fluchereien nachruft. Wichser! normalerweise hat Eva ruhe im Wald. Sie besucht da ihre Freunde, die Salamander, und hängt ihren Gedanken nach. die Schule hat sie schon längst hingeschmissen, es ging 108

skiP OktOBer

einfach nicht mehr – sie konnte ihren Hirnschluckauf nicht einbremsen und sagte den anderen immer ins Gesicht, was für idioten sie waren. auch den Lehrern, klarerweise, denn Tourette lässt sich nicht einfach einund ausschalten. dann allerdings passiert etwas, das einer Katastrophe nahekommt: Papa verliert seine arbeit. Und als er dann endlich eine neue findet, ist die in Berlin. Eine riesenstadt, für eine wie Eva, die sich wie ein Monster fühlt? die Vorstellung ist zu grausam, und das Einzige, was Eva vor dem Umzug retten könnte, ist eine größere Geldsumme. Es ist also höchste Zeit, dass Eva ihre angst vor der außenwelt niederkämpft und aktionen setzt.

Ein Job? Unmöglich, etwas zu finden, wenn man beim ersten anzeichen von Stress die ärgsten Beschimpfungen losschreit. also das nächstliegende – ein Banküberfall. Und wer könnte dafür besser geeignet sein als Onkel Bernie, der Einzige in der Familie, der über etwas kriminelle Energie verfügt … regisseur (und drehbuchautor) andi rogenhagen findet witzige, poetische und auch drastische Bilder, die das Tourette-Syndrom schildern. Mit viel absurdem Humor, anarchischem charme, scharfzüngigen dialogen und warmherzigen Figuren ist Ein Tick anders ein wundervoll gut gelaunter, verrückter Film über ein hinreißendes Mädchen, das sich von seiner Krankheit nicht unterkriegen lässt, und eine tolle Geschichte, die den Vergleich mit internationalen comedy-Geniestreichen mm wie z. B. Juno nicht scheuen muss. ▶l

14 10 2011

Komödie. oT: Ein TicK andErS. deutschland 2011. Länge: 92 Min. Buch & Regie: andi rogenhagen. KameRa: ralf M. Mendle. SchniTT: nicole Kortlüke. muSiK: ingo Kays. PRoduKTion: Björn Vosgerau, Uwe Kolbe, Stefan Schubert, ralph Schwingel. daRSTeLLeR: Jasna Fritzi Bauer, Waldemar Kobus, Victoria Trauttmansdorff, Stefan Kurt, renate delfs, Falk rockstroh, Katja Liebing. VeRLeih: Einhorn.



Foto: istockphoto.com

020

Forward

TexTe: GInI BrEnnEr, KurT ZEchnEr, MaGDaLEna MIEDL

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▶l exklusiV aus Venedig

FoTos: anDrEa MühLwISch

Ausgabe verpa sst? ▶l Festival

SKIP OKtOber

021

Liebe, Leinwand, Lebensfreude: Das schönste Filmfestival von allen war heuer eine einzige ausgelassene, glamouröse LidoParty. Ein selten spannendes Programm versammelte Stars wie Gwyneth PaltrOw, Matt DaMOn, GeOrGe ClOOney, MaDOnna, Gary OlDMan, VIGGO MOrtenSen, eVan raChel wOOD, ChrIStOPh waltz, Kate wInSlet, KIera KnIGhtley und viele, viele mehr, die sich Venedigs unvergleichlichem Zauber hingaben – das SKIP-Team feierte fröhlich mit.

Venedig2011 Rock the boat. Vorsichtig lässt sich Gwyneth Paltrow, am Lido für Steven Soderberghs Thriller Contagion, aufs Taxiboot helfen – Festival-Veteran George Clooney dagegen, Regisseur des Eröffnungsfilms The Ides of March – Tage des Verrats, fühlt sich wie ein echter Lagunen-Captain.

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▶l Fun

Forward

DVD / GAMES / PREMIEREN

GUT GEBRÜLLT, LÖWE DER KÖNIG DER LÖWEN

Vorfreude war mal die schönste Freude: Früher war ein neuer Film noch eine Sensation, ein Ereignis, auf das sich Kinder wochenlang freuen konnten. Heute, in Zeiten von Internet und Heimkino, ist fast alles zu jeder Zeit verfügbar. Disney hält seit Jahrzehnten clever dagegen, alle Zeichentrick-Klassiker werden auch lang nach Kinostart noch sorgfältig betreut, und jede Neuerscheinung gebührend gefeiert. So wie jetzt das hinreißende Savannen-Märchen Der König der Löwen: Zum Neu-Release auf DVD, Blu-ray und 3D-Blu-ray gibts sogar weltweit Kino-Wiederaufführungen in ausgewählten Kinos (in Österreich zeitgleich mit dem Verkaufsstart am 10. November) – und in Millionen Wohnzimmern.

▶l TEXT: GINI BRENNER

KÖNIGLICHES COMEBACK ▶l

SKIP & Walt Disney Home Entertainment verlosen tolle Der König der Löwen-Preise: 2 DVDs, 2 Blu-rays, 3 3D-Blu-rays, dazu Plüschtiere, Bettwäsche, ein Federpennal und ein von Don Hahn und Robert Neuman signiertes Poster! Surf auf www.skip.at und gewinn!

FOTOS: DISNEY

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SKIP OKTOBER

Zeichentrick. OT: The Lion King. USA 1994. Regie: Roger Allers, Rob Minkoff. Musik: Hans Zimmer, Elton John. Extras: Making-of. Auf der Bluray zusätzlich diverse Featurettes, Karaoke-Funktion, zusätzliche und erweiterte Szenen, Gags & Pannen, Audiokommentar etc. Der König der Löwen erscheint auch jeweils in limitierter Auflage als Diamond Edition mit Sammelfiguren und als Trilogie Pack (plus Der König der Löwen 2 und 3) in der chicen Holzbox. Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch, Türkisch (DD 5.1). Untertitel: Deutsch, Englisch, Italienisch, Türkisch, Englisch für Hörgeschädigte.


Beste

g n u t l a Unfürterh zuhause

eBook www.thalia.at Paolo Giordano „Die Einsamkeit der Primzahlen“ Ein einziger Tag in ihrer Kindheit hat über Alice gesamtes Leben entschieden. 368 Seiten, 30

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Andrea Sixt „Eine ganz heiße Nummer“ Eine Verkäuferin sorgt mit Telefonsex für neue Einkünfte. Buch erscheint am 14.10.2011. 320 Seiten, 30

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Thierry Jonquet Thomas Glavinic „Die Haut, in der ich wohne“ „Wie man leben sollte“ Rachsucht und bedingungslose Dem Sitzer Charlie geschieht etwas, Liebe verschmelzen zu einer zerstör- dass sein Leben völlig verändert. erischen Kraft. 144 Seiten, 30 240 Seiten, 20

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**Statt-Preise sind letztgültige Verkaufspreise. Satz- und Druckfehler vorbehalten. Preisangabe in Euro.

DVDs

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„Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten“ Jack Sparrow wird zum Mittelpunkt einer Jagd nach der ewigen Jugend. DVD, Laufzeit 131 min.

„Black Brown White“ „Vielleicht in einem anderen Leben“ „Gregs Tagebuch 2 – Gibt’s Probleme?“ Fernfahrer Karl bringt afrikanische Ein schwarzhumoriger Film über eine Die Sommerferien sind vorbei Flüchtlinge über die Grenze – bis er Gruppe ungarischer Juden, die in und für Greg beginnt ein außerJackie mit ihrem Sohn Theo begegnet. einem österreichischen Dorf stranden. gewöhnlicher Schulalltag. DVD, Laufzeit 102 min., DVD, Laufzeit 94 min., DVD, Laufzeit 95 min., 99 99 99

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▶l Fun DVD X-MEN: ERSTE ENTSCHEIDUNG

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Der vierte Film der X-Men-Reihe ist ein stylishes Prequel um die Entstehung des Instituts, der Bruderschaft – und der Freundschaft und Feindschaft zwischen Professor Xavier und Magneto. Kick-Ass-Regisseur Matthew Vaughn inszeniert, Bryan Singer produziert, und Stars wie Michael Fassbender, James McAvoy, Nicholas Hoult oder Rose Byrne mutieren. Sci-fi-Action. OT: X-Men: First Class. USA 2011. Regie: Matthew Vaughn. Mit: Michael Fassbender, James McAvoy, January Jones, Rose Byrne, Kevin Bacon. Extras: Entfallene Szenen, Digital Copy. Sprachen: Englisch, Deutsch (DD 5.1). Untertitel: Englisch, Deutsch.

WINNIE PUUH

Für manche ist das Leben eben doch ein Honigschlecken: Produziert von John Lasseter persönlich ist der neueste Winnie-Puuh-Langfilm eine hinreißende und äußerst kindgerechte Hommage an die zauberhaft altmodischen Bücher von A. A. Milne. Auf in den Hundertmorgenwald!

Glaube, Liebe, Hoffnung und ein unglaublich starker Javier Bardem in der Hauptrolle: Alejandro González Iñárritus (Babel) Ode an das Überleben in Barcelona, Globe-gekrönt und zweifach Oscar-nominiert. Drama. USA 2011.

WASSER FÜR DIE ELEFANTEN Robert Pattinson als Tierarzt, der sich in die Ehefrau (Reese Witherspoon) eines sadistischen Zirkusdirektors (Christoph Waltz) verliebt.

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Liebesfilm. USA 2011.

FOTOS: VERLEIHER

BIUTIFUL

Zeichentrick. OT: Winnie Pooh. USA 2010. Regie: Don Hall, Stephen J. Anderson. Extras: Zusätzliche Szenen, Kurzfilm Die Ballade von Nessie. Sprachen: Deutsch, Englisch, Türkisch (DD 5.1). Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch.

ALMANYA – WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND

▶l TEXT: GINI BRENNER

Integration? Ja wie denn, wenn alle so komisch reden, das Essen eklig ist und im Kasten eine Figur von einem angenagelten Toten hängt? Mehrfach ausgezeichnete, warmherzig-ehrliche Komödie um drei Generationen einer türkischen Gastarbeiterfamilie in Deutschland.

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Komödie. OT: Almanya – Willkommen in Deutschland. Deutschland 2011. Regie: Yasemin Samdereli. Mit: Aylin Tezel, Denis Moschitto, Petra Schmidt-Schaller, Fahri Yardim. Extras: Entfallene Szenen, Audiokommentar, Interviews, Making-of, B-Roll, Kinotrailer. Sprache: Deutsch (DD 5.1 & DTS 5.1), Türkisch (DD 5.1). Untertitel: Deutsch, Türkisch.

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SKIP OKTOBER

DIE GROSSE, PICKEPACKEVOLLE HELGE SCHNEIDER KLASSIKER-BOX

DER BIBER

Drei wunderbar surrealistische Komödien des deutschen Ausnahmekünstlers in einer Box.

Jodie Fosters schwer unterschätztes Drama um einen depressiven Familienvater (Mel Gibson), der sein Leben in die pelzigen Hände einer BiberHandpuppe legt.

Komödien. D ’93, ’94, ’97.

Tragikomödie. USA 2011.


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ACHTUNG: HOLLYWOOD-WELLE!

Spitzenunterhaltung für Kinder und alle, die noch welche machen wollen, gibts mit der neuen Erweiterung der beliebten Hollywood Collection: Marley & ich 2 – Der frechste Welpe der Welt handelt von den turbulenten ersten Hundejahren des niedlich-unartigen Vierbeiners. In Die Chroniken von Narnia – Die Reise auf der Morgenröte gibts spektakuläre Abenteuer – und für alle, denen mehr nach frecher Liebeskomödie ist, bringt Love and other Drugs – Nebenwirkungen inklusive mit Anne Hathaway und Jake Gyllenhaal genau die richtige Prise Erotik auf die Wohnzimmercouch. Verkaufsstart: 30. 9. 2011. Mehr Info: www.hollywood-collection.de

FOTOS: VERLEIHER

STAR WARS LEGO: DIE PADAWAN BEDROHUNG

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KOMPLETTMUTATION

Der Mensch, die Krone der Schöpfung? Aber woher denn! Schon seit mittlerweile fünf Filmen beweisen uns die X-Men, dass die Evolution längst einen gewaltigen Schritt weiter ist, und dass uns Mutanten weit überlegen sind. Nun gibts das gesammelte Material zu Demonstrations- und Unterhaltungszwecken in einer Box, auf DVD und Blu-ray: X-Men, X-Men 2, X-Men – Der letzte Widerstand, das Spin-off X-Men Origins: Wolverine und das spektakuläre Prequel X-Men: Erste Entscheidung.

Intergalaktisch winzig! Die animierten Mini-JediJünglinge aus der Lego-Star Wars-Welt erleben ein grandioses Abenteuer auf DVD und Blu-ray: Meister Yoda spürt eine Erschütterung der Macht und zieht los, um die Republik zu retten, während C-3PO und R2-D2 sich um die jungen, wilden Nachwuchsjedis kümmern. Eine höchst brenzlige Situation, die die fiesen Sith für einen Angriff nutzen. Zum Glück aber fallen hier keine Menschen, sondern nur Legosteine! Animation. OT: Star Wars Lego®: The Padawan Menace. USA 2011. Regie: David Scott. Extras: Die Suche nach R2-D2, Star Wars in 2 Minuten, Die Klonkriege: Die animierten Comics, Jar Jar räumt auf. Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Niederländisch, Russisch (DD 5.1). Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Niederländisch, Russisch. Verkaufsstart: 14. 10. 2011

Verkaufsstart: 14. 10. 2011

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▶l Fun GAMES

▶l TEXT: KURT ZECHNER

THE HOUSE OF THE DEAD: OVERKILL – EXTENDED CUT

Für PS3. In den blutigen Weiten der Zombie-Egoshooter nimmt das legendäre The House of the Dead eine Sonderstellung ein: Seit der ersten Version auf Spielhallen-Automaten hat das gruselig-fröhliche UntotenGemetzel mit der Lightgun eine riesige Fanbase versammelt. Garantiert nicht jugendfrei, aber um so heftiger gehts nun erstmals in HD zur Sache: Komplett runderneuert und exklusiv für die PS3 glänzt das Re-Issue von Overkill, dem 5. Teil der Serie, mit zusätzlichen Levels, neuen Monstern und Waffen, optionalem stereoskopischem 3D und voller Move- und SharpShooter-Unterstützung.

SKIP & Sega verlosen 3 Exemplare der unzensierten Monsterschlacht für die PS3. Surf auf www.skip.at und gewinn!

RE-RE-RE-RELOAD!!!

BATMAN: ARKHAM CITY

Für PS3, Xbox360, PC. Im Nachfolger des großartig düsteren Action-Adventures Arkham Asylum gehts wieder in die furchterregende Welt des nackten Wahnsinns. Mittlerweile ist ein ganzes Stadtviertel von Gotham City zum Gefängnisbezirk geworden, der bevölkert ist mit den übelsten Schurken, die man sich vorstellen kann – und du sollst das Gute beschützen, wahlweise als Batman, Robin oder Catwoman. Die tolle Story, neue Gadgets und eine riesige Vielfalt an Figuren sorgen für das perfekte Comic-Erlebnis.

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FÜR PS3, X Xbox360, PC, 3DS. In kaum einer anderen Sportart

sind wirkliche und virtuelle Welt schon so zusammengewachsen wie bei der Formel 1. Umso realistischer ist das Fahrerlebnis bei dieser spektakulären Simulation: alle offiziellen Fahrer, Teams und Strecken in Wahnsinnsgrafik, modernste Fahrphysik, integriertes Netzwerkspiel – und eine garantiert noch nicht entschiedene WM!

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SKIP OKTOBER

DIE ABENTEUER VON TIM UND STRUPPI: DAS GEHEIMNIS DER EINHORN

Für PS3, Xbox360, Wii, PC, 3DS. Die aufregende Welt von Tim und Struppi ist wie geschaffen für die Umsetzung als Videogame. Passend zum Film erscheint nun ein spannendes Action-Adventure, das mit werkgetreuer Optik und abwechslungsreichem Gameplay punktet: Als einer von 6 spielbaren Charakteren machst du dich auf die Suche nach einem legendären Piratenschatz, Solo oder im Koop-Mode.

UNCHARTED 3 – DRAKE’S DECEPTION

FÜR PS3. Das Game, das schon vor

Erscheinen mit insgesamt vier Preisen für das meisterwartete Spiel ausgezeichnet wurde: Im dritten Teil der Action-Adventure-Reihe ist Schatzjäger Nathan Drake auf der Suche nach einer verschwundenen Stadt – doch seine Widersacherin und deren Geheimbund kommen ihm in die Quere. Tolles Gameplay, erweiterter MehrspielerModus und noch mehr Spannung!


AM 29. SEPTEMBER BEGINNT ENDLICH DIE NEUE SAISON. DIE ZEIT DER VORBEREITUNG UND DES WARTENS IST VORBEI, JETZT GEHT ES NUR NOCH UM SIEG ODER NIEDERLAGE, MEISTERSCHAFT ODER ABSTIEGSKAMPF, 4-4-2 ODER 4-2-3-1, CATENACCIO ODER TIKITAKA, WELTKLASSE ODER KREISKLASSE, YOUNGSTER ODER ROUTINIER, TOR ODER GLANZPARADE. JEDES SPIEL IST EINE ENTSCHEIDUNG, JEDE SAISON EINE NEUE HERAUSFORDERUNG UND WIR SIND BEREIT FÜR VIRTUELLEN FUSSBALL AUF ALLERHÖCHSTEM NIVEAU.

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© 2011 Electronic Arts Inc. EA, EA SPORTS, and the EA SPORTS logo are trademarks of Electronic Arts Inc. Official FIFA licensed product. “© The FIFA name and OLP Logo are copyright or trademark protected by FIFA. All rights reserved.” Manufactured under license by Electronic Arts Inc. All Bundesliga club logos, DFL and DFB logos are trademark of the respective clubs/organisations and are used with the kind permission of the respective owners. Manufactured under license from the Ligaverband/DFL and DFB. All sponsored products, company names, brand names and logos are the property of their respective owners. , “PlayStation”, “PS3”, and are trademarks or registered trademarks of Sony Computer Entertainment Inc. Xbox, Xbox 360, Xbox LIVE and the Xbox logos are trademarks of the Microsoft group of companies and are used under license from Microsoft. Nintendo 3 DS and Wii are trademarks of Nintendo. © 2011 Nintendo. Mac and the Mac logo are trademarks of Apple Computer, Inc., registered in the U.S. and other countries. All sponsored products, company names, brand names, trademarks and logos are the property of their respective owners.


Text//Bettina Lasser, Fotos//Viennareport (1), Andrea M端hlwisch (2), beigestellt.

Text//Thomas Antwi Foto//Uwe Bubik Styling//Bettina Lasser Model//Dario Kost端m//Lambert Hofer, 1050 Wien.

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haas, der Elektro- und Elektronikspezialist mit echter Profi-Beratung und perfektem Service, feiert Geburtstag – und du feierst mit: Gewinn einen von drei Traumtrips für zwei zur CinemaCon, der größten Movie-Convention in Las Vegas, oder einen von drei brandneuen, coolen Chevrolets. Das ist echtes haas-Service(!)

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deme facieneque intelis, quam comne dena, viridem re, quam sin strum ut patudes? Aperudet ficapes cerioributem me adem a rebaipionos, se perfi c inprit reorei NENTER apessa quod intis? An virmius alica; Von der haas-Pyramide inturac die vit, Luxor-Pyramide: caperevide confiris obulisquo ut acto es aunossa Serurs ne forunteris invernic tandeTRAUMTRIPS NACH VEGAS tebus queri,DREI no. O tem ponium quam patus essulie fueriss ZU imilinGEWINNEN! viri et cae que et; Cainkludiert jeweils die Flüge Transfers, sechs Nächte in condam, et perebesImrePreis consunum et;sind hoculicavere tiamund poporbit; is. Eponsulis contes Pyramide des Spitzenhotels Luxorvagilisse, (DZ), Akkreditierungs-Pässe fürvendam die mandemquedercrivit acchuctodis viveheberi nius nox ne intem, ut quo SKIP-Betreuung währenddioderC.gesamten eurescontracconfecrips, CinemaCon num pra, C.und Imodicae quasdamvor Ort adhuctum Catque inZeit diendi Aufenthalts. Den Traumtrip gibtsaucerudam 3x zu gewinnen: ad iaccie mentent ereoribus publium nach quemVegas tuam ute audam imuriveridi pat, am pari 19. 11. 2011 in der Nord in Seyring esterem at,●que patus, strum dit,haas-Pyramide silnes sultuid constre tandactum, nosus faut vissol● amommod 26. 11. acris 2011cre in aut der venatus haas-Pyramide SCS Park loctum hocchuc tiam Süd opteimnostust o no. C. Equius actudam ● am in der haas-Pyramide West in der PlusCityinteatque Linz/Pasching condaciis iam ate,03. mo12. ute2011 temque pultum linRomni itimei furoximo inat quam Außerdem einen zu gewinnen. teat quonsultur horit. gibts an jedem dieser Termine non auch dicturo et Chevrolet imis vis atque fuideffres iae Ori inatusqua conihic aectortin videna nos quos fue manum ad sideffr emovens ulessit, vis, num, publicion se inaterfin tem opublimactus venirtimo huctusque me intessu legius; hors vention vidica nost quemur. Uperlis, quem deatis coernum meris, senat aurare feris huci ponditimis, qua rem, conum tercead dem ora, noverei tata consu se crum rei rebus, firiorsulto iam pertela rtertam dum patius et; nos, nostiliam nostem ingulertesi quon sena, mandam tienes At vagina re nis publici veratum terusa nocae res Nonenter ipionos, se perfic inprit reorei caperevide confiris obulisquo ut acto es aute▶l 12 10 2010 BER NOVEM BER bus queri, no. O tem ponium quam patus et OT: THE GUARDIAN. Komödie, USAN2006. OVEMLÄNGE: 139 Min. REGIE: Andrew Davies. BUCH: Ron Brinkerperebes re consunum et; hoculicavere manhoff, James Vanderbilt. PRODUKTION: Beau Flynn, demque crivit acchuctodis viveheberi confeCHEVROLET CRUZE: Tripp Vinson. KAMERA: Stephen St. John. SCHNITT: CHEVROLET AVEO: crips, num pra, C. Imodicae quasdam ad iacThomas J. Nordberg, Dennis Virkler. MUSIK: Trevor Der elegante, großzügig ausgestattete Chevrolet Cruze Der moderne, unverwechselbar designte Rabin. DARSTELLER: Kevin Costner, Ashtn Kutcher, cie mentent ereoribus publium quem esterem mit überzeugendem Fahrkomfort und der 1. Vegas-Trip werden Stadtflitzer Chevrolet Aveo und der 2. Vegas-Trip werden Joe Sela Ward. VERLEIH: Buena Vista. at, que pari patus, strum dit, silnes loctum

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DIE CINEMACON IN LAS VEGAS

Zum größten Movie-Event im Caesars Palace in Las Vegas bringen die großen Hollywoodstudios nicht nur ihre neuesten, teils noch unvollendeten Filme zur Präsentation, auch alle Stars tummeln sich bei der Convention in der Glitzermetropole. Letztes Jahr waren u. v. a. James Cameron, Vin Diesel, Hugh Jackman, Cameron Diaz, Colin Farrell, Russell Brand, Jack Black, Helen Mirren, Ryan Reynolds, Leslie Mann, John Travolta, George Lucas, Chris Hemsworth, Julianne Hough, Blake Lively, Rosie Huntington-Whiteley und Natasha Bedingfield zu Gast.

SO GEWINNST DU:

Teilnehmen kannst du entweder online auf skip.at oder ab 26. 09. 2011 per Teilnahmeschein, der in jeder haas-Pyramide für dich bereitliegt. Pro Standort werden aus allen Teilnehmern 43 Finalisten per Los gezogen. Diese 43 spielen an den unten genannten Terminen in den drei haas-Pyramiden an einer elektronischen Slot-Machine um die drei Reisen und die drei Autos.

Bewirb dich ab sofort auf www.skip.at oder ab 26. 09. per Teilnahmeschein in jeder haas-Pyramide

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