KRAFT, ENERGIE, WÄRME
Doch zurück auf Anfang… Fast rewind ins Jahr 2012. Ich war bis dahin ein echter Süßschnabel, keine Tüte Gummibärchen war vor mir sicher, und vornehme Zurückhaltung in Bezug auf Schokolade lag mir kom-
ICH SCHICKE ES GLEICH VORAUS:
plett fern. Einen Verzicht darauf hätte ich mir unter keinen Umständen vor-
Ich backe und esse wahnsinnig gern
stellen können - genauso wenig wie
Kuchen und ich mag kaum etwas lie-
auf den Zucker im Espresso oder auf
ber als einen ausgedehnten Sonn-
die Kekse zum Karamell-Macchiato
tagsbrunch mit Pancakes. Und doch
(X-Large, mit extra Sirup-Shot). Ge-
lebe ich seit beinahe zwei Jahren zu-
wichtsschwankungen oder kleinere
ckerfrei. Das klingt paradox – aber es
Gesundheitsprobleme habe ich allem
funktioniert!
zugeschrieben, nur nicht dem Zucker.
Alles begann damit, dass ich mir
Dann las ich aber immer häufiger auf
selbst etwas beweisen wollte – näm-
Wellness- und Ernährungs-Blogs über
lich, dass ich, erklärter Zuckerjunkie,
deren »sugarfree projects« sowie da-
in der Lage sein würde, für acht Wo-
rüber, dass Zucker auf uns eine ganz
chen auf Zucker zu verzichten. Acht
ähnliche Wirkung hat wie Drogen, Ta-
Wochen lang wollte ich jeglichen in-
bak und Alkohol - und die Idee, die ich
dustriellen Zucker, aber auch Sü-
bis dahin ganz weit von mir gewiesen
ßungsmittel wie Honig, Agavensirup
hatte – nämlich auf Zucker zu verzich-
und Co aus meinem Speiseplan strei-
ten – setzte sich in meinem Kopf fest.
chen und sehen, wie es mir damit ge-
Da ich Pläne und To-Do-Listen liebe,
hen würde. Aus den acht Wochen sind
war es für mich am einfachsten, einem
mittlerweile fast zwei Jahre und aus
bereits etablierten Plan zu folgen, und
dem »mal sehen« ist ein festes »das
so fand ich in Sarah Wilsons Buch »I
geht!« geworden.
Quit Sugar« das für mich perfekte Ein-
Ausgabe 15 | Oktober 2014
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