SIM heute 2/2019

0 2 2019

5 DER GLAUBE IM SCHULALLTAG

7 JEDE HERAUSFORDERUNG BIETET AUCH CHANCEN

o KINDER IN MOSAMBIK BRAUCHEN HOFFNUNG FÜR DIE ZUKUNFT

f GEDANKENANSTÖSSE www.sim.ch

INHALT

2

03

17

04

18

05

21

07

23

09

24

Editortial Statistiken Der Glaube im Schulalltag SIM Education – Niger Gebetsanliegen

Neue Mitarbeiter Kinder in Mosambik 50+ aktiv im Einsatz Gedankenanstösse Hinweise

Impressum SIM heute HERAUSGEBER: SIM Schweiz Weissensteinstrasse 1 Pf 4051; CH-2500 Biel 4 IBAN: CH49 0900 0000 1000 2323 9 BIC: POFICHBEXXX Tel./Fax: +41 (0) 32 345 14 44/54 sim.suisse@sim.org www.sim.ch facebook.com/SIMSwitzerland

DRUCK: Jordi AG .das Medienhaus. Belp (CH), www.jordibelp.ch ABONNEMENT: CHF 20.–; 15.– € (4 Ausgaben pro Jahr. Abonnements­preis ist in den Spenden des laufenden Jahres zugunsten der SIM Schweiz enthalten.)

TITELFOTO: David Meyer

REDAKTION: Günter Kunz & Team GRAFIK/LAYOUT: FRANK.COMMUNICATION. Singen (D), www.frank-com.de

2|19

Ehrenkodex SEA Das unabhängige Gütesiegel der Stiftung Ehrenkodex attestiert eine umfassende Qualität der Arbeit sowie einen sorgsamen Umgang mit Spendengeldern

EDITORIAL

3

Ein Dank an die Lehrer!

LEO MUTZNER, DIREKTOR SIM-SCHWEIZ

Meine Frau und ich haben das Jahr mit einem Besuch in Niger begonnen. Das Bildungssystem dort ist mehr als mangelhaft. Bei der Zahl der Analphabeten hält das Land den Spitzenplatz.

Weil viele Männer und Frauen weder lesen noch schreiben können, haben sie keinen Zugang zu Informationen, Wissen und Ausbildung. Sie können auch nicht in der Bibel lesen, um darin zu forschen und in der Kenntnis über Gott zu wachsen. Dieses Manko macht sie verwundbar, und das ist wirklich tragisch.

Die SIM engagiert sich in vielen Bildungsprojekten. In dieser Ausgabe stossen Sie auf einige markante Zeugnisse, gerade auch aus Niger.

Warum ist Bildung ein strategischer Dienst von so grosser Wichtigkeit? Lassen Sie mich hier aus einer Vielzahl von Gründen nur drei nennen.

Zum ersten legt die Bibel selbst sehr viel Wert auf Bildung. Als Mose seinem Volk das Gesetz übermittelt, fordert er es auf, der nachfolgenden Generation weiterzugeben, was Gott getan hat, damit sie die Wohltaten Gottes nicht vergessen. (2.Mose 6,4-9) Zweitens ist der Einfluss der Bildung auf das Leben einer Person reell, tiefgreifend und beständig. Mit der Bildung von einzelnen Perso-

nen können wir sogar eine ganze Gesellschaft erreichen. Victor Hugo soll einmal gesagt haben: „Wer eine Tür zur Schule öffnet, schliesst ein Gefängnis.“ Und drittens hilft die Bildung den Menschen in ihren Lebensentscheidungen. Natürlich ist es unser Wunsch, dass sie sich zu Jesus Christus, dem Retter und Herrn, hinwenden. Indem wir sie mit Würde und Respekt lehren, ermöglichen wir ihnen, eine Wahl treffen zu können. Mit unserem Gebet und unserem Vorbild hoffen wir, ihre Herzen zu berühren.

Mein Dank gilt den Lehrern und Zeugen von Jesus. Ihr erfüllt eine schöne und noble Aufgabe.

Ihr investiert in das Leben von Männern, Frauen und Kindern. Wir möchten euch im Gebet begleiten und unterstützen. www.sim.ch

STATISTIKEN

4

In Zahlen …

DIE SIM SENDET LEHRER AN 25 SCHULEN RUND UM DEN GLOBUS. OFFENE STELLEN GIBT ES IN FAST JEDEM FACH.

SCHÜLER PRO PRIMARSCHULLEHRER: ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK 80,1

260 Mio.

MALAWI 74,1

ANZAHL DER KINDER, DIE NICHT ZUR SCHULE GEHEN

TSCHAD 61,3 RUANDA 59,3

KOLUMBIEN 25,1

69 Mio.

VIETNAM 19,4

ZUSÄTZLICH BENÖTIGTE LEHRER BIS 2030

PAKISTAN 80,1

SCHWEIZ 15,8

01

02

03

04

05

06

07

08

0

DATA: NATIONMASTER.COM; OURWORLDINDATA.ORG; UNESCO

2|19

DER GLAUBE IM SCHULALLTAG

5

Der Glaube im Schulalltag SPEZIELLE HERAUSFORDERUNGEN FÜR CHRISTLICHE LEHRER VON MEGAN PATTERSON, SIM-EXPERTIN FÜR ALLGEMEINE SCHULBILDUNG

Megan Patterson begann vor 40 Jahren zu unterrichten. Ihre besondere Aufmerksamkeit widmet sie heute christlichen Lehrern, um ihnen zu helfen, alles, was mit Unterricht zu tun hat, von einem biblischen Blickwinkel aus zu betrachten.

Von Schottland aus reist Megan zu Seminaren an viele Orte, an denen die SIM einheimische Lehrer ausrüstet, damit sie andere anleiten können und so noch viel mehr Schulen weltweit zu Orten werden, an denen Gott geehrt wird.

Es ist Donnerstagmorgen und die Kinder sind in der Schule. Mir kommen Klassenzimmer in den Sinn, die ich besucht habe: in Europa, Afrika und Asien – reihenweise Schultische, Tausende von Kindern. In einigen Gesichtern spiegelt sich Lerneifer, andere wirken abwesend. Da sitzen die Lehrer, Taxifahrer, Ärzte, Coiffeure, Politiker, Pastoren von morgen. Heute Morgen sind sie in der Schule.

Und wer ist der Lehrer, der vor der Klasse steht?

Vielleicht hatte er eine Art Ausbildung, vielleicht auch nicht. Vielleicht will der Lehrer vorne stehen, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht ist der Lehrer Christ, vielleicht auch nicht.

Wie gestaltet der Lehrer den Unterricht? Und was werden die Kinder lernen? Eines ist sicher: Es wird ein Tag kommen, an dem jedes dieser Kinder sich vor Jesus als König beugen wird. Jedes der Schulkinder von heute Morgen hat eine unsterbliche Seele. Es freut mich sehr, wenn ich einem christlichen Lehrer begegne, der sich dieser Tatsache jeden Tag bewusst ist.

Nehmen wir zum Beispiel Salissa. Die Regierungsauflagen sind so, dass Salissa den Namen Gottes im Unterricht nicht erwähnen darf. Bevor die Kinder kommen, bewegt sich Salissa still zwischen

www.sim.ch

DER GLAUBE IM SCHULTAG

6 den Schultischen. Sie setzt sich auf eine Bank und betet für das Kind, das in ein paar Minuten dort sitzen wird. So geht sie von Platz zu Platz. An einem stellt sie fest, dass ein Stapel dem Kind die Sicht zur Tafel versperrt. Darum kümmert sie sich später. Sie hat nur Zeit für zehn der 70 Kinder, die bald den Raum füllen. Morgen setzt sie sich auf andere Plätze, um für die nächsten zehn zu beten.

Sie betet auch für sich selbst, dass der Herr ihr hilft, das Kind zu lieben, und dass ihr Unterricht dem Lernstil des Kindes entspricht. Sie bittet um Sensibilität und Erkenntnis, Kreativität und Geduld. Bald wird es klingeln und die Kinder werden hereinströmen. Doch vorher betet sie noch: Herr, hilf ihnen, Jesus als König kennenzulernen, bevor es zu spät ist.

Der Unterricht beginnt und Salissa ist voll motiviert. Wenn Gott nicht wäre, der alles geschaffen hat und erhält, gäbe es nichts zu lernen und keine Möglichkeit, davon zu erfahren. Ohne seinen Namen zu erwähnen, weist Salissa die nächste Generation auf seine Werke und seine grossartigen Taten hin, wie es im Psalm 145 (dem Lehrerpsalm) ausgedrückt ist. Salissa kennt den Lernstoff gut und ihr Elan steckt an. Schon bald sind die Kinder vom Unterricht gepackt. Zu schnell ist die Zeit um.

Als die Schüler an ihr vorbeimarschieren, zögert eines der Kinder und fragt: „Frau Lehrerin, gehen Sie in die Kirche?“ „Ja, Jared“, antwortet Salissa

2|19

lächelnd. „Jetzt aber schnell, sonst kommst du zu spät,“ fügt sie freundlich hinzu.

Morgen wird Salissa speziell für Jared beten und den Herrn um eine Gelegenheit bitten, mit ihm weiterreden zu können. Es macht Freude, Salissa in ihrem Klassenzimmer zu beobachten, und es gibt viele andere wie sie. Sie haben gelernt, was es heisst, ein christlicher Lehrer zu sein, und nicht einfach ein Lehrer, der Christ ist. Und sie setzen das Gelernte in die Praxis um.

Manche machen bei PAS, einem Programm zur Verbesserung der Schule mit („acsiafrica.org/fr/ pas“ in Französisch oder „acsiafrica.org/pas“ in Englisch), das im Januar 2019 in Kigali, Ruanda, gestartet wurde. Ich hatte das Vorrecht, am Seminar teilzunehmen, an dem 30 christliche Lehrer (frankophon und anglophon) das Basisdokument ausgearbeitet haben. Schulleitern soll damit geholfen werden, damit weltweit kleine christliche Schulen in jeder Hinsicht Fortschritte machen, in ihrem Schulalltag, in ihrem biblischen Weltbild, in ihrer Finanzverwaltung und all den anderen Bereichen dazwischen. Auch Sie können sich an diesem oder einem ähnlichen Programm beteiligen. Fragen Sie bei der SIM nach. Unser Auftrag ist, Menschen zu Jüngern Jesu zu machen, wo er am wenigsten bekannt ist. Das trifft auch auf Klassenzimmer zu, überall in der Welt.

SIM EDUCATION

7

Jede Herausforderung bietet auch Chancen VON DR. SCOTT EBERLE

Niger

Dr. Scott Eberle ist verantwortlich für das Projekt „SIM Education“ in Niger. Er ist Mathematiklehrer, bietet Weiterbildung an den christlichen Schulen in Niamey an, koordiniert die Arbeit von SIM Education und lehrt von Zeit zu Zeit Mathematik für angehende Lehrer an der staatlichen Universität in Niamey.

Gemäss dem UNO-Index für menschliche Entwicklung ist Niger das am wenigsten entwickelte Land der Erde. Es hat die niedrigste Bildungsrate und eine Vielzahl von Problemen auf wirtschaftlicher und medizinischer Ebene. Die Alphabetisierungsquote liegt unterhalb von 30 Prozent.

Die Schulen befinden sich oft im Streik aufgrund von Materialmangel oder unbezahlter Gehälter. Ab und zu stellt die Regierung fest, dass die Missstände so schlimm sind, dass sie ein gesamtes Schuljahr annulliert. Die Schulen müssen es im folgenden Jahr von vorne versuchen. Eine Grundschulklasse kann bis zu 100 Schüler zählen, und nur eine Minderheit von Lehrern kann eine entsprechende Ausbildung vorweisen. Manche von ihnen haben noch nicht einmal die Matura.

All diese Faktoren stehen im Weg, dass sich der Bildungsstand erhöht.

Doch diese grossen Herausforderungen bergen auch enorme Möglichkeiten. In jüngster Zeit, und besonders in den letzten zehn Jahren, hatten viele Christen in Niger die Idee, ihrem Land zu Hilfe zu kommen, indem sie christliche Schulen gründeten. Eigentlich erstaunlich, weil die evangelischen Christen gerade mal 0,1 Prozent der Bevölkerung ausmachen.

Die SIM in Niger hat diese Bewegung von Beginn an unterstützt und christliche Lehrer eingeladen, ihre Vorstellung von einer christlichen Schule zu teilen. Kirchen und christliche Werke haben positiv darauf reagiert. Viele Schulen wurden daraufhin eröffnet, die sich auf die Ideen gründen, die bei den von der SIM lancierten Treffen erarbeitet wurden. Jede Schule gehört zu einer Kirche oder einem Werk, sodass sie auf ganz unterschiedliche Weisen funktionieren.

Die meisten dieser Schulen integrieren biblischen Unterricht in das vom Staat vorgeschriewww.sim.ch

SIM EDUCATION

8 bene Programm, an das sie gebunden sind. SIM Education hat die christlichen Lehrer ermutigt, einen eigenen Verein zu gründen (Cornerstone), der jeden Sommer Seminare organisiert, um den Lehrern zu zeigen, wie sie ihren Unterricht auf einer christlichen Sichtweise aufbauen können.

Die Herausforderungen sind enorm. Die meisten Schüler dieser Schulen sind keine Christen.

Doch ihre Familien waren einverstanden, ihre Kinder in diese Privatschulen zu schicken, da die öffentlichen Schulen mit enormen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Die Kinder sind sehr offen für das, was gelehrt wird. Wir beten für die grosse Saat, die in die Herzen der jungen Leute in Niger gesät wird.

Die wichtigste Aufgabe von SIM Education in Niger ist im Moment, diese Bewegung zu ermutigen, vor allem durch Weiterbildungsangebo-

te und individuelle Förderung in den Schulen.

Viele der christlichen Lehrer haben keine Lehrerausbildung, sind jedoch sehr motiviert zu lernen. SIM Education veranstaltet Seminare in den Schulen, um den Lehrern zu helfen, ihre pädagogischen Fähigkeiten und ihr christliches Zeugnis in allen Bereichen weiterzuentwickeln.

Einige Lehrer werden ganz individuell betreut.

Zu den Kursen gehören auch Unterrichtsbesuche, damit wir sehen können, wie das Gelehrte in der Praxis angewandt wird und wie wir die Lehrer ganz individuell stärken können.

SIM Education versucht auch, die Direktoren und Betreiber der christlichen Schulen zu ermutigen. Zwei bis drei Mal pro Jahr laden wir alle Verantwortlichen der christlichen Schulen von Niamey zu einem Treffen ein, bei dem sie sich über die gemeinsamen Herausforderungen austauschen können.

DA

Ze

W 2, vo HE

ER

Lim

2|19

En vo Ja Pr au be ve no ke ha su

GEBETSANLIEGEN

9 09

DAVE & HENRIETTE Zentralasien | Strategische Planung

Wir beten auf der Grundlage von Habakuk 2,14: „Denn die Erde wird erfüllt werden von der Erkenntnis der Herrlichkeit des HERRN, gleichwie die Wasser den

ERNST & ELISABETH WALDER Lima, Peru | Theologische Ausbildung

Ende Juni verabschieden wir uns definitiv von Peru, dem Land, in dem wir beinahe 30 Jahre gelebt haben. Das ist kein einfacher Prozess. Es betrifft unsere Töchter, die hier aufgewachsen sind und uns nun nochmals besuchen, um sich von ihrer Heimat zu verabschieden. Es betrifft uns, weil wir die normalen Abläufe des Alltags in Peru besser kennen als die in der Schweiz. Vor allem haben wir keine Ahnung mehr, wie das Gesundheitswesen in der Schweiz funktioniert,

Meeresgrund bedecken.“ In Zentralasien besteht ein immenser Bedarf an Kenntnis von der Herrlichkeit Gottes! Die meisten Volksgruppen sind unerreicht. Beten Sie bitte für neue Mitarbeiter für Zentralasien. Wir beten für ganze Teams von Mitarbeitern, die nach Zentralasien ziehen.

Wir arbeiten an einer Strategie, wie wir bestimmte ethnische Gruppen in der Region erreichen können. Unser Plan ist, spezifische Gruppen auszuwählen, auf die wir uns konzentrieren wollen. Wir benötigen Weisheit und Leitung von unserem Herrn für die Erarbeitung dieses strategischen Planes. Beten Sie für uns als Planungsteam. Wir brauchen dazu noch weitere Mitglieder.

denn hier konnten wir den Arzt aussuchen, den wir wollten und Medikamente meist ohne Verschreibung in der Apotheke kaufen.

Und es betrifft unsere peruanischen Freunde, die zurückbleiben und das Gefühl haben, wir würden sie verlassen. Vor allem das Schicksal eines jungen Mannes, mit dem Ernst seit ca. einem Jahr Kontakt hat, beschäftigt uns. Er ist in einer Familie aufgewachsen, in der jeder selber schauen musste, wie er überlebt, und das Miteinander war von verbaler und physischer Gewalt geprägt. In Ernst hat er zum ersten Mal einen Menschen erlebt, der ihn mag, sich um ihn kümmert und sich Zeit für ihn nimmt. Als er hörte, dass wir im Juni weggehen, war er ganz verzweifelt, weil er sich nicht vorstellen kann, wie sein Leben gut weitergehen soll. In diesen Wochen hat er zum ersten Mal eine Kirche betreten, und es ist unser Gebet, dass er vor unserer Abreise eine Beziehung zu Gott bekommt, so dass er dadurch Frieden und Stabilität erfahren darf.

GEBETSANLIEGEN

10 DAMIEN & LUCIE GOLAY Matheo, Joakim, Kylian Natitingou, Benin | Arbeit unter Jugendlichen

JHONATAN & EVELINE PORTUGAL GEISER Janoah, Shana, Yoshua Puccalpa, Peru | Arbeit unter jugendlichen alleinerziehenden Müttern

Wir erhielten freien Zutritt ins staatliche Kinderheim, um dort für die Teenie-Mädchen Kurse zu organisieren. Dies gibt uns die Möglichkeit, regelmässigen Kontakt mit den

DORINA MARTIN (AT) Mongu, Sambia | Arbeit unter Jugendlichen

Wir sind dem Herrn dankbar für seinen Schutz, sein Versorgen und seine Liebe in allen Bereichen unserer Familie und in unserem Dienst.

Beten Sie bitte, dass die verschiedenen Jüngerschaftskurse die Teilnehmer dem Meister näher bringen, und dass sich in ihrem Leben und ihrer Denkweise Änderungen ergeben.

Beten Sie auch für unser Bibliothek-Projekt, dass die Leute davon erfahren und das Potential der Literatur entdecken.

Teenie-Müttern im Heim aufzubauen. Die ersten beiden Kurse waren sehr erfolgreich. Die Mädchen waren motiviert und auch die beiden Lehrerinnen, welche dies freiwillig tun, hatten grosse Freude am Unterrichten. Bitte beten Sie, dass die Kurse während der Schulzeit weiterhin so guten Anklang finden und wir wirklich einen tieferen Kontakt zu den Teenie-Müttern aufbauen können.

Immer wieder fühlen wir uns müde und erschöpft. Bitte beten Sie um Kraft und Momente der Ruhe. Beten Sie vor allem aber auch für eine Erweiterung unseres Teams, um die Aufgaben auf verschiedene Schultern verteilen zu können.

Ich bin dankbar für die beständige und steigende Anzahl der Mädchen, die sich trotz ihren vielen Pflichten zu Hause im Jugendzentrum einfinden. Ich bin dankbar, wenn Sie dafür beten, dass ich vertrauensvolle Beziehungen zu den Jugendlichen aufbauen kann, sodass sich fruchtbringende Gesprächsmöglichkeiten ergeben. Und beten Sie bitte auch für eine feste geistliche Einheit im interkulturellen Team.

CA

Ga ap

W di ni ab

W

Sc M

M

N AI

z,

-

n

ie,

n

GEBETSANLIEGEN

11 CALVIN & ERIKA MA Galmi, Niger | Vertretung in der Spitalapotheke

Wir danken Gott und all unseren Freunden, die für unsere Familie beten. John-Daniel und Philippe haben ihre Ausbildung abgeschlossen und sind selbständig. Wir

WALTER & BONNIE AEBI Schweiz & Niger | Theologischer Unterricht, Musik

te

u

n-

n te

MICHAEL & SARAH AEBI Nairobi, Kenia | Mechaniker und Pilotin für AIM-AIR

sind jetzt flexibler, um auf eine Anfrage von der Spitalapotheke in Galmi positiv zu antworten.

Ende Mai werden wir in Niger ankommen, und Calvin wird während der Abwesenheit von Nancy Zoolkoski bis im Januar 2020 in der Apotheke arbeiten. Bitte beten Sie für einen reibungslosen Übergang im Team und für Calvins neue Verantwortungen. Er soll die Medikamentenverteilung in der Hauptapotheke überwachen sowie die der ambulanten Klinik und der Kinderabteilung. Beten Sie auch für Erika, dass sie einen guten Einstieg in die Aufgabe hat, die ihr anvertraut wird. Wir kommen in der Regenzeit an, wo Malaria Hochkonjunktur hat.

Die Arbeit unter indigenen Studenten hatte ihre Höhen und Tiefen, doch jetzt geniessen wir eine Zeit des Wachstums, sowohl geistlich wie auch zahlenmässig. Bitte beten Sie, dass der Glaube der Jugendlichen gefestigt wird und dass sie zum Dienen bereit werden und ihre Mitstudenten erreichen können.

Mein Zwei-Jahreseinsatz geht langsam zu Ende. Beten Sie deshalb für eine gute Übergangszeit, sowohl für die Arbeit als auch für mich. Mein Wunsch wäre, dass sich unter den indigenen Studenten Leiter herauskristallisieren und die Arbeit zum Aufblühen kommt.

Beten Sie auch, dass mir klar wird, was Gott als nächstes mit mir vorhat.

Wir sind dankbar für unsere kenianischen Arbeitsbewilligungen für drei Jahre.

Beten Sie bitte für viel Gnade und Geduld mit den vielen kleinen Unannehmlichkeiten, welche ein Leben in Nairobi mit sich bringt.

Beten Sie auch, dass wir die noch ausstehenden Prüfungen bestehen, Sarah für die kenianische Pilotenlizenz und Michi für die kenianische Mechanikerlizenz.

GEBETSANLIEGEN

12 12 YIEN & JASMIN REATH Joshua, Jesse, Jeremiah Thessaloniki, Griechenland | Arbeit unter Flüchtlingen

Yien redet mit verschiedenen Leuten im Flüchtlings-Tagescenter über seinen Glauben und trifft sich auch mit Leuten ausserhalb des Centers. Bitte beten Sie, dass die Samen, die er sät, aufgehen dürfen, und dass Gott an Herzen arbeitet und Augen öffnet. Beten Sie besonders für eine Familie aus dem Irak, mit der er viel Kontakt hat. Die Mutter hat Knochenkrebs, und der Sohn hat sich kürzlich von der Religion seiner Familie abgewendet und sucht nach der Wahrheit.

Bitte beten Sie für den Glaubenskurs, den Yien mit zwei verschiedenen Gruppen durchführt.

Einige der Teilnehmer sind neu im Glauben, andere folgen weiterhin ihrer Religion. Mögen die Teilnehmer erkennen, wer Jesus ist und verstehen, warum er gekommen ist.

LE

Bie

Zu Lis vo sa le

ST BRIGITTA PINI Büro SIM, Schweiz | Projekt 2019

Ich bin begeistert von allem, was ich bis jetzt bei den Besuchen unserer Mitarbeiter in Westafrika und Kenia sehen und erleben durfte. Gott ist am Wirken, Menschen finden zum Glauben durch die vielfältigen Dienste der Missionare.

Ich bin dankbar für die bisher gute Gesundheit.

Beten Sie für gute Beziehungen unter den Missionaren. Die interkulturelle Zusammenarbeit ist nicht immer einfach. Es gibt deshalb manche Spannungen in den Teams, die den Leuten viel Kraft und Energie abverlangen.

Ein weiteres Anliegen ist, dass ich bei meinen Besuchen in Paraguay, Bolivien, Peru, Ecuador, Mosambik, Malawi und Sambia unsere Mitarbeiter ermutigen kann. Ich werde teilweise von einigen jüngeren und älteren missionsinteressierten Leuten begleitet. Ich bin froh, wenn Sie für gute Gemeinschaft und Gesundheit unterwegs beten, und dass der Herr meinen Mitreisenden die Augen öffnet, was ihr Beitrag zur weltweiten Mission sein könnte.

Ou ran

DA

As

n s er en

GEBETSANLIEGEN

13 LEO & LISELOTTE MUTZNER Biel, Schweiz | Leitungsaufgaben

r ht

en .

en

bei

Zusammen mit Malika kümmert sich Liselotte dieses Jahr um die Platzierung von Personen, welche einen Kurzzeiteinsatz von einigen Wochen bis zu einem Jahr leisten. Seit Beginn dieses Jahres haben sich

STEPHANE & MYRIAM Westafrika | Arbeit unter randständigen jungen Frauen

t n

t. st he

r,

n

g

DAVID & ALINE Asien | Aufbau eines Orthopädie-Projekts

zahlreiche Interessenten gemeldet. Liselotte und Malika brauchen Weisheit, um diese gut zu beraten. Eine zweite Herausforderung besteht darin, gute und passende Einsatzmöglichkeiten zu finden, sowie das nötige Betreuungspersonal vor Ort. Eine Arbeitsgruppe hat sich Ende Februar getroffen, um während zwei Tagen über die Vision und Strategie der SIM-Schweiz nachzudenken.

Dieser Austausch war sehr bereichernd und motivierend. Nun werden die ausgearbeiteten Vorschläge weiter im Vorstand besprochen.

Gemeinsam wollen wir ein kurzes und prägnantes Dokument erarbeiten. Dies wird uns sehr helfen, unsere Arbeit noch zielgerichteter zu gestalten.

Unser Schweizaufenthalt sowie das Einsatzende einer unserer Kurzzeiterinnen rücken näher. Das kleine Team, das während unserer Abwesenheit das Projekt weiterführen wird, braucht unser Gebet, um den Frauen die bestmögliche Betreuung zu gewährleisten.

Mit dem Heimataufenthalt kommen einige Herausforderungen auf uns zu. Besonders beten wir dafür, dass wir unseren Unterstützerkreis merklich stärken und erweitern können.

Beten Sie für die Herausforderung, die Landessprache zu lernen sowie ein vertieftes Verständnis für die hiesige Kultur zu entwickeln.

Beten Sie bitte um Weisheit in den kommenden Monaten, wenn wir wahrscheinlich in eine mehr ländliche Gegend umziehen werden, wo wir das vorgesehene Orthopädie-Projekt aufbauen wollen.

Wir danken Gott für seine Führung in unseren Kontakten hier, und dass wir uns bei unserem Projekt gut unterstützt fühlen.

GEBETSANLIEGEN

14 14 KATRIN SCHNEIDER Bembereke, Benin | Medizinische Arbeit

Von März bis Mitte Mai bin ich im Heimataufenthalt. Ich bin dankbar für die Gelegenheiten, von der Arbeit am HEB* und aus meinem Leben zu erzählen. Froh bin ich

RALPH & CLAUDIA CHRISTEN Noë, Yosia | Biel, Schweiz Administration, Gefängnisarbeit

Wir sind dankbar zu sehen, wie Gott Türen öffnet, damit die Opfer-Täter-Arbeit in der Schweiz gefördert wird. Die Begegnungen,

SIBYLLE CORADI Johannesburg, Südafrika | Arbeit unter HIV-infizierten Kindern

auch, dass es meiner Mutter so gut geht.

In den Monaten Juni bis August werden wir viele Medizinstudenten und Krankenpfleger in Ausbildung haben, die in ihren Sommerferien bei uns ein Praktikum machen. Zudem ist Malaria-Zeit, in der wieder Hunderte von Kindern zur Behandlung kommen werden.

Bitte beten Sie für die Mitarbeiter, die einerseits viele Praktikanten um sich zu haben werden und gleichzeitig viele Patienten in kritischen Zuständen zu betreuen haben.

Beten Sie auch für Freude, Geduld und Liebe im Umgang mit den Patienten und im Team. *HEB = Hôpital Evangélique de Bembéréké

die stattfinden, sind jedes Mal sehr berührend.

Wir sehen die Veränderung, die in den Teilnehmern geschieht, und wie Heilung von Traumata auch Jahre nach einer Gewalttat eintreten kann. Bitte beten Sie um Kraft und Weisheit, all die Arbeit bewältigen zu können. Wir sind dankbar, wenn Sie auch für Führung in Ralphs zukünftigen Aufgaben beten. Sowohl für ihn, als auch für unsere Söhne zeichnen sich Veränderungen ab. Noë beginnt das letzte Jahr (mit Maturarbeit) am Gymnasium und Yosia wird voraussichtlich beim Aufnahmeverfahren fürs Gymnasium mitmachen.

Wir danken dem Herrn, dass wir in unserem Hospiz für kranke Kinder nun ein stabiles Team an Mitarbeitern erhalten haben. Das ist für die Arbeit sehr wichtig und ein grosser Segen.

Innerhalb unseres Projektes arbeiten wir auf mehr Nachhaltigkeit hin. Bitte beten Sie, dass wir auf dem Weg in die finanzielle Unabhängigkeit viel Weisheit erhalten.

NI

Th M

D Tü Im au Be

M

Na Lim M

W 18 ku se In vi

r in n aern

GEBETSANLIEGEN

15 NICOLAS & MELVINA PIAGET Théotime, Siméon, Gabriel Monrovia, Liberia | Informatik, Zahnmedizin

-

e

nd. ehan , d hs n, -

Die Trinity-Zahnklinik öffnet ihre neuen Türen!

Im März 2019 wurde eine neue Zahnklinik auf dem Gelände des ELWA-Spitals eröffnet.

Bereits vor zehn Jahren öffnete die alte

MARTIN & SUSANA WIELAND Natanael, Mateo, Catarina, Timeo Lima, Peru | Weiterbildung für Pastoren und Mitarbeiter

ren

r

f ss

Wir sind Gott dankbar, dass wir insgesamt 18 Jahre (mit Unterbrüchen) in Lima in der kulturübergreifenden Missionsarbeit tätig sein konnten - die letzten 10 Jahre mit SIM International. Es fällt uns nicht einfach, die vielen über all diese Jahre gewachsenen

Klinik ihre Tore, doch die Einrichtung erwies sich als zu klein in Bezug auf die Nachfrage. Und was das Material angeht, musste man sich oft in Geduld üben, um mit den zahlreichen Pannen zurecht zu kommen.

Wir sind äusserst dankbar für diese Einweihung.

Es ist eine freundliche und helle Umgebung, die es erlaubt, wesentlich mehr Patienten unter besseren Bedingungen zu behandeln. Melvina hat als Zahnärztin bei der Organisation des Umzugs geholfen, und Nicolas hat ein kleines Informatik-Netzwerk eingerichtet. Diese Klinik wird erweiterte Ausbildungsmöglichkeiten für Liberianer bieten, um einfache Zahnbehandlungen durchzuführen, was auf lange Sicht mehr Mitarbeiter bringt. Gott sei die Ehre für diesen grossen Schritt vorwärts!

Beziehungen zu beenden und definitiv in die Schweiz zurückzukehren. Mit Peruanern unterwegs zu sein empfanden wir als ein Vorrecht. Es war ein Geben und Lernen. Unsere jugendlichen Ideale über die Missionsarbeit wichen einem realistischeren Verständnis von dem, was mit Gottes Hilfe möglich ist, und von dem, wofür wir weiterhin beten und auf Veränderung hoffen. Wir bitten um gutes Gelingen im Abschluss unserer langjährigen Arbeit: Susana in der Ausbildung im Näh-Atelier, unsere Kinder an der Schule und Martin im Masterstudium. Martin wünscht sich, mit seinem Forschungsprojekt im Bereich der Gewaltprävention in der evangelisch orientierten Familie ein Legat für seine Kollegen und Kolleginnen von „Paz y Esperanza“, welche in diesem Bereich arbeiten, zu hinterlassen. Die Zusammenarbeit mit dieser einheimischen, evangelischen Stiftung hat Martin sehr viel Freude bereitet.

GEBETSANLIEGEN

16 LAURENCE Ost-Niger | Weiterbildung für Lehrer

Ich befinde mich in der Übergangszeit zwischen dem Sabbatjahr und der Rückrei-

MANASSE & BEATRICE OROUYINA Ephraïm, Jessica Bembereke, Benin | Projekt „Barouka“

BAROUKA – Wiedereingliederung von HIV-infizierten Menschen – Selbstversorgung durch nachhaltige Landwirtschaft

PIERRE-ANDRE & JOSIANE Niamey, Niger | Weiterbildung für Lehrer

se nach Niger. Danke für Ihr Gebet für einen reibungslosen Verlauf der verschiedenen Abschnitte und für inneren Frieden in allen Veränderungen. Ich bin sehr dankbar für das spezielle Zwischenjahr, das in vieler Hinsicht ein Segen war.

In Niger geht das Schuljahr ebenfalls zu Ende und viele Prüfungen stehen an, und auch Weiterbildungskurse finden statt. Wir wollen um neue Kraft für das Lehrerpersonal beten und auch für die Schüler, die Prüfungen zu bestehen haben. Möge es bei all dem mit Aufrichtigkeit zugehen, besonders bei denjenigen, die ihren Glauben im Alltag ausleben wollen.

Beten Sie für ein gutes Miteinander unter den Mitarbeitern, für Schutz bei den verschiedenen Arbeiten, für genügend Mittel zum Bau des Betreuungsgebäudes und für Segen für das gesamte Projekt. Danken Sie Gott mit uns, dass sich unsere Kinder gut eingelebt haben.

In der ersten Augusthälfte werden wir 15 Personen aus der Schweiz empfangen. Sie kommen, um das Projekt zu sehen, je nach Begabung mitzuhelfen und um den Norden Benins und seine Bewohner kennenzulernen.

Beten Sie für Schutz bei allen Reisen, für Gesundheit, für gute Gespräche und dafür, dass diese Erfahrung sowohl den Leuten hier als auch den Schweizern zum Segen dient.

Danke, wenn Sie mitbeten, dass sich die Lehrer bewusst werden, dass sich eine Verbesserung des nigerischen Bildungssystem eher durch mehr Qualität bei der Arbeit in den Klassenzimmern erzielen lässt – ihre eigene und auch die der Schüler - als durch grosse Reformen, die das Bildungsministerium erlässt.

Möge Gott uns Weisheit und Einfühlungsvermögen schenken, um ihnen zu helfen, ihren Bedarf an Fortbildung zu erkennen und ihnen die nötige Unterstützung zu geben, die sie motiviert und ermutigt.

NEUE MITARBEITER

17

Vorstellung: neue Mitarbeiter KURZZEITER EVA EHLEBRACHT

CHRISTINA KUNZ

e

n

Einsatzland: Sambia Einsatzdauer: Mai – August 2019 Bereich: Medizinische Arbeit

Einsatzland: Côte d’Ivoire Einsatzdauer: April – Juli 2019 Bereich: Arbeit mit Strassenkinder

n,

n

s,

SILVIA MARBET

MATTHIAS KOCH

Einsatzland: Niger Einsatzdauer: März – April 2019 Bereich: Medizinische Arbeit

Einsatzland: Benin Einsatzdauer: Mai – Juni 2019 Bereich: Unterhaltsarbeiten

Stand: März 2019

.

er g

Gesucht: LEHRER UND LEHRERINNEN FÜR • VERSCHIEDENE FÄCHER • VERSCHIEDENE STUFEN • VERSCHIEDENE LÄNDER

h

-

FACHLEUTE BEREICH FINANZEN FACHLEUTE PERSONALVERWALTUNG

n www.sim.ch

KINDER IN MOSAMBIK

18

Kinder in Mosambik brauchen Hoffnung für die Zukunft VON DAVID MEYER, CUAMBA, UND DIANA BULANDE, LICHINGA

Mosambik, im Südosten Afrikas gelegen, nennen Familie Meyer und Familie Bulande inzwischen ihr Zuhause. Vor dem 16 Jahre dauernden Bürgerkrieg, der erst 1992 endete, wurde Mosambik rund 500 Jahre von den Portugiesen kolonisiert.

Inzwischen leben in Mosambik 29 Millionen Menschen, fast die Hälfte davon sind Kinder.

In Mosambik hat jeder das Recht zur Schule zu gehen. Und tatsächlich besuchen die meisten Kinder in den Städten die Primarschule, also die erste bis siebte Klasse. Doch auf dem Land sieht es anders aus. In den Dörfern müssen Kinder hart mit anpacken, besonders die Mädchen: Feldarbeit, Wasser holen, sich um jüngere Geschwister kümmern. Für die Schule bleibt da wenig Zeit, und sie hat auch keine Priorität. Die Mädchen heiraten früh und werden sehr jung Mütter. Andere Kinder können nicht zur Schule, weil ihre Eltern oder Betreuer es sich finanziell nicht leisten können, das Nötigste für einen Schulbesuch bereitzustellen.

Die Oberstufe, achte bis zwölfte Klasse, wird nur noch von etwa der Hälfte der Schüler besucht.

Zum einen, weil für die Oberstufe Gebühren verlangt werden. Ausserdem gibt es immer noch viele kleinere Ortschaften ohne Sekundarschule. Haben die Jugendlichen keine Unterkunft bei

2|19

Familienmitgliedern in einer Stadt, ist es für sie fast unmöglich, weiter zur Schule zu gehen.

Erschreckend ist, dass viele, die alle zwölf Schuljahre durchlaufen haben, nach ihrem Abschluss noch immer kaum lesen können. Die

KINDER IN MOSAMBIK

19

Regierung ist sehr bemüht, allen Kindern die Möglichkeit zu geben, in die Schule zu gehen.

Die Konsequenz: riesige Klassen mit zum Teil über hundert Schülern. Kinder, denen die Schule Mühe macht, bleiben da einfach zurück.

Wer die Oberstufe abgeschlossen hat, kann sich innerhalb eines Jahres zum Lehrer ausbilden lassen.

Solche Lehreranwärter, die oftmals selbst kaum lesen können, sollen dann in einem Jahr lernen, anderen das Lesen beizubringen - ein Teufelskreis.

David und Bilga Meyer berichten aus ihrer Arbeit: 2012 haben wir mit einem Nachhilfe-Programm begonnen. Was damals als Hausaufgabenhilfe für Nachbarskinder anfing, ist heute eine in der ganzen Stadt bekannte christliche Nachhilfe-Schule. Unser Schulzimmer liegt sehr zentral in der Nähe des Zentrums von Cuamba, einer Stadt im Norden Mosambiks.

Jedes Jahr nehmen wir 20 neue Kinder in unser Programm auf. Nur wenige von ihnen können ihren Namen schreiben, wenn sie das erste Mal

unser kleines Schulzimmer betreten. Einige von ihnen sind bereits in der fünften Klasse der öffentlichen Schule. Viele Eltern kommen verzweifelt zu uns und erzählen, was sie schon alles vergeblich versucht haben, um ihrem Kind das Lesen beizubringen. Andere haben bereits alle Hoffnung aufgegeben. Sie melden ihr Kind zwar bei uns an, meinen jedoch, dass es eh keinen Sinn hätte und ihr Sohn sowieso nie lesen lernen würde. Genau für solche Kinder sind wir hier in Cuamba.

Jeder Schultag beginnt bei uns mit einer Geschichte aus der Bibel. Wegen der schwierigen Situation in den öffentlichen Schulen Mosambiks ist uns dies gestattet. Im Unterricht setzen wir auf spielerisches Lernen. Wir verwenden Silbenkarten, Buchstabenwürfel, Wortspiele und vieles mehr. Ausserdem setzen wir, im Gegensatz zur öffentlichen Schule, nicht auf Bestrafung, sondern auf Belohnung. Es ist fantastisch zu erleben, wie innerhalb eines Jahres ängstliche, unsichere Kinder, die kaum ein A von einem O unterscheiden konnten, zu Persönlichkeiten werden, die Freude am Lesen haben.

www.sim.ch

KINDER IN MOSAMBIK

20

DIANA BULANDE BESCHREIBT IHRE SITUATION FOLGENDERMASSEN: Ich bin keine ausgebildete Lehrerin, aber ich unterrichte meine drei schulpflichtigen Kinder selbst und freue mich über die guten Fortschritte. Das motiviert mich, die mosambikanischen Kinder mit den Mitteln, die mir zur Verfügung stehen, zu fördern und in ihrem Leben einen Unterschied zu machen. Ich möchte sie ermutigen zu glauben, dass sie zu mehr fähig sind. Und damit werden sie die nächste Generation prägen. Mein Anliegen sind die Mädchen. Jemand sagte: Unterrichtest du einen Mann, unterrichtest du eine einzelne Person. Unterrichtest du ein Mädchen, eine Frau, unterrichtest du eine Nation. Das liegt am Einfluss einer Mutter auf das Leben ihrer Kinder und vieler anderer.

Ich treffe mich dreimal in der Woche mit einer Gruppe von 15 Kindern, abwechselnd geht es um Lesen, Schreiben und Mathematik. Die Jüngsten besuchen die zweite, die Ältesten die siebte Klasse. Vom Bildungsstand her befinden sich jedoch alle auf ungefähr demselben Niveau. Viele haben angefragt, ob sie bei uns mitmachen dürfen, aber ich halte die Gruppe bewusst klein, weil jedes Kind individuelle Aufmerksamkeit braucht. Wir wollen, dass das Lernen Spass macht und geniessen es, voneinander

2|19

zu lernen. Ich möchte auch, dass die Kinder das Evangelium kennenlernen. Einige sind offen, andere eher abweisend. Wir beten jedoch, dass sie alle durch unsere Liebe und unser Vorbild Gott kennenlernen wollen.

Antonios Vater kam zu mir und bat mich, seinen Sohn zu unterrichten. Er ist selbst Lehrer, meinte aber, er habe keine Zeit, Antonio zu unterrichten. Ich nahm Toni in unsere Gruppe auf.

Er besucht die fünfte Klasse, kann aber weder seinen Namen noch etwas anderes schreiben. Er sagte, seine Mutter habe seinen Lehrer mit Essen überredet, ihm bessere Noten zu geben. Das war Toni peinlich und es war schwierig, mit ihm zu arbeiten, aber er wollte unbedingt lernen. Ich versuchte, liebevoll mit ihm umzugehen und ihn nicht zu überfordern. Er hat noch viel zu lernen, aber in ihm keimt die Hoffnung, dass er es schaffen kann. Er kommt eine Stunde vor den anderen zum Unterricht, weil er in Bücher schauen und schneller lernen möchte.

Es gäbe noch so viele andere Beispiele, von denen ich berichten könnte und die sehr ermutigend sind. Ich selbst freue mich, am Lernabenteuer dieser Kinder teilhaben zu dürfen.

50+ AKTIV IM EINSATZ

21

Erfahrene Profis auf der Schulbank VON JOSIANE UND PIERRE-ANDRÉ

Über 35 Jahre im Lehramt tätig - Zeit genug, um zu wissen, was es mit Bildung auf sich hat, wie man seine pädagogischen Werkzeuge verfeinern kann und welche Methoden es gibt, eine Klasse zu motivieren und ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Kann man all das nun einfach in sein Gepäck stecken, es Lehrern in einem Entwicklungsland vorsetzen und dabei den Missionsauftrag erfüllen?

Josiane und Pierre-André erleben gerade diese Situation. Sie erzählen offen von ihren Erfahrungen in der Sahelzone.

DER BEITRAG EINES SCHWEIZER LEHREREHEPAARS ZU SIM-EDUCATION Obwohl sie sich in derselben Zeitzone befinden, erleben Niger und die Schweiz sehr unterschiedliche Realitäten mit entsprechend unterschiedlichen Einstufungen in fast allen Statistiken. Die Bildung macht da keine Ausnahme, sei es bei der Klassengrösse, der Infrastruktur oder dem Material, das Schülern und Lehrern zur Verfügung steht. Ganz zu schweigen davon, dass Bildung an sich für so manchen als verdächtig gilt, dass ein Vermitteln von Wissen dem Verlust eines Vorteils gleichkommt, eines Teils seiner Macht.

Da kommen so manche vertraute Stützen ins Schwanken…

Was macht man nun mit der in der Schweiz gesammelten Erfahrung, um Kollegen zu helfen, deren pädagogische Ausbildung, falls überhaupt vorhanden, lediglich einige Wochen gedauert hat? Zunächst einmal ist SIM Education

seit mehreren Jahren in Niger tätig, vor allem in Kindergärten und Grundschulen. Wir fangen somit nicht ganz bei null an, auch wenn die Realitäten der Sekundarschule manchmal sehr unterschiedlich sind. Allen Studenten auf der ganzen Welt ist eines gemeinsam, dass sie nach dem Bilde Gottes geschaffen sind, dass sie denken, staunen und kreativ sein können. Die Herausforderung besteht darin, diese Anlagen in einem Bildungssystem zu bewerten und zu entwickeln, das zum einen auf dem geschriebenen Wort basiert - ein Paradoxon in einer Kultur, in der die mündliche Überlieferung vorherrscht – und zum anderen auf dem Auswendiglernen.

Deshalb versuchen wir mit kleinen Schritten, mit Vorschlägen oder auch Beispielen, verschiedene Ansätze einzubringen, die Schüler beim Lernen motivieren könnten. Ermutigend ist immer, wenn uns ein Lehrer seine Freude und die seiner Schüler nach dem Unterricht erzählt, in dem er etwas Neues ausprobiert hat! www.sim.ch

50+ AKTIV IM EINSATZ

22

VORTEILE UND HERAUSFORDERUNGEN EINES MISSIONARISCHEN ENGAGEMENTS VON VORRUHESTÄNDLERN IN EINEM AFRIKANISCHEN KONTEXT In den Vorruhestand gehen, um sich in Afrika zu engagieren - die Idee hat sowohl etwas Verführerisches wegen ihrer Exotik, als auch etwas Abschreckendes wegen der vielen Veränderungen, die damit verbunden sind. Änderungen in jeder Hinsicht, die natürlich von der jeweiligen Situation abhängen. Man wacht also nicht eines Morgens auf und beschliesst, in die Mission zu gehen. Es ist eher so, dass man nach und nach Gottes Vorhaben entdeckt, der beruft und Türen öffnet. In dieser Lebensphase ist die Verfügbarkeit eher gegeben, was einen derartigen Schritt leichter macht. Gleichzeitig gibt es viele Bedürfnisse und unendlich viele Möglichkeiten, wo man sich engagieren könnte. Natürlich, wenn wir zu Hause dienen können, können wir uns auch dafür entscheiden, anderswohin zu gehen ... wenn wir dazu berufen sind - mit dem „kleinen“ Unterschied, dass alles oder fast alles anders ist: Land, Klima, Sprache, Essen, Kollegen, Arbeitsbedingungen. Man befindet sich zwangsläufig in einer intensiven Lernphase ...

Man ist sowohl erfahren als auch totaler Neuling! Es ist daher wichtig, dass die Missionen weise handeln, wie sie solche „neuen“ Missionare auswählen und vorbereiten, um ihnen einen Schiffbruch zu ersparen.

All dies bietet jedoch einen enormen Reichtum an Entdeckungen, fruchtbarer oder befremdender Begegnungen, tiefer Freuden und Frustrationen, ganz zu schweigen vom Privileg, in bescheidener Weise am Fortschritt des Reiches Gottes in einem Land mitzuwirken, in dem die Herzen von Männern und Frauen einem durstigen Boden gleichen, der sich nach den ersten Regentropfen sehnt.

2|19

Rudimentär eingerichtete Klassenzimmer

Weiterbildung für Lehrer im Fach Musik

GEDANKENANSTÖSSE

23

Erziehungsansätze fürs Klassenzimmer ÜBERLEGUNGEN VON LAURENCE, LEHRERIN AN EINER CHRISTLICHEN SCHULE

Als ausgebildete Lehrerin hat Laurence in gut zehn Jahren in verschiedenen Umfeldern gearbeitet und Erfahrungen gesammelt, sowohl in der Schweiz als auch im Ausland. Mit dieser Ausrüstung engagiert sie sich seit 2008 bei einem Langzeiteinsatz mit der SIM in Niger, mit dem Anliegen, Lehrer in ihren Fähigkeiten zu unterstützen und zu fördern. Während eines Sabbat-Jahres übt sie selbst wieder ein wenig, indem sie als Klassenlehrerin in einer Schule in der Schweiz unterrichtet.

kam für mich eine neue Bedeutung während eines Fortbildungskurses von Jugend mit einer Mission: „Für das Leben erziehen“. Da ich von Natur aus eher schüchtern bin, habe ich ihn oft als Ermutigung auf mich selbst bezogen. Doch für den Kurs war es der Grundgedanke, um über den Umgang mit der Klasse und die disziplinarischen Massnahmen nachzudenken. Im Grunde wollen wir, dass die Schüler reifer werden und ihre Entscheidungen mit Gottes Hilfe auf der Grundlage von Liebe, Weisheit und Selbstbeherrschung treffen.

„Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit“ (2.Tim.1,7). Dieser Vers be-

Einige Wochen später erhielt ein anderer bekannter Bibeltext eine erweiterte Bedeutung für mich: „Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und www.sim.ch

GEDANKENANSTÖSSE

24

schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken“ (Matth.11,28). Der Pädagoge Heinz Etter hat über die Massstäbe geschrieben, die er mit seinen Entdeckungen über die „Pädagogik des Vertrauens“ weitergibt. Seine Beispiele waren geprägt von der Realität, die in Familien und Klassenzimmern herrscht, aber auch von der Art und Weise, wie Gott mit uns umgeht. Wie verhalten wir uns zum Beispiel, wenn ein Kind sich schlecht benimmt? Wir schliessen es aus, befehlen ihm, auf sein Zimmer zu gehen… Aber wie reagiert Jesus? Er zieht uns zu sich, er verlässt uns nicht. Also, wenn ich Christus in meiner Klasse widerspiegeln will, wie setze ich diesen Aspekt von der Beziehung Gottes zu mir um?

Bei meiner derzeitigen Arbeit in einer christlichen Schule im Kanton Waadt habe ich das Vorrecht, an verschiedenen Kursen über christliche Pädagogik teilnehmen zu dürfen. Sie alle regen mein Denken über die Werte an, auf die mein Unterricht aufbaut. Leider wird mir bewusst, dass ich einige dieser Werte mehr von der Tradition und der Geschichte unserer Gesellschaft übernommen habe, als von dem, was Gott uns lehrt. Und ich möchte doch, dass meine Schüler entdecken, wer dieser Gott ist. Spiegelt meine Beziehung zu ihnen Gottes Beziehung zu mir wider? Das gibt zu denken…

Im März wurde der Südosten Afrikas an der Küste von einem heftigen Zyklon getroffen – mit verheerenden Auswirkungen.

Viele Menschen sind auf der Suche nach dem Nötigsten für ihren Alltag. Hochansteckende Krankheiten breiten sich aus. SIM-Mitarbeiter in den betroffenen Ländern bringen Hilfe.

Dazu benötigen sie unsere finanzielle Unterstützung.

Danke, dass Sie uns dabei helfen!