SIM heute 1/2013

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Editorial

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Kontakt SIM Schweiz Weissensteinstrasse 1 Pf 4051; CH-2500 Biel 4 Postfinance: SIM, 10-2323-9 IBAN: CH49 0900 0000 1000 2323 9 BIC POFICHBEXXX Tel./Fax ++41(0)32 345 14 44/54 sim.suisse@sim.org SIM Belgien 38 rue Draily 6000 CHARLEROI Compte bancaire: 979-2238252-79 IBAN: BE58 9792 2382 5279 BIC: ARSPBE22 Tél. ++32 (0)485 562 936 sim.belgique@sim.org SIM Italien Via Rana,386 IT-15122 CASCINAGROSSA (AL) Kto: SIM Società Internazionale Missionaria Onlus n° 66281957 IBAN: IT18 R07601 10400 000066281957 Tel. ++39 0131 61 09 79 sim.italia@sim.org SIM Frankreich Quartier des Mians FR-84860 Caderousse CCP: SIM nº DIJ 201347U IBAN: FR22 2004 1010 0402 0134 7U02 508 Tel./Fax ++33(0)4 90 51 00 69 sim.france@sim.org SIM Canada au Québec 17 rue Alfred-Laliberté Notre-Dame-de-l´Ile-Perrot, QC, J7V 7P2 Tél./Fax: 514 425 6611 Quebec.Selection@sim.org Impressum «SIM heute» erscheint viermal im Jahr in Deutsch, Französisch und Italienisch.

Jahresabonnement: CHF 10.–; € 6.–.

Der Abonnementspreis ist in den Spenden des laufenden Jahres enthalten.

Redaktion: Waltraud und Günter Kunz Grafik/Layout, Produktion: FRANK.COMMUNICATION. Singen (D) www.frank-com.de Druck: Jordi AG .das Medienhaus. Belp, www.jordibelp.ch Die SIM ist Mitglied der

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Suzanne Green, Redakteurin für SIM International

Der Artikel von Sean Marston (Seite 4 & 5) «Wir sitzen alle im gleichen Boot» hat mich sehr beschäftigt: Die heutige Jugend wechselt von einem individuell empfundenen und gelebten christlichen Glauben zu einem mehr gemeinschaftlich verstandenen Glauben.

Ist dieser Trend gut, schlecht oder neutral?

Sollten wir diese Bewegung unterstützen oder eher mit Vorbehalt betrachten?

Ich habe diesen Gedanken einmal auf meine eigenen Teenager der Facebook-Generation angewandt. Die eine liess sich vor einigen Jahren taufen, weil eine Freundin von ihr diesen Schritt auch getan hat. Später hat gerade diese Freundin eine Kehrtwendung vollzogen und wollte mit dem Christsein nichts mehr zu tun haben, weil es ihrer Beliebtheit schade. Zusätzlich entschied sie, dass die Freundschaft mit meiner Tochter ihr Ansehen bei anderen ebenfalls beeinträchtigen könnte. Es täte ihr leid, aber sie könne nicht länger ihre Freundin sein.

Seitdem, und das ist jetzt drei oder vier Jahre her, kämpft meine Tochter mit dem Glauben. Sie hat ihn nicht aufgegeben, aber keine enge Freundin zu haben, die ihren Glauben teilt, macht ihr die Sache unheimlich schwer. Mir hätte es in ihrem Alter vielleicht weniger ausgemacht.

Meine andere Tochter hat sich noch nicht taufen lassen. Ich vermute, dass sie den Schritt noch nicht getan hat, weil sie keine enge Freundin hat, die sich ebenfalls taufen lassen will. Beide Mädchen scheinen viele Entscheidungen auf Grund dessen zu treffen, was andere denken oder tun, obwohl meine ältere Tochter inzwischen nicht mehr so sehr darauf Rücksicht nimmt. Auf jeden Fall sind sie sehr beziehungsorientiert.

Ich gebe zu, dass der Gedanke vom «Glauben in der Gruppe» mich beunruhigt. Hat das nur damit zu tun, dass ich im individualistischen Westen aufgewachsen bin? Gibt es gute Seiten an diesem Trend? Neulich gab ich den oben erwähnten Artikel einer Jugendmitarbeiterin unserer Gemeinde zu lesen. «Das spricht das an, was sich meiner Meinung nach in den letzten beiden Jahrzehnten getan hat», sagte sie. «Eines der Anliegen von uns Jugendmitarbeitern ist, dass junge Leute den Übergang von einem gemeinschaftlichen zu einem persönlichen Glauben vollziehen, bevor sie an die Universität, die Fachhochschule oder die Ausbildungsstätte gehen. Wir stellen immer wieder fest, dass sie sonst ihren Glauben verlieren, sobald sie ihre Clique verlassen.»

Wenn wir schon von jungen Leuten sprechen: die Ausbildung von Jugendmitarbeitern in Uruguay (Seite 3) ist eine spannende Lektüre. Es ist wunderbar zu erfahren, dass gerade jenes Land in Südamerika, das dem Evangelium am hartnäckigsten Widerstand leistet, durch seine Jugend verändert wird!

Ich hoffe, dass diese auf die Jugend bezogenen Artikel – aber auch die anderen in dieser Ausgabe – Sie informieren, herausfordern und zur Unterstützung anregen. n

und der

SIM International (Suisse) hat den Ehrenkodex SEA unterzeichnet. Das Gütesiegel verpflichtet die Unterzeichner zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ihrer Spende.

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Neue Generation im Aufbruch

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von Andrés Corrales

Wie verändert man eine Nation? Das ist sicherlich die Frage, die jeden Missionar bewegt, wenn er dort hinkommt, wohin Gott ihn berufen hat. Es ist nicht einfach, darauf eine Antwort zu finden. Aber wie wir diese Frage beantworten, hat starken Einfluss darauf, was wir für die junge Generation des jeweiligen Landes tun – und wie wir es tun.

es zwischen 1‘600 und 1‘800 evangelikale Gemeinden. Von

Die nationale Jugendleiter-Gipfelkonferenz ist ein kirchenübergreifendes Ereignis. Es wird von 450 bis 500 Jugendlichen besucht, die aus allen Ecken des Landes stammen. n

Es ist traurig, dass Uruguay den Ruf hat, das Land in Südamerika zu sein, das sich dem Einfluss des Evangeliums am stärksten widersetzt.

Vieles davon ist auf eine bewusste Säkularisierungskampagne zurückzuführen, die vor etwa 100 Jahren begonnen hat. Doch die Dinge wandeln sich, als SIM-Mitarbeiter können wir dies bezeugen. Mehrere Jahre haben wir uns jetzt auf die Arbeit mit Jugendlichen in Uruguay konzentriert, und zwar mit solchen, denen es ein Anliegen ist, neue Seiten in der Kirchengeschichte des östlichen Teils Südamerikas zu schreiben. Diese Jugendmitarbeiter wollen wir unterstützen. Zu diesem Zweck haben wir vor etwa drei Jahren das Projekt «Ausbildung von engagierten Jugendleitern für Uruguay» ins Leben gerufen. Wir reisen durch das Land und bieten Jugendleitern Schulung an, um sie für die Arbeit in ihren verschiedenen Dienstbereichen auszurüsten.

Intensive Lebensschule Wir treffen uns also mit Leitern, unterstützen und vernetzen sie. Eine Folge unserer Reisen war die Idee einer «nationalen Gipfelkonferenz für Jugendleiter», einer zweitägigen, intensiven Schulung für den Dienst unter Jugendlichen. Zwischen den Veranstaltungen mit lokalen und internationalen Experten gibt es Konzerte und Diskussionsrunden. Humor und Gedankenanstösse bereichern die Schulung, die in einer Atmosphäre stattfindet, wo Gemeindezugehörigkeiten keine Rolle spielen.

Hier geht es um die Berufung zum Dienst unter der jungen Generation.

Die Veranstaltungen werden von 450 bis 500 Leitern besucht, die praktisch aus allen Ecken des Landes stammen. Das ist eine beträchtliche Anzahl, wenn man die jüngsten Statistiken berücksichtigt: In Uruguay gibt

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diesen macht nicht einmal die Hälfte eine Arbeit, die auf Jugendliche ausgerichtet ist.

Erstaunlicherweise haben die Regierung in Montevideo und das Ministerium für Tourismus die Gipfelkonferenz zu einem offiziellen Event der Stadt erklärt. Die letzte Konferenz fand im vergangenen Juni statt. 20 internationale Redner behandelten grundlegende Themen, mit denen Jugendleiter konfrontiert werden. Da ging es um den Glauben in einer postmodernen Welt, um Abhängigkeiten, Homosexualität und Konfliktlösung, aber auch um die Einheit der Gemeinde und die Frage, wie man jungen Menschen ein Hirte sein kann.

Unsere Jugendleiter widerspiegeln das gesamte Spektrum der Kirche Uruguays, was sich bis hinein in die Organisation der Konferenz auswirkt. Sie beginnt bereits Monate im Voraus mit einem Team von circa 40 freiwilligen Jugendleitern, und dieses intensive Miteinander fördert die Zusammenarbeit unter den Gemeinden.

n Die nationale Jugendleiter-Gipfelkonferenz bietet eine zweitägige, intensive Schulung für den Dienst unter Jugendlichen

Andrés Corrales VizeDirektor der SIM-Uruguay und Direktor des Projekts »Ausbildung von engagierten Jugendleitern für Uruguay»

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Wenn wir Teilnehmer der Konferenz fragen, was dieses Treffen für sie bedeutet, bekommen wir bewegende Zeugnisse zu hören. Die einen berichten, wie ihnen die Wichtigkeit ihrer Aufgabe, junge Menschen zu erreichen, bewusst geworden ist. Andere erzählen, dass sie an der Konferenz die Berufung erhalten haben, Jugendliche in den ärmsten und gefährlichsten Gegenden Uruguays zu erreichen. Wieder andere bezeugen, dass die Veranstaltung einen Wendepunkt in ihrem Dienst darstellte, weil sie mit Werkzeugen ausgerüstet wurden, die sie zuvor nicht besassen – und die sie auch nie alleine gefunden hätten.

Kunst für Mission einsetzen Pablo Caldarelli zählt zu den bekanntesten Musikern Uruguays, er hat eine internationale Anhängerschaft. Dieser junge Mann bekehrte sich und nahm dann vor drei Jahren an der ersten Konferenz teil. Seither arbeitet er mit uns zusammen und gehört mit seiner Frau zum Team, das ganzjährig im beschriebenen Projekt «Ausbildung von engagierten Jugendleitern» tätig ist. Zusammen mit Leitern aus verschiedenen Denominationen begann er mit uns zu arbeiten und veranstaltete den ersten christlichen Musikwettbewerb Uruguays, der in den Medien starke Beachtung fand. Ebenso gründete er die erste christliche Zeitschrift Uruguays in professioneller Aufmachung. Caldarelli meint: «Die Konferenz und sämtliche Programme des Projektes hat Gott als Katalysator gebraucht, damit ich mich bei diesen grossartigen Projekten für Jugendliche des ganzen Landes einsetze. Wir haben dadurch Geschichte geschrieben!»

Wenn wir eine Nation wie Uruguay verändern wollen, dann müssen wir uns in unserer Arbeit darauf konzentrieren, Brücken der Zusammenarbeit und des Wachstums zu bauen. Wir müssen die unterstützen, die sich für die neue Generation im östlichen Teil Südamerikas einsetzen. n

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Trends unter Jugendlichen...

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von Sean Marston

Gemeinschaftlicher Glaube vermittelt jungen Leuten ein Zugehörigkeitsgefühl und eine Identifizierung mit einer Gruppe von Menschen, die zusammen in dieselbe Richtung unterwegs sind.

In der Art und Weise, wie junge Leute rund um den Erdball ihren christlichen Glauben verstehen und ausdrücken, kann man eine Veränderung feststellen: weg von der herkömmlichen Art des individuellen Glaubens, hin zu einem mehr kollektiven Glauben als Gruppe.

tendiert sehr stark zu einem Glauben, der sich in der Gemeinschaft ausdrückt. Das beeinflusst ihr Verständnis vom Glauben und seine Umsetzung. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, wie ein solcher »gemeinschaftlicher Glaube» bei jungen Leuten aussieht.

Viele Jahre hindurch hat man junge Leute gelehrt, dass es auf einen persönlichen Glauben ankommt. Von ihnen wurde erwartet, dass sie durch Gebet und Lesen der Bibel, durch Dienst und das Hören auf Gottes Stimme selbst herausfinden, wie sie ihren eigenen Glauben ausleben sollen.

Veränderungen im Bildungssystem Veränderungen im sozialen Bereich beeinflussen oft die Art, wie junge Leute denken und handeln. Das gilt zum Beispiel für die Lernmethode. Sowohl die interaktive Welt, in der junge Menschen aufwachsen, als auch die Erziehungsstile, die sie erleben, verändern die Art und Weise, wie sie lernen und Informationen aufnehmen. Sie probieren Dinge aus und lernen voneinander – im Gegensatz zum blossen Auswendiglernen, was in den Ländern des globalen Südens Standard ist.

Dieser Schwerpunkt auf «persönlich» verlagert sich nun schnell – weil die jüngeren Generationen viel beziehungsorientierter ticken. «Sie probieren, diskutieren, erwägen, verinnerlichen und erleben Glaubenssachen einfach anders als ihre Vorfahren» (Real Teens: A Contemporary Snapshot of Youth Culture by George Barna). Und dazu kommt: Viele haben mit dem Gedanken Schwierigkeiten, dass man nur durch einen persönlich gelebten Glauben zum reifen Christen wird.

Die junge Generation erledigt nicht einfach ihre geistlichen Pflichtübungen, sie wollen wenigstens ein bisschen verstehen, was diese Tätigkeiten für ihren Alltag bedeuten. Sie lesen und beten nicht einfach, weil das von ihnen erwartet wird. Es muss in der Welt, in der sie leben, Sinn machen.

Und Glauben macht viel eher Sinn, wenn er in der Gemeinschaft, in der Gemeinde Jesu, gelebt wird, als nur in einem persönlichen Rahmen.

Die junge Generation von heute, sei es in den westlichen Ländern oder im globalen Süden,

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«Die Internetgeneration arbeitet in allen Bereichen des Lebens zusammen», behauptet Don Tapscott in seinem Buch «Grown Up Digital» (Digital aufgewachsen), «sie kooperieren von Natur aus. Sie sind eine Generation der Beziehungen.» Und die heutigen Jugendlichen wissen auch, dass Jesus betont hat, dass wir alle voneinander lernen können, wobei Alter, Erfahrung oder soziale Stellung keine Rolle spielen.

Gemeinschaftlich erlebter Glaube lässt diesen gegenseitigen Austausch von Erfahrung und Ideen zu. Das Hören auf die Ideen und Gedanken anderer hilft jungen Leuten, im Verständnis, in der Einsicht und in der Erfahrung zu wachsen.

Viele von uns stimmen mir sicherlich zu, dass es jungen Leuten oft schwer fällt, ohne Anleitung beten zu lernen, die Bibel zu lesen und andere christliche Gepflogenheiten zu pflegen (viele von

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Jugendliche in Afrika...

uns Erwachsenen haben ähnliche Schwierigkeiten).

Ich beobachte in dieser Generation, dass junge Menschen diese Dinge eher dann im persönlichen Rahmen umsetzen, wenn sie sie zuvor innerhalb einer Gruppe verstehen und einüben konnten.

Rechenschaft Ein wichtiger Nutzen dieses gemeinschaftlich erlebten Glaubens ist die Rechenschaft.

Gemeinsam zu lernen und sich auszutauschen bedeutet auch, mehr Rechenschaft zu geben.

Zu leicht lässt man die Dinge schleifen, wenn man sich niemandem verantwortlich weiss, und das gilt nicht nur für junge Leute. Es gehört zum gemeinschaftlichen Glauben, dass junge Leute mit anderen über ihre Überzeugungen reden können.

Die theologischen Entwicklungen, die den Wunsch nach einem gemeinschaftlichen Glauben geweckt haben, sind auf die Art zurückzuführen, wie junge Leute ihren Glauben verstehen. Ein Hauptgrund dieser Veränderung ist ihre Sichtweise: «Ich weiss, dass ich zu Jesus gehöre, weil ich zu dir gehöre.» Dass junge Menschen

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...weltweit

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Sean Marston der Vorreiter für die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen innerhalb der SIM, arbeitet seit 28 Jahren auf diesem Gebiet. Mit seiner Frau Cathy und ihren beiden Teenagern leben sie in Neuseeland. Mehr von Seans Reflektionen über die heutige Jugendkultur finden Sie unter www.youthmesh.org.

Dieser Artikel ist online, wo Sie auch die Möglichkeit haben, mit dem Autor direkt zu kommunizieren: https://www.youthmesh.org/2012/10/03/youth-culture-and-shared-faith/

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...in Asien

sich mit einer Glaubensgemeinschaft verbunden wissen, hilft ihnen, an ihrer Verbindung zu Gott und an ihrem Glauben festzuhalten.

Der Glaube, der in der Gemeinschaft erlebt wird, vermittelt auch ein Bewusstsein der Zugehörigkeit. In der ganzen Welt haben Anfänger im Glauben Mühe, ihre Identität in Christus zu begreifen (Gal.2,20). Gemeinschaftlicher Glaube vermittelt jungen Leuten ein Zugehörigkeitsgefühl und eine Identifizierung mit einer Gruppe von Menschen, die zusammen in dieselbe Richtung unterwegs sind.

Für viele junge Menschen macht Glaube nur dann Sinn, wenn er in enger Beziehung mit anderen gelebt wird. Sie sind gemeinsam unterwegs und nehmen andere, die Gottes Liebe noch nicht kennen, mit auf diesen Weg. Das Bewusstsein über das Vorrecht, mit Gott ewige Gemeinschaft zu haben, ist vorhanden.

Aber der Wunsch, den Glauben hier und jetzt auszuleben, ist ebenso stark. Das Unterwegssein im Glauben ist für die heutige Jugend genauso wichtig wie das Ziel. n

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...in der westlichen Welt

...in Südamerika

Weltweit nachhaltige Jugendarbeiten gründen In den Ländern des globalen Südens fängt man gerade an zu verstehen, welchen Stellenwert Jugendarbeit hat und sich dafür einzusetzen. Als SIM wünschen wir uns für jedes Einsatzland eine nachhaltige Arbeit unter Jugendlichen mit fähigen Leitern. Und uns ist klar, dass dafür eine Menge freiwillige Mitarbeiter benötigt wird. Leider fehlt es diesen meistens an Schulung, Begleitung und Unterstützung vor Ort, damit sie ihr Bestes geben können.

Auf diesem Hintergrund haben wir ein neues Projekt eingerichtet: ZZ 99632 – Schulung von Jugendmitarbeitern. Ziel ist, in unseren Einsatzländern nachhaltige und übertragbare Programme für Jugendarbeit zu entwickeln und Leiter dafür heranzubilden. Das Projekt soll jungen Leuten helfen, ihren Glauben zu verstehen und zu verinnerlichen. Gleichzeitig wird es die Gemeinden befähigen, besseren Kontakt zu den Jugendlichen zu pflegen und ihnen dabei zu helfen, sich als Mitglied der Gemeinde zu verstehen.

Zu Beginn werden sich fünf Länder an dem Projekt beteiligen, andere kommen später dazu. Wir hoffen, dass es dazu führt, dass die Jugendkultur besser verstanden wird, dass an Bibelschulen, mit denen die SIM in Verbindung steht, Kurse zu diesem Thema angeboten werden und in Partnergemeinden eine biblisch orientierte Jugendarbeit entsteht.

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Hoffnung für Slums...

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von Rebecca Miller, SIM Kenia, Bereich Medien

Im schnellen Rhythmus bohrt sich die Nadel in den Stoff. Der Faden verbindet die auf Mass zugeschnitten Bahnen.

Langsam ergeben die einzelnen Teile eine Form. Die Borana-Frauen haben den gesamten Arbeitsgang schon oft gesehen.

Darum kamen sie zum «New Hope Sewing Project» im Kariobangi-Slum von Nairobi. Sie wollten neue Fähigkeiten lernen und damit Geld verdienen. Das hatte aber noch einen weiteren Effekt: Man teilte miteinander die Freuden und Leiden des Alltags und wuchs zu einer engen Gemeinschaft zusammen.

Genau das hat Nadeema, eine lebhafte Mutter von fünf Kindern, gefunden. Stolz lächelt sie uns an, als sie durch den bestickten Vorhang ihr Haus betritt. Die Luft ist angereichert vom Duft der vielen Gewürze, die draussen in den Kochtöpfen brodeln. Einige Handarbeiten, eine Variation von bunten Kleidern, hängen über den Bettvorhängen. Dann zeigt Nadeema stolz auf ein Gerät, das in der Ecke steht: ihre eigene Nähmaschine. Sie hat sie sich vom Gewinn ihres wachsenden Gewerbes leisten können.

Und sie ist nicht die einzige. Auch einige andere Frauen haben genug verdient, um sich eine eigene Maschine kaufen zu können.

In einer muslimischen Familie zur Welt gekommen, wuchs Nadeema in Kibera, dem grössten Slum südlich der Sahara auf. Sie war Mitglied der ersten Frauengruppe, als das Nähprojekt 1995 in Kibera gegründet wurde. Dort vertraute sie ihr Leben Christus an und zog später mit ihrem Mann quer durch die Stadt nach Kariobangi.

Die Gründerin der Arbeit, Christel Eric, lancierte ein weiteres Projekt, diesmal in Kariobangi. Dort traf sie Nadeema wieder, die gerne mitmachen wollte. Erneut ging sie in die Lehre.

Eigentlich wollte sie lediglich eine Beschäftigung, doch schon bald waren ihre Fähigkeiten gefragt. Sie nähte nicht nur für ihre Familie, sondern auch für ihre Nachbarn. Schliesslich brachte ihr das Nähen so viel ein, dass sie ihre Familie davon ernähren konnte – was mit einem Mann, der seit mehreren Jahren arbeitslos ist, von unschätzbarem Wert ist!

Nadeemas Lachen ist ansteckend, wenn sie sich an ihren ersten Versuch mit der Nähmaschine erinnert. Diese spazierte wortwörtlich über den Boden, mit ihr im Schlepptau. Sie schätzt die erlernten Fähigkeiten, aber noch mehr bedeuten ihr das gemeinsame Lachen und der Austausch.

n Rose, eine ehemalige Auszubildende, ist inzwischen Lehrerin.

Dass sie das Leben haben…

Mittlerweile hat sich eine Gruppe von zehn bis zwölf Frauen entwickelt, die mehrmals in der Woche an den Nähkursen in der Arche-Schule teilnehmen. Die Schule, das Nähprojekt und die Alphabetisierungskurse für Erwachsene sind Teil des Selbsthilfeprojektes für die Boranas, die in Kariobangi leben. Diese Volksgruppe hat ihre Wurzeln in Äthiopien, ist in Kenia jedoch stark vertreten.

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Herzliche Begrüssungen sind zu hören, wenn die Frauen nach und nach eintreffen. Auf ihrem Weg zum kleinen Saal des Nähprojektes müssen sie zuerst durch die Klassenzimmer.

Dort angekommen, sehen sie, wie Rose Atieno einer Frau in aller Ruhe hilft, Stoff für Platzdeckchen zuzuschneiden. Die ehemalige Auszubildende ist inzwischen Lehrerin. Schlank, graziös und selbstsicher, lehrt sie mit Überzeugung.

Sie kann auf manche Jahre zurückblicken, in denen sie Frauen begleitete und ihre Fähigkeiten förderte. «Das mache ich leidenschaftlich gern», sagt sie. «Die Arbeit, die sie hier lernen, macht sie finanziell und wirtschaftlich stärker.»

Rose spielt auch eine ganz wesentliche Rolle in der geistlichen Entwicklung vieler dieser Frauen. Zum Beispiel durch die wöchentliche Erzählrunde, die Rose schon früh eingeführt hat. Systematisch erzählt sie einen biblischen Bericht nach dem anderen. Eine Wand dient als Tafel, worauf die Worte aus Johannes 10 zu lesen sind: »Ich bin gekommen, um ihnen Leben zu bringen – Leben in ganzer Fülle.»

Am Anfang gebrauchte Rose beim Erzählen Bilder. Doch dann merkte sie, dass die Frauen sich die Woche über eher an die Verse erinnern konnten, die an die Tafel geschrieben waren.

Nadeema und die anderen Frauen geniessen diese Zeit. Viele von ihnen stehen entweder neu im Glauben oder hören überhaupt zum ersten Mal aus der Bibel. Rose merkt, dass ihr das Lehren gut tut. «Es hilft auch mir», sagt sie. «Es macht mir wirklich Spass.»

Zurzeit verfügt das Projekt über fünf Nähmaschinen. Die Frauen beten für eine weitere Maschine, mit der sie Stickereien auf Kleider und Hemden anbringen können. Je breiter die Kenntnisse der Näherinnen sind, desto grösser die Geschäftschancen. Eine solche Nähmaschine kostet etwa CHF 1‘500.-. Spenden dafür sind willkommen unter dem Projekt ID 92463 – Nähprojekt «Neue Hoffnung für Frauen». n

...Beispiel Nairobi / Kenia

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Die Borana-Frauen vom Nähprojekt nehmen mehrmals in der Woche an den Nähkursen in der Arche-Schule teil.

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«Die Arche» – Zuflucht und sicherer Hafen Die Schule «die Arche» wurde im Jahre 2000 gegründet und bietet Kindern in einem der ärmsten Viertel Nairobis eine solide Ausbildung. Sie befindet sich mitten im Wohngebiet der Borana. Angehörige dieser ursprünglich nomadischen Volksgruppe aus dem Norden Kenias findet man erst seit zwei oder drei Jahrzehnten in Nairobi.

Folge eines Bildungsprojektes für Erwachsene war die Gründung einer Grundschule, die mit 60 Kindern startete. Als die Schule etwa 200 Schüler zählte, war sie so überfüllt, dass man um eine Erweiterung nicht herum kam. Während der letzten zwei Jahre wurde ein neues, dreistöckiges Gebäude im Anschluss an das alte Grundstück errichtet. Nun können die ersten beiden Stockwerke als Klassenräume benutzt werden.

Die Schule legt Wert darauf, Gottes Wort und christliche Werte zu vermitteln, um Kindern Hoffnung zu schenken und sie aus Banden fern zu halten. Es werden etwa CHF 20‘000.- gebraucht, um den dritten Stock des Gebäudes samt Umschwung fertigzustellen. Wir würden uns freuen, wenn auch Sie benachteiligten Kindern in den Slums von Nairobi helfen.

Projekt KE 92463.

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Nothilfe für Niger

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Durch die heftigen Niederschläge in Niger und die damit verbundenen Dammbrüche in Niamey kam es am 18. und 19. August 2012 zu schweren Überschwemmungen. Mehr als 12‘000 Familien mussten ihre Häuser verlassen, weil das Wasser ihren Wohnraum zerstörte. Zwei wichtige Grundstücke der SIM, auf denen sich unter anderem die Internatsschule, die theologische Fachschule und andere strategisch wichtige Dienstzweige befinden, wurden überflutet. 53 SIM-Missionare und Kinder wurden evakuiert.

Am 21. August, als der Wasserspiegel noch immer stieg, stürzten Teile der Mauer des SIM-Grundstücks ein. Damit waren auch alle weiteren Bemühungen, die Gebäude vor der Flut zu schützen, zwecklos. Die Wassermassen nahmen das gesamte Grundstück in Besitz.

Sämtliche Arbeitszweige, die umziehen mussten, und auch die Internatsschule haben für das kommende Jahr eine Ausweichmöglichkeit gefunden. Freiwillige Helferteams retteten das meiste der Möbel und Arbeitsmittel. Sobald die Gefahr einer weiteren Überschwemmung

gebannt ist, wird man daran gehen, nicht nur die Gebäude zu reparieren, sondern sie auch vor künftigen Hochwassern zu schützen. Ingenieure arbeiten im Moment an den Plänen, wie man am besten die Fluten zurückhalten kann, falls der Wasserspiegel erneut diese Höhe erreicht.

Bei dieser Naturkatastrophe sieht es die SIM in Niger als vorrangig an, durch praktische Hilfeleistungen der Bevölkerung die Liebe Jesu zu zeigen. Die SIM-Mitarbeiter arbeiten mit lokalen Gemeinden zusammen, um Nahrungsmittel unter denen zu verteilen, die vorübergehend Zuflucht in benachbarten Schulen gefunden haben. Und es ist vorgesehen, den Anwohnern zu helfen, ihre zerstörten Häuser wieder aufzubauen.

Die Herausforderung ist enorm: Aufräumungsarbeiten, Reparaturen und Wiederaufbau, Überschwemmungsvorsorge, und nicht zuletzt die Nothilfe für die Bevölkerung. Bei all dem setzt die SIM-Niger ihr Vertrauen auf Gott. Wenn Sie sich an diesem Projekt beteiligen möchten, geben Sie bei Ihrer Spende «Nothilfe Niamey 88600» an. n

Im Herbst 2012 kam es in der Gegend von Galmi und anderen Teilen Nigers zu massiven Ausbrüchen von Cholera. Der SIM-Arzt Dr. James Kraus berichtet: «Die grosse Anzahl von Fällen bedeutet, dass Patienten in einem provisorischen Unterstand in der Nähe des Spitals behandelt werden müssen.»

Cholera ist eine ansteckende Krankheit, verursacht durch Erreger im Darmbereich. Zu Ausbrüchen kommt es dort, wo Wasserversorgung, sanitäre Anlagen und Hygiene ungenügend sind. Die aussergewöhnlich starken Niederschläge des Jahres 2012 erhöhten das Risiko von Cholera. Ausbrüche in anderen westafrikanischen Ländern wie Sierra Leone und Guinea – und auch in einem Flüchtlingslager für Malier in Niger – haben zu einigen Todesfällen geführt. n

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