SIM HEUTE 4/2019

04 2019

4 HOFFNUNGSTRÄGER

6 DAS HIGHLIGHT GANZ AM SCHLUSS

y EIN WEG AUS DER SACKGASSE

Was bringt's?

i BRIGITTA PINI: SCHNAPSCHÜSSE VON MEINEN REISEN www.sim.ch

INHALT

2

03

15

04

17

06

22

08

24

Editorial Hoffnungsträger für Hoffnungslose Das Highlight ganz am Schluss Neue Mitarbeiter

Ein Weg aus der Sackgasse Schnappschüsse von meinen Reisen Kleine Früchte – grosse Ermutigung Nachruf auf Paul-André Eicher

09

Gebetsanliegen

Impressum SIM heute HERAUSGEBER:

ABONNEMENT:

SIM International (Suisse)

CHF 20.–; 15.– € (4 Ausgaben pro Jahr. Abonnements­-

Weissensteinstrasse 1

preis ist in den Spenden des laufenden Jahres zugunsten

CH-2502 Biel/Bienne

der SIM Schweiz enthalten.)

IBAN: CH49 0900 0000 1000 2323 9 BIC: POFICHBEXXX

ADRESSÄNDERUNGEN / ABO-VERWALTUNG:

Tel./Fax: +41 (0) 32 345 14 44/54

Bitte wenden Sie sich an unsere Herausgeberadresse.

sim.suisse@sim.org

Unsere Datenschutzrichtlinien finden Sie unter

www.sim.ch

www.sim.ch/de/Datenschutz

facebook.com/SIMSwitzerland TITELFOTO: REDAKTION:

Cesar Carlevarino Aragon

Günter Kunz & Team GRAFIK/LAYOUT: FRANK.COMMUNICATION. Singen (D), www.frank-com.de

Ehrenkodex SEA Das unabhängige Gütesiegel der Stiftung

DRUCK:

Ehrenkodex attestiert eine umfassende Qualität

Jordi AG .das Medienhaus. Belp (CH),

der Arbeit sowie einen sorgsamen Umgang

www.jordibelp.ch

mit Spendengeldern

4|19

EDITORIAL

3

Was bringt’s?

VON LEO MUTZNER, DIREKTOR SIM SCHWEIZ

Das ist eine sehr alte Frage. In der Bibel finden wir sie bereits in den Texten von Hiob, den Psalmisten und Propheten. Was nützt es, zu beten, ein gottgefälliges Leben zu führen, nach Gerechtigkeit zu streben und den Nächsten zu lieben? Ist diese, meine Stimme nicht viel zu schwach, um bei all der Ungleichheit, der Ungerechtigkeit und dem vielen Leid unter den Menschen Gehör zu finden? Was bringt‘s, wenn wir den Lauf der Geschichte doch nicht ändern können?

Doch wer von uns ist nicht schon von einem Lächeln, einer ermutigenden Geste, einem Wort, das zu Herzen ging, oder einer willkommenen Hilfe in schwieriger Zeit aufgerichtet worden?

Wenn wir den Lauf der Geschichte nicht ändern können, so können wir doch Hoffnungsträger für einzelne und in besonderen Situationen sein. Es geht nicht in erster Linie um Zahlen, sondern um einzelne Menschen.

Unsere Mitarbeiter, von denen einige in dieser Ausgabe von ihren Erfahrungen berichten, kümmern sich um Kranke, helfen Leidenden, heissen junge Menschen in sozialpädagogischen Projekten willkommen und helfen Christen in ihrem Glauben voran. Würden wir die Betroffenen um eine Reaktion bitten, würden sie vermutlich nicht sagen: „Was bringt‘s?“, sondern einfach: „Danke“!

Neulich las ich einen Artikel, worin der Autor folgenden Standpunkt vertritt: „Wer die Religion ablehnt, sollte am 25. Dezember arbeiten und keinen Feiertag erhalten.“ Nach diesem Motto können wir uns fragen: „Was bringt‘s, Weihnachten zu feiern?“ Doch auch in unserem zunehmend

säkularisierten Europa sagen wir immer noch gerne: „Frohe Weihnachten“. Was bringt’s? Es zeigt die tiefe Sehnsucht nach Frieden, Hoffnung und Liebe. Seien wir also Hoffnungsträger und sagen wir uns jeden Tag laut und deutlich: "Ja, es bringt etwas, als Zeugen von Jesus Christus zu leben und zu handeln. Er kam, um ein für alle Mal den Lauf der Geschichte zu ändern!“

www.sim.ch

ARBEIT UNTER ASYLANTEN

4

Hoffnungsträger für Hoffnungslose VON JASMIN REATH

Bereits seit mehreren Jahren sind sie immer wieder in den Schlagzeilen: Menschen, die in Europa Zuflucht suchen. Sie stammen aus sehr unterschiedlichen Kulturkreisen und sind angetrieben von der Hoffnung, in Europa einen Ausweg aus ihrer Misere zu finden. Yien und Jasmin wollen Hoffnungsträger für sie sein. Als Südsudanese hat Yien am eigenen Leib erfahren, was es heisst, als Flüchtling unterwegs zu sein. Er möchte seinen Leidensgenossen das vermitteln, was seinem Leben Hoffnung und Halt gebracht hat. Jasmin nimmt uns mit hinein, was sie und Yien unter diesen Menschen in Griechenland erleben.

Da ich mich zu Hause um unsere drei Jungs kümmere und die administrativen Dinge erledige, kann Yien sich auf die Kontakte zu den Flüchtlingen konzentrieren. Dazu gehören persönliche Gespräche, Bibelstudium, Glaubenskurse und Mithilfe im Tageszentrum für Flüchtlinge. Im Mai traf Yien auf zwei junge Männer aus Nordafrika.

Da er als Südsudanese nicht nur fliessend Arabisch spricht, sondern auch bestens ihren religiösen Hintergrund kennt, war die Verständigung kein Problem. K. und S. waren nach Europa gekommen in der Hoffnung, Arbeit und eine bessere Zukunft zu finden. Doch es erging ihnen wie so vielen anderen: Sie wurden obdachlos, und sämtliche Versuche, in ein anderes europäisches Land zu gelangen, scheiterten. Als Obdachlose schliefen sie in einem ausrangierten Bahnwagen – mittellos, hoffnungslos. Sie wurden auf das

Begegnungszentrum, in dem Yien arbeitet.

4|19

et.

ARBEIT UNTER ASYLANTEN

5

Tageszentrum aufmerksam, wo sie ihre Kleider waschen und warm duschen konnten, ein Sandwich und gebrauchte Kleidung erhielten – und wo sie Yien kennenlernten.

Wie üblich sprach Yien mit den beiden nicht nur über seinen Glauben, sondern erzählte ihnen auch Geschichten von den Taten ihres Propheten.

Oftmals sind die Gesprächspartner schockiert, wollen es nicht glauben und werden wütend. Wut war es auch, was K. empfand, als er diese Geschichten über seinen Propheten hörte, und er sagte zu seinem Freund S., dass er nie mehr mit Yien sprechen werde. Doch es liess sie nicht in Ruhe. Sie wollten selbst herausfinden, ob die Geschichten von Yien wahr sind, und so fingen sie an zu lesen. Je mehr sie lasen, desto weniger wollten sie sich mit ihrem bisherigen Glauben identifizieren. Also kamen sie doch zu Yien zurück, um mehr zu erfahren. Sie wollten mehr über ihren eigenen Glauben, aber auch über die Bibel wissen. Im Juni erklärte K. schliesslich, dass er nicht mehr dem Glauben seiner Eltern folgen wolle. Wenige Wochen danach kam Yien spät, aber überglücklich nach Hause und berichtete, dass K. sein Leben Jesus anvertraut habe. Kurze Zeit später sagte S., dass auch er nicht mehr an seine alte Religion glaube. In der folgenden Woche übergab er Christus die Führung seines Lebens.

Anfang August beantragten unsere zwei neuen Freunde in Griechenland Asyl. Damit ist es legal, sie bei uns unterzubringen. Als Migranten ohne Flüchtlingsstatus aus einem Kriegs-

Yien kümmert sich um Interessierte.

land erhalten sie von offizieller Stelle weder Hilfe noch Unterkunft. So wohnen sie vorläufig bei uns zu Hause, bis es hoffentlich eine bessere Lösung für sie gibt. Es ist schön, sie bei uns zu haben. Wir betrachten es nicht nur als Nothilfe, sondern auch als eine Art von ganz praktischer Jüngerschaft.

K. und S. wissen nicht, was die Zukunft für sie bringt, aber beide haben den Wunsch, zurück zu ihren Familien und Freunden zu gehen und ihnen von Jesus zu erzählen. Sie haben bereits damit begonnen, einigen über WhatsApp von ihrem neu gefundenen Glauben zu erzählen. Ein Freund hat deshalb angefangen, in der Bibel zu lesen.

Wir sind glücklich, hier in Griechenland Gott dienen zu dürfen und sein Reich mitzubauen. Die Offenheit vieler Flüchtlinge und Migranten ist erstaunlich und eine riesige Chance, sie mit dem Evangelium vertraut zu machen.

www.sim.ch

SAMBIA

6

Das Highlight ganz am Schluss.

VON DORINA MARTIN

Dorina Martin ist in Österreich zu Hause. Bereits mit 14 Jahren hatte sie den Wunsch, nach Abschluss ihrer Ausbildung nach Afrika zu gehen. Im Herbst 2018 war es soweit. Für ein Jahr machte sie sich mit dem BEG* und der SIM auf den Weg nach Sambia. In einem Jugendzentrum sollte sie verschiedene Lehrinhalte vermitteln und ein wöchentliches Bibelstudium anbieten.

Im Vordergrund stand jedoch die Beziehungsarbeit zu den weiblichen Jugendlichen. Gemeinsame Erlebnisse verarbeiten, tiefe und ehrliche Gespräche führen sowie an den Herausforderungen der Jugendlichen teilhaben: All das führte zu einer tiefen inneren Verbundenheit.

Somit war auch der Abschied nach einem Jahr von vielen Emotionen geprägt. Dorina gibt uns einen kleinen Einblick.

4|19

Zum allerletzten Mal hatten wir die Mädels zu uns nach Hause eingeladen. Schlussendlich waren sie zu zehnt, die am Freitagabend schwatzend und gut gelaunt unser Haus mit hellem Lachen füllten. Die Abendstunden verbrachten wir mit Essen, Singen und afrikanischen Tänzen. Am folgenden Morgen änderte sich die Stimmung der Mädels jedoch zunehmend. Das Abschiednehmen rückte immer näher, und die unausweichliche Tatsache meines Rückfluges trat in den Vordergrund. Während unserer Abschlussrunde nahmen wir uns Zeit, das vergangene gemeinsame Jahr zu reflektieren und die Freuden in Erinnerung zu rufen. Chinenge war gerade dabei, fröhlich von Erlebnissen zu berichten, als sie plötzlich stockte, mich mit ihren großen braunen Augen ansah und gerade noch ein: „Ich rede später weiter“ hervorbrachte, bevor sie lautstark in Tränen ausbrach. Nie werde ich die darauf folgenden Minuten vergessen. Ein Mädel nach dem anderen konnte die Tränen nun nicht mehr zurückhalten und ganze Wasserbäche stürzten regelrecht an ihren Wangen hinunter. Unter Tränen überreichte ich den Mädels ihr Abschiedsgeschenk – eine englische Bibel - und ermutigte sie, in ihrem Leben mit Jesus weiterzugehen. Die abschließende Gebetsgemeinschaft war für mich einfach nur überwältigend: Jedes der Mädchen, sofern es ihm emotional möglich war, betete laut ein Gebet von mehreren Minuten. Es war Gott, der mich schlussendlich liebevoll darauf aufmerksam machte, dass diese Mädels einen sehr langen Weg zurückgelegt hatten. Vor einem Jahr

SAMBIA

7

hatte kein einziges von ihnen auch nur einen Satz von seinem Leben preisgegeben, vom Beten in der Gemeinschaft waren sie alle meilenweit entfernt. Und hier sassen sie nun, schluchzend und doch voller Dankbarkeit in ihren Herzen. Die Sätze sprudelten nur so aus ihnen heraus. Wie groß und mächtig ist unser Gott!

GOTT IST GROSS! Was für ein Privileg, dass ich dies alles erleben durfte! Mit Dank wendet sich mein Herz unserem Gott zu und in ehrlicher Demut kommt ein einziges Wort über meine Lippen: DANKE! Wie groß ist unser Gott, dass er uns auf ganz unterschiedliche Weise in seinem Reich gebraucht. Wie groß ist unser Gott, dass er mir Freunde zu Hause gegeben hat, als Unterstützung in meinem Dienst. Ohne ihren Beitrag, sei es das treue Lesen der Rundbriefe, emotionaler Beistand, finanzielle Unterstützung oder das Mittragen im Gebet, wäre dies alles nicht möglich gewesen. Ich danke ihnen von Herzen.

Sie haben wesentlich zu diesem Missionsjahr beigetragen und mir in vielerlei Hinsicht gezeigt, wie Gott treu für seine Kinder sorgt! DANKE!

ICH BLICKE ZURÜCK AUF … … viele prägende Erlebnisse … tiefe Beziehungen zu meiner liebgewonnenen afrikanischen Familie … ehrliche Gespräche mit den Jugendlichen … ein Jahr ohne jegliche gesundheitlichen Probleme … Monate, die mich in meiner Beziehung zu Jesus tiefer wachsen liessen … ein Jahr, in dem ich Gott ganz nah erleben und spüren durfte und sehen konnte, wie Er handelt … eine Zeit voller Bewahrungen und überreichen Segen. *BEG = Bund evangelischer Gemeinden

www.sim.ch

NEUE MITARBEITER

8

Vorstellung: Neue Mitarbeiter SIMEON TEDESCO

SARA COTTREAU

Niger Okt. 2019 – Dez. 2019 Handwerkliche Arbeiten

Niger Sep. 2019 – Jul. 2020 Medizinische Arbeit

DAVID HAVERLAND

SUSANNE BÄUERLE

Niger Mai 2019 – Juli 2019 Praktische Dienste

Niger Okt. 2019 – Nov. 2019 Medizinische Arbeit

ZOÉ KUNZ

ANOUCK FONJALLAZ

Sambia Sep. 2019 – Nov. 2019 Medizinisches Praktikumt

Sambia Sep.2019 – Nov. 2019 Medizinisches Praktikum

MIRJAM MATZINGER

ANNELISE BURKHART

Benin Sep. 2019 – Jan. 2020 Arbeit unter Kindern

Benin Okt. 2019 – Nov. 2019 Medizinische Arbeit

HELEN GUGGENBÜHLER

ELDA LIEBI

Nigeria Okt. 2019 – Jan. 2020 Medizinische Arbeit

Niger Sep. 2019 – Nov. 2019 Medizinische Arbeit

CORNELIA & WERNER HÄSSIG Äthiopien Okt. 2019 – Mai 2020 Medizinische Arbeit & Arbeit unter Jugendlichen 4|19

TEAM DER GEMEINDE „LA ROCHETTE“, NEUENBURG Senegal Jul. 2019 – Aug. 2019 Einsatz mit „Sports Friends“

Gebetsanliegen

09

CORINNE Naher Osten | Seelsorge und Beratung

Danke für Ihre Gebete für das Seelsorgeund Beratungszentrum. Unsere neuen Räumlichkeiten sind so passend für unsere Arbeit. Oft kommen unsere Klienten erschöpft, hoffnungslos, und desillusio-

WERNER & CORNELIA HAESSIG Äthiopien | Jugendzentrum

Wir sind in der Vorbereitung zu unserer ersten Ausreise nach Nordäthiopien (für 6 Monate). Bitte beten Sie für ein gutes Einleben und Sprachelernen. Bei Tigrinya kann man nirgendwo anknüpfen… und mit 60 lernt man nicht mehr so schnell.

SH_2019_4_Gebet.indd 9

niert zu uns. Ihre Dienste und die Realität des Lebens am Einsatzort sind herausfordernd, schwierig, manchmal traumatisierend. Wir sehen es als unseren Dienst, als stellvertretende Hoffnungsträger an ihrer Seite zu gehen, bis sie selber wieder Hoffnung geschöpft haben.

Nach zwei Wochen intensiver Therapie sind die allermeisten an diesem Punkt. Bitte beten Sie für Weisheit, Verständnis und Offenbarungen, wenn wir mit unseren Klienten arbeiten.

Bitte beten Sie auch für unser Team, das Ende September erweitert wurde, damit wir in der neuen Konstellation zu einer starken Einheit zusammenwachsen. Der neue Mitarbeiter ist eine Gebetserhörung, denn wir benötigten unbedingt mehr männliche Therapeuten.

Meine (Cornelia) Arbeit als Ärztin ist, im Jugendzentrum von Mekele (MYC) Gesundheitsunterricht zu erteilen. Mein Herz schlägt für die jungen Frauen und dass sie ihren wunderbar geschaffenen weiblichen Körper kennenlernen. Leider ist das ein sehr tabuisiertes und sensibles Thema, weil die Mädchen in der äthiopischen Gesellschaft überhaupt nicht aufgeklärt werden (auch nicht vor Eintreten der ersten Menstruation!!!). Ich bete schon lange für eine junge einheimische „Tandem-Partnerin“, die dasselbe Anliegen hat.

Sie sollte mir helfen, den Unterricht kulturell akzeptabel zu gestalten und mich übersetzen.

Ich würde sie gleichzeitig medizinisch weiterbilden, so dass sie später allein unterrichten kann. Ich wünsche mir, dass sie in Mekele zu einer Hoffnungsträgerin werden darf. Vielen Dank für Ihre Gebetsunterstützung!

10.10.2019 09:23:52

Gebetsanliegen

10 ROGER & KATHY STOLL Niger | Landesleitung, Schule für Missionarskinder

Seit über 25 Jahre arbeiten wir in Afrika.

Anfangs in Zaire, wo wir uns kennenlern-

BRIGITTE LÄUPPI Schweiz | Buchhaltung

DAMIEN & LUCIE GOLAY Matheo, Joakim, Kylian Benin | Arbeit mit Jugendlichen

SH_2019_4_Gebet.indd 10

ten, und jetzt in Westafrika. Wir dachten, man lernt mit den Jahren das Abschiedsnehmen.

Doch scheint es uns, dass Erfahrung dabei kein guter Lehrer ist, denn der Abschied wird immer schwerer, je älter man wird. Bitte beten Sie für unsere Eltern und Kinder, denen wir nicht zur Seite stehen können.

Kathy hat mit dem neuen Schuljahr eine neue Rolle in der Sahel Academy begonnen. Sie ist jetzt für die Personalabteilung zuständig, wo es hauptsächlich darum geht, neue Lehrer anzuwerben.

Wir beten, dass sich genügend Lehrer berufen lassen, damit die Schule weiterhin eine gute Schulbildung für Missionarskinder bieten kann.

Spätestens Ende Januar wollen wir die Spendenbescheinigungen für die Steuererklärung für das Jahr 2019 versenden. Bitte beten Sie für ein gutes Vorankommen, dass wir dieses Ziel wieder erreichen. Ohne die treue finanzielle Unterstützung können wir den Dienst im In- und Ausland nicht tun. Anfang Jahr gibt es immer viel zu tun, das termingerecht erledigt werden muss. Wir danken allen herzlich, die an uns denken.

Wir danken Gott für die neun Jahre, die wir IHM in Benin dienen durften, für Seine Liebe und Treue und für Seine Gegenwart in allen guten und schwierigen Zeiten, die wir durchlebt haben. Wir vertrauen Gott die Samenkörner an, die in die Herzen der jungen Leute gestreut wurden, die wir begleitet, ausgebildet oder getroffen haben. Er lasse in ihnen den Wunsch wachsen, Ihm zu dienen und Ihn in allen Bereichen ihres Lebens zu ehren.

Wir danken für alle Gebete für unsere Rückkehr in die Schweiz und für die Zeit der Umstellung für uns als Familie.

10.10.2019 09:23:54

Gebetsanliegen

11 STÉPHANE & MYRIAM Westafrika | Arbeit unter jugendlichen ledigen Müttern

YIEN & JASMIN REATH Joshua, Jesse, Jeremiah Griechenland | Arbeit unter Flüchtlingen

PIERRE-ANDRÉ & JOSIANE Niger | SIM-Education

SH_2019_4_Gebet.indd 11

Wir befinden uns zurzeit im Heimataufenthalt in der Schweiz und beten, dass die Berichtsreise in Gruppen und Gemeinden dazu beiträgt, dass sich unser Unterstützerkreis erneuert und vergrössert. Bitte beten Sie auch für die Mitarbeiter im Projekt MART während unserer Abwesenheit.

Wir bitten Gott um Frieden für Burkina Faso.

Seit mehreren Jahren leidet das Land unter terroristischem Druck.

Und vergessen Sie bitte nicht, für die Situation der Strassenmädchen zu beten.

Der Juni war ein Monat der Ernte. Drei Nordafrikaner haben sich entschieden, Jesus nachzufolgen. Unser Wunsch ist, dass diese Männer im Glauben wachsen und ihren Familien und Freunden von Gott erzählen.

Bitte beten Sie, dass viele Flüchtlinge und Migranten durch persönliche Gespräche, Glaubenskurse und Bibelstudium das Evangelium hören können.

Wir sind dankbar, wenn Sie für die Lehrer an den christlichen Schulen in Niger beten, dass sie immer besser verstehen, wie sie die Botschaft der Hoffnung an ihre Schüler vermitteln können. Besonders beten wir für diejenigen, die Philosophie unterrichten (bis zu sechs Stunden pro Woche im Gymnasium), dass sie ihren Schülern die christlichen Werte auf relevante Weise vermitteln und erklären können. Die meisten Schüler stammen aus muslimischem Hintergrund.

Bitte beten Sie, dass das zweite Schulhalbjahr nicht durch Streiks gestört wird und dadurch das Bestehen der Abschlussprüfungen in Frage gestellt würde.

10.10.2019 09:23:55

Gebetsanliegen

12 WALTER & BONNIE AEBI Schweiz – Niger | Theologischer Unterricht, Musik

Wir sind Gott dankbar für die Gelegenheit, an der theologischen Ausbildungsstätte ESPriT* in Niamey unterrichten zu können: Theologie des Alten Testaments, Poetische Bücher, Liturgie und pastorale Handlungen sowie Ethik.

Möge Gottes Geist uns bei den Vorbereitungen und beim Unterrichten beistehen.

Danke für Ihre Gebete für unseren Dienst im Lobpreis und der Musik: Jugendlichen Gitarre beibringen und ihnen ein Verständnis für den Wert und die Wirksamkeit des biblischen Lobpreises geben. *ESPriT = École Superieure Privée de Théologie

JOSUE & DIANA BULANDE Abigail, Naomi, Caleb, Sarah Mosambik | Kinder und Jugendliche

Die Kinder, mit denen ich mehrmals in der Woche zusammenkomme, stammen aus verschiedenen Hintergründen, die meisten

MICHAEL & SARAH AEBI Kenia | Mechaniker und Pilotin für AIM-AIR

SH_2019_4_Gebet.indd 12

aber aus muslimischen Familien. Bitte beten Sie, dass wir für sie ein Licht und eine Hilfe in vielfacher Hinsicht sein können.

Zusammen mit einer Gruppe von Gläubigen aus der Stadt besucht Josue einmal pro Woche ein Dorf. Dort lehrt er die Bibel mit visuellen Hilfsmitteln auf chronologische Weise. Dafür stellen ihnen die Leute des Ortes einen Platz unter einem Baum zur Verfügung.

Die Bevölkerung ist aufnahmebereit und freundlich. Doch weil die Gegend animistisch und muslimisch geprägt ist, gibt es, wenn auch meist unterschwellig, Widerstand. Bitte beten Sie um Weisheit für Josue, wenn er das Evangelium an diesem geistlich finsteren Ort predigt, dass die Leute die tiefe Bedeutung der Botschaft erkennen können.

Wir sind dankbar für die Bewahrung bei der Notlandung von S. & J. mit einem unserer Flugzeuge in Norden Kenias Mitte September.

Vor, während und nach dem Ereignis ist Gottes Eingreifen klar zu erkennen gewesen. Wir geben Ihm die Ehre.

Bitte beten Sie für mehr Personal fürs SIM Süd-Sudan Team, welches unter akutem Personalmangel leidet.

10.10.2019 09:23:57

Gebetsanliegen

13 ERNST & ELISABETH WALDER Schweiz - Peru | Unterstützung der ETE*-Arbeit

José (Name geändert) ist ein junger Mann aus einem Armenviertel an einem Wüstenhügel. Der Kontakt zu ihm hat mich gelehrt, wie wichtig es ist, das Reden von Gott so zu formulieren, dass es allgemein verständlich wird. Als ich José kennenlernte, konnte er mit den Begriffen „Kirche“, „beten“ oder „Glaube“ nichts anfangen. Ich musste herausfinden, wie ich ihm das alles erklären

NICOLAS & MELVINA PIAGET Théotime, Siméon, Gabriel Liberia | Informatik, Zahnmedizin

Die Arbeit von ELWA* ist umfangreich: Ein Spital, eine Zahnklinik, eine Schule, ein Radiosender und Büros. Nicolas möchte gern für die Zahnklinik und das Spital ein

SH_2019_4_Gebet.indd 13

sollte. Nach etlichen Gesprächen traute er sich in eine „Kirche“. Ich begleitete den „Aussenseiter“ und war dankbar, dass die Gemeindeglieder so freundlich waren. „Alle Leute waren nett zu mir“, war sein Kommentar hinterher. Das war neu für ihn, der nur Streit und Schlägereien kannte. Leider sind die Gottesdienste zu einer Zeit, zu der die ganz Armen immer noch mit ihren Gemeinschaftsarbeiten beschäftigt sind.

Wer dort nicht mitmacht, wird sofort zum Aussenseiter. Wenn, dann schafft er es nur noch für den Schluss des Gottesdienstes, ungewaschen und mit dreckigen Kleidern.

In der Zwischenzeit liest José in der Bibel und erzählt seiner kleinen Tochter (die nicht bei ihm wohnt) Geschichten aus dem Alten Testament.

Ich habe keine Ahnung, wieviel er von Gott schon begriffen hat. Bitte beten Sie doch dafür, dass Gottes Geist weiter an José wirkt und er immer mehr merkt, was es bedeutet, mit Gott zu leben. *ETE = Educación Teológica por Extensión

Programm einrichten, das die Patientendaten speichert und nachverfolgbar macht. Allerdings nimmt ihn der Unterhalt des Campus so in Anspruch, dass sein Projekt nur langsam vorangeht. Henry, ein Informatikstudent, hat ehrenamtlich dreimal pro Woche während eines Jahres mitgeholfen. Nicolas sieht in ihm viel Potential. Ab 1. Oktober soll Henry bei ELWA angestellt werden, um Nicolas in seiner Arbeit zu unterstützen. Wir loben Gott für Henry, seine Lernfähigkeit und für die Hilfe, die er für Nicolas darstellt. Beten Sie mit uns, dass er sein Wissen erweitern und somit Nicolas einiges an Arbeit abnehmen kann. Dann wird das Projekt für das Spital doch noch Wirklichkeit! *ELWA = Eternal love winning Africa

10.10.2019 09:23:57

Gebetsanliegen

14 MANASSÉ & BÉATRICE OROUYINA Ephraïm, Jessica Benin | Projekt „Barouka“

LAURENCE Westafrika | Weiterbildung für Lehrer

Ende Juli fand in der Hauptstadt ein zweiwöchiger Pädagogik-Kurs statt, um christliche Lehrer in ihrem wichtigen Beruf zu ermutigen.

Mehrere haben den Wert des Dienstes er-

JIMMY & MARLIS RABEANTOANDRO Mario, Tania, Livio, Fabio Schweiz - Madagaskar | Projekt Timoty

SH_2019_4_Gebet.indd 14

Wir sind dankbar für jeden Besucher, der das Projektgelände besuchen kommt. Jeder ist erstaunt darüber, was sich schon alles getan hat. Wir danken Gott für seine Treue und seinen Schutz, die unser Fassungsvermögen übersteigen.

Wir sind dabei, in das neue Haus einzuziehen, das auf dem kleinen Hügel mitten im Gelände steht.

Wir freuen uns auf den neuen Abschnitt. Bitte beten Sie mit uns für die Veränderungen und für gute und gesegnete Kontakte mit der Nachbarschaft.

kannt, den Gott ihnen anvertraut hat. Ich konnte bei einigen Themen mithelfen: Phonetik, Musik und Zeichnen. Die Berufserfahrung während meines Sabbatjahres in der Schweiz kam mir dabei sehr zu Gute.

Beten Sie für die inzwischen Hunderte von Lehrern, die seit 2005 an solchen Kursen teilgenommen haben. Sie sind in Kontakt mit Tausenden von Kindern und Jugendlichen, von denen die meisten nicht in einem Umfeld aufwachsen, wo man die Liebe unseres Gottes kennt und lebt.

Nach sechs Wochen in Niger bin ich zu meiner Familie in die Schweiz zurückgekehrt, um bei meiner Mutter zu sein, deren Gesundheit sich sehr rasch verschlechtert hat.

Beten Sie bitte für Jimmy, der alle drei Monate eine Reise nach Madagaskar macht, um das Zentrum zu besuchen und an der Bibelschule zu unterrichten.

Das Projekt hat zum Ziel, während drei Jahren die Leiter der Dorfgemeinden der Region auszubilden. Bitte beten Sie, dass das Gelernte ihnen praktisch hilft, die jeweiligen Gemeinden geistlich weiterzubringen. Die 38 Studenten und ihre Frauen sind in ihrem zweiten Jahr, und es ist eine grosse Gebetserhörung, wie Gott sie bereits gebraucht, um Frucht zu bringen.

10.10.2019 09:24:02

CÔTE D’IVOIRE

15

Ein Weg aus der Sackgasse VON CHRISTINA KUNZ

Die Sozialarbeiterin Christina Kunz stammt aus dem Berner Oberland und war mit der SIM zu einem dreimonatigen Einsatz unterwegs. In der Planungsphase sah sie sich irgendwo im afrikanischen Landesinnern, ohne nennenswerte moderne Infrastruktur. Gelandet ist sie in der Millionenstadt Abidjan, Côte d‘Ivoire.

Während meines Einsatzes lernte ich das Leben der Fünf-Millionen-Stadt Abidjan mit ihrer Infrastruktur und all ihren Facetten kennen und schätzen: Mit Taxis unterwegs zu sein, Preise zu verhandeln, die turbulente, farbenfrohe Umgebung zu geniessen und mich über die fröhliche Stimmung im Alltag zu freuen. Ich lebte und arbeitete praktisch nur unter Afrikanern. So erhielt ich einen spannenden Einblick in die Kultur und Lebensweise der Ivorer, was eine super Erfahrung war.

Mein Arbeitsplatz war das Zentrum „Enfants de Gloire“ (Kinder der Herrlichkeit), in dem ehemalige Strassenkinder leben. Als ich dort ankam, wirkten die Abläufe aus meiner Schweizer Perspektive ziemlich unstrukturiert. Schon bald merkte ich jedoch, welch wichtige Rolle dieses Projekt im Leben der Kinder und Jugendlichen spielt und wie erfolgreich die Arbeit ist.

Ziel des Zentrums ist es, die ehemaligen Strassenkinder wieder in ihre Familien oder die erweiterte Verwandtschaft einzugliedern. Dort leben zurzeit 20 bis 30 Kinder und Jugendliche

im Alter zwischen 9 und 24 Jahren. Sie erhalten die Möglichkeit, die Primarschule im Zentrum nachzuholen, in eine öffentliche Sekundarschule zu gehen und anschliessend eine Berufsausbildung zu absolvieren. Einer der Jugendlichen absolvierte im Sommer 2019 erfolgreich die Matura.

Meine Aufgaben im Zentrum waren recht vielseitig. Zum einen war ich zuständig für die Freizeitgestaltung. So zeichneten, bastelten und spielten wir miteinander. Ausserdem gestaltete ich mit anderen Mitarbeitenden ein Programm mit biblischen Geschichten oder thematischen Inputs. Ich konnte auch beim Unterrichten aushelfen und erhielt die Gelegenheit, Jugendliche zu ihren Familien zu begleiten.

Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen hatten auf der Strasse gelebt, bevor sie ins Zentrum „Enfants de Gloire“ kamen. Eine davon ist Fatima (17, Name geändert). Sie lebte mit ihrer muslimischen Familie in einem Dorf im Süden der Côte d’Ivoire. Nach den ersten Primarschulwww.sim.ch

CÔTE D’IVOIRE

16

jahren zog sie zu ihrer älteren Halbschwester nach Abidjan, um ihr bei der Betreuung ihrer Kinder zu helfen. Ihr wurde versprochen, dass sie hinterher mit der Primarschule weitermachen dürfe. Doch anstatt den Schulunterricht wieder aufzunehmen, sollte sie ihrer Schwester im Geschäft helfen. Fatima passte das nicht, sie lief davon. Nach zwei Tagen schloss sie sich einer Gruppe von Mädchen an, mit denen sie eineinhalb Jahre auf der Strasse lebte. Fatima lernte, was es heisst zu hungern. Um etwas Essbares kaufen zu können, war sie immer wieder gezwungen zu stehlen. Sie lernte ältere Mädchen kennen, die ihren Lebensunterhalt durch Prostitution verdienten. Doch davor blieb sie bewahrt. Dank einer Frau, die eine Beziehung

zu den Mädchen aufbaute und ihnen von Jesus erzählte, erfuhr sie von einer anderen Möglichkeit. Sie erhielt die Gelegenheit, in das damals neu gegründete Zentrum „Enfants de Gloire“ einzutreten. Neue Hoffnung klingt in ihrer Stimme, wenn Fatima sagt: „Ich danke Gott für alle seine Wohltaten in meinem Leben. Jetzt bin ich Christin. Danke, Gott!“ Diesen Sommer hat Fatima den Primarschulabschluss gemacht. Sie träumt davon, eines Tages einen eigenen Coiffeursalon zu betreiben. Heute besteht wieder ein sporadischer Kontakt zu ihrer Familie, vorwiegend zu ihren Tanten, die froh sind, dass sie im Zentrum ein vorübergehendes Zuhause gefunden hat.

PROJEKT 95365 – ENFANTS DE GLOIRE Das Zentrum „Enfants de Gloire“ ist erst seit kurzem ein offizielles Projekt der SIM. Finanzielle Unterstützung ist sehr willkommen und wird dringend benötigt. Jede Spende kann im Zentrum gut eingesetzt werden: Für die Verpflegung, die Schulbildung, die Gesundheitskosten, den Transport der Kinder und Jugendlichen, die Miete des Hauses usw.

4|19

EINDRÜCKE

17

Schnappschüsse von meinen Reisen VON BRIGITTA PINI

Wir nehmen Sie mit auf die Reise von Brigitta Pini, der Personalverantwortlichen von SIM Schweiz.

2019 ist für sie ein besonderes und bereicherndes Jahr. Sie machte sich auf den Weg zu SIM-Stützpunkten in Südamerika und Afrika. SIM heute bat Brigitta, durch Beispiele aus den besuchten Ländern aufzuzeigen, wie die Arbeit von SIM-Mitarbeitenden einen Unterschied im Leben der Menschen macht.

SÜDAMERIKA PARAGUAY | Vorbildliche Integration 13 SIM-Familien arbeiten in Paraguay, um die indigene und ländliche Bevölkerung mit dem Evangelium zu erreichen. Mit dem Direktor besuchten wir die Familien. Welch eine wunderbare Überraschung, die Bemühungen von allen Mitarbeitenden zu sehen, nicht nur Spanisch zu lernen, sondern auch die zweite Sprache des Landes, Guarani, zu sprechen! Diese Haltung zeigt ein echtes Interesse an diesen Menschen, wodurch sich Türen für das Zeugnis von Jesus öffnen.

BOLIVIEN | Begegnung mit den "Unsichtbaren".

Bolivien ist ein schönes Land, aber viele Menschen leben in unglaublicher Armut. In La Paz arbeitet Randy unter den "Unsichtbaren", den Schuhputzern, die sich vor Scham verstecken. Diese Personen werden von der Gesellschaft nicht beachtet. Ihre Geschichten zu hören, wie sich ihr Leben und ihre Familien verändert haben, seit Randy ihnen von Jesus erzählt, hat mich zutiefst berührt.

PERU | Eine mobile Klinik im Herzen der Dörfer Die Armut der Andenbevölkerung ist erschreckend. Sie werden wie Bürger zweiter Klasse behandelt: Keine Bildung und lediglich einfachste medizinische Versorgung, falls überhaupt vorhanden. Eine Gruppe von Zahnärzten der SIM macht sich jeden Monat mit einer mobilen Klinik auf den Weg, um sich der Dorfbewohner und ihrer Zähne anzunehmen. Durch ihr Zeugnis der praktischen Liebe beginnen die Menschen, sich für das Evangelium zu öffnen. Eine kleine Gemeinde, die dort entstanden ist, beherbergt die mobile Klinik.

www.sim.ch

EINDRÜCKE

18

ECUADOR | Religiosität, eine Herausforderung Der Ort Catamayo im Süden des Landes ist durch einen hohen Berg von der Provinzhauptstadt Loja getrennt. Die Verehrung der „Lieben Frau von El Cisne“ beeinflusst das Leben dort enorm. Die Menschen sind sehr religiös und die Kirchen zu jeder Tageszeit voll. Jedoch wird der Katholizismus wie im Mittelalter praktiziert. Um Seelen aus dem Fegefeuer zu befreien, muss man bezahlen. Eine kleine Gruppe von SIM-Mitarbeitern versucht bei verschiedenen Anlässen, die Bibel zu lehren. Diese Arbeit schätzen die katholischen Priester überhaupt nicht. In einem Töpferdorf trafen wir ein junges Paar, das Jesus aufgrund des Bibelstudiums mit unseren Mitarbeitern nachfolgt. Anfangs erlebten die beiden Verfolgung. Inzwischen werden sie respektiert – dank der praktischen Hilfe, die sie leisten, und dank des Vorbilds, das sie auch in anderen Dörfern abgeben. Mit dem Erlös aus dem Verkauf ihrer Produkte wollen sie eine Gemeinde gründen und alle Dorfbewohner einladen. : WWW.SIM.CH/DE/ (Video von der Töpferei im unteren Teil der Homepage)

AFRIKA BENIN | Hoffnung im Krankenhaus Das Spital Bembéréké rettet jedes Jahr das Leben von Tausenden von Menschen. Die Menschen kommen von weit her, weil sie wissen, dass sie kompetent, mit Würde und Liebe behandelt werden, nicht von Scharlatanen. Alle Patienten haben die Möglichkeit, das Evangelium zu hören, die beste Quelle der Hoffnung.

NIGER | Zeugnis vom Glauben in der Schule Die Ausbildung von Lehrern für christliche Schulen führt zu einer Veränderung in den Familien der Schüler. Viele muslimische Eltern sagen, dass sie ihre Kinder gerne in diese christlichen Schulen schicken.

Die Lehrer unterrichten mit Kompetenz und Freundlichkeit, und die Kinder werden gut betreut. Einige haben das Evangelium zum ersten Mal gehört und lassen ihren Kindern die Freiheit, Jesus nachzufolgen.

4|19

EINDRÜCKE

19

CÔTE D'IVOIRE | Die Hoffnung fürs Leben Zentrum „Enfants de Gloire“, Abidjan (Strassenkinderprojekt) Henri, ein Junge aus dem Zentrum „Enfants de Gloire“, erzählte mir seine Geschichte: Im Alter von zwei Jahren starben seine Eltern an einer Krankheit. Nachdem sein Onkel einige Monate später ebenfalls starb, wurde er von seiner Tante aufgenommen, die ihn jedoch misshandelte.

Im Alter von 12 Jahren flieht Henri auf die Strassen von Abidjan und schliesst sich einer Bande an, die „Mikroben“genannt wird. Sie überfallen Leute und rauben sie aus. Alle sind süchtig (von Lösungsmittel).

Henri weiss: Was er da tut, ist nicht gut. Er will aussteigen. Er sucht nach jemandem, der sich um ihn kümmert, aber vergeblich.

Eines Tages schaut ein Pastor bei den Bandenkindern vorbei. Er spricht immer wieder mit ihnen über Jesus. Er lädt sie ins Zentrum ein, das von einer ivorischen SIM-Mitarbeiterin gegründet wurde. Nach anfänglicher Zurückhaltung beginnen die Kinder, diesem Mann zu vertrauen, und einige von ihnen beschliessen, ihm zu folgen. Vor zwei Jahren war auch Henri dazu bereit.

Auf meine Frage: „Bist du glücklich im Zentrum?“, antwortet Henri mir: „Ja, denn ich habe nicht nur ein Haus und eine neue Familie gefunden, sondern auch Jesus, der mein Herz verändert hat!“ Derzeit holt Henri die Grundschule nach. Es ist schwer für ihn, aber er träumt davon, eines Tages Autoverkäufer zu werden. „Erst mal“, sagt er, „muss ich die Schule abschliessen. Dann werde ich einen einfachen Beruf wie zum Beispiel Schreiner lernen, um ehrlich Geld zu verdienen. Und ich werde anderen erzählen, was Jesus für mich getan hat.“ Als er mir den Anfang seiner Geschichte erzählte, waren seine Augen noch traurig, doch jetzt lächelt er und seine Augen leuchten.

(Siehe auch den Artikel von Christina Kunz über ihre Erfahrungen im Zentrum auf Seite 15.)

SAMBIA | Bibelarbeit einmal anders Unter den verschiedenen Arbeitsbereichen der SIM findet man mehrere Jugendzentren. Jugendliche können kommen und ihre Freunde treffen, an verschiedenen Programmen teilnehmen, Sprachunterricht erhalten, Computerkurse besuchen, die Bibliothek nutzen oder ein Handwerk lernen. Mehr als 30 Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren kommen regelmässig in ihrer Mittagspause aus den Schulen, um an Bibelarbeiten teilzunehmen. Die Diskussionen sind sehr lebhaft. „Es macht uns Mut und hilft uns in unserem Leben“, antworten sie auf meine Frage, warum sie bei den Bibelarbeiten mitmachen.

www.sim.ch

EINDRÜCKE

20

KENIA | Mehr als zehn Jahre später Brigitte Läuppi arbeitete 20 Jahre lang in Kenia, bevor sie die Buchhaltung im Schweizer SIM-Büro übernahm. Nach mehr als zehn Jahren besuche ich zusammen mit ihr ihren früheren Einsatzort. Wir sehen das Erbe, das sie und ihre Kollegin hinterlassen haben. Jedes Jahr werden mehr als 20 000 Kinder durch die Bibel-Ferienclubs vom Wort Gottes berührt. Sie hatten das Material entwickelt und gedruckt und die Mitarbeiter geschult. Viele Gemeinden führen diesen Dienst weiter und erleben ein starkes Wachstum. Viele der ehemaligen Teilnehmer nehmen heute wichtige Positionen im Land und in der Kirche ein und nutzen ihren Einfluss zum Wohle der Bevölkerung und der Gemeinden.

MOSAMBIK | Hilfe für Kinder mit Behinderungen Heide Zwirner kümmert sich um Kinder mit Behinderungen, weil diese oft versteckt und nicht wirklich betreut werden. Ihre Krankenhausbesuche werden sehr geschätzt und ermutigen die Eltern der Kinder.

Ihre regelmässige Anwesenheit schafft gute Kontakte und ermöglicht es ihr, bei der Physiotherapie zu helfen. Ihr Wunsch ist es, behinderten Kindern eine Reittherapie anbieten zu können, um ihre Gesundheit und ihr Selbstwertgefühl zu verbessern. Viele Hindernisse stellen sich ihr in den Weg, und es braucht viel Geduld und Gebet, um dieses Projekt zu realisieren.

SÜDAFRIKA | Eine wundersame Wandlung Sibylle Coradi war gerade nach einer längeren Abwesenheit zurück im Lambano-Zentrum, als ich sie traf. Als Team betreuen sie mit HIV/AIDS geborene und andere schwerkranke Kinder. An diesem Morgen wurde sie von den Kindern und dem ganzen Team mit solcher Liebe begrüsst, dass bei vielen die Tränen flossen. Das Team leidet mit ihr wegen der Unsicherheit, ob ihre Arbeitserlaubnis verlängert wird. Sie können sich nicht vorstellen, dass Sibylle, die „Seele des Zentrums“, sie vielleicht verlassen muss. Ein hübsches 20-jähriges Mädchen ist zuständig für die Verwaltung des Zentrums. Sie war das erste Mädchen, das als sehr krankes Baby aufgenommen wurde. Heute kann sie nicht nur ein normales Leben führen, sondern ist auch als Christin eine wertvolle Hilfe für das Zentrum. Sie hätte nicht lange gelebt, wenn sie nicht vom Zentrum aufgenommen worden wäre. Dort fand sie eine Familie, Hoffnung für die Zukunft und medizinische Versorgung.

4|19

EINDRÜCKE

21

MALAWI | Hausbesuche, die den Unterschied machen Unter den Arbeitszweigen der SIM gibt es ein Team von Freiwilligen, das sich um Menschen mit HIV/AIDS kümmert. Es besucht die Patienten und ihre Familien zu Hause. Bei schwer erreichbaren Orten geht dies nur zu Fuss. Man hört den Patienten zu, ermutigt sie, begleitet sie mit Gebet und teilt mit ihnen die Gute Nachricht. Das Team führt auch Präventionskurse in Schulen durch, leistet praktische Hilfe durch Nahrungsmittel und hilft bei der Pflege. Ausserdem wird eine Ausbildung in einfachen Handwerksberufen angeboten, die es den Patienten ermöglicht, etwas für den Familienunterhalt dazuzuverdienen. AIDS ist allgegenwärtig, und es macht traurig, das Elend zu sehen, das wegen dieser Krankheit ganze Familien erleiden. Freiwillige bringen echte Hoffnung für die Patienten, die oft vernachlässigt werden und sich über die Zukunft, das Jenseits und Gott Gedanken machen.

LIBERIA | Leben retten in der Zahnklinik Nach 14 Jahren Bürgerkrieg, gefolgt von vier Jahren Ebola mit Tausenden von Toten, ist Liberia das Zuhause einer traumatisierten und desillusionierten Bevölkerung. Dort wirkt die ELWA-Station wie eine Oase in der Wüste. Sie umfasst eine Radiostation, ein 200-Betten-Krankenhaus, eine christliche Schule, die ELWA Academy und eine Zahnklinik.

Melvina und ihre Familie wurden von der SIM-Schweiz ausgesandt.

Sie arbeitet als Zahnärztin.Samuel* hatte sich bei einem Motorradunfall einen dreifachen Kieferbruch zugezogen. Seine Verletzung war so schwer, dass er seinen Mund nicht mehr öffnen konnte. Mit den begrenzten zahnmedizinischen Möglichkeiten war es zwar nicht möglich, den Kiefer zu reparieren, jedoch zu stabilisieren. Ohne diesen operativen Eingriff wäre dieser Mann langsam an Unterernährung gestorben. Die beiden Zahnärzte beten vor jeder Operation mit ihren Patienten und erklären, dass sie ihr Bestes geben, aber dass nur Gott Heilung schenken kann. *Name geändert

www.sim.ch

UNTER MÄDCHEN...

22

Kleine Früchte – grosse Ermutigung VON MIRIAM UND STEFAN

Miriam und Stefan nahmen all ihren Mut zusammen, als sie die Schweiz Richtung Afrika verliessen. Ihre Vision: Das Projekt M.A.R.T. zu gründen, ein Zentrum zur sozialen Wiedereingliederung für jugendliche ledige Mütter mit ihren Kindern. Ihr Ziel: Stark gefährdete Mädchen zu befähigen, ihre Würde wiederzuerlangen und für sich und ihre Kinder zu sorgen, um nicht in der Prostitution zu versumpfen. „Hinter den schmerzhaften Geschichten von Missbrauch und Gewalt erwartet man eigentlich glanzlose und traurige Gesichter. Aber weit gefehlt! Ich war überrascht, dass diese schönen jungen Frauen strahlten und mich freundlich anblickten“, sagt Brigitta Pini, die das Zentrum vor einigen Monaten besucht hat. Auf ihre Frage: „Warum seid ihr so glücklich?“, antworteten sie alle, dass es die Liebe und die Geduld der

Mitarbeitenden des Zentrums waren, die ihnen den Mut gaben, dort einzuziehen, und dass Jesus ihnen half, ihr Verhalten zu ändern. Er habe ihnen Hoffnung für ihr Leben gegeben und sie auf ihren Wert aufmerksam gemacht.

Stefan teilt mit uns seine Sicht über die Aktivitäten des Zentrums: Wenn man bei der Arbeit durch schwierige Zeiten gehen muss, ist es hilfreich, in diesen Momenten zu wissen, dass man „dort ist, wo man hingehört“. Tatsächlich kommt es vor, dass so manch ein Mitarbeiter jahrelang – ja, manchmal ein Leben lang - sich abmüht, ohne die Früchte seiner Arbeit zu sehen. So werden kleine Einblicke in die Auswirkung unserer Mühen umso wertvoller und bedeutungsvoller. Und es tut gut, solche Momente voller Dankbarkeit geniessen zu können!

4|19

... VON DER STRASSE

23

Wir haben das Vorrecht, derartige Augenblicke in unserem Projekt zu erleben. Das war bei Alice* der Fall, als sie jubelte: „...jetzt weiss ich, wohin ich gehe!“ Alice hatte noch nie zuvor eine Schule von innen gesehen. Sie entpuppte sich als gute Schülerin im Alphabetisierungsunterricht.

Eines Tages strahlte sie über das ganze Gesicht, und mit leuchtenden Augen lachte sie, weil sie so stolz war, die Verkehrsschilder lesen zu können!

Und schliesslich unterrichtete sie Französisch in den unteren Klassen des Zentrums.

Wir haben es miterlebt, wie Bibata* aufblühte.

Das hat uns tief beeindruckt. Diese junge Frau kam zur „Grossfamilie“ unseres Zentrums. Das Leben, das sie in den Augen ihrer Onkel, Tanten, Cousins und vor allem ihres Grossvaters, der unbestrittenen Familienautorität, führte, schien eine offensichtliche Belastung für alle zu sein. Das prägte das Bild, das sie von sich selbst

hatte. Ein Bild, das sie wahrscheinlich noch lange Zeit mit sich herumgetragen hätte. Doch es war ein völlig neue Bibata, die nach Hause zurückkehrte: Die Wahl ihrer Kleidung, die Veränderung in ihrer Persönlichkeit, die sich auf so eindrückliche Weise zeigte.... Alles an ihr war anders! Die Art, wie sie von ihren Verwandten aufgenommen wurde, war offensichtlich von der Meinung des Patriarchen abhängig... Und dieser sprach sogar von Dankbarkeit. Das gab ihr die Möglichkeit, wieder einen Platz in ihrer eigenen Familie zu finden. Ein Zeichen der Freundlichkeit und Liebe, das uns besonders berührt hat.“ * Namen geändert

www.sim.ch

NACHRUF

24

Etappen im Leben von Paul-André Eicher Paul-André wurde am 18. Mai 1942 in Beirut geboren, wo seine Eltern als Missionare arbeiteten.

Im Alter von 15 Jahren kam er zur Berufsausbildung und für ein Studium an der Ingenieurschule Biel in die Schweiz. Paul-André und Jocelyne gaben sich 1967 in der Kirche seiner Eltern in Beirut das Ja-Wort.

Nach einem berufsbedingten Aufenthalt in Algerien kehrte die Familie in die Schweiz zurück, wo sie mit ihren drei Kindern ein Jahr am Bibelinstitut in Genf verbrachte. Daraufhin engagierten sie sich in der Missionsarbeit im Libanon, bis der Bürgerkrieg ausbrach.

Zurück in der Schweiz trat Paul-André eine Stelle an und nahm einige Jahre später ein berufsbegleitendes Studium auf. Ihm wurde die Stelle als Generalsekretär des regionalen Spitälerverbandes im Waadtland angeboten. Zusätzlich zu seinen beruflichen Verpflichtungen lag ihm Gottes Werk auf der ganzen Welt am Herzen. Er wurde 1979 Mitglied des Vorstandes für SIM-Südeuropa und 1999 auch im neu gegründeten Verein SIM-Schweiz. Nach 39 Jahren Mitgliedschaft, davon 19 Jahre als Präsident, trat er 2018 zurück.

Paul-André war von 1985 bis 2007 zusätzlich

Mitglied des Internationalen Vorstandes der SIM. Während all dieser Jahre durfte die SIM von seinen Gaben und Fähigkeiten profitieren. Wir sind ihm und seiner Frau Jocelyne sehr dankbar, die ihn bei all seinem Einsatz treu unterstützt hat.

Seine Leidenschaft für die Bibel und die Mission spiegelt sich auch in seinem Engagement bei den Gideons, der Genfer Bibelgesellschaft und dem von ihm gegründeten Werk MiDiBibel wider. Am 5. September 2019 verliess uns Paul-André, der an einer Erkrankung des Nervensystems litt, die einige Jahre zuvor diagnostiziert worden war.

Die SIM muss sich von einem Menschen trennen, der für die Sache Gottes stark motiviert und engagiert war, und von einem Freund, dessen positive Einstellung viele Christen in nah und fern ermutigt hat.

DRINGEND GESUCHT

Finanzfachkraft für SIM Benin-Togo Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir eine Fachperson für die Finanzverwaltung.

Haben Sie die nötige Qualifikation und fühlen sich von Gott angesprochen?

Oder kennen Sie jemanden in Ihrem Umfeld, der die nötigen Qualifikationen mitbringt und offen ist für eine neue Herausforderung?

4|19

Möglichkeit zur Mitarbeit in der lokalen Gemeinde, Jüngerschulung, Arbeit unter Jugendlichen und Kindern und in vielen weiteren Bereichen.

Für weitere Informationen stehen wir gerne zur Verfügung. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen:

 SIM.SUISSE@SIM.ORG

 032 345 14 44