Siegessäule Mai 2014

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***014_015_Online_Programm 23.04.14 11:48 Seite 14

LeserInnen-Kommentare online: von: Fred, 01-04-14 Wie groß muss der Hass auf „Andersdenkende" (hier: Heterosexuelle) sein, wenn man es nicht mal der toten Hülle zumuten will, mit denen zusammen auf dem Friedhof zu liegen.

FOTO: LIN HAAS

online

Debattiert auf

Einweihung des ersten Lesbenfriedhofs: Kaie Haas, Ute Greiling, Hilde Heringer, Usah Zachau von der Sappho-Frauenwohnstiftung (v. l. n. r.)

Lesbisch liegen In Berlin wurde Anfang April der erste Lesbenfriedhof eröffnet • Trauer auf 400 Quadratmetern: Auf dem Gelände des GeorgenParochial-Friedhofs im Prenzlauer Berg öffnet der bundesweit erste Lesbenfriedhof. Rund 80 Plätze für Urnen- und Erdbestattungen stehen auf dem Areal an der Greifswalder Straße zur Verfügung. Die Sappho-Frauenwohnstiftung hat das Projekt auf den Weg gebracht. Für die Initiatorinnen steht die Möglichkeit zur Trauer innerhalb der lesbischen Community im Vordergrund. Stiftungsmitarbeiterin Astrid Osterland: „Es ist ein Ort, an dem die Gemeinschaft von Lesben sichtbar gemacht werden soll, und zwar über den Tod hinaus.“ Den entscheidenden Anstoß zur Umsetzung des Vorhabens gab der Verein Safia, der die Interessen von Lesben ab dem 40. Lebensjahr bündelt. Ausgehend von der Idee einer gemeinsamen Ruhestätte hat Osterland selbst bereits einen Grabplatz für sich und ihre Partnerin reserviert. Insgesamt meldeten bisher drei Frauen Interesse an. Die Friedhofsverwaltung stellte der Sappho-Stiftung das Gelände übrigens unentgeltlich zur Verfügung. Als Gegenleistung kümmern sich die Initiatorinnen um die Instandsetzung des Areals, das künftig auch als Lesbenfriedhof gekennzeichnet werden soll. „Wie das genau aussehen wird, wissen wir noch nicht“, sagt Osterland. Fest steht, dass es Veranstaltungen zu Ehren der toten Frauen geben wird. Zur Einweihung des Lesbenfriedhofs am 6. April wurde auf dem Gelände ein Apfelbaum gepflanzt. Eingeladen waren unter anderem der Lesbenchor Spreediven und die Christina Jackson Schriftstellerin Traude Bührmann. Kontakt zur Arbeitsgruppe Lesbenfriedhof in Berlin unter: usahzachau@hotmail.com

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von: Peter, 02-04-14 Die Akzeptanz homosexueller Lebensweisen sollte mitten in die Gesellschaft getragen werden, wo sie vielerorts noch nicht angekommen ist, und das gilt auch für den Ausgang des Lebens.

von: Ute, 02-04-14 Wenn eine Gruppe von Frauen beschließt eine Gemeinschaftsanlage für lesbische Frauen zu initiieren, verstehe ich den empörten Aufschrei nicht. Vermutlich werden diese Frauen dort einen Ort für sich und ihre trauernden Angehörigen schaffen wollen. Dass das für viele lesbische Frauen, die z. B. 1930, 40 oder 50 geboren sind, oft nicht die Herkunftsfamilie ist, sondern das Netz ihrer FreundInnen und ihre soziale Wahlverwandtschaft, liegt nahe. Es wurde keine Umgestaltung aller Friedhöfe gefordert, sondern der Vielfalt der Möglichkeiten eine weitere hinzugefügt. Wo ist das Problem?

von: planb, 08-04-14 Lesben gestalten gemeinsam einen Raum, der offen ist und von jeder und jedem betreten werden darf. Das finde ich vorbildlich (und sogar die Kirchengemeinde, die das Grundstück verpachtet hat, auch). Tolle Sache, mehr davon!


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