SIBIR Magazin Vol.10

Page 1


TRADITIONELL PERFEKT GEKÜHLT Magazin

NEU: VON 7 BIS 7

12 STUNDEN SERVICE

DAS HERZSTÜCK DER KÜCHE HITZE TRIFFT PRÄZISION

INHALT

4 Traditionelle Coolness

Wie SIBIR in den 40ern den Kühlschrank zum Volksgerät machte.

8 12 Stunden im Einsatz

SIBIR erweitert Servicezeiten und setzt auf transparente Pauschalen.

10 Welches Kochfeld passt?

Mit diesem Ratgeber finden Sie das Herzstück Ihrer Küche.

13 Promotion & Auszeichnung

Produkte- und Good News: SIBIR wurde als «Great Place to Work» ausgezeichnet.

14 Küchenklassiker

Kindheitserinnerungen und Heimatgefühl. Wir holen leckere Küchenklassiker in die SIBIR-Küche: Öpfelchüechli.

16 Reisetipp

Wer engagiert arbeitet, darf sich auch eine Auszeit gönnen.

48 Stunden in Stuttgart.

IMPRESSUM

HERAUSGEBER SIBIRGroup AG

REDAKTION Simone Leitner, Luxe Oblige Media

GESTALTUNG Regula Wolf

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Kunden und Partner

Tradition und Wandel sind keine Gegensätze, sondern gehen Hand in Hand. Das zeigt sich nicht nur an der Geschichte von SIBIR, die mit dem Kühlschrank in den 40er-Jahren eine leise, aber nachhaltige Revolution startete. Es zeigt sich auch heute: in neuen Servicezeiten von 7 bis 19 Uhr, in transparenten Pauschalmodellen und innovativen Produkten.

Kurz: SIBIR möchte den Kunden den Alltag einfacher, planbarer und zugleich zukunftsorientierter machen.

Dass SIBIR dabei nicht nur Geräte im Blick hat, sondern auch die Menschen hinter den Produkten, unterstreicht die Auszeichnung als «Great Place to Work». Ein Gütesiegel, das belegt: Wer hier arbeitet, wirkt in einem Umfeld, das Vertrauen, Wertschätzung und Weiterentwicklung lebt.

In dieser Ausgabe spannen wir wieder den Bogen von klassischer Haushaltsgeräte-Geschichte bis zu modernen Ratgeberthemen, von kulinarischen Ikonen wie den Öpfelchüchli bis zu inspirierenden Reisetipps. Denn Effizienz, Verlässlichkeit und Nähe zu den Menschen sind nicht nur technische Werte, sondern prägen auch die Haltung, mit der SIBIR gestern, heute und morgen agiert.

Ein Magazin also über das, was bleibt, und über das, was sich verändert. Oder anders gesagt: über die Kunst, im Kern beständig zu bleiben. Viel Spass bei der Lektüre.

SIBIR TRADITIONELLE COOLNESS

Mit SIBIR begann In den 40er-Jahren eine stille Revolution:

Der Kühlschrank, einst Luxusgut, wurde zum Volksgerät. Und

damit zum Symbol für sozialen Wandel, wirtschaftlichen

Aufbruch und den Traum von Wohlstand in Schweizer

Haushalten. Eine coole Erfolgsgeschichte.

Heute muss ein Kühlschrank weit mehr können, als nur Lebensmittel frischhalten. Design zählt genauso wie Energieeffizienz, smarte Funktionen und ein stimmiger Auftritt in der Küche. Längst ist er Lifestyle-Objekt, manchmal gar Statussymbol – wie der Weinschrank, der nicht nur Flaschen kühlt, sondern Gesprächsstoff liefert. Die Geschichte dieses kühlen Küchenhelfers in der Schweiz ist jedoch älter,

revolutionärer und spannender, als man auf den ersten Blick denkt.

In den 1940er-Jahren hatte Hans Stierlin, Maschineningenieur ETH, Trotzkist und Querdenker, eine Vision, die anfangs utopisch schien: «Ein Kühlschrank für jedermann.» Kühlung galt zu jener Zeit als Luxus für die Oberschicht. Stierlin aber wollte den Alltag verändern. Er optimierte das Absorptionsverfah-

ren und brachte 1944 unter dem Namen SIBIR ein Modell für 295 Franken auf den Markt –halb so teuer wie die Konkurrenz und grösser dazu. Ein «Volkskühlschrank», der den Nerv der Zeit traf.

Der Erfolg war frappant: 1950 besassen 10,5 Prozent der Schweizer Haushalte ein Kühlgerät, 1965 bereits 81 Prozent. Heute gehört der Kühlschrank so selbstverständlich zum Leben, dass er seit 1974 offiziell zum Existenzminimum zählt – selbst bei Privatkonkurs darf er nicht gepfändet werden. Der Kühlschrank wurde in kürzester Zeit vom Luxus- zum Alltagsgut. Er entwickelte sich zum Symbol der Nachkriegszeit, zum Inbegriff der «goldenen Jahre» zwischen Kriegsende und Wirtschaftskrise 1975 – und in der Schweiz gar zum Synonym: die Marke «Sibir» stand für Kühlschrank.

Stierlin selbst war eine Unternehmerfigur voller Widersprüche. Er führte die 40-Stunden-Woche ein, zahlte Einheitslöhne und liess Mitarbeitende am Gewinn teilhaben –während er gleichzeitig antikapitalistische Ideale vertrat. «Wenn die Leute der Ansicht sind, dass anständige Löhne und anständige Arbeitsbedingungen Kommunismus sind – ja, dann bin ich halt ein Kommunist», erklärte er 1993 im Fernsehen. Sein Unternehmen gehörte zu den ersten in der Schweiz, die auf Massenproduktion nach fordistischem Vorbild setzten. Ein Spagat zwischen Planwirtschaft im Kopf und Kapitalismus in der Praxis. Mit Mut zur Innovation entwickelte SIBIR laufend neue Modelle. Aus dem kleinen 40-Liter-Gerät der Anfangsjahre wurden in den 50er- und 60er-Jahren immer grössere Kühlschränke. Zwischen 1950 und 1980 verkaufte das Unternehmen rund 1,4 Millionen Geräte, ein Drittel davon ins Ausland. Schwesterfirmen in Deutschland, Belgien und Grossbritannien trugen die Marke in die Welt. SIBIR wurde zum festen Bestandteil des Schweizer

«EIN KÜHLSCHRANK FÜR JEDERMANN.»

«WENN DIE LEUTE

DER ANSICHT SIND, DASS ANSTÄNDIGE

LÖHNE UND ANSTÄNDIGE ARBEITSBEDINGUNGEN KOMMUNISMUS

SIND

– JA, DANN BIN ICH HALT EIN KOMMUNIST.»

Hans Stierlin Visionär

Alltags – und zum verlässlichen Begleiter einer ganzen Generation.

Auch im Marketing beschritt die Marke ungewöhnliche Wege. Legendär ist der Werbefilm «Das gewürfelte Tuch» von 1957 mit Schauspielerin Stephanie Glaser. Als Hausfrau Meier beschwert sie sich über ihren angeblich defekten Kühlschrank. Der Servicemann stellt fest: Ein Tuch auf dem Gerät blockiert die Lüftung. «Scho gflickt!», ruft er, zündet sich genüsslich eine Zigarette an. Der Spot wurde Kult, «Scho gflickt!» zur Redewendung – und SIBIR endgültig zur Marke mit Kultstatus.

www.sibirgroup.ch

Fallpauschalen 12 STUNDEN IM EINSATZ

Effizienz, Verlässlichkeit und Planungssicherheit gehören seit jeher zur DNA von SIBIR.

Neu erweitert das Schweizer Traditionsunternehmen seine Servicezeiten auf täglich

12 Stunden und führt transparente Fallpauschalen ein. Mehr Flexibilität, weniger

Komplexität: Kundennähe bekommt damit ein neues Zeit- und Kostenmodell.

Stillstand ist für Verwaltungen, Hauswartungen und Mieter keine Option. Deshalb bietet SIBIR neu schweizweit Servicezeiten von 7 bis 19 Uhr – ohne Aufpreis. Damit gewinnen Kundinnen und Kunden mehr Freiheit, Reparaturen oder Installationen dann durchführen zu lassen, wenn es passt. «Unsere verlängerten Betriebszeiten verhindern, dass Reparaturen oder Installationen zum Störfaktor im Alltag werden. Wir sind dann verfügbar, wenn unsere Kunden uns wirklich brauchen», betont SIBIR-CEO Hans Fischer.

Die neuen Zeitfenster sind ohne Mehrkosten nutzbar. Allerdings kann es bei

gleichzeitiger Häufung von Anfragen in den beliebten Randzeiten, den frühen Morgen- oder späten Abendstunden, zu Engpässen kommen. «Wir möchten maximale Flexibilität bieten, aber auch ehrlich kommunizieren, dass es in Spitzenzeiten Einschränkungen geben kann», ergänzt Fischer.

Fallpauschalen all-inclusive

Zudem können Kundinnen und Kunden von SIBIR seit September wählen, wie sie ihre Aufträge abrechnen möchten: entweder

SIMONE LEITNER
FOTOS
LUKAS PITSCH

nach dem bisherigen Standardmodell mit Minutenansatz und Einzelpauschalen oder über neue All-inclusive-Fallpauschalen. Bei Reparaturen bedeutet das: Entweder wie bisher nach effektivem Aufwand mit einem Minutenpreis oder mit einer Reparaturpauschale, die unabhängig von der benötigten Zeit sämtliche Kostenfaktoren abdeckt.

Auch bei Einbauleistungen gibt es Wahlfreiheit. Wer beim alten Modell bleiben möchte, kann dies weiterhin tun. Wer die Fallpauschale wählt, profitiert von einem klar definierten Komplettpreis, in dem Anfahrt, Arbeitszeit, Verpackung- und Altgeräteentsorgung bereits enthalten sind. «Die neuen Modelle reduzieren die Komplexität und erleichtern die Budgetplanung unserer Kundinnen und Kunden», sagt Hans Fischer. Wichtig bleibt: Der Entscheid für ein Modell erfolgt im Vorfeld, ein Wechsel während des Einsatzes ist nicht möglich. Mischformen – etwa pauschale Installationen und minutengenaue Reparaturen – sind aber durchaus kombinierbar.

Nachhaltigkeit bleibt zentral

Neben den Neuerungen setzt SIBIR weiterhin auf Nachhaltigkeit: Rund 70 Prozent aller Geräte können repariert werden. Damit verlängert sich der Lebenszyklus der Produkte. Ein Gewinn sowohl für die Umwelt als auch für die Budgets der Verwaltungen. «Wir sind überzeugt, dass Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen. Wer länger repariert, spart Kosten und schont Ressourcen», sagt Fischer.

SIBIR-Fallpauschalen

♦ Fix kalkulierte Kosten – volle Transparenz

♦ Installationen: CHF 265.00 – alles inklusive (Anfahrt, Service 7 bis 19 Uhr, Verpackung und Altgeräteentsorgung)

♦ Reparaturen: CHF 220.00 – unabhängig vom Zeitaufwand (Anfahrt, Service 7 bis 19 Uhr, Kleinmaterial, exkl. Ersatzteile)

♦ Kontrollen und Expertisen: CHF 160.00 – pro Gerät oder Einsatz (Anfahrt, Service 7 bis 19 Uhr, Kontrolle oder Expertise)

♦ Regulatorische Prüfung: CHF 15.00 – gemäss NIV 15-Vorschrift.

Ein Wechsel zwischen Pauschal- und Standard-Pricing ist nicht möglich.

Installationen verstehen sich pro Gerät. Mass und Dimension der Fallpauschalen orientieren sich an marktüblichen Standardgeräten. Nicht eingeschlossen sind Spezialanforderungen, kundenspezifische Anpassungen oder zusätzliche Leistungen.

SIBIR-Standard-Pricing

(Auftraggeber, Einsatzort und Datum müssen identisch sein)

Ratgeber WELCHES KOCHFELD PASST?

Ein gutes Kochfeld ist mehr als nur eine heisse Fläche – es ist das Herzstück jeder Küche. Wer auf den Punkt kochen will, braucht das passende Modell. Doch welches Kochfeld passt zu

den eigenen Bedürfnissen? Induktion, Glaskeramik (Ceran) oder doch lieber Gas? Mit oder

ohne integrierten Dunstabzug? Unser Ratgeber hilft bei der Entscheidung und gibt wertvolle

Tipps rund um Technik, Einbau und Komfort.

Die erste Frage bei der Wahl eines neuen Kochfelds lautet: Mit welcher Technologie soll gekocht werden? Induktionskochfelder gelten heute als modernste Variante. Sie erzeugen Wärme über elektromagnetische Felder direkt im Kochgeschirr – schnell, punktgenau und besonders energieeffizient. Dabei bleibt das Kochfeld selbst weitgehend kühl, was die Sicherheit erhöht. Voraussetzung ist allerdings Kochgeschirr mit magnetisierbarem Boden. Ideal für alle, die zügig, exakt und nachhaltig kochen möchten.

Eine bewährte Alternative ist das Glaskeramikkochfeld – auch bekannt als Ceran-

kochfeld. Es arbeitet klassisch mit Heizspiralen unter der Glaskeramik und ist mit nahezu allen Töpfen und Pfannen kompatibel. In puncto Reaktionsgeschwindigkeit und Energieverbrauch liegt es hinter der Induktion, überzeugt aber durch seine Vielseitigkeit und Bedienfreundlichkeit. Für ambitionierte Hobbyköche kann auch ein Gaskochfeld infrage kommen – vor allem für asiatische Gerichte oder Kochen mit Wok. Allerdings erfordert dies einen Gasanschluss oder Gasflaschen, sowie etwas mehr Aufwand bei der Reinigung. SIBIR selbst bietet keine Gaskochfelder an, berät jedoch gerne zu alternativen Lösungen.

SIBIR führt eine breite Auswahl an modernen Kochfeldern – vom klassischen Ceranmodell bis zum innovativen Induktionskochfeld mit PowerPlus-Funktion. Autarke Toptronic-Geräte bieten maximalen Bedienkomfort direkt auf der Glaskeramikplatte, während CookTop-Varianten über den Einbauherd gesteuert werden und mit Zusatzfeatures wie Warmhaltezone oder Restwärmeanzeige punkten. Wer häufig mit unterschiedlich grossen Pfannen kocht, findet mit MaxiFlex-Zonen die perfekte Lösung: Diese erkennen dank moderner Sensorik die Grösse des Kochgeschirrs und passen die Hitze automatisch an.

Auch in Sachen Langlebigkeit und Design weiss SIBIR zu überzeugen. Die hochwertige OptiGlass-Beschichtung schützt die Kochfelder vor Kratzern und intensiver Beanspruchung – und bringt mit Spiegelglas-Effekt stilvolle Eleganz in jede Küche.

Beim Einbau eines Kochfelds gibt es ebenfalls einiges zu beachten. Der Ausschnitt in der Arbeitsplatte muss exakt vermessen werden, inklusive Eckenradius. Wichtig ist ausserdem ein passender Stromanschluss – in der Schweiz meist 400V. Gerade bei Induktionsfeldern ist zudem für ausreichende Luftzirkulation unter dem Gerät zu sorgen, vor allem wenn darunter ein Backofen eingebaut ist. Die SIBIR-Techniker kennen alle Details und installieren fachgerecht und effizient.

Auch gesundheitliche Fragen rund um das Induktionsprinzip sind ein Thema. Für die meisten Menschen sind Induktionskochfelder unbedenklich. Personen mit Herzschrittmachern oder medizinischen Implantaten sollten jedoch vor dem Einbau ärztlichen Rat einholen. Wer sich noch unsicher ist, findet bei SIBIR individuelle Beratung. Ob intuitives Bedienkonzept, maximale Energieeffizienz, modernes Design oder spezielle Funktionen – SIBIR bietet für jeden Kochtyp und jede Küchensituation das passende Modell. Wer gerne schnell und präzise kocht, wird ein leistungsstarkes Induktionskochfeld mit flexiblen Zonen schätzen. Wer eher klassisch unterwegs ist, findet im robusten Cerankochfeld eine zuverlässige Lösung.

Fazit: Ein modernes Kochfeld ist Arbeitsplatz, Technikwunder, Designobjekt und Ausdruck der eigenen Kochphilosophie. Wer sich für ein SIBIR-Kochfeld entscheidet, bringt Präzision, Funktionalität und Stil in die Küche. Tag für Tag.

SIBIR WA 90025

Die leistungsstarke Waschmaschine SIBIR WA 90025 ist endlich ab Lager verfügbar. Für bis zu neun Kilogramm Wäsche: mit praktischer Teilbeladungserkennung und TopEnergieeffizienz Klasse A. Das spart Strom und Kosten. Erhältlich zum beeindruckenden Preis-Leistungs-Verhältnis von CHF 715.

Gorenje GO66E PIZZA350C

Die Auszeichnung bestätigt, was Mitarbeitende seit Langem spüren: Bei SIBIR zählen Wertschätzung, Teamgeist und Entwicklungsmöglichkeiten genauso wie Leistung. Das Schweizer Traditionsunternehmen trägt nun offiziell das Gütesiegel Great Place to Work™ – ein sichtbares Zeichen für eine Unternehmenskultur, die Menschen in den Mittelpunkt stellt.

Italianità auch nach den Ferien! Der Gorenje Backofen GO66E PIZZA350C gibt italienisches Flair für zuhause: knusprige Pizza in nur dreieinhalb Minuten. Das Gerät verfügt über die innovativen Sonderfunktionen PizzaPlus, ExtraSteam und AirFry sowie eine komfortable PyrolyseSelbstreinigung. Energieeffizienzklasse A+ macht es leistungsstark und sparsam zum Aktionspreis von CHF 855.

SIBIR Oldtimer OTN 32010

Ein echtes Style-Upgrade für Ihr zu Hause ist der kultige Oldtimer-Kühlschrank in Schwarz oder Champagner mit 204 Liter Kühlteil plus Gefrierteil mit drei NoFrost-Tiefgefrierschubladen. Das Gerät verfügt über eine komfortable elektronische Steuerung, Retro-Design, das auf moderne Technik trifft und das zum Aktionspreis von CHF 490.

Auszeichnung SIBIR wurde als Great Place to Work™ zertifiziert PROMOTION

Küchenklassiker ÖPFELCHÜECHLI

EINE HOMMAGE AN DEN APFEL VON SIMONE LEITNER

Kaum eine Frucht trägt so viele Geschichten in sich wie der Apfel. Er ist Sündenfall und Freiheitszeichen, Versuchung und Erkenntnis. Eva, Tell, Newton – drei Namen, drei Mythen, ein Apfel. Zwischen Religion, Politik und Wissenschaft hat er sich leise, aber wirkungsvoll in die Weltgeschichte gebissen.

Im Alltag dagegen gibt er sich eher bescheiden. Kein tropischer Paradiesvogel, kein gehyptes Superfood mit Chiasamen-Attitüde.

Vielmehr passt er in jede Jackentasche, ist Pausenfüller, Wanderproviant, Zvieri-Klassiker. Der Apfel ist die demokratischste aller Früchte: Er schmeckt Kindern wie Grosseltern, Reich wie Arm – und er bleibt dabei völlig unprätentiös. Heimatlich, ohne provinziell zu sein. Vielleicht liegt genau darin sein Zauber. Während die Mango fürs Fernweh steht und die Avocado fürs Instagram-Futter, ist der Apfel schlicht fürs Leben da.

Er kann verführen, mahnen, trösten. Er ist Mythos, Vitaminbombe und manchmal sogar Zankapfel. Er ist kein Trend, sondern ein Lebensfaden, der seit Jahrhunderten nicht reisst. Und wenn er dann als Apfelküchlein aus dem Öl steigt – knusprig, goldbraun, duftend –, dann wird er zum kulinarischen Trommel wirbel. Ein Biss, und schon stehen Herbst, Kilbi und Grossmutters Küche gleichzeitig im Raum. Da wird die Welt klein und gross zugleich: Handfest und poetisch, bodenständig und doch himmlisch.

Vielleicht ist das sein leiser Twist: Während andere Früchte wie Sternschnuppen

am Food-Himmel verglühen, bleibt der Apfel. Nicht, weil er laut ist, sondern weil er uns längst im Kern berührt.

Zutaten

für ca. 4 Personen, 2–15 Küchlein

3 grosse Äpfel (Boskoop, Gala oder Br)

150 g Mehl

1 TL Backpulver

1 Prise Salz

2 EL Zucker

1 Pck Vanillezucker oder etwas Vanillemark

2 Eigelb

2 dl Milch

2 Eiweiss

1 Schuss Apfelsaft oder Mineralwasser (für extra Leichtigkeit) etwas Zimt (nach Belieben) Puderzucker zum Bestäuben Frittieröl (Rapsöl oder Sonnenblumenöl)

Zubereitung

Für die Apfelküchlein werden zuerst die Äpfel vorbereitet: geschält, vom Kerngehäuse befreit und in etwa fingerdicke Ringe geschnitten. Ein Spritzer Zitronensaft verhindert, dass sie nachdunkeln. Dann entsteht der Teig: Mehl, Backpulver, eine Prise Salz, Zucker und Vanille vermischen, Eigelb und Milch hinzugeben, bis eine glatte Masse entsteht. Wer es besonders luftig mag, rührt einen Schuss Mineralwasser oder Apfelsaft ein. Das steif geschlagene Eiweiss wird zuletzt untergehoben. In einer Pfanne oder Fritteuse Öl auf etwa 170 Grad erhitzen. Nun werden die Apfelringe einzeln in den Teig getaucht und ausgebacken. Warm servieren, mit Zimt und Zucker oder Puderzucker

Reisetipp 48H STUTTGART

Stuttgart, eine Stadt, die mehr zu bieten hat, als man auf den ersten Blick denkt: Eine Mischung aus schwäbischer Bodenständigkeit und internationaler Avantgarde. Vielleicht hat die Stadt gar ein unterschätztes Image. Und genau das macht sie so reizvoll für einen 48-Stunden-Trip.

Tag 1

Stuttgart beginnt im Takt der Kultur. Wer morgens durch die Stadt flaniert, landet fast zwangsläufig in der Staatsgalerie. Ein architektonisches Mosaik aus klassischem Bau und postmoderner Farbkraft von James Stirling, das schon von aussen wie ein Versprechen wirkt. Innen hängen Meisterwerke von Dürer bis Picasso, von Beuys bis Klee – Kunstgeschichte im Dialog mit Avantgarde. Gleich um die Ecke thront die Oper, eine der bedeutendsten Bühnen Europas, wo Ballett und Gesang Weltniveau erreichen.

Stuttgart wäre nicht Stuttgart ohne seine automobile DNA. Das Mercedes-BenzMuseum erzählt nicht nur die Geschichte

eines Konzerns, sondern auch die einer Epoche voller Geschwindigkeit, Glanz und Ingenieurskunst. Hier glänzen Silberpfeile neben Dienstwagen, der Mythos Formel 1 neben der Alltagstauglichkeit eines alten Strich-Acht. Porsche setzt dagegen auf pure Sportlichkeit: ein Tempel des Designs, glänzend wie ein frisch polierter Karosserietraum. Und wer nach so viel PS wieder auf menschliche Dimensionen zurückschalten möchte, findet im Bohnenviertel Kontrastprogramm: kleine Weinbars, enge Gassen, schwäbische Küche mit Maultaschen, Spätzle und Linsen – bodenständig und doch neu interpretiert.

Tag 2

Der zweite Tag beginnt im Grünen –und das mitten in der Stadt. Stuttgart ist eine der wenigen Metropolen, die von Weinbergen umarmt wird. Zwischen Reben spaziert man mit Blick auf die Dächer und das Neckartal, als wäre man in einem Amphitheater, das Natur und Stadt zugleich spielt. Ein Glas Trollinger

oder Lemberger in der Hand macht das Panorama vollkommen. Wer es authentisch mag, kehrt in eine der urigen Besenwirtschaften ein. Familienbetriebe, die nur für kurze Zeit ihre Türen öffnen, um eigenen Wein, Zwiebelkuchen und Geschichten auszuschenken. Schwäbisches Lebensgefühl pur.

Zurück im Zentrum lockt die Markthalle: Jugendstilarchitektur als Bühne für Düfte von Gewürzen, Käsen, Oliven und schwäbischen Klassikern. Zwischen den Ständen verschmelzen Kehrwoche und Dolce Vita, schwäbische Sparsamkeit und mediterrane Lust. Am Nachmittag lohnt ein Abstecher in die Wilhelma, den zoologisch-botanischen Garten, wo maurische Architektur und Pflanzenpracht an Andalusien erinnern – ein weiterer Beweis, dass Stuttgart immer mehr Gesichter zeigt, als man erwartet.

www.mb-museum.com www.stuttgart-tourist.de

Der monumentale Schlossplatz in Stuttgart (oben links), Weinberg mit Blick auf die Stadt (oben) und das Mercedes-Benz Museum.

linkedin.com/company/sibirgroup

instagram.com/sibirgroup

facebook.com/SIBIRGroupAG

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.