Ab Seite 28: Karriereberatung und Stellenmarkt für technische Fach- und Führungskräfte
T E C H N I K W I RT S C H A F T G E S E L L S C H A F T 15. Januar 2016 · Nr. 1/2
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Die nächste Ausgabe erscheint am 29. 1. 2016
Einzelpreis 3,00 Euro
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Videoüberwachung ist kein Allheilmittel
Karrieretelefon
VDI nachrichten, Düsseldorf, 15. 1. 16, rb
Personalexperten geben Tipps VDI nachrichten, Düsseldorf, 15. 1. 16, ps
Bei unserer telefonischen Karriereberatung stehen Ihnen Astrid Steinkötter, Personalreferentin M Plan, und Thomas Sundermann, Personalleiter Carcoustics, Rede und Antwort. ps
Donnerstag, 21. 1. 16, 14 Uhr bis 18 Uhr 0211 17600-401 Astrid Steinkötter 0211 17600-402 Thomas Sundermann
Technik & Gesellschaft
ten in der Silvesternacht in Deutschland fordern Politiker und Bürger mehr Videoüberwachung, wie sie in anderen europäischen Großstädten (Foto: London) zum Alltag gehört. Doch ihre Wirkung ist umstritten. Thomas Feltes von der Ruhr-Universität Bochum warnt: „Videoüberwachung ist nur so gut wie die Person, die in Echtzeit die Monitore beobachtet und Maßnahmen einleiten kann.“ Von intelligenter Überwachung mit Mustererkennungssoftware sind die Systeme noch weit entfernt. „Tanzen und eine Schlägerei könnten ähnlich aussehen“, weiß Sicherheitsexperte Nils Zurawski. rb -Seite 10
Abschied vom Absolutismus Management: Sauber, leise, komplett vernetzt – so stellen sich Forscher die Fabrik der Zukunft vor. Doch nicht nur die Werkshallen werden sich verändern. Auch die Führungskultur muss vielerorts angepasst werden. Zum neuen Leitbild wird der wohlinformierte, mündige Mitarbeiter. VDI nachrichten, Düsseldorf, 15. 1. 16, ciu
Steinkohle – vorletzte Ruhrpott-Zeche schließt -Seite 6
EU verspielt die Chance für mehr Recycling -Seite 7
Technik & Wirtschaft
Keine Langeweile auf dem Smartphone-Markt -Seiten 12 und 13
Big Data unterstützt das Team im Operationssaal -Seite 21
Technik & Finanzen
Industrie 4.0 – Manfred Wittenstein kann den Begriff kaum noch hören. Durch inflationären Gebrauch sei er zur „Plakette für manchen Unfug“ geworden, verdeutlichte er gegenüber den VDI nachrichten. Der Maschinenbau-Unternehmer fürchtet, dass die Debatte hierzulande Schlagseite hat. Es werde viel über neue Geschäftsmodelle, Fertigungstechnologien, Rechtsfragen und Datensicherheit diskutiert. Zu kurz kommen seiner Meinung nach zwei Fragen, die für den Erfolg der intelligenten Fabrik entscheidend sein könnten: Welchen Herausforderungen sieht sich das obere Management gegenüber? Wie geht es damit um? Immer häufiger müssten Führungskräfte außerhalb von hierarchischen Systemen für Ziele, Ori-
entierung und Konsequenz sorgen, konstatiert Wittenstein. „Zunehmende Geschwindigkeit und Vernetzung, die Gleichzeitigkeit und Interdependenzen von Ereignissen, unternehmensübergreifende Kooperationen und vieles mehr sorgen für zusätzliche Dynamik und Komplexität.“ Die Zeit des absolutistischen Managers ist für ihn abgelaufen: „Klassische Führung über hierarchische Mechanismen funktioniert in Zeiten von Industrie 4.0 immer weniger.“ Intelligenten Wertschöpfungsnetzwerken, die sich je nach Aufgabe immer wieder neu konfigurieren, gehörten die Zukunft. Diese aber stellten „enorme Anforderungen an die Kommunikation im Unternehmen“. Wittenstein hat in seinem Unternehmen dazu Kommunikationsforen eingerichtet, bei denen
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Überwachung: Nach den Gewaltta-
„Klassische Führung funktioniert bei Industrie 4.0 immer weniger.“ Manfred Wittenstein, Chef der Wittenstein AG der Vorstand regelmäßig allen Mitarbeitern in kleineren Gruppen Rede und Antwort steht. Das ist Wasser auf die Mühlen von Sabine Pfeiffer. Die Professorin an der Uni Hohenheim hat in einer Studie festgestellt, dass die Belegschaft in den Fabriken fit ist und keine Angst vor Industrie 4.0 haben muss. Es hapere eher bei den Führungskräften. Die seien
Geldprofi Gottfried Heller: In Europa geht es aufwärts -Seite 24
Management & Karriere
Special Bauindustrie: Bedarf übersteigt Angebot -Seiten 28 und 29
Technik & Kultur: Kunst trifft auf die Digitalisierung -Seiten 38 und 39
Aus dem VDI -Seite 40
Börsenspiel: Mitmachen und gewinnen!
Mobile Maschinen oft sauberer als moderne Pkw
VDI nachrichten, Düsseldorf, 15. 1. 16, cb
VDI nachrichten, Düsseldorf, 15. 1. 16, pek
Ingenieurfonds: Alle Zähler stehen wieder auf null, unser Börsenspiel geht in die neue Runde. Wer bis 30. Juni den besten Aktienriecher beweist und die höchste Rendite erzielt, gewinnt ein MacBook. Doch an den Börsen bläst gerade mächtiger Gegenwind. Dass die Ingenieure auch bei stürmischen Zeiten einen küh-
Emissionen: Das Vorurteil scheint tief verwurzelt: Land- und Baumaschinen verschmutzen die Luft stärker als moderne Pkw. „Das hat mit der Realität leider wenig zu tun“, widerspricht Marcus Geimer, Leiter des Lehrstuhls für Mobile Arbeitsmaschinen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Das Problem sei, dass die
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len Kopf bewahren und die richtige Aktienstrategie parat haben, gilt es jetzt zu beweisen. Außerdem wird unter allen Mitspielern ein Tablet-PC verlost. cb -Seite 25
schlecht vorbereitet, die Führungskultur in Deutschland hinke hinterher. Was alle lernen müssten, sei, mit großen Datenmengen umzugehen. Man dürfe sich keine Illusionen machen, die Digitalisierung solle im Kern menschliche Arbeit ersetzen. Den viel beschworenen Satz „Der Mensch steht im Mittelpunkt“ könne sie so nicht sehen. Umso wichtiger sei es, jetzt die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. „Das ist nur zu erreichen, wenn es auch durchgesetzt und zum Teil erkämpft wird“, sagt Pfeiffer. Um dem Mittelstand den digitalen Wandel zu erleichtern, hat das Forschungsministerium ein Förderprogramm erstellt, das am Mittwoch vorgestellt wurde. Kleine und mittlere Unternehmen sollen mit dieser Hilfe z. B. ihre Arbeitsorganisation auf den neuesten Stand bringen können. Die Veränderung des Arbeitsumfelds wird auch auf der VDI-Tagung „Industrie 4.0“ am 27. und 28. Januar in Düsseldorf ein Thema sein. cer/ps/ws n Seiten 2, 3, 8 und 16 bis 18
Emissionen für Pkw auf eine Strecke bezogen sind (g/km), wobei die der Land- und Baumaschinen in g/kWh gemessen werden – ein Bagger im Einsatz fährt eben keine Strecken. Es hapert an der Vergleichbarkeit. Dieses Manko hat eine aktuelle Studie des KIT beseitigt und widerlegt das lang gehegte Vorurteil mit Zahlen, Daten und Fakten. pek SSeite 19