Winter 2010 Mörfelden

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MEDIZIN HEUTE

FLASH-CT: Hochgradige Engstelle am Seitenwandast des Herzens.

Der 256 Schichten-Flash-Computertomograph

Cardiodiagnostik Darmstadt am Alicehospital Flash-Computertomograph - schonende Alternative zur Herzkatheteruntersuchung In der Cardiodiagnostik Praxis am AliceHospital in Darmstadt steht ein 256 Schichten-FlashComputertomograph, der vielfach die Herzkatheteruntersuchung ersetzen kann. (fo) Wem es beim Treppen steigen den Brustkorb zerreißt, der wird nicht zögern, einen Kardiologen aufzusuchen. Aber auch ein Ziepen oder Zwicken in der Brust können Vorwarnungen eines Herzinfarktes sein. Und manchmal fehlen alle Vorboten. Wenn es um das Herzinfarktrisiko geht, so sind wir zuallererst selbst aufgerufen: Die Zigaretten müssen weggeworfen, der Speiseplan reformiert werden und die Laufschuhe sollten angezogen werden. Aber gleich stellt sich die Frage: Habe ich genügend Kondition? Macht mein Herz das mit, oder sind meine Adern schon verkalkt? Muss ich Medikamente nehmen? Hier sollte ein Kardiologe konsultiert werden, der über den Zustand der Herzkranzgefäße Auskunft gibt. Die Antwort ist oft schwieriger als erwartet. Meist lassen sich weder im EKG noch im Ultraschall des Herzens die 2 bis 4 mm dünnen Adern genau darstellen. Bei der klassischen Methode, die Herzkranzgefäße im Detail einsehbar zu machen, müsste eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt werden. Ein kleiner Eingriff, bei dem von der Leiste aus ein dünner Katheter zum Herzen vorgeschoben und über diesen Kontrast-

mittel eingespritzt wird. Damit können die Herzkranzgefäße im Röntgenfilm sichtbar gemacht werden. Das Risiko ist zwar niedrig, aber bei einem von zehntausend Fällen kann es doch zu Komplikationen kommen. Häufig muss der Patient für einen Tag im Krankenhaus bleiben. Ausserdem müssen vor einer Herzkatheter-Untersuchung einige Voruntersuchungen durchgeführt werden. Dazu gehören: EKG, Belastungs-EKG, eventuell ein Myokard-Szintigramm, Blutuntersuchung mit Bestimmung von Blutbild, Nierenwerten, Blutgerinnungswerten und Schilddrüsenwerten, Röntgenbild der Lunge und des Herzens. Eine SchilddrüsenÜberfunktion muss ausgeschlossen werden, da diese durch die Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln verschlimmert wird. Auch die Frage, ob eine Kontrastmittelallergie oder Allergie auf Betäubungsmittel besteht, muss im Vorfeld geklärt werden. Das Kontrastmittel wird überwiegend über die Nieren ausgeschieden, weshalb die Nieren ausreichend funktionieren müssen. Dialysepflichtige Menschen werden daher nach der Untersuchung immer dialysiert. Am Tag der Untersuchung darf der Patient nichts essen. Medikamente werden meist mit einem Schluck Wasser eingenommen. Bei Diabetikern wird je nach Diabetes-Typ und Behandlung individuell über die Insulindosis und / oder Tablettendosis entschieden.

Seit neuestem gibt es hierfür eine schonende Alternative die Computertomografie des Herzens (Cardio-CT). Die CT, 1972 eingeführt, ist eine seit vielen Jahren bewährte Röntgen-Methode für die Bildgebung von Kopf und Bauchorganen. Aber das Herz mit seinen schnellen Bewegungen konnte bislang nicht scharf abgebildet werden. Erst in den letzten Jahren sind technische Fortschritte gelungen, die dies möglich machen. Und mit der allerneuesten 256 SchichtenFLASH-Technik (Fa. Siemens), bei der 2 Röntgenröhren gleichzeitig in einem CT arbeiten, gelingen die Bilder sogar mit extrem geringer Strahlendosis (1-2 MilliSievert). Genau so viel natürlicher Strahlung ist man bei zwei USA-Flügen ausgesetzt. Ältere Cardio-CT-Geräte, sogenannte 64- oder 128-Zeiler, brauchen bis zur zehnfachen Dosis, und dies bei schlechterer Bildqualität. Ein solches FLASH steht in der Cardiodiagnistik-Praxis am AliceHospital. Mit diesem CT wurde auch ein innovatives fachübergreifendes Behandlungskonzept umgesetzt. Eine enge Kooperation von Radiologen und Kardiologen. Die Fachärzte der am Alice-Hospital angesiedelten radiologischen und kardiologischen Praxis (Radiologie Darmstadt; Kardiologisches Zentrum Darmstadt) haben hierzu die „CardiodiagnostikDarmstadt“ gegründet, eine eigenständige Privatpraxis. Jeweils zwei Fachärzte untersuchen jeden Patienten ge-

meinsam. Der Radiologe ist schwerpunktmäßig für eine optimale Bildqualität bei niedriger Strahlendosis zuständig. Der Kardiologe mit langjähriger Kathetererfahrung erläutert dem Patienten die Konsequenzen aus dem Befund und gibt ihm Ratschläge für die weitere Behandlung mit. Gemeinsam beraten die Fachärzte schon vor der Untersuchung, ob ein Cardio-CT sinnvoll ist oder ob man andere diagnostische Wege gehen sollte. Denn: Nicht bei allen Patienten ist ein Cardio-CT möglich. Im Einzelfall lautet der Rat auch, direkt eine Herzkatheteruntersuchung durchzuführen. Denn Reparaturmaßnahmen an den Herzkranz-

gefäßen, sog. Dilatationen und Stent-Implantationen, sind nur im Herzkatheterlabor möglich. Wenn man bedenkt, dass von den knapp 900 000 Herzkatheteruntersuchungen, die pro Jahr in Deutschland durchgeführt werden, die Mehrzahl rein diagnostischen Zwecken dienen, so könnte man bei flächendeckender Anwendung der Cardio-CT-Technik wahrscheinlich zweihundert- bis dreihunderttausend Herzkatheter jährlich einsparen. Und wie hoch sind die Kosten eines Flash-CT-Scans? Rund 600 bis 700 Euro, die von gesetzlichen Kassen bislang leider nur in begründeten Einzelfällen übernommen werden.

Cardiodiagnostik Darmstadt Leitender Radiologe: Priv. Doz. Dr. med. Oliver Mohrs Leitender Kardiologe: Dr. med. Matthias Zander Am Alice Hospital Dieburger Straße 29-31 64287 Darmstadt Telefon: 06151-4 02 47 09 Fax: 06151-13 94 30 www.cardiodiagnostik-darmstadt.de Email: info@cardiodiagnostik-darmstadt.de


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