Semper Magazin No. 3 13/14

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Semper!

»Guntram«

Auf der Suche nach Raritäten Mit der konzertanten Premiere von Strauss’ »Guntram« steht ab 23. Februar 2014 eine echte Opernrarität auf dem Spielplan der Semperoper. Die Kulturmanagerin und Opernliebhaberin Medi Gasteiner ist immer auf der Suche nach Entdeckungen.

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Jörg Rieker, Interview

Sie reisen als passionierter Opernfan rund um den Globus. Was waren bislang die fernsten Ziele und schönsten Entdeckungen? Von Muscat/Oman bis Oslo, von New York bis Lviv/ Lemberg (Ukraine) – schöne Entdeckungen gibt es ständig, auch in Frankfurt und Umgebung, etwa in Gießen, wo ich »Lo schiavo« und »Fosca« von Antônio Carlos Gomes sehen konnte. Wie organisieren Sie sich? Führen Sie Buch über Ihre Trouvaillen? Seit meiner Wiener Stehplatz-Zeit führe ich eine »Hakerl-Liste«: Jede Oper zählt eigentlich nur in szenischer Aufführung und nur einmal, bei »Guntram« würde ich aber eine Ausnahme machen. Ich bin bei gut 400 verschiedenen Opern angelangt, die ich auf etwa 50 verschiedenen Bühnen erleben konnte. Das regelmäßig gespielte Repertoire ist recht überschaubar. Welche Ihrer Entdeckungen hätten es verdient, Eingang ins Repertoire zu finden? Ich habe letzte Saison zwei Opern von Mieczysław Weinberg in eindrucksvollsten Aufführungen erlebt: »Die Passagierin« in Karlsruhe und »Der Idiot« in Mannheim – wunderbare Musik! Und die vielen zeitgenössischen Opern, die einmal aufgeführt werden und wieder verschwinden … Immerhin haben Komponisten wie Henze, Rihm, Reimann, Glanert schöne Erfolge. Sehr gespannt bin ich auf die Uraufführung einer neuen Oper von Marc-André Dalbavie bei den Salzburger Festspielen 2014, nachdem ich »Gesualdo« 2010 in Zürich gehört habe. In Dresden feiern wir 2014 Strauss’ 150. Geburtstag – neun seiner fünfzehn Opern wurden hier uraufgeführt. Für eine Sammlerin wie Sie sind »Guntram« und »Feuersnot« sicher Pflichttermine? Tatsächlich habe ich bisher nur zwölf Opern von Strauss gesehen, und die beiden fehlen noch auf meiner »Hakerl-Liste« – eine tolle Gelegenheit, das schönste Opernhaus in Deutschland wieder zu besuchen!

Richard Strauss

GUNTRAM Konzertante Aufführung in deutscher Sprache Die gebürtige Salzburgerin Medi Gasteiner arbeitete bei Orfeo, Philips Classics, Sony Classical und Berlin Classics und führte anschließend eine eigene PR-Agentur. Sie war Orchestermanagerin des hr-Sinfonieorchesters und Musikredakteurin beim Hessischen Rundfunk mit Schwerpunkt Oper. Neben einer regen Vortragstätigkeit plant sie auch Opernreisen mit kulturellem Rahmenprogramm. Das Bild zeigt Medi Gasteiner bei einem ihrer letzten Besuche in der Semperoper mit dem Jubilar Richard Strauss.

23. Februar 2014 28. Februar & 2. März 2014

Premiere

Vorstellungen

Karten ab 11,50 Euro


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