Sie bitten zum Tanz Neues Team: Die Ballettmeister*innen des Semperoper Ballett stellen sich vor
Marcelo Gomes verließ mit 13 Jahren seine Heimat Brasilien, um in den USA Tanz zu studieren, und wurde während seiner Zeit am American Ballet einer der prägendsten Tänzer seiner Generation. Dem klassischen Repertoire eng verbunden, sind es im Laufe seiner Karriere aber auch zunehmend die zeitgenössischen Bewegungssprachen, die ihn interessieren. »Man hat Lust, zu experimentieren und stellt fest, wie sich in der technischen, aber auch geistigen Entwicklung klassisches und zeitgenössisches Repertoire gegenseitig bereichern. Die Strenge und Struktur des Klassischen bilden die Basis, auf der man im zeitgenössischen Tanz beginnt, die Beschaffenheit und Ausführung einer Bewegung zu befragen.« Bereits seit zehn Jahren unterrichtet Gomes. »Das Wichtigste für einen Tänzer ist, immer aufgeschlossen zu sein für alles Neue, den Drang zu haben, sich stetig weiterzuentwickeln. Durch meine Erfahrungen als Tänzer und die Beobachtungen, die ich im Training mache, habe ich die Fähigkeit gewonnen, mich nun von der anderen Seite den Tänzer*innen zuzuwenden und sie zu unterstützen.«
CARMEN PIQUERAS Die spanische Ballettmeisterin Carmen Piqueras war eine der Tänzerinnen, die direkt von Aaron S. Watkin eingeladen worden waren, 2006 mit ihm an die Semperoper Dresden zu kommen. Seit 2016 trainiert und coached sie als Ballettmeisterin hauptsächlich die Gruppentänzer*innen und studiert mit ihnen die verschiedenen Choreografien ein – »eine große Herausforderung bei unserem großen, so vielseitigen Repertoire! Unsere Tänzer*innen sind alle sehr individuelle Persönlichkeiten, die in einer Gruppenchoreografie zusammengebracht werden müssen.« Der Perspektivwechsel von der Tänzerin zur Ballettmeisterin hat ihr neue Wege der Vermittlung von Bewegung eröffnet. »Ich bringe den Tänzer*innen Methoden bei, sich verschiedene Bewegungssprachen und -stile anzueignen durch den Körper, das Denken und ihre Emotionen. Und das beginnt mit einem guten Training für Fitness, Form und Technik. Natürlich ist auch der persönliche Kontakt sehr wichtig, Vertrauen ist die Basis für gemeinsames Tanzen. Wenn jede*r sein/ihr Bestes geben kann, hilft das allen und spiegelt sich im hohen Niveau unserer Stücke wider.«
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Juliane Schunke, Autorin
Semperoper Ballett
MARCELO GOMES