Praxisbericht | Panatom

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Pa n a to Manuel Bug 5. Semester

Kommunikationsdesign

Eindr端cke, Erfahrungen, Gedanken und Reflexion

aus sechs Monaten Praktikum bei Panatom in Berlin

Praxis足 bericht



Pa n a to


I n h a _ lt

Prolog

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Panatom 6 Einblick 10


Projekte 14

kulturweit

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super cetera

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Gedankenstriche

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Berlinale

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IBA Th端ringen

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Sch端lerkalender

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Sonstiges

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Reflexion

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P  r _ o log Das Praktikum fand im Rahmen des Kom­ munikations­design-Studiums an der FH Würzburg statt, dessen fünftes Semester als Praxissemester vorgesehen ist. Schon vor meiner Recherche nach ­einer geeigneten Praktikumssstelle hatte ich recht genaue Vorstellungen von der Größe und des Aufgabengebietes, in dem ich gerne praktische Erfahrungen sam­ meln wollte. Ich suchte speziell nach ­Designagenturen und -büros, die ihren


Prolog

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Arbeitsschwerpunkt im Kulturbereich ha­ ben. Außerdem war es mein Wunsch in einem kleineren Büro zu arbeiten, in der Hoffnung, dort selbstständiger und eigen­ verantwortlicher handeln zu können. Ich beschränkte meine Suche desweiteren hauptsächlich auf Großstädte, um auch außerhalb des Praktikums neue Perspekti­ ven zu entdecken. Schließlich hatte ich mit Panatom eine Agentur in Berlin gefunden, die genau meinen Vorstellungen entsprach und die ich gleichzeitig mit meinem Portfolio überzeugen konnte. Von September 2015 bis Februar 2016 habe ich dort als Prak­ tikant den Agenturalltag erlebt und neue, wertvolle Erfahrungen gesammelt. Würzburg – Berlin ~ 500 km


P  a n a _ to m Panatom wurde im Jahr 1999 in Stuttgart von Tom Roscher und Jule Hass gegründet. Mittlerweile hat die Agentur ihren Haupt­ sitz in Berlin Mitte und kümmert sich dort um strategische Beratung, Konzeption, Kreation und Umsetzung von Gestaltungs­ projekten und Ausstellungen.


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Panatom

Der inhaltliche Schwerpunkt liegt dabei häufig im Kulturbereich, was Kunden wie UNESCO, IBA Thüringen, Bundesstiftung Baukultur oder das Kleist Museum zeigen. Doch auch in anderen Feldern konzipiert und gestaltet Panatom, zum Beispiel für das Ostseebad Prerow oder die Berlinale. Durch dieses Portfolio strahlt Panatom eine Haltung und Konsequenz aus, die sich auch in der Arbeits­weise innerhalb der Agentur wiederspiegelt.

Panatom-Team © hiepler, brunier

Der Gestaltungsansatz ist immer primär konzeptionell, jede Form oder Linie innerhalb des Design hat eine Berechtigung. Beliebigkeit und Verzierung haben im Arbeitsprozess hingegen nichts verloren. Am ehesten lässt sich diese Arbeitsweise wohl durch den bekannten Leitsatz »form follows function« beschreiben.


Arbeitspl채tze

Grundriss des Eingangsbereichs


Panatom

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Die Hierarchien innerhalb der Agentur sind flach aber klar verteilt. ­Die Architektin Jule Hass überblickt als Geschäftsführerin alle Projekte, kümmert sich um die Kundenakquise und gibt Impulse, besonders ­während der Konzeptionsphase. Hinzu kommen Philipp Hartung und Anna Neumann, die für die Betreuung, Konzeption und Gestaltung einzelner Projekte zuständig sind. Ein weiterer fester Bestandteil des Panatom-Teams ist Patrick van der Puye, der als Programmierer für den Großteil der Web-Umsetzung der Entwürfe verantwortlich ist. In den Bereichen Gestaltung, Illustration und Programmierung kooperiert Panatom außerdem mit einer Vielzahl freier Mitarbeiter, die je nach Auftragslage vor Ort beschäftigt werden. Komplettiert wird das Team von meist zwei Praktikanten, die während ihres Designstudiums Praxis­ erfahrung sammeln. Aufgrund der Fluktuation innerhalb der Agentur und den verschiedenen Fähigkeiten und Fachgebieten der Mitarbeiter, kann Panatom in den unterschiedlichsten Bereichen tätig sein. Von Editorial und Corporate Design über Webdesign und App-Entwicklung bis hin zu Ausstellungsgestaltung und Leitsystemen gehört alles zu den Arbeitsgebieten der Agentur. Auch Kommunikationsstrategien und Beratung sowie Presseund Öffentlichkeitsarbeit übernimmt Panatom bei Bedarf. In diesem breiten Feld gibt es natürlich eine hohe Anzahl verschiedener Aufgaben und Herausforderungen für die Mitarbeiter, wodurch sich der Arbeits­ alltag sehr abwechslungsreich gestaltet. Auch außerhalb des Agenturbetriebs ist Panatom kulturell aktiv. Innerhalb der Büroräumlichkeiten befindet sich die nicht kommerziell genutzte Panatom Gallery. Hier werden nationale und internationale Künstler in Einzel- oder Konzeptausstellungen im Bereich Grafik Design unterstützt. Leider musste durch die Umgestaltung der Büroräume der Galeriebetrieb im Jahr 2016 vorerst eingestellt werden.


E  i n b l  _ ick Mein Arbeitstag bei Panatom startete ­zwischen 9 und 10 Uhr und dauerte meist 8 Stunden exklusive Mittagspause, die je nach Arbeitslage und Anzahl der Mit­ arbeiter zusammen mit den Kollegen oder allein verbracht wurde. Die Arbeits­ zeit war flexibel, nach Absprache mit dem Team bzw. dem jeweiligen Projektleiter konnte man auch mal früher gehen oder sogar ­einen Arbeitstag verschieben.


Einblick

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Im Umkehrschluss wurde gegebenenfalls auch länger als die 8 Stunden gearbeitet, wenn beispielsweise eine Präsentation für den nächsten Tag angesetzt war oder ein Entwurf noch am selben Tag zum Kunden geschickt werden musste. Zu diesen Situa­ tionen kam es aber eher selten und so erga­ ben sich sehr ausgeglichene Arbeitszeiten. Administration 10 %

Gestaltung 40 %

Recherche 10 %

Umsetzung 40 %

rbeitsverteilung während A des Praktikums


Jeden Montag Vormittag war ein Jour fixe angesetzt, um die aktuelle Auftragslage zu besprechen und Aufgaben zu verteilen. In der Praxis kam dieser Termin eher unregelmäßig zustande, stattdessen wurden die Aufgaben häufig von den Projektleitern oder Jule Hass direkt verteilt. Nach den ersten zwei Wochen der Einarbeitung, wurde ich direkt als vollwertige Arbeitskraft im Agenturalltag behandelt, die nur in seltenen Fällen typische Aufgaben eines Praktikanten wie zum Beispiel Botengänge zu erledigen hatte. Stattdessen gab es immer genügend Arbeit in den unterschiedlichsten Aufgabengebieten eines Gestalters, es wurde also nie langweilig oder eintönig. In manchen Fällen konnte ich sogar mitentscheiden, an welchem Projekt ich gerne mitarbeiten möchte um meine persönlichen Fähigkeiten zu erweitern. Abhängig von Art und Größe des Projekts konnte ich sehr selbständig arbeiten und mit einigen Kunden auch direkt den kompletten Auftrag abwickeln.


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Einblick

rbeitsbereiche während A des Praktikums

Editorial Design 25 % Corporate Design 15 % Webdesign 50 %

Sonstiges 10 %

Ich lernte bei Panatom außerdem, dass die Arbeit in einer Agentur nicht nur kreativ sein kann, sondern verschiedene administrative Pflichten ebenfalls ein Teil des Gestalter-­ Alltags sind. Kundenkontakt per E-Mail und Telefonate gehörten genauso zu meinen Aufgaben, wie der Textsatz von Magazinen oder Korrekturen von Websites. Im kreativen Bereich war besonders die Geschwindigkeit der Entwurfsphasen und das Erstellen immer neuer Gestaltungsvorschläge eine Herausforderung. Es wurde viel Wert auf verschiedene Ideen und Skizzen gelegt, besonders in den anfänglichen Entwurfsphasen eines Projekts. Mit der Zeit hatte ich mich an dieses, im Vergleich zum Studium sehr viel schnellere Tempo für das Entwickeln von Gestaltungsideen gewöhnt und konnte mich in diesem Bereich stark verbessern.


P  r o j _ ek te Während den 6 Monaten bei Panatom durfte ich an einer Vielzahl verschieden­ ster Projekte mitarbeiten. Wie bereits ­erwähnt, deckt Panatom ein breites Spek­ trum von Gestaltungsdisziplinen ab, wodurch ich Design in den unterschied­ lichsten Medien noch näher kennenlernen konnte. Neben dem Entwickeln eines Corporate Design durfte ich erste tiefer­ gehende Erfahrungen im Webdesign und dort besonders im Responsive Design


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Projekte

sammeln. Auch die Möglichkeit, den Text für ein Journal komplett selbstständig zu setzen und Designentscheidungen zu treffen, gab mir viel Selbstvertrauen in Hinblick auf Kundenkontakt und Projekt­ abwicklung. Alle Projekte an denen ich mitarbeiten durfte, wer­den auf den nach­ folgen­den Seiten im Detail beschrieben. kulturweit 16 super cetera

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Gedankenstriche 30 Berlinale 34 IBA Thüringen

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Schülerkalender 40 Sonstiges 42


k ul _ tur w eit kulturweit ist ein Projekt der Deutschen UNESCO-Kommission im Bereich der Kultur- und Bildungspolitik und wird ­gefördert durch das Auswärtige Amt. ­Jugendliche im Alter von 18 bis 26 Jahren absolvieren für sechs oder zwölf Monate einen internationalen kulturellen Freiwilli­ gendienst und werden hierbei von kultur­ weit betreut und finanziell unterstützt.


kulturweit

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erster Entwurf

www.kulturweit.de

Panatom wurde damit beauftragt, den Webauftritt sowie ein Co-Working-Portal für kulturweit neu zu konzipieren und zu gestalten. Die ­Zielgruppe für dieses Projekt sind natürlich Jugendliche, besonders im Alter zwischen 18 und 26 Jahren, aber gleichzeitig auch deren Eltern und Verwandschaft, die sich über das Programm von kulturweit informieren möchten. Die Auftragserteilung erfolgte parallel zu meinen ersten Arbeitswochen bei Panatom, somit hatte ich die Möglichkeit dieses Projekt von Anfang an mitzubetreuen. Ich war von der Konzeption über alle Entwurfsphasen bis hin zur finalen Website am Prozess beteiligt. Zuvor hatte ich noch nicht viele Erfahrungen bei der Gestaltung von Websites gesammelt, wodurch ich bei diesem Auftrag viel Neues lernen konnte. Bei den Designprozessen wurden mir alle Freiheiten gelassen. Zwischenschritte habe ich mit dem Projektleiter Philipp oder dem zuständigen Programmierer Patrick abgestimmt und dann selbstständig weiterentwickelt. Zu Beginn sollte ich nach Websites recherchieren, die ästhetisch, funktional oder inhaltlich als Inspirationsquelle für die Gestaltung der kulturweit-Website dienen könnten. In diesem Prozess kam die Idee zu einer interaktiven Karte auf, die den Besucher spielerisch über die möglichen Destinationen des Freiwilligendienst informieren sollte.


www.kulturweit.de

www.kulturweit.de

www.kulturweit.de

www.kulturweit.de

Entwurf eines Design- und Navigationsprinzips

Dieser Gedanke war auch einer meiner Anhaltspunkte für die ersten Entwürfe, die ich nach der Recherchephase erstellte. Eine weitere Idee war das Verdichten von Informationen, sodass der Besucher einfacher und schneller auf wichtige Inhalte zugreifen kann. Die ersten Gestaltungs­ ideen sollten nur grob am Rechner anskizziert werden und dafür sehr vielfältig sein, womit ich zu Beginn Probleme hatte. Ich arbeitete zu detailliert an einem Entwurf, anstatt direkt zum nächsten überzugehen. Mit der Zeit hatte ich mich aber an diesen Arbeitsrhythmus gewöhnt und konnte schneller mit einem einzelnen Entwurf abschließen.


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kulturweit

www.kulturweit.de

www.kulturweit.de

www.kulturweit.de

weitere Gestaltungsans채tze


Nachdem die anfänglichen Gestaltungsideen intern abgestimmt wurden, arbeitete ich gemeinsam mit Philipp bestimmte Punkte in meinen Entwürfen aus und entwickelte ­außerdem neue Gestaltungsvorschläge, die später kulturweit präsentiert werden sollten. In dieser Phase lernte ich viel über die Notwendigkeit stringenter Gestaltungsmittel, um der Website ein einheitliches Bild zu geben. Außerdem muss bei der Gestaltung einer ­Website besonders auf Bedienbarkeit und interaktive Elemente geachtet werden, wodurch die Entscheidungen im Design stark beeinflusst werden.

www.kulturweit.de

Entwurf für eine Startseite www.kulturweit.de

Entwurf für eine Länderseite


kulturweit

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www.kulturweit.de

www.kulturweit.de

www.kulturweit.de

Interpretation der ausgewählten Gestaltungs­richtung


www.kulturweit.de

finaler Entwurf der Startseite www.kulturweit.de

Einteilung der Bereiche auf der Startseite

Anschließend wurden Vorschläge von Anna und mir bei kulturweit präsentiert und es wurde sich direkt auf eine Gestaltungsrichtung geeinigt. Für den nächsten Kundentermin sollten nun zwei unterschiedliche Interpretationen dieser Richtung präsentiert werden und ich durfte eine dieser Versionen entwickeln. Das bedeutete eine Startseite und mehrere Unterseiten in der gleichen Stilistik zu erstellen und detaillierte Funktionen der Website auszuarbeiten. An diesem Punkt ging es auch erstmals um das Thema Responsive Design, denn ich adaptierte die Website auch für die Ansicht auf einem Smartphone.


kulturweit

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Mit dieser Thematik sollte ich mich im letzten Schritt noch intensiver beschäftigen, denn nachdem kulturweit die endgültige Entscheidung für eine Gestaltungsvariante getroffen hatte, musste die Website für verschiedene Bildschirmgrößen und Ausgabegeräte angepasst werden. In enger Zusammenarbeit mit den späteren Programmierern des Projekts wurde festgelegt, wie sich die unterschiedlichsten Bereiche der Website in verschiedenen Bildschirmgrößen verhalten sollen. Hier kommt es besonders darauf an strikte Regeln und Reihenfolgen festzulegen, in denen Inhalte aufgelistet und in der Folge visuell präsentiert werden.

Anwendung auf mobilen Endgeräten


s u _ per c et era super cetera ist eine von den beiden ­Architektinnen Jule Hass und Anneke Holz gegründete Plattform, die ein breites Spektrum von kommunikationsstrate­ gischer Beratung über Konzeption und ­Projektkoordination bis hin zur Umsetzung verschiedenster analoger und digitaler Kommunikationsformate bietet. Der in­ haltliche Schwerpunkt liegt dabei in der medienübergreifenden Vermittlung von Themen der Baukultur.


super cetera

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Jule Hass beauftragte die Praktikanten Jonathan de Kalbermatten, Johnny Hu und mich sowie Anna Neumann mit der Entwicklung einer passen­ den Identität für super cetera. Im ersten Briefing wurden kurz die Schwerpunkte und Ziele sowie einige Stichworte zur Haltung und der möglichen Außenwirkung von super cetera zusammengefasst. Danach begannen wir damit, erste Inspirationen zu sammeln und Moodboards anzulegen, um anschließend zusammen mit Jule darüber zu diskutieren. Die Moods gingen in eine grafisch stark reduzierte Richtung mit einer von der Architektur beeinflussten Stilistik. Mit Hilfe dieser Ideen sollten wir mit der Entwicklung von ersten Logoentwürfe beginnen. Meine Entwürfe bestanden zum Großteil aus Logos und kleineren Ideen zur Umsetzung dieser in verschiedenen Medien. Anna hatte hingegen

Ausschnitt des Moodboards

begonnen, sich dem Thema nicht über ein Logo, sondern über eine gesamtheitliche Formsprache anzunähern. Wir diskutierten unsere Skizzen gemeinsam mit Jule und kamen zu dem Ergebnis, dass super cetera tatsächlich nicht zwangsläufig ein prägnantes Logo benötigt, sondern vielmehr eine grafische Identität.

erste Logoentwürfe


Im nächsten Schritt versuchte ich also, eine visuelle Sprache statt eines Logos für super cetera zu entwickeln. Ich beschäftigte mich hauptsächlich mit einer Rasterästhetik, da es thematisch für Entwurf und Konzeption steht und somit gut zum Aufgabengebiet von super cetera passt. Außerdem kann ein Raster ein visuelles Alleinstellungsmerkmal sein und so auch ohne Logo eine klare Identität schaffen.

Entwürfe in der Rasterästhetik


super cetera

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mögliche Logosystematik

Konzept für verschiedene Deckblätter


Abstraktion des Rasters


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super cetera

mögliche Anwendung für Konzept­ papier, Briefbogen und Infografik

Nachdem wieder alle Entwürfe zusammen diskutiert wurden, konnte sich Jule mit den Gestaltungsideen von Anna und mir am meisten identifizieren. Wir hatten beide mit Flächen und Rastern experimentiert, Anna etwas freier und ich systematischer. Nun sollten wir gemeinsam eine Lösung finden, die beide Herangehensweisen vereint und die Identität weiter verdichtet. Also suchten wir intensiv nach einer geeigneten Schrift und übertrugen unsere Gestaltungsrichtlinien auf ein Konzeptpapier mit Testinhalten für super cetera. Daraufhin präsentierten wir diese Layouts Jule und Anneke und es wurden letzte Entscheidungen bezüglich der Gestaltung ­getroffen. Anna kümmerte sich dann federführend um die ­Ausführung der Gestaltung auf alle benötigten Drucksachen und die Website.


G e d _ an ken st r _ ich e Das weltweit einzige Kleist-Museum ist Leben, Werk und Wirkung Heinrich von Kleists gewidmet und richtet sich an ein breites Publikum. Das seit 2011 jährlich ­erscheinende Journal des Kleist Museums heißt Gedankenstriche und soll die ­Tätig­keitsbereiche des Museums in ver­ schiedenen Rubriken wiederspiegeln und ­Forschungsergebnisse präsentieren.


Gedankenstriche

Cover des Journal Gedankenstriche 2015

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Innenseiten

Panatom hat nicht nur die Dauerausstellung »Rätsel. Kämpfe. Brüche. Die Kleist-Ausstellung« konzipiert, sondern übernimmt auch jährlich den Satz und die Gestaltung der Gedankenstriche. Ich durfte in direkter Zusammenarbeit mit Barbara Gribnitz, einer Forschungsmitarbeiterin des Kleist-Museums, diese Aufgabe für die Ausgabe 2015 übernehmen. Zunächst entwickelte ich, basierend auf den Vorgaben des bestehenden Coporate Design, Gestaltungsvarianten für den Umschlag. Außerdem muss jedes Jahr ein neues Muster für den Hintergrund der Kapitel­ einstiegsseiten gestaltet werden, weshalb ich viele verschiedene Vorschläge für ein passendes Muster entwarf. Hiervon wurden zusammen mit Jule die fünf besten ausgewählt und zur Entscheidung an das Kleist Museum geschickt.


Kapiteleinstieg mit finalem Muster

Die Inhalte des Journals erhielt ich von Barbara Gribnitz und setzte daraufhin Texte und Bilder im vorgegebenen Gestaltungsraster um. Hier war es besonders wichtig, auf exakte Typografie und die Umsetzung der Vorgaben zu achten. Es wurden dann in enger Zusammenarbeit mit Frau Gribnitz inhaltliche und gestalterische Korrekturen vorgenommen, bis schlieĂ&#x;lich das knapp 150 Seiten starke Journal in den Druck ging.

Innenseiten


Gedankenstriche

ine Auswahl der Mustervorschl채ge e f체r die Einstiegsseiten der Kapitel

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Ber _ li n ale Jedes Jahr findet während der Internatio­ nalen Filmfestspiele Berlin an zweieinhalb Festivaltagen der Berlinale Co-Production Market statt. Im Abgeordnetenhaus von Berlin treffen sich ca. 500 internationale Produzenten, Filmfinanziers und Film­ver­ leiher sowie Vertreter von Förderinstitutio­ nen, Weltvertrieben und Fernsehsender um gemeinsame Koproduktionen zu initiieren.


Berlinale

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Panatom betreut den Berlinale Co-Production Market und produziert im Zuge dessen jährlich verschiedenste Drucksachen für diese Veranstaltung. In Abstimmung mit den Mitarbeitern des Berlinale Co-Production Market war ich für die Umsetzung von zwei Publikationen verantwortlich. Der Flyer »Drama Series Day« präsentiert sieben Serien, die für eine Koproduktion auf dem Co-Production Market zur Verfügen stehen. Die Broschüre »Books at Berlinale« enthält Informationen über 11 Bücher und deren Autoren, welche für Literaturverfilmungen auf dem Co-Production Market vorgestellt werden. Ich durfte für beide Druckerzeugnisse den Satz sowie den Kundenkontakt inklusive Korrekturschleifen übernehmen. Bei diesen ­Projekten war präzises und konzentriertes Arbeiten gefragt, um ein fehlerfreies Endprodukt zu gewährleisten.

rama ­Series D Day 2016

ooks at B Berlinale 2016


I B _ A Th üringen Die Internationale Bauausstellung Thüringen entwickelt von 2012 bis 2023 innovative Antworten auf zentrale Zukunftsfragen in Thüringen. Die Ergebnisse und Erkennt­ nisse der IBA sollen in das Alltagshandeln von Politik und Verwaltung, Zivilgesell­ schaft und Unternehmen einfließen und Veränderungen bewirken.


IBA Thüringen

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Panatom gestaltet als Leitagentur alle Kommunikationsprozesse der IBA, wie zum Beispiel die IBA-Website, das IBA-Magazin sowie diverse Druckmedien, welche die Arbeit und Ziele der IBA Thüringen abbilden. Auch bei diesem Kunden durfte ich verschiedene Publikationen betreuen und gestalten.

I BA Dokumentation »IBA Forum Stadtland«

Als erstes wurde mir die Dokumentation über das »IBA Forum Stadtland« zugewiesen. Diese Broschüre wurde in Kleinstauflage produziert, um die Vorträge und Ergebnisse des Forums zu dokumentieren. Bei der Gestaltung hatte ich wenige Freiheiten, da ich mich an einem bestehenden Vorlagen-Template für Broschüren der IBA Thüringen orientieren musste. Es ging hier also hauptsächlich um den Satz der Texte, die Anordnung von Bildern und Grafiken sowie das Einpflegen von Korrekturen des Kunden. Ähnlich verhielt es sich auch beim Erstellen des »IBA Programm Stadtland Thüringen«, welches ich zusätzlich betreuen durfte. Dabei handelte es sich um ein kleines Programmpapier, das beschreibt, was die Aufgaben der IBA sind.


Zur Weihnachtszeit wurde ich gemeinsam mit Anna damit beauftragt, eine Weihnachtskarte für die ntwürfe für den WeihnachtsE gruß der IBA Thüringen

IBA Thüringen zu gestalten, die per E-Mail versendet werden sollte. Wir erhielten einige Illustrationen, um sie wahlweise in die Gestaltung der Weihnachtskarte einfließen zu lassen. Ich erstellte Entwürfe mit Hilfe dieser Illustrationen und zusätzlich noch einige grafisch abstraktere Weihnachtskarten. Außerdem hatte ich die Idee, die Weihnachtskarte als GIF­Dateien per E-Mail zu versenden und animierte ­daraufhin einige meiner Entwürfe.


IBA Thüringen

39 i nteraktives PDF-Formular

Zuletzt erstellte ich für die IBA ein ausfüllbares PDF-Formular, mit Hilfe dessen sich interessierte Kandidaten als IBA Projekt bewerben können. Dieses PDF-Dokument sollte mit Checkboxen und interaktiven Text­ feldern versehen werden, damit es von Interessenten ausgefüllt und direkt an die IBA Thüringen weitergeleitet werden konnte. Auch hier hielt ich mich bei der Gestaltung an die Corporate-Design Vorgaben der IBA Thüringen. rstellung der Funktionalitäten E des PDF-Formulars


Sch _ ül e r ka lender Der Landtag Brandenburg ist das Parlament des Landes Brandenburg und hat seinen Sitz in der Landeshauptstadt Potsdam. Jährlich veröffentlicht dieser Landtag einen Schülerkalender, der die Bereiche Freizeit und Schule miteinander verknüpft. Außerdem soll mit Hilfe des Kalenders Sekundar­ schülern der Zugang zu politischen Themen erleichtert werden.


Schülerkalender

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Panatom hat bereits für den Schülerkalender 2015/2016 die Konzeption und Gestaltung übernommen und somit sollte auch dieses Jahr an der öffentlichen Ausschreibung teilgenommen werden. Im Zuge dessen wurden Anna und ich damit beauftragt, unterschiedliche Gestaltungskonzepte für den Kalender zu entwickeln. Die Thematik für das Schuljahr 2016/2017 lautete »Zukunft in Zeiten des demographischen Wandels im Land Brandenburg«. Ich erstellte insgesamt drei Gestaltungsentwürfe, die jeweils die Titelseite, zwei Text- und zwei Kalenderseiten enthielten, um so die unterschiedlichen Seitentypen des Kalenders abzubilden. Mit Hilfe abstrakter grafischer Formen versuchte ich, die vorgegebene Thematik abzubilden und gleichzeitig die jugendliche Zielgruppe anzusprechen. Zwei meiner Entwürfe wurden im Zuge der Ausschreibung an den Landtag Brandenburg geschickt.

Kalenderseiten

Inhaltsseiten

Coverentwürfe


S o _ nst     i ges Neben den bisher genannten Projekten er­ hielt ich viele weitere Aufträge, die jedoch oftmals einen geringeren Arbeitsumfang hatten. Einen Teil dieser Projekte möchte ich kurz vorstellen, um einen besseren Überblick meines Arbeitsalltags zu geben.


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Sonstiges

Fenstergestaltung Gemeinsam mit Jonathan de Kalbermatten war ich für die Gestaltung der Außenfenster von Panatom zuständig. Im Zuge der Renovierung der Büroräume entfernten wir Teile des verschiedenfarbigen Bodenbelags und klebten ihn in einer Octopus-Form an die Außenfenster.

Octopus-Form

Teile des Bodenbelags

Comic-Typografie

Zum Jahreswechsel schnitten wir farbige Klebefolie zu einer Comic-Typografie, welche wir dann quer über die beiden Fenster klebten.


Klasing ­Weihnachtskarte Für den Kunden Klasing Innenausbau GmbH wurde mir die Aufgabe zugeteilt, die diesjährige Weihnachtskarte zu gestalten. Da die bisherigen Weihachtskarten von Klasing immer mit einer ­reduzierten Formsprache arbeiteten, sollten auch meine Entwürfe dies berücksichtigen. Mehrere meiner Gestaltungsentwürfe wurden an den Kunden weitergeleitet und innerhalb kurzer Zeit fiel die Entscheidung auf eine der Varianten, die daraufhin produziert wurde.

Entwürfe für die ­Weihnachtskarte

finale Weihnachtskarte

Prerow Website Panatom entwickelte das komplette Erscheinungsbild inklusive der Website für das Ostseebad Prerow und ist zusätzlich für die Aktualisierung und Pflege des Online-Auftritts zuständig. Mir wurde die Verantwortung für das Einpflegen sämtlicher Änderungen und Aktualisierungen auf der Website zugeteilt. Nachdem ich mich mit Typo3, dem Content Management System der Website, vertraut gemacht hatte, erhielt ich regelmäßig E-Mails des Kunden und führte die gewünschten Korrekturen gewissenhaft aus.

Typo3 Backend der Website


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Sonstiges

www.der-darsser.de

finales Bloglayout www.der-darsser.de

www.der-darsser.de

Entwürfe für den Blog

Prerow Blog Andreas Meller, der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Prerow, beauftragte Panatom mit der Gestaltung seines persönlichen Blogs, der Informationen und Neuigkeiten über Prerow präsentiert und zur Diskussion stellt. Die Gestaltung sollte zurückhaltend sein und keine Reminiszenz an die offizielle Website des Ostseebads Prerow enthalten. Ich entwickelte mehrere Varianten und nachdem sich der Kunde für eine entschieden hatte, wurde diese von einem Programmierer als Blog umgesetzt.


R  e _ f le xion Meine sechs Monate bei Panatom haben mir einen sehr guten Einblick in den Alltag eines Designbüros gegeben und mir ge­ zeigt, wie der professionelle Umgang mit der Thematik Gestaltung und Design intern sowie auch in der Zusammenarbeit mit dem Kunden aussieht. Das hinter jeder Design-­ Entscheidung Konsequenzen stehen, die man bedenken muss, aber gleichzeitig bei kreativer Arbeit die notwendige Freiheit in der Entwurfsphase nicht verloren gehen darf.


Reflexion

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Ich musste mich an neue Arbeitsbedingungen gewöhnen, denn das kreative Arbeiten inner­ halb eines zeitlich vor­ gegebenen Rahmens war eine Umstellung im Vergleich zur freien Zeiteinteilung während des Studiums. Die Auf­ gaben sind nicht immer gestalterischer Na­ tur, auch administrative Aufgaben stehen an der Tagesordnung. Außerdem beschäftigt man sich nicht zwangsweise mit Themen, die von persönlichem Interesse sind, doch andererseits kann genau das eine Heraus­ forderung sein und den Horizont erweitern. Besonders durch die Zusammenarbeit mit erfahrenen und talentierten Gestaltern habe ich viel gelernt und bin dankbar für die gesammelten Erfahrungen.


Manuel Bug

Panatom

Kommunikationsdesign, 5. Semester

Corporate Communication

Hochschule W체rzburg-Schweinfurt

Torstrasse 100

Fakult채t Gestaltung

10119 Berlin




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