Elena Mendoza/Matthias Rebstock_Der Fall Babel_EP14379

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MENDOZA / REBSTOCK

Der Fall Babel

Musiktheater in 13 Szenen

Partitur

Der Fall Babel ELENA MENDOZA MATTHIAS REBSTOCK

Musiktheater in 13 Szenen und ein Epilog nach Texten von

Yoko Tawada (Bioskoop der Nacht),

Cécile Wajsbrot (W wie ihr Name / Avec un double V) und Fabio Morábito (Los Vetriccioli und Por qué traducimos -englische Fassung von Curtis Bauer-)

Elektronische Realisation durch das Experimentalstudio des SWR

Kompositionsauftrag der Schwetzinger SWR Festspiele gGmbH, gefördert durch die

Besetzung

12-Stimmiger Chor:

Sopran 1 (Auch Schülerin)

Sopran 2, spielt auch Große Lotosflöte, Ratsche, großes Buch

Sopran 3, spielt auch Superball

Alt 1 (Auch Lehrerin)

Alt 2

Alt 3 (Auch Frau Taal), spielt auch Superball

Tenor 1

Tenor 2, spielt auch Superball, großes Buch, Stempel

Tenor 3

Baß 1

Baß 2, spielt auch Waldteufel

Baß 3, spielt auch Blechdose, Hammer, Tacker

Unter den SängerInnen: Psychoanalytiker ad libitum. ReiseführerIn ad libitum

Schauspieler (Erzähler), spielt auch gelegentlich Gitarre 1 mit E-bow (siehe Schlagzeug)

Schauspielerin (Frau, die in einer unbekannten Sprache träumt), spielt auch gelegentlich

Gitarre 2 mit E-bow (siehe Schlagzeug)

Außerdem spielen alle:

1. Klingende Bürogegenstände und Werkzeug ad libitum (Bücher, Ordner, Lineale, Stempel, Tacker, Hammer, Holzklötze, Gewindestangen) auf Holztischen

2. Insg. 14 Flaschen (Siehe Anweisung Szene 5)

6-Kanal Elektronik (Verstärkung, Zuspielungen und Live), SWR-Experimentalstudio

Schlagzeug (3 SpielerInnen)

Schlagzeug 1 (auch „Die Mann“)

Semantron 1 (2 Bretter)

Mittleres Tam-tam

Vibra-slap

3 Holzblocktrommel (Tief/Mittel/Hoch)

Waldteufel

Maraca

Ratsche

2 Sandpapier-Blöcke

„Wasserinstrument“ mit 4 Schüsseln und vielen Dosen (siehe Anleitung)

Gitarre 1 (auch von Schauspielern bedient). Stimmung: E-A-D-G-H-Cis

Schlagzeug 2

Vibraphon (3 Oktaven: kl.f - f3)

Marimbaphon (4 Oktaven: kl.c - c4, es reichen aber auch 3 Oktaven (bis c3), falls vorhanden)

Großes Springdrum

Semantron 2 (2 Bretter)

3 Holzblocktrommel (Tief/Mittel/Hoch)

Cabassa

„Wasserinstrument“ mit 4 Schüsseln und vielen Dosen (siehe Anleitung)

Schlagzeug 3

Steeldrums (Big Mama)

https://ecs-steeldrums.de/produkt/big-mama/

Große Trommel

3 Templeblocks (klein, mittel groß)

Semantron 3 (2 Bretter)

Guero

3 Holzblocktrommel in verschiedener Größe ad lib.

Waldteufel

„Wasserinstrument“ mit 4 Schüsseln und vielen Dosen (siehe Anleitung)

Gitarre 2 (auch von Schauspielern bedient). Stimmung: F-B-Es-As-C-Fis

Außerdem spielen alle weitere konventionelle und unkonventionelle Holzinstrumente ad lib. in den Improvisationen

Besondere Schlägel: Neben der üblichen Auswahl werden noch benötigt: Jeweils ein Holzhammer für die Semantren/ Jeweils ein harter Filzschlägel für das „Wasserinstrument“/ Jeweils mehrere Superballs für Semantren, Tam-tam und Große Trommel/ 1 Clusterschlägel für Mallets (Perc. 2)/ 2 Kontrabaßbögen fürs Vibraphon (Perc. 2) + Tamtam (Perc. 1)/ 2

Flaschen als slides für die Gitarren (Perc. 1+3)/ 2 E-bows (Perc. 1+3)/ Mallets für Steel drums (Perc. 1+3)/ Bürste (Perc. 3)

Anleitung „Wasserinstrument“

Bestandteile:

1. Jede(r) Schlagzeuger(in) bedient vier obertonreiche Metallschüssel (24, 23, 19 und 15 cm Innendurchmesser). Diese werden mit Wasser gefüllt und dadurch jeweils auf folgende Tonhöhen gestimmt:

Schlagzeuger 1: kleines F - C1 - Es1 - H1

Schlagzeugerin 2: kleines G - C1 – Fis1 - As1

Schlagzeuger 3: kleines A, kleines B, Es1, As 1

2. Dazu jeweils eine „Sprechende Schüssel“ mit einer sehr kleinen Menge Wasser gefüllt. Die Größe ist beliebig.

3. Möglichst viele offene Metalldosen (Konserven-, Kaffee- Teedosen usw.) verschiedener Größe und Dicke ad libitum

4. Jeweils ein harter Filzschlegel, wie z.B. für Pauken

Musikalische Aktionen:

1. Dose mit der Öffnung im Wasser. Auf Dose wiederholt schlagen während sie ins und aus dem Wasser bewegt wird. Durch das entstehende Glissando wird der Klang der Dose moduliert.

2. Auf Schüssel mit sfz schlagen. Die Tonhöhe der Schüssel kann man mit der Dose verändern, indem man sie rein und raus aus dem Wasser bewegt (geht am besten mit dem Dosenboden nach unten). Dabei sind vier Aktionen möglich:

2.1. Einmal schlagen, l.v.

2.2. Mehrmals schlagen, jedes Mal eine andere Tonhöhe

2.3. Schlagen und anschließend Resonanz modulieren

2.4. Die Kombination von beiden letzten

Alle Aktionen sind auch mit dem Holzgriff des Schlegels möglich (hellere Klangfarbe)

3. Etwas Wasser vorsichtig und unhörbar in die Dose einfüllen. Auf Dosenboden von unten wiederholt schlagen, dabei kreisende Bewegungen machen. Durch das entstehende Glissando wird der Klang des Dosenbodens moduliert

4. Falls die Dose gerillt ist: Mit dem Holzgriff des Schlegels „Guero spielen“, dabei ins Wasser rein und raus bewegen

5. „Sprechende Schüssel“: Schüssel hoch halten und von unten schlagen, dabei kreisende Bewegungen machen wie bei 3.

Allgemeine Anweisungen: Dosen und Schüssel öfter Wechseln/ Wasserplätschern soll nicht hörbar sein/ Das Instrument soll elektronisch verstärkt werden.

Spielanweisungen

Allgemein

- Die Vorzeichen gelten nur für die Note, vor der sie stehen. Ausnahme: Bei Tonrepetition gilt das erste Vorzeichen für den ganzen Takt

- Zeichen des Dirigenten, um eine freie Aktion oder einen Text zu beginnen.

- Text oder Spielaktionen in Kästen: Dauer ad lib (außer anders angegeben), Wiederholung und Reihenfolge ad lib., dabei möglichst viel Abwechslung.

- In Szene 1 und 3 wird der Grad der Verstärkung angegeben Dies sollte als Orientierung für das ganze Stück in etwa gelten. Die Skala reicht von (keine Verstärkung) bis (maximale Verstärkung). Dabei sollen gesungene Passagen tendenziell nicht bis kaum verstärkt werden, die Alltagsgegenstände dagegen stark

Chor

-Vierteltöne werden als alterierte Leittöne verwendet, daher werden sie mit Pfeilen notiert:

oder Ein Viertelton höher bzw. erhöhter Leitton oder Ein Viertelton tiefer bzw. erniedrigter Leitton

- Mundgeräusch (Lippen oder Zunge). Die genaue Art wird in der Partitur angegeben

- Rhythmisierte gesprochene Sprache Die Sprachmelodie soll möglichst natürlich sein

- [a/o/å/l/ü]

Laute während der angegebenen Tondauer so schnell wie möglich wiederholen, Reihenfolge ad libitum

- Kleine Glissandi um eine Note herum

- So hoch bzw. so tief wie möglich

Schlagzeug

- Dose auf Wasser (z B Szene 1): Im Gegensatz zum „Wasserinstrument“ wird hier einfach mit der Dose aufs Wasser im notierten Rhythmus geplätschert

- Weißes Rauschen durch reiben (z.B. Sandpapierblöcke oder Große Trommel mit Besen) Nicht schlagen

- Waldteufelöffnung gegen den Körper halten, sodaß der Klang gedämpft wird, dann gleichzeitig zum Drehen öffnen bzw schließen

- Spring drum: an der Feder mit Fingernagel entlang fahren/ Tremolo mit den Griffen zweier Schlägel an der Feder

J f + W f x 6K 9 W W W W W W W W K K k +

Aussprache

1. Das Stück ist auf vier Hauptsprachen gebaut (Deutsch, Französisch, Spanisch, Englisch), die sich aber in den frei entwickelten Szenen durch die Muttersprachen der SängerInnen und SchauspielerInnen beliebig erweitern lassen.

2. In den rein phonetischen Teilen wird Deutsch als Basis verwendet. Dazu kommen drei extra Laute:

Ñ: Aus dem Spanischen. Wie im italienischen aGNello

Å: Aus dem Schwedischen. Vokal zwischen A und O

Ã: Aus dem Portugiesischen. Nasales A, zwischen A und N

3. Ansonsten wechselt die hauptsächliche Aussprache von Szene zu Szene:

- Szene 1: Spanisch

- Szene 2: Deutsch

- Szene 3: Phonetisch

- Szenen 4 und 5: Deutsch. Freie Teile vielsprachig

- Szene 6: Spanisch

- Szene 7: Deutsch

- Szene 8: Schülerin: Französisch// Lehrerin: Deutsch// Chor: Phonetisch +Deutsch, ab der Mitte Französisch (angegeben)

- Szene 9: Schauspielerin: Deutsch// Chor: Französisch

- Szene 10: Spanisch. Freie Teile vielsprachig

- Szene 11: Deutsch

- Szene 12: Schülerin: Französisch// Lehrerin: Deutsch// Chor: Phonetisch +Französisch/Deutsch gemischt (jeweils angegeben)

- Szene 13: Deutsch bis Takt 600// Spanisch T. 601-602// Französisch T. 603-613// Deutsch T. 614-640, danach vielsprachig

- Epilog: Englisch

Szenenverzeichnis

Szene 1 (Chor, SchauspielerInnen, Schlagzeug)...................................................................1-23

Szene 2, Tawadas Traum (Frauenchor, Schauspielerin, Schlagzeug, Übertitelung)...........24-32

Szene 3 (Chor, SchauspielerInnen, Schlagzeug).................................................................

Szene 4 (Alt 1 Solo, Elektronik)..........................................................................................

Szene 5, Tawadas Party (Chor, SchauspielerInnen, Schlagzeug, Elektronik)....................

Szene 6 (Chor, SchauspielerInnen, Schlagzeug).................................................................64-82

Szene 7, Tawadas Psychoanalytiker (Schauspielerin, 1 Sänger ad lib., Schlagzeug 1, Elektronik).................................................................................................................................83

Szene 8 (Sop.1 Solo, Chor, Schlagzeug, Elektronik)..........................................................

Szene 9 (Schauspielerin, Chor, Schlagzeug, Elektronik)..................................................98-102

Szene 10 (Chor, SchauspielerInnen, Schlagzeug)...........................................................103-118

Szene 11, Tawadas Holzbank (Frauenchor, Schauspielerin, Schlagzeug, Übertitelung)119-123

Szene 12 (Sop.1 Solo, Alt 1 Solo, Chor, Schlagzeug, Elektronik)..................................124-142

Szene 13, Finale (Chor, SchauspielerInnen, Schlagzeug, Elektronik)............................143-177

Epilog, Gesprochene Szene (Chor, SchauspielerInnen, Schlagzeug).....................................177

Edition Peters

For more than 200 years, Edition Peters has been synonymous with excellence in classical music publishing. Established in 1800 with the keyboard works of J. S. Bach, by 1802 the company had acquired Beethoven’s First Symphony. In the years following, an active publishing policy enabled the company to expand its catalogue with new works by composers such as Brahms, Grieg and Liszt, followed in the twentieth century by Richard Strauss, Arnold Schoenberg and John Cage.

Today, with its offices in Leipzig, London and New York publishing the work of living composers from around the world, Edition Peters maintains its role as a champion of new music. At the same time, the company’s historic and educational catalogues continue to be developed with award-winning critical and pedagogical editions.

Seit über 200 Jahren steht die Edition Peters für höchste Qualität im Bereich klassischer Notenausgaben. Gegründet im Jahr 1800, begann der Verlag seine Tätigkeit mit der Herausgabe von Bachs Musik für Tasteninstrumente. Schon 1802 kamen die Rechte an Beethovens erster Sinfonie hinzu. In der Folgezeit wuchs der Katalog um neue Werke von Komponisten wie Brahms, Grieg und Liszt sowie – im 20. Jahrhundert –Richard Strauss, Arnold Schönberg und John Cage. Als Verleger zahlreicher zeitgenössischer Komponisten aus aller Welt ist die Edition Peters mit ihren Standorten Leipzig, London und New York auch weiterhin Anwalt neuer Musik. Zugleich wird das Verlagsprogramm im klassischen wie im pädagogischen Bereich kontinuierlich durch vielfach preisgekrönte Ausgaben erweitert.

The offices of Edition Peters in Talstraße, Leipzig Geschäftssitz der Edition Peters in der Leipziger Talstraße
Photo © Irène Zandel

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