Recherche Inseratehandel 2013

Page 15

SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS

INSERATEHANDEL MIT TIEREN IM INTERNET 2013

Die Plattformbetreiber unternehmen nach wie vor viel zu wenig, um problematische Inserate zu eliminieren und leisten damit dem illegalen Tierhandel und der Kriminalität auf Kosten des Tierwohls und des Tierschutzes Vorschub. Jeder, der eine E-Mail-Adresse hat, kann ein Inserat schalten. Eine Datenverifizierung findet nur marginal statt – die meisten Angaben werden nicht geprüft bzw. gar nicht erst abgefragt und vor allem auch den Interessierten nicht transparent gemacht. Das ermöglicht Betrügern, gutgläubige Tierfreunde und Käufer, zu täuschen und öffnet zudem auch dem tierschutzwidrigen internationalen Tierhandel Tür und Tor. Die Schweiz ist für den internationalen Welpenhandel (vor allem Hunde und Katzen) lukrativ und ermöglicht Tierhändlern hohe Gewinnmargen. Problematisch ist dabei, dass die Welpen im Ausland oft unter schlimmsten Bedingungen produziert und zu früh von den Müttern getrennt werden, dann geschwächt, krank und häufig schlecht sozialisiert in die Schweiz kommen. Viele Welpen sterben schon während des Transports oder kurz danach. Auch Wildfänge bedrohter Arten mit gefälschten Papieren werden in der Schweiz gehandelt. Der illegale Tierhandel produziert nicht nur massenweise Tierleid, sondern bietet auch hochansteckenden Krankheiten und der Tollwut Ausbreitungsmöglichkeiten. Zudem wird ein kriminelles, mafiös strukturiertes System unterstützt, das zusätzlich Tierleid ankurbelt. Die leidtragenden sind nicht nur die Tiere, sondern auch ahnungslose Interessenten und Käufer, die sich im boomenden Online-Geschäft und Inserate-Wildwuchs zurecht finden müssen. Regelmässig tappen sie in die Betrugs-Fallen und bezahlen dafür doppelt: Den Kaufpreis und erhebliche Mehrkosten für die neuen, aber meist kranken Tiere. Zudem bleibt der schale Nachgeschmack, mit dem Internet-Kauf auch kriminelle Machenschaften unterstützt zu haben. Die Politik ist nun gefragt: Im Sinne eines verbesserten Tier- und Konsumentenschutzes, sowie hinsichtlich des dringenden Handlungs- und Regelungsbedarfs, die seuchen-hygienischen und strafrechtlichen Aspekte des Tierhandels über Inserateplattformen, in den Griff zu bekommen. Dazu gehört einerseits die bundesrätliche Beurteilung des zunehmenden (illegalen) Tier- und Hundeimportes, sowie Massnahmen diesen „gesund“ zu regeln, um die untragbaren Folgen daraus für Tierwohl, Tier- und Konsumentenschutz zukünftig zu unterbinden. Dazu gehört aber auch, das 2013 zwar auch auf Hunde erweiterte aber bislang unzureichend wirksame Hausierhandelsverbot zu überdenken und griffigere Massnahmen zu implementieren. Ein entsprechender Vorstoss wird in Kürze dem Parlament vorgelegt.

3.2 Forderungen Betreiber von Schweizer Inserate-Plattformen (.ch-Domains) 3.2.1 Keine Inserate schalten, die unseriöse und/oder illegale Angebote mit lebenden Tieren beinhalten Seriös ist / sind:

14


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.