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Marina Lienhard Schizophrenogen
Schizophrenie als systemisches Problem
Marina Lienhard
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Schizophrenogen
Wie die angloamerikanischen Psychowissenschaften während des Kalten Kriegs die Familie als schizophrenogene Umgebung konzeptualisierten, ist Gegenstand dieses Buchs. Familienbeziehungen galten als besonders störungsanfällige Systeme, deren Fehlfunktion schlimmstenfalls zu «Anpassungsstörungen» wie der Schizophrenie führen könne. Je nach Perspektive war es die übermässige oder die ungenügende Anpassung an die gesellschaftliche Ordnung, die Forschende als Problem für die Familie sahen. Somit war die Familie als Produktionsstätte künftiger Bürger*innen und als «Keimzelle der Gesellschaft» auch der bevorzugte Ort, um regulierend einzugreifen. Dieses Buch beleuchtet die wissenschaftlichen und soziokulturellen Hintergründe dieses Forschungszusammenhangs zwischen Psychoanalyse, Kybernetik, Psychiatrie und Antipsychiatrie.
Geschichte Medizin/Medizingeschichte Wissenschaftsgeschichte
Marina Lienhard hat Geschichte und Filmwissenschaft studiert und war wissenschaftliche Mitarbeiterin im transdisziplinären Forschungsprojekt «Schizophrenie»: Rezeption, Bedeutungswandel und Kritik eines Begriffes im 20. Jahrhundert. Sie forscht und lehrt an der Universität Zürich zur Geschichte der Psychiatrie und Psychopharmaka. Medical Humanities (MedHum) Herausgegeben von Vincent Barras, Mariacarla Gadebusch Bondio, Martina King und Susanne Michl MedHum 2 Marina Lienhard
Schizophrenogen
Eine Wissensgeschichte des Verhältnisses zwischen Schizophrenie, Familie und Gesellschaft. (1948–1980). Ca. 272 Seiten, broschiert. Ca. CHF 49.–, EUR (D) 49.–ISBN 978-3-7965-4720-1 Erscheint im Februar 2023 E-Book Open Access
Neue Reihe: Essenzen
Mit dem Erscheinen seiner ersten Publikation begründet ARK Basel – das Archiv für Regionale Künstlerinnen- und Künstlernachlässe – die neue Publikationsreihe Essenzen. In Entsprechung zur Politik des Vereins ARK Basel, der aus den ihm anvertrauten Kunstnachlässen jeweils ein Kernkonvolut herausfiltert, aus welchen sich die Entwicklungen eines künstlerischen Lebenswerks am besten verstehen lassen, verfolgt die Reihe Essenzen das Ziel, die im Archiv vertretenen Œuvres in Form von verdichteten Monographien zugänglich zu machen. Im Unterschied zu herkömmlichen Katalogen und im Gegensatz zum Anspruch umfassender Monografien soll die Publikationsreihe Essenzen nur den kostbarsten, unverwechselbaren Teil eines künstlerischen Lebenswerks ans Tageslicht bringen. Pro Jahr wird, jeweils anlässlich der Jahresausstellung des ARK Basel, ein neuer Band erscheinen.
Die ca. 80 Seiten umfassenden Publikationen legen einen Schwerpunkt auf die Bilder. Eine biographische Einführung sowie zwei bis drei Essays verorten das Lebenswerk zeitgeschichtlich.
Die Herausgabe der Reihe wird von den Vorstandsmitgliedern des ARK Basel Andreas Chiquet, Marc Keller, Iris Kretzschmar und Tomas Lochman betreut. Als externe Fachleute stehen Stefan Hauser und Martin Zingg beratend zur Seite.

Geplante künftige Bände
Tilly Keiser (1921–2001) Unerhörte Farbstürme
Max Kämpf (1912–1982) Die Hölle
Agat Schaltenbrand (1926–2018) Insistenz der Tilgung Ursina Stratenwerth (*1924) Kryptische Geflechte
Kurt Hinrichsen (1901–1963) Gehäutete Substanz
Peter Stettler (1939–1998) Innensicht und Aussenwelt
ARK Basel
Das Archiv Regionaler Künstler*innen-Nachlässe Basel hat seine Tätigkeit im Jahre 2019 aufgenommen. Der Verein hat sich der Erhaltung des Erbes von Kunstschaffenden aus der Region Basel verpflichtet. Er sammelt, bewahrt und verbreitet Kunstnachlässe und macht sie einer kunstinteressierten Öffentlichkeit und der Wissenschaft zugänglich. Seit 2022 verfügt ARK Basel in der Zentrale Pratteln, dem ehemaligen Coop-Verteilungszentrum, über geeignete Räume, in denen nicht nur die Kernkonvolute gelagert werden, sondern auch Ausstellungen und Veranstaltungen stattfinden. www.ark-basel.ch