Krzysztof Penderecki: Ein Führer zu den Bühnenwerken / A Guide to the Operas

Page 1

Krzysztof Penderecki Ein Führer zu den Bühnenwerken · A Guide to the Operas


Die Aufführungsmateriale zu den Opern dieses Verzeichnisses stellen wir Ihnen leihweise nach Vereinbarung zur Verfügung. Bitte richten Sie Ihre Bestellung per e-Mail an com.hire@schott-music.com oder an den für Ihr Liefergebiet zuständigen Vertreter bzw. die zuständige Schott-Niederlassung. Alle Ausgaben mit Bestellnummern erhalten Sie im Musikalienhandel oder über unseren Online-Shop. Kostenloses Informationsmaterial zu allen Werken können Sie per e-Mail (infoservice@schott-music.com) anfordern. Dieser Katalog wurde im Oktober 2008 abgeschlossen. Alle Zeitangaben sind approximativ. Performing material is available on hire unless otherwise stated. Please send your email order to com.hire@ schott-music.com or contact the agent responsible for your territory or your local Schott office. All editions with edition numbers are available from music shops or via our online shop. Free info material on all works can be requested by e-mail at infoservice@schott-music.com. This catalogue was completed in October 2008. All durations are approximate.

international contacts Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz Weihergarten 5, 55116 Mainz/Germany, Postfach 3640, 55026 Mainz/Germany Geschäftszeit: Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 12.30 und 13.30 bis 17.00 Uhr Freitag von 8.00 bis 12.30 und 13.30 bis 16.00 Uhr Telefon +49-6131-2 46-0 Telefax +49-6131-24 62 11 E-Mail: infoservice@schott-music.com Internet: www.schott-music.com Schott Music Ltd. · London 48, Great Marlborough Street, London W1F 7BB/Great Britain Telephone +44-20-7534 0750, Telefax +44-20-7534 0759 E-Mail: promotions@schott-music.com Schott Music S.L. · Madrid Alcalá 70, 28009 Madrid/Spain Telephone +34-1-57 707 51, Telefax +34-1-5 75 76 45 E-Mail: seemsa@seemsa.com

Schott Music Corp. · New York EAMDLLC (European American Music Distributors LLC) 254 West 31st Street, New York NY 10001-6212/USA Telephone +1-212 461-6940 Telefax +1-212-8 10 45 65 E-Mail: ny@schott-music.com Schott Music S.A. · Paris 175, rue Saint-Honoré, 75040 Paris cedex 01/France Téléphone +33-1-42 96 89 11 Télécopie +33-1-42 86 02 83 E-Mail: paris@schott-music.com Schott Music Panton s.i.o. · Prag Radlická 99/2487, 15000 Praha 5/Czech Republic Telephon +4 20-2-5155 39 52 Telefax: +4 20-2-5155 59 94 E-Mail: panton@panton.cz Schott Music · Tokyo Kasuga Bldg., 2-9-3 Iidabashi, Chiyoda-Ku, Tokyo 102-0072/Japan Telephone +81-3-32 63 65 30 Telefax +81-3-32 63 66 72 E-Mail: info@schottjapan.com

Titel / Cover: Paradise Lost, Opera Dolnóslaska Wroclaw 2008 Texte / Texts: S. / p. 4-7, 13: Reinhard Schulz. Erstveröffentlicht in: Programmheft der Münchner Philharmoniker, November 1997. · S. / p. 9: Wolfram Schwinger · Alle weiteren Texte sind Originalbeiträge. / All other texts are original contributions.

Redaktion / Editor: Rainer Schochow Layout und Satz / Layout and Typo: Christopher Peter Hergestellt / Printed in Germany KAT 88-99

2


INHALT / CONTENTS Einf端hrung von Reinhard Schulz / Introduction by Reinhard Schulz............. 2 Die Teufel von Loudun / The Devils of Loudun............................................... 6 Paradise Lost / Das verlorene Paradies.......................................................... 8 Die schwarze Maske / The Black Mask........................................................ 10 Ubu Rex.................................................................................................... 12 Biographie / Biography............................................................................. 14 Auff端hrungsgeschichte / Performance History........................................... 17


Das Material und der Stoff Zu Krzysztof Pendereckis bisherigem Opernschaffen

A

ls Penderecki 1969 mit dem Musiktheaterwerk Die Teufel von Loudun die Opernbühne betrat, fand er eine in Sachen zeitgenössischer Opernkunst weitgehend verwaiste Landschaft vor. Die musikalische Avantgarde schrieb damals keine Opern, Luigi Nonos Intolleranza führte bei der Uraufführung im Teatro La Fenice in Venedig zu einem Debakel, das die Warnungen vor den Brettern des Gesamtkunstwerkes zu rechtfertigen schien. Den nach Italien vor dieser Avantgarde ausgewichenen Hans Werner Henze, der mit einem Werk wie Der junge Lord Regionen der leichteren Muse streifte, wollte man nicht zu den Kreisen ästhetischer Progression zählen. So blieb fast als einziges Werk die Oper Die Soldaten von Bernd Alois Zimmermann, das sich real als unbestritten modernes Werk Anerkennung auf der Bühne zu verschaffen wusste. In dieser Zeit also begab sich Penderecki, der mit seiner 1966 uraufgeführten Lukaspassion auch schon die Pforten der Kirche neutönerisch zu stürmen gewusst hatte, auf die Suche nach Opernsujets, die den experimentell erarbeiteten musikalischen Sprachmitteln ein Pendant liefern konnten. Diese Sprachmittel waren in erster Linie ein breiter Geräuschkomplex, der durch

4

ungewöhnliche Spieltechniken, aber auch durch Einbeziehung neuartiger „Instrumente“ (Pfeifen, Sägen, Metalle, Hölzer etc.) ausgebaut wurde, sowie eine differenziert gehandhabte Clustertechnik. Wenn auch Penderecki den Cluster primär als stationäre Fläche sah (hier im Unterschied etwa zu György Ligeti, der Cluster meist mittels dichter kontrapunktischer Webemuster aus Einzelstimmen erstellte), unterschied er sie dennoch in Gruppen unterschiedlicher Außenwirkung. Es kommen zum Beispiel divergente Dichtegrade vor, also etwa diatonische, chromatische oder auch Vierteltonschichtungen, dann experimentierte Penderecki mit Clustern, die im Innern bewegt sind (die Musiker spielen im Umfang des Clusters ungeordnet verschiedene Töne oder durchmessen ihn mit nicht untereinander abgestimmten Glissandobewegungen). Schließlich gibt es verschiedene Formen des Auf- bzw. Abbaus (vom Einzelton bis zum Geräuschband und zurück) oder auch sich in der Lage verschiebende Cluster (zum Beispiel: jedes einzelne Instrument macht einen Schritt oder ein Glissando nach oben, wodurch auch der ganze Komplex nach oben verschoben wird). Die 1968/69 komponierten Teufel von Loudun bewiesen nachdrücklich, wie wirkungssicher Penderecki in der Wahl des Sujets vorzugehen in der Lage war. Der Text stammt von Aldous Huxley, der nach eingehender Recherchearbeit in Prozessakten und zeitgenössischen Berichten den Fall aus dem Jahr 1634 zu rekonstruieren trachtete. John Whiting hatte den Text dramatisiert, der dann von Erich Fried ins Deutsche übertragen wurde. Obwohl das Sujet durchaus Bereiche der individuel-


len Charakterisierung ermöglichte, liegt dennoch das Hauptgewicht auf drastischen Massenschilderungen, visionären Gesichten und Formen des kollektiven Wahns. Es ist ein Gemisch aus klerikalem Dunst, Schmerz und Blut, besessenem Gestöhn und Geschrei. Der Cluster in seiner zähen Beweglichkeit, im Verschwinden des individuellen Tons in der Masse, in seiner nach außen gerichteten rüden Kraft entspricht inhaltlich weitgehend den in der Oper geschilderten Prozessen. Schon 1933 hatte der Psychologe Wilhelm Reich im dänischen Exil mit seinem Buch „Massenpsychologie des Faschismus“ Wirkungsmechanismen beschrieben, die denen in den Teufeln von Loudun vergleichbar sind. Ins musikalische Material übersetzt sind es gerade die Clustertechniken, die hiervon ein Abbild herzustellen vermögen. Es nimmt nicht wunder, daß Penderecki diese Mittel auch in dezidiert antifaschistischen Arbeiten, wie etwa dem Auschwitz-Oratorium Dies irae integrierte. Nach den Exzessen dieser Oper strebte die persönliche Entwicklung Pendereckis in Richtung einer geläuterten,

Krzysztof Penderecki 1969 individuell durchreflektierten Ausdrucksgestaltung. Der musikalische Stil wurde scheinbar vereinfacht, Linien und Melos, durchhörbar kontrapunktische Führungen traten in den Vordergrund. Dem entspricht denn auch der Stoff der zweiten, zwischen 1976 und 1978 entstandenen Oper Paradise Lost

nach John Milton. Philosophische Erwägungen schieben sich als regulierende Ebene über die Handlung. Und so bezeichnet Penderecki dieses zweite Opernwerk (nach einer Librettofassung durch Christopher Fry) denn auch als „Sacra Rappresentazione“, also als „geistliche Darstellung“. Das Moment spekulativer, erörternder Betrachtung legt sich über das Szenario. Über weite Strecken wird der Ton stiller und introvertierter, er erobert damit auch Regionen der kommentierenden, ja bis hin zur lakonischen Distanz. Nicht außer Acht gelassen werden sollte auch der Aspekt der versuchten Befreiung von einer naturalistischen Deckungsgleichheit zwischen Musik und Inhalt, die sich bei den radikal klangmalerischen Techniken immer wieder in den Vordergrund des rezeptiven Begreifens schob. Penderecki sah den Rückgang maßgeblich als Ablösung von – zumindest für seine Person – verbrauchten Sprachmitteln, wobei das Wissen um sie immer noch auf den kompositorischen Prozess einwirkte. Die schwarze Maske, die nächste Oper, für die Penderecki 1982 von den Salzburger Festspielen den Auftrag erhielt, steht wieder auf anderer Ebene. Zum ersten Mal löst Penderecki sich von einer vom christlichen Glauben dominierten Handlung. Sie rückt in frühbürgerliches Milieu, in das Spannungsfeld aus Glaubensrichtungen, freigeistigen Strömungen, kleinbürgerlichem Ordnungsdenken und – über die Person der schwarzen Maske, dem schwarzen Sklavensohn Johnson – archaischer Sinnenhaftigkeit. Es ist ein Prospekt aus heterogenen Charakteren, die schicksalhaft zufällig im Bürgermeisterhaus aufeinander treffen. Draußen wütet die Pest, doch die versammelte unheile Gesellschaft gräbt sich ihr eigenes Grab, das sie letztlich malstromartig verschlingt. Penderecki richtete zusammen mit dem Uraufführungsregisseur Harry Kupfer die Hauptmann-Vorlage selbst ein. Die schwarze Maske entstand zwischen 1984 und 1986 und erweist sich als Zusammendenken der in den beiden Opernvorgängern erarbeiteten dramatischen Techniken. Reflektive Distanz und drastische Nähe reichen sich die Hand, es entstand ein weithin beachtetes, auch von der Kritik außerordentlich gewürdigtes und breit debattiertes Opernwerk. Ubu Rex, die bisher letzte Opernarbeit von Krzysztof Penderecki, wurde für die Münchner Staatsoper geschrieben. Es ist kennzeichnend für Pendereckis Entwicklung, daß das Vorangehen eng verknüpft ist mit Begriffen des bereits Erarbeiteten und damit ad acta Gelegten. Nicht zweimal dasselbe zu machen scheint für ihn wichtiger schöpferischer Impuls. Im Opernschaffen

5


bedeutet es nicht nur die Selbstverständlichkeit eines immer neuen Sujets, es heißt auch die Techniken der Darstellung auszutauschen. So wird mit der Opera buffa nach dem frühdadaistischen Stück „Ubu Roi“ von Alfred Jarry in der Gänze Neuland beschritten. Penderecki spielt mit der Buffo-Gattung selbst, ihr Regelwerk, ihre Wirkungsmechanismen werden aufgegriffen und in ein verzerrtes, wenig rund laufendes Räderwerk gesetzt. Ihr Gegenstand war schon immer die Überdehnung, und die Vorlage von Jarry, ein meisterlicher Streich zwischen Pubertät und Genie, wie er wohl nur in Frankreich nach Rimbaud sich ausbilden konnte, bot hierfür reichlich Raum. Das Unernste ist das Ernste, und nur wenige neben Penderecki wagten sich mit dem Vokabular der Moderne auf dieses ebenso schillernde wie gefährliche Glatteis der Ironie.

ated cluster technique. Though Penderecki regarded the cluster primarily as a stationary area (in contrast to György Ligeti, for example, who formed clusters from individual parts mostly by means of dense contrapuntal woven patterns), he distinguished several groups of different external effects. There are, for example, divergent densities such as diatonic, chromatic or even quarter-tone superimposition; then Penderecki experimented with clusters that move inside (the musicians play randomly various tones within the compass of the cluster or traverse it with inconsistent glissando movements). Finally, there are various forms of composition and de-composition (from an individual tone to a sequence of sounds and vice versa) or even shifting clusters (for example, each individual instrument takes a step or a glissando upwards, thus shifting the whole complex upwards, too).

The Material and The Subject Krzysztof Penderecki‘s hitherto operas

W

hen entering the operatic stage with the music-theatre work The Devils of Loudun in 1969, Penderecki found an almost deserted scene with regard to contemporary operatic art. At that time, the musical avant-garde did not write any operas; the first performance of Luigi Nono‘s Intolleranza at the Teatro La Fenice in Venice was a fiasco that seemed to justify the warnings about staging a ‘Gesamtkunstwerk’ [unified work of art]. The composer Hans Werner Henze who had moved to Italy to avoid this avant-garde and who touched upon light musical entertainment with works such as Der junge Lord, was not counted among the circles of aesthetic progression. The only opera left was the opera Die Soldaten by Bernd Alois Zimmermann which actually achieved recognition on the stage as an undisputedly modern work. At that time, Penderecki, who had been able to force his way into the church with his St. Luke‘s Passion premiered in 1966, started searching for opera subjects which could provide the counterparts of the experimentally developed means of musical language. These means consisted mainly of a vast complex of sounds which was extended both by means of unusual playing techniques and by including novel ‘instruments’ (pipes, saws, metals, woods, etc.) as well as by a differenti-

6

Krzysztof Penderecki, Dr. Ernst Haeusserman (Direktorium Salzburg Festival) in Salzburg, 1982

The work The Devils of Loudun composed in 1968/69 proved emphatically Penderecki‘s sure sense of impression in the choice of his subjects. The text is by Aldous Huxley who tried to reconstruct the case of 1634 after thorough research work, using court records and contemporary reports. John Whiting dramatised the text which was then translated into German by Erich Fried. Though the subject facilitated individual characterisations, the main emphasis was placed on crudely explicit descriptions of crowd scenes, visionary faces and forms of mass hysteria. It is a mixture of clerical fumes, pain and blood, possessed groaning and screaming. The slow-moving cluster, the disappearance of individual tones in the mass and the cluster‘s rude power directed towards the outside correspond, as regards content,


to a large extent to the proceedings described in the opera. In 1933, the psychologist William Reich, living in exile in Denmark, described in his book „Massenpsychologie des Faschismus“ [Mass psychology of fascism] modes of action that are comparable to those in The Devils of Loudun. Put to music, it is just the cluster techniques that can reproduce them. It is no wonder that Penderecki also incorporated these means in definitely anti-fascist works such as the Auschwitz oratorio Dies Irae. After the excesses of this opera, the personal development of Penderecki took a direction towards a purified, individually reverberated form of expression. The musical style was apparently simplified, lines and melos, thinning contrapuntal textures came to the fore. This also applied to the subject of the second opera Paradise Lost created between 1976 and 1978 after John Milton. Philosophical considerations are placed above the plot on a regulating level. This is why Penderecki calls this second opera (after a libretto version by Christopher Fry) Sacra Rappresentazione, i.e. ‘sacred representation’. The element of speculative consideration blankets the whole scenario. There are long passages in which the tone is getting quieter and more introverted, thus conquering also regions of commenting, even laconic distance. It should also be paid attention to the aspect of attempted release from a naturalistic congruence between music and content which, with the totally imitative techniques of sound, always pushed itself to the front of receptive comprehension. Penderecki regarded the decline to a large extent as a removal from – at least for his part – exhausted linguistic means, while the knowledge of them still had an influence in the compositional process. Die schwarze Maske, the next opera, commissioned by the Salzburg Festival in 1982, is on a totally different level. For the first time, Penderecki breaks away from a plot dominated by Christian faith. The world of the early middle classes, the field of tension created by religious beliefs, free-thinking movements, petit-bourgeois ways of thinking and – in the person of the black mask Johnson, the son of black slaves – archaic sensitivity form the background of this opera. It is a prospect of heterogeneous characters who meet at the mayor‘s house by fateful coincidence. Though the plague is raging outside, the fateful group of people gathered there digs its own grave which finally swallows them like a maelstrom. Together with the director of the first performance, Harry Kupfer, Penderecki arranged the

Hauptmann work himself. Created between 1984 and 1986, Die schwarze Maske proves to be a fusion of all the dramatic techniques developed in the two previous operas. Reflective distance and drastic closeness go hand in hand with each other, the result being a widely noted opera work which is also greatly recognized and largely debated by the critics.

August Everding, Krzysztof Penderecki in Munich, 1991

Ubu Rex, the last opera by Krzysztof Penderecki up to now, was written for the Munich State Opera. It is characteristic of Penderecki‘s development that his progress is closely linked with concepts of previous works, of works already shelved. To him, the creative stimulus not to make the same things twice seems to be very important. For the composition of operas, this amounts not only to the natural choice of a new subject for each new work but also to the exchange of the techniques of representation. This opera buffa, for example, after the early Dadaistic piece „Ubu Roi“ by Alfred Jarry breaks completely new ground. Penderecki is playing with the buffo genre itself; its rules and working mechanisms are taken up and put into a distorted, hardly smoothly running machinery. Its subject matter has always been overstretching for which Jarry‘s model, a master-stroke between puberty and genius as could only be developed in post-Rimbaud France, was offering enough room. The unserious is the serious, and only a few other composers apart from Penderecki dared to skate on the brilliant though dangerous ice of irony, using the vocabulary of modern times.

7


Die Teufel von Loudun Oper in drei Akten (1968/69) Libretto vom Komponisten nach „The Devils Of Loudun“ von Aldous Huxley in der Dramatisierung von John Whiting Unter Benutzung der deutschen Übertragung des Dramas von Erich Fried Kompositionsauftrag der Hamburgischen Staatsoper / Commissioned by the Hamburg State Opera Personen / Cast: Jeanne, Priorin des Ursulinenordens · dramatischer Sopran – Claire, Schwester des Ursulinenordens · Mezzosopran – Gabrielle, Schwester des Ursulinenordens · Sopran – Louise, Schwester des Ursulinenordens · Alt – Philippe, ein junges Mädchen · Sopran – Ninon, eine junge Witwe · Alt – Grandier, Pfarrer von St. Peter · Bariton – Vater Barré, Vikar von Chinon · Bass – Baron de Laubardemont, Kommissar des Königs · Tenor – Vater Rangier · tiefer Bass – Vater Mignon, Beichtvater der Ursulinen · Tenor – Adam, Apotheker · Tenor – Mannoury, Chirurg · Bariton – d’Armagnac, Bürgermeister · Sprechstimme – de Cerisay, Stadtrichter · Sprechstimme – Prinz Henri de Condé, Gesandter des Königs · Bariton – Vater Ambroise, ein alter Priester · Bass – Bontemps, Kerkermeister · Bass-Bariton – Gerichtsvorsteher · Sprechstimme – Ursulinen, Karmeliter, Volk, Kinder, Wachen, Soldaten · Chor, Statisterie Orchester / Orchestra: 4 (auch 2 Picc. u. Altfl.) · 0 · 2 Engl. Hr. · Klar. in Es · Kb.-Klar. · 2 Altsax. · 2 Baritonsax. · 3 · Kfg. – 6 · 4 (auch 1 Trp. in D) · 4 · 2 – P. S. (Trgl. · 2 Gongs · javanischer Gong · 2 Röhrengl. · 6 hg. Beck. · 2 Tamt. · Mil. Tr. · Reibtr. · gr. Tr. · Beck · 5 Hbl. · Ratsche · Peitsche · Guiro · Messglöckchen · Kirchengl. · Sapo cubana · ca. 30 versch. Metallrohre ohne bestimmte Tonhöhe · Säge · Flexaton) – Hfe. · Klav. · Org. · Harm. · elektr. Bassgit. – Str. (20 · 0 · 8 · 8 · 6) 110‘ Studienpartitur / Study Score (d./e.) ED 6225 · Libretto (d.) BN 3645-50 · Libretto (e.) BN 3646-30 Uraufführung / First Performance: 20. Juni 1969, Hamburgische Staatsoper · Dirigent / Conductor: Henryk Czyz · Inszenierung / Director: Konrad Swinarski · Ausstattung / Stage and Costume Design: Lidia und Jerzy Skarzynski · Chöre / Chorus: Günter Schmidt-Bohländer · Pantomime: Elmar Gehlen

8


Die Teufel von Loudun · Teatro Reggio di Torino 2000, photo: Ramella & Giannese

D

ie französische Stadt Loudun war in den Jahren 1633-64 Schauplatz von Vorfällen, die in ganz Europa Aufsehen erregten und umfänglich dokumentiert wurden. Urbain Grandier, der Ortsgeistliche von Loudun, wurde 1633 beschuldigt, die Nonnen des neugegründeten Ursulinenklosters, allen voran die Priorin Jeanne, verhext zu haben. Unter der Folter bereute er seinen lockeren Lebenswandel, weigerte sich aber trotz vorgelegter „Beweise“, ein Geständnis über sein Teufelswerk abzulegen. Im Sommer 1634 wurde er auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Noch lange beschäftigte die Besessenheit der Nonnen Exorzisten und Ärzte; ihr Ende fanden die Ereignisse erst, als Kardinal Richelieu die finanzielle Unterstützung des Klosters einstellte. Der Prozess gegen Urbain Grandier wurde von François de Pitaval in seine Sammlung berühmter Kriminalfälle aufgenommen; diese Quelle sowie die Autobiographie der Priorin Jeanne aus dem Jahr 1644 und zwei 1634 und 1693 erschienene Berichte über den Prozess standen Aldous Huxley zur Verfügung, als er sich 1952 in The Devils Of Loudun mit dem Thema auseinandersetzte. Acht Jahre später dramatisierte John Whiting Huxleys Dokumentation. Diese Fassung in der deutschen Übersetzung von Erich Fried war für Penderecki Ausgangspunkt für sein Libretto, in dem er die politische Ebene und das Problem von Toleranz und Intoleranz akzentuiert.

T

he French town of Loudun was, in the years of 1633-34, the showplace for occurrences that gained renown throughout Europe, being extensively documented. Urbain Grandier, the village priest of Loudun, was accused in 1633 of having bewitched the nuns, above all Prioress Jeanne, of the newly founded Ursuline-Cloister. Under torture he admitted to regretting his lapsed lifestyle, refused, however, to confess to his “Devil’s Work” despite “proofs” of the same. In the summer of 1634 he was burned at the stake. Long afterwards the nun’s obsessions occupied doctors and exorcists, the events ending only as Cardinal Richelieu withdrew his financial support of the cloister. The trial against Urban Grandier was included in François de Pitaval’s collection of famous criminal cases. This source, along with the autobiography of Prioress Jeanne from 1644, and two reports of the trial from 1634 and 1693, was available to Aldous Huxley as he expounded on this theme in 1952 for the production of his The Devils of Loudun. Eight years later, John Whiting dramatised Huxley’s writings; the German version of which, by Erich Fried, being the starting point for Penderecki’s libretto. In it the composer sets the accent on the political level and on the problem of tolerance and intolerance.

9


Paradise Lost Sacra Rappresentazione in zwei Akten (1976/78) Libretto nach John Milton von Christopher Fry Deutsche Nachdichtung von Hans Wollschläger Für die Lyric Opera of Chicago in Auftrag gegeben von James C. Hemhill / Commissioned for the Lyric Opera of Chicago by James C. Hemhill Personen / Cast: Milton · Sprechrolle – Adam · lyrischer Bariton – Eva · lyrischer Sopran – Satan · dramatischer Bariton – Beelzebub · Tenor – Moloch · tiefer Bass – Belial · Tenor – Christus · tiefer Bass – Mammon · Bariton – Stimme Gottes · Sprechrolle – Tod · Kontratenor – Sünde · Mezzosopran – Ithuriel, Raphael · Kontratenor – Zephon · Koloratursopran – Gabriel · Tenor – Messias · Bariton – Michael · Tenor – gemischter Chor – Kinderchor Orchester / Orchestra: 4 Okarinen (S,A,T,B) · 3 (2. auch Altfl., 3. auch Picc. u. Bassfl.) · 3 (3. auch Engl. Hr.) · 3 (3. auch Bassklar.) · Es-Klar. · Kb.-Klar. in B · Sopransax. · 3 (3. auch Kfg.) – 5 (3. u. 4. auch Wagnertuba in B, 5. auch Wagnertuba in F) · 3 · 4 (4. auch Kb.-Pos.) · 1 – P.S. (Trgl.-Baum · Schellenbaum · hg. Beck. · 3 Tamt. [h./m./t.] · 5 Crotales · 2 Gongs · 2 gr. Tr. · 2 Mil. Tr. · Schellentr. · 2 Holztr. · 3 Holzbl. · 2 Tempelbl. · Claves · Vibraslap · Bin-sasara · Ratsche · Peitsche · Röhrengl. · Metallpl. · Xyl. · Glspl.)(5 Spieler) – Hfe. · Cel. · Org. · Generator – Str. (24 · 0 · 8 · 8 · 6) 180‘ Libretto (d.) BN 3649-80 · Libretto (e.) BN 3648-10 Uraufführung / First Performance: 29. November 1978 Chicago, Lyric Opera · Dirigent / Conductor: Bruno Bartoletti · Inszenierung / Director: Igal Perry · Bühnenbild und Kostüme / Stage and Costume Design: Ezio Frigerio · Choreographie / Choreography: John Butler · Chöre / Chorus: Robert Page

10


Paradise Lost, Opera Dolnóslaska Wroclaw 2008

E

inen Reigen biblischer Geschichten lässt Christopher Fry, der Librettist von Pendereckis zweiter Oper, vor dem inneren Auge des blinden Dichters John Milton vorbeiziehen. Er spannt sich von der Erschaffung des ersten Menschenpaares und der Verführung Evas durch Satan, der seine Gefolgschaft gefallener Engel zum Kampf gegen den Himmel und Gottes Schöpfung anführt, bis zum Sündenfall und der Vertreibung aus dem Paradies, mit der Krieg, Brudermord, Krankheit und Tod ihren Anfang nehmen. Das Werk schließt mit der Ermutigung des vertriebenen Paares durch die Worte des Erzengels Michael: „Seid stark im Glauben, in Hoffnung und Liebe, die stärker ist als alles, dann werdet ihr ohne Angst aus dem Paradies von dannen ziehen und euch dafür ein Paradies in euch selbst gewinnen“. Frys Werk ist mehr als nur eine Transformation und Kompilation des 1665 vollendeten, monumentalen Versepos Paradise Lost von John Milton. Fry setzt neue Akzente, indem er die Figur der Eva entscheidend aufwertet und im Schlussgesang des Erzengels Michael die Macht der Liebe als Urgrund aller Hoffnung betont. Mit der Bezeichnung „Sacra Rappresentazione“ knüpft Penderecki bewusst an die Tradition der im 15. und 16. Jahrhundert vorzugsweise in Florenz aufgeführten allegorischen und biblischen Legenden an – Ausdruck seiner Verwurzelung in geistesgeschichtlichen Traditionen, die für sein kompositorisches Schaffen dieser Jahre immer bestimmender werden.

A

series of biblical stories is paraded by Christopher Fry, the librettist of Penderecki’s second opera, within the inner eye of the blind poet, John Milton. It starts with the creation of the first human pair and the temptation of Eve by Satan, who leads his following of fallen angels in the fight against heaven and God’s creation, to the fall from grace and the expulsion from paradise, with which war, fratricide, illness and death begin. The work ends with the encouragement of the exiled pair through the words of the Archangel Michael: „ Be strong in faith, in hope and love, which is stronger than all, then you will be able to leave paradise without anxiety and win paradise in yourselves“. Fry’s work is more than simply a transformation and compilation of the 1665 completed monumental verse epos Paradise Lost by John Milton. Fry creates new accents in strengthening the figure of Eve and in emphasising the power of love as the initiator of all hope in the Archangel Michael’s finale. With the notation „Sacra Rappresentazione“ Penderecki succeeds deliberately in the tradition of the allegorical and biblical legends that were principally performed in the 15th and 16th century in Florence - an expression of his spiritually historical tradition, that has over the years become increasingly determinant for his compositorial creativity.

11 11


Die schwarze Maske Oper in einem Akt (1984/86) Text von Harry Kupfer und Krzysztof Penderecki, nach dem gleichnamigen Schauspiel von Gerhart Hauptmann Auftragswerk der Salzburger Festspiele / Commissioned by the Salzburg Festival Personen / Cast: Silvanus Schuller, Bürgermeister von Bolkenhain · Tenor – Benigna, seine Frau · Sopran – Arabella, eine junge Mulattin · jugendl. Sopran – Rosa Sacchi, Benignas Vertraute und Hausdame · Mezzosopran – Jedidja Potter, Jansenist, Diener im Hause des Bürgermeisters · Charaktertenor – François Tortebat, Hugenotte, Gärtner ebenda · Bass – Daga, Magd · Sopran – Löwel Perl, Kaufmann, Freund des Bürgermeisters · Bariton – Robert Dedo, Fürstabt von Hohenwaldau · Bass-Bariton – Plebanus Wendt, Pastor in Bolkenhain · Bass – Hadank, Organist ebenda · lyrischer Tenor – Graf Ebbo Hüttenwächter · Bass-Buffo – Gräfin Laura Hüttenwächter · Alt – Schedel, Stadtrat in Bolkenhain · Tenor – Doktor Knoblochzer, Stadtrat in Bolkenhain · Bass – Engel · tiefer Alt – Johnson, ein Halbneger · Sprechrolle – Ein Maskentänzer · stumme Rolle – kl. Chor Orchester / Orchestra: 3 (3. auch Picc.) · 2 · Engl. Hr. · 3 · Bassklar. · Sopransax. · 2 Altsax. · 2 · Kfg. – 4 · 3 · 3 · 1 – P.S. (gr.Tr. · Mil.Tr. · Rührtr. · Tamb. · 6 Timb. · Rototom · 6 Tomt. · hg. Beck. · Beckenpaar · Trgl.Set · Glspl. · Röhrengl. · Kirchengl. · Bell tree · 3 Tamt. · 2 Gongs · Xyl. · Vibr. · Marimb. · Guiro · Flex. · Säge · Lotosfl. · Kast. · Crotales · Schellen · Peitsche · Vibra slap)(2 Spieler) – Cel. · Org. – Str. Bühnenmusik / Music on stage: 2 Picc. · SAT Blfl. · 2 Es-Klar. – 0 · 3 · 3 · 0 – S. (kl. Tr. · Rührtr. · 2 Mil.Tr. · 2 Ratschen · Kast. · Schellen · Timb. · Tamb. · Holzbl. · Vibraslap) – Cemb. – Vc. 100‘ Klavierauszug / Vocal Score ED 7614 · Libretto (d.) BN 3651-10 Uraufführung / First Performance: 15. August 1986 Salzburger Festspiele · Dirigent / Conductor: Woldemar Nelsson · Inszenierung / Director: Harry Kupfer · Bühnenbild / Stage Design: Hans Schavernoch · Kostüme / Costume Design: Reinhard Heinrich · Chöre / Chorus: Walter Hagen-Groll

12


Die schwarze Maske · Internationale Maifestspiele Wiesbaden 1988, photo: Joachim Gandras

S

ilvanus Schuller, Bürgermeister von Bolkenhain, hat zum Karneval des Jahres 1662 eine seltsame Gesellschaft eingeladen. Scheinbar unberührt von Tod und Pest, die draußen herrschen – das Elend 14 Jahre nach Ende des Dreißigjährigen Krieg scheint die Mauern des Hauses nicht zu durchdringen – treffen sich 13 Menschen zum Festgelage, deren Schicksale sich im Verlauf des Geschehens unlösbar miteinander verwoben erweisen. Alle werden hineingezogen in diesen Totentanz, alle werden sterben – bis auf Löwel Perl, der als einziger unbeschadet den Ort des Grauens verlassen wird. Das Städtchen Bolkenhain liegt unweit des Ober-Salzbrunn, dem Geburtsort von Gerhart Hauptmann. Im Speisesaal des am Markt gelegenen Eckhauses spielt sein Drama Die schwarze Maske, das 1928 zusammen mit dem Einakter Der Hexenritt als Spuk veröffentlicht wurde. Ein Jahr später wurde es am Burgtheater Wien uraufgeführt und diente Harry Kupfer und Krzysztof Penderecki als Vorlage für das Libretto zu Pendereckis dritter Oper. „Wie ein Brennspiegel bannt das Haus des Bürgermeisters zeitlich fern liegende Ereignisse zusammen und polarisiert sie über die versammelten Charaktere. Es sind Vertreter von Weltanschauungen, von privat aufgebauten Lebensweisheiten. Sie repräsentieren Typen; im Stück aber werden nicht ihre Differenzen ausgetragen oder Parteibildungen ins Auge gefasst. Vielmehr werden sie allesamt dem Fatum von Angst und Vernichtung unterworfen. Am Schluss steht die Gleichheit innerhalb der zerstörten Welt.“

S

ilvanus Schuller, mayor of the village of Bolkenhain, has invited an unusual set of guests to the carnival in 1662. Seemingly untouched by the death and pestilence that ravage outside - this misery, 14 years after the end of the Thirty Years war, appears incapable of penetrating the walls of the house - 13 people meet for a feast, their destinies, as it turns out, inseparably entangled in another. All are included in this death-dance, all are about to die - all except Löwel Perl, who alone will leave unscathed the scene of horror. The village of Bolkenhain is located in the immediate vicinity of Ober-Salzbrunn, the birth-place of Gerhart Hauptmann. The dining-room of a market-place corner-house is the setting for his play The Black Mask, which in 1928 was published together with the one act play The Witchride as Ghost. It was premiered a year later in the Burgtheater in Vienna and served Harry Kupfer and Krzysztof Penderecki as the inspiration for the libretto to Penderecki’s third opera. „Like a mirror of the times the Mayor’s house brings together events that lie outside the current continuum and polarises them via the collected characters. These are the representatives of world-views, of privately developed wisdoms. They deputize types; in the piece however, it is not their differences that are expanded upon or the fraction building which is emphasised. Instead it is the fate of fear and destruction to which they must all yield. In the end all are equal in a destroyed world.“

13


Ubu Rex Opera buffa in zwei Akten (1990/91) Libretto von Jerzy Jarocki und Krzysztof Penderecki nach dem Schauspiel „Ubu Roi“ von Alfred Jarry Auftragswerk der Bayerischen Staatsoper München / Commissioned by the Bavarian State Opera Munich Personen / Cast: Vater Ubu · Charakter-Tenor – Mutter Ubu · Koloraturmezzosopran – König Wenzel · Bass-Buffo – Königin Rosamunde · Sopran – Boleslaus, Sohn des Königs · Sopran – Ladislaus, Sohn des Königs · Sopran – Bougrelas, Sohn des Königs · Tenor – Zar (Doppelrolle) · 2 Bässe – Bordure · BassBuffo – General Lascy · Bass – Stanislaw Leczinski, ein Bauer · Bass – 7 Rüpel (polnische Armee, Bojaren, 2 Gäste): Pile (1. Rüpel) · Sopran – Cotice (2. Rüpel) · Tenor – Giron (3. Rüpel) · Bass – 4 Rüpel · 1 Tenor, 3 Bässe – Russische Armee (Bojaren, 3 Bauern) · 3 Tenöre, 4 Bässe – 3 Richter, 3 Finanzverwalter, 4 Adlige, ein Bote, Michael Fedorowitsch, das Volk · Sprechrollen Orchester / Orchestra: Picc. · 2 (2. auch Picc.) · 2 (2. auch Engl. Hr.) · Es-Klar. · 2 · Bassklar. · 2 (2. auch Kfg.) – 2 · 2 · 2 · 1 – P.S. (Mil.Tr. · Rührtr. · Schellentr. · gr. Tr. m. Beck. · Beckenpaar · 6 hg. Beck. · Trgl.-Baum · 2 Tamt. · 5 Tomt. · 5 Timb. · Schellen · Crotalenbaum · Tempelbl. · Röhrengl. · Kirchengl. · Peitsche · Guiro · Säge · Windmaschine · Glspl. · Marimb. · Xyl.)(4 Spieler) – Cel. – Str. Bühnenmusik / Music on stage: 2 (beide auch Picc.) · 2 Klar. – 2 Hr. · 2 Flügelhr. · Tenorhr. · 2 Trp. · 2 Pos. · Bariton · Helikon [oder Sousaphon] – S. (gr. Tr. m. Beck. · Mil.Tr. · Rührtr. · Beckenpaar · Lyra) Im Saal / In the auditory: 2 Trp. 120‘ Libretto (d.) BN 3652-80 Uraufführung / World Premiere: 6. Juli 1991 München, Bayerische Staatsoper · Dirigent / Conductor: Michael Boder · Inszenierung / Director: August Everding · Ausstattung / Stage and Costume Design: Roland Topor

14


Ubu Rex · Lithuanian National Opera Vilnius 2004

V

ater Ubu, unfähig, aber machthungrig, wird von seiner Frau aufgehetzt, König Wenzel von Polen umzubringen und den Thron zu usurpieren. Der Staatsstreich gelingt, nachdem Ubu Hauptmann Bordure auf seine Seite zieht. Wenzel wird ermordet, seine Frau Rosamunde und ihr Sohn Bougrelas fliehen; das Volk jubelt seinem neuen Herrscher König Ubu zu. Der jedoch dankt seinen Gehilfen schlecht: Bordure lässt er einkerkern, die Adligen enteignet und vernichtet er, Jurisdiktion und Finanzverwaltung werden eliminiert und das Volk durch ungeheure Steuern ausgepresst. Bordure hat sich auf die Seite des Zaren geschlagen. Es kommt zum Krieg; Bordure wird bei der Entscheidungsschlacht zwar von König Ubu erschlagen, aber die zaristischen Truppen siegen. Ubu flieht mit seinen Rüpeln, Mutter Ubu bemächtigt sich des Staatsschatzes. Beide besteigen gemeinsam mit den Rüpeln ein Schiff und begeben sich auf die Suche nach dem nächsten Land, das ihrer würdig ist. Pläne zu einer Oper nach dem Schauspiel von Alfred Jarry (1874-1907) ergaben sich Ende der 60er Jahre in Gesprächen zwischen Penderecki und dem Intendanten der Bayerischen Staatsoper Günther Rennert. Sein Tod 1978 ließ das Projekt ruhen. Die Idee, das Werk Ende der 70er Jahre für die Schwetzinger Festspiele und den Süddeutschen Rundfunk zu schreiben, wurde durch die politischen Entwicklungen in Polen (Verhängung des Kriegsrechtes) zunichte gemacht: anstelle einer Opera buffa schrieb Penderecki das Polnische Requiem. Nur das mit Jerzy Jarocki erarbeitete Libretto blieb von diesen Vorstufen übrig und bildete die Grundlage für die auf Anregung von August Everding 1990/91 entstandene Opera buffa Ubu Rex.

F

ather Ubu, incapable, never-the-less a megalomaniac, is encouraged by his wife to kill King Wenzel of Poland and thereby to usurp to the throne. He draws Captain Bordure to his side and succeeds in overthrowing the crown. Wenzel is murdered, his wife Rosamunde and her son Bougrelas manage to flee, and the people celebrate their new ruler, King Ubu. He, however, rewards his allies badly: Bordure is incarcerated; the nobility are expropriated and decimated; the judicial system and finance ministry are eliminated; and the people are squeezed dry by exorbitant taxes. Bordure has changed sides to that of the Tsars. A war is the result, Bordure is killed by Ubu in the deciding battle, but the Tsars gain the victory. Ubu flees with his henchmen; Mother Ubu takes control of the treasury. Both board a ship with the henchmen and sail to the next land which is worthy of them. Plans for an opera based on the play by Alfred Jarry (1874-1907) developed at the end of the 1960’s in discussions with Penderecki and Günther Rennert, director of the Bavarian State Opera. His death in 1978 caused a break in the project. The intention of having the work finished by the end of the 1970’s for the Schwetzinger Festival in cooperation with South German Radio, were nullified by the political developments in Poland (declaration of martial law): instead of an Opera Buffa Penderecki wrote the Polish Requiem. Only the libretto, worked on together with Jerzy Jarocki, remained from these initial stages, building the basis for the Opera Buffa Ubu Rex that was completed upon August Everding’s suggestion in 1990/91.

15


Krzysztof Penderecki Biographie 1933

• Geboren am 23. November in Debica (Polen)

• Born at Debica (Poland) on November 23

1958

• Diplomabschluss an der Krakauer Musikhochschule; dort Professur

• Graduated from the Cracow Academy of Music; professorship at this Academy

1959

• 1., 2. und 3. Preis des II. Wettbewerbs Junger Polnischer Komponisten des Polnischen Komponistenverbandes für die Werke "Strophen", "Emanationen" und "Aus den Psalmen Davids"

• Awarded 1st, 2nd und 3rd prize in the 2nd Competition of Young Polish Composers organized by the Polish Composers´ Association for his works "Strophes", "Emanations" and "From the Psalms of David"

1961

• Preis der Unesco für "Threnos"

• UNESCO award for "Threnos"

1966

• Uraufführung der „Lukas-Passion“ in Münster

• World Première of „St. Luke‘s Passion“ in Münster (D)

• Großer Kunstpreis des Landes NordrheinWestfalen für "Lukas-Passion"

• Großer Kunstpreis von Nordrhein-Westfalen for his work "St. Luke´s Passion"

1966-68

• Dozent an der Folkwang-Hochschule in Essen

• Lecturer at the Folkwang Academy in Essen

1967

• Prix Italia für "Lukas-Passion"

• Prix Italia for his "St. Luke´s Passion"

• Sibelius Gold Medal

• Sibelius Gold Medal

• Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in Berlin

• Scholarship to Berlin from the Deutscher Akademischer Austauschdienst

1968

• Prix Italia für "Dies Irae"

• Prix Italia for "Dies Irae"

1970

• Preis des Polnischen Komponistenverbandes

• Award of the Polish Compser´s Association

1972-87

• Rektor der Musikhochschule in Krakau

• Principal of the Cracow Academy of Music

1973

• Uraufführung der 1. Sinfonie in Peterborough (GB)

• World Première of the 1st Symphony in Peterborough (GB)

1973-78

• Professur an der Yale University, New Haven

• Professorship at Yale University, New Haven

• Prix Arthur Honegger für "Magnificat"

• Prix Arthur Honegger for "Magnificat"

1981

• Médaille de la Ville de Paris

• Médaille de la Ville de Paris

1983

• Sibelius Prize of the Wihouri Foundation

• Sibelius Prize of the Wihouri Foundation

• Polnischer Staatspreis

• Polish National Award

1985

• Premio Lorenzo Magnífico

• Premio Lorenzo Magnífico

1986

• Stefania Niekrasz Medal

• Stefania Niekrasz Medal

1987

• Karl-Wolf-Preis (Kunstpreis der Israelischen • Karl-Wolf-Award (Art prize of the Israeli Wolf-Stiftung) Wolf Foundation)

1988

• Grammy Award für das "Concerto per violoncello ed orchestra no.2"

• Grammy Award for the "Concerto per violoncello ed orchestra no.2"

• Principal Guest Conductor beim NDRSinfonieorchester Hamburg

• Principal Guest Conductor of the NDRSinfonieorchester Hamburg

• Manuel de Falla Gold Medaille der Accademia de Bellas Artes, Grananda

• Manuel de Falla Gold Medaille from Accademia de Bellas Artes, Grananda

1989

16

Biography


1990

• Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens • Commander´s Cross of the Order of Merit der Bunderrepublik Deutschland on the Federal Republic of Germany • Chevalier de Saint Georges

• Chevalier de Saint Georges

1991

• Goldmedaille des Denkmalschutzes Warschau für den Wiederaufbau von Luslawice

• Gold Medal of the Protection of Historic Monuments of Warshaw for the rebuilding of Luslawice

1992

• Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst

• Austrian Decoration for Science and Art

• University of Louisville Grawemeyer Award for Music Composition für "Adagio·4. Sinfonie für großes Orchester"

• University of Louisville Grawemeyer Award of Music Composition for "Adagio ·4. Symphony for large orchestra"

1992-2001

• Musikalischer Direktor des Casals Festivals in Puerto Rico

• Music Director of the Casals Festival in Puerto Rico

1993

• Distinguished Citizen Fellowship des Institute for Advanced Study at Indiana University Bloomington

• Distinguished Citizen Fellowship of the Institute for Advanced Study at Indiana University Bloomington

• Preis des internationalen Musikrates/ UNESCO für Music

• Prize of the International Music Council/ UNESCO for Music

• Träger des kulturellen Verdienstordens des Fürstentums Monaco

• Officier of the Order of Cultural Merit of the Principality of Monaco

1995

• Uruafführung des Violinkonzerts Nr. 2 „Metamorphosen“ in Leipzig

• World Première of the 2nd Violin Concerto “Metamorphosen” in Leipzig (D)

1996

• Primetime Emmy Award of the Academy of • Primetime Emmy Award of the Academy Televivion Arts & Sciences of Televivion Arts & Sciences

1997

• Uraufführung von „Seven Gates of Jerusalem“ in Jerusalem

• World Première of “Seven Gates of Jerusalem” in Jerusalem

• Schirmherr der Festspiele Europäische Wochen Passau

• Patron of the Festival "Europäische Wochen Passau"

• Ehrenprofessor des Moskauer Tschaikowsky-Konservatoriums

• Honorary Professor of the Moscow Tchaikovsky Conservatory

• Künstlerischer Berater des Musik Festival Peking

• Artistic Advisor at the Beijing Music Festival

• Foreign Honorary Member der American Academy of Arts and Letters

• Foreign Honorary Member of the American Academy of Arts and Letters

• Korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München

• Corresponding member of the Bayerische Akademie der Schönen Künste, München

• Preis für Komposition der Fördergemeinschaft der europäischen Wirtschaft, verliehen am 10. September anlässlich des Penderecki-Festivals in Krakau

• Composition Award of the Promotion Association of the European Industry and Trade, conferred on 10 September on the occasion of the Penderecki Festival in Krakow

• Ehren-Professor des Beijing Konservatoriums

• Honorary Professor of the Beijing Conservatoire

• Orden des Grande Duke Gediminas Vilnius

• Medal of the Grand Duke Gedimas Vilnius

• Business Centre Club Special Award Warschau

• Special Award of the Business Center Club (Warshaw);

1998

17


• "Four Hundred Years or Warshaw´s Municipality" Medal

• "Four Hundred Years of Warshaw´s Municipality" Medal

• Grammy Award für "Metamorphosen-Concerto per violino ed orchestra no.2"

• Grammy Award for "Metamorphosen-Concerto per violino ed orchestra no.2"

• AFIM Indie Award for the "Credo" recording on Häussler label

• AFIM Indie Award for the "Credo" recording on Häussler Classic

• Honorary Board des Vilnius Festival

• Honorary Board of the Vilnius Festival

• Cannes Classical Award als "Living Composer of the Year"

• Cannes Classical Award as "Living Composer of the Year"

• Uraufführung „Sextett“ in Wien

• World Première of “Sextet” in Vienna

• Ordine Al Merito della Republica Italiana

• Ordine Al Merito della Republica Italiana

• Ehrenstaatsbürger von Puerto Rico

• Honorary Citizen of Puerto Rico

• Prinz von Asturien-Preis in der Sparte Künste

• Prince of Asturias Award for the Arts Category

• Grammy Award "Best Choral Composition" für "Credo"

• Grammy Award "Best Choral Composition" for "Credo"

2002

• Romano Guardini Preis der Katholischen Akademie in Bayern

• Romano Guardini Prize of the Catholic Academy in Bavaria

2003

• Ehrenbürger der Stadt Debica,Polen

• Honorary Citizen of the City of Debica, Poland

• Ehren-Direktor des Chors der Prinz von Asturien-Stiftung

• Honorary Director of the Principe de Asturias Foundation Choir

• Eduardo M. Torner-Medaille des "Concervatorio de Musica del Principado Asturias"

• Eduardo M. Torner-Medal of the "Conservatorio de Musica del Principado Asturias"

• Ehren-Präsident der "Apayo a la Creación Musical, Ovideo"

• Honorary President of the "Apayo a la Creacíon Musical, Ovideo"

2004

• Premium Imperiale

• Praemium Imperiale

2005

• Order of the White Eagle

• Order of the White Eagle

• Uraufführung der 8. Sinfonie „Lieder der Vergänglichkeit“ in Luxembourg

• World Première 8th Symphony “Lieder der Vergänglichkeit” in Luxembourg

2006

• Commander of the Three Star Order, Riga, Latvia

• Commander of the Three Star Order, Riga, Latvia

2008

• Ehrendoktorwürde des Komitas State Conservatory Yerevan

• Diploma of Honorary Professor of Yerevan, Komitas State Conservatory

• Goldmedaille des Armenischen Kulturministeriums

• Gold Medal of the Minister of Culture of Armenia

1999

2000

2001

Ehrendoktorwürden / Honorary Doctorates Universities of Rochester, Bordeaux, Leuwen, Belgrad, Madrid, Poznán, Lucerne, Leipzig, St. Petersburg, Yale, Seoul, St. Olaf College Northfield/MN, Georgetown University Washington, D.C., Duquesne University Pittsburgh.

Ehrenmitgliedschaften / Honorary Memberships Royal Academy of Music, Accademia Nazionale di Santa Cecilia, der Kungl. Musikaliska Akademien, der Akademie der Künste Berlin, Academia Nacional de Bellas Artes Bueños Aires, Gesellschaft der Musikfreunde, Hong Kong Akademy for Performing Arts

18


Aufführungsgeschichte Performance History

4./6. Februar 1972 · Marseille, Opéra de Marseille Französische Erstaufführung Dirigent / Conductor: Reynald Giovanetti Inszenierung / Director: Margherita Wallmann

Die Teufel von Loudun

27.-30. März 1973 · Wien Gastspiel der Produktion des Württembergischen Staatstheaters Stuttgart

20. Juni 1969 · Hamburgische Staatsoper Dirigent / Conductor: Henryk Czyz Inszenierung / Director: Konrad Swinarski Ausstattung / Stage and Costume Design: Li-dia und Jerzy Skarzynski Chöre / Chorus: Günter Schmidt-Bohländer Pantomime: Elmar Gehlen 22. Juni 1969 · Stuttgart, Württembergisches Staatstheater Dirigent / Conductor: Janos Kulka Inszenierung / Director: Günther Rennert 14. August 1969 · Santa Fe, Santa Fe Opera Amerikanische Erstaufführung Dirigent / Conductor: Stanislaw Skrowaczewski Inszenierung / Director: Konrad Swinarski 23./24. Februar 1970 · München, Bayerische Staatsoper Gastspiel der Produktion des Württembergischen Staatstheaters Stuttgart 28. Februar 1970 · Wuppertal, Wuppertaler Bühnen Dirigent / Conductor: Janos Kulka Inszenierung / Director: Kurt Horres

1. November 1973 · London, Sadler’s Wells Opera at the London Coliseum Britische Erstaufführung Dirigent / Conductor: Nicholas Braithwaite Inszenierung / Director: John Dexter 6. Februar 1974 · Triest, Teatro Comunale „Giuseppe Verdi“ Italienische Erstaufführung Dirigent / Conductor: Piero Bellugi Inszenierung / Director: Margherita Wallmann 14. Mai 1975 · Mönchengladbach, Städtische Bühnen Krefeld-Mönchengladbach Dirigent / Conductor: Robert Satanowski Inszenierung / Director: Paul Hager 8. Juni 1975 · Warschau, Teatr Wielki Polnische Erstaufführung Dirigent / Conductor: Mieczyslaw Nowakowski Inszenierung / Director: Kazimierz Dejmek

2./4./6. April 1970 · Berlin, Deutsche Oper Gastspiel der Produktion des Württembergischen Staatstheaters Stuttgart

4. Oktober 1975 · Berlin, Deutsche Staatsoper DDR-Erstaufführung (WA 23. November 1978, 31. Januar 1982) Dirigent / Conductor: Wolfgang Rennert (ab dem 31. Januar 1982 Gert Bahner) Inszenierung / Director: Erhard Fischer

20. Juni 1970 · Wiesbaden, Hessisches Staatstheater Dirigent / Conductor: Marek Janowski Inszenierung / Director: Werner Kelch

5./6. Mai 1976 · Madrid, 13. Opernfestival Madrid Spanische Erstaufführung Gastspiel der Oper Warschau

8. Oktober 1971 · Graz, Vereinigte Bühnen Graz-Steiermark Österreichische Erstaufführung im Rahmen des Festivals „Steirischer Herbst“ Dirigent / Conductor: Berlislav Klobúcar Inszenierung / Director: Reinhold Schubert

16. Juni 1977 · Mannheim, Nationaltheater Dirigent / Conductor: Hans Wallat Inszenierung / Director: Friedrich Meyer-Oertel

19


1. September 1978 · Stuttgart, Württembergisches Staatstheater Stuttgart (WA 8. Mai 1979) Neueinstudierung der Produktion von 1969 in neuer Besetzung Dirigent / Conductor: Janos Kulka Inszenierung / Director: Günther Rennert 25./27./30. Januar, 3./5. Februar 1979 · Genf, Grand Théâtre de Genève Gastspiel der Produktion des Württembergischen Staatstheaters Stuttgart Orchester: Orchestre de la Suisse Romande 20. November 1979 · Rom, Teatro dell’Opera Dirigent / Conductor: Piero Bellugi Inszenierung / Director: Pier Luigi Pizzi 3. Februar 1980 · Köln, Oper der Stadt Köln Dirigent / Conductor: Wolfgang Rennert Inszenierung / Director: Hans Neugebauer 18. Mai 1980 · Wiesbaden, Hessisches Staatstheater Gastspiel des Teatr Wielki Warschau bei den Internationalen Maifestspielen Wiesbaden Dirigent / Conductor: Mieczyslaw Nowakowski Inszenierung / Director: Kazimierz Dejmek 6. März 1982 · Kopenhagen, Det Kongelige Teater, Gamle Scene Dänische Erstaufführung (WA: 5. Februar 1983) Dirigent / Conductor: Poul Borum Inszenierung / Director: Hans Neugebauer

20. Februar 1993 · Opera Theatre (Music Arts Center) Bloomington, Indiana University Dirigent / Conductor: Thomas Baldner Inszenierung / Director: James Lucas 25. Januar 1995 · Wien, Jugendstiltheater Dirigent / Conductor: Andreas Mitisek Inszenierung / Director: Michael Sturminger (Produktion des Wiener Operntheaters) 24. Mai 1998 · Posen, Teatr Wielki w Poznaniu Kraków 2000, Festival 98 (WA 14. November 1998) Dirigent / Conductor: Andrzej Straszynski Inszenierung /Director: Marek Weiss-Grzesinski (diese Inszenierung gastierte am 15. und 16. November 2003 im Kleist Forum in Frankfurt / Oder) 28. Januar 2000 · Turin, Teatro Regio Torino (in deutscher Sprache, mit italienischen Untertiteln) Dirigent / Conductor: Yoram David Inszenierung / Director: José Carlos Plaza 16. Mai 2002 · Dresden, Semperoper (WA: 7. Oktober 2003) Dirigent / Conductor: Rainer Mühlbach Inszenierung / Director: Harry Kupfer

13. Juni 1982 · Kiel, Bühnen der Landeshauptstadt Dirigent / Conductor: Klaus Weise Inszenierung / Director: John Dew

15. März 2008 ·Freiburg, Theater Freiburg Dirigent / Conductor: Lutz Rademacher Inszenierung / Director: Marcus Lobbes

18. Januar 1985 · Lüttich, Opéra de Wallonie Belgische Erstaufführung (WA: 21. Februar 1992) Dirigent / Conductor: Robert Satanowski Inszenierung / Director: Albert-André Lheureux

Paradise Lost

2. Dezember 1989 · Düsseldorf/ Duisburg, Deutsche Oper am Rhein Dirigent / Conductor: Janos Kulka Inszenierung / Director: Günter Krämer

20

16. Mai 1992 · Warschau, Teatr Wielki Produktion im Rahmen der IGNM World Music Days Dirigent / Conductor: Andrzej Straszynski (diese Produktion gastierte 1993 in Ludwigshafen, Theater im Pfalzbau)

29. November 1978 · Chicago, Lyric Opera Dirigent / Conductor: Bruno Bartoletti Inszenierung / Director: Igal Perry Bühnenbild und Kostüme / Stage and Costume Design: Ezio Frigerio Choreographie / Choreography: John Butler Chöre / Chorus: Robert Page


22. Januar 1979 · Mailand, Teatro alla Scala Europäische Erstaufführung und Italienische Erstaufführung als Koproduktion mit der Lyric Opera of Chicago Dirigent / Conductor: Krzysztof Penderecki Inszenierung / Director: Igal Perry 8. Februar 1979 · Rom Konzertante Aufführung des 2. Aktes durch das Ensemble des Teatro alla Scala in Rom, in Anwesenheit des Heiligen Vaters, Johannes Paul II. Dirigent / Conductor: Krzysztof Penderecki 28. April 1979 · Stuttgart, Württembergisches Staatstheater Deutsche Erstaufführung anlässlich der PendereckiTage vom 28. April – 9. Mai 1979 (WA 21. September 1980) Dirigent / Conductor: Janos Kulka Inszenierung / Director: August Everding (Diese Produktion gastierte am 10. und 11. Juli 1979 bei den Münchner Opern-Festspielen und am 21. September 1979 beim Warschauer Herbst.) 27. Juni 1980 · Nürnberg Konzertante Aufführung von Teilen der Oper im Rahmen der Internationalen Orgelwoche Philharmonisches Orchester Nürnberg Dirigent / Conductor: Hans Gierster

6. Oktober 2001 · Münster, Städtische Bühnen Dirigent / Conductor: Will Humburg Inszenierung / Director: Peter Beat Wyrsch 10.05.2008 · Wroclaw, Opera Dolnóslaska Dirigent / Conductor: Andrzej Straszynski Inszenierung / Director: Waldemar Zawodzinski

Die schwarze Maske 15. August 1986 · Salzburger Festspiele Dirigent / Conductor: Woldemar Nelsson Inszenierung / Director: Harry Kupfer Bühnenbild / Stage Design: Hans Schavernoch Kostüme / Costume Design: Reinhard Heinrich Chöre / Chorus: Walter Hagen-Groll 12. September 1986 · Wien, Staatsoper (als Koproduktion mit den Salzburger Festspielen) Dirigent / Conductor: Woldemar Nelsson Inszenierung / Director: Harry Kupfer 25. Oktober 1987 · Poznán, Teatr Wielki Polnische Erstaufführung (in deutscher Sprache) Dirigent / Conductor: Mieczysław Dondajewski Inszenierung / Director: Ryszard Peryt Gastspiele dieser Produktion:

14. Juni 1985 · Bytom (Beuthen), Teatr Bytom (Angaben über Dirigent und Regisseur liegen nicht vor / no details about conductor and director available) 16. Juni 1988 · Warschau im Rahmen des Penderecki-Musik-Festivals National Symphony Orchestra Kattowitz, Philharmonic Choir Warschau 17. Juni 1988 · Kattowitz National Symphony Orchestra Katowice, National Philharmonic Choir Warsaw Konzertante Aufführungen in englischer Sprache Dirigent / Conductor: Antoni Wit 11. September 1998 · Warschau, St. Maria Magdalena Kathedrale konzertante Aufführung von Ausschnitten im Rahmen des 33. International Wratislavia Festival Cantans National Philharmonic Choir Warsaw Polish Radio Symphony Orchestra Katowice Dirigent / Conductor: Antoni Wit

konzertant: 11. Januar 1988 · Berlin, Großer Sendesaal des SFB [konzertante Deutsche Erstaufführung] 28. Oktober 1988 · Nürnberg, Meistersingerhalle szenisch: 21./23. April 1988 · Moskau 27./28. April 1988 · Leningrad 28. Mai 1988 · Wiesbaden, Hessisches Staatstheater, im Rahmen der Internationalen Wiesbadener Maifestspiele [szenische Deutsche Erstaufführung] 14. Juni 1988 · Krakau, im Rahmen des „Penderecki Musik Festival Krakau“ 21. September 1988 · Warschau, im Rahmen des Warschauer Herbstes 14.-19. Mai 1989 · Prag, Nationaltheater [Tschechische Erstaufführung], im Rahmen des Prager Frühlings 13./13. November 1989 · Sindelfingen, Stadthalle 15. November 1989 · Friedrichshafen, Graf-ZeppelinHaus

21


2. Oktober 1990 · Berlin, Staatsoper unter den Linden, im Rahmen der Berliner Festtage 28. September 1990 · Dresden, Semperoper, im Rahmen der 4. Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik 15./18. Mai 1990 · Brighton, The Dome, im Rahmen des 1990 Brighton Festival [Britische Erstaufführung] 15.-17. März 1991 Fürth, Theater Fürth 8. August 1991 Santander, Santander Festival [Spanische Erstaufführung] 30. Juli 1988 · Santa Fe, The Santa Fe Opera Amerikanische Erstaufführung (in englischer Sprache; Übersetzung: Michael Feingold) Dirigent / Conductor: George Manahan Inszenierung / Director: Alfred Kirchner 18. September 1988 · Warschau, Teatr Wielki W Warszawie Erstaufführung in polnischer Sprache (Polnische Übersetzung: Antoni Libera, Janusz Szpotanski) Dirigent / Conductor: Robert Satanowski Inszenierung / Director: Albert-André Lheureux 17. Februar 1989 · Paris, Théàtre du Châtelet Französische Erstaufführung [konzertant] als Ko-Produktion mit Radio France Dirigent / Conductor: Krzysztof Penderecki 1. Februar 1991 · Karlsruhe, Badisches Staatstheater Erste deutsche Inszenierung Dirigent / Conductor: Robert Satanowski Inszenierung / Director: Albert-André Lheureux 22. Februar 1991 · Strasbourg, Opéra du Rhin Szenische Französische Erstaufführung (Gastspiel des Badischen Staatstheaters Karlsruhe) Dirigent / Conductor: Robert Satanowski Inszenierung / Director: Albert-André Lheureux 13. /14. Juni 1993 · Hamburg, Laiszhalle [konzertant] Chor und Sinfonieorchester des NDR Dirigent / Conductor: Krzysztof Penderecki 14.-18. November 1997 · München, Richard-StraussKonservatorium [konzertant] Chor und Orchester der Münchner Philharmoniker Dirigent / Conductor: Krzysztof Penderecki 20. September 1998 · Krakau, Opera i Operetka w Krakowie, Kraków 2000 Festival 98 Dirigent / Conductor: Kai Bumann Inszenierung / Director: Krzysztof Nazar

22

Ubu Rex 6. Juli 1991 · München, Bayerische Staatsoper Dirigent / Conductor: Michael Boder Inszenierung / Director: August Everding Ausstattung / Stage and Costume Design: Roland Topor 6. November 1993 · Lodz, Teatr Wielki W Lodz Polnische Erstaufführung Dirigent / Conductor: Antoni Wicherek Inszenierung / Director: Lech Majewski Oktober 1993 · München, Bayerische Staatsoper Wiederaufnahme der Uraufführungsproduktion Dirigent / Conductor: Michael Boder Inszenierung / Director: August Everding 24. November 1993 · Krakau, Opera I Operetka W Krakowie (WA 22. Mai 1994) Dirigent / Conductor: Ewa Michnik Inszenierung / Director: Krzysztof Nazar 8.-17. u. 19.-22. April 1994 · Heilbronn, Theater Gastspiel des Teatr Wielki W Lodz Dirigent / Conductor: Antoni Wicherek Inszenierung / Director: Lech Majewski 10. Oktober 1995 · Dresden, Kulturpalast Gastspiel der Oper Krakau, im Rahmen der Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik Dirigent / Conductor: Ewa Michnik Inszenierung / Director: Krzysztof Nazar 2. Oktober 2003 · Warschau, Ottpera Narodowa Koproduktion mit der Litauischen Nationaloper, Vilnius Dirigent / Conductor: Jacek Kaspszyk (bei der WA am 4. Dezember 2004: Iwona Sowinska) Inszenierung / Director: Krzysztof Warlikowski


WERGO

KRZYSZTOF PENDERECKI Seven Gates of Jerusalem Symphony No. 7 for five soloists, speaker, three mixed choirs and orchestra · Bozena Harasimowicz-Haas, Sopran · Izabella Klosinska, ´ Sopran · Jadwiga Rappé, Alt · Wieslaw Ochman, Tenor · Romuald Tesarowicz, Bass · Boris Carmeli, Sprecher · Nationaler Philharmonischer Chor Warschau · Nationalphilharmonie Warschau · Leitung: Kazimierz Kord /

/

Pizzicato-Excellentia! … Diese Sinfonie ist ein Werk, das als eine der zentralen und grandiosesten Musikschöpfungen der Jahrhundertwende unbedingt ins Repertoire gehört! (Pizzicato) WER 66472 (CD + 76-seitiges Textheft im Schuber)

2. Sinfonie · Adagio (4. Sinfonie)

Musica da Camera

NDR-Sinfonieorchester · Krzysztof Penderecki

Silesian String Quartet · Konstanty Andrzej Kulka · Waldemar Malicki, Szábolcs Esztényi · Aleksander Romanski ´ · Artur Paciorkiewicz · Ivan Monighetti

… gelungene Live-Mitschnitte …

(Fono Forum)

WER 62702

Concerto per viola ed orchestra · Capriccio · Strophen · Intermezzo · Drei Stücke im alten Stil

… ausgezeichnet gespielte Kammermusik … (Dissonanz) WER 62582

Per Coro

Tabea Zimmermann · Mariusz Pe¸dzialek · Olga Szwajgier · Amadeus Kammerorchester Posen · Agnieszka Duczmal

Nationaler Philharmonischer Chor Warschau · Nationalphilharmonie Warschau · Krzysztof Penderecki

… hohes interpretatorisches Niveau … (Fono Forum)

(Neue Zeitschrift für Musik)

WER 60172-50

WER 62612

/

… osteuropäische Chortradition „at its best“ …

Fordern Sie unseren Katalog an. Please ask for our catalog.

WERGO · Postfach 36 40 · 55026 Mainz · Germany E-Mail: service@wergo.de · Internet: www.wergo.de

23


Anzeige

Wolfram Schwinger: Penderecki - Leben und Werk Begegnungen - Lebensdaten - Werkkommentare deutsch, 378 Seiten · Hardcover ISBN: 978-3-7957-0265-6 Bestell-Nr.: ED 8133 · € 39,95 / sFr 68,00* Der Rang Krzysztof Pendereckis im gegenwärtigen Musikleben ist unbestritten. Wolfram Schwinger, eng befreundet mit dem Komponisten, lässt den Leser im ersten Teil des Buches auf sehr persönliche Weise am Leben und Schaffen Pendereckis teilnehmen, führt ihm den Alltag eines Künstlers vor Augen, der aus der Beanspruchung durch Verpflichtungen in aller Welt Anregung und schöpferische Kraft empfängt.

Im zweiten Teil des Buches setzt sich der Autor ausführlich mit den einzelnen Werken Pendereckis auseinander. Er vermittelt damit dem Fachmann interessante Einblicke in die Werkstatt des Komponisten und eröffnet dem interessierten Laien neue Zugänge zu dessen Schaffen. Dabei werden die Verbindungen von Pendereckis Kompositionen zur musikgeschichtlichen Tradition ebenso deutlich wie seine Neuerungen hinsichtlich der Klangerzeugung und Kompositionstechnik. * sFr: unverbindliche Preisempfehlung

KAT 88-99 · Printed in Germany


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.