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das Musik-Magazin

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Neue Produkte und Geschichten aus der Welt der Musik

Nicht nur Pianistin

Herz und Kopf

Geballter Donner

Clara Schumann feiert 200. Geburtstag

Der Komponist und Pianist Leon Gurvitch

DebĂźt-CD: Perkussionistin Leonie Klein

Gestaltet und getragen von den teilnehmenden Verlagen


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Unsere Klassiker • Bequeme Lage der Singstimme • Akkordsymbole für die Gitarrenbegleitung • Leicht spielbare Klaviersätze • Kommentare zum historischen Hintergrund der Lieder

Kurt Pahlen (Hg.)

Das Buch der Volkslieder 176 Volkslieder aus acht Jahrhunderten 288 Seiten, Hardcover ISBN 978-3-7957-5373-3 ED 8600 · 26,- €

Ingeborg Weber-Kellermann (Hg.)

Das Buch der Kinderlieder 235 alte und neue Lieder

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352 Seiten, Hardcover ISBN 978-3-7957-2063-6 ED 7966 · 26,- €

Erhältlich bei Ihrem Buch- oder Musikalienhändler oder unter www.schott-music.com


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Liebe Leserin, lieber Leser, Sie halten die Frühjahrsausgabe von arpeggio in Ihren Händen. Auf diesem Weg möchten wir uns für Ihr positives Feedback bedanken, das uns immer wieder anspornt, unser Bestes zu geben. 2019 ist das Jahr der großen Geburtstage und Jubiläen. Happy Birthday Breitkopf & Härtel. Der älteste Musikverlag der Welt feiert seinen 300. Geburtstag mit zahlreichen kulturellen und musikalischen Highlights. Eine Programmübersicht finden Sie unter www.first-in-music.com. Außerdem jährt sich zum 200. Mal der Geburtstag von Clara Schumann, deren musikalisches Wirken als Pianistin und Komponistin in unserer aktuellen Ausgabe gewürdigt wird (Seite 6 bis 8). Als Ehefrau und Managerin von Robert Schumann und achtfache Mutter behauptete sie sich als selbstbewusste Frau gegen die Konventionen und gesellschaftlichen Normen im 19. Jahrhundert. Es lebe der Männerchor. Viele Jahre führte der Männerchor ein Randdasein in der Musik. Doch jetzt entdecken wieder immer mehr Männer den Spaß und die Freude am gemeinsamen Singen. Auf Seite 16 berichten wir über die Renaissance, die der Männerchor gerade erlebt. Das Saxofon ist das Instrument des Jahres 2019. Erst 1840 in Belgien von Adolphe Sax entwickelt ist es ein verhältnismäßig junges, beliebtes und wandelbares Instrument. Über die Kunst und die Lust des Improvisierens mit dem Saxofon und die entsprechende Literatur erfahren Sie mehr auf den Seiten 30 bis 33. Viele Neuheiten finden Sie in dieser Ausgabe und noch viel mehr Neues aus der Welt der Musik wird Ihnen vom 2. bis 5. April auf der Frankfurter Musikmesse und der Prolight + Sound geboten (siehe Seite 12 bis 13). Direkt im Anschluss an das Messeduo geht am Samstag, den 6. April mit der Musikmesse Plaza in Halle 1 ein völlig neues Veranstaltungskonzept an den Start. Vintage-Ausstellungen, Plattenbörse, Instrumentenauktion, Musikinstrumentenmarkt und vieles mehr lassen die Herzen der Musikliebhaber höher schlagen. Dieser Pop-up-Market mit vielfältigen Themenwelten bietet die Möglichkeit zum Direktverkauf für Hersteller und Händler.

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Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und freuen uns natürlich weiterhin über Ihr Feedback. Herzliche Grüße

Andrea Neumer Geschäftsführerin music distribution services GmbH arpeggio – das Musik-Magazin

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fokus

Musiknutzung in Deutschland

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Entdeckt, gekauft, genutzt » Kopfhörer beim Joggen, Radio beim Kochen und Smartphone beim Vokabellernen – scheinbar in allen Lebenslagen hören die Deutschen Musik: durchschnittlich 21,5 Stunden pro Woche. Herausgefunden hat dies eine umfangreiche Studie der Universität Hamburg, die sich dem Nutzungsverhalten rund um die Musik angenommen hat.* Wer hört Musik? Mit welchen Geräten? Gibt es noch Leute, die auch selbst Musik machen? Wie wird Musik gehört? Und welche Musik eigentlich? Wie kommt man zu seiner Musik? Und wieviel Geld gibt man für sie aus? Herausgekommen sind bei der Beantwortung vor allem viele Zahlen. Manche davon nicht sehr überraschend – Musik wird zum größten Teil nebenbei gehört –, viele aber doch auch sehr aufschlussreich: Zum Beispiel bitten bereits acht Prozent die freundliche Stimme von Alexa & Co. um die Auswahl eines Musikstücks.

Wie wichtig den Deutschen das Musikhören ist, zeigt auch diese Zahl: 38 Prozent der Deutschen suchen ganz aktiv nach neuer Musik. Und sie investieren dafür sehr viel Zeit: 90 Prozent dieser aktiv Suchenden verbringt über zwei Stunden pro Woche mit der Recherche nach neuen Songs und InterpretInnen. Wie in vielen Bereichen des täglichen Lebens spielt inzwischen auch dabei das Internet eine große Rolle: 68 Prozent dieser neuen Musik wird online entdeckt (meist über Youtube). Doch auch althergebrachte Wege mischen bei der Erweiterung der eigenen Playlist mit: Immerhin zwölf Prozent werden beim Radiohören fündig. Wie wird wohl eine solche Studie in zwanzig Jahren aussehen? Eines ist sicher: Die Musik wird im Leben der Deutschen immer noch eine wichtige Rolle spielen – auch wenn sich die Wege zur Musik bis dahin wieder gewandelt haben werden. « * „Studie zur Zukunft der Musiknutzung 2018“ der Universität Hamburg. Zu finden unter: www.uni-hamburg.de > Newsroom > Forschung > 2018 > Der Musikkonsum in Deutschland wird

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immer digitaler

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zahlen

Musiknutzung in Zahlen

Jeder Dritte … … kümmert sich aktiv um die Erweiterung seiner Playlist (37 Prozent der Bevölkerung). Davon investieren 90 Prozent sogar mehr als zwei Stunden pro Woche für ihre aktive Suche nach neuer Musik. Meist wird für diese Nachforschungen das Internet durchforstet.

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8 Prozent nutzen Smart Speak er …

… um Musik zu hö ren. Smart Speake r sind drahtlose Geräte, mit denen man m ittels Spracherkennung Musik aus dem In ternet abrufen kann. H omepod, Google Home oder Amazon Echo heißen die Newco mer auf dem Gerätemar kt. Die Zahl schein t gering, vergleicht man sie mit den 61 Proz ent, die das Smartphon e für den Musikko ns um nutzen. Berücksicht igt man jedoch, da ss es Alexa & Co. erst seit 2016 in Deutsc hland gibt, gelten sie als die am schnellsten wachsende Consumer-T echnologie.

Fifty-fifty …

… ist das Verhältnis von Abonn enten mit einem PremiumAccount und einem Gratis-Zu gang bei Spotify. Damit spiege lt sich hier ein Trend wider, der generell zu beobachten ist: Die Bereitschaft, für einen Streaming dienst auch Geld auszugeben, wächst – inzwischen nutzen 24 Prozen t der deutschen Bevölkerung einen BezahlAccount bei ihrem Streaming dienst.

9 Stunden und 40 Minuten …

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27 Prozent …

… der Deutschen mach en regelmäßig selbst Musik. Keyboa rd bzw. Klavier und Gitarre sind dabei die beliebtesten Instrumente (jeweils 11 Prozent). 7 Prozent der MusikerInnen spielen in einer Band oder singen in ein em Chor.

… wird das Radio durchschnittlich in der Woche angeschaltet, um Musik zu hören. Damit belegt das fast 100 Jahre alte Medium die einsame Spitze. Auf dem zweiten Platz, mit dreieinhalb Stunden, liegt das Smartphone. Insgesamt hört die deutsche Bevölkerung in einer Woche 21 Stunden und 30 Minuten Musik.

Die Zahlen sind der „Studie zur Zukunft der Musiknutzung 2018“ der Universität Hamburg (mit der Unterstützung des Amtes Medien der Hamburger Behörde für Kultur und Medien und der Initiative Musik gGmbH) entnommen. Sie gibt die Ergebnisse der ersten von sechs Stufen der Panelbefragung wieder.

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© Imago / Leemago

„Meine Kunst lasse ich nicht liegen, ich müßte mir ewige Vorwürfe machen!“

Am 13. September 1819 wurde Clara Schumann in Leipzig geboren. Sie war nicht nur Pianistin und Komponistin, sondern auch Klavierpädagogin, Konzertveranstalterin, Herausgeberin, Professorin für Klavier – und nicht zuletzt achtfache Mutter. » „[Ich] spielte nach Tisch einige Mazurkas und den Hexenchor von mir“, schreibt die junge Clara am 2. Mai 1834 in ihr Tagebuch. Das Wunderkind ist zu dieser Zeit gerade einmal 14 Jahre alt und kann schon auf eine beeindruckende Karriere als Klaviervirtuosin zurückblicken. Doch 6

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auch als Komponistin betätigt sie sich und mit dem im Zitat angesprochenen „Hexenchor“ könnte „Le Sabbat“ gemeint sein, das erste Stück der Quatre Pièces caractéristiques op. 5 für Klavier von 1834, das 1838 in Wien unter dem Titel Hexentanz auch separat im Druck erscheint.

Die US-amerikanische Musikwissenschaftlerin und Clara-SchumannExpertin Nancy B. Reich spricht von den „für das 19. Jahrhundert typischen ‚dämonische[n]‘ Anklänge[n]“ des Hexentanzes, die „zu dem magischen Effekt des ‚Sabbat‘“ beitragen: „Anspielung auf den Volksaberglau-


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Das Musikjahr 2019 steht im Zeichen von Clara Schumanns 200. Geburtstag

www.schumannzwickau.de

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Doch Clara Schumann kann vor allem als Pianistin in einer männerdominierten Welt bestehen – als achtfache Mutter und zeitweise auch gegen den Widerstand ihres Mannes Robert. Und sie komponiert weiter. 1853 etwa entstehen ihre Drei Ro-

Zur Eröffnung des Jubiläumsjahres anlässlich des 200. Geburtstags von Clara Schumann präsentiert das Robert-Schumann-Haus Zwickau ihre Kompositionen in Originalhandschriften und -ausgaben mitsamt den zugehörigen Entstehungsdokumenten. „Clara Schumann als Komponistin“ ist die erste der Sonderausstellungen des Robert-Schumann-Hauses, mit denen in diesem Jahr unterschiedliche Aspekte des Lebens und Schaffens von Clara Schumann beleuchtet werden. Es folgen bis einschließlich Dezember noch „Clara Schumann und ihre Kinder“, „Clara en tour – Konzertauftritte und -reisen“ sowie „Clara Schumann und die Familie Wieck“.

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Zu ihren Lebzeiten allerdings steht das kompositorische Schaffen Clara Schumanns ganz im Schatten ihrer Tätigkeit als Pianistin – und ihrer Bekanntheit als Ehefrau des berühmten Robert Schumann. Allgemein werden zur damaligen Zeit komponierende Frauen nicht anerkannt. So behauptet etwa der Dirigent Hans von Bülow (1830-1894): „Reproductives Genie kann dem schönen Geschlecht zugesprochen werden, wie productives ihm unbedingt abzuerkennen ist […] Eine Componistin wird es niemals geben, nur etwa eine verdruckte Copistin ...“

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ben vom Hexensabbat, ein Thema, das viele romantische Komponisten beschäftigt hat“. (Eine Einspielung des Hexentanzes findet man unter: https://youtu.be/mCjsYdyzudg) Einer dieser Komponisten war z. B. Hector Berlioz mit seiner berühmten Symphonie fantastique (uraufgeführt 1830). „Claras vier Stücke sind entschieden mehr als nur Echos auf diese Musik, die damals avantgardistisch, zumindest avanciert war“, so der Musikwissenschaftler Dieter Kühn. Nicht zu vergessen: Wir reden von den Kompositionen einer 14Jährigen!

Clara Wieck-Schumann > Hexentanz op. 5

Clara Schumann > Drei Romanzen op. 22

für Klavier

bearb. für Viola und Klavier von Bella & Semjon Kalinowsky

Noten, Robert Lienau 4 Seiten, 10,– Euro ISMN 979-0-011-40100-2

Noten, Robert Lienau 36 Seiten, 19,50 Euro ISMN 979-0-011-41020-2

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© Im ago /

manzen für Violine und Pianoforte op. 22. Dass diese Werke zu den besten ihres Œuvres gehören, ist ihr durchaus bewusst, und sie schreibt in einem Brief an ihre Halbschwester Marie: „In letzter Zeit habe ich so manches komponiert; [...] 6 Lieder, drei Klavierstücke, drei Romanzen für Klavier und Violine etc. etc. [...]. Die Sachen sind mir zu meiner großen Freude alle so gelungen, dass Robert nichts daran zu ändern wusste, und so hat man mit dem Älterwerden doch auch manche Freuden, die eben nur ein reiferes Denken und Fühlen nach sich bringt ...“ « rb

L ee ma go

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„Die Ausübung der Kunst ist ja ein großer Teil meines Ichs, es ist mir die Luft, in der ich atme.“

Für Leipziger gibt es noch ein außergewöhnliches Gewinnspiel: Sie können mit einem besonderen Saatgut die Stadt zum Blühen bringen und somit Clara Schumanns Geburtstag in der ganzen Stadt sichtbar machen. Die originellsten Bepflanzungen erhalten Preise. Die Idee für diese Aktion lieferten Claras Blumentagebücher, in denen die Pianistin und Komponistin gepresste Blumen und Sträußchen, verbunden mit Erinnerungen und Konzertnotizen, sammelte. Ein Konzert mit Werken aus den Blumentagebüchern wird es am 12. Mai 2019 innerhalb der Herfurthschen Hausmusik geben. Und anlässlich des 300. Geburtstags des Verlags Breitkopf & Härtel erscheint im Frühjahr 2019 Das Berliner Blumentagebuch in einer Neuauflage. 8

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Auch Clara Schumanns Geburtsstadt Leipzig feiert das Jubiläumsjahr. Mit CLARA19 ist ein europaweit einzigartiges und abwechslungsreiches Festjahr zu erleben, das vom Gewandhaus, MDR KLASSIK, dem Leipziger Ballett, dem Schumann-Haus, der Leipziger Notenspur und vielen weiteren Akteuren gestaltet wird. Das umfangreiche Programm geht über das Musikalische weit hinaus und verbindet die unterschiedlichen Kunstebenen, Alters- und Interessengruppen miteinander. Clara Schumanns Spuren lassen sich an originalen Schauplätzen verfolgen und ihre Kompositionen erklingen in Musikstätten, die kürzlich mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet wurden. clara19.leipzig.de

Clara Schumann > Das Berliner Blumentagebuch Hg. von Renate Hofmann, Kurt Hofmann und Harry Schmidt Buch, Breitkopf & Härtel 136 Seiten, 39,90 Euro ISBN 978-3-7651-0285-1


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neuheiten

Streicher Ignaz Pleyel > Sechs kleine Duos op. 8 für zwei Violinen Urtextausgabe, hg. von Norbert Gertsch, Fingersatz Violine von Evelyne Grüb-Trauer Partitur und Stimmen, Henle 32/16/16 Seiten, 16,– Euro ISMN 979-0-2018-1378-3

Jakob Dont > 24 Vorübungen zu den Etüden von Kreutzer und Rode für Violine solo op. 37 Urtextausgabe, hg. von Dominik Rahmer, Fingersatz und Strichbezeichnung vom Komponisten, zusätzliche Bezeichnung und praktische Hinweise von Paul Roczek

Ignaz Pleyel bescherte der Musikwelt schon zu Lebzeiten eine schier unüberschaubare Menge an veröffentlichten Kompositionen. Im Repertoire geblieben sind vor allem Werke für kleiner besetzte Kammermusik. Einige Duos für Violine etwa behaupten unter Liebhabern und im Unterricht ihren festen Platz, darunter besonders die „Kleinen Duos in aufsteigender Schwierigkeit“ von 1806. Henle legt diese leichten Spielstücke nun erstmals in einer Urtextausgabe vor.

Noten, Henle 36 Seiten, 14,– Euro ISMN 979-0-2018-1176-5 Dont, Kreutzer, Rode: Gleich drei der herausragenden Violinpädagogen des 19. Jahrhunderts sind hier in einem Titel vereint. Rodolphe Kreutzer und Pierre Rode verfassten Anfang des 19. Jahrhunderts jeweils epochale Etüdensammlungen; als Heranführung an diese beiden Standardwerke schrieb Jakob Dont 1852 seine überaus hilfreichen 24 Vorübungen op. 37, an denen bis heute kein Geiger im Unterricht vorbeikommt. Die Urtextausgabe bei Henle macht nun erstmals wieder das unverfälschte Original mit Donts authentischen Fingersätzen und Strichbezeichnungen zugänglich.

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Ludwig van Beethoven > Streichquartette op. 18 Nr. 1-6 Noten (Stimmen in der Mappe) Breitkopf & Härtel 64/52/48/44 Seiten, 44,90 Euro ISMN 979-0-004-50484-0 Mit der neuen Reihe „Breitkopf Originals“, die pünktlich zum Verlagsjubi-

Wolfgang Amadeus Mozart > Streichquartette Band III (Haydn-Quartette) Urtextausgabe, hg. von Wolf-Dieter Seiffert Stimmen, Henle 92/46/46/44 Seiten, 32,– Euro ISMN 979-0-2018-1122-2 Studien-Edition, Henle 172 Seiten, 22,– Euro ISMN 979-0-2018-7122-6 Jeder dieser 24 Sätze ist ein Juwel für sich! Mozart arbeitete hart an der Komposition dieser sechs Streichquartette, die er keinem Geringeren als dem „Erfinder“ der Gattung widmete: Joseph Haydn. Erstmals 1785 erschienen, wurden sie seither unzählige Male nachgedruckt. Die Urtextausgabe von Wolf-Dieter Seiffert klärt zahlreiche Ungenauigkeiten früherer Ausgaben, vor allem hinsichtlich Dynamik und Artikulation, und korrigiert sogar einige bislang unentdeckte Notenfehler. Besonderes Augenmerk wurde zudem auf optimale Lesbarkeit und geeignete Wendestellen gelegt.

läum 2019 startet, eröffnet Breitkopf & Härtel einen einzigartigen Blick in das Verlagsarchiv und stellt historisch und musikgeschichtlich wertvolle Ausgaben in hochwertigen Premium-Nachdrucken zur Verfügung. Die Auswahl umfasst das große Kammermusik-Repertoire des 18. und 19. Jahrhunderts sowie weitere spannende Entdeckungen.


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neuheiten

Klavier Mike Cornick > 4 More Afro-Caribbean Pieces for 6 Hands at 1 Piano Noten, Universal Edition 32 Seiten, 15,95 Euro ISBN 978-3-7024-7546-8

Robert Schumann > Sämtliche Klavierwerke Hg. von Clara Schumann Noten, Breitkopf & Härtel Band 1, 188 Seiten, 28,90 Euro ISMN 979-0-004-16121-0 Band 2, 156 Seiten, 28,90 Euro ISMN 979-0-004-16122-7 Band 3, 140 Seiten, 28,90 Euro ISMN 979-0-004-16123-4 Band 4, 188 Seiten, 28,90 Euro ISMN 979-0-004-16124-1 Band 5, 144 Seiten, 28,90 Euro ISMN 979-0-004-16125-8 Band 6, 124 Seiten, 28,90 Euro ISMN 979-0-004-16126-5 Band 7, 96 Seiten, 25,90 Euro ISMN 979-0-004-16127-2 Die hier im Nachdruck vorgelegte Edition ist ein Meilenstein in der Reihe der posthum erschienenen Ausgaben der Klavierwerke Robert Schumanns. Als Vorlage diente ihr die von Clara Schumann 1884 bis 1886 auf Grundlage der ersten Schumann-Gesamtausgabe herausgegebene Erste mit Fingersatz und Vortragsbezeichnung versehene Instructive Ausgabe, revidiert und mit Fingersätzen versehen von Wilhelm Kempff.

Im zweiten Band seiner Reihe stellt Mike Cornick weitere lebensfrohe Stücke aus der Karibik vor. Die von ihm arrangierten afro-karibischen Traditionals Brown Girl in the Ring, Sloop John B und Long Time Gal wurden aufgrund ihrer lebhaften Rhythmik und typischen Harmonien ausgewählt. Cornicks Eigenkomposition Caribbean Escapade greift ebenfalls die stilistischen Besonderheiten der Region auf. Diese Stücke garantieren beste Unterhaltung für Spieler wie Zuhörer, insbesondere als Zugabe bei Klassenkonzerten und anderen ungezwungenen Veranstaltungen. Für das Üben zuhause gibt es außerdem die Secondo- und Terzo-Stimmen als Gratis-Download.

Kerstin Strecke > Tios Kinderliederbuch 40 deutsche und europäische Kinderlieder für Klavier sehr leicht bis leicht gesetzt Noten, Breitkopf & Härtel 44 Seiten, 16,90 Euro ISMN 979-0-004-18615-2

Ludwig van Beethoven > Zwei leichte Klaviersonaten Nr. 19 und 20 op. 49 Urtextausgabe, hg. von Norbert Gertsch und Murray Perahia, Fingersatz von Murray Perahia Noten, Henle 28 Seiten, 7,– Euro ISMN 979-0-2018-1327-1 Die beiden als „Sonates faciles“ erschienenen Klaviersonaten op. 49 sind häufig die ersten BeethovenSonaten, mit denen fortgeschrittene Klavierschüler ihr Können beweisen dürfen. Die hohe Opuszahl täuscht, denn die beiden zweisätzigen Stücke entstanden etwa zur gleichen Zeit wie die Klaviersonaten op. 10, also 1796 bis 1798. Mit dieser Urtextausgabe setzen Murray Perahia und Norbert Gertsch ihre erfolgreiche Revision des Beethoven’schen Sonatenkosmos fort.

Für das sechste und abschließende Heft ihrer Tio-Reihe stellt die Klavierpädagogin und Künstlerin Kerstin Strecke eine Auswahl an deutschen und europäischen Kinderliedern zusammen. Primär gedacht als ergänzende Literatur ab der ersten Unterrichtsstunde, enthält das Heft einige Stücke sogar in zwei Schwierigkeitsgraden und zum Spiel zu vier Händen.

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musikmesse

Musikmesse 2019 Europas größte Fachmesse der Musikwirtschaft Vom 2. bis 5. April 2019 wird das Frankfurter Messegelände zum Showroom der Branche rund um Instrumente, Noten und Equipment. Die Musikmesse findet in diesem Jahr erstmals an vier Werktagen (Dienstag bis Freitag) statt. Sie setzt damit mehr denn je auf den fachlichen Austausch internationaler Aussteller, Händler und Musiker und schärft ihren Markenkern als größte europäische Fachmesse der Musikwirtschaft. In diesem Zuge öffnet die Musikmesse erstmals seit 2015 wieder komplett zeitgleich mit der Prolight + Sound, der „Global Entertainment Technology Show“.

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» Auch nach der Messe geht es musikalisch weiter in Frankfurt. Das „Musikmesse Festival“ präsentiert Highlight-Konzerte in 40 Locations und auf dem Messegelände. Darüber hinaus geht mit der neuen „Musikmesse Plaza“ am Samstag (6. April) ein völlig neues Veranstaltungskonzept für alle Musikbegeisterten an den Start.

Keyboards über Drums und Percussion, Gitarre und Bass, Holz- und Blechblasinstrumente, Streichinstrumente, Harmonikainstrumente sowie Noten. Erstmals ist der gesamte Audio-Bereich auf einer Hallenebene konzentriert: So finden Besucher in Halle 8.0 sowohl Synthesizer und Recording-Equipment als auch Produkte rund um Live-Beschallung.

zept bietet sie den idealen Rahmen für Geschäftsgespräche in entspannter Atmosphäre.

Neue Hallenaufteilung entlastet den Schrittzähler Besucher der Musikmesse 2019 dürfen sich über verkürzte Wege freuen. Die Halle 3 bündelt auf zwei Ebenen ein breites Spektrum von Pianos und

Neu im Jahr 2019 ist die gemeinsame „Networking Area“ für Musikmesse und Prolight + Sound in Halle 4.1, die sich gezielt an Händler sowie Entscheider der Branche richtet. Mit aufwendig gestaltetem Lounge-Kon-

Die neuen „Circle Stages“ in den Hallen bieten täglich Workshops, Clinics und Masterclasses. Mit dabei Top-Musiker wie Jan-Delay-Drummer Jost Nickel, Ex-Prince-Bassistin Ida Nielsen, Rock-Gitarrist Marco

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Volles Programm für Einsteiger und Profis In den Hallen und auf dem Freigelände gibt es nicht nur spannende Produkte zu erleben, sondern auch jede Menge musikalische Events.


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musikmesse Mendoza, Jazz-Saxofonist Peter Weniger, Gitarrist und Buchautor Peter Autschbach sowie die weltweit gefeierte Drummerin Annika Nilles. Das neue „Music Education Center“ im Congress Center Messe Frankfurt schafft eine zentrale Plattform für die Themen Nachwuchsförderung und Weiterbildung. Zu den Highlights zählt der Fachtag KlassenMusizieren (5. April), der Anregungen für modernen, praxisorientierten Unterricht gibt. Für junge musikalische Entdecker bietet das Nachwuchsprojekt „Discover Music“ eine Entdeckungsreise

in die Welt der Töne und Klänge. Unter pädagogischer Anleitung von erfahrenen Musikern der Frankfurt Music Academy können bereits Schulkinder Instrumente nach Lust und Laune ausprobieren. Ebenso geht der „European Songwriting Award“ in eine neue Runde. Bei der Award Show mit Live-Finale (5. April) können Songwriter und Produzenten ihre Kompositionen vor einer hochkarätig besetzten Jury mit internationalen A&Rs vorstellen. Für den Gewinner geht es direkt ins Studio: Es winkt außerdem Radio- und Online-Promo für die besten Songs.

Musikmesse Festival bringt Frankfurt zum Klingen Mehr Locations, mehr Konzerte und herausragende Künstler: Das Musikmesse Festival geht in die vierte Runde. Erstmals findet die EventReihe an fünf Tagen statt, von Dienstag bis Samstag, 2. bis 6. April 2019. Die Bandbreite dieses fünftägigen Gesamterlebnisses ist enorm: Sie reicht von internationalen Größen wie Gregory Porter (6. April, Festhalle, gemeinsam mit der Neuen Philharmonie Frankfurt) über PopGrößen wie Samy Deluxe (4. April, Festhalle) sowie Mousse T. & Glas-

perlenspiel (5. April, Festival Arena auf dem Messegelände) bis hin zu Preisträgerkonzerten von „Jugend musiziert“. Zur feierlichen Eröffnung bietet das Grand Finale des „Internationalen Deutschen Pianistenpreises“ einen Leckerbissen für Freunde hochkarätiger Piano-Musik (1. April, Alte Oper Frankfurt). Begleitet durch die Philharmonie Baden-Baden unter der Leitung von Dirigent Douglas Bostock zeigen junge Spitzenpianisten ihr Können. Auf dem Programm stehen das Klavierkonzert Nr. 2 op. 18 in c-Moll von Rachmaninoff so-

wie das Klavierkonzert Nr. 1 op. 15 in d-Moll von Brahms. Musikmesse Plaza rockt den Samstag Zum Abschluss einer Woche voller Musik und Entertainment dreht Frankfurt alle Regler nach oben: Die neue „Musikmesse Plaza“ (Samstag, 6. April) ist ein innovativer Pop-upMarket mit Direktverkauf für Musiker und Musikinteressierte aller Altersstufen. Gemeinsam mit Partnern aus der Kreativbranche realisiert die Messe Frankfurt vielfältige Themenwelten: von Vintage-Instrumenten über Tonträger bis hin zu Postern und

Merchandising. Besucher können unter anderem eine Zeitreise durch die Historie legendärer Marken wie Fender und Gibson Les Paul erleben, bei der Schallplatten- und CD-Börse echte Raritäten entdecken und gemeinsam mit dem Hammond Nostalgie Club die Leidenschaft für klassische, rein elektromagnetisch erzeugte Orgelsounds entdecken. Dazu finden den ganzen Tag über Konzerte, Workshops und ein umfangreiches Street Food Festival statt. « Weitere Informationen unter www.musikmesse.com arpeggio – das Musik-Magazin

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Musik als Kommunikation Ihr ganzes Leben lang stellte sich Felicitas Kukuck der Herausforderung, gute Musik für Laien zu schreiben „Es führt über den Main eine Brücke aus Stein“: Dieses „schöne alte Volkslied“ wird nicht nur in Frankfurt – wo es sich auf die Alte Brücke bezieht – gerne gesungen. Doch wenn man in einem der vielen Liederbücher, in denen dieses Lied enthalten ist, die Noten genauer betrachtet, stutzt man: Dieses Lied ist gar keine Volksweise aus dem 19. Jahrhundert oder noch davor – es ist noch keine 70 Jahre alt! Komponiert hat es Felicitas Kukuck im Jahr 1952.

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An der Berliner Musikhochschule studierte sie zunächst Klavier und Querflöte. 1937 bestand sie die Privatmusiklehrerprüfung für Klavier, bekam jedoch sogleich Unterrichtsverbot wegen ihrer teiljüdischen Abstammung. Bei Paul Hindemith studierte sie bis zu dessen Emigration Komposition. Dass sie nicht von den Nationalsozialisten ermordet wurde, verdankt sie Dietrich Kukuck, der sie 1939 heiratete. Er fand einen vernünftigen Standesbeamten, dem er

© Fritz Kestner

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» Felicitas Kukuck, geb. Cohnheim, wurde am 2. November 1914 in Hamburg geboren. Ihre Eltern förderten die künstlerische Entwicklung von Felicitas von Kindheit an. 1916 änderte ihr Vater auf Wunsch seiner Mutter seinen jüdischen Namen in Kestner um. Felicitas besuchte bis 1933 in Hamburg die Lichtwarkschule, eine reformpädagogische Schule, die bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten Wert auf eine weltoffene Kulturkunde und Erziehung zu selbstständigem Denken und Urteilen gelegt hatte. Ihr Abitur machte sie 1935 im Landschulheim der Odenwaldschule.

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porträt

Felicitas Kukuck bei der Arbeit (1997)

mutig und entschlossen einen „astreinen“ Geburtsschein mit dem Namen Kestner vorlegte. Felicitas Kukuck hat sich im „Dritten Reich“ nie entmutigen lassen. In Berlin war ihre teiljüdische Herkunft nur der Hochschule bekannt und sie nahm sogar eine Jüdin bei sich auf. 1945 siedelte sie mit einem Flüchtlingstransport nach Hamburg um.

www.felicitaskukuck.de

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In über sechs Jahrzehnten hat Felicitas Kukuck neben Instrumentalwerken ein reiches Werk geistlicher und weltlicher Vokalmusik geschaffen und dabei einen sehr eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelt. Von heraus-

Selbst im Alter von 86 Jahren komponierte sie noch täglich. Ständig war sie auf der Suche nach guten Texten, denn es waren, wie sie selbst einmal sagte, „die Worte“, die sie „entzünden“. Sie starb am 4. Juni 2001. « mj/rb

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Ihr Kompositionslehrer Paul Hindemith hat Felicitas Kukuck nachhaltig beeinflusst. Sein Bekenntnis zur ethischen Verpflichtung des Komponisten ist für sie richtungsweisend geworden. Die konkreten Bedingungen einer Aufführung, das heißt den Anlass, das Können der Ausführenden, das Publikum, den Ort bereits bei der Komposition selbst zu berücksichtigen, ist für sie nie eine Einengung, sondern eine musikalische Herausforderung gewesen.

ragender Bedeutung für die Komponistin war die freundschaftliche Zusammenarbeit mit Gottfried Wolters, dem Lektor des Möseler Verlags. In ihren letzten Jahren setzte sich Felicitas Kukuck mit existenziellen Fragen unserer Zeit – mit Krieg und Frieden, mit Auschwitz, Hiroshima und Tschernobyl – auseinander.

Felicitas Kukuck > Sonate für Flöte und Klavier

Felicitas Kukuck > Chor der Sterne

Noten, Möseler 24 Seiten, 16,– Euro ISMN 979-0-2037-0557-4

Nr. IV aus De Profundis für gemischten Chor (SSAATBB) a cappella Chorpartitur, Möseler 6 Seiten, 4,– Euro ISMN 979-0-2037-0000-5

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Gentlemen Only Von Liedertafel 1895 e. V. bis Maybebop: Mann singt! Was waren das noch für Zeiten, als Männerchöre ganz wesentlich die Gesangskultur in Deutschland bestimmten: Wackere Tenöre und wohltönende Bässe fanden sich in Nebenzimmern von Gasthöfen zusammen, probten traditionelles, oft wertkonservatives Liedgut in einfachen Sätzen und frönten der Geselligkeit. Oft genug stand das Bierglas schon während der Probe unter dem Stuhl und in den Pausen wurden Zigarren geraucht – im Probensaal natürlich.

» Diese sehr eigene Welt des 19. Jahrhunderts mit Vereinssatzung, Vorstand und Fahne, mit Namen wie Eintracht, Liederkranz oder Concordia, mit Laiensängern, die voller Inbrunst Sätze von Zelter und Silcher schmetterten – diese sehr eigene Welt konnten noch nicht einmal die gravierenden Verluste und verheerenden Einwirkungen zweier Weltkriege im Kern wirklich treffen. Erst der „Geist der 68er“ mit den kulturästhetischen Paradigmenwechseln, vor allem aber das demografisch bedingte Problem des Mangels an jungen, sangeswilligen Nachwuchssängern führte spätestens gegen Ende des 20. Jahrhunderts zu einer tiefgreifenden Krise. Umso erfreulicher, dass sich inzwischen immer mehr junge Männerensembles bilden, die häufig aus Knabenchören hervorgehen oder sich von alteingesessenen Chören abspalten und eine Renaissance des Männerchors einleiten. Die Literatur reicht dabei von zeitgenössischen Kompositionen mit hohem Probenaufwand über altbewährtes romantisches Volksliedgut, wie es beispielsweise Friedrich Silcher und Max Reger vertonten, das – wenn es gut in16

arpeggio – das Musik-Magazin

terpretiert werden will – durchaus einen gewissen Anspruch mit sich bringt, bis hin zu Trinksprüchen, die sich nach Proben und Konzerten weiterhin großer Beliebtheit in feuchtfröhlicher Runde erfreuen. Auch moderne Pop- und Jazzarrangements dürfen nicht fehlen: Bunte Crossover-Programme erklingen ebenso wie die schönsten Hits der 80er und 90er. Viele Chorverbände bieten mittlerweile eigene Workshops zum Männerchorgesang an und bei überregionalen Chorwettbewerben ist die Kategorie Männerchor nach wie vor gut besucht. Sowohl Männerkammerchöre als auch traditionelle Männerchöre liefern dort in ihren jeweiligen Kategorien hervorragende Leistungen ab. Bei kleineren regionalen Veranstaltungen sind weiterhin alteingesessene Chöre anzutreffen, die das Publikum mitreißen. Und es ist deutlich zu erkennen, dass die Ausbildung junger Dirigenten Früchte trägt. In Limburg an der Lahn wurde 2017 das erste Limburger Männerchorfestival veranstaltet, bei dem sich Chöre aus nah und fern trafen und im Wettbewerb messen konnten.


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die professionelle Interpretation neuer und alter Werke sorgen und damit einer breiten Öffentlichkeit vor

Ohren führen, welchen Klanggenuss eine reine Männerbesetzung mit sich bringt. « tk/jg

»

»

Nicht zuletzt sind es Ensembles wie Maybebop oder die Singphoniker, die mit ihren Konzertprogrammen für

» Tristan Meister (Hg.) > Chor to go

Georg Kreisler > Lieder und Chansons

Robert Sund (Hg.) > Gentlemen Only

Das Männerchor-Buch für die Westentasche

für Männerchor und Klavier, hg. von Bernhard Hofmann und Christian M. Schmidt

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Chorbuch, Schott 64 Seiten, 12,– Euro ISBN 978-3-7957-1293-8

Chorbuch, Schott 112 Seiten, 18,– Euro ISBN 978-3-7957-1185-6

Chorbuch, Schott 164 Seiten, 28,50 Euro ISBN 978-3-7957-1243-3

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neuheiten

Singen > A Star is Born Original Songbook for Piano / Vocal / Guitar Songbook, Alfred Music 104 Seiten, 29,95 Euro ISBN 978-1-47064153-5

Olaf Satzer > Kräsch! Bum! Bäng! Heute hau’n wir auf die Kiste! Kinderlieder für Cajón Noten, Alfred Music 80 Seiten, 16,95 Euro ISBN 978-3-943638-38-7 Kinderlieder mit der Cajón in der Kita, Grundschule oder zu Hause. Kräsch! Bum! Bäng! Heute hau’n wir auf die Kiste! hilft Kindern, Eltern und Pädagogen dabei. Ausgehend vom Melodierhythmus werden die einzelnen Schlagtechniken spielend leicht entwickelt. Jedem Anschlag ist eine eigene Farbe und ein unverkennbarer Laut zugeordnet. So lernen Kinder und Erwachsene unterschiedliche Rhythmen zur Begleitung bekannter Kinderlieder, die so klingen, als ob man an einem kompletten Schlagzeug-Set sitzen würde.

Das Songbook zu dem erfolgreichen Musikfilm mit Lady Gaga und Bradley Cooper aus dem Jahr 2018. Beinhaltet die bewegenden und vielseitigen Songs aus der dritten Neuverfilmung des Films inkl. der HitSingle „Shallow“, die bei den Golden Globes als bester Filmsong ausgezeichnet wurde. Inkl. Originalfotos und Film-Artwork.

> Das Rock & Pop Fetenbuch für Alt und Jung 100 Popsongs leicht arrangiert für Gesang und Gitarre Songbook, Schott 168 Seiten, 16,50 Euro ISBN 978-3-7957-1233-4 Mit 100 beliebten Songs aus den vergangenen 60 Jahren beinhaltet das Buch viele Meilensteine der Popge-

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Eva Rieger und Käte Walter (Hg.) > Lieder von Komponistinnen 25 Lieder für Singstimme und Klavier Noten, Schott 72 Seiten, 24,– Euro ISMN 979-0-001-08110-8 Dieser Band enthält Lieder von Anna Amalia (Herzogin von SachsenWeimar), Corona Schröter, Louise Reichardt, Emilie Zumsteeg, Fanny Hensel, Johanna Kinkel, Josephine Lang, Clara Schumann, Luise Adolpha Le Beau und Alma Mahler. Der Schwierigkeitsgrad ist mittelschwer.

schichte. Mit Let It Be und Yesterday über Sound Of Silence und Nothing Else Matters bis hin zu Tage wie diese gibt es hier einige der größten Hits aller Zeiten, speziell zum Mitsingen arrangiert und leicht zu begleiten mit der Gitarre. Allen Songs vorangestellt sind die benötigten Akkordgriffe sowie Schlagmuster für die Begleitung. Viele Titel enthalten auch mehr oder weniger anspruchsvolle Zupfmuster.


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Gitarre Rob Collomb > Garantiert Rockgitarre lernen Der ultimative Einstieg für Rockgitarristen! Riffs, Licks und Rock-Songs leicht lernen mit TAB!

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Noten mit MP3-CD, Alfred Music 144 Seiten, 21,95 Euro ISBN 978-3-943638-43-1 Diese Ausgabe ist Methode und Songbook in einem. Schritt für Schritt lernst du, wie die E-Gitarre als Rhythmus- und Leadinstrument in der Rockmusikpraxis eingesetzt wird. Es werden die speziellen Spieltechniken, die typischen Rockakkorde, Riffs und Licks, die Songstrukturen und Sounds, die im Rock zum Tragen kommen, entwickelt. Am Ende bist du in der Lage, 16 populäre Rock-Songs zu spielen.

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© imago/ZUMA Press

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Bock auf Rock? Schuluniform und ein Ränzlein auf dem Rücken: So hat sich Angus Young, Gitarrist der australischen Kultband AC/DC ins Gedächtnis eingebrannt. Die Schuluniform, so Young in einem Interview, gebe ihm Energie: „Ich werde so zu diesem Typen in der Schuluniform, der ganz anders ist, als ich selbst. Das ist gut so, denn sonst würde ich ziemlich schüchtern auf der Bühne rumstehen.“ » Im Film School of Rock, der 2003 in die Kinos kam, möchten die Schülerinnen und Schüler bei ihrem ersten Auftritt als Schulband ihre Schuluniformen tragen: eine Hommage an das legendäre Outfit von Angus Young – 20

arpeggio – das Musik-Magazin

und zugleich Zeichen dafür, dass sie im Rahmen ihres Unterrichts hervorragende Rockmusiker geworden sind. Natürlich: Rock ist cool! Und wer von uns wäre nicht gerne an einer Schule unterrichtet worden, in der so coole

Unterrichtsfächer wie „Rockmusik“ auf dem Stundenplan stehen. Für alle, die auch finden, dass Rock cool ist, aber nicht die Gelegenheit hatten, auf eine Rock School zu ge-


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story

s: t diese acht Song Rock’s Cool enthäl To Hell 1. AC/DC: Highway Seven Nation Army 2. The White Stripes: ing Cars 3. Snow Patrol: Chas In The Jar y 4. Metallica: Whiske r: Applaus, Applaus 5. Sportfreunde Stille ck n Roll 6. Joan Jett: I Love Ro ’ On Heaven’s Door 7. Bob Dylan: Knockin ranoid 8. Black Sabbath: Pa

»

Gitarrist Angus Young von AC/DC bei einem Auftritt in Prag (2016)

Frank Doll > Rock’s Cool Guitar Songs spielen von Anfang an Noten + Online-Material, Schott 96 Seiten, 24,– Euro ISBN 978-3-7957-0620-3

Das neue Unterrichtsmaterial „Rock’s Cool“ führt Schritt für Schritt zur ersten Band hen, gibt es jetzt Rock’s Cool für Gitarre, Bass und Schlagzeug. „Aus jahrzehntelanger Unterrichtserfahrung weiß ich, dass der Einsteiger sehr gerne Klassiker der Rockmusik spielen möchte“, so Frank Doll, Autor der Gitarrenausgabe. „Also habe ich eine Schule entwickelt, welche genau das macht: Gitarre lernen anhand von Hits der Rockgeschichte – und zwar von null an.“ Rock’s Cool behandelt acht Klassiker der Rockmusik und man erlernt alle benötigten Akkorde, Techniken und Inhalte anhand dieser Songs. Zu einem Großteil der Übungen stellt Frank Doll Videos zur Verfügung: So kann man die neu erlernten Songs in verschiedenen Geschwindigkeiten zu den Playbacks üben. Schritt für Schritt bis zur Originalgeschwindigkeit. Parallel zur Gitarrenausgabe gibt es Rock’s Cool auch für Bass und Schlagzeug. In diesen Bänden werden exakt die gleichen Songs behandelt. Somit kann man – mit etwas Übung – schon

bald mit den Freunden gemeinsam rocken. Martin Kürzinger, Autor der Schlagzeugausgabe, ergänzt: „Man kann als Schlagzeuger das Buch gemeinsam mit seiner Schulklasse oder seinen Kumpels an der Gitarre und am Bass durchpauken. Nach jeweils drei Kapiteln ist man in der Lage, den Song als Band gemeinsam zu spielen! Dabei gibt es in Form eines Trainingsplans und des sogenannten Bandcoaches Tipps und Tricks, wie das Erlernte leicht umzusetzen ist.“ Und damit ist man der „School of Rock“ doch schon recht nah. Ach ja: AC/DC ist natürlich bei den acht Klassikern in Rock’s Cool auch mit von der Partie. Auf die Idee mit der Schuluniform brachte Angus Young übrigens seine Schwester. Sie sah ihren Bruder immer direkt nach der Schule in der Garage verschwinden, um Gitarre zu spielen. Er nahm sich noch nicht einmal die Zeit, seine Schuluniform auszuziehen … « rb Online-Video-Tutorials zu allen Songs!

Tobias Meier > Rock’s Cool Bass Songs spielen von Anfang an Noten + Online-Material, Schott 96 Seiten, 24,– Euro ISBN 978-3-7957-0621-0

Martin Kürzinger > Rock’s Cool Drums Songs spielen von Anfang an Noten + Online-Material, Schott 96 Seiten, 24,– Euro ISBN 978-3-7957-0622-7

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Unterwegs auf sieben Saiten Die Bağlama erfreut sich wachsender Beliebtheit

© Hyp Yerlikaya

„Die Bağlama nimmt im gesellschaftlichen Leben […] der in Deutschland seit über 50 Jahren lebenden türkeistämmigen Migranten […] einen hohen Stellenwert ein. Innerhalb der türkischen Musik stellt die Bağlama das Hauptinstrument dar. Bis heute werden in der Türkei die meisten Lieder – auch aus den Bereichen Pop und Rock – mit Begleitung auf der Bağlama geschaffen. So verwundert es nicht, dass das Instrument in der Türkei über einen Kultstatus verfügt.“

Einen eigenen Namen hatte die Spieltechnik ohne Plektrum ursprünglich nicht. Insbesondere nach der massenhaften innertürkischen 22

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»

» So schrieb der Landesmusikrat Berlin bereits vor sechs Jahren, als er die Bağlama zum „Instrument des Jahres 2013“ erklärte. Und auch bei „Jugend musiziert“ ist die Bağlama mittlerweile als eigenständiges Wettbewerbsinstrument zugelassen. Die Bağlama kann auf ganz unterschiedliche Arten gespielt werden. Die Şelpe-Technik, also das Spielen der Bağlama mit der Hand (Şelpe), ist schon viele Jahrhunderte alt. Nach einigen Quellen existierte diese Technik bereits vor der Spielweise mit Plektrum, wobei beide Spielarten immer vom Meister an seine Schüler weitergegeben wurden.

Migration aus den anatolischen Dörfern in die Städte geriet die ŞelpeTechnik teilweise in Vergessenheit und rückte erst durch die Bemühungen einzelner Bağlama-Meister erneut ins Bewusstsein. Und erst durch sie setzte sich die Bezeichnung Şelpe für die Spieltechnik ohne Plektrum durch. Die Şelpe-Technik ist noch immer in der Entwicklung und zeitgenössische Bağlama-Spieler erfinden fortwährend neue Klang- und Spielmöglichkeiten. Um sich solche fortgeschrittenen Techniken aneignen zu können, sind jedoch solide und sichere Grundlagen notwendig. Diese Grundlagen legt Kenan Tülek in seiner einfachen Methode Bağlama spielen. « kt/rb

Kenan Tülek > Bağlama spielen Die Şelpe-Technik. Die einfache Methode für den modernen Unterricht Noten mit CD, Schott 84 Seiten, 19,50 Euro ISBN 978-3-7957-1518-2


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Un niversal Edition arpeggio – das Musik-Magazin

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Collage © Alexandra Riemann

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Musik für Kinder – neu entdeckt »

SAVE THE DATE: g 2020 jährt sich der Geburtsta von Carl Orf f zum 125. Mal.

Einem breiten Publikum ist der Name Carl Orff vor allem durch sein fulminantes Chorwerk „Carmina Burana“ geläufig. Ein großes Anliegen des Komponisten lag jedoch auch in der elementaren musikalischen Ausbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Gemeinsam mit Gunild Keetman veröffentlichte Orff ab 1950 die fünf Bände „Musik für Kinder“ – das Orff-Schulwerk war geschaffen. » Seine Ideen waren ihrer Zeit weit voraus. Wie kein anderer beeinflusste Orff die Entwicklung der Musikpädagogik. Musik für Kinder konnte sich als eigenständige Philosophie behaupten und entwickelte sich zu einer weltweit stimulierenden Quelle für den Musikunterricht. 24

arpeggio – das Musik-Magazin

Was ist Elementare Musikpädagogik? „Elementar“ meint die natürliche Verbindung von Musik, Bewegung und Sprache als künstlerische Ausdrucksmöglichkeit des Menschen. Das Orff-Schulwerk greift dieses ursprüngliche Ausdruckspotenzial und das angeborene Bedürfnis nach krea-

tivem Handeln des Menschen auf. So lässt es sich auch ohne Noten und mit spielerischen Unterrichtsstrategien musizieren. Inzwischen feiert das Orff-Schulwerk große Erfolge. Durch etwa fünfzig Gesellschaften erfährt Orffs Werk


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»

© Carl Orff Stiftung München

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Michael Forster / Doris Hamann > Orff-Instrumente neu entdecken Lieder und Spielstücke Buch mit CD, Schott 120 Seiten, 23,50 Euro ISBN 978-3-7957-1613-4

» Emine Yaprak Kotzian > Handbuch Orff-Schulwerk

„Elementare Musik ist erdnah, naturhaft, körperlich, für jeden erlern- und erlebbar, dem Kinde gemäß.“

Grundlagen der Elementaren Musik- und Bewegungspädagogik Buch, Schott 160 Seiten, 22,50 Euro ISBN 978-3-7957-1513-7

Carl Orff, 1964

Das Unterrichten nach seinem Konzept verliert nicht an Aktualität. Und so befassen sich gleich mehrere neue Veröffentlichungen mit dem OrffSchulwerk und dem Orff-Instrumentarium aus heutiger Sicht: Sie geben systematische und wissenschaftliche Informationen zur Entstehungsgeschichte, zu pädagogischen Prinzipien des Orff-Schulwerks und liefern praktische, ausgearbeitete Unter-

richtsmodelle zu Liedern und Spielstücken. Und die App Play Orff, mit der Kinder und Erwachsene musizieren, arrangieren und komponieren können, lässt Orff sogar digital erlebbar werden. « vb

Die App „Play Orff“ mit dem Stück „Malagueña“ kann als iOS-Version im App Store und als Android-Version bei Google Play kostenlos heruntergeladen werden.

»

bereits seit Jahrzehnten eine weltweite Verbreitung. Zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene erhielten dadurch einen fundierten Einstieg in die Welt der Musik.

Rainer Kotzian > Das Orff-Schulwerk neu entdecken Spielstücke und Unterrichtsmodelle Buch mit DVD, Schott 132 Seiten, 23,50 Euro ISBN 978-3-7957-1098-9

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© Yamaha

Musizieren ist Klasse! Talentshows und YouTube-Stars wie Jannine Weigel oder Lukas Rieger inspirieren junge Menschen wieder vermehrt zum Musikmachen: Bläserklassen & Co. bieten einer breiten Zielgruppe die Chance, ein Instrument zu lernen oder im Fach Gesang ausgebildet zu werden.

» Seit dem ersten Aufkommen des Konzepts „Klassenmusizieren“ in den 90er Jahren hat sich einiges getan. Konzepte wie Streicher- oder Gesangsklassen sind beliebter denn je. Sie bieten Schülerinnen und Schülern einen Einstieg ins Musikmachen und schaffen eine solide Basisausbildung an Instrument oder Stimme. Vorkenntnisse werden dabei nicht vorausgesetzt. Häufig wird ab der 5. Klasse gestartet – immer häufiger aber auch bereits in der Grundschule. Diese Form des Klassenmusizierens bietet eine motivierende Alternative zu herkömmlichen Unterrichtsmodellen. Instrumental- und Gesangsklassen bieten „vielfältige Chancen für die musikpraktische Verknüpfung aller Komponenten eines modernen Musikunterrichts“, erklärt Klaus Ernst, Fachleiter am Zentrum 26

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für schulpraktische Lehrerausbildung Detmold und Mitherausgeber des Lehrwerks Leitfaden Bläserklasse (Helbling Verlag). Unmittelbarer kann Musikvermittlung kaum sein: Musiklehre wird konkret am Instrument erfahrbar gemacht, Musikstücke werden nicht nur passiv wahrgenommen, sondern mit dem eigenen Instrument ausgedrückt und erlebt. Das Spielen des Instruments allein oder im Klassenverband hilft, das (Aufeinander-) Hören zu schärfen, Aufgeschlossenheit für unterschiedliche Musikstile und ästhetische Erfahrung zu entwickeln. Musizieren in Gruppen fördert nachweislich die Persönlichkeitsentwicklung: Das gemeinsame Proben, das Gefühl von Stolz nach erfolgreich absolvierten Auf-

führungen bei einem Schulkonzert stärkt das Gemeinschaftsgefühl in der Klasse. Auch Inklusion ist hier nicht nur bloße Worthülse, sondern gelebter Unterrichtsalltag. Neben dem Gruppenerlebnis sollte aber auch die fachgerechte Ausbildung nicht zu kurz kommen: Die meisten Konzepte gehen daher über das gemeinsame Spiel im Orchester oder das Singen im Chor hinaus und integrieren die parallele Ausbildung bei einem Fachlehrer z. B. durch Kooperationen mit örtlichen Musikschulen oder Konservatorien. «


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Sven Stagge und Roman Sterzik > KeyboardClass Gemeinsam Musik machen – Musik erfahren und verstehen Lehrerhandbücher inkl. CD und App-Anbindung Helbling, jeweils 39,90 Euro Band 1: 146 Seiten, Ringbindung ISBN 978-3-86227-387-4 Band 2: 166 Seiten, Ringbindung ISBN 978-3-86227-389-8 Schülerbücher (inkl. App) Band 1: 96 Seiten, Ringbindung Helbling, 16,– Euro ISBN 978-3-86227-386-7 Band 2: 132 Seiten, Ringbindung Helbling, 17,– Euro ISBN 978-3-86227-388-1

© Yamaha

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Um die Unterrichtsform „Klassenmusizieren“ pädagogisch weiterzuentwickeln und zu fördern, hat sich der Helbling Verlag breit aufgestellt: Neben einem Konzept für Ukulelenklassen in der Grundschule gibt es Lehrbücher für Streicherklassen und Gesangsklassen sowie ein bisher einzigartiges, bildungsplanorientiertes Lehrwerk für Bläserklassen. Neu im HelblingProgramm: Das Konzept für Keyboardklassen. Die Methoden sind in der Regel auf den zweijährigen Unterricht angelegt. Die HELBLING Media App versorgt mit akustischen Übehilfen. Weitere Informationen unter www.helbling.com

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Lehrwerke und Konzepte aus dem Helbling Verlag

Bernhard Sommer, Klaus Ernst, Jens Holzinger, Manuel Jandl und Dominik Scheider > Leitfaden Bläserklasse Das erste Lehrwerk für das bildungsplanorientierte Unterrichten mit Blasinstrumenten Lehrerband inkl. CD-ROM, App-Anbindung und Lösungshefte 484 Seiten, Ringbindung Helbling, 65,– Euro ISBN 978-3-86227-233-4 Schülerhefte (inkl. App) für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Altsaxofon, Tenorsaxofon, Trompete/Tenorhorn, Trompete in C, Horn, Posaune/Eufonium, Tuba, Stabspiele/Schlagzeug Helbling, jeweils 14,– Euro

Ute Adler und Martin Müller Schmied > Leitfaden Streicherklasse Ein Praxisbuch für das erfolgreiche Unterrichten mit Streichinstrumenten in Klasse 5 und 6 Lehrerband inkl. DVD-ROM und App-Anbindung 244 Seiten, flex. Einband ISBN 978-3-86227-219-8 Helbling, 42,– Euro Klavierband mit Begleitsätzen 20 Seiten, flex. Einband Helbling, 9,90 Euro ISBN 978-3-86227-224-2 Schülerhefte (inkl. App) für Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass jeweils 88 Seiten, flex. Einband Helbling, 15,– Euro arpeggio – das Musik-Magazin

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einblick

Mitmach-Lieder mit dem Bewegungsbiber Singen und Bewegen in Kita, Spielgruppe und zu Hause

» Die Megastarken Mitmach-Lieder von Leonard Hahn und Jennifer Böttcher sind darauf ausgelegt, den gesamten Körper in das musikalische Erlebnis einzubeziehen. Dabei sind gemeinsames rhythmisches Bewegen und Singen sowie der Einsatz von Orff-Instrumenten (Trommeln, Becken, Rasseln, Triangel, Glockenspiel, Kastagnetten) elementare Bestand28

arpeggio – das Musik-Magazin

Illu © Alexandra Riemann

Musikalische Erfahrungen stehen in einem engen Zusammenhang mit Sprach- und Bewegungskompetenzen. So fördern Singen, Lautmalereien oder Sprechgesänge nachhaltig den Spracherwerb. Rhythmisches Bewegen und Tanzen zur Musik unterstützt das Erkennen von Strukturen und Mustern und stärkt zudem das zeitliche Empfinden der Kinder. Bewegung macht Musik also nicht nur hör-, sondern auch spürund erlebbar und ist somit für das musikalische Empfinden essenziell. teile der Gestaltungsideen. Der quirlige Bewegungsbiber zeigt, wie es geht: Er motiviert zum gemeinsamen Singen, Klatschen und Hüpfen. Ganz nebenbei werden so Körperwahrnehmung, Spracherwerb, Motorik und Kreativität der Kinder gefördert. Die Inhalte des gemeinsamen Musizierens sind auf die Bedürfnisse der

Kinder zugeschnitten. Es geht um Themen wie Jahreszeiten, Buchstaben und Zahlen, Ernährung, Tiere oder Freizeitaktivitäten. Ob schwungvoll, langsam, humorvoll oder nachdenklich – die Mitmach-Lieder vermitteln auf spielerische Art und Weise die Themen des täglichen Lebens. «


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© NG-Fotografie

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ist Synchronsprecherin, Sängerin und Komponistin und lebt mit ihren drei Kindern in Hamburg. Zusammen mit Leonard Hahn realisiert sie musikalische Kinderprojekte.

Leonard Hahn

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Jennifer Böttcher

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© NG-Fotografie

einblick

unterrichtet musikalische Früherziehung in Kitas, Spielgruppen und Grundschulen. Er schreibt und produziert Kinderlieder und gründete 2015 das Projekt „Lalaleo – Groß werden mit Musik“.

Jennifer Böttcher / Leonard Hahn > Megastarke Mitmach-Lieder mit dem Bewegungsbiber Buch, Schott 92 Seiten, 22,50 Euro ISBN 978-3-7957-1551-9 CD, Schott, 12,50 Euro ISBN 978-3-7957-1552-6

» Illu © Alexandra Riemann

mit CD und Online-Materialien

Impulse zu den Liedern

gemeinsames Singen, Klatschen, Hüpfen

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»

» Trailer zum Buch arpeggio – das Musik-Magazin

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top 10

Top 10: Saxophonschulen Die zehn beliebtesten Saxophonschulen im Jahr 2018* Dirko Juchem > Die Pop Saxophon Schule Learn & Play in Modern Styles, Band 1 – Altsaxophon/Tenorsaxophon

Klaus Dapper > Das Saxophonbuch

Noten mit CD, Schott je 140 Seiten, je 21,50 Euro ISBN 978-3-7957-1297-6 Altsaxophon ISBN 978-3-7957-1497-0 Tenorsaxophon Dirko Juchem legt mit seinem neuesten Lehrwerk eine moderne Methode vor, die gezielt auf das Spielen populärer Musikstile vorbereitet: von Pop über Rock bis Swing. Anhand von 34 leichten und motivierenden Songs werden die wichtigsten Griffe und Techniken spielerisch erlernt. Auf der beiliegenden CD laden die Play-alongs von Dirko Juchem und seiner Band zum Mitspielen ein – schon nach der ersten Lektion kann es losgehen.

Michiel Oldenkamp und Jaap Kastelein > Hören, lesen & spielen Schule für Altsaxophon, Band 1 Noten mit CD, de haske 56 Seiten, 21,– Euro ISBN 978-9043105842 30

arpeggio – das Musik-Magazin

Klassik, Jazz, Rock, Pop, Band 1 – Altsaxophon/Tenorsaxophon

Matthias Böyer > Saxophon ab 140 Für Saxophonisten ab 130 und Quereinsteiger – Altsaxophon Noten mit CD, AMA 156 Seiten, 22,95 Euro ISBN 978-3-93258770-2 Weiter geht’s mit neuen Tönen, neuer Rhythmik und mit Anleitungen zur Improvisation und dem Kennenlernen der Stilistiken im Jazz. Durch bekannte Songs wie Pink Panther und eine CD, auf der 30 Songs zum Mitspielen enthalten sind, wird das Konzept von Saxophon ab 130 fortgesetzt. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Musikeditions-Preis 2003.

Hören, lesen & spielen ist die individuelle Bläserschule für dreizehn verschiedene Instrumente, die im Einzel- oder Gruppenunterricht eingesetzt werden kann. Die bewährte Methode enthält viele Spiele, Puzzles, Hörübungen, Lieder und Originalkompositionen.

Noten mit CD-ROM, Voggenreiter je 126 Seiten, je 24,95 Euro ISBN 978-3-8024-0512-9 Altsaxophon ISBN 978-3-8024-0513-6 Tenorsaxophon Eine Saxophonschule, die den Lehrstoff systematisch und leicht verständlich darbietet und ihre Übungsstücke aus allen musikalischen Bereichen nimmt, in denen das Saxophon heute Verwendung findet. 35 Lektionen mit sanft ansteigendem Schwierigkeitsgrad, umfassende Informationen zu Ansatz, Atmung, Fingerhaltung, Tonbildung, Instrumentenpflege und Übetechnik. Auf der CD finden sich nicht nur die Übungen und Songs zum Hören und Mitspielen, sondern auch ausdruckbare Noten für die Klavierbegleitung.

Im ersten Band werden die Notenwerte bis zu Achteln in einem moderaten Tonumfang vorgestellt. Besonders interessant ist eine Extra-Seite, auf der die Geschichte des Instruments bebildert dargestellt ist. * Quelle: Großhandel * Quelle: Großhandel


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top 10

Iwan Roth > Schule für Saxophon

Thorsten Skringer > Das große Buch für Saxophon

Band 1

Noten mit 2 CDs, Voggenreiter 168 Seiten, 29,95 Euro ISBN 978-3-8024-1055-0

Noten, Hug 112 Seiten, 24,80 Euro ISMN 979-0-202810231

Thorsten Skringer ist als langjähriges Mitglied der TV-Band Heavytones einem Millionenpublikum vertraut. In dieser Saxophonschule gibt er sein umfangreiches Wissen weiter. In ungekünstelter Sprache berichtet der Profi aus seinem Musikeralltag: vom richtigen Ansatz für das moderne Saxophonspiel über praxisorientierte Übungen bis hin zu attraktiven Spielstücken aus den Genres Blues, Jazz und Pop. Alle Übungen sind außerdem als Film bei YouTube abrufbar – besonders für Anfänger eine große Hilfe.

Der erste Band umfasst 29 Lektionen, die mit dem Instrument vertraut machen und musikalische Grundkenntnisse vermitteln. Die zahlreichen Duette ermöglichen ein erstes Zusammenspiel mit dem Lehrer während des Unterrichts. Da für einen Großteil der Anfänger die Originalliteratur für Saxophon nicht anregend ist, wurde auf diese hier ganz verzichtet.

Lennie Niehaus > Basic Jazz Conception 12 Jazz Exercises and 10 Jazz Tunes for Saxophone, Band 1 Noten mit CD, Try Publications 124 Seiten, ca. 29,95 Euro ISBN 978-1-934638-00-2 Eines der beliebtesten Jazz-Etüdenbücher der Welt. Die Übungen sind hip und machen Spaß. Konzipiert für Saxophon, aber für alle Instrumente geeignet. Auf der Play-alongCD ist jede Etüde in drei Tonarten aufgenommen (für Es-, B- und CInstrumente). Jeder Track ist stereo getrennt (Soloinstrument, Piano, Bass, Schlagzeug auf einem Track – Piano, Bass und Schlagzeug auf dem anderen Track), sodass der Solist zum Mitspielen ausgeblendet werden kann.

Dirko Juchem > Saxophon spielen – mein schönstes Hobby Horst Rapp > Saxophon lernen mit Spaß 150 Lieder und Duette für Anfänger, Band 1 – Altsaxophon

Die moderne Schule für Jugendliche und Erwachsene, Band 1 – Altsaxophon/Tenorsaxophon

Noten mit CD, Rapp 64 Seiten, 21,40 Euro

Noten mit CD, Schott je 120 Seiten, je 26,– Euro ISBN 978-3-7957-5730-4 Altsaxophon ISBN 978-3-7957-5732-8 Tenorsaxophon

Das Heft ist als ergänzendes Unterrichtswerk für Anfänger gedacht. Der gesamte Elementarbereich wird systematisch und in kleinen Lernschritten erarbeitet. Dabei steht ein musikalisches Thema im Vordergrund und wird durch entsprechende Lieder vermittelt. Die bläserischen Fähigkeiten werden langsam entwickelt und der Tonumfang wird schrittweise ausgebaut.

Diese Saxophonschule ist für Unterricht und Selbststudium geeignet und wendet sich an Jugendliche und Erwachsene. Hauptanliegen dieser praxiserprobten Methode ist, das Instrument spielerisch und mit Freude zu lernen. Alle Lerninhalte sind in attraktive Songs und Stücke verpackt, die mit den live eingespielten Playbacks nach richtiger Musik klingen. So macht das Üben Spaß.

Frank Schöttl > Garantiert Saxophon lernen Noten mit CD + Internet, Alfred 128 Seiten, 21,95 Euro ISBN 978-3-93313618-3 Die erste Saxophonschule mit Internet-Unterstützung für Alt- und Tenorsaxophon. In leicht überschaubaren Schritten lernen Anfänger und Wiedereinsteiger anhand von Play-alongs und Übungen, anschaulichen Illustrationen und vielem mehr die Geheimnisse des Saxophonspiels kennen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. arpeggio – das Musik-Magazin

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story

Ex tempore Von der Kunst, „aus dem Stegreif“ eine Rede zu halten, zu sprechen oder zu musizieren Im Theater vergangener Zeiten waren extemporierte, also spontan erfundene Einlagen der Darsteller besonders beliebt, bargen sie doch verbalen Sprengstoff und verwegene Späße. Die spitze Zunge so mancher Künstler forderte mitunter die Zensur heraus. Sogar „Extemporierverbote“ hat es gegeben. Neben der eigenen Kunstfertigkeit braucht es daher, um zu improvisieren, vor allem eines: Mut. » Bei Sinneseindrücken über das Gehör ist der Mensch besonders kritisch. Studien zufolge erkennt auch ein Laie „falsche“ Töne. Das freie Spielen am Instrument ist daher für viele Musiker ein Buch mit sieben Siegeln. Wie soll es gelingen, aus dem unerschöpflichen Vorrat an Tönen die „richtigen“ zu finden? Woher soll der Rhythmus kommen und warum scheinen die Profis zu wissen, wann die Improvisation (gemeinsam) abgeschlossen wird?

oder Debussy und improvisieren in deren Stil neue Melodien oder ganze Stücke.

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Wo also beginnen, wenn einen die Lust zu improvisieren packt? Der erfahrene Pädagoge Gregory Yasinitsky von der Washington State University hat einen leichten Einstieg in die Jazz-Improvisation entwickelt. Strikte Reduktion ist das Prinzip: Über jedes der von ihm selbst komponierten, einfachen Stücke wird mit einer definierten Auswahl von Tönen improvisiert. Dazu spielt die Band von der beiliegenden CD. Probieren Sie es doch selbst einmal – nur Mut! « jb

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Am besten bekannt ist Musikern wie Nichtmusikern das Improvisieren im Jazz. Wohl nirgends sonst wurde die Kunst des spontanen Musizierens auf ein derartiges Niveau gehoben. Kaum vorstellbar und doch wahr: Gerade eben noch verständigten sich die Musiker auf das nächste Stück, und schon beginnen sie in Echtzeit und im Einklang miteinander, HarmoÜber die Jahrhunderte hat sich eine niefolgen, Anfang und Ende, in manregelrechte Kunst der Improvisation chen Stücken sogar die Tonart oder entwickelt. So gibt es heute kaum Taktart gemeinsam zu verändern. eine Musikrichtung, in der nicht – Das Wunderbare daran: Der unbenach den jeweils gültigen „Regeln“ fangene Zuhörer erfährt davon – – improvisiert wird. Manch ein nichts. Er kann sich ganz auf die MuKirchgänger staunt, wenn er erkennt, sik einlassen und die Songs von Sidass der Organist während des Abendmahls „präludiert“, also zu bestehenden Melodien spontan neue Harmonien erfindet, sie nach Bedarf ausschmückt, verlängert oder verkürzt. Denn kaum hat die Gemeinde ihren Platz wieder eingenommen, da endet wie auf ein verborgenes Zeichen die ruhig fließende Orgelmusik. Auch in der notenorientierten Klassik gibt es Raum für beeindruckende Improvisationen: Künstler wie die Pianistin Gabriela Montero nehmen die Klangsprache eines Bach, Beethoven

natra & Co. einfach nur genießen. Er spürt wohl ein intensives Gefühl der Einheit, das von der improvisierenden Band ausgeht. Der Jazzfan dagegen erlebt schier unfassbare Ereignisse.


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story © G. Yasinitsky

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Gregory W. Yasinitsky

ist Direktor der Musikschule an der Washington State University sowie Komponist, Bearbeiter und Saxofonist. Yasinitsky ist mit Randy Brecker, Ella Fitzgerald, Ray Charles, Stan Getz, Lionel Hampton, Manhattan Transfer und vielen anderen aufgetreten und hat Musik geschrieben für David Sanborn, Clark Terry oder Dave Liebman. Seine Werke werden weltweit gespielt; zu den jüngsten Aufführungen gehören Auftritte in der Carnegie Hall und am Jazz at Lincoln Center. Als Komponist oder Saxofonist ist Yasinitsky auf über vierzig CDEinspielungen zu hören.

Gregory W. Yasinitsky > Improvisation 101: Major, Minor and Blues Der Weg zum freien Spiel in Jazz, Rock und Pop für Instrumente in C/B/Es/Kontrabass, E-Bass oder Posaune/Klavier/Gitarre Lehrwerk mit CD, advance music 64/64/64/72/72/80 Seiten je 19,95 Euro

Die kostenlose Promo-CD The Music of Gregory W. Yasinitsky kann im Schott-Shop bestellt werden: www.schott-music.com/shop/themusic-of-gregory-w-yasinitsky-no315761.html

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porträt

„Jede Note geht mir durch Herz und Kopf“ Der Komponist und Pianist Leon Gurvitch » Konzert-Tipp: Samstag, 25. Mai 2019 20 Uhr Berliner Philharmonie Kammermusiksaal Leon Gurvitch & Friends zugunsten von UNICEF Auf dem Programm: eigene Werke – mit Streichquartett und Gästen

© Richard Termine

In Schubladen lässt sich Leon Gurvitch schwerlich stecken. Er ist Pianist, Komponist, Arrangeur, Bandleader, Dirigent, liebt Schostakowitsch und Strawinsky ebenso wie Keith Jarrett und Astor Piazzolla, spielt Klezmer und Kunstlied. All diese Impulse fließen in seine kreative Arbeit ein.

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© Henriette Mielke

porträt

„Meine Musik hat drei Standbeine: moderne Klassik mit russischen Wurzeln, Jazz und Folklore“

» Geboren im weißrussischen Minsk, kam Leon Gurvitch 2001 nach Hamburg. „Deutschland hat mich als Musikland immer fasziniert“, sagt er, „hier wollte ich weitere Erfahrungen sammeln.“ Viel Zeit verbrachte er auch in den USA, wo er 2017 ein Klavierrecital in der ehrwürdigen Carnegie Hall gab. Gurvitch setzte auf Risiko, spielte Gershwin und eigene Werke – und eroberte sein Publikum in einem ausverkauften Saal.

Leon Gurvitch findet das alles andere als gruselig. „Meine Stücke sind sehr vom Rhythmus geprägt, daher finde

Mit Poetic Whispers hat Leon Gurvitch jetzt bei Boosey & Hawkes einen Klavierband vorgelegt, den das Magazin PianoNews als „wirklich gelungen“ bezeichnet. Die Miniaturen bringen in ihrer stilistischen Vielfalt Gurvitchs musikalisches Weltbürgertum auf den Punkt. « ksb www.leon-gurvitch.com

Bisher hat sich in Gurvitchs Karriere alles organisch ergeben: „Ein Stück darf nicht zu früh auf die Welt gebracht werden. Meine ersten klassischen Kompositionen habe ich erst mit Mitte 20 geschrieben, vorher war ich noch sehr von der Improvisation beim Jazz geprägt.“ Beim Notieren arbeitet er „old style“ mit Bleistift und Papier: „Diese haptische Erfahrung brauche ich. Jede Note geht mir durch Herz und Kopf.“ Das Wichtigste bleibt aber für ihn der direkte Austausch mit den Interpreten: „Es ist für mich das größte Lob, wenn Musiker sagen: ‚Dein Stück liegt gut in der Hand.‘ Sie sollen beim Spielen nicht über die Technik nachdenken, sondern über die Musik selbst.“

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Neben dem Klavier lernte Gurvitch Oboe und Geige. „Meine Musik hat drei Standbeine: moderne Klassik mit russischen Wurzeln, Jazz und Folklore“, erzählt der 39-Jährige. Als Arrangeur wurde er jüngst für eine CD mit den Geigern Philippe Quint und Joshua Bell beauftragt: Chaplin’s Smile erschien bei Warner Classics. Auch das Genre der Filmmusik hat er sich gerade erobert: Für Noah Land, eine deutsch-türkische Produktion, steuerte er den orchestralen Soundtrack bei. Und noch ein weiteres, neues Genre kommt hinzu: Am Theater Magdeburg werden im April 2019 Ausschnitte aus seinen 5 Dances in Old Style für Kammerorchester für die Ballett-Produktion Dracula vertanzt.

ich eine tänzerische Version sehr spannend.“ Seine 5 Dances in Old Style sind sogar schon im Deutschen Bundestag erklungen, im Rahmen des Projekts „Classic for Peace“. Mit Theaterlegende Peter Zadek hat er in Hamburg gearbeitet, ebenso für kleinere Projekte an der Hamburgischen Staatsoper. Und wie steht es mit der Komposition einer eigenen Oper? „Irgendwann sehr gerne, aber ich setze mich nicht unter Druck“, sagt Gurvitch. „Ich vertone gerne Texte, etwa Daniil Charms und Jewgeni Jewtuschenko oder Rilke.“

Leon Gurvitch > Poetic Whispers Selected Works for Piano Noten, Boosey & Hawkes 44 Seiten, 29,50 Euro ISBN 978-3-7931-4203-4

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kinderseite

Die Seite für dich »

Musikinstrument bauen: die Brummhummel

Die Hummeln sind die ersten, die mit ihrem Brummen den Frühling begrüßen. Das alte Kinderinstrument „Brummhummel“ ahmt dieses Geräusch nach: Es erzeugt sirrende Töne, indem ein Gummiring in Schwingung versetzt wird. Dazu nimmt man das Ende des Fadens in die Hand und lässt die Brummhummel vor dem Körper kreisen. Manchmal entstehen mehrere Töne gleichzeitig.

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Baue eine Wäscheklammer auseinander und male sie bunt an.

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Falte ein festes Papier und schneide Hummelflügel aus. Male sie bunt an. Klebe die Hummelflügel und eine Paketschnur zwischen die langen Seiten der WäscheklammerTeile. Lass alles gut trocknen.

Schneide von einem Korken eine fingerdicke Scheibe ab und halbiere sie. Klebe beide Korkenteile an die Seiten der Wäscheklammer.

Zieh den Gummiring um den Korken und die Wäscheklammer. Achte darauf, dass er nicht verdreht ist.

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Hummeln gehören zur Familie der Bienen, sind aber im Vergleich zur Honigbiene deutlich größer und dicker. Sie haben mehr und längere Haare, und zwar auf dem ganzen Körper: drei Millionen Haare, genauso viele wie bei einem Eichhörnchen – obwohl das Eichhörnchen viel größer ist. Manche Hummelarten haben schwarze Haare, bei vielen kommen aber noch orange Streifen dazu. Hummeln sind die ersten Nektarsammler im Frühjahr: Königinnen kann man bereits ab 2 Grad und Arbeiterinnen ab 6 Grad beobachten. Beim Flug von Blüte zu Blüte fangen sich am Pelz die Blütenstaubpollen. Die Hummel streift diese mit den Beinen nach hinten und sammelt sie an den Hinterbeinen als gelbe „Höschen“. Hummeln sind friedfertig, obwohl sie einen Stachel haben, um ihr Volk verteidigen zu können. arpeggio – das Musik-Magazin

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einblick

Paulchen entdeckt die Welt der Musik

Illu © Andrea Hoyer

Der erste Opernbesuch, das erste Konzert, ein Ballett mit eigenen Augen erleben – was gibt es Faszinierenderes, als mit Kinderaugen in die magische Welt der Musik einzutauchen?

die aufregende Welt der Musik mit Kinderaugen entdecken

mit Hörbuch-CD

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einblick

» April 2019

Andrea Hoyer > Im Konzert

> In der Oper

> In der Musikschule

> Im Ballett

Buch mit CD, Schott 28 Seiten, 19,50 Euro ISBN 978-3-7957-0039-3

Buch mit CD, Schott 28 Seiten, 19,50 Euro ISBN 978-3-7957-0038-6

Buch, Schott 28 Seiten, 19,50 Euro ISBN 978-3-7957-0081-2

Buch, Schott 28 Seiten, 15,50 Euro ISBN 978-3-7957-0171-0

An einem anderen Wochenende übernachtet Paulchen bei seinem Onkel Ludwig, der von Beruf Cellist in einem großen Orchester ist. Er nimmt den Jungen abends in ein Konzert mit. So hat Paulchen Gelegenheit, sich ein Sinfonieorchester ganz aus der Nähe anzusehen, einige Musiker kennenzulernen und sein erstes Sinfoniekonzert zu erleben. Seine kleine Schwester Mathilde begleitet Paulchen in die Ballettschule. Dort wird fleißig für den Nussknacker von Peter Tschaikowsky geprobt. Paulchen erlebt eine Ballettstunde,

erfährt einiges über das klassische Ballett und den Jazztanz und stellt fest, dass Tanzen nicht nur etwas für Mädchen ist. Bei der Hauptprobe zum Nussknacker springt Paulchen dann für einen erkrankten Statisten ein und findet sich so mitten im Geschehen auf der Bühne wieder. Von seiner Großmutter erhält Paulchen ein ganz besonderes Geschenk: Er darf ein Musikinstrument lernen. Deshalb geht er mit seiner Mutter in die Musikschule und schaut sich alles an. Er lernt dort viele Musikinstrumente kennen, darf einige ausprobieren und kann abends sogar beim großen Musikschulkonzert zuhören. « cm

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Von seinem Großvater wird Paulchen zu einem Besuch in die Oper eingeladen. Auf dem Spielplan steht Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck. Paulchen ist von der Aufführung begeistert. Deshalb geht sein Großvater, der früher hier als Bühnenbildner gearbeitet hat, am nächsten Tag mit ihm noch einmal

in die Oper und sie schauen sich hinter den Kulissen um.

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» In den liebevoll illustrierten Bilderbüchern von Andrea Hoyer lernt Paulchen die ganz große Bühne vor und hinter den Kulissen kennen und erfährt, wie viel Spaß das eigene Musizieren, Tanzen und Singen macht. Gemeinsam mit seiner Familie erlebt er immer wieder neue Abenteuer rund um Musik.

liebevoll illustrierte Bilderbücher

für Kinder ab 6 Jahren arpeggio – das Musik-Magazin

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porträt

Geballter Donner Die Perkussionistin Leonie Klein schlägt sich kraftvoll durch bahnbrechende Werke der Sololiteratur für Schlagzeug Leonie Klein ist erst 25 Jahre alt und hat schon viel erreicht: Für ihre Debüt-CD hat die junge Perkussionistin sehr unterschiedliche Solostücke aufgenommen, welche die verschiedenen Stadien der Neuen Musik repräsentieren. » „Ich könnte mir kein anderes Instrument zu spielen vorstellen. Dafür ist es zu einzigartig. Man freut sich jeden Tag, in den Probenraum zu kommen: Man sieht die ganzen Instrumente. – Und wenn ich ein paar Tage nicht übe, dann vermisse ich es schon.“ Die dort im Interview mit dem SWR so euphorisch über ihr Instrumentarium erzählt, ist Leonie Klein. 1993 wurde die Schlagzeugerin in Wittlich geboren. Und tatsächlich

Ersten Schlagzeugunterricht erhielt sie dann ab 1999 und wurde in der Folge mehrfache Landes- und Bundespreisträgerin des Wettbewerbs „Jugend musiziert“, bevor sie 2011 als Jungstudentin an der Hochschule für Musik Karlsruhe aufgenommen

wurde. „Parallel zu meinem Abitur bin ich schon zwei Jahre als Vorstudentin nach Karlsruhe gefahren“, berichtet Leonie Klein. Freitags war sie von der Schule befreit, übernachten konnte sie im PreCollege der Hochschule. Am Samstag standen dann theoretische Fächer an der Hochschule auf dem Programm. 2017 schloss sie ihr Bachelor-Studium im Hauptfach Schlagzeug bei Isao Nakamura, Jochen Brenner und Thomas Höfs mit Auszeichnung ab – sowie den Begleitstudiengang Angewandte Kulturwissenschaft. Neben Schlagzeug im Master studiert sie seit April 2017 Musikjournalismus für Rundfunk und Multimedia und absolviert darüber hinaus ein Doktorandenstudium. Und ihre Ziele sind weiterhin hoch gesteckt: „Es war mir von Beginn des Studiums an klar, dass ich keinen Platz in einem Sinfonieorchester anstreben werde, sondern solistisch arbeiten will.“ Auf dem Weg zu diesem Ziel ist die 25-Jährige weit gekommen. Als Schlagwerkerin trat Leonie Klein bei repräsentativen Projekten und Festi-

© Andreas Orban

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fing mit der musikalischen Früherziehung alles an. Als man ihr dort die erste Bongo in die Hand drückte, war ihre Begeisterung geweckt.

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© Andreas Orban

porträt

„Die Klangwelten der Leonie Klein” wurde von SWR2 produziert. Es ist zu finden in der Mediathek des SWR und unter www.leonie-klein.net

„Mein allergrößter Traum ist, dass ich Musik immer aus Spaß machen kann“, sagt Leonie Klein. „Ich möchte nicht darauf angewiesen sein, durch Musik Geld zu verdienen. Es soll ein Privileg sein, ein Konzert spielen zu können.“ « as/rb

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» Ein ausführliches Porträt

vals als Solistin sowie in diversen Ensembles und Formationen auf. Unter anderem war sie zu Gast beim Festival für Neue Musik „ZeitGenuss“ in Karlsruhe, dem „Forum neuer Musik“ des Deutschlandfunks Köln, „SWR live!“ im Funkhaus Mainz, den „ARD Hörspieltagen“ in Karlsruhe und dem „Rising Stars!“-Festival 2017 der Musikhochschulen Karlsruhe, Stuttgart und Freiburg. 2016 gestaltete sie im Rahmen der Internationalen Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt in Zusammenarbeit mit Ulrich Mosch eine Lecture in der Reihe „Rückspiegel – Sieben Werke aus sieben Jahrzehnten“ zu Intérieur I für Schlagzeug solo von Helmut Lachenmann.

Leonie Klein > Gathering Thunders Karlheinz Stockhausen: Zyklus für einen Schlagzeuger (1959) / Iannis Xenakis: Psappha für Schlagzeug solo (1975) / Helmut Lachenmann: Intérieur I für einen Schlagzeugsolisten (1966) / Nicolaus A. Huber: Póthos für einen Schlagzeugsolisten (2010) / Peter Eötvös: Thunder für Basspauke (1993) / Johannes Julius Fischer: gathering for prepared and extended vibraphone (2018) Leonie Klein (Percussion) CD, Wergo, WER 73752 Im Vertrieb von Naxos Deutschland www.naxos.de

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Abbé Liszt in der „Ewigen Stadt“ Italienische Jahre: ein Drittel seines Lebens verbrachte Franz Liszt in Rom Mit Franz Liszt verbindet man meist den gefeierten Virtuosen, der durch ganz Europa reiste, oder denkt an seine Zeit als Komponist und Hofkapellmeister in Weimar. Weit weniger bekannt ist, dass Liszt die letzten 25 Jahre seines Lebens überwiegend in Rom und Tivoli verbrachte.

» Liszt lebte von 1861 bis 1869 ohne Unterbrechung in Rom und von 1869 an jeweils etwa ein Drittel des Jahres in Rom, Weimar und Budapest. In Rom und in der Villa d’Este in Tivoli entstanden fast alle seine religiösen Werke und viele seiner neuartigen, teils auch verstörenden

späten Klavierstücke. In Rom empfing er die Niederen Weihen, wurde so zum Weltkleriker und schuf die uns heute vertraute Gestalt des Abbé Liszt. Dort entfaltete sich auch seine fast sprichwörtlich gewordene Güte und Nachsicht, sodass er z. B. Joseph Joachim, der ihn jahrelang mit Antipathie verfolgte, großmütig verzieh und den beschämt vor ihm Stehenden auf dessen Bitte: „Vergib mir, Franzl“ mit einem: „Kein Wort mehr darüber“ umarmte. Stets lobte und ermutigte er die Komponisten, die ihm ihre Werke vorlegten, und die Pianisten, die ihm in Rom vorspielten. Nur höchst selten ließ er sich zu ironischer Kritik hinreißen – wie gegenüber einer Schülerin, die ihm sehr schlecht seine Jeux d’eaux à la Villa d’Este vorspielte: „Meine Gnädige, das sind nicht die Wasserspiele im Park der Villa d’Este gewesen, das war die Wasserspülung im kleinsten Ort der Villa d’Este, und die will ich nicht hören.“

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Seine römischen Wohnungen waren spektakulär: Die Aussicht von seinem Arbeitszimmer im Kloster Madonna del Rosario am Monte Mario wird in der Reiseliteratur des 19. Jahrhunderts oft als der schönste Blick auf Rom beschrieben, später sein Appar-

„Liszts italienische Lebensjahre werden in diesem Buch so gründlich wie noch nie ausgeleuchtet.“ Alfred Brendel

tement im Vatikan neben den Loggien des Raffael, dann Santa Francesca Romana mitten auf dem Forum Romanum und schließlich die Villa d’Este in Tivoli. Von seinen Kompositionen wusste man in Rom kaum etwas und er selbst tat nichts für deren Verbreitung. Die Italiener liebten Oper und Gesang, Instrumental- und Kammer-


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story

Franz Liszt im Mai 1866, Fotografie von Mayer & Pierson. Kleines Foto linke Seite: Franz Liszt am Klavier, 1869, Fotografie von Franz Hanfstaengl

Während Liszt als Komponist auf schweigende Zurückhaltung stieß, wurde er als Pianist nach wie vor vergöttert. Zahlreich sind die Schilderungen seines Spiels. Doch konnte er es nicht ausstehen, wenn man ihn darum bat vorzuspielen oder es bei Einladungen darauf anlegte. Es wird berichtet, wie Liszt von einer Baronin zum Tee geladen war, viele Leute vor-

fand und einen großen, mitten im Salon platzierten Flügel. Als er den Raum betrat, blickte er suchend umher: „Où est votre Piano, chère Madame?“ – „Aber hier doch, Sie stehen ja direkt davor.“ – „Ah“, sagte Liszt, legte seinen Hut auf den Flügel und wandte sich ab. „Wollen Sie denn nicht wenigstens die Tasten berühren oder gar eine Tonleiter spielen?“ – „Nachmittags spiele ich niemals Tonleitern“, antwortete Liszt und kehrte der Gastgeberin endgültig den Rücken. « eb

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musik waren so gut wie unbekannt. Seine unkonventionelle religiöse Gebrauchsmusik konnte niemand gebrauchen, am wenigsten die päpstliche Kurie.

Ernst Burger > Franz Liszt Die Jahre in Rom und Tivoli, inkl. Bonus CD: Alfred Brendel spielt Klavierwerke von Franz Liszt Bildband mit CD, Schott 230 Seiten Sonderpreis ab April 2019: 25,– Euro ISBN 978-3-7957-0715-6 arpeggio – das Musik-Magazin

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neuheiten

Holzbläser

Bücher Johannes Brahms > Sonate f-Moll op. 120, Nr. 1

Carlos Gardel > Tango Saxophone Duets

The Flute Collection, bearb. von Emmanuel Pahud für Flöte und Klavier

Mitreißende Klassiker aus Argentinien, bearb. von Diego Collatti in Zusammenarbeit mit Mario Cerra für 2 Saxofone (AA/AT)

Noten, Universal Edition 64 Seiten, 19,95 Euro ISBN 978-3-7024-7588-8

Noten, Universal Edition 36 Seiten, 15,95 Euro ISBN 978-3-7024-7604-5

Ein weiterer Band unserer vielbeachteten Reihe „The Flute Collection“, arrangiert von Emmanuel Pahud (Soloflötist der Berliner Philharmoniker). Die beiden 1894 komponierten Sonaten für Klarinette und Klavier op. 120 sind faszinierende Werke des späten Brahms, die im Jahr darauf zugleich mit einer Bearbeitung der Klarinettenstimme für Viola erschienen. Pahuds Bearbeitung basiert auf dem Notentext der in der Wiener Urtext Edition erschienenen Ausgabe (UT 50015), herausgegeben nach der Stichvorlage und der Originalausgabe.

Tangoexperte Diego Collatti hat in diesem Band mitreißende Klassiker von Carlos Gardel zusammengestellt und für zwei Saxofone arrangiert. Unterstützt wurde er dabei vom Saxofonisten Mario Cerra. Detaillierte Phrasierungsangaben ermöglichen es, die typische Ausdrucksvielfalt des Tangos umzusetzen. Dieses Heft bietet einen idealen Einstieg in die tiefgründige Musik des Tangos, deren Lebendigkeit und Vielseitigkeit nicht nur Spaß macht, sondern auch ganz neue Ausdrucksmöglichkeiten bereithält.

Friedbert Holz > Der Bildungsauftrag von Musikschulen Eine ideen- und institutionengeschichtliche Untersuchung am Beispiel Stuttgart Buch, Wißner 530 Seiten, 44,80 Euro ISBN 978-3-95786-115-3

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Daniela Bartels > Musikpraxis und ein gutes Leben Welchen Wert haben ethische Konzeptionen eines guten Lebens für die Musikpädagogik? Buch, Wißner 186 Seiten, 29,80 Euro ISBN 978-3-95786-156-6 Warum und unter welchen Bedingungen kann das Musizieren Bestandteil eines guten Lebens sein? Aus welchen Gründen ist es lohnenswert, dass in der Musikpädagogik neben musikalischen auch ethische Ziele verfolgt werden? Die Autorin beantwortet diese Fragen mit Blick auf ästhetische Wahrnehmung, Selbstgestaltung, Gestaltung von Beziehungen und Wahlfreiheit.

Das Buch versteht sich als Beitrag zur Bildungsdiskussion um die Institution Musikschule. Untersucht werden die Wirkungen humanistischer Bildungstheorien auf die Musikschulentwicklung im 19. Jahrhundert sowie in der Gegenwart. Es ist aufschlussreich zu verfolgen, wie sich das Verständnis von musikalischer Bildung in der Musikschulpraxis gewandelt hat.


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Chorbuch Beethovven Die Jubiläumsausgab be für alle Chöre!

Hrsg. Jan Schumacher Zum großen Beethoven-Jubiläum 2020 erweitert der Carus-Verlag Carus Verlag das Repertoire für gemischte Chöre: Jan Schumacher hat im Chorbuch Beetho oven rund 40 weltliche und geistliche Chorsättze von ganz unterschiedlichem Ausdruck und vieelseitiger Stilistik zusammengestellt. Damit schafft er vor allem für Laienchöre, aber auch für Vokalensembles und anspruchsvolle Kaammerchöre einen unverzichtbaren Fundus – und garantiert Freude an Beethovens Musik weit über das Jubiläumsjahr hinaus.

Chorbuch · Choral Collection n

• Rund 40 Cho orsätze SAT ATB, teilweise mitt Klavier • Für Laienchö öre gutt realisierbare Sätze • Mit originaleen Chorsätzen sowie mit Bearbeitungeen von Beethovens Vokal- und Instrumentalwerken aus drei Jahrhunderten, u.a. von Gottlieb Benedictt Bierey, Bierey Peter Cornelius, Gunnar Eriksson, Gunther Martin Göttssche, Clytus Gottwald, John Høybyee, Peter Schindler, Friedrich Silccher u.v.m.

Around d 40 choral work w kss SAT TB

• Geeignet fürr Konzerte, Gottesdienste und viele gessellige Anlässe • CD mit ausgewählten Sätzen liegt dem Chorleitterband bei. Aufnahme: D t h Jugendkammerchor, J Deutscher dk h Ltg. Florian Benfer • Kostengünstige Chorausgabe (editionchor)

erscheint 2.5.2019* a * CD wird im Juli 2019 ausgeliefert

Reinschauen und Reinhören:

Chorleiterband mit CD 23 x 32 cm, ca. 136 S. Carus 4.025 M-007-18794-1 Subskriptionspreis: 27.90 € gültig bis 30.06.2019 Einführungspreis: 33.90 € gültig bis 30.11.2020 Ladenpreis ab 1.12.2020: 37.90 €

editionchor 19 x 27 cm Carus 4.025/05 · M-007-18795-8 lieferbar ab 20 Exx., Mengenstaffel ab b 40 bzw. 60 Ex. Subskriptionspreis: 9.90 € 2019 gültig bis 30.06.2 Einführungspreis: 12.80 € 2020 gültig bis 30.11.2 Ladenpreis ab 1.1 12.2020: 14.80 €

www.carus-verlag.com/beethoven

On nline finden Sie neben einer Probepartitur o ein Interview (Video)) mit Jan Schumacher, der Einblicke in das Chorbuch gibt: www.carus-verlag.com/4025


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neuheiten

Chor Ludwig van Beethoven > Christus am Ölberge op. 85 Hg. von Clemens Harasim Partitur, Carus 200 Seiten, 120,– Euro ISMN M-007-24196-4 Aufführungsmaterial (Chorpartitur, Klavierauszug, Orchestermaterial) erscheint Juli 2019

Georg Friedrich Händel > Utrechter Te Deum HWV 278 Hg. von Felix Loy Partitur, Carus 80 Seiten, 29,95 Euro ISMN M-007-18851-1 Aufführungsmaterial (Chorpartitur, Klavierauszug, Orchestermaterial) erhältlich Händels Utrechter Te Deum begeisterte schon bei seiner ersten Aufführung die Londoner Zuhörer und tut dies noch heute in den Konzertsälen und Kirchen weltweit. Carus bietet von diesem häufig aufgeführten Werk einen Notentext auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand. Ein ausführliches Vorwort vermittelt Einsicht in Werkentstehung und -rezeption. Der komfortablen Einstudierung dienen praktische Übehilfen: carus music, die Chor-App, sowie die Übe-CDs des Carus Choir Coach und ein Klavierauszug XL im lesefreundlichen Großdruck.

Mit seiner großartigen, geradezu opernhaften Musik ist das Werk ein unbedingt hörens- und erlebenswertes Passionsoratorium – und in dieser Ausformung zweifellos einmalig in der Geschichte vokal-instrumentaler geistlicher Musik. In seinem einzigen Oratorium orientierte sich Beethoven an der zeitgenössischen Oper, um die dramatische Situation des zweifelnden Jesus im Garten Gethsemane und die Gefangennahme musikalisch umzusetzen.

Jutta Michel-Becher (Hg.) > Silberklang im Kirchenjahr Das Seniorenchorbuch für dreistimmigen Chor mit Klavier Noten, Schott 64 Seiten, 14,50 Euro ISMN 979-0-001-20696-9 Wenn Sängerinnen und Sänger älter werden, fällt das Singen in extre-

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Felix Mendelssohn Bartholdy > Die erste Walpurgisnacht MWV D 3 Ballade für Chor und Orchester Hg. von R. Larry Todd Partitur, Carus 208 Seiten, 68,– Euro ISMN M-007-18644-9 Aufführungsmaterial (Chorpartitur, Klavierauszug, Orchestermaterial) in Vorbereitung Goethes Gedicht inspirierte Mendelssohn zu einer großartigen und plastischen Darstellung des Konflikts zwischen einer alten heidnischen Gemeinschaft und den neuen Bestrebungen der Christianisierung, zwischen Glaube und Aberglaube auf beiden Seiten. Auf dem Erstdruck der Partitur und damit der letzten authentischen Fassung des Werks beruht die CarusAusgabe des bekannten MendelssohnForschers R. Larry Todd. Dieses bedeutende Chorwerk Mendelssohns steht nun in einer modernen Urtextedition zur Verfügung.

men Lagen schwer. Deswegen sind die Arrangements geistlicher Lieder und Psalmvertonungen in einem angenehm singbaren Tonumfang gehalten (Sopran bis e2, Alt bis c2, Männer nicht tiefer als G). Da es in den meisten Chören mehr Sängerinnen als Sänger gibt, sind die Arrangements dreistimmig gesetzt. Die Ausgabe bietet eine extra groß gedruckte und übersichtlich gehaltene Chorpartitur.


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neuheiten

Ensemble

James Rae (Bearb.) > All together easy Ensemble! Band 6: Leichte vierstimmige Konzertstücke für flexibles Ensemble/Klavier ad lib

Thomas Hufschmidt > Flex-Ability Blues

Noten, Universal Edition 76 Seiten, 21,50 Euro ISBN 978-3-7024-7606-9

10 flexible Blues Arrangements – Solo / Duet / Trio / Quartet / Quintet Noten mit Online-PDFs, Alfred Music Rhythm Section/Jazz Band, 56 Seiten, 16,95 Euro ISBN 978-3-947998-00-5 Flute, 32 Seiten, 14,95 Euro ISBN 978-3-947998-01-2 Clarinet, 32 Seiten, 14,95 Euro ISBN 978-3-947998-02-9 Saxophone, 64 Seiten, 16,95 Euro ISBN 978-3-947998-03-6 Brass T. C., 32 Seiten, 14,95 Euro ISBN 978-3-947998-04-3 Brass B. C., 32 Seiten, 14,95 Euro ISBN 978-3-947998-05-0 Strings, 32 Seiten, 14,95 Euro ISBN 978-3-947998-06-7 Spiele den Blues in kleinen oder großen Besetzungen für Holzbläser, Blechbläser, Streicher oder Rhythm Section! Spiele zusammen mit deinen Bläserklassen- und Orchesterkollegen, mit deiner Familie oder deinen Freunden. Kombiniere verschiedenste Instrumente mit Instrumentalisten unterschiedlichen Niveaus. Jeder kann Blues spielen, ob alleine oder als Ensemble! Sieben Bücher mit 10 populären Blues Songs.

Nikolai Kapustin > Trio op. 86 für Flöte, Violoncello und Klavier, Partitur und Stimmen Noten, Schott 80 Seiten, 38,– Euro ISMN 979-0-001-20453-8

Band 6 der bekannten Reihe unseres Bestseller-Autors James Rae für das allererste Ensemblespiel. Die sehr leichten Arrangements (u. a. Mack the Knife, Brautchor aus Lohengrin) können flexibel besetzt werden und eignen sich ideal für Prüfungen wie Konzerte. Alle Stimmen sind gleichwertig und können auch mehrfach besetzt werden. Eine optionale Klavierbegleitung zur Unterstützung des Ensembles ist jedem Stück angefügt. Die Blechbläserstimmen sind als Gratis-Download auf der Website des Verlags erhältlich.

Nikolai Kapustin gilt als Pionier der russischen Jazzszene. Seine Musik verbindet typische Idiome des Jazz mit klassischen Formen. Das Trio op. 86 für Flöte, Violoncello und Klavier aus dem Jahr 1998 ist eines der beliebtesten Kammermusikwerke von Kapustin. Er hat es selbst zusammen mit Alexander Zagorinsky und Alexander Korneev auf CD aufgenommen. Weitere Einspielungen u. a. vom Emanuel Ensemble und vom Trio Panta Rhei.

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porträt

alle Fotos © Wolfgang Frank

Das Geheimnis des Klanggewinns

Nathalie Claude – geboren in Bern, wohnhaft in Berlin – ist diplomierte Stimm- und Sprechtrainerin und Sängerin. Sie gibt regelmäßig Workshops für Stimme und Aussprache und arbeitet unter anderem als Kommunikationstrainerin für Firmen. Vor zwei Jahren veröffentlichte sie das Buch „Akzentfrei Englisch sprechen“, jetzt liegt ihr neues Buch „Akzentfrei Deutsch sprechen“ bei Schott Music vor. Weshalb war es Ihnen wichtig, dieses Buch zu schreiben? Der erste Eindruck zählt – sowohl in optischer als auch in sprachlicher Hinsicht. Bringen wir einen Akzent oder Dialekt mit, mag dies im privaten Bereich charmant wirken, auf professioneller Ebene aber kann es kontraproduktiv sein. Deshalb wollen viele Menschen ihren Akzent reduzieren und ihre Aussprache verbessern. Akzentfrei Deutsch sprechen ist ein praxisbetontes Training, das ich in den letzten zehn Jahren entwickelt habe. Ich freue mich, dass es jetzt zur Buchform gefunden hat. An wen richtet sich Ihr Buch? Sowohl an Menschen, für die Deutsch eine Fremdsprache ist, als auch an solche, die „nur“ ihren Dialekt verlieren wollen. Das Buch ist aber auch sinnvoll für Lehrkräfte 48

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und für alle Berufsgruppen, in denen Kommunikation im Fokus steht. Eine wohlklingende starke Stimme ist entscheidend für den Erfolg. Sie sind mit Ihrer „Methode des Klanggewinns“ sehr erfolgreich. Wie funktioniert diese Lehrmethode? Jeder Sprachlaut wird durch ein genau definiertes Zusammenspiel verschiedener Muskeln oder „Bausteine“ erzeugt. Knackt man den Code – also das typische Bild einer Sprache – und ermittelt und übt die präzisen Stellungen der beteiligten Bausteine, verliert man den Akzent und gewinnt authentischen Klang. Das ist das Geheimnis des Klanggewinns. Kann man diese Methode auch unter Auftrittsangst oder Stress anwenden?

Es handelt sich um ein ganzheitliches System, das die Stimme mit dem Körper verbindet. Da ich von der Bühne komme, muss meine Methode auch „auf Knopfdruck“ funktionieren – selbst wenn vor Aufregung der berühmte „Frosch im Hals“ auftritt. Wie arbeitet man am besten mit Ihrem Buch? Akzentfrei Deutsch sprechen ist ein Arbeitsbuch. Die theoretischen Abschnitte erläutern systematisch die wichtigsten Regeln, die Praxisteile enthalten sehr viele Übungen. Die Kiefer-, Lippen- und Zungenstellungen sollte man mit einem Handspiegel kontrollieren und die eigenen Fortschritte per Videoaufzeichnung mit dem Handy dokumentieren. Die Audio-Dateien zum Download enthalten viele Übungswörter


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porträt

Stimme und Sprache sind die Leidenschaft von Nathalie Claude

» Nathalie Claude ist diplomierte Stimm- und Sprechtrainerin. Sie arbeitet als Dialogcoach für Film und Fernsehen und hat an vielen Schauspielschulen in Deutschland unterrichtet. Sie gibt regelmäßig Seminare für Stimme, Aussprache und Präsentation. und Übungssätze; damit kann man seine korrekte Aussprache sehr gut überprüfen. Kann man mit „Akzentfrei Deutsch sprechen“ voraussetzungslos starten? Unbedingt! Einzig eine gewisse Offenheit für Neues ist von Vorteil und Neugierde auf den eigenen Körper und auf dessen Zusammenspiel mit der Stimme. Für einen schnellen Erfolg sind regelmäßiges Üben und „Am-Ball-Bleiben“ sicherlich förderlich. Was wünschen Sie den Lesern Ihres Buchs? Stimme und Spache sind meine lebenslange Leidenschaft – ich hoffe, dass dieser Funke in meinem Buch überspringt. mh

Nathalie Claude > Akzentfrei Deutsch sprechen

Nathalie Claude > Akzentfrei Englisch sprechen

Buch mit Online-Audiodatei, Schott ca. 136 Seiten, 19,50 Euro ISBN 978-3-7957-0080-5 April 2019

Buch mit CD, Schott 136 Seiten, 19,50 Euro ISBN 978-3-7957-1214-3

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rätsel

DAS ARPEGGIO-RÄTSEL

Musikerwitze Was ist der Unterschied zwischen Gott und einem Dirigenten? Gott weiß, er ist kein Dirigent. Musikerinnen und Musiker sind berühmt-berüchtigt für gesellige Exzesse. Die Dirigenten Jan Schumacher und Danilo Tepša haben über viele Jahre in illustren Runden nach überlieferungswerten Pointen gefahndet. Die Ergebnisse ihrer geradezu heldentenorhaften Forschung haben sie jetzt veröffentlicht: „Spielen Sie doch, was Sie wollen!“ Neue und legendäre Musikerwitze.

Besonders begehrte Zielscheiben des Musiker-Spottes sind im Allgemeinen BratschistInnen. Weshalb das so ist, wird Gegenstand künftiger Untersuchungen sein müssen. Bis ein Ergebnis vorliegt, erfreuen wir uns an einer Vielzahl von Bratschenwitzen.

Dirigent zum Kontrabassisten: „Wollen Sie nicht mal Ihr Instrument stimmen?“ Kontrabassist: „Wieso, die Saiten sind ch, doch alle stramm?“ Bratscher: „Mens darauf kommt’s doch nicht an, die Wir ng htu Ric bel müssen alle in die gleiche stehen!“

Wie bringt man einen Tenor um? Man stürzt ihn von seinem Ego auf seinen Intellekt.

Mit diesem Wissen im Hinterkopf kommen wir zu unserer Rätselfrage. Wichtiger Hinweis: Diesmal gibt es KEINE „richtige“ Antwort …

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Was ist der Unterschied zwischen einer Bratsche und einer Waschmaschine?

Schicken Sie Ihren Vorschlag an: redaktion@arpeggio-magazin.de

10 x Unter ALLEN Einsendungen verlosen wir 10 Exemplare des Buchs „Spielen Sie doch, was Sie wollen!“ Neue und legendäre Musikerwitze von Jan Schumacher und Danilo Tepša, erschienen bei Reclam.

Teilnahmebedingungen: Das Gewinnspiel läuft bis zum 31. August 2019. Die Gewinner werden unter allen Einsendungen ausgelost und von der Redaktion benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.

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DEIN SONG 2019 – DIE NOTEN DIE SENDUNG Der Komponistenwettbewerb für Kinder und Jugendliche bei KiKA ging in diesem Jahr in die elfte Runde. DEIN SONG steht bereits seit über einem Jahrzehnt für Nachhaltigkeit, Kreativität und Nachwuchsförderung. 2018 wurde das TV-Format in der Kategorie „Bestes Factual Entertainment“ für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. In diesem Jahr unterstützen Angelo Kelly, Vanessa Mai, Rea Garvey, LEA, Nico Santos, Michael Schulte, Mike Singer und Max Mutzke die Finalisten als Musikpaten.

DEIN SONG – DIE NOTEN Mit dem Songbook können die Songs der Finalisten des Wettbewerbs zu „Play-Alongs“ gespielt und gesungen werden. Eine zweistimmige Klavierpartitur, Gitarrenakkorde und eine separate Melodiestimme ermöglichen das Musizieren am Instrument und Gesang. In dem Songbook erfährt man auch, wie die Finalisten des Songwriting-Wettbewerbs beim Komponieren vorgegangen sind und sie geben den Fans tolle Tipps. Das Heft motiviert, selbst zu komponieren.

DIE NEUE AUSGABE CHRISTINE MUSICS Franz, Ellya / Hering, Nicolas

DEIN SONG 2019 – Die Noten

KiKA-Logo © KiKA 2019 · © ZDF, 2019

Für Gitarre, Klavier und Gesang inkl. Play-Alongs, Textbeiträgen und Tipps der Finalisten ISBN 978-3-940105-67-7 ISMN 979-0-9000046-7-3 CM 7 • EUR 19,95 Alle Songbooks auch unter: www.musikverlag-zimmermann.de

M USIKVERLAG Z IMMERMANN arpeggio

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Händlerstempel

arpeggio – das Musik-Magazin

Impressum

www.arpeggio-magazin.de Herausgegeben von music distribution services GmbH arpeggio – das Musik-Magazin music distribution services GmbH Marketing, Carl-Zeiss-Str. 1 55129 Mainz redaktion@arpeggio-magazin.de Tel. 06131/505-0 Anzeigen: Sebastian Burkart, Almuth Gilomen Postfach 3640, 55026 Mainz sebastian.burkart@arpeggio-magazin.de Tel. 06131/246-852 Fax 06131/246-844 Autoren und Autorinnen dieser Ausgabe: Viktoria Badorrek, Julia Baldauf-Stenzinger, Rüdiger Behschnitt, Ernst Burger, Julia Gerber, Monika Heinrich, Margret Johannsen, Thomas Krämer, Cordula Mülhöfer, Anna Schürmer, Kerstin Schüssler-Bach, Kerstin Siegrist, Kenan Tülek Redaktion: Rüdiger Behschnitt Design & Layout: Nele Engler, Kerstin Siegrist

Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel Erscheinungsweise: zwei bis drei Mal im Jahr Die in den namentlich gezeichneten Beiträgen vertretenen Meinungen decken sich nicht notwendigerweise mit der Auffassung des Herausgebers und der Redaktion. Nachdruck oder fotomechanische Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Herausgebers. Coverfotos: © Werner Gritzbach (oben links) © Andreas Orban (oben rechts) © Yamaha (unten rechts) ISSN 2198-2228 © 2019 music distribution services GmbH, Mainz Printed in Germany


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