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Grippe- und COVID-19-Infektion bei onkologischen Erkrankungen

Die Corona-Pandemie – auch Covid-19 genannt – hat die ganze Welt, aber auch unseren Alltag, massiv verändert, und zwar sowohl die Gesellschaft als auch das Gesundheitswesen. Krebspatient:innen stehen dabei ganz besonders im Fokus, da sie zum einen zu den Risikopatient:innen gehören und zum anderen, da ihre Krebsbehandlung i. d. R. sehr komplexe und qualitativ hochwertige und sichere Rahmenbedingungen benötigt.

„Krebserkrankte gelten grundsätzlich als Risikopatient:innen für Infektionen aller Art, also auch für Grippeerkrankung oder eine Covid-19 Infektion“, so Prof. Jalid Sehouli. Deshalb ist es für diese Risikogruppe besonders notwendig, ganz besonders auf die allgemeinen Hygieneregeln wie das Tragen der Masken, Einhalten der Abstandregel, gute Körper- und Handhygiene, Händewaschen und Desinfizieren der Hände zu achten: Dies sollten auch enge Angehörige und Freunde beachten.

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Eine aktuell durchgeführte Europäische Umfrage an Frauen mit gynäkologischen Krebserkrankungen wie Eierstock-, Gebärmutter- und Brustkrebs konnte die große Verunsicherung bei den Patientinnen während der Pandemie zeigen. „Fast jede vierte Patientin hatte vor einer COVID-19-Infektion mehr Angst als vor dem Fortschreiten der Krebserkrankung.“, erklärt Prof. Jalid Sehouli, Direktor der Frauenklinik und Stellv.

Direktor des Comprehensive Cancer Centers (CCCC) der Charité. „Deshalb ist es besonders wichtig, eine gute Balance zwischen dieser Angst und dem Fortschreiten der Erkrankung zu finden und sich auch zum Thema Impfung zu informieren“.

Die meisten laufenden Behandlungsmaßnahmen können und sollten ungeachtet der Pandemie fortgesetzt werden. Vielleicht müssen manche Schritte im Rahmen der allgemeinen Anti-Corona-Strategie teilweise neu angepasst werden. Im Vordergrund sollte immer die bestmögliche Behandlung der Krebserkrankung stehen und die Beachtung von Vorsorge-Maßnahmen.

Dazu gehören auch Impfungen. So viel ist sicher: Impfen ist die einzige effektive Vorbeugung vor vielen Virus-Infektionen, sofern spezielle Impfstoffe zur Verfügung stehen. Vor allem eine Grippeschutzimpfung kann Krebspatient:innen empfohlen werden, um sie vor einer zusätzlichen Krankenhausbehandlung zu bewahren.

Die Deutsche Stiftung Eierstockkrebs hat bereits 2020 einen Ratgeber für den Umgang mit der Covid-19-Pandemie herausgegeben, der auch Sonderkapitel zum Thema Impfung und Krebs enthält.

Die Deutsche Stiftung Eierstockkrebs bietet sowohl den Patientinnen als auch ihren Angehörigen seit 2010 gebündelt wertvolle Informationen und Aufklärung rund um das Thema Eierstock-, Eileiter- und Bauchfellkrebs. Dabei spielt die Beachtung der Erkrankung in der Bevölkerung und unter den Frauen eine besondere Rolle, denn die Krebserkrankung ist oftmals nicht bekannt und wird häufig tabuisiert. Der Fokus der Stiftungsarbeit liegt bei der multimedialen Informationsvermittlung, u. a. in Form von multilingualen Aufklärungsfilmen, umfassenden Infobroschüren, digitalen Patienten-Applikationen (Apps) und Webseiten sowie internationalen Social-MediaKampagnen und Patienteninformationstagen. Zudem unterstützt sie Forschungs- und Studienaktivitäten, um die Krebserkrankung künftig noch besser behandeln zu können.

Mit der Facebook-Community DIWA mit über 12.000 Frauen bietet die Stiftung täglich Neuigkeiten und ermöglicht den Austausch im Betroffenennetzwerk. Zweimal jährlich veröffentlicht die Stiftung zudem mit „Die zweite Stimme“ ein Magazin zum Thema Eierstockkrebs. Es umfasst vielfältige Beiträge zu aktuellen Therapiemöglichkeiten, Neues aus Wissenschaft und Forschung, interessante Artikel zu Lebensqualität sowie Interviews mit Betroffenen und Prominenten.

Der Austausch mit den betroffenen Frauen sowie ihren Familien und Freunden ist der Deutschen Stiftung Eierstockkrebs besonders wichtig – deshalb initiiert sie immer wieder Events und Aktionen wie den Welteierstockkrebstag, Literatur- und Kunstwettbewerbe oder organisiert bundesweit therapeutische Schreib-Workshops. Besondere Aufmerksamkeit erzielt derzeit die Fototour „Ich lebe!“, in der Frauen mit der Diagnose Eierstockkrebs ihre Kraftquellen vorstellen und fotokünstlerisch in Szene gesetzt werden.

Die Stiftung finanziert sich ausschließlich über Spenden, daher brauchen wir für die Umsetzung unserer Projekte Ihre Unterstützung. Wir freuen uns über jede Hilfe von Ihnen!

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