Eine Tonne Äpfel, 10 Familienmitglieder, mehr als 400 Liter Saft als Ergebnis:
Ein deutlicheres Zeichen könnte der Herbst nicht setzen als unsere alljährliche Apfelquetscherei im Keller. Überall duftet es nach den Früchten und frisch gebackenem Apfelkuchen. Selbst der trockene Trester wird noch verwertet - als Futter für Wildtiere.
An diesem Tag weiß ich aber auch: Meine Lieblingsjahreszeit ist definitiv vorbei, denn ich bin ein Sommerkind und verbringe meine freie Zeit am liebsten draußen im Garten oder auf dem Balkon.
Dennoch bin ich dankbar für die unterschiedlichen Zyklen der Natur. Jede Jahreszeit hat hier ihr eigenes Gesicht und bringt ihre typischen Farben, Düfte und Stimmungen hervor. Das schenkt dem Jahr einen natürlichen Rhythmus, dem wir folgen können. Es hat etwas wohlig Vertrautes, wie die Jahreszeiten mit all ihren Zeichen und Geschenken wiederkehren und gleichzeitig zu neuen Erlebnissen und Abenteuern einladen. Sie haben es verdient, einmal ganz im Mittelpunkt zu stehen und deshalb bekommen sie in diesem Magazin ihre Bühne. Wie wäre es mit einem Frühlingserwachen im Buchengrün, einem Kneipp‘schen Espresso im Sommer, köstlichen Kürbisgnocchi im Herbst oder einem Ausflug zu einem der Weihnachtsmärkte in der Region?
Übrigens haben mein Team und ich einen Jahreszeiten-Check gemacht und festgestellt: Das Schmallenberger Sauerland und die Ferienregion Eslohe haben einfach das ganze Jahr über „Saison“ - von lebendig bis still, von klar bis bunt. Hier findest du immer etwas, das Herz und Seele berührt. In dieser Ausgabe teilen wir deshalb auch gerne unsere ganz persönlichen Tipps, wie du die Jahreszeiten in vollen Zügen genießen kannst. Wir sind gespannt, zu welcher Zeit wir dich hier begrüßen dürfen. Auf ganz bald, woll?
Eure Katja Lutter und das Team des Schmallenberger Sauerland Tourismus
Weitere Reiseinspirationen für zu Hause.
IM TAKT DER NATUR
Wer so mitten am Puls der Natur lebt und lauscht wie die Menschen in der Region, erlebt ihren Wandel ganz intensiv. Im Frühjahr erwacht das Leben auf den Wiesen und Wäldern, die Kälte weicht, die Luft riecht frisch und die Vögel zwitschern um die Wette. Draußen vor den Fachwerkhäusern wird gewerkelt, Fahrradreifen werden aufgepumpt und die Wege für Spaziergänger und Wanderer bereit gemacht. Wärme, Licht und noch mehr Lebensfreude bringt die Sommersonne. Der Fingerhut zaubert violette Märchenwiesen, Himbeeren wandern in den Mund und am Abend wird der Grill angemacht. Es ist die Zeit der Begegnungen, denn die Menschen lieben ihre vielen Feste, vor allem das
Schützenfest. Der Herbst ist nicht zu überhören, es rufen die Hirsche in der Dämmerung. Das Licht wird weicher, die Buchenwälder leuchten golden, das Laub raschelt unter den Fußsohlen, es duftet nach Erde, feuchtem Moos und Äpfeln. Wenn die Kraniche gen Süden fliegen und die Schneegänse hier ihr Quartier aufschlagen, ist der Winter ganz nah. Dann wird es still über Wiesen und Wäldern und der Frost lässt auf den Bergen lange Eisnadeln an den Bäumen gefrieren. Schnee und Kälte streuen Glanz und Glitzer über die Landschaft, auf den Märkten duftet es nach Mandeln und Baumkuchen und aus den kleinen Sprossenfenstern der Häuser leuchtet Geborgenheit und warmes Licht in die dunkle Nacht.
EINE REGIONVIELE ÜBERRASCHENDE FAKTEN
Der Name
Das „Sauer“ im Sauerland verspricht nach seiner Herkunft ziemlich viel sommerliches Dolce Vita, denn es war früher eine geographische Bezeichnung und bedeutete „südliches Land“.
Das Baumland
Auf 18.000 Hektar Land wachsen viele, viele Nordmanntannen, die dann an Weihnachten in die warme Stube einziehen dürfen. Damit ist die Region eine der Toplieferanten für Weihnachtsbäume in Deutschland.
Nur zwei Stunden entfernt
Niederlande
Belgien
ESLOHE
SCHMALLENBERG
Kalte Füße
... hat hier im Winter niemand, denn ab dem 19. Jahrhundert florierte das Strickwaren-Handwerk. Einer der Pioniere war Franz Falke-Rohen. Das von ihm gegründete und heute weltweit agierende Unternehmen, die Falke Gruppe, hat seinen Stammsitz in Schmallenberg.
126 Orte
LandLeben:
84 Dörfer und Wohnplätze gehören zur Stadt
Schmallenberg, die Ferienregion Eslohe erstreckt sich über 42. Und dazwischen gibt es reichlich Grün und Natur.
350 Betriebe
Vom familiengeführten Sternehotel bis zur Pension finden Urlauber unter den 350 Gastbetrieben ihre Traumunterkunft. Auch punktet die Region mit zahlreichen Feriendomizilen für Familien mit kindgerechten Serviceangeboten auf dem Land.
Viele Sterne:
Hier gibt es die meisten sternedekorierten Hotels, Gasthöfe, Pensionen, Ferienwohnungen und Ferienbauernhöfe im Sauerland. 96 insgesamt, sowie das einzige Fünf-Sterne-Superior-Hotel.
ECHTE BEGEGNUNGEN
... sind Einheimische, die Gästen ihre Liebe zur Heimat aus ihrer ganz persönlichen Sicht und bei unterschiedlichen Aktionen zeigen - bei einer Dorfrunde, beim Kneippen (S. 26/27) oder beim Imkern (S. 64/65).
Kiepenkerle
... waren sozusagen die fliegenden Händler der Region und brachten Holz und andere Waren mit einer Rückentrage, der Kiepe, von Dorf zu Dorf - egal ob bei brütender Hitze oder im Schneesturm.
Qualität
Die Region ist Teil der „Sauerland-Wanderdörfer“, der ersten Qualitätsregion „Wanderbares Deutschland“. Die Auszeichnung garantiert ein hohes Niveau, was Wanderinfrastruktur, Angebote und spezialisierte Gastgeber angeht.
deutschland
Schritt für Schritt In der Natur unterwegs
Zum Sonnenaufgang auf den Gipfel wandern oder eine entspannte Abendrunde im Tal drehen - die Region bietet viele Wege zum Schauen, Lauschen, Riechen und Fühlen. Währenddessen kannst du dir Zeit nehmen, die Natur zu genießen: Im Frühling dem Konzert der Vögel lauschen, im Sommer durch den schattigen Wald spazieren, im Herbst und im Winter mit oder ohne Schnee die weiten Aussichten in die Hügelmeere bewundern.
Im Schmallenberger Sauerland und der Ferienregion Eslohe sind die unterschiedlichen Jahreszeiten viel mehr sicht- und spürbar als anderswo und du kannst sie auf den vielen Pfaden, Spazier- und Wanderwegen intensiv erleben. 2.000 Kilometer Premiumund Themenwege führen durch die Landschaft, zu geschichtsträchtigen Orten und malerischen Dörfern. Und am Ende eines Tages bist du erstaunt, welch wunderschöne Schätze du gesammelt hast: Begegnungen am Gartenzaun, Lichtstimmungen im Wald und im Herbst auch ein paar Bucheckern und Kastanien im Rucksack.
INTERAKTIVES TOURENPORTAL
Das liefert detaillierte Infos zu Wegeverlauf, Dauer, Höhenmetern, Schwierigkeitsgrad und sogar zum Kalorienverbrauch. Alle Touren auch zum Download unter www.schmallenberger-sauerland.de/ wanderwelt oder als App für unterwegs.
Taxi zum WaldSkulpturenWeg
Ganzjährig bringt dich samstags um 10 Uhr ein Wandertaxi von Schmallenberg nach Bad Berleburg zum WaldSkulpturenWeg, damit du die 23 Kilometer lange Strecke zurückwandern kannst. Wandertaxen fahren auch am Sauerland-Höhenflug zwischen Bad Fredeburg und Reiste, in Eslohe und als Ruf-Taxi im Sorpetal sowie nach Ohlenbach und zum Hohen Knochen. Du siehst:
Mit der Schmallenberger Sauerland Card bist du rundum mobil. www.sauerland-card.de
Perfekt organisierte Wanderreisen
ReiseZeit im Schmallenberger Sauerland und der Ferienregion Eslohe. Egal ob du auf dem Rothaarsteig oder dem Sauerland-Höhenflug wandern willst, das Team der Schmallenberger ReiseZeit bereitet und plant für dich die schönsten Mehrtageswanderungen und Radtouren der Region komplett durch – zum „Einfach-Loslaufen“. Selbst das Gepäck wird von Unterkunft zu Unterkunft transportiert. www.schmallenberger-reisezeit.de
Wanderbroschüre
Die perfekte Ergänzung zur Wanderkarte! Hier sind alle Touren-Highlights der Region inklusive QR-Codes zu finden. So kannst du dir die ausgewählte Tour mit ihren Streckendaten direkt auf‘s Handy laden.
Schmallenberger Sauerland
Entspannt zu den schönsten Wander- und Urlaubszielen
Der Wanderbus fährt dich hinauf zu den schönsten Wanderorten, in romantische Täler und idyllische Bergdörfer. Und das quasi „auf Knopfdruck“. Zusätzlich gibt es zwei Buslinien, die dich flexibel in die Dörfer des „Bauernlandes“ oder ins Henne-Rartal bringen. Immer nach Bedarf, immer mit Voranmeldung (mindestens 30 Minuten vorab). So kannst du auf dein Auto verzichten und die schönsten Wandertouren von A nach B für dich entdecken.
Die „Ismo-Linien“, zu denen unser Wanderbus gehört, fahren innerhalb fester Zeitkorridore auf Anforderung. Sie sind so getaktet, dass du in den Kernorten Schmallenberg und Bad Fredeburg die Anschlüsse an die stündlich verkehrenden Linienbusse der Hauptlinien erreichst. Und das beste: Alle ÖPNV-Verbindungen im Schmallenberger Sauerland und der Ferienregion Eslohe sind mit der Schmallenberger Sauerland Card kostenfrei nutzbar. Die Ismo-Linien erkennst du an diesem Zeichen:
Unser Tipp: Streckenwanderungen mit dem ÖPNV Wir haben einige schöne Routen für dich erarbeitet, die du ganz ohne dein Auto erwandern kannst. Fahre von deinem Urlaubsort aus mit dem Bus an den Startpunkt der Wanderung und wandere ganz entspannt und in deinem Tempo zurück. Alternativ kannst du auch mit dem Auto zum Zielpunkt deiner Wanderung und - mit dem Wanderbus zum Startpunkt fahren und - dann in Ruhe zurück zum Auto wandern.
Unterwegs mit dem WANDERTAXI
Im Bereich Sorpetal sowie von Eslohe zu den beliebten Wanderparkplätzen am Sauerland-Höhenflug haben wir als zusätzlichen Service ein Wandertaxi. Alle Details und Fahrtzeiten dazu findest du HIER:
Die Waldvisionärin
Mit Försterin Lisa Feldmann-Schütte in die Zukunft reisen
Alma schnüffelt mit ihrer feinen Spürnase neugierig am Waldboden und liest ihn wie eine Zeitung. Was hier heute wohl schon vorbei gelaufen ist?
„Wir haben einige Wildtiere, das erwartet man im Stadtwald gar nicht: Hirsche, Rehe und Mufflons. Die Widder haben schneckenförmige Hörner und sehen aus wie dunkle Schafe,“ erzählt die Schmallenberger Stadtförsterin Lisa Feldmann-Schütte. Echt jetzt? Muss man als Wanderer Herzklopfen haben? „Wildtiere leben versteckt und ziehen sich zurück, sobald sie Geräusche und Stimmen hören. Die Chance wirklich welche zu sichten, ist gering.“
Zum Stadtwald gehören mehrere Gebiete im Schmallenberger Sauerland und der Ferienregion Eslohe, die von Lisa Feldmann-Schütte und dem Leiter des Stadtforstes, Christian Bröker, betreut werden. Auf der insgesamt 2800 Hektar großen Fläche, lässt sich nicht nur die (Wald-)Geschichte der Region, sondern auch schon viel Zukunft ablesen. Die studierte Försterin erzählt von Generationenwirtschaft, Waldumbau, Naturverjüngung und Holzernte. Die Infos sind zwar für die Dachsbracke Alma längst nicht so spannend wie Tierspuren, für ihr Frauchen aber umso mehr.
Aufgewachsen im elterlichen Forstbetrieb ist das Draußensein ihr Lebenselixier. „Mein Beruf ist sehr vielfältig. Mich begeistert vor allem, dass ich hier etwas gestalten kann, das weit in die Zukunft reicht und ich selbst vom Wald viel lernen kann.“ Dafür muss Lisa vor
allem eines können: Sehr genau beobachten. So geht sie aufmerksam durch ihr Gebiet, bemerkt am Verbiss Flächen mit starkem Wildwechsel oder sie setzt sich eine Weile auf einen Baumstumpf und betrachtet den Sonnenverlauf. „Ich behalte den Wald das ganze Jahr über im Blick. Im Frühjahr kann ich anhand des Blattaustriebs sehen, wie vital die Bäume sind, im Herbst lese ich am Blätterwerk ab, ob sie von der Trockenheit im Sommer gestresst sind.“ Alles wichtige Hinweise, wie Freiflächen oder Waldabschnitte gepflegt, verjüngt und aufgeforstet werden sollten, damit sie im besten Fall Klimaveränderungen trotzen, ökologisch wertvoll und gleichzeitig wirtschaftlich sind. „Das ist eine langwierige Aufgabe, denn wir planen für die nächsten 60 bis 100 Jahre und können nicht einfach das Feld wie ein Landwirt jährlich neu bestellen. Wie sich das auswirkt, was ich heute mache, werde ich gar nicht erleben.“
„Wie sich das auswirkt, was ich heute mache, werde ich gar nicht erleben.“
Lange Zeit war die Fichte der Brotbaum der Region, weil sie schnell wächst und ein sehr gutes Bau- und Konstruktionsholz ist. So setzten die Waldbauern nach dem Zweiten Weltkrieg auf
Monokulturen, vor allem weil sie leichter zu bewirtschaften waren und baldige Erträge versprachen. Doch Klimaerwärmung, Stürme und Borkenkäferplage forderten in den letzten Jahren ein Umdenken. Der Waldumbau ist in aller Munde. Der Stadtwald besteht heute zu 55 Prozent aus Laub- und
Schmallenberger Sauerland
zu 45 aus Nadelholz. Immer noch ist die Fichte die häufigste Baumart, dicht gefolgt von der Buche, hinzu kommen unter anderem Lärche, Douglasie, Küstentanne, Kiefer, Bergahorn und Wildkirsche.
Die Mischwälder machen die Gebiete des Stadtwaldes nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch zu besonders lebendigen Erholungsräumen. Alle paar Meter gibt es etwas Neues zu entdecken: Die unterschiedlichen Wachstumsstadien vom Sämling bis zum Baumriesen zum Beispiel oder wie Fingerhut, Ginster und Himbeersträucher die Freiflächen erobern und den kleinen Bäumen Schutz bieten. Eine eigene Welt, deren Sprache zu lesen Lisa Feldmann-Schüttes Aufgabe ist. Besonders gern mag sie jedoch die Zeit der Holzernte im Herbst und Winter, wenn die Bäume in der Ruhephase sind. Dabei läuft sie durch den Wald und markiert die Stämme, die als nächstes geerntet werden. Alma findet das eher semi-spannend, viel lieber wäre sie mit Frauchen auf der Jagd, übrigens auch eine Aufgabe und gleichzeitig ein Hobby der Försterin.
Tipp von Lisa Feldmann-Schütte
„Sich einfach mal die Zeit auf einer Bank im Wald nehmen und beobachten, was um einen herum passiert. Das ist nicht nur überraschend, sondern entschleunigt auch enorm, da ist der Kopf ganz schnell frei.“
Begegnung mit der Jahreszeit
Schmallenberger Sauerland
Goldrote Stunden
Auf der Suche nach den besten Sonnenplätzen
mit Tipps von Fotograf Klaus-Peter Kappest
Was für ein magischer Moment! Wenn die Sonne emporsteigt oder wieder untergeht, ist die Welt ganz still und wir Menschen mit dazu. Ein Innehalten. Es liegt ein Zauber darin, wie die Natur erwacht oder in den Schlaf gewiegt wird. Gerade hier in der Region mit ihren Bergen kannst du ganz besondere Stimmungen erleben: Am Morgen schweben die Dunstschleier im Tal über der Landschaft, am Abend richtet sich das Licht spotartig auf die Berge und lässt sie orangerot leuchten.
Doch wie kommen eigentlich die tollen Gelb- und Rottöne am Himmel zustande? Das Licht der tiefstehenden Sonne muss durch eine dicke Schicht der Atmosphäre mit Partikeln wie Gas, Staub und Wasser dringen. Diese lenken die Strahlen unterschiedlich stark ab, werden also gestreut. So verschwindet Blau, dafür bleiben Orange, Rot und Pink übrig. Doch die wenigen Sekunden des Naturschauspiels sind nicht nur Physik, sie machen etwas mit uns: Sie schenken uns Zufriedenheit, Ruhe und sogar Glück, das ist wissenschaftlich nachgewiesen. Sonnenlicht am Morgen regt die Produktion von Serotonin an, das besser als Glückshormon bekannt ist. Warum es sich außerdem lohnt, früh aufzustehen, weiß Klaus-Peter Kappest als Fotograf wahrscheinlich am besten. Er ist ein Sonnenaufgangstyp. „Ganz klar, weil das Licht um Klassen besser ist als am Abend. Wasser fängt Licht ein und am Morgen hat die Atmosphäre viel mehr Feuchtigkeit wie Tau, Nebel und Dunst.“ Deshalb ist auch die Qualität der Auf- und Untergänge zu den verschiedenen Jahreszeiten sehr unterschiedlich. Da im Frühling, Herbst und Winter mehr Feuchtigkeit in der Atmosphäre ist als im Sommer, sind sie zu dieser Zeit auch intensiver.
Die farbenprächtigsten Lichtstimmungen am Morgen- oder Abendhimmel sind allerdings vor bzw. nach dem eigentlichen Auf- oder Untergang zu beobachten. Gerade Wolken können spektakuläre Momente am Himmel zaubern, weil sie das rote Licht reflektieren. „Deshalb empfehle ich, eine Stunde vor den in Apps angegebenen Zeiten da zu sein. Spätestens zwanzig Minuten nach Auf- und Untergang ist der Zauber schon vorbei.“
Die schönsten Sonnenplätze in der Region sind in einer Übersichtskarte zusammengestellt, die du dir mit dem QR-Code runterladen kannst.
Kappest
Auch wer tagsüber beim Spazierengehen oder Radfahren einen schönen Spot mit freiem Blick auf die Landschaft entdeckt hat, kann ihn sich markieren und abends oder morgens dahin zurückkehren. „Am besten gleich an der Stelle mit einer Sonnenverlaufs-App auf dem Handy schauen, ob hier überhaupt ein Auf- oder Untergang zu sehen ist“, empfiehlt Klaus-Peter. Da sich die Erde um die eigene Achse dreht, scheint sie für uns auf der Nordhalbkugel immer im Osten auf- und im Westen unterzugehen. Doch diese tägliche Bewegung verschiebt sich im Jahresverlauf. „Nur zur Tag- und Nachtgleiche findet das Schauspiel genau in diesen Himmelsrichtungen statt. Im Hochsommer hingegen geht die Sonne nordöstlich auf und im Winter im Südosten.“
Und hier noch mehr Kappest-Tipps zur perfekten Goldstunde:
- Anhöhen und Bergkuppen bieten oft freie Sicht auf das Ereignis
- lokale Wettervorhersage am Abend checken (siehe S. 42/43)
- nach einer Regenperiode oder einem Sommergewitter sind die Auf- und Untergänge oft am schönsten
- warme, winddichte Jacke und wasserfeste Schuhe tragen („Es gibt nichts Schlimmeres für Schuhe als taunasses Gras.“)
- evtl. Stirnlampe und Decke mitnehmen
- für Fotos: einen schönen Vordergrund einplanen, denn Sonnenauf- und -untergänge sind immer Landschaftsbilder (Gestaltungsregel: „Vordergrund macht Bild gesund.“)
Wer mit Heimatfreund Klaus-Peter Kappest fotografieren will, muss früh raus! Aktuelle Veranstaltungen unter www.schmallenberger-sauerland.de/erleben/ veranstaltungen.
Klaus-Peter
Unter dem Sternenhimmel
Glänzende Tipps für Sterngucker
Wer einen ungetrübten Blick auf‘s nächtliche Firmament bekommen will, muss nicht bis ans andere Ende der Welt reisen. Wenige Menschen, keine großen Städte, keine Autobahnen: Lichtverschmutzung ist im Schmallenberger Sauerland fast ein Fremdwort. In einer klaren und mondlosen Nacht sind Tausende von Sternen und andere Himmelsobjekte zu sehen. So viele, dass man vom vielen Schauen eine Genickstarre bekommen kann, davon kann Astrofotograf Stefan Schwope aus Schmallenberg ein Lied singen.
Er verbringt oft das ganze Jahr über immer wieder Nächte draußen, denn wenn er einen Himmelskörper mit der Kamera wirklich gut abbilden will, braucht er nicht selten mehrere hundert Bilder dafür, die er später zu einem einzigen zusammenfügt. „Deshalb am besten warme Kleidung, dicke Socken und eine Decke mitnehmen, zumindest im Sommer kann man sich dann auf die Wiese legen und entspannt nach oben gucken.“
Mitten im Schoß der Natur zu liegen und sich in die unendlichen Weiten des Himmels ziehen zu lassen, ist ein Erlebnis für alle Sinne. Nachts ist die Welt eine andere. Das Auge braucht eine halbe Stunde, bis es sich an die Dunkelheit gewöhnt hat und immer tiefer schauen kann, deshalb ist Sternegucken nichts für „schnell-mal-eben“. Manche verbinden es deshalb gerne mit einer kleinen Wanderung. „Besser ist es zu zweit oder in der Gruppe zu gehen, denn nachts wirkt alles viel intensiver. Da jault mal ein Fuchs oder ein Käuzchen ruft, selbst eine Maus im Laub kann sich im Dunkeln riesig anhören, das war bei mir am Anfang auch so erzählt Stefan Schwope.“ Bei seinen HeimatFreu(n)de-Treffen wandert er mit seinen Teilnehmern mitten
Tipp von Astrofotograf
Stefan Schwope
„Um in den nächtlichen Himmel zu schauen, reicht das Auge. Prima ist ein Feldstecher mit einer großen Öffnung, damit sind die Planeten besser zu sehen. Auch eine rote Taschenlampe ist super, denn dann schaltet das Auge nicht auf Tageslicht, wenn man mal einen Keks essen will.“
in der Nacht zur Frenn-Wiethoff-Hütte auf die Schmallenberger Höhe hinauf. Unterhalb des Skilifts hat er einen Beobachtungsplatz eingerichtet und nimmt sie mit auf eine faszinierende Reise ins All. (aktuelle Termine unter www.schmallenberger-sauerland.de/ erleben/veranstaltungen)
Der astronomische Kalender ist voller großer und kleiner Ereignisse, auch gibt es Sommer- und Wintersternbilder, weil sich die Erde um die Sonne dreht. „In den warmen Monaten guckt
man direkt ins Zentrum der Milchstraße hinein, im Winter ist sie einfach ein Band, dafür ist der Sternenhaufen der Plejaden oder die AndromedaGalaxie toll zu sehen.“ Stefan ist übrigens ein Winterfan, weil „die kalte Jahreszeit uns die tollsten Einblicke schenkt“ und er sich jedes Mal auf das Sternbild des Orion freut, in dem z.B. ein Nebel wie ein Pferdekopf zu sehen ist. Spannend sind auch die Zeiten der Meteorschauer, in denen es Sternschuppen „regnet“ wie die Lyriden im April, im Juli/August die Perseiden oder im November die Leoniden. Wer weiß, ob sich dann die vielen Wünsche erfüllen, die die Sterngucker ins Universum senden, doch so eine Nacht unter dem Sternenhimmel bleibt wahrscheinlich eine Erinnerung für die Ewigkeit.
Die schönsten Plätze für die Sternebeobachtung sind oben auf dem Berg, weil dort öfter der Wind weht und dadurch die Luft klarer ist, so trübt kein Nebel oder Staub den Blick. Wem eine Nachttour zu anstrengend ist, kann auch einen Wanderparkplatz am Berg ansteuern und von dort aus noch ein Stück gehen. An diesen Plätzen kannst du direkt mit der Sternenbeobachtung loslegen:
- Almert bei Grafschaft an der Kunstinstallation „Blinker II.“ des WaldSkulpturenWegs - Aussichtsturm Wilzenberg - Schanze am Rothaarsteig - Flugplatz Rennefeld
Weitere Sterne-Orte zum Gucken und Fotografieren findest du hier:
Psst... stell dir mal vor, mitten in der Nacht würde ein Unbekannter in deinem Schlafzimmer stehen. Aaaahhhh! So geht es den Tieren auch, deshalb bitte leise sein und auf den Wegen bleiben, denn die Natur ist ihr Zuhause und einziger Rückzugsort.
DEN EIGENEN RHYTHMUS FINDEN
Achtsamkeit bedeutet, die Aufmerksamkeit bewusst auf den gegenwärtigen Moment zu richten. Sie unterstützt dabei, den Geist zu beruhigen, Gedanken zu ordnen und Körper und Seele in Einklang zu bringen. Durch bewusste Wahrnehmung können wir Kraft schöpfen und innere Ruhe finden.
Die Natur in der Region bietet ideale Voraussetzungen, um Achtsamkeit zu erleben. Geräusche, Düfte und Eindrücke – wie der Duft von frisch gemähtem Gras, das Rascheln der Blätter im Wind oder die Wärme der Sonne auf der Haut – fördern das bewusste Erleben des Augenblicks.
Achtsamkeit ist zugleich eine Entscheidung und eine Haltung des Respekts und der Wertschätzung – gegenüber der Umwelt ebenso wie gegenüber sich selbst. Wer achtsam lebt, öffnet sich für neue Perspektiven und kann die besonderen Momente der Jahreszeiten intensiver wahrnehmen.
Schmallenberger Sauerland
Natur zum Fühlen
SommerFrische
Mit allen Sinnen genießen
Schon mal den Begriff
„Sommerfrischler“ gehört?
Das waren im 19. Jahrhundert zunächst Adlige, später auch reiche Bürger und Künstler, die es im Sommer für ein paar Wochen aus der heißen Stadt auf‘s Land zog. Sie hatten vor allem eins im Sinn: frische Luft atmen und dabei entschleunigen. Von den Einheimischen erst kritisch beäugt, schätzten sie bald die zusätzlichen Einnahmen. Die Urform des Urlaubs war geboren.
Wenn es zwischen dichten Häuserreihen und viel Verkehr brütend heiß und die Luft immer stickiger wird, sehnt man sich nach SommerFrische, am besten gleich und sofort. Zum Glück ist es von den großen Städten in Nordrhein-Westfalen nur einen Katzensprung in die Mittelgebirgsregion mit ihren Bergen, Wäldern und vielen Wasserquellen. So wirken besonders Buchenwälder wie eine natürliche Klimaanlage und spenden Schatten beim Waldbaden, Spazieren oder Radfahren. Auch muss sich niemand zwischen viele Menschen und Handtücher quetschen, um im Schwimmbad oder am Badesee zu entspannen. Und nachts das Fenster zu öffnen, der Stille zu lauschen und zu spüren, wie die abgekühlte Luft ins Zimmer strömt - einfach herrlich!
Schmallenberger Sauerland
Coole Tipps
für heiße Tage
Viel trinken: An heißen Tagen kann das ruhig die doppelte Menge sein wie sonst, damit der Körper seine Temperatur regulieren kann. Wasser mit etwas Zitronensaft oder Minze und einer Miniprise Salz ist perfekt, um den Kreislauf anzukurbeln und den Elektrolythaushalt auszugleichen. Auch lauwarme Getränke wie ein Früchte- oder Kräutertee sind super Durstlöscher.
Lauwarm statt kalt: Eiswürfel ins Getränk - das klingt verlockend, belastet aber den Kreislauf, genauso wie eine knackig kalte Ganzkörperdusche. Kühle Güsse oder ein Armbad à la Kneipp sind allerdings erlaubt und vertreiben Hitze und Müdigkeit im Nu. (s. Seite 28/29)
Leichte Kost essen: Ein Sauerländer Krüstchen liegt bei Hitze wie ein Stein im Magen. Besser sind fettarme Lebensmittel mit Mineralien und hohem Wassergehalt wie Melonen, Gurken, Salat, Joghurt, Quark und Fisch.
Kühlpausen einlegen: Wer draußen unterwegs ist, sollte immer mal wieder im Schatten anhalten, etwas trinken und durchschnaufen, damit der Körper Wärme abgeben kann. Am besten die Mittagshitze meiden.
Schutz einpacken: Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, Sonnenbrille und Kopfbedeckung gehören neben ganz viel Wasser und einem Sportriegel unbedingt ins Gepäck - egal ob es ins Freibad oder auf den Berg geht. Luftige, leichte und atmungsaktive Kleidung leitet den Schweiß nach außen und sorgt so für Abkühlung.
Die Kneipp-Mentorin
Mit Regina Schmidt auf dem Weg zu einem neuen Lebensgefühl
Regina Schmidt
„Uhhh, ahhh ... aaatmen.
Ist das kalt.“ Stolze 10 Grad hat das Wasser im Becken und den Kneipp-Novizen ist im Gesicht abzulesen, wie die Kälte an ihren Beinen bitzelt. Barfuß, die Hosenbeine hochgekrempelt machen sie ihre erste Erfahrung beim Wassertreten. „In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist“ - davon war der als Wasserdoktor bekannte Pfarrer Sebastian Kneipp überzeugt. Wie das praktisch umgesetzt werden kann, erfahren die Teilnehmer jetzt hautnah bei einer Wanderung im Kneippkurort Bad Fredeburg.
Achtsam heben sie das Bein und senken es mit der Fußspitze voraus wieder ins Wasser hinab, so wie es ihnen HeimatFreu(n)din* und Kneipp-Mentorin
Regina Schmidt zuvor erklärt hat. Sieht ein bisschen aus, als ob ein Storch auf der Wiese nach Nahrung sucht und nennt sich auch so: Storchengang. Doch ist das alles nicht etwas angestaubt? „Ganz im Gegenteil,“ meint Regina, „manche
haben noch die Bilder von früher im Kopf, dabei trifft Kneipp vollkommen den Nerv unserer Zeit. Sein Gesundheitskonzept ist ganzheitlich gedacht und beruht auf fünf Säulen und die Wasseranwendungen sind eine davon.“ So gehören auch Bewegung, eine vielseitige Ernährung, die Heilkraft der Kräuter und die innere Ordnung dazu, die heute meist mit dem Begriff „Lebensordnung“ oder „Balance“ übersetzt wird
„Vergesst mir die Seele nicht.“
Pfarrer Sebastian Kneipp
und das Kernstück seiner Lehre bildet. Ihm ging es nicht nur darum, Kranke zu heilen, sondern präventiv zu wirken und sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit der Menschen zu erhalten. Geist, Körper und Seele mit seinen Impulsen in Einklang zu bringen, war sein zentrales Anliegen und ist auch das der Kneipp-Mentorin.
Szenenwechsel. Eine Pause. Mitten in einem Buchenwald oberhalb von Kirchrarbach. Eintauchen und abtauchen: In berauschend frisches Grün, in sommerlich-erdigen Duft, in das Piepen und Zwitschern der Vögel. „Es gibt für mich nichts Schöneres, als mit allen Sinnen hier zu sein, barfuß über den Waldboden zu laufen und angelehnt an einen Baum die Verwurzelung mit der Erde zu spüren. Das ist für mich eine absolute Kraftquelle“, erzählt Regina Schmidt. Ist es das, was Kneipp
mit „innerer Ordnung“ im Sinn hatte? „Für mich durchaus, weil ich so nach einem vollgepackten Tag bei mir ankommen und die Verbindung zu etwas Allumfassenderen spüren kann. Es geht um das rechte Maß zwischen Anspannung und Entspannung, weil ein Zuviel oder Zuwenig nicht nur den Körper, sondern auch Geist und Seele aus dem Rhythmus bringen.“ Das Kneipp‘sche Konzept ist eine Erfahrungslehre und bietet eine Fülle an Methoden und Anwendungen, von denen sich jeder das Passende herauspicken kann und sich dadurch auch selbst besser kennenlernt und begegnet.
Regina Schmidt integriert die fünf Säulen täglich in ihren Familienalltag: So geht sie am Morgen barfuß durch das taufrische Gras, bereitet mittags ein Pesto aus frischen Kräutern zu, unternimmt nachmittags eine Radtour mit
Schmallenberger Sauerland
ihren Kindern und schließt ihren Tag mit einer Meditation ab. „Kneipp ist eine Einladung, sich auf die Natur und damit den Rhythmus des Jahres einzulassen. Unsere Region ist optimal zum Wandern, Mountainbike fahren oder für einen entspannten Spaziergang. Es soll vor allem Spaß machen und nicht dogmatisch werden.“
Für die ausgebildete Gesundheitsberaterin und Heilpflanzenexpertin brachte die Beschäftigung mit der Kneipp‘schen Lehre alles zusammen: Neben ihrer Liebe zur Natur, zum Wasser und besonders zu Bäumen und Heilkräutern, dem Spaß an der Bewegung und ihrem Interesse an Ernährung, finden dort auch ihre Fragen nach dem Lebenssinn durch Achtsamkeit und Spiritualität einen Platz. „Kneipp ist für mich wie ein roter Faden und ich bin seitdem noch viel bewusster für die Geschenke unserer Erde geworden. Das möchte ich auch den Teilnehmern meiner Kneipp-Auszeiten weitergeben.“ Die knabbern nach ihrem Storchengang und Achtsamkeitsübungen im Wald an knackigen Gemüsesticks aus dem heimischen Garten der Kneippianerin. Vielleicht gibt es als Nachgang noch einen Kneipp‘schen Espresso? Das Rezept dazu gibt es auf der übernächsten Seite.
Pfarrer Sebastian Kneipp (1821 - 1897) wäre heute wahrscheinlich die Karriereleiter steil nach oben geklettert und zum hippen Gesundheitspapst avanciert. Er erforschte die heilende Kraft der Natur und betrachtete den Menschen mit seinen Gewohnheiten und seiner Umwelt als Einheit. Früh erkannte er, dass mit der Industrialisierung ein ganz neues Zeitalter anbrechen und die immer schneller werdenden Prozesse die Gesundheit und Lebensweise der Menschen massiv verändern würden, vergleichbar mit der heutigen Digitalisierung. Deshalb entwickelte er eine ganzheitliche Naturheillehre, die auf fünf Säulen beruht: Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen und innere Ordnung. Sie ist von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt worden.
Schmallenberger Sauerland
Mit Kneipp durch alle Jahreszeiten
Tipps von Regina Schmidt
Frühjahrsputz für den Körper
Heilpflanzen sind die Lieblinge der Kneippianerin. Ein paar warme Tage und schwups schauen schon die ersten grünen Kraftbündel aus der Erde. Am mutigsten ist wohl das Gänseblümchen, das sich auch von Schneeresten nicht abschrecken lässt, gefolgt von Bärlauch, Brennnessel, Löwenzahn und Spitzwegerich. Diese und viele weitere Wildkräuter sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen und perfekt, um den Stoffwechsel nach dem Winter anzukurbeln. „In den Pflanzen steckt so viel Potential! Und die Sammelzeit geht weit in den Sommer hinein, da kann man sich prima für den Winter bevorraten.“ Als Tee, Smoothie, Salat oder Pesto können sie nicht nur ihre ganze Heilkraft entfalten, sondern schmecken auch noch richtig lecker.
Erntedank im Herbst
Jetzt ist eine Zeit der Fülle: Obstbäume biegen sich vor reifen Früchten und im Garten wachsen reichlich Paprika und Zucchini. Wie wär‘s mit Fermentieren (siehe Seite 68/69), um auch im Winter gut bevorratet zu sein? „Sich nach Kneipp zu ernähren heißt: Eine naturbelassene Mischkost aus saisonalen, regionalen und vollwertigen Lebensmitteln. Viel pflanzliche, wenig tierische Kost. Wir müssen Lebensmittel nicht um den halben Globus reisen lassen, um uns gut zu versorgen.“ Wichtig war Kneipp, sich Zeit zu nehmen für eine Mahlzeit - sowohl beim Zubereiten als auch beim Essen, alles gut zu kauen und auf sein natürliches Sättigungsgefühl zu hören.
Sommerfrische gegen Hitzetiefs
30 Grad im Schatten und der Körper transpiriert? Dann wird es Zeit für den Storchengang oder einen Kneipp‘schen Espresso: Die angewinkelten Arme langsam ins kalte Wasser tauchen und wieder herausheben, sobald ein deutliches Kältegefühl einsetzt (ca. 30-40 Sek.), dann das Wasser abstreifen. Funktioniert auch prima am heimischen Waschbecken. Das fördert die Durchblutung und gibt dem Kreislauf einen ordentlichen Kick. „Ganz wichtig: Kälteanwendungen nur bei erwärmtem Körper machen. Jeder sollte gut auf sich hören, wie lange er im Becken bleiben möchte.“ Über 100 Wasseranwendungen hat Pfarrer Kneipp übrigens hinterlassen, deshalb ist er vielen als Wasserdoktor bekannt.
Selbstfürsorge im Winter
Wenn es draußen kalt ist, haben wir automatisch das Bedürfnis uns ein bisschen von der Außenwelt zurückzuziehen und es uns kuschelig zu machen. „Winter ist die Zeit der inneren Einkehr. Da können wir uns mehr dem Thema Balance und Achtsamkeit, also der von Kneipp benannten inneren Ordnung, widmen.“ Auch hier gilt: Jeder macht das, wobei er sich am besten entspannen kann. Für die einen ist das ein Eintrag ins Tagebuch oder eine Meditation, für die anderen eine Tasse Tee am Kamin. „Kneipp ist immer Selbstfürsorge, das ganze Jahr über. Wir tun uns bewusst etwas Gutes und legen die Verantwortung für unsere Gesundheit wieder in unsere eigenen Hände.“
Der Schritt ins kalte Wasser
Ein kleiner Tretbeckenführer
Bad Fredeburg
... ist Kneippkurort. Deshalb bietet es sich an, gleich den gesamten Kneippweg „Auf den Spuren Kneipps“ auf 3,5 Kilometern Länge zu erkunden und nicht nur das Arm- und Tretbecken im Kurpark Schmiedinghausen anzusteuern. Der Rundweg startet am Kneippbrunnen neben der Pfarrkirche St. Georg und führt in den Kurpark. An verschiedenen Stationen werden die fünf Säulen seiner Lehre an Tafeln erklärt.
Bödefeld
Gleich drei Wanderwege starten am Wanderparkplatz „Luchternbermecke“, neben dem auch das Tretbecken liegt. Idyllisch gesäumt von Bäumen können heißgelaufene Füße hier wunderbar gekühlt werden und der aufgeweckte Puls kann sich bei einem Ruhepäuschen auf der Bank wieder beruhigen.
Schmallenberger Sauerland
Schanze
Lenne
Gegenüber des Wanderparkplatzes Uentroptal, liegt die schöne Anlage mit Arm- und Tretbecken. Eingebettet zwischen Wälder und Wiesen am Zusammenfluss zweier Bäche lässt es sich hier herrlich kneippen und entspannen. Etwas unterhalb des Tretbeckens sprudelt sogar noch eine weitere Quelle aus einer alten Mauer unterhalb des Heiligenhäuschens.
Auch dieses malerische Plätzchen mitten im Grünen würde das Herz von Pfarrer Kneipp höher schlagen lassen. Das Tretbecken liegt am „Schanzer Handweiser“ zwischen Grafschaft und Schanze. Nach dem Storchengang kann man seine Füße auf den sonnengewärmten Natursteinplatten wieder aufwärmen, auf den Bänken die Augen schließen und dem Vogelgezwitscher lauschen.
Bremke
Dieser Platz ist wieder einmal ein tolles Beispiel, wie viel die Menschen ehrenamtlich in der Region bewegen. Die kleine Anlage zwischen Bremke und Beisinghausen war in die Jahre gekommen, deshalb stellte die Dorfgemeinschaft Bremke-FrielinghausenLochtrop zusammen mit der Schützenbruderschaft St. Hubertus einen Förderantrag und holte sie aus dem Dornröschenschlaf. Heute gibt es dort nicht nur ein Tretbecken, sondern Natursteine zum Sitzen, eine Vesperinsel und ein drehbares Waldsofa. Im Boden ist eine Getränkebox eingelassen, so kann sich jeder für einen kleinen Betrag noch eine zusätzliche Erfrischung gönnen. (siehe auch S. 44/45)
Wo Stille das Innerste berührt
Die Sauerland-Seelenorte
Manche Orte
machen etwas mit uns: Ein Lächeln huscht über das Gesicht, wir spüren Frieden und unser Herz geht auf. Oft wissen wir gar nicht, warum wir genau dieses Bänkchen, diese Kapelle oder diesen Wald so lieben, wahrscheinlich aber versteht unsere Seele deren stille Sprache.
Manchmal braucht die Seele eben einen Platz, an dem sie einfach sein darf. Viele Menschen in den Sauerland-Wanderdörfern „haben“ solche Orte, mit denen sie sich aus ganz unterschiedlichen Gründen verbunden fühlen: 42 davon gehören zu den Sauerland-Seelenorten. Sie liegen auf sanften Bergkuppen, an stillen Seen oder mitten in einem Dorf und sind weniger ein Ziel auf einer Karte, sondern ein Weg, für den es sich lohnt, aufzubrechen.
Schon auf der Wanderung oder dem Spaziergang zu einem Sauerland-Seelenort werden die Gedanken im Kopf immer leiser. Dort innezuhalten, durchzuatmen und sich selbst Raum zu geben, ist ein Geschenk, das man sich selbst macht. Und ohne es zu bemerken, schenken diese kleinen Rückzugsorte neue Einsichten und Perspektiven und der Rucksack mit Alltag und Gedankensalat ist gleich ein paar Kilo leichter. www.schmallenberger-sauerland.de/seelenorte
Schmallenberger Sauerland
WWanderpauschale
„Seelenorte Schmallenberg“
Auf 30 Kilometern kannst du an zwei Tagen tiefer in die Erfahrung der Sauerland-Seelenorte rund um Schmallenberg eintauchen - ohne Gepäck, denn das wird zum nächsten Etappenziel gebracht.
Am ersten Tag geht es von Grafschaft nach Langewiese mit Halt am Kyrill-Pfad, dem ersten Seelenort auf der Runde, an dem 2007 der gleichnamige Orkan den Wald zerstörte und heute neues Leben wächst. Am nächsten Tag wird der 658 Meter hohe Wilzenberg bestiegen, der auch als „heiliger Berg des Sauerlandes“ bekannt ist. Die Marienkapelle auf dem Gipfel ist ein besonders kraftvoller Ort und schon lange ein beliebtes Ziel für Pilger.
www.schmallenberger-reisezeit.de
Sonne für die Seele: Der Spirituelle Sommer
as gibt meinem Leben Sinn? Ist das, was ich in diese Welt bringe, sinnvoll? Gibt es so etwas wie einen tieferen Sinn meines Daseins? Solche Fragen tauchen im Laufe des Lebens wahrscheinlich bei vielen Menschen auf - einfach so oder wenn Veränderungen uns zu einer neuen Sicht auf das Leben herausfordern. Der Spirituelle Sommer lädt dazu ein, sich diesen Fragen mit allen Sinnen forschend und spielerisch zu nähern - und dabei sich selbst mit seinen Werten, Bedürfnissen und Vorstellungen vom Leben besser
kennenzulernen. Über Musik und in Stille, bei Kunst und Tanz, pilgernd und wandernd, in Gesprächen und Vorträgen - von Anfang Juni bis Mitte Septemberbieten 250 Veranstaltungen in Südwestfalen Gelegenheit dazu. 2026 findet der zweite Teil des dreijährigen Schwerpunkts „Ich in der Welt“ statt. Dabei geht es unter dem Leitthema „SINN(E) - Die Welt von Du und Ich“ um Begegnungen und Beziehungen.
Mehr Infos unter www.wege-zum-leben.com
Schmallenberger Sauerland
RADFAHREN
Was ist wohl die beste Jahreszeit auf dem Sattel? Im Frühling, wenn die Landschaft erwacht? Im Sommer mit Sprung ins Wasser oder einem Picknick im Grünen? Der Herbst mit seinen bunten Farben wäre auch schön. In der Region ist immer Radsaison. Moment, da bleibt noch der Winter ... im Ernst? Doch warum eigentlich nicht die milderen Wintertage ohne Schnee und Eis für eine kleine Radtour in schönster Landschaft nutzen?
Kopfüber
... hängen die Fledermäuse im 700 Meter langen Kückelheimer Tunnel von der Decke, aber nur im Winter, denn dort haben sie ihr Quartier. Damit die Tiere in Ruhe schlafen können, werden Radfahrer umgeleitet, die sonst auf dem SauerlandRadring hier durchfahren. Trotzdem ist die 84 Kilometer lange Rundtour zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis, denn sie folgt einer ehemaligen, steigungsarmen Bahntrasse und verbindet die Städte Finnentrop, Eslohe, Schmallenberg und Lennestadt miteinander. Auf dem Weg liegen kleine Museen und Erlebnisbäder und machen die Route noch abwechslungsreicher. Und wenn du noch genug Muskelkraft hast, führt eine 42 Kilometer lange Schleife zusätzlich nach Meschede, um den Hennesee herum und zum RuhrtahlRadweg. Ansonsten einfach mal hängen lassen, am besten kopfüber.
Voll auf Goldkurs
... fährst du auf der Golddorf-Radroute, denn hier liegt das glänzende Metall in Form von schmucken Fachwerkhäusern und malerischer Landschaft gleich am Wegesrand. Von Schmallenberg aus führt die Route auf 49 Kilometern zu sieben Golddörfern, eines schöner als das andere. Danach ist man definitiv ein Fan von Schwarz-Weiß: weißgetünchte Fassaden von dunklen Holzbalken durchzogen und mit schieferbedeckten Dächern gekrönt. Davor und dahinter bunte Bauerngärten, gurgelnde Bäche und ganz viel nette Menschen mittendrin.
Voller Genuss: Entdecke bei einer geführten Radtour die kulinarischen und kulturellen Seiten der Region
Schmallenberger Sauerland
Genuss(er-)radeln
Du stehst nicht nur auf tolle Landschaften, sondern auch auf typische Sauerländer Kost und Eierlikörtorte zum Nachtisch? Von April bis Oktober kannst du sowohl den SauerlandRadring, als auch die Golddorf-Radroute als kulinarische Variante buchen - mit erfahrenen Radguides, die wissen, wo es in der Region die besten Schlemmerhaltestellen gibt. Auch an Wissen über Land und Leute haben sie einiges in den Satteltaschen dabei. E-Bikes gibt es über die Tourist-Info in Schmallenberg zu leihen - mit der Schmallenberger Sauerland Card sogar vergünstigt. Das Beste dabei: Du kannst richtig schlemmen, denn der starke Motor bringt dich mit ordentlich Rückenwind zum Ziel. Alle Termine unter www.schmallenberger-reisezeit.de
„Wegekreuz“
Das ist mal eine ganz andere Erfahrung: Auf dem Fahrrad pilgern - von Gotteshaus zu Gotteshaus.
Wälder, malerische Täler und schmucke Dörfer. Wegpunkte sind die insgesamt 18 Kirchen und Kapellen auf den zwei unterschiedlichen Tourenvarianten.
Wo Kirchtürme den Weg weisen
Unterwegs auf der neuen Dorfkirchen-Radroute
Sie sind eine Einladung innezuhalten - für einen ruhigen Moment oder um sich die Kunst und Kultur der Region anzuschauen. „Radfahren an sich hat für mich schon eine spirituelle Dimension: Man erlebt die Natur und die Kultur der Menschen viel intensiver und wenn ich vom Sattel steige, kann ich mit ihnen in Kontakt kommen. Die Verbindung mit den Dorfkirchen vertieft diese Erfahrung noch“, meint Gereon Alter, Pfarrer in Essen und begeisterter Rad-
fahrer. Seine Leidenschaft hat ihn bereits in 50 Länder geführt. Ein paar Kilometer hat auch die Dorfkirchen-Radroute beigesteuert, die er zur Eröffnung 2025 mit einer Gruppe abgefahren ist und angetan von dem Gesamterlebnis war: „Nicht nur die Natur ist wunderschön, sondern die Orte und Kirchen sind auch sehr gepflegt. Das zeigt, dass die Menschen sich noch mit ihrem Dorf und ihrer Kirche identifizieren, ohne dass das unbedingt religiös motiviert sein muss.“ Begeistert
war er auch von den wenig befahrenen Straßen, der Wegebeschaffenheit und der sehr guten Beschilderung. „Dann kann ich nämlich den Blick über die Landschaft schweifen lassen, ohne abgelenkt zu sein.“
Die kleinen und größeren Gotteshäuser geben der Radroute einen stillen Rhythmus zwischen Bewegung und Loslassen. Es zählen nicht die Kilometer, die man dabei zurücklegt, sondern die Erlebnisse auf dem Weg: Für den einen ist das ein berührender Moment in der Natur, für den anderen eine kleine Kapelle, die auf einem Felsen oberhalb des Dorfes thront oder die schöne barocke Ausstattung eines Gotteshauses. „Ich finde die Kirchen sprechen in Geschichten. Man erfährt, was die Leute gedacht, geglaubt und gefühlt haben im Angesicht der großen Themen des Lebens. Wie zum Beispiel gehe ich mit Schmerz um und wo kommt Hilfe her? Das kann ich alles in diesen Kirchen entdecken“, meint Gereon Alter.
Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm die romanische Kirche St. Peter und Paul in Wormbach mit ihren ungewöhnlichen Fresken, die Tierkreiszeichen und vorchristliche Motive zeigen, sowie die Wallfahrtskapelle auf dem Wilzenberg, dem heiligen Berg des Sauerlandes. „Ich gebe zu, dass ich ihn vorher gar nicht kannte, aber den würde ich keinesfalls auf der Route auslassen, denn für die Anstrengung bekomme ich einen herrlichen Ausblick geschenkt. Ich fahre sozusagen vom Alltag in die Erhabenheit auf dem Berg und die Sorgen sind schon viel kleiner.“
Auf beiden Routen gibt es zahlreiche Möglichkeiten für eine Pause - idyllisch gelegene Cafés, urige Gasthöfe mit hochwertiger Küche oder etwas für den schnellen Hunger. „Auf dem Weg kommt man auch an ganz kleinen Wegekreuzen und Stationen vorbei, wo es noch mehr zu entdecken gibt. Da steht oft eine Bank oder eine Sitzgruppe für eine Rast davor“ erzählt der Radpfarrer. Also, warum länger warten? Stullen einpacken und los geht‘s!
Die zwei Varianten der Dorfkirchen-Radroute starten beide am Holz- und Touristikzentrum in Schmallenberg und können entweder am Stück oder einzeln als zwei Tagestouren gefahren werden. Variante 1 führt auf 40,2 Kilometern und 624 Höhenmetern zu zehn besonderen Glaubensorten. Die etwas leichtere Variante 2 verbindet auf 36,4 Kilometern und 497 Höhenmetern acht Kapellen und Dorfkirchen miteinander. Auf beiden Touren gibt es auf Infotafeln spirituelle Impulse sowie historische Hintergründe zum Anhören. Routendetails und interaktive Karten mit Standorten der Gotteshäuser und Einkehrmöglichkeiten zum Runterladen auf www.dorfkirchenradroute.de.
UNTER FREIEM HIMMEL
Ein Sommerspaziergang im Morgendunst, an einem klaren Herbsttag die bunten Wälder genießen, im Freibad liegend die Wolken vorbeiziehen sehen und im Winter die frisch präparierten Pisten hinunterwedelndie Menschen im Schmallenberger Sauerland und der Ferienregion Eslohe haben das, wonach sich andere sehnen: Raum zum Atmen und Draußensein. Hier haben die Jahreszeiten noch viele Gesichter. Und spielt es wirklich eine Rolle, ob immer die Sonne scheint? Wer schon einmal bewusst einen Spaziergang bei viel Regen oder Schneefall gemacht hat, weiß es umso mehr zu schätzen, nachher dick eingemummelt in einer Decke auf dem Sofa zu faulenzen. Ganz nach dem Spruch: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!
Übrigens: Wenn du schon einmal hier warst, ist dir sicher aufgefallen, wie gepflegt die Dörfer und Wege in der Region sind. Das liegt an den vielen Ehrenamtlichen, die sich dafür engagieren und das Draußensein damit zu einem besonderen Erlebnis machen. (siehe S. 44/45)
Plötzlich
braust heftiger Wind an der Kapelle in Wormbach auf und schiebt die schwarzen Wolken und das tiefe Donnergrollen immer näher zu dem herrlichen Aussichtpunkt. Wahrscheinlich wird es gleich aus Kübeln schütten. Na, wenn das keine perfekte Stimmung ist, um sich, pardon, mit einem Wetterfrosch zu treffen. Denn wie Julian Pape da oben auf der Leiter angelehnt an die Wetterstation steht, erinnert doch ein bisschen an den Mythos des grünen Reptils als Wetterprophet.
Der Wetterprophet
Pape
Julian
Was aber macht er bei dieser komplexen meteorologischen Erscheinung eines Gewitters in luftiger Höhe? „Es sind ein paar Blätter in den Regenmesser reingefallen. Da es heute schon mal geregnet hat und von dieser Station keine Meldung kam, wusste ich, dass etwas nicht stimmt“, erklärt der studierte Geograph und macht den schwarzen Trichter wieder sauber.
Schmallenberger Sauerland
zu schreiben. Auch heute haben über 200 Hotels und Freizeiteinrichtungen den Service abonniert. Als es noch kein Internet und keine automatische Übertragung von Daten gab, baute Julian als Jugendlicher seine eigenen Wetterstationen - aus Holz und einem zwei Meter langen Stab. Alle vier Wochen fuhr er von Station zu Station, um die dort gespeicherten Informationen mit dem Laptop auszulesen. Daten auszuwerten und Statistiken zu erstellen, machte ihm schon damals Spaß. „Die Verbindung mit den „nackten“, manchmal langweiligen Zahlen und dem, was ich in der Natur beobachte, macht das Ganze für mich so spannend, ebenso, dass das Wetter ein chaotisches System ist und sich ständig ändert.“ Wie exakt trifft dann überhaupt eine Vorsage zu? „Vier bis fünf Tage im Voraus geht, alles andere ist orakeln. Ich kann nicht sagen, ob es einen perfekten Sonnenaufgang für Fotografen gibt, aber eine Tendenz auf jeden Fall.“
15 Wetterstationen betreuen er und sein Vater im Schmallenberger Sauerland und der Ferienregion Eslohe, im gesamten Sauerland sind es knapp 90. Damit können die beiden genauere Vorhersagen treffen als die großen Wetterdienste, denn für das Mittelgebirge braucht es viel mehr Feinarbeit. Die beiden greifen zwar auf deren aktuelle Messungen zurück, kombinieren sie aber mit ihren eigenen. „Bei uns ist das Wetter viel kleinkarierter als im Flachland“, erklärt Julian Pape. „In den Bergen interagieren die Wolken mit dem Gelände. Sie müssen über das Gebirge aufsteigen, dabei kühlen und regnen sie sich ab. Deshalb unterscheidet sich das Wetter auf dem Berg von dem im Tal und fünf Kilometer weiter sieht es schon wieder anders aus.“
Die Wetterstationen, die er im Auftrag von Gemeinden, Gastgebern, Vereinen, Einrichtungen wie dem Skilanglaufzentrum in Westfeld oder manchen Privatpersonen aufstellt und betreut, liefern ihm im Fünfminutentakt die aktuellen Daten. „Wir werten sie aus und fassen sie zusammen, um Wetterberichte für Webseiten, Tageszeitungen und Social Media Beiträge zu verfassen. Gerade die Gäste brauchen gute Vorhersagen, weil sie ihre Freizeitaktivitäten danach ausrichten.“
Julian Papes Leidenschaft für‘s Wetter liegt in der Familie. Sein Vater begann in den 1980er Jahren erste Wettertipps für Gäste
An der Wormbacher Kapelle ist für Julian Pape jetzt der perfekte Moment für Fotos gekommen: In Richtung Hunau entlädt sich endlich die Spannung über den Bergrücken, die vorher über den Aussichtspunkt hinweg gezogen ist. „Das ist eine spannende Wetterlage, mega, das muss ich archivieren,“ ruft er begeistert. Auch die Webcam an der Wetterstation zeichnet alles auf, bald darauf sind die Bilder auf einem bekannten Wetterdienst eingebunden. Welches Klima mag Pape eigentlich am liebsten? „Wenn es den ganzen Tag einen Schneesturm hat und dann aufklart. Da ist alles so ruhig und die ganze Landschaft ist verzaubert. Der Winter ist meine Jahreszeit, davon hätte ich am liebsten vier Monate am Stück.“
Die Frühlingsformel
... heißt eigentlich Grünlandtemperatur und wird angewandt, um den Beginn der Feldarbeit nach dem Winter zu bestimmen. Du kannst damit auch herausfinden, wann die Wiesen wieder grün werden. Dazu von Neujahr bis März die Tagesmittelwerte addieren und im Januar mit 0,5 und im Februar mit 0,75 multiplizieren, ab März geht der volle Wert ein. Sind 200 Grad erreicht, beginnt das Gras wieder zu wachsen, ab 600 Grad sprießen die Blätter an Büschen und Bäumen.
Mit Herzblut für die Heimat
Wie Verkehrs- und Dorfvereine den Tourismus mitgestalten
Ohne sie würden Wanderwege zuwachsen, Herbstblätter in Kneippbecken schwimmen oder Bänke am Wegesrand verfallen, auch in den Orten sähe vieles anders aus. Doch den Mitgliedern der Verkehrs- und Dorfvereine liegt ihre Heimat am Herzen und sie wollen diese für Gäste wie Einheimische attraktiv halten. Deshalb werkeln, reparieren, pflegen und verschönern sie Dörfer wie Landschaft - alles ehrenamtlich.
Die „Verschönerungsvereine“, wie sie früher hießen, wurden ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründet, als der Tourismus immer mehr zunahm. In der Region formierte sich der erste 1898 als „Verkehrsverein Schmallenberg e. V.“; er ist einer der ältesten im Sauerland. Die Kernaufgabe, den Tourismus in der Region zu fördern und mit dessen Akteuren zusammenzuarbeiten, ist bis heute geblieben. Doch die Art und Weise, wie die vielen Verkehrsvereine diese in den Orten umsetzen, ist mittlerweile sehr verschieden. Jeder Ort hat seine individuellen Projekte, Themen und Herausforderungen.
Für das Gästemagazin trafen sich die
Vorsitzenden von vier Vereinen zu einem Gespräch: Christof Schmidt von der Dorfgemeinschaft Bremke-Frielinghausen-Lochtrop, Thomas Voß vom Heimatund Verkehrsverein Lenne, sowie von den Verkehrsvereinen Niedersorpe und Latrop, Norbert Schmidt und Sebastian Hanses.
Welche aktuellen Projekte stehen denn gerade an?
Sebastian Hanses: Neben unseren üblichen Aufgaben wie den Dorfgarten zu pflegen und im Winter bald die Spazierwege frei zu schieben, kümmern wir uns aktuell darum, unseren Service eines Wandertaxis für die Gäste noch um eine weitere Strecke von Bad Berleburg nach Latrop zu ergänzen.
Christof Schmidt: Wir haben gerade eine weitere Förderung am Mehrgenerationenspielplatz bewilligt bekommen. Dort haben wir schon einiges umgestaltet, jetzt entsteht am Bolzplatz ein Kunstrasenfeld zum Basket- und Fußballspielen. Davon profitieren nicht nur die Jugendlichen in unseren Orten, sondern auch die Gästefamilien.
Thomas Voß: Ich finde es auch wichtig, dass alle Generationen einbezogen werden und gemeinsam etwas für ihre Orte tun. Für den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ überlegen wir, in Lenne ein Gärtchen anzulegen, in dem ältere Menschen Kindern ihr Wissen vermitteln und ihnen beim Anpflanzen und Ernten helfen. Die Kartoffeln von dort können wir im Ort bei einem Fest als Kartoffelbraten anbieten. Auch wollen wir eine Baumallee pflanzen.
Norbert Schmidt: Wie bekommt ihr das denn alles gestemmt? Wir sind ein kleines Team in Niedersorpe und wir organisieren neben der Pflegearbeiten auch Fackelwanderungen und Freiluftkegeln oder unterstützen die anderen Vereine bei ihrer Arbeit, zum Beispiel den Sauerländischen Gebirgsverein bei der kulinarischen Wanderung.
Christof Schmidt: Das ist auch eine ganze Menge und ihr habt doch auch die Golddorfroute um Niedersorpe angelegt, oder? Bei uns in Bremke ist die Vereinsstruktur eine andere. Mit der Gründung der Dorfgemeinschaft wollten wir eine Lücke schließen, um die Aufgaben in den Orten vereinsübergreifend zu koordinieren. So haben wir zum Beispiel ein Väter-Kinder-Team, das nach einem festen Plan die
Schmallenberger Sauerland
Rastanlagen am SauerlandRadring pflegt. Nach dem Vorbild von Wenholthausen haben sich zudem junggebliebene Rentner zusammengefunden, die zum Beispiel Bänke reparieren, streichen oder neue bauen.
Sebastian Hanses: Bei uns in Latrop helfen auch alle zusammen. Mein Bruder Max steht der Dorfgemeinschaft e. V. vor und wir teilen uns die Aufgaben. Wir als Verkehrsverein sind froh, wenn wir auf die Leute zurückgreifen können, um neue Dinge zu entwickeln und den Ort zu gestalten.
Thomas Voß: Das ist bei uns ähnlich, wir sind ziemlich aktiv in Lenne. Zusammen mit den 18 anderen Vereinen und Gruppen treffen wir uns zu Dorfgesprächen. Neue Projekte wie der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ treiben uns an, Dinge schneller voranzubringen. Das macht nicht nur unseren Ort noch schöner, sondern sorgt auch für einen stärkeren Zusammenhalt. Ich sage immer: Was wir in unsere Gäste investieren, davon profitieren wir als Einheimische ebenso.
Christof Schmidt: Ja, das stimmt. Selbst wenn wir in Bremke kein klassischer Urlaubsort sind, werten wir die Infrastruktur rundherum durch unsere Arbeit auf, die von Gästen sehr intensiv genutzt wird – und wir haben auch etwas davon.
Norbert Schmidt: Ich finde es auch wichtig, dass die Urlauber durch die Verkehrsvereine Ansprechpartner direkt in den Dörfern haben (siehe Gastgeberverzeichnis ab S. 40), denn wir leben eben auf dem Land und die Orte liegen weit auseinander. Dadurch entsteht eine ganz andere Bindung zu den Gästen. Wir haben mittlerweile viele Kindeskinder von Urlaubern, die wieder nach Niedersorpe kommen und die längst zu Freunden geworden sind.
Schmallenberger Sauerland
Ein Jahr voller kleiner Abenteuer
Wie langweilig wäre das Leben ohne Jahreszeiten?! Gebe diesen deine eigenen Farben! An welche schönen Geschichten und lustigen Erinnerungen denkst du bei diesen kleinen Szenen?
Hier sind wir zu Hause
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12 persönliche Tipps für Deinen Urlaub
von den Mitarbeiterinnen des Schmallenberger Sauerland Tourismus
Januar
Marion : Klare Luft, verschneite Wälder und diese besondere Ruheder Januar hat seinen ganz eigenen Zauber. Mitten im Naturschutzgebiet Nasse Wiese liegt das Skigebiet Bödefeld-Hunau, das familiengeführt ist und eine lange Tradition hat. Dort kannst du Skifahren, Snowboarden oder mit dem Schlitten ins Tal sausen - inklusive traumhafter Ausblicke, kostenloser Parkplätze und gemütlicher Einkehr direkt an der Talstation.
Februar
Katja: Keine Lust auf bunten Karnevalstrubel? Hier findest du deine ganz persönliche Ruheoase. Gönne dir eine Auszeit in den neuen Wellnessbereichen unserer großen Hotels Deimann und Jagdhaus Wiese – mit wohltuender Wärme, duftenden Aufgüssen und Zeit nur für Dich. So fühlt sich Winterwellness an: entspannen, durchatmen und einfach genießen.
März
April
Tanja & Annette: Der April steckt voller neuer Energie – perfekt, um rauszugehen und die frische Luft zu genießen. Wer Ostern hier verbringt, sollte unbedingt eines der traditionellen Osterfeuer erleben oder in Nordenau den Osterglockenweg entlangspazieren. Wenn Du lieber in die Pedale trittst: Ab April startet wieder der E-Bike-Verleih über unsere Tourist-Information – der ideale Auftakt in die Radfahrsaison!
Vanessa : Wenn das erste zarte Grün zurückkehrt, ist die Region für mich ein echter Wohlfühlort – freundlich, lebendig und voller Aufbruch. Bei einer Runde entlang des Familienerlebniswegs genießt du den Blick auf die Altstadt von Schmallenberg oder du wanderst auf einer der Golddorfrouten – nach dem Frühjahrsputz erstrahlen die Dörfer in frischen Farben!
Mai
Sarah: Sattgrün - so ist es bei uns im Mai: Alles erwacht und die Buchenwälder leuchten in frischem Frühlingsgrün. Mein Tipp: die Tour „Buchenwälder rund um Schanze“. Sie führt vorbei an der Hängebrücke und den beeindruckenden Kunstinstallationen des WaldSkulpturenWegs – ein Erlebnis für alle Sinne. Hier entfalten auch die Buchen ihre ganze Pracht und tauchen den Weg in ein zauberhaftes Lichtspiel.
Juni
Claudia & Barbara: Alles steht in voller Blüte: Überall leuchtet der Fingerhut und verleiht den Wäldern eine märchenhafte Stim mung. Besonders schön lässt sich diese auf dem O1 von Oberkirchen Richtung Sorpetal erleben - mit einer Rast im Golf-Café Winkhausen. Außerdem ist der Sommer wie geschaffen für Entdeckungen und Auszeiten: So lädt der Spirituelle Sommer zu inspirierenden Begegnungen und Veranstaltungen in der ganzen Region ein.
Juli
Oktober
Schmallenberger Sauerland
Tina & Antonia ... ist bei uns der Inbegriff des goldenen Herbstes! Jetzt leuchtet die Natur goldgelb bis tiefrot und überall liegt dieser besondere Duft in der Luft. Beeindruckend ist die Kürbispyramide auf dem Hof Knoche in Berghausen - ein tolles Fotomotiv für stimmungsvolle Herbstaufnahmen. Das kannst du prima mit der Rundwanderung Berghausen (B1) verbinden, denn der 7,9 km lange Weg führt direkt am Kürbisverkauf vorbei.
Anika: Im Juli pulsiert das Leben: Die Tage sind lang, die Natur zeigt sich in sattem Grün und überall herrscht Sommerstimmung. Ich liebe es, wenn an den klaren Bächen Leben herrscht, Ausflüge zum Esmecke-Stausee locken und die Region voller Gäste und guter Laune ist. Außerdem ist jetzt Hochsaison der Schützenfeste – überall wird gefeiert und Tradition lebendig gehalten.Bist du mit dabei?
August
Alexandra: Jetzt zeigt sich die Region von ihrer farbenprächtigsten Seite – die Heide blüht und taucht die Landschaft in zarte Rosatöne. Schön zu erleben ist das bei einer Wanderung auf dem Westfelder Antoniussteig (W3), der immer wieder eindrucksvolle Ausblicke bietet. Mit etwas Glück siehst du unterwegs sogar ein paar neugierige Ziegen, die gemütlich zwischen den wunderschönen Heideflächen grasen.
November
Johanna : Wenn Nebelschwaden über die Täler ziehen und die Landschaft in sanfte Grautöne getaucht ist, kehrt spürbar Ruhe ein. Genau dann lohnt sich eine Wanderung rund um den Flugplatz Rennefeld. Ich mag die weiten Ausblicke und die wohltuende Stille dort. Hier bekommst du den Kopf frei, kannst tief durchatmen und die klare Herbstluft genießen.
Dezember
September
Elke: Der September ist mein Lieblingsmonat. Die Blätter beginnen sich zu färben und die Wälder verwandeln sich langsam in ein Meer aus warmen Tönen. Besonders eindrucksvoll ist eine Wanderung in den frühen Morgenstunden, wenn Nebel über den Tälern liegt und die Welt noch still ist. Bei einer Licht-Wanderung mit Klaus-Peter Kappest kannst du die Magie des frühen Herbstlichts auf besondere Weise entdecken.
Sylvia: Ich bin immer voller Vorfreude auf die Feiertage. Im Dezember verwandelt sich Schmallenberg in eine Weihnachtsstadt. Überall leuchten Lichter, alles ist festlich geschmückt und die liebevoll dekorierten, inhabergeführten Geschäfte laden zum Bum meln und Verweilen ein. Eine ganz besondere Atmosphäre! So lässt sich die Adventszeit mit allen Sinnen genießen.
Die Zeit der lebendigen Stille
Wusstest du, dass es zwei offizielle Winteranfänge gibt? Der meteorologische Winter beginnt am 1., der astronomische erst am 21. oder 22. Dezember. Das Datum kennen viele als Wintersonnwende, die den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres in unseren Breitengraden markiert.
Wann auch immer der Winter beginnt, in der Natur ist er die Zeit der magischen und zugleich lebendigen Stille: Wo in den anderen Jahreszeiten Wanderer und Radfahrer unterwegs waren, werden die Wege nun zu ruhigen Pfaden. Die kalte, feuchte Luft ist an den Bäumen zu langen Nadeln gefroren, das einst frische Sommergrün vom Schnee gepudert oder mit einer weißen, dicken Schicht bedeckt und vom Tal senden die Schornsteine ihre Rauchzeichen empor. Hier ist der Winter mehr als nur eine Jahreszeit, er ist ein Gefühl: Geborgenheit und Ruhe oder - je nach Lust und Laune - auch Abenteuer und Vergnügen.
Schmallenberger Sauerland
Mit Herz und Geschichte
Weihnachtsstadt Schmallenberg
Wenn in Schmallenberg die Adventszeit beginnt, verwandelt sich der historische Kern in ein kleines Weihnachtswunder, ganz gleich ob Frau Holle die Kissen schon ausgeschüttelt oder glatt verschlafen hat. Schon der Weg am Abend durch das Lennetal, am Lenneatelier und Kunsthaus Alte Mühle vorbei zur Kapelle auf dem Werth ist ein Erlebnis. Seit vielen Jahren werden dort 30 Bäume aufgestellt und mit Lichterketten geschmückt.
„Der Weihnachtsbaumweg im Tal mit Blick zum beleuchteten Kirchturm und der Stadt ist ein Bild, das man schöner nicht malen könnte“, schwärmt Christian Koch, Vorsitzender des Verkehrsvereins Schmallenberg e.V., der 2024 zusammen mit ein paar anderen kreativen Köpfen überlegte, wie die bislang einzelnen Aktionen in der Stadt zu einem Gesamterlebnis für die Besucher werden könnten. „Wir haben neben dem Weihnachtsbaumweg auch eine Schlittschuhbahn mitten in der Stadt, einen Weihnachtsmarkt und die Ausstellung ‚Stille Weihnacht‘ mit 16 großen Kirchenfenstern von einem Glasermeister aus der Stadt, der europaweit Fenster restauriert und gebaut hat. Dem allem wollten wir einen schönen Rahmen geben.“
Um die Weihnachtsstadt zum Leben zu erwecken, haben sich noch mehr Vereine, Handwerker, Schulen, Geschäfte und Einwohner engagiert als bislang: So binden Schmallenbergerinnen weihnachtliche Gestecke, die an den Stämmen der 215 (!) Bäume entlang der Straßen in der Altstadt befestigt werden. Anwohner beleuchten ihre Häuser mit Lichterketten und die stattlichen Baumriesen stadteinwärts werden für vier Wochen ebenfalls festlich beleuchtet. „Dieses Zusammenwirken und Miteinander ist eigentlich das Schönste. Die Weihnachtsstadt ist nicht nur etwas für die Besucher, sondern wirkt auch nach innen und schafft Zusammenhalt“, erzählt Christian Koch.
Die Weihnachtsstadt öffnet ihre Pforten am ersten Adventswochenende und schließt sie Anfang Januar wieder, die Schlittschuhbahn mit 155 Quadratmetern mitten im Altstadtkern ist sogar bis zum letzten Januarwochenende aufgebaut. Am zweiten Adventswochenende findet der traditionelle Weihnachtsmarkt statt. Dort reiht sich ein schöner Stand mit Kunsthandwerk und handgefertigten Geschenkideen an den nächsten, es duftet nach Glühwein und frisch gebackenen Waffeln. „Wichtig sind auch unsere Einzelhändler. Die vielen inhabergeführten Geschäfte sind wirklich besonders. Hier lebt etwas, das woanders schon längst verloren
„Gäste und Schmallenberger singen dann zusammen Weihnachtslieder. Als ich da letztes Jahr mittendrin gestanden habe, hatte ich überall Gänsehaut.“
gegangen ist. Dazwischen kann man entspannt ins Café gehen oder in den Gaststätten einkehren. Das alles trägt viel zum Charme unserer Stadt bei.“
Während der Adventswochenenden gibt es für kleine und große Besucher
noch viel mehr zu erleben: zum Beispiel ein Filmnachmittag für Kinder im alten Kino, ein Candlelight-Dinner im Holzund Touristikzentrum, Konzerte der Musikkapellen oder das gemeinschaftliche Singen, das Christian Koch besonders berührt: „Gäste und Schmallenberger singen dann zusammen Weihnachtslieder. Als ich da letztes Jahr mittendrin gestanden habe, hatte ich überall Gänsehaut.“
Und so leuchtet sie, die kleine Stadt am schmalen Berg: warm, voller Geschichten und ganz viel Leben – auch nach den Feiertagen.
Winterlicht
Ein Wintermorgen. Der Wind schiebt den Nebel schnell Richtung Sonnenlicht und lässt seine Schleier golden in den Himmel steigen. Langsam wandert die Sonne empor und lässt die Baumwipfel rotgolden leuchten. Die Wiesen, vom Raureif gefroren, wirken wie mit Samt überzogen. Ein frischer, kalter Atemzug. Kann man Jahreszeiten erschnuppern?
Hier in der Region auf jeden Fall: Ja! Winter ist hier ein Erlebnis für alle Sinne.
Wenn die Tage kürzer werden und das Thermometer immer weniger Grade meldet, zeigt sich der Winter in all seinen Facetten – auch ohne Schnee. Das sanfte Licht der tief stehenden Sonne verwandelt die gefrorenen Wiesen und Wälder in eine Märchenlandschaft. Am Abend leuchtet der warme Schein aus den Fenstern der Fachwerkhäuser und lädt zu einem kulinarischen Genuss in die warme Stube. Das Winterlicht ist das besondere Merkmal dieser Region, die geprägt ist von viel Natur und kleinen, gemütlichen Dörfern. Es zaubert einzigartige Stimmungen und zeigt, dass diese Gegend auch ohne weißes Wintergewand eine Schönheit ist.
Schmallenberger Sauerland
Unter dem gleichnamigen Titel haben die Sauerland-Wanderdörfer die stimmungsvollsten Wintermomente in den Orten der größten „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ zusammengetragen. Den Winter im Sauerland ohne Schnee zu genießen, dafür gibt es auch abseits der Skipisten genug Möglichkeiten und er kann landschaftlich, kulturell und gastronomisch immer wieder mit neuen Augen entdeckt werden. Wie wäre es zum Beispiel mit einer
Sternenwanderung mitten in der Nacht (siehe S. 20/21) oberhalb von Schmallenberg oder einem Spaziergang zu einem Sauerland-Seelenort (siehe S. 32/33) in Eslohe mit anschließendem Bummel durch den Ort und einer Einkehr im Brauereigasthof mit selbstgebrautem Bier?
www.sauerland-wanderdoerfer.de/winterlicht
Mit anderen Augen sehen
Wenn wir uns einen Augenblick Zeit nehmen und an unsere schönsten Kindheitserinnerungen zurückdenken, werden es Momente wie diese sein: Wie wir uns gefreut haben, wenn die ersten Schneeflocken vom Himmel gesegelt kamen, wie wir durch bunte Laubhaufen gerannt sind, wenn in der Schule endlich die Durchsage „hitzefrei“ kam und wie wir die langen Saugrüssel von Schmetterlingen bewundert haben, mit denen sie in die Blütenköpfe getaucht sind.
Kinder spüren die Natur und ihren Rhythmus noch viel intensiver als wir Großen, die beim ersten Schnee erst einmal daran denken, ob die Winterreifen schon aufgezogen sind. Vielleicht wird es Zeit für einen Perspektivwechsel: Wenn wir einfach mit den Kindern zusammen eintauchen in ihre Wahrnehmung der Welt und schauen, staunen und bewundern, was die Jahreszeiten uns für ein buntes, reiches Leben schenken.
Schmallenberger Sauerland
Abenteuer für jede Jahreszeit
Schon mal einen Holzhauerkaffee getrunken? Nein? Aber was bitte hat das mit einem Familienurlaub zu tun? Wird erst später verraten ... ätsch!
Auch außerhalb der Hauptferienzeiten gibt es in der Region viel zu erleben und zu entdecken, dann ist es überall (noch) etwas ruhiger und entspannter. Und eigentlich ist es Kindern meist sowieso schnuppe, ob es im April mal Schnüre regnet oder sich der Januar strahlend weiß oder in allerlei Grautönen zeigt. Denn wer im Herbst in Matschlöcher springt, auch im Winter draußen Würstchen und Stockbrot im Feuer dreht oder mit Alpakas wandert, vermisst sicher nichts. Auf den 27 Ferienbauernhöfen des Schmallenberger Kinderlands haben nicht einmal die Eltern oder Großeltern Zeit, sich mit dem Wetter zu beschäftigen. In der Sauna oder Infrarotkabine lässt sich jede Faser wohlig durchwärmen oder Körper, Geist und Seele bei einer Kräutermassage entspannen. In der Vorweihnachtszeit bieten manche Höfe auch ein spezielles Programm an.
Auf dem Ferienbauernhof Landhaus Schulte-Göbel zum Beispiel geht es an drei Adventswochenenden mit dem Waldex-
press zum Baumschlagen. Im Wald dürfen sich Gästefamilien einen Weihnachtsbaum aussuchen und selbst absägen. Zurück am Hof gibt es zum Aufwärmen Punsch, Eintopf und den für unsere Gaumen ungewohnten Holzhauerkaffee, der in alten Kannen über dem offenen Feuer brodelt und mit einem brennenden Holzscheid umgerührt wird. Damit wird an ein früher typisches Handwerk in der Region erinnert, das heute sogar zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands zählt: Köhler stellten durch das Schwellen von Holz in einem Kohlenmeiler Kohle her. So wie auf dem Hof machten sie sich zum Aufwärmen ebenfalls ihren rauchigen Kaffee über einem Buchenfeuer. Wer mag ihn probieren? Und selbst wenn nicht: Diese Region zaubert so oder so Funken in die Herzen von kleinen und großen Gästen - zu jeder Jahreszeit.
Alle Infos für Familien
Schmallenberger Sauerland
VAus die Maus
on wegen! Jetzt geht es erst richtig los mit den tollen Mäuse-Abenteuern, die die Ferienmaus und ihr bester Freund, Hund Hugo, im Sauerland erleben. Sieben Geschichten hat der Kinderbuchautor Kurt Wasserfall von den Abenteuern der Ferienmaus aufgeschrieben. Liebevoll illustriert mit vielen Details wurden sie von Anne Vollmert. Alle Geschichten sind in einem Buch zusammengefasst und für 14,90 € in der Tourist-Info in Schmallenberg oder unter www.schmallenberger-sauerland.de/shop erhältlich.
Als illustriertes Hörbuch unter folgendem Link:
„Es war so, als hätte die Ferienmaus ein Stück von der Sonne verschluckt. Sie hatte immer gute Laune und einfach ein sonniges Gemüt.“
Ganz schön bunt!
Weitere Abenteuer gibt es auch mit den 300 Angeboten des Familienferienprogramms zu erleben. Das läuft über das gesamte Jahr und bietet nicht nur Familien mit kleineren Kindern Spannendes und Lustiges an, sondern auch Jugendlichen. Alle Angebote unter www.schmallenberger-sauerland.de/familie
Dort gibt es auch Infos zur Schmallenberger Sauerland Card, mit der du zum Beispiel den ÖPNV kostenlos nutzen kannst sowie freien oder ermäßigten Eintritt in viele Freizeitziele bekommst.
Munter wie ein Fisch im Wasser
... fühlen sich Wasserratten im SauerlandBAD in Bad Fredeburg. Hier gibt es eine große Bade- und Saunalandschaft, zwei Erlebnisrutschen sowie ein Außenbecken mit Liegewiese im Freien. Auch im Esselbad in Eslohe kann man sich ganzjährig wegträumen, zum Beispiel in der 30 Grad warmen Schwimmhalle, dem Whirlpool oder auf der 45 Meter langen Wasserrutsche sowie im Sommer draußen im beheizten Freibad und dem Beachvolleyball-Feld.
Auf schlechtes Wetter pfeifen
... können Familien mit kleinen und großen Kindern in der Freizeitwelt Sauerland. 4.000 der 8.000 m2 großen Anlage sind überdacht. JUMPArea, Kletterhalle, Hochseilgarten, Slackline, Micro Bowl, VR-Welt, Kinderland mit Rutschenparadies und im Sommer Wasserrutsche, Paddelboote und Panoramaaussicht von 500 Höhenmetern. Noch Fragen?
www.freizeitwelt-sauerland.de
Einmal durch‘s Jahr futtern
Wie langweilig wäre es unserem Gaumen, wenn er immer nur dasselbe bekommen würde! Was für ein Glück, dass jede Jahreszeit ihre typischen, wunderbaren Geschenke hervorbringt, sogar der Winter lässt sich mit seinen vielen Kohlsorten, Wurzelgemüse und Wildgerichten nicht lumpen. Klasse statt Masse, dahin geht der Trend. So sind die kleinen, regionalen Anbieter immer gefragter, die mit Leidenschaft und Handwerkskunst hochwertige und leckere Produkte für die saisonale Küche anbieten.
Schmallenberger Sauerland
Frühling Winter
Frischer Spargel vom Wochenmarkt, jeden Donnerstag auf dem Schützenplatz in Schmallenberg.
Bärlauch zum Selberpflücken in vielen feuchten Bereichen der Region – Vorsicht: Bitte nicht mit Maiglöckchen verwechseln.
Radieschen vom Bioladen Böhmer in Eslohe.
Adventskränze zum Vorbestellen bei Kamitter in Eslohe-Wenholthausen.
Saisonaler Genuss
Eierlikör von Rörig-Plenz oder Birkes Landei in Schmallenberg-Fleckenberg, erhältlich in den jeweiligen Hofläden.
Weihnachtsbäume vom Bauernhof Voss in Schmallenberg-Westfeld.
Glühwein und Früchtepunsch auf den Weihnachtsmärkten im Schmallenberger Sauerland genießen.
Schmallenberger Sauerland
Erdbeeren zum Selberpflücken auf dem Erdbeerfeld Trippe in Schmallenberg-Arpe.
Kohlhagen-Honig aus Schmallenberg-Niederberndorf – erhältlich in der Tourist-Info in Schmallenberg.
Sommer
Sommerlicher Blumenstrauß und Himbeeren zum Selberpflücken bei Hof Knoche in Schmallenberg-Berghausen ab Mitte Juli.
Verschiedene Kürbissorten zum Dekorieren und Genießen – mit beeindruckender Kürbispyramide beim Hofverkauf von Familie Knoche in Schmallenberg-Berghausen ab Ende August. (siehe vorherige Seite).
Kartoffeln vom Hof Ax in Schmallenberg – in regionalen Supermärkten oder direkt im Hofladen erhältlich.
Herbst
Der Insektenfan
Mit Imker Wolfgang Jenke spannende Welten entdecken
Ertappt! Hält sich Wolfgang Jenke etwa nur Bienen, um morgens auch garantiert sein heiß geliebtes Butterbrot mit Honig zu bekommen? „Ein bisschen vielleicht schon“, meint der Imker und lacht verschmitzt, während er abbeißt, „allerdings haben mich Insekten schon als kleiner Junge interessiert und mein Traum war es, irgendwann selbst ein Bienenvolk zu haben.“ Das bekam er mit 14 Jahren von einem benachbarten Imker geschenkt, heute besitzt er 24 Völker, was bei 40.000 Bienen pro Stock ... Moment... fast eine Million der nützlichen Insekten sind.
Wolfgang Jenke
In Jenkes Insektenparadies leben nicht nur Bienen. Hornissen zerkleinern Holzfasern und speicheln sie ein, um daraus ein papierartiges Nest zu bauen. Dieses riesige Zuhause haben sie bereits wieder verlassen.
Schmallenberger Sauerland
In seinem Garten hat er sich eine kleine Insektenwelt geschaffen, die er als HeimatFreund (siehe S.11) gerne den Besuchern zeigt. Doch die Bienen leben nicht allein, sie haben interessante Nachbarn: Wespen und Hornissen, die Wolfgang Jenke ebenfalls hier wohnen lässt. Als er die Tür eines Nistkastens öffnet, stockt einem glatt der Atem: ein Hornissennest von mindestens 40 Zentimetern. Sind die nicht auf Krawall gebürstet? „Dieses Nest haben die Hornissen schon verlassen“, beruhigt Wolfgang. „Und auch sonst sind das eher friedliebende Tiere, solange sie nicht massiv gestört werden. Als Insektenschützer möchte ich den Leuten vermitteln, wie nützlich sie alle für uns sind.“ So erzählt der Imker, dass Bienen, Wespen & Co. 75 Prozent der Nutz- und Kulturpflanzen in Europa bestäuben und damit mit Rindern und Schweinen zu den wichtigsten „Nutztieren“ für uns Menschen zählen. Ohne sie wären wir also in Sachen Nahrung schlicht aufgeschmissen. Hornissen wie Wespen fressen Fliegen und Läuse. Wespen zeigen ihm außerdem an, wenn ein Bienenvolk krank ist. „Wespen trauen sich definitiv nicht, in ein gesundes Nest reinzufliegen. Wenn sie es aber tun, weiß ich, dass mit meinen Bienen etwas nicht stimmt.“
„Wie beim Wein fällt jeder Jahrgang anders aus. Ich rieche oft schon beim Schleudern, was drin ist.“
Das Imkerjahr beginnt im Februar/März, wenn die ersten Bienen nach draußen fliegen. Gerade das Erwachen im Frühjahr mag Wolfgang Jenke besonders. Weidekätzchen, Obstblüten, Löwenzahn und Ginster, die Frühjahrstracht hat es in sich. „Ich habe sie im Labor untersuchen lassen und war erstaunt, wo die Tierchen überall gewesen sind. Das Ergebnis war eine DIN-A4-Seite voll mit Blüten“, erzählt er begeistert. Im Sommer bringen seine Bienen den Nektar vorwiegend von wilden Himbeeren und Lindenblüten mit. So ist er von Mai bis August intensiv mit der Honigernte beschäftigt, denn die artenreichen Wiesen und Wälder der Region sind ein Leckerbissen für seine Bienen. „Wir haben zum Glück keine Monokulturen und keine intensive Landwirtschaft, deshalb wachsen hier sehr viele unterschiedliche Pflanzen, sogar die Waldränder sind übersät mit Nektarquellen.“ Auch dort hat Wolfgang einige Bienenstöcke aufgestellt. Der Honig aus Baumblüten und Wildkräutern bekommt beim Schleudern eine dunkle Farbe und ist viel flüssiger und würziger im Geschmack als die Wiesensorten. „Wie beim Wein fällt jeder Jahrgang anders aus. Ich rieche oft schon beim Schleudern, was drin ist.“ Von Spätsommer bis Winter füllt er seine verschiedenen Honigsorten und andere Spezialitäten wie Propolis ab.
Das Bienenjahr hat einen ganz anderen Rhythmus: Es beginnt im August. Dann schlüpfen bereits die Winterbienen, die von ihren Kolleginnen besonders gut gepflegt werden, damit das Bienenvolk auch während der kalten Monate überlebt. Auch nach so vielen Jahrzehnten der Imkerei ist es für den Esloher immer noch spannend, diesen Kreislauf zu beobachten: „Genau darin besteht die Kunst der Imkerei. Ich muss erkennen, wo die Bienen ihren Nektar sammeln, ob Futter fehlt oder ob die Königin noch im Stock ist.“
Und wer sich jetzt fragt, wie er ein insektenfreundliches Revier anlegen kann, dem gibt Wolfgang Jenke einen Tipp: „Es ist schon hilfreich, ein Wiesenstück ungemäht zu lassen und Terrasse, Balkon oder Garten mit vielen ungefüllten Blütenpflanzen wie Wildrosen oder Lavendel zu bestücken. Solche Orte bieten Insekten nicht nur Nahrung, sondern auch Nistplätze, dann summt und brummt es ganz bald.“
Gutes Essen liegt so nah
... und zwar ganz wörtlich. Wer das zubereitet, was uns die Natur zu jeder Jahreszeit schenkt, hat immer etwas Gesundes auf dem Teller.
Obst und Gemüse aus der Region sind voll ausgereift, knackig frisch und reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Echtes Superfood eben!
Nach jahrzehntelangem Schieben von Einkaufswagen durch prall gefüllte Regaltheken, verändert sich seit einiger Zeit der Markt: Das Essen selbst ist zu einem Trendthema geworden, denn viel mehr Menschen wollen sich gesund und nachhaltiger ernähren. Das verändert auch das Angebot in der Gastronomie.
Hier in der Region war es für viele Gastgeber schon immer selbstverständlich, mehr von dem anzubieten,
was regional und saisonal verfügbar ist.
Eine ehrliche, frische Küche ist für sie auch heute die Basis für ihr Schaffen. Und ohne zu zögern, können sie über die Herkunft ihrer Produkte viel erzählen, denn oft kennen sie ihre Lieferanten persönlich. Das wissen die Gäste zu schätzen - egal ob bei einem klassischen Sauerländer Schmorgericht oder kreativen Ausflügen mit heimischen Produkten. So wechseln sich alle Jahreszeiten auf dem Teller ab. Wer braucht da noch Erdbeeren im Winter?
Gesundheit trifft Genuss
Warum Fermentieren mehr als ein Trend ist
Lebensmittel ohne Kochen haltbar zu machen, ist eine jahrtausendalte Methode. Fermentieren zaubert im Gegensatz zum Einkochen echten Mehrwert in die Gläser: Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe bleiben nicht nur erhalten, sie vermehren sich sogar, außerdem entstehen durch den Gärprozess Enzyme, Probiotika und eine Menge guter Bakterienstämme wie Milchsäure.
Die Gartenernte wird quasi vergoldet, nicht nur in gesundheitlicher Hinsicht. „Damit kann ich ganz intensive Aromen und neue Geschmacksnuancen hervorholen, die ich im Ursprungsprodukt gar nicht schmecken kann“, meint Björn Lulf. Inspiriert wurde der Foodfotograf und gelernte Koch durch eine Fernsehserie: Darin fermentierten skandinavische Spitzenköche regionale Lebensmittel, um auch im Winter tolle Gerichte zubereiten zu können und vor allem um neue geschmackliche Überraschungen zu kreieren. Zwischen seinen Fotoshootings steht er zur Entspannung selbst gerne in der Küche und experimentiert mit heimischen Produkten. „Im Herbst habe ich 40 kg Quitten zu Kimchi fer-
mentiert, das ist ein ganz irres Produkt geworden“, schwärmt der Koch aus Leidenschaft. So ist das Fermentieren auch eine tolle Methode, wenn der Garten vor Obst und Gemüse überquillt, zum Verwerten von Resten oder wenn die Augen beim Einkaufen größer waren als der Hunger.
Sein Wissen und die wichtigen Kniffe gibt er in seinen Kursen weiter, damit das Fermentieren auch zu Hause gelingt. „Ein gewisser Ausschuss beim Probieren gehört dazu, das geht mir auch so“, gesteht der Fotograf und lacht. Nicht jedes Produkt lässt sich mit der gleichen Methode fermentieren, drei der vielen Arten zeigt er im Fermentierkurs 1.0: Die Salzlaketechnik für feste Gemüsesorten wie Karotten, Kohlrabi oder Rettich; die Sauerkrauttechnik, die ähnlich funktioniert, jedoch ohne Wasser und durch festes Einstampfen sowie
die Kimchi-Technik, die nach dem traditionellen koreanischen Gericht aus Gemüse und würzigen Pasten benannt ist. Im Kurs 2.0 werden fermentierte Pasten und Getränke wie Ingwerbier und Honigfermente hergestellt.
In der wilden Fermentationsphase, wenn die Bakterien sich vermehren, blubbert und zischt es ordentlich in den Gläsern. Damit diese einem nicht um die Ohren fliegen, hat Björn Lulf zusammen mit GEFU, dem bekannten Hersteller für Küchenhelfer aus Eslohe, spezielle Fermentiergläser entwickelt. „In dieser Zeit habe ich alles Mögliche fermentiert und die ganze Küche stand voll, das sah aus wie bei Frankenstein im Labor. Dabei habe ich auch ein Rezeptheft geschrieben.“
Und hier verrät er ein Rezept mit einer für die Region typischen Zutat:
Für Björn Lulf dreht sich alles um das Thema Essen - „Das liegt sozusagen in meiner DNA“ - egal ob im eigenen Fotostudio oder in seiner Eventküche „Kleine Freiheit“. In dem modern gestalteten Scheunenhaus ist Wohn- und Wirkort vereint und die Küche ist für ihn eine Spielwiese, nicht nur für seine Bildideen, sondern auch, um neue Trends auszuprobieren und Rezepte zu entwickeln. Dort geben er und andere, auf ein Thema spezialisierte Köch*innen, Kurse und Workshops, darunter auch sein Vater, der vor seiner Rente als Sternekoch gearbeitet hat. Mit wenigen, qualitativ hochwertigen Zutaten aus der Region schnelle und gleichzeitig gute Ergebnisse zu erzielen, ist ihm wichtig, ebenso dass die Teilnehmer „einfach eine gute Zeit haben“.
Fermentierte Fichtenspitzen
Zutaten für 1kg Glas:
500 g Fichtenspitzen
500 g Brauner Zucker
Zubereitung:
- Fichtenspitzen in eine große Schüssel füllen und mit 1/3 von dem braunen Zucker vermengen.
- Die erste Schicht Fichtenspitzen mit dem Stößel in dem Fermentierglas festdrücken.
- Zwischen die einzelnen Schichten nochmal Zucker geben.
- Den Prozess wiederholen bis auf drei Finger unter der markierten Maximumlinie.
- Den Rest bis zur Maximumlinie mit Zucker auffüllen.
- Das Glasgewicht aufsetzen und das Glas verschließen.
- Bei Raumtemperatur für 2-4 Wochen fermentieren lassen.
- Durch ein feines Sieb passieren und in Flaschen abfüllen.
- Danach im Kühlschrank aufbewahren.
Achtung: Sauberes Arbeiten ist unbedingt notwendig! Gläser und Zubehör vorher abkochen.
„Wichtig ist: Fichtenspitzen nicht auf einer Plantage und auch nicht an einem einzigen Baum sammeln, denn der will ja noch wachsen!“
Die Futterexpertin
Wie Anja Geueke eine alte Scheune mit neuem Leben füllt
Anja Geueke
Bracht: Ein 470-Seelen-Dorf mit Ursprung im 14. Jahrhundert, ein paar Kilometer von Schmallenberg entfernt. Etwas versetzt hinter der Ortsstraße gelegen, steht ein altes Gehöft mit einer Scheune, so wie es in der Region viele gibt. Nichts von außen deutet darauf hin, was einen hier erwartet, außer der Name „Kraftfutter“ vielleicht, der ist definitiv Programm. Sobald man den ersten Blick ins Innere erhascht, klappt einem die Kinnlade steil nach unten. Wow! Wo bitte sind wir denn hier gelandet?
Schmallenberger Sauerland
Eines ist auf jeden Fall klar: Kraftfutter für Tiere gibt es hier nicht mehr. „Das lagerte mal da hinten, wo heute das Buffet ist“, erzählt Anja Geueke, „heute kochen wir welches für unsere Gäste.“ Dort, wo einst Trecker und landwirtschaftliche Geräte standen und die Köchin als Kind mit ihren Cousinen im Heu herumhüpfte, ist seit vier Jahren ein Restaurant. Der Charme der ehemaligen Scheune wurde beim Umbau erhalten, jetzt ist sie die perfekte Kulisse für ihre hervorragende Küche: Der große Raum mit Holztischen und Sitzbänken, jahrhundertealten Bruchsteinmauern, massiven Balken und alten Scheunenfenstern ist gespickt mit modernen Elementen und zugleich urgemütlich.
So wie das Lokal ist auch Anjas Kochkunst: „Bei uns bekommen die Gäste traditionell-deftige Gerichte, aber genauso moderne und leichte Speisen.“ Ihre Zutaten bezieht sie vorwiegend aus der Region und verarbeitet so automatisch Obst und Gemüse der aktuellen Jahreszeit. Manches sammelt sie im Wald oder erntet es im heimischen Garten wie Rhabarber, Salat, Gurken und Äpfel. „Im Frühling pflücke ich mit meiner Mama Bärlauch und mache daraus Gnocchi oder Ravioli mit Bärlauchrahm. Im Sommer habe ich gerne Spargel in allen Variationen auf der Karte, im Herbst Kürbis und Pilze. Im Winter kaufe ich Wild in der Nachbarschaft und serviere es mit unterschiedlichen Kohlsorten.“
Einmal pro Monat wechselt die Karte, auf der immer auch vegetarische und vegane Gerichte stehen. „Da können wir mehr spielen als bei den Klassikern, aber auch bei denen bringen wir neue, außergewöhnlichere Komponenten ein.“ Gemeinsam mit Koch Thomas Stratmann experimentiert sie gerne in der Küche, Geuekes Lieblingsplatz ist übrigens der ehemalige Stall, in dem einst die 60 Kühe ihres Vaters standen. Als Chefin macht sie vom Einkauf bis zum Service alles, doch am liebsten arbeitet sie hinter den Kulissen.
„Denn da kann ich den Kopf ausschalten und bin einfach zufrieden, weil ich meinen Gästen etwas Gutes tun und sie im besten Fall glücklich machen kann.“
Den Traum, mal etwas Eigenes zu haben, hatte die Brachterin schon vor ihrer Kochlehre, die sie im Fünfsternehotel Deimann in Winkhausen absolvierte und in dem sie fast zehn Jahre blieb. Auch bei ihrer Tante, die gleich neben der Scheune eine Kneipe hatte, half sie regelmäßig aus. „Ich will mich kreativ ausleben und möchte mir aus eigener Kraft etwas aufbauen, ein kleines Lebenswerk sozusagen.“ Die ursprüngliche Idee für eine Eventlocation brütete die damals erst 25 Jahre alte Anja Geueke zusammen mit ihrer Familie aus – bei ein paar Bieren, wie sie gesteht. Als der Umbau im Mai 2021 fertig war, spielte ihr die Coronakrise in die Karten. „Nach dem Lockdown durften wir nur mit einem kleinen Restaurantbetrieb starten. Das wurde so gut angenommen, dass ich damit weitergemacht habe.“ Meist ist das Lokal schon über Wochen ausgebucht, und die Köchin ist froh, dass sie neben ihrem Team von ihrer Familie und ihrem Partner kräftig unterstützt wird. Gerne wird ihre Scheune auch als Eventlocation für Hochzeiten, Geburtstage oder Firmenfeiern gebucht.
Ihren Schritt in die Selbstständigkeit hat sie auf jeden Fall nicht bereut. Nur beim Thema Dessert würde sie sich gerne mehr austoben: „90 Prozent der Sauerländer bestehen auf ihre Dessertklassiker, dabei habe ich viele extravagante Ideen im Kopf.“ Ihr Kraftfutter ist aber auch so Nahrung auf allen Ebenen – geistig, seelisch und ganz besonders für den Körper.
Jahreszeiten–Genuss aus der Region
Lust auf ein köstliches Experiment? Na dann los, denn welche kreativen und klassischen Gerichte die Jahreszeiten hervorbringen, lässt sich bei den regionalen Gastgebern besonders gut erleben. Bei ihnen dürfen typische wie vergessene Gemüsesorten und Fleischgerichte auf dem Teller wiederentdeckt werden und glänzen. Außerdem: Was es nur einmal im Jahr gibt, darauf freuen wir uns doch besonders, oder? Hier eine kleine Jahreszeiten-Reise mit vier Gastgebern in der Region:
Frühling
Forellenhof Poggel in Eslohe
Kannst Du es kaum erwarten bis wieder Spargelsaison ist? In dem idyllisch am Waldrand gelegenen, historischen Fachwerkhaus bekommst du das Königsgemüse klassisch mit zerlassener Butter oder Sauce Hollandaise, gedämpften Kartoffeln und mit Schinken oder gebratenen Schweinemedaillons serviert. Viele Gäste kommen im Frühling jedoch vor allem für das Spargelragout mit Forellenfilet - die Tiere fischt Gastgeberin Annette Poggel aus dem direkt am Haus gelegenen Teich am Salwey-Bach heraus, jedoch nicht alle: „Ab und an kommen die Graureiher zum Naschen vorbei, deshalb kaufe ich noch Fische aus einer sauerländischen Forellenzucht zu.“ Das Haus ist seit 1764 in Familienbesitz, seit 1965 ist es für seine Forellengerichte bekannt, doch es gibt noch viele weitere Spezialitäten über das ganze Jahr wie Wildgerichte aus dem eigenen Damhirschgehege.
Sommer
Bergdorf Liebesgrün in Schmallenberg
„Bei uns wird gegessen, was auf den Tisch kommt,“ sagt Gastgeber Ralf Blümer und meint das wörtlich - nicht, weil er den Gästen etwas vorschreiben will, sondern weil das dem Kern seines Konzeptes entspringt: Ganz konsequent kauft er den Großteil der Zutaten für seine frische „Slowfood-Küche“ regional ein und arbeitet eng mit Bestandslieferanten zusammen. „Dadurch wird die Auswahl enger, aber auch sehr schön.“ Zudem nimmt er „seinem“ Landwirt nicht nur die klassischen Stücke eines Rinds ab, sondern das ganze Tier. Sein Team ist immer neu herausgefordert, aus Ungewöhnlichem ein Gericht zu zaubern. „A là carte“ gibt es deshalb nicht, dafür einiges, was man zuvor noch nie gekostet hat. Wer die Liebesgrün-Küche erst kennenlernen möchte, kann sich nachmittags eine Etagère wie diese mit sommerlichen süßen und pikanten Köstlichkeiten bestellen und - sofern frei - auch die Unterkünfte besichtigen.
Herbst
Hotel Restaurant Gut Vorwald in Vorwald
Malerisch eingebettet in die bewaldeten Bergrücken liegt das Gut in einer Talsenke. Draußen fallen die Kastanien zu Boden, Äpfel hängen reif an den Zweigen und die hofeigenen Quitten füllen die Diele mit ihrem Duft. „Die sind für die Gäste zum Mitnehmen“, meint Gastgeber Christian Döpp und schnuppert an einer Frucht. Die Jahreszeiten spielen eine wichtige Rolle in der „Hofküche“ und sie hat im Herbst besonders den Kürbis im Visier. Den gibt es hier in spannenden Variationen: Als Kürbisgnocchi mit Kirschtomaten, Salbei und gehobelten Parmesan oder als Sweet-Chili-Kürbisgemüse mit gefüllter Kartoffelroulade und gebackenen Fetaecken. „Wir legen viel Wert darauf, dass wir auch immer mehrere vegetarische und vegane Gerichte zur Auswahl haben und der Kürbis eignet sich prima dafür.“ Und während die Gäste am Kaminofen an einem Aperitivo Sarti nippen, schält Oma Edith Döpp gerade die reifen Früchte für ihre leckere Apfel-Eierlikörtorte. Wer könnte da widerstehen?
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Winter
Hotel Kleins Wiese in Bad Fredeburg
Wenn Wolfgang Klein mit seinem großen Holzwagen ins Restaurant fährt und die bestellte Gans neben dem Tisch tranchiert, sind ihm die Blicke seiner Gäste gewiss. „Ich habe den Wagen extra dafür beim Schreiner fertigen lassen, die Leute mögen gerne ein bisschen Show“, meint der sonst eher bodenständige Gastgeber. Jedes Jahr ab dem 24. Oktober ist bei ihm für zwei Monate „Ganssensation“ - mit Vorbestellung ab vier Personen. Dabei versucht er in seinen Öfen die Zubereitung wie zu Omas Zeiten nachzuahmen, damit das Fleisch zart und saftig wird. Dazu serviert er Knödel, Bratapfel, Rot- und Rosenkohl und gießt Schmorsaft und Orangensoße darüber. Wer dann noch Platz für ein Dessert hat, bekommt eine Variation mit zweierlei Mousse au chocolat, Herrencreme, Orangenparfait und Creme Brulée auf einem Schieferherz serviert. Viele Stammgäste legen ihren Urlaub extra in die „Ganssensation“, dann ist der Weg zum Bett mit dem wohlgefüllten Bäuchlein auch nicht mehr weit.
Extratipp: An Weihnachten gibt es fertig gebratene Gänse mit Beilagen zum Bestellen, dazu eine Anleitung, damit das Aufwärmen zu Hause auch gelingt.
Der Gestalter
Wie Landschaftsgärtner Thorsten Salamon ganzjährige Gartenparadiese schafft
Wer es kaum erwarten kann, bis im heimischen Garten die ersten Blüten im Frühling zu sehen sind, sollte sich unbedingt einmal mit Thorsten Salamon unterhalten. Der Landschaftsgärtnermeister kann einem den Winter mit den Sieben Söhnen des Himmels, Zimtahorn und Amberbaum so warm ans Herz legen, dass man die kalte Jahreszeit regelrecht herbeisehnt.
Thorsten Salomon
Er schwärmt über die Textur von Gehölzen und Baumrinden wie ein Stoffhändler über kostbares Gewebe aus dem Orient. „Ein Garten sollte das ganze Jahr über interessant sein. Und es ist nicht immer nur die Blüte, die eine Pflanze oder einen Baum schön macht. Im Winter können gebogene Zweige oder eine besondere Rindensprache tolle Hingucker sein. Die unterschiedlichen Jahreszeiten machen die Gestaltung erst so richtig spannend.“
Zusammen mit seinem 18-köpfigen Team plant und baut Thorsten Salamon Projekte auf öffentlichen Flächen und schafft Gartenparadiese für Hotelgäste und private Auftraggeber, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Von der naturnah gestalteten Oase bis zum großen Hotelrefugium mit Teichen und Bachläufen gibt es fast keine Grenzen, oder? „Da spielen ganz viele Faktoren eine Rolle. Aufgrund der Topografie unserer Mittelgebirgsregion sind die Grundstücke nie ganz eben, der Boden im Untergrund oft felsig, und bei
unseren Wintern gedeihen mediterrane Pflanzen nicht.“ Deshalb sucht er nach Lösungen – und findet meist auch welche. „Olivenbäumchen sind gerade im Trend, die ersetze ich mit Silberbirne, die ähnliche Blätter hat und das gewünschte südländische Flair zaubert.“
Thorsten Salamon ist ein kreativer Gestalter und jedes Projekt komplettes Neuland. Für seine Arbeit sammelt er Informationen wie ein Journalist: Er interviewt seine Kunden auf Wünsche und Bedürfnisse, prüft die Bedingungen vor Ort, überlegt, welche Elemente, Materialien, Formen und Pflanzen infrage kommen, und gibt dann seinen Ideen mit Stift und Papier Flügel. „Gärten sind immer das Aushängeschild eines Hauses. Ich möchte beides zum Glänzen bringen.“ Wenn das Fundament dafür gelegt ist, dauert es noch bis zu zwei Jahre, bis die eigentliche Idee von Thorsten zu sehen ist.
Wichtig ist für den Landschaftsgärtner, dass der Garten zum Haus passt, besonders hier in der Region, deren Erscheinungsbild von den gepflegten Fachwerkhäusern mit ihren typischen, kleinen Vorgärten geprägt ist. Davor einen mediterranen Garten anzulegen – da würde er sich glatt weigern. In Grafschaft steht Thorsten gerade vor einem besonders schönen Exemplar: Kletterrosen, Rittersporn, Hortensien, Tränendes Herz und Frauenmantel blühen in üppiger Fülle, samtige Zwetschgen hängen vom Baum, Kräuter- und Gemüsebeete sind von Buchsbaumhecken eingefasst. Dahinter ist die historische Hausfassade zu sehen und eine Sitzbank an der Wand, die gehört unbedingt zum Ensemble. „Das sind Gesamtkunstwerke. Und das Bänkchen braucht es, damit sich die Leute abends oder am Wochenende auf einen Kaffee oder ein Bier treffen können, das war schon früher so.“
„Gärten sind immer das Aushängeschild eines Hauses. Ich möchte beides zum Glänzen bringen.“
Inspiriert von diesem Begegnungsritual schuf der Landschaftsgärtnermeister im Auftrag der Gemeinde Grafschaft ein „Klöneck“, also einen Platz für einen gemütlichen Plausch. Das LEADER-Projekt kommt im Dorf gut an und ist mittlerweile ein Treffpunkt für Jung und Alt. In Niedersorpe gestaltete er den Vorplatz der St. Sebastianskapelle von 1738 neu. Wo zuvor alles mit Betonsteinen zugepflastert war, heißen jetzt ein Blühstreifen und ein mit örtlichen Schieferplatten gelegter Boden Kirchenbesucher willkommen; für die Umzäunung organisierte er 120 Jahre alte Granitzaunpfosten. Als in Oberkirchen im Garten des Landhotels Gasthof Schütte der Fluss Lenne ein Stück geöffnet wurde, gestaltete er aus Felsen eine Art Treppenanlage, damit Hotelgäste und Wanderer ihre Füße kühlen und Kinder spielen können.
Gärten sind für Thorsten Salamon im Idealfall Rückzugsorte für Menschen – und auch kleine Tiere wie Igel und Eidechsen. Sein eigener auf dem Ferienbauernhof Heute-Mühle direkt unterhalb der Schmallenberger Altstadt ist so ein Ort. Dort sitzt er gerne nach der Arbeit oder auch mal mit Block und Zeichenstift. „Ein Garten ist schön für mich, wenn ich zur Ruhe komme und mich wohlfühle. Ich mag warme Farben, Naturstein und eine Pflanzenvielfalt, die mir zu jeder Jahreszeit Freude macht.“
Perfektes Wohlgefühl zu allen (Jahres-)Zeiten
Ein Atemzug am Morgen: Nichts als Weite. Goldenes Licht tanzt über den Tälern und Wiesen. Eine Tasse Kaffee dampft kleine Wölkchen in die noch kühle Luft. So kann ein Tag im Schmallenberger Sauerland und der Ferienregion Eslohe beginnen - bei den vielen Gastgebern findet jeder seine Traumunterkunft.
Im Chalet im Winter den Kaminofen einheizen, beim Saunieren im Hotel durch große Panoramafenster in die buntbelaubte Landschaft schauen, im Frühling auf der Terrasse der Ferienwohnung die ersten warmen Sonnenstrahlen genießen - die Gastgeber geben ihren
Unterkünften eine unverwechselbare Handschrift und führen ihre Betriebe häufig schon seit Generationen.
Um deinen Lieblingsplatz in der Region zu finden, liegt dem Magazin das aktuelle Gastgeberverzeichnis bei oder folge einfach diesem QR-Code.
Ohne Sterne-Klassifizierung: www.gasthof-hubertus.de www.liebesgruen.de
www.schmallenberger-sauerland.de/wellness
VELTINS mit festen Wurzeln im Sauerland
Seit über 200 Jahren wird in dem Mescheder Ortsteil Grevenstein gutes Bier gebraut: Im Jahre 1924 begann die Erfolgsgeschichte als kleine Landbrauerei, in der Bier nach deutschem Reinheitsgebot gebraut wurde. Zwei Jahrhunderte später präsentiert sich die Brauerei C. & A. Veltins im Herzen des Sauerlandes als eine der modernsten Privatbrauereien Europas.
Gebraut wird mit einem besonders klaren und weichen Quellwasser, das in den Bergen rund um Grevenstein entspringt und ideale Voraussetzungen für ein Bier Pilsener Brauart bietet. Hohe Investitionen in den letzten Jahrzehnten und erfahrene Braumeister sind ein Garant für frisches Veltins.
Nach und nach wurden VELTINS weitere Marken an die Seite gestellt, sodass die Brauerei mit einer breiten Produktpalette überzeugen kann. Hier findet jeder Bierliebhaber seinen Favoriten! Unter der Marke Veltins stehen ein frisches Pilsener,
Radler, Alkoholfrei 0,0% oder auch Radler Alkoholfrei 0,0% bereit. Die Marke V+ bietet Biermix-Erfrischung in verschiedenen Geschmacksrichtungen und auch die alkoholfreie Veltins Fassbrause überzeugt. Das beliebte Grevensteiner mit den Sorten Grevensteiner Original und Westfälisch Hell ist die richtige Wahl für alle Spezialitätenliebhaber. Mit dem Pülleken hält die Brauerei darüber hinaus ein mild-süffiges Hellbier bereit, ergänzt durch das Zitrönken als Hellbier-Mix. Erst im Jubiläumsjahr wurde Veltins Helles Lager vorgestellt.
Gewinnspiel
Gewinnt eine Auszeit im Schmallenberger Sauerland!
Was für ein Buchstabensalat! Findet die versteckten Begriffe rund um das Schmallenberger Sauerland und setzt die übriggebliebenen Buchstaben zum Lösungsbegriff zusammen. Mit etwas Glück gewinnt ihr einen von drei Erlebnisgutscheinen im Wert von 50 € – oder ergattert sogar den Hauptgewinn: einen Reisegutschein im Wert von 500 € für eure nächste Reise ins Schmallenberger Sauerland!
Jetzt losrätseln, Lösungswort bis zum 31.12.2026 einreichen und Daumen drücken! Wir wünschen euch viel Spaß und ganz viel Glück!
Teilnahmebedingungen:
- Findet das Lösungswort heraus.
- Über den QR-Code gelangt ihr zum Teilnahmeformular.
- Füllt die Pflichtfelder und das Lösungswort im Formular aus.
- Einsendungen bis zum 31.12.2026 werden berücksichtigt.
Hinweis: Die Wörter können horizontal, vertikal und diagonal versteckt sein. Sie können vorwärts oder rückwärts gelesen werden. Einige Buchstaben werden für mehrere Wörter gleichzeitig verwendet.
Eure Anreise
... ins Schmallenberger Sauerland!
ANREISE MIT DEM AUTO
Mit dem Auto erreicht ihr uns am günstigsten über die
» BAB 45 Sauerlandlinie aus Richtung Dortmund, Autobahnabfahrt Olpe
» BAB 45 aus Richtung Frankfurt/Stuttgart, Autobahnabfahrt Olpe
» BAB 4 Köln/Olpe, bis Autobahnkreuz Wenden weiter BAB 45 in Richtung Dortmund bis Autobahnabfahrt Olpe (ca. 5 km)
» BAB 44 aus Richtung Dortmund bis Autobahnkreuz Werl, weiter BAB 445 Richtung Arnsberg bis Autobahnabfahrt Meschede/Enste (B55) oder Wennemenn
» BAB 44 aus Richtung Kassel bis Autobahnabfahrt Erwitte/Anröchte
» BAB 2 Hannover-Dortmund bis Autobahnabfahrt Paderborn weiter auf BAB 33
Autoverleih, Autowerkstätten und Taxi-Unternehmen befinden sich vor Ort.
ANREISE MIT DER BAHN
Bahnstation, Busanschluss
» Lennestadt/Altenhundem, Bahnbus Nr. SB 9
» Meschede, Regionalverkehr S 90
» Winterberg, Regionalverkehr S 40
ANREISE PER FERNBUS
» Eine kostengünstige und bequeme Alternative bietet die Anreise mit dem Fernbus. Regelmäßig verkehren die grünen Großraumtaxen zwischen den Städten im Ruhrgebiet, den Niederlanden, Niedersachsen, Hessen oder Berlin - mehr als 20 Städte eignen sich als Startpunkt für euren Urlaub im Schmallenberger Sauerland und der Ferienregion Eslohe.
WWW.FLIXBUS.DE
Impressum
Herausgeber: Schmallenberger Sauerland Tourismus GmbH, Poststr. 7, 57392 Schmallenberg, Fon 0 29 72 - 97 40 0, www.schmallenberger-sauerland.de Gestaltung & Konzept: Thomas M. Simon, Werbeagentur WERBSTATT, 59955 Winterberg, Fon 0 29 83 - 16 32, www.werbstatt.info
Gastgeberteil: GLADE - Medienmacher seit 1886, Weststr. 52, 57392 Schmallenberg, Fon 0 29 72 - 97 75 80, www.glade.de
Konzept & Text: Ingrid Yasha Rösner, musenkuss & funkenflug, 87484 Nesselwang, Fon 0 83 61 - 92 56 88, www.musenkuss-funkenflug.de
Illustrationen: Christopher Schweers, Heimatnah, 46487 Wesel, Fon 02859 7459818, www.heimatnah-grafik.de (S. 4 & S. 46/47 & S. 62/63)
Fotos: Klaus-Peter Kappest, Fotografie & Präsentation, 57392 Schmallenberg, www.kappest.de Sabrina Voss (sabrinity) · Schmallenberger Sauerland Tourismus / Tina Oelze (S. 4 & S. 72/73)
Rothaarsteigverein e. V. / Klaus-Peter Kappest (S. 4 & S. 8/9) · Stefan Schwope (S. 4, S. 20/21 & S.52)
Sauerland-Tourismus e.V. / sabrinity (S. 36/37) · Wilde Werke / Miriam Bunse (S. 40/41, S. 50/51 & S. 76/77)
Sauerland-Tourismus e.V. / Klaus-Peter Kappest (S. 54/55) · Schmallenberger Kinderland e.V. (S. 58/59) Kraftfutter (S.66/67) · Kleine Freiheit (S. 68/69)