nobilis- Ausgabe 03 2024

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Adriaan van Veen: Warum der Schauspieler Vintage mag

Fürstlich wohnen im Schloss

nobilis kocht

Edel-Burger

46. Jahrgang · 6,00 € · März 2024
NUR INHALTSSTOFFE

Das sind die Geschichten, die ich liebe. Sie sind nicht planbar. Sie passieren einfach. Ich war nach Bückeburg gefahren. Der Plan: zuerst Rundgang durch die Ausstellung „Fürstliche Privatgemächer“, dann Gespräch mit Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe. Ich rechnete mit den üblichen „drei Fragen, drei Antworten“ – schließlich war der Termin Freitagnachmittag um 16.30 Uhr. Irgendwann wollte der Fürst sicherlich auch mal Wochenende haben.

Pünktlich trafen wir uns in der Ausstellung. Die Räume sind nach wie vor Privatgemächer, dienen heute aber nicht mehr als private Wohnung, sondern als private Gästezimmer. Wir setzten uns ins (Gäste-)Wohnzimmer, redeten über Kunst, Musik, Einrichtung. Über Beleuchtung. Über schöne Bilder. Über hässliche Gemälde. Über Wandfarben. Draußen wurde es dunkel. Wir gingen durchs Schloss und unterhielten uns von Flohmarkt-Fan zu Flohmarkt-Fan. Irgendwann sagte der Fürst: „Ich lade Sie zu uns nach Hause ein.“ Also privat privat. Dorthin, wo der Fürst und seine Frau Mahkameh wirklich wohnen.

Er zückte das Handy und rief seine Frau an. Ich durfte dorthin, wo sonst eigentlich nie jemand Fremdes hinkam.

Sicher, unser Fotograf Rainer Dröse hat tolle Bilder gemacht. Diejenigen aus dem privaten Bereich aber hat der Fürst nach unserem Gespräch selbst gefertigt. Danke an das Paar Schaumburg-Lippe für diesen Einsatz!

Das ist aber nur eine der Geschichten unseres WohnSpezials. Anand Steinhoff hat uns von seinen Eindrücken auf der Internationalen Möbelmesse in Köln berichtet. Ein weiteres Thema ist „Die neue Ordnung“, und Schauspieler Adriaan van Veen hat erklärt, warum er Vintage mag. Für unsere Serie „nobilis kocht“ haben wir einen Edel-Hamburger gemacht, der es in sich hat – nämlich Lachs mit Schokolade. Es ist eine ungewöhnliche Kombi – außergewöhnlich gut! In diesem Sinne: Erwarte das Unerwartete und es wird zauberhaft!

Ich wünsche Ihnen viel Freude bei dieser Lektüre, Ihre

Vorwort
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FOTO: Lorena Kirste

Ausgabe März 2024

Wohnen Spezial: So wohnt es sich im Schloss 10

Schmuckherstellung: Alles Gold, was glänzt 32

6

BALL DES SPORTS:

Ein Ball voller Gewinner

8 LINDENER NARREN:

Konfettibunte Gala-Premiere

28 ARBEITSZIMMER:

Schreibtische der Promis

16 TRENDS DER MÖBELMESSE:

Rein, natürlich, Pure!

20 IM INTERVIEW:

Adriaan van Veen

24 AUFGERÄUMT:

Die neue Ordnung

44 NEUES THEATER: Pralinen machen glücklicher

48 WITZEFORSCHER Prof. Hempelmann im Interview

50 SO WIRD DAS JAHR: Anpfiff bei Wilhelm Busch

52 LANDESMUSEUM: Viel frischer Wind

54 OPERNPREMIERE: Anstrengendes Erbe

56 COLLAGEN-KUNST: Präzise ungenau

60 KULTURTIPPS: Das ist sehenswert

38 NOBILIS KOCHT

Der Burger, der es in sich hat

42 GENUSSTIPPS

Unsere Favoriten im März

62 GOLF MIT CELIA PAULINA: Spiel im Ambiente Schottlands

advertorials

43 AUTOHAUS HACKEROTT: Vielfalt auch bei Zweirädern

47 STADTGEFLÜSTER:

Klavierhaus Döll in neuen Räumen

FOTO: Rainer Dröse FOTO: Stefan Arend
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TITELFOTO: Lorena Kirste
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Ein Ball voller Gewinner

Endlich wieder Ball des Sports – so war der Abend im HCC.

Das Ball-Phantom ist da! Sechs Mal ist Arnd Peiffer bereits Sportler des Jahres gewesen. Nie war er allerdings persönlich beim Ball des Sports anwesend, um die Auszeichnung entgegenzunehmen. Jedes Jahr war zur gleichen Zeit der Biathlon-Weltcup, bei dem er startete. Jetzt war es erstmals anders. Als Laudator der Fußballerinnen vom VfL Wolfsburg, die zum fünften Mal „Mannschaft des Jahres“ wurden, stand er auf der Bühne und war begeistert!

OberbürgermeisterBelitOnay(links), InnenministerinDanielaBehrensund LSB-ChefReinhardRawebeimBalldesSports.

„So viele tolle Sportlerinnen und Sportler“, freute sich Peiffer – auch wenn nur wenige der in diesem Jahr ausgezeichneten Sportler wirklich anwesend waren: Die Kanutin Paulina Paszek wurde mit 28,4 Prozent der abgegebenen Stimmen Sportlerin des Jahres. Sie sandte einen Videogruß aus dem sonnigen Florida, wo sie derzeit sogar ab und an mit neugierigen Alligatoren trainiert.

Ebenso von der Leinwand grüßte Dennis Schröder. Der gebürtige Braunschweiger ist Basketballer bei den Brooklyn Nets und gewann 2023 mit dem deutschen Basketball -

DieTänzerinnenundTänzerdesBraunschweiger Tanz-Sport-ClubseröffnetendenBallimKuppelsaaldesHCC.

zent der Stimmen, ist aber derzeit in den USA, sodass seine Mutter Fatou und sein Bruder Che den Preis entgegennahmen. Sie verrieten über den Abwesenden, dass er schon sehr zielstrebig ist, aber als Jugendlicher „nicht immer einfach“ war.

Nach so vielen Ehrungen – als Laudatoren waren neben Peiffer auch Innenministerin Daniela Behrens und Oberbürgermeister Belit Onay im Einsatz – eröffnete die Mannschaft vom Braunschweiger Tanz-Sport-Club den Ball. Sie landete hinter den Fußballerinnen mit 21,9 Prozent auf Platz zwei, doch sie bewies auf dem Parkett wieder einmal, dass ihre Leistungen spitzenmäßig sind.

Reinhard Rawe, Vorstandsvorsitzender des Landessportbundes (LSB), freute sich als Haupt-Ballorganisator über die gelungene Eröffnung. „Der Ball ist das Schaufenster des Spitzensports in unserem Land.“ Benjamin Chatton, erstmals in seiner Funktion als Präsident des Stadtsport-

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bundes, pflichtete bei: „Es ist ein wunderbarer Mix aus Rückschau auf fantastische Leistungen und gleichzeitig Startschuss für ein sportlich erfolgreiches Jahr.“ Doch bevor es wieder ins Training ging, feierten rund 3000 Sportler bis tief in die Nacht.

Denn auch hier gilt der alte Spruch: „Sportler ist, wer feiert und trinkt und trotzdem seine Leistung bringt!“ b

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Rainer Dröse

BerichtetvomBalldesSports: ChefredakteurinHeikeSchmidt mitKay-HenrykHerter.

ZumgroßenEhrungs-FinalekamenalleausgezeichnetenSportler,ihreVertreter sowiedieLaudatorenaufdieBühneimKuppelsaal.

Freutensichüber dietolleStimmung: Regionspräsident SteffenKrachtanzte mit seiner Frau Kim.

Ball des Sports: Das sind die Gewinner! (nobilis.de)

alle

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Vielfältig und fröhlich:

Konfettibunte Gala-Premiere der Lindener Narren

Bunt ist der Karneval von jeher. Doch in diesem Jahr war er bei der Gala-Premiere der Lindener Narren noch ein wenig farbenfroher: 500 Freunde des Karnevals haben im Maritim Airport Hotel in Langenhagen eine große Gala gefeiert. „Bunt statt Braun“ war ihr Motto.

Nur wenige Stunden, nachdem in der Innenstadt

es im Ballsaal des Maritim Airport Hotels ausgelassen zu. Viele derjenigen, die mittags bei der Demonstration auf dem Opernplatz waren, waren auch abends mit dabei – so auch die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi, die mit ihrem Mann Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IGBCE, am selben Tisch wie Ex-Oberbürgermeister Stefan Schostok saß. Der derzeitige Oberbürgermeister Belit Onay hingegen fehlte, während Regionspräsident Steffen Krach mitfeierte.

Feiern auf der einen, Demos auf der anderen Seite? „Wer hart arbeitet, darf auch hart feiern“, erklärte Fernsehmoderator Cherno Jobatey, der an diesem Abend den Narrenotto erhielt. Natürlich müsse man die wichtigen Dinge auch mit der nötigen Ernsthaftigkeit angehen.

„Aber wir müssen auch ausgelassen und fröhlich sein können“, betonte er. Die Lindener Narren selbst hatten

Blau-rote-Nasenkoalition:Yasmin FahimiundMichaelVassiliadis ZweiEhrensenatoren:InaTenz undBelaAnda FeiertenausgelassenimMaritimAirport:ChernoJobatey,PhilippRösler undDietmarWischmeyer.
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SandraundSaschaCzokhattenSpaß beiderPartyderLindenerNarren.

FinalemitFunkenmariechen undbuntenBallons

SchauspielerAdriaanvanVeen,Martin ArgendorfundChernoJobatey

alles vorbereitet, um am Abend selbst ein kleines Zeichen gegen rechts zu setzen. Sie hatten Knicklichter auf die Tische gelegt. Martin Argendorf rief das Publikum im Saal auf, die Knicklichter zu nehmen und einmal in die Höhe zu halten: „Dann ist der ganze Saal bunt und wir zeigen gemeinsam Flagge.“ Daraufhin erstrahlten im abgedunkelten Saal die Knickstäbchen wie ein Massenschwarm bunter Glühwürmchen.

Kurzweilig und spektakulär

Dass die Lindener Narren von Haus aus bunt und vielfältig unterwegs sind, stellten sie bei dieser Gala-Premiere wieder aufs Schönste unter Beweis. Steven Vroon hatte einen neuen, knallbunten Anzug gewählt – dieses Mal Regenbogen-Streifen statt Konfetti-Punkten – und brachte den Saal mit Karnevalsklassikern zum Beben. Heike Beckmann übernahm den Schlagerpart à la Helene Fischer. Natürlich waren auch die Boys von der Müllabfuhr wieder mit dabei wie auch das Männerballett oder die hervorragenden Tanzmariechen und Tänzer der Garde. Das fast vierstündige Programm war in diesem Jahr so kurzweilig wie spektakulär, sodass die Zeit im Flug verging. Die Lindener Narren stellten wieder einmal unter Beweis, warum sie als der „Promi-Karnevalsverein“ Hannovers gelten.

Feiner Witz vom Ex-Vize-Kanzler

Prominent waren in diesem Jahr nicht nur die Ausgezeichneten, sondern auch die Laudatoren. Eine unglaublich gute und mit feinem Witz gespickte Laudatio auf Ex-Regierungssprecher Bela Anda hielt der ehemalige Vize-Kanzler Philipp Rösler, der inzwischen als Wirtschaftsunternehmer

in der Schweiz unterwegs ist. Warum Anda die Ehrensenatoren-Würde der Lindener Narren verdient hat? Ganz klar: Er hat seinen Humor nie verloren. Weder damals, als er die Agenda 2010 verteidigen musste, noch wenn er heute als Bahnfahrer unterwegs ist. „Er ist ein leidensfähiger Mann“, erklärte Rösler. Zudem – so vermutete er –habe er jahrelang auf diese Auszeichnung hingearbeitet, schließlich sei der mit Ina Tenz verheiratet, die schon seit 2013 die Ehrensenatorin ist.

Frühaufsteher müssen Humor haben

Und Cherno Jobatey? Ganz klar: „Wer nachts um 2 Uhr aufsteht, um das Morgenmagazin zu moderieren, der muss Humor haben“, stellte Jobateys Laudator Martin Jürgensmann klar. Als Schorse moderiert er bei NDR1 Niedersachsen, als Jürgensmann ist er Teil der Live-Talkrunde von Kollin & Jürgensmann. Gemeinsam mit Kartenlegerin Sylvie Kollin war er dann auch zur Gala gekommen und amüsierte sich wie Jazz-Club-Chefin Vanessa Erstmann und Dietmar, der Treckerfahrer, Wischmeyer. Für Adriaan van Veen war es die erste närrische Gala. Er amüsierte sich sehr und tanzte bis nach Mitternacht. Mit dabei waren auch Sandra Czok und ihr Mann Sascha. b

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Rainer Dröse

Mehr Bilder finden sie online über diesen QR-Code:

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So wohnt es sich im Schloss

Freizeit & Stil nobilis 3/2024 10
Darf man in einem Schloss, das seit Jahrhunderten bewohnt wird, Dinge verändern? Der Fürst und die Fürstin zu Schaumburg-Lippe erklären ihre ganz persönlichen Einrichtungsmaximen.

Wer hätte das gedacht? „Mahkameh und ich, wir lieben Flohmärkte“, sagt Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe. Wo anders könne man so schöne alte Dinge finden? Außer selbstverständlich vielleicht bei ihm selbst auf dem Dachboden von Schloss Bückeburg. Dorthin hat der Fürst nämlich auch schon den einen oder anderen Abstecher gemacht und Schätze gehoben, die heute in neuem Glanz in seinen eigenen vier Wänden einen Platz gefunden haben.

Im privaten Wohnzimmer steht beispielsweise ein Tisch, unter dessen Glasplatte das Wappen der Familie aus 20.000 Perlen zusammengesetzt ist. Dieser war ein Geschenk der Bückeburger an ihren Fürsten. „Perlenstickerei ist hier Tradition“, erklärt er. Die Mühe und die Gedanken, die sich die Menschen gemacht haben, um ein passendes

Geschenk herzustellen, wissen er und seine Frau Mahkameh zu würdigen. Schlossbesucher, die für einen Tag das Bückeburger Schloss als eine Perle der WeserrenaissanceArchitektur erleben wollen, können dies vielleicht nicht in dieser ganz persönlich geprägten Art. Also kam das Geschenk in die Privaträume. Dort wird es jetzt genutzt.

Ein Blau wie gemalt

Ein paar Schritte weiter gruppieren sich drei Sofas um einen großen Couchtisch. Sie wirken klassisch, aber nicht altbacken. „Meine Frau Mahkameh und ich haben sie in einem Familienbetrieb in der Nähe von Como herstellen lassen“, erklärt der Hausherr. Sie entscheiden immer gemeinsam, wenn es um Renovierungen und Umgestaltungen geht. Der Sofastoff glänzt matt in einem satten Petrolblau. Genau dieses Blau findet sich auch in einem Gemälde

„EineKüchemussgemütlich sein–schließlichendendie bestenPartysimmerinder Küche“,sagtFürstAlexander zuSchaumburg-Lippe.Nach diesemGrundsatzhaterdie Kücheeingerichtet.

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an der Wand. Eine junge Frau dreht sich vom Betrachter weg und weist mit ihrer Hand in die entgegengesetzte Richtung. Es ist eines der Lieblingsbilder des Fürsten. „Ich stelle mir vor, dass sie etwas gehört hat und ihren Liebhaber warnt“, erklärt er. Dass die Farbe ihres Kleides die der Sofas widerspiegelt, ist kein Zufall. Der Stoff der Sofas ist exakt abgestimmt. „Er kommt aus Mailand.“

Farblich abgestimmt ist auch die Bibliothek an der Stirnseite des Raumes. Ihr Farbton geht eher ins Grünliche. Das war nicht immer so. „Ich hatte sie zunächst weiß gestrichen“, verrät Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe. Freunde hätten irgendwann einmal im Gespräch fallen gelassen, dass es immer so kühl im Raum sei. Daraufhin habe er die Bibliothek gestrichen – aber auch dies nicht ohne Konzept: Im Flur steht ein Paravent von 1840, dessen Sockel ebenfalls in Blaugrün gemalert ist.

Altundneusindkaumvoneinanderzu unterscheiden:DasDetaildes Paravents(links)dientealsVorlagefür dieOrnamenteanderBibliothek.DiesestammenausdemDrei-D-Drucker.

EinkaiserlichesGästezimmer:Wervom Fürstenpaareingeladenwird,darf vielleichtsogarimBettvonKaiser Wilhelmschlafen.DieKaiserfamiliewar mitdenBückeburgernverwandt.

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Nicht alles ist echt

Auch die goldfarbenen Ornamente des Paravents finden sich auf dem Holz der Bibliothek. Sie sind nicht echt –auch wenn sie so wirken. „Sie stammen aus dem Drei-DDrucker“, erklärt der Fürst. „Ist nicht zu erkennen“, fügt er hinzu und streicht über eines der Ornamente. Denn diese gibt es inzwischen mehrfach. Das ist übrigens auch ein kleines Problem, wenn man als Fürst auf Flohmärkten Lampen kaufen möchte. „Wir brauchen im Schloss ja nicht nur ein paar, sondern gleich bis zu zehn Stück.“ Wie beispielsweise im Gartensaal, den der Fürst und seine Frau Mahkameh haben umgestalten lassen.

Warmes Licht

Über den Innenhof geht es zum Gartensaal. Drei Stufen führen zur verglasten Tür. Es ist schon dunkel. Doch als der Fürst den Lichtschalter betätigt, taucht das Licht der erstrahlenden Kronleuchter den Raum in warme, goldene Töne. Ein Grund dafür ist die neue Wandfarbe, mit der der Raum gestrichen wurde. Bei näherer Betrachtung sieht sie aus wie Samt, der das Licht matt spiegelt. „Tagsüber ist sie eher senffarben“, erklärt der Fürst, der sich zu Beginn der Malerarbeiten gar nicht so sicher war, ob dieser Farbton wirklich zum Raum passen würde. Gemeinsam mit seiner Frau Mahkameh hat er ihn ausgesucht. Jetzt ist er begeistert – auch von dem Arrangement mit den weißen Stuckornamenten, die den Wänden wie auch der Gemäldehängung an der Stirnseite des Saales Struktur geben.

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Fries von der Rolle

Etwas Besonderes ist auch die klassizistisch anmutende Girlande an der oberen Kante der Wände. Sie sieht alt aus, ist es aber nicht: Der vermeintliche Fries stammt von der Rolle. „Unser Maler hat sie in Gold nachgemalt“, erklärt der Hausherr. Eine Arbeit, die sich gelohnt hat. Wer unten im Saal steht, hat nicht den Eindruck, dort oben sei etwas nachgemalt worden. Ein Jahr lang dauerte die Renovierung und Neugestaltung des Saales.

Farbe mit Wirkung

Dass Farben Räume ganz anders wirken lassen und gerade auch Gegenstände positiv hervorheben können, ist auch im Gobelinsaal des Schlosses zu sehen. Dieser war zuvor roséfarben gestrichen. Jetzt leuchten die Wände in einem auffälligen Blau. Das ist der jetzigen Frau des Fürsten zu verdanken. „Die Bilder kommen viel besser zur Geltung“, freut sich der Fürst. Das Blau findet sich in einem der bekanntesten Bilder im Schloss wieder – einem Gemälde von Cranach, der ebenfalls mit diesem Blau gearbeitet hat.

Nicht über 2700 Kelvin

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Beleuchtung. Nicht nur Gemälde möchte der Fürst in gutes Licht gesetzt sehen. Im Gartensaal überlegt er, den Rahmen eines Gemäldes fein durchbohren zu lassen, damit die Beleuchtung direkt auf die Person strahlen kann. Auch persönlich ist ihm

gutes Licht sehr wichtig. Aber es darf nicht zu kalt sein. „Alles über 2700 Kelvin halte ich in Wohnräumen für ungemütlich“, erklärt er. Er setzt auf mehrere Lichtquellen, die eigene kleine Räume schaffen können. „Ich liebe Lampen“, erklärt Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe – und manchmal finden er und seine Frau auch auf Flohmärkten diesbezüglich wahre Schätze. Schade nur, wenn es wieder nur zwei sind, wo man doch zehn bräuchte.

Ein Schloss ist ein Schloss

In den privaten Wohnräumen des Fürsten und seiner Frau müssen keine Säle beleuchtet werden. Die Wohnung ist großzügig, aber nicht protzig. Dinge wie die Bibliothek, die schon die Eltern des Fürsten nutzten, sind zwar weiterhin im Einsatz, doch der heutige Hausherr und seine Frau haben sie nach ihrem Geschmack aufbereitet. „Was meine Vorfahren in Sachen Einrichtung gemacht haben, ist fast immer noch brauchbar und ästhetisch exzellent, fast ohne Ausnahme“, erklärt er lächelnd. Und natürlich dürfe man auch ein Schloss umgestalten. Aber: „Ein Schloss ist ein Schloss und soll auch so aussehen.“

Teller an den Wänden

In den privaten Wohnräumen gibt es allerdings nicht nur alte Meister, sondern auch Kunst jüngeren Datums zu sehen. Da hängen beispielsweise ein Spaten von Rolf Sachs im Flur oder ein großformatiges Bild, das Bahareh Navabi, die Schwester der Fürstin, gemalt hat. „Ich rechne damit, dass sie international erfolgreich wird“, ist sich der Fürst sicher und führt ins Speisezimmer. Die Teller stehen nicht etwa in Vitrinen, sondern einzeln wie Gemälde auf Bilderleisten an der Wand. „Auf diese Idee hat uns meine Schwiegermutter gebracht“, sagt er. So kommt das schön bemalte Porzellan voll zur Wirkung.

DerGartensaalleuchtetin goldenenFarben:DieTeller einesSpeiseservicedienen alsWandschmuck.

ImprivatenEsszimmerdes FürstensindebenfallsTeller andenWänden.DieIdee stammtvonder Schwiegermutter desFürsten.

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HütederFürsten-Muttersindin einemRaumderAusstellung„FürstlichePrivatgemächer“zusehen.

Diese Idee wurde auch im Gartensaal umgesetzt. Dort hängen Teller eines SèvresService an der Wand, das der Bruder Napoléons, Jérôme Bonaparte, Fürst GeorgWilhelm anlässlich seines Eintritts in den Rheinbund 1807 geschenkt hatte. Das Porzellan kommt allerdings von der Wand, wenn gefeiert wird. „Ansonsten ist die Gefahr zu groß, dass doch etwas zu Bruch geht“, erklärt Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe.

Tradition zeigen, aber sich der Moderne nicht verschließen. Dinge ins rechte Licht rücken und der Geschichte ein wenig neue Farbe geben – in Schloss Bückeburg ist das zu sehen. Sowohl in den öffentlichen wie auch in den privaten Räumen der Familie. b

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Rainer Dröse und Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe

Ausstellung

In der Ausstellung „Fürstliche Privatgemächer“ können Besucher noch bis zum 1. April einen Einblick in die adelige Wohnkultur erhalten. Die privat genutzten Räume, die unter anderem im Text beschrieben sind, sind nicht öffentlich zugänglich. Wer mehr über die Ausstellung wissen möchte, findet Infos und weitere Bilder unter www.nobilis.de oder unter diesem QR-Code.

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FOTO: IMM nobilis 3/2024 16 Freizeit & Stil

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infach, echt und klar – „Pure“ heißt der neue Trend der Möbelbranche. Exklusivität und hochwertige Verarbeitung, vor allem aber auch die Nachhaltigkeit und große Variabilität der einzelnen Möbelstücke zeichnen diesen Trend aus. „Das Thema Nachhaltigkeit bleibt Schlüsselthema“, erklärt Anand Steinhoff nach seinem Besuch auf der Internationalen Möbelmesse (IMM) in Köln. So würden nicht nur Produktkreisläufe und Lebensdauer von Möbeln optimiert, sondern auch auf bio- und umweltfreundliche Materialien gesetzt. Auch Reststoffe würden wiederverwendet.

Zeitlos und hochwertig

„Bei dem Thema Nachhaltigkeit geht es nicht nur um die Verwendung der richtigen Materialien und Wege, sondern auch darum, dass die Möbelstücke zeitlos und qualitativ hochwertig sind“, erklärt Steinhoff: „Sie können

lange genutzt, aufbereitet und sogar vererbt werden. Dies ist auch der Ansatz der anand steinhoff Kollektion.“

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Zu einem nachhaltigen Umgang mit der Natur gehört unter anderem auch, Transportwege möglichst kurz zu halten. So setzt beispielsweise der Hersteller Janua auf hei-

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mische Hölzer, die er von kleinen Betrieben einkauft. Aber auch die Form und der Aufbau der Möbelstücke können dazu beitragen: Viele Möbel sind kompakt, die Formen sind schlicht, die Farbtöne natürlich. Alles kann mit allem kombiniert werden, ohne dass der Eindruck einer Einheit zerstört würde. „Multifunktionale Möbel und modulare Einrichtungskonzepte wie bei COR oder YOMEI bringen Flexibilität in die Einrichtung“, weiß Steinhoff.

Kräftige Töne

Für Hingucker-Momente sorgen neben Möbeln in Naturfarben Stücke in kräftigen Tönen wie Petrol, Rost-Orange oder Violett. „Sie schaffen ein lebendiges Ambiente“, erklärt der Designprofi, der gemeinsam mit seinem achtköpfigen Team auf der IMM war. „Wir hatten große Erwartungen, da die Messe in der ursprünglichen Version nach Corona so das erste Mal wieder stattgefunden

ExklusiveBeistelltischederFirmaCOR schaffeneineeleganteAtmosphäre.

NaturfarbenbeiMöbelnunddazupassende Accessoiressindangesagt.

hat“, erklärt der Geschäftsführer von Steinhoff einrichten + wohnen, der allerdings bedauert, dass bekannte italienische Hersteller in diesem Jahr auf der IMM nicht vertreten waren.

Optimierung von Vorhandenem

Als Schwerpunktthema hatte die Messe in diesem Jahr „Connecting Communities“ gewählt. Gezeigt werden sollten innovative Ideen und zukunftsweisende Konzepte. „Der Fokus lag nicht auf Neuheiten oder großen Innovationen, sondern eher auf der Optimierung und der Aufarbeitung der Dinge, die die Hersteller bereits im Sortiment haben“, sagt Steinhoff: „Unser Highlight-Stand auf der Messe war aufgrund der sehr vielseitigen Auswahl an gezeigten Möbeln der von

FarbigeKissenin unterschiedlichen Größensind einBlickfang aufjedemSofa.

FOTO: Joachim Grothus FOTO: Walter Knoll
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FOTO: Joachim Grothus

StühleinwarmenFarbtönensorgen fürBehaglichkeit.

COR. Der schöne Mix aus unterschiedlichen Materialien, Neuheiten, Farben und bekannten Möbel mit Neuerungen hat uns sehr gut gefallen.“

Sehnsucht nach Zuhause

Den Trend nach Verschönerung der eigenen vier Wände sieht Steinhoff ungebrochen: „Die Gegebenheiten der vergangenen Jahre haben uns gezeigt, wie wichtig ein schönes Zuhause sein kann.“ Das Steinhoff-Team freue sich auf die IMM der nächsten Jahre und hofft, dass die Kölner Messe noch ein wenig mehr an den Glanz der vergangenen Zeit anknüpfen kann. b

TEXT: Heike Schmidt

ImAustausch:

AnandSteinhoff(rechts) undChristianSeisenberger,ChefderFirma

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Im Interview

Adriaan van Veen

Worauf der Schauspieler beim Wohnen achtet und welchen Stil er am meisten mag.

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Adriaan van Veen ist viel unterwegs. Seine Karriere als Schauspieler nimmt Fahrt auf. Noch wohnt er in Hannover. Wenn aber ein größeres Rollenangebot kommen sollte, würde er sofort umziehen.

Entspannt lehnt sich Adriaan van Veen zurück. Das neu gestaltete Betriebsrestaurant der Schlüterschen Mediengruppe mit seiner Wohnzimmer-Ecke gefällt ihm. Das moderne Sofa, die Lampen – auch die Tapete mit den großformatigen Pflanzen. Ein Platz, der wie dazu geschaffen ist, mit dem Schauspieler über Einrichtungen zu sprechen.

Adriaan, worauf legst Du beim Wohnen wert? Ich mag es ordentlich und aufgeräumt. Ich denke, meinen bevorzugten Einrichtungsstil könnte man mit „Clean Chic“ bezeichnen.

Also recht kühl?

Nein, ganz und gar nicht. Wenn ich darüber nachdenke, mag ich auch gerne Vintage-Möbel oder -Dekoration. Ich habe beispielsweise ein Telefon von 1942. So etwas finde ich als Hingucker richtig gut.

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am meisten zu?

Ich mag den Stil der 30er-Jahre. Also alles zwischen Art déco und Bauhaus.

Ja, aber es darf nicht zu rückwärtsgewandt sein. Es sollte schon moderner interpretiert werden wie im Hotel Palace in Berlin. Der Einrichtungsstil spricht mich sehr an. Dort fühle ich mich wohl.

Hast Du eigentlich einen Lieblingsraum? Die Küche, das Wohnzimmer …?

Ich würde sagen, mein Lieblingsraum ist das Wohnzimmer. Das muss warm und gemütlich sein, mit einem dicken Teppich, warmen Farben, ein dunkles Rotbraun finde ich sehr elegant.

Wie stehst Du zu Tapeten?

Die Tapeten in Schlössern finde ich wundervoll. Die Verzierungen, die Qualität – das ist schon supertoll!

Also würdest Du Deine eigenen Wände tapezieren?

Ja, aber vielleicht nicht den ganzen Raum. Das kommt ganz auf die Tapete und den Raum an, würde ich sagen.

Sind farbige Wände eine Alternative?

Eher nicht. Aber ich habe nichts gegen Farbe! Als knalliger Akzent sind sie super! Aber eben nur als Akzent, nicht als ganze Wand.

Ja, auf alle Fälle! Die gehören zum Wohnen einfach dazu!

Aber wenn Du nie da bist …?

Dann sind doch auch Kunstpflanzen eine gute Alternative. Natürlich müssen sie sehr gut gemacht sein. Aber da gibt es heute ja wirklich richtig gute künstliche Alternativen zu echten Pflanzen.

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Lorena Kirste/privat

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Freizeit & Stil nobilis 3/2024 22

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ZUR PERSON

Adriaan van Veen ist gebürtiger Hannoveraner. Er wuchs bei seiner deutschen Mutter und seinem niederländischen Vater auf. Er ging zur Freien Waldorfschule in Bothfeld. Als Schauspieler hatte er jetzt seine erste Episodenhauptrolle in der Vorabend-Serie „Das Küstenrevier“. Der 34-Jährige wirkte unter anderem auch in TV-Produktionen wie „Die Chefin (ZDF)“, „Unter uns (RTL)“ oder auch „WaPo Duisburg (ARD)“ mit und hat mehrere Filmpreise gewonnen. Zudem ist er aktuell in der TV-Werbung für die Freelancer-Plattform Fiverr zu sehen. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Golfer und seit Kurzem auch Jugendwart bei Golf51. b

Ein Exklusiv-Interview mit Adriaan van Veen zu seinem Werdegang und zur Schauspielerei ist über diesen QR-Code zu finden.

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Die neue Ordnung

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FOTOS: AdobeStock, pexels-monstera-production, kostikovanata/AdobeStock

Unser beruflicher Alltag wird komplexer. Immer mehr multi-sensorische Impulse prasseln auf die Menschen nieder, sodass viele sich in dieser Welt überfordert fühlen. Im privaten Raum suchen sie Ruhe. Sie wünschen sich einen Ort, an dem sie die Übersicht haben. Sie wollen es tidy. Besonders in Großstädten befeuern zwei wesentliche Aspekte diesen Trend zusätzlich: Zum einen ist dort das Grundrauschen und dementsprechend der Leidensdruck höher. Zum anderen gibt es eine hohe Nachfrage nach Wohnraum. Mieten steigen. Kleinere Wohnungen sind gefragt. Wer aber weniger Platz hat, muss nicht nur aussortieren und aufräumen, sondern auch nach Lösungen suchen, seine Sachen zu verstauen. Möbel sollen möglichst multifunktional sein und mit wenigen Handgriffen ihre Eigenschaft

ändern können. Nicht erst seit der Etablierung des Homeoffices ist das sehr gefragt.

Hype um Ordnung

Gleichzeitig war die Pandemie auch ein Auslöser für das großen Ausmisten. 2019 angestoßen durch die regelrechter Hype um die Ordnung in den eigenen vier Wänden. Das Aufräumen war längst nicht mehr nur eine Notwendigkeit, sondern wurde zum Lebensgefühl erhoben. Immer häufiger stand die Frage im Vordergrund: Wie muss meine Wohnung aussehen, dass ich mich darin wohlfühle? Und was genau benötige ich dazu? Der Trend zur Reduzierung und Simplifizierung war geboren.

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Besitz ist Ballast

Deutschland räumt auf – und möchte es so clean, dass auch der Saugroboter ungehindert durchkommt. Besitz wird zunehmend als Ballast empfunden. In Deutschland hat jeder Mensch rund 10.000 Dinge, in den USA 30.000. In Zeiten, in denen der Lebensraum immer kleiner wird, stellt sich eine Frage immer drängender: Was benötige ich wirklich zum Glücklichsein? Und so propagiert auchmen, jedes Teil einzeln in die Hand zu nehmen und sich zu fragen, ob dieses Teil einen glücklich macht. Wenn nicht, wird es gnadenlos aussortiert. So wird nicht nur Platz geschaffen, sondern auch das Wohlbefinden erhöht. Eine Studie der Princeton Universität belegt, dass Unordnung die Konzentration negativ beeinflusst. Und wer nicht aussortieren möchte (oder kann), der benötigt geschickte Aufbewahrungssysteme, die Ordentlichkeit garantieren. Auch sie sind dementsprechend im Trend.

Allesaufgeräumt anseinemPlatz: WerseineUmgebung ordentlichgestaltet, wirdauchinnere Ordnungfinden.

Passgenaue Möbel sind gefragt

können alle Aufräumwütigen beispielsweise Ordnungsboxen und Aufbewahrungsbehälter in vielen Größen erstehen. Der Clou: Die Boxen werden beschriftet – wenn gewünscht sogar mit dem eigenen Label. Ethnicraft hingegen setzt auf die Klassiker unter den Mutlifunktionsmöbeln – in Couchtischen oder Bettkästen lässt sich einiges unterbringen. Der polnische Hersteller Tylko verfolgt seinen Slogan „Echte Menschen, echte Möbel bis auf den Zentimeter genau planen: „Mach dir jeden Millimeter zu eigen, und pass deine Möbel an den Raum, seinen Stil und deine Anforderungenne Zwischenhändler nach Hause geliefert. b

BesitzistBallast:JedesTeileinzelnindie Handnehmenundsichfragen,obes einenglücklichmacht.Wennnicht, einfachaussortieren.

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Sechs Aufräumregeln nach Marie Kondō
Keine halben Sachen: Nicht nur ein Zimmer, sondern 2 3stück oder Krimskrams. 4 5 6ACHTUNG:nobilis 3/2024 27 Freizeit & Stil ENTDECKEN SIE NIEDERSACHSENS GRÖSSTES EINRICHTUNGSERLEBNIS! Auf weit über 60.000 m² zeigt unser Möbelhaus ein einzigartiges Möbel- und Fachsortiments-Leistungsspektrum und macht Lust auf neue Möbel und Accessoires. Mo bis Sa 10 - 19 Uhr Warenausgabe ab 10 Uhr Restaurant ab 9 Uhr 29227 Celle, Heineckes Feld, direkt an der B3 Bus Linie 600 • Haltestelle möbel wallach NIEDERSACHSENS GRÖSSTES EINRICHTUNGSERLEBNIS Wallach Möbelhaus GmbH & Co. KG Tel. 0 51 41 99 40 www.moebel-wallach.de info@moebel-wallach.de RIESEN AUSWAHL an Betten und Matratzen Über 400 POLSTERLust auf neue Inspiration? Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Mo bis Sa 10 - 19 Uhr Warenausgabe ab 10 Uhr Restaurant ab 9 Uhr 29227 Celle, Heineckes Feld, direkt an der B3 NIEDERSACHSENS GRÖSSTES EINRICHTUNGSERLEBNIS Wallach Möbelhaus GmbH & Co. KG Tel. 0 51 41 99 40 www.moebel-wallach.de info@moebel-wallach.de Thomas & Stephanie Preuhs (Inhaber)
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MinisterpräsidentStephan

Die Nobilis bittet zum Schreibtisch

Menschen aus Hannover zeigen, wie sie an ihrem Schreibtisch arbeiten – und warum sie es genau so tun.

Wer in Deutschland im Büro oder Homeoffice aktiv ist, verbringt einen Großteil seines Arbeitslebens – oft bis zu 8,5 Stunden täglich – an einem Schreibtisch. Dabei ist es vielen Menschen unter dem Motto „my desk is my castle“ wichtig, sich in Anbetracht dieser Stunden den Bürokosmos persönlich angenehm zu gestalten. Die Nobilis

hat sich in Hannovers Stadtgesellschaft umgeschaut, wie diese es mit der Gestaltung ihres Arbeitsumfeldes hält.

Pastorin Sabine Jung arbeitet durchschnittlich zehn bis zwölf Stunden pro Tag. „Aber ich verbringe die wenigste Zeit an meinem Schreibtisch, sondern bin an unseren verschiedenen Standorten unterwegs“, sagt sie. „Als ich vor

WeilanseinemSchreibtisch inderStaatskanzlei.
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rund einem Jahr bei Diakovere als Theologische Geschäftsführerin gestartet bin, habe ich meinen Schreibtisch für mich auf das Nötigste reduziert: Bildschirm, Rechner, Fachliteratur“, berichtet die Pastorin. Wichtiger als der Schreibtisch seien für sie iPad und Mobiltelefon. „Damit bin ich für meinen Arbeitsalltag supergut ausgestattet und kann flexibel an jedem Ort arbeiten“, betont Jung. Dies tut sie auch, ob in der Straßenbahn oder im Aufzug – und so ist sie erreichbar für Mitarbeitende, Kooperationspartner und die Familie.

Auf keinen Fall fehlen darf auf ihrem Schreibtisch aber das Bild ihrer Familie – fünf Kinder und mittlerweile drei Enkelkinder. „Und selbstverständlich begleitet mich mein Mann auf dem Display des Smartphones“, lächelt sie. Zudem braucht sie Schokolade am Schreibtisch – „am liebsten dunkle“ –, um ihre Energiereserven wieder aufzufüllen. Darüber hinaus Kaffee und viel Wasser. Ihren Schreibtisch räumt Jung stets selbst auf. „Aber er ist für mich definitiv nicht mehr als ein möblierter Arbeitsplatz. Das hängt sicherlich mit meiner Sozialisation zusammen: Vor der Herausforderung, Familie und Arbeit in die Balance zu bringen, habe ich früh gelernt, meine Umgebung auszublenden und mich beispielsweise auf das Schreiben einer Predigt zu konzentrieren, wenn die Kinder gespielt und gelärmt haben. Das hilft mir heute enorm“, sagt sie.

Der Schreibtisch von Ministerpräsident Stephan Weil steht in der Niedersächsischen Staatskanzlei an der Planckstraße. „Den habe ich geerbt, er steht seit den 90er-Jahren im Ministerpräsidentenbüro“, sagt Weil. „Ich mag ihn – er ist klar, sachlich und auch praktisch.“ In seinen mehr als elf

Klar,sachlichundauchpraktisch: AufdemSchreibtischvonStephanWeil hatallesseinenPlatz.TeekanneundTasse stehenimmeraufderrechtenSeite. nobilis 3/2024 29 . Jeder Tag beginnt im Bad, schöne Bäder bei Holtzmann Beratungstermin jederzeit online unter beratung.holtzmann.net Lassen Sie Ihren Badtraum jetzt wahr werden. Kontakt per Whatsapp Holtzmann & Sohn GmbH E-Mail hallo@holtzmann.net Telefon 0511 4381 – 600 Lange Straße 19, 30952 Ronnenberg Für ein genussvolles und aktives Leben. Weitere Infos unter www.holtzmann.net

Amtsjahren hat er inzwischen durchaus eine persönliche Beziehung zu seinem Schreibtisch aufgebaut. „Ich sitze nur sehr selten mehrere Stunden an ihm, weil ich viele Gespräche führe und viel im Land unterwegs bin. Deshalb verbringe ich deutlich mehr Zeit in meinem rollenden Büro, sprich im Auto“, betont der Ministerpräsident. Aber über seinen Schreibtisch seien schon viele Informationen gegangen, die ihm ziemlich viel Kopfschmerzen bereitet hätten.

Und was darf auf dem Schreibtisch nicht fehlen? „Als Ministerpräsident erhalte ich täglich eine ganze Menge Post, die viel Platz einnimmt. Dort darf aber mein iPad auf keinen Fall fehlen: Sowohl in meinem Büro in der Staatskanzlei als auch

PastorinSabineJungverbringtnur wenigZeitanihremSchreibtisch. Sieistvielunterwegs,iPadund Mobiltelefonsindfürsiewichtiger.

unterwegs beantworte ich damit E-Mails, verfolge die Nachrichten und nehme an Videokonferenzen teil. Und als leidenschaftlicher Teetrinker habe ich immer eine Tasse und eine Kanne auf meinem Arbeitsplatz stehen – am liebsten mit Grüntee gefüllt“, berichtet Weil.

Aus praktischen Gründen und aus Vorsicht ergibt sich für den Ministerpräsidenten daher eine ganz persönliche Tischordnung: „Die Teetasse steht eher rechts. Dort kann ich sie als Linkshänder nicht so leicht umwerfen. Und im Übrigen bilde ich Stapel: Noch zu lesen, Rücksprachen, Ausgänge …“, sagt Weil. Sein Schreibtisch ist „zuallererst ein Arbeitsmittel, aber wie gesagt: Ich mag ihn“. Nicht zuletzt deshalb räumt auch er ihn stets selbst auf.

Vollkommen anders ist die Bürosituation bei Dr. Volker Müller, seit dem Jahr 2000 Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN). „Ein Vorteil meines Schreibtisches: Ich muss nie sitzen. Wenn ich im Büro arbeite, stehe ich immer“, beschreibt er die geschätzten Vorteile seines Arbeitsmittels. Denn der selbst ausgesuchte Schreibtisch ist höhenverstellbar bis hin zum Stehpult. „Irgendwann war mal ein Kollege auf diese Idee gekommen. Zunächst hielt ich sie für überflüssig. Inzwischen hängt seit rund zehn Jahren nur noch mein Sakko über dem alten Sessel“, sagt Müller.

Bei Gesprächen und Videokonferenzen steht er seit Jahren nun auf einer dazu passenden Balanceplatte.

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WennseinLaptopaufdem Schreibtischliegt,ist Dr.VolkerMüller,Hauptgeschäftsführerder Unternehmerverbände Niedersachsen,imBüro. Fotosundeinkleines Glücksschweinbefinden sichebenfallsaufdemTisch.

„Im Stehen erlebe ich das Arbeiten aus einer anderen Perspektive. Und man fühlt sich freier, als wenn man sitzt“, hat er festgestellt. Dabei dürfen auf seinem Schreibtisch bestimmte Dinge trotzdem nicht fehlen: ein Familienbild und eines von ihm beim Händeschütteln mit dem König der Niederlande. Außerdem als Abschiedsgeschenk seiner früheren Sekretärin ein Pelikan-Set mit Brieföffner und Füllfederhalter sowie ein kleines Glücksschwein. „Das habe ich seit fast 30 Jahren. Dank dem habe ich schon häufiger mal Schwein gehabt“, lacht Müller. Außer einer Tischuhr und einem Notizblock liegt auch ein Laptop „links oder in der Mitte“. „Ist der Laptop da, bin ich da“, betont der UVN-Geschäftsführer. Und auch wenn er sich an seinem Schreibtisch beim Arbeiten wohlfühlt: „Es ist und bleibt nur ein Arbeitsplatz.“ Dabei aber so individuell wie seine Nutzer. b

Q Glasschiebetüren

Q Ganzglas-Duschen

Q Glas-Trennwände

Q Farbige Küchenrückwände

Q Terrassenüberdachungen

Q Begehbares Glas

Q Glasmöbelbau

Q Umfangreiche Ausstellung

TEXT UND FOTOS: Torsten Lippelt Dr.VolkerMüllerarbeitetanseinemSchreibtischimStehen.Erfühltsich dannfreierundhateineanderePerspektive.
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Ringe voller Liebe

Freizeit & Stil 32 nobilis 3/2024

Hier ist alles Gold, was glänzt: Manches ist eher kühl, anderes hat einen zarten Roséton, daneben schimmert ein warmer Goldton – in der Niessing Manufaktur gibt es kaum einen Goldton, den es nicht gibt. 14 unterschiedliche Goldlegierungen und Platin haben die Kunden zur Auswahl. Hier werden sie zu exklusiven Schmuckstücken verarbeitet. Und hier scheint sogar an trüben Tagen durch den goldenen Glanz immer ein wenig die Sonne.

Es ist ein eher farbloser Tag an diesem Morgen in Vreden. In der kleinen Stadt nahe der holländischen Grenze hängt die Feuchtigkeit wie Sprühnebel zwischen den Wohnhäusern. Durch eine gepflasterte Wohnstraße führt das Navigationsgerät zum Butenwall. Hier, in einer alten Villa, lebte einst die Familie, die das Unternehmen Niessing vor 150 Jahren gründete. Hier ist noch immer die Manufaktur

des Schmuckherstellers, der seine Karriere einst mit der Fertigung von Nonnenringen und Devotionalien begann und später Spezialist für Trauringe wurde.

Noch heute sind Niessing Ringe etwas ganz Besonderes. Durch ein spezielles Herstellungsverfahren können sie bedenkenlos geweitet und gestaucht werden, sodass sie wirklich ein Leben lang getragen werden können. Damit werden sie auch zu einem kleinen, aber sehr wertvollen Symbol für ein großartiges Versprechen: Liebe, ein Leben lang. „Das ist uns auch besonders wichtig“, erklärt Rudolf Peter Scheben. Er ist CEO der Niessing Stores Europe. Jedes Schmuckstück ist nämlich nicht nur ein handgefertigtes Unikat. Es soll auch eine Geschichte erzählen. Wobei die Liebesgeschichten dem Unternehmen, das neben der Punze mit dem Goldanteil auch immer ein kleines Herz mit Pfeil setzt, natürlich die wichtigsten sind.

Luxus? Ist nicht nur eine Frage des Materials, sondern auch der Fertigung. Bei Niessing geht jedes Schmuckstück durch mehrere Hände, bevor es die Manufaktur verlässt. Ein Besuch in der Werkstatt.
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GegenEndedesFertigungsprozesseswerden dieRingenochaufHochglanzpoliert.

Wir treffen Rudolf Scheben im ehemalige Gesindehaus. Dort, wo einst Kindermädchen und Gärtner der Unternehmerfamilie wohnten, ist jetzt die Niessing SchmuckKooperation beheimatet. Hier gibt es auch einen der alten Karteikartenkästen, in denen alle Schmuckstücke mit Größe und Fertigung verzeichnet sind. Selbstverständlich wird „drüben“, im preisgekrönten 60er-Jahre-Bau, der im Bauhaus-Stil errichtet wurde, nicht mehr unbedingt mit Karteikarten gearbeitet. Dennoch ist noch vieles ganz so wie einst, als die Manufaktur gegründet wurde. Über den Hof geht es in den Neubau. Wer hinein möchte, muss klingeln. Dann öffnet sich die erste Tür. Eine zweite gibt danach den Weg frei in einen modernen Ausstellungsraum, in dem alles zu sehen ist, was bei Niessing gefertigt wird und wurde. In den Vitrinen glitzert und glänzt es. Der Schmuck ist hier die Show. In einem eher schmucklosen Nebenraum mit zwei Schreibtischen beginnt die Geschichte eines jeden Niessing Ringes – beim Materialeinkauf.

Hans Verwohlt geht voran. Der Goldschmiedemeister ist seit 40 Jahren in dem Unternehmen. Er leitet inzwischen die Entwicklungsabteilung bei Niessing. Es gibt wohl keinen der 175 Mitarbeiter in der Manufaktur, den er nicht kennt. Auf dem Schreibtisch stehen ein blauer und ein roter Plastikkasten. Ihr Inhalt: Was auf den ersten Blick aussieht wie Dekomaterial, ist pures Gold in kleinen Kügelchen. Daneben steht jeweils eine Pappschachtel mit Platin, Palladium, etwas Kupfer. „Na ja, das sind da so ungefähr 130.000 Euro, die da stehen“, schätzt Verwohlt lächelnd. Auf den ersten Blick zu erkennen ist das in dem bescheidenen Büro nicht. Nur die dicken Türen des begehbaren Tresors verraten, dass es hier vielleicht um größere Summen geht. Mit einer Waage auf dem Schreibtisch wird hier die genaue Mischung der Legierung vorbereitet, die später in der Werkstatt eingeschmolzen wird.

legen:DadieSchmuck-

LegierungenimAngebot hat,wirddasEdelmetall

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DieLegierungenwerdeninder Manufakturhergestellt. Dazuwerdendie einzelnenBestandteile zunächstgeschmolzen.

SAHNESTÜCKE

Franz Keitmeier erhält diese Mischungen. Er bekommt auch den Zettel, auf dem nicht nur jedes Schmuckstück abgebildet und seine Zusammensetzung verzeichnet ist. Darauf steht auch genau, wann das Schmuckstück wo und von wem in Auftrag gegeben wurde. Kein Schmuckstück ist hier wie das andere. Alles sind einzelne, individuelle Aufträge. Ein Barcode am oberen Rand des Zettels verrät zudem, wie weit die Fertigung gerade vorangeschritten ist. Die Moderne macht auch vor der Manufaktur nicht halt. Die Vergangenheit ist aber auch immer dabei: Auf dunklen Holzbrettern mit sechs Kästchen liegen die Zettel in den Tüten mit den Rohlingen. Jedes Tütchen hat ein Fach. Warum es sechs sind? „Früher wurde von Montag bis Samstag gearbeitet“, erklärt Verwohlt. Anhand der Lage konnten die Mitarbeiter genau den Fertigungsstand ablesen. Und auch wenn heute längst nicht mehr am Wochenende gearbeitet wird – die Bretter sind noch immer im Einsatz.

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DieeinzelnenMetalleliegenzumAbwiegenbereit. JederRingwirdimLaufeseinesEntstehungsprozessesmehrfachzurHandgenommenundbearbeitet.

In dem Bereich, in dem die Legierungen gegossen werden, ist es dunkel. Auf Pappschildchen steht, welcher Gusstiegel für welche Mischung genommen wird. So kann es nicht zu Verunreinigungen kommen. Der Gusstiegel kommt in ein Loch des Ofens. Eine bläuliche Flamme flackert über ihm. Sie dient dazu, dass kein Sauerstoff an das Gemisch gelangt. Bei 980 bis 1500 Grad Celsius schmilzt das Metall sehr schnell. Um sicherzustellen, dass die Metalle sich gut verbinden, wird die Legierung zunächst erhitzt, die Hälfte abgegossen und dann mit dem verbliebenen Rest im Tiegel nochmals eingeschmolzen.

Glühend ergießt sich die Legierung in die Form. Sie erkaltet schnell. Als Franz Keitmeier den eher unscheinbaren Block in eine Wasser-Spiritus-Lösung taucht, zischt es leise. Anschließend wird der Block mehrfach gewalzt. Er ist noch immer so heiß, dass man ihn nur kurz mit Handschuhen anfassen kann. Danach hat sich das Metall eine Ruhephase verdient. „Es ist gestresst“, erklärt Verwohlt, „müde.“ In der sogenannten Glühstraße darf es sich bei 680 Grad Celsius ausruhen. Danach ist das Gefüge wieder

geordnet und das Material kann weiterbearbeitet werden. „Etwa 200 Handgriffe benötigen wir, bis ein Trauring fertig ist“, erklärt Scheben – wobei Handgriffe wörtlich gemeint sind. Aus dem gewalzten Barren wird je nach Ringgröße ein Kreis ausgestanzt. Der Rest des Metalls wird wieder eingeschmolzen. Das geht seit 1873 so. Nachhaltigkeit war schon damals ein Thema – ohne diesen Begriff zu verwenden. „Theoretisch ist vom ersten Trauring noch etwas in jedem heute hergestellten Ring vorhanden“, sagt Scheben.

Der Ring wird in Form gepresst. Danach erhält er von Hand seine Punze mit der Goldangabe und dem Herzen von Niessing. Wie er dann weiterverarbeitet wird, hängt davon ab, welche Version der Kunde erhalten wird. Soll er einzelne Brillanten erhalten, kommt er in eine Spezialmaschine. Dort platziert ein Roboterarm computergesteuert die noch so kleinen Steine exakter, als es jeder Mensch könnte, und befestigt die Diamanten so, dass sie später wie unsichtbar schwebend erscheinen werden. Wie das genau geschieht? „Einiges hier in der Werkstatt ist ein Geheimnis“, sagt Hans Verwohlt. Natürlich weiß er als Leiter der Entwicklungsabteilung um so manches, was aber auf keinen Fall preisgegeben wird – so zum Beispiel die spezielle Fassung von Steinen.

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„Unser Schmuck ist zu 50 Prozent Hightech und zu die Maschinen, die Ähnlichkeit mit denen aus der Automobilbranche haben, in der ersten Etage sind, ist der Bereich „Handarbeit“ im zweiten Stock angesiedelt. Hier sitzen die Goldschmiede und stellen Ringe, Ketten oder Ohrschmuck fertig. Viele arbeiten mit Lupenbrillen. Sie polieren, falten, schweißen mit dem Laser. Die konzentrierte Stille durchschneidet ab und an das Surren eines feinen Schleifgerätes, das ein wenig so aussieht wie der Bohrer beim Zahnarzt. Ähnlich wie beim Polieren der Zähne werden hier auch die Schmuckstücke behandelt – nur, dass das Polieren hier durchaus einmal bis zu einer Stunde dauern kann. Entdeckt die Goldschmiedin hier nur eine Pore im Metall, geht der Ring zurück. Wenn nicht, kann er in der Gravurabteilung noch einen individuellen Schriftzug erhalten, bevor die Qualitätskontrolle ganz am Ende des Fertigungsprozesses den Ring nochmals genau unter die Lupe nimmt.

Ein ganz besonderes Schmuckstück ist gerade in der Goldschmiede in Arbeit. Der Niessing Spannring Ära sieht aus, als würde ein großer Diamant von zwei Ringen in der Schwebe gehalten. Gleichzeitig schmücken ihn 130 kleine Brillanten, die auf den Bögen des Ringes von Hand platziert werden. „Bis alle Steine sitzen, kann es bis zu acht Stunden dauern“, weiß der Chef der Entwicklungsabteilung. Besonders spannend ist immer der Moment, in dem der Hauptstein wie ein Schlussstein eingepasst wird. Dazu wird der Ring mithilfe eines kleinen Schraubstocks auseinandergedrückt. Mit einer Pinzette wird der Diamant vorsichtig eingesetzt. Der Schraubstock wird zurückgedreht. Der Ring schließt sich und hält den Stein in der Schwebe. Er bricht das Licht so, dass es nach oben ohne Verluste wieder austritt. Die Reflexion ist vollkommen. Selbst an einem solch trüben Tag in Vreden schenkt er der Welt ein Strahlen –und seinem Besitzer später sicherlich auch ein Lächeln. b

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Stefan Arend

(NEFZ) in kWh/100 km: – ; Stromverbrauch (WLTP) in kWh/100 km: 19,3 – 16,5; elektrische Reichweite (WLTP) in km: 483 – 560. * Reichweite abhängig von unterschiedlichen Faktoren, insbesondere: persönlicher Fahrstil, Streckenbeschaffenheit, Außentemperatur, Heizung/Klimatisierung, Vortemperierung.

Offizielle Angaben zu Stromverbrauch und elektrischer Reichweite wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren ermittelt und entsprechen der VO (EU) 715/2007 in der jeweils geltenden Fassung. WLTPAngaben berücksichtigen bei Spannbreiten jegliche Sonderausstattung. Für seit 01.01.2021 neu typgeprüfte Fahrzeuge existieren die offiziellen Angaben nur noch nach WLTP. Zudem entfallen laut EU-Verordnung 2022/195 ab 01.01.2023 in den EG-Übereinstimmungsbescheinigungen die NEFZ-Werte. Weitere Informationen zu den Messverfahren NEFZ und WLTP finden Sie unter www.bmw.de/wltp.

BMW AG Niederlassung Hannover

Filiale am EXPOPark

Lissabonner Allee 3

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Tel.: 0511-6262-02

www.bmw-hannover.de

Freizeit & Stil DER NEUE BMW i5 TOURING. REIN ELEKTRISCH, DEMNÄCHST BEI UNS. Hauptbetrieb Lister Kirchweg 87 – 89 30177 Hannover Tel.: 0511-6262-01 www.bmw-hannover.de BMW i5 eDrive40 Touring*: Stromverbrauch

Der Burger, der es in sich hat

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Wenn Lachs Schokolade küsst

Lachs und weiße Schokolade?! Na wenn das mal gut geht. Olav Wenhold kann sich das Schmunzeln nicht verkneifen: „Und das mit Nordseekrabben-Honig-Senfsauce und Salicornes, weißem und grünem Spargel im selbst gebackenen Bun.“ Fertig ist der außergewöhnliche Spargel-Burger, der Lust auf den Frühling machen soll.

Los geht’s erst einmal klassisch: Für die Buns, die wie Brioche-Brötchen gebacken werden, einen Hefeteig ansetzen. Dazu die Hefe in lauwarmem Wasser auflösen, Zucker, Honig und Salz hinzugeben. Anschließend mithilfe der Küchenmaschine das Mehl unterrühren, Ei und Öl nach und nach zugeben. „Darauf achten, dass das Wasser nicht zu heiß ist“, erklärt Olav Wenhold. Bei 45 Grad tötet

man sämtliche Hefebakterien ab. Das wäre es dann gewesen mit fluffigen Brioches.

Exzellent ausgestattete Küchen

In Hannover ist Wenhold kein Unbekannter. Für Küchen Staude organisiert er jeden Donnerstag das Kochevent „Kitchen in the City“ zu den unterschiedlichsten Themen. Mal geht es nach Italien, dann nach Argentinien oder Frankreich. Auch spezielle Themen wie das „Sous-VideGaren“ oder eine „Gentlemen’s Clubnight“ stehen auf dem Programm. An solchen Abenden geht es aber nicht nur ums gemeinsame Kochen, sondern vor allem um den Genuss. Die Besucher haben zudem den Vorteil, in einer exzellent ausgestatteten, sehr schönen Küche mit der

SosiehtderLachs aus,wenndieSchokoladegeschmolzen istunderfrischaus demOfenkommt.

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neuesten Technik zu kochen – etwas, was man zu Hause nicht unbedingt hat, was aber bei einem Küchenspezialisten wie Staude selbstverständlich ist. Auch die Küche, in der wir kochen, wird demnächst ausgetauscht. Es kommt wieder etwas Neues – sehr zur Freude auch von Olav Wenhold, der seinen Gästen wieder ein neues Erlebnis bieten kann.

Der Spargel-Trick

Der Teig darf jetzt erst einmal ruhen. Jetzt geht es ans Spargelschälen. Und auch da gibt es einen Trick: Die weiße Spargelstange vorn fast wie eine Geige halten, sodass der Unterarm die Stange stützt. Dann mit dem Sparschäler das Edelgemüse schälen. Anschließend kommt der Spargel in Wasser, das mit einem Esslöffel Salz und anderthalb Esslöffeln Zucker versehen ist. Außerdem kommt eine Scheibe Zitrone hinein. „Das wird man nicht schmecken und ist eigentlich nur dazu gedacht, dass der weiße Spargel seine Farbe behält“, erklärt der Koch.

Friesenspargel vom Fischhändler

Den grünen Spargel schälen wir nicht. Er wird in einer Pfanne mit Olivenöl leicht gebraten. Die Salicornes werden kurz blanchiert. „Salicornes sind keine Algen“, erklärt Wenhold. Der „Europäische Queller“, wie die Pflanze auch heißt, wächst am Meer. Der Queller mag das Watt und die Nordseeküste. „Auf Sylt sagt man auch

Friesenspargel dazu“, erklärt der Koch: „Man bekommt ihn in der Regel beim Fischhändler.“ Dort erhält man auch den Lachs, dem wir uns jetzt zuwenden. Vereinzelt sind noch Gräten vorhanden, die Wenhold herauszupft. Danach nimmt er eine Limette und reibt die Schale über den Fisch. Anschließend wird der Fisch mit Limettenpfeffer, ein paar Chiliflocken, Salz, Pfeffer und Olivenöl gewürzt. Und dann kommt sie wirklich, die weiße Schokolade. Großzügig streut Wenhold sie über den Lachs. Sieht gut aus! Aber, ob’s auch schmeckt? Ab in den Ofen bei Oberhitze und 200 Grad Celsius.

DiessindSalicornes,diedem GerichtnichtnurFrische, sondernauchetwasSalz geben.ImNordenheißtdie PflanzeauchFriesenspargel.

OlavWenholdbestreichtdieBrötchenvordemBackenmitEigelb.
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Wasser in den Ofen

Weitere Beiträge der Reihe „nobilis kocht“ über diesen

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Spargel-Burger mit Lachs und weißer Schokolade, Honig-Senfsauce

2 Lachssteaks mit Haut ca. 600 g, küchenfertig

1 Limette, nur die Schale

1 TL Limettenpfeffer

2 EL Ahornsirup

2 EL weiße Chiliflocken,Schokoladenraspel

Olivenöl, Salz, Pfeffer

Honig-Senfsauce

100 g Frischkäse

1 EL Dijonsenf

1 EL körniger Dijonsenf

100 g Crème fraîche

2 EL Honig

1 EL Ahornsirup

Nebenderweißen Schokoladeerhältder FischauchAbriebeiner frischenLimette.

Der Teig für die Burger-Buns ist gut aufgegangen. Jetzt noch einmal durchkneten und zu Brötchen formen. 30 Minuten gehen lassen, danach mit Eigelb bestreichen und mit etwas Sesam bestreuen. Ab in den Ofen! Doch kaum hat Wenhold das Backgut in die Röhre geschoben, öffnet er die Tür nochmals, um mit Schwung Wasser hineinzugeben. „Bei herkömmlichen Öfen sollte man einen Wäschesprenger zur Hilfe nehmen“, betont er. Da warme Luft Feuchtigkeit entzieht, sei es wichtig, ein wenig Wasser in den Ofen zu geben. „Sonst holt sich die Luft die Feuchtigkeit aus dem Teig“, erklärt er. Bei 220 Grad acht bis zehn Minuten backen. Dann sind die Buns goldbraun und können auskühlen. In der Zwischenzeit für die Honig-Senfsauce alle Zutaten vermengen. Zum Schluss die Nordseekrabben und die Salicornes hinzugeben.

Außergewöhnlich gut

Jetzt sind alle Bestandteile des Burgers fertig: Der Lachs, die Sauce, die Burger-Buns und der Spargel, den wir etwas kürzen, damit er nicht zu sehr über das Brötchen hinausragt. Die Buns aufschneiden. Zuerst etwas Rucola auf die untere Seite legen, dann den Spargel darauf. Anschließend Lachs und Sauce darüber. Die zweite Brötchenhälfte oben mit einem Spieß feststecken. Fertig! Und wie es geschmeckt hat? Außergewöhnlich. Außergewöhnlich gut! b

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Frank Wilde

2 Stiele Dill, fein gehackt

1/2 Bio-Zitrone, Schale und Saft

Salz, Pfeffer, Salicornes

Spargel für Burger

500 g weißer Spargel, geschält

25 g Salz

30 g Zucker

1 Liter Wasser

1 Scheibe Bio-Zitrone

1 EL Butter

Salz, Pfeffer

Grüner Spargel

250 g grüner Spargel, die Enden abgeschnitten

1 EL Butter

2 EL Olivenöl

1 Zweig Rosmarin

Salz, Pfeffer

Burger-Buns

20 g Sonnenblumenöl

400 g Mehl

1/2 TL feines Meersalz

1 TL Zucker

1 EL Honig

15 g Hefe

150 ml Wasser, lauwarm

1 Ei

1 EL kaltes Wasser

1 Eigelb zum Bestreichen

1 TL Sesamsamen

Foto: anna nekrashevichpexels.com

„VOI“ – die Lifestyle-Location

Moderne italienische und kaukasische Küche mitten in Hannover: Das Restaurant „VOI“ bietet vom leckeren Frühstück über schmackhafte Mittagsgerichte bis hin zu Salaten, Suppen, Bowls sowie Fisch-, Reis- und Fleischgerichten eine Vielzahl an Speisen. Das Ambiente ist stylish mit hohen Decken und ausgefallenem Design.

VOI | Joachimstraße 8 |

30159 Hannover |

Tel. 0176/67104571 | www.voi-hannover.de

Köstliche Burger in spannenden Kreationen gibt es im „KUHnstWERK“ in der City. Das frisch gewolfte Rindfleisch stammt von regionalen Lieferanten, die Buns sind hausgemacht und es gibt 15 verschiedene Dips. Die Gäste finden in stylishem Ambiente auch vegetarische und vegane Burger.

KUHnstWERK | Röselerstraße 7 |

30159 Hannover |

Tel. 0511/35344522 | www.kuhnstwerk.com

Francesca serviert traditionelle Speisen

Hausgemachte deutsche Küche verbunden mit Gastfreundschaft – dafür steht das „Anno 1901“ in Ricklingen. Die Restaurantgeschichte reicht 123 Jahre zurück. Das Team um Steven Schütze serviert qualitativ hochwertige und frische Speisen mit viel Finesse und Kochkunst. Saisonale Gerichte ergänzen die Speisekarte.

Anno 1901 | Göttinger Chaussee 158 | 30459 Hannover |

Tel. 0511/420079 | www.anno1901-ricklingen

Hausgemachte traditionelle italienische Speisen in gemütlichem Ambiente – das „Ristorante Francesca“ in der Südstadt steht für gesunde Ernährung, Frische und vielseitige Kreationen. Inhaberin Francesca Mazzeo und ihr Team verwöhnen die Gäste mit liebevoll zubereiteten Speisen, auch etliche vegetarische Gerichte stehen auf der Speisekarte. Klassiker wie Carpaccio oder Vitello Tonnato gehören ebenso zum Angebot wie Salate, Pasta, Fleisch- und Fischgerichte und zum Abschluss ein Dessert. Das Team bietet zudem täglich wechselnde Gerichte.

Ristorante Francesca | Krausenstraße 55 | 30171 Hannover | Tel. 0511/51998586 | www.ristorante-francesca-hannover.eatbu.com

FOTO: Ristorante Francesca FOTO: Anno 1901 FOTO: VOI
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FOTO: KUHnstWERK

HACKEROTT – VIELFALT AUCH BEI ZWEIRÄDERN

Next Level Mobility – das ist der aktuelle Slogan der HACKEROTT Autohaus-Gruppe.

Geschäftsführer Christian Hackerott: „Die Wünsche an Mobilität verändern sich gerade ganz erheblich. Stichwort Mikro-Mobilität – Menschen wünschen sich zunehmend Fahrrad, E-Bike oder E-Roller. Und diese Fahrzeuge finden Sie jetzt auch bei HACKEROTT, natürlich immer in herausragender Qualität. Jederzeit das richtige Fahrzeug zum richtigen Anlass – und das mit Fahrspaß – das ist HACKEROTT.“

Im eigenen Bike Store in Hannover und im Netz unter hackerott.bike: Die Auswahl an Marken und Fahrzeugen wächst jeden Tag. Und durch professionelles Bikefitting mit modernster Laser-Vermessungstechnik wird das Bike ergonomisch perfekt konfiguriert. Von der richtigen Rahmengröße über die Lenkerbreite bis zur Sattelstützen- und Tretkurbellänge.

Die ersten Bikes bei HACKEROTT waren die stylishen Urwahn-Bikes. Hightech und Design im Stahl-3D-Druck. Das Konzept Fair Frame steht für nachhaltige Wertschöpfung und kurze Produktions- und Logistikwege – und für ein Versprechen: Design, Entwicklung, Produktion, Endmontage: 100 % Deutschland.

DiePremium-E-ScootervonEgretsindBestseller–hierist HACKEROTTeinerdergrößtenHändlerinDeutschland.

Stylish:die UrwahnBikes,ebenfallsimProgrammbei HACKEROTT.

Heute freuen sich Kundinnen und Kunden auch auf die deutsche Marke Focus mit einer großen Range von Trekking-EBikes über Gravel Bikes bis hin zu Rennrädern und Mountainbikes. Und ganz neu ist die französische Edelschmiede Look mit innovativen Race und Gravel Bikes der Premiumklasse.

Die Premium-E-Scooter von Egret und Seat Mó sind Bestseller – hier ist HACKEROTT einer der größten Händler in Deutschland. Christian Hackerott: „Innovation, Qualität und Fahrspaß, dafür steht die Marke HACKEROTT“.

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag: 8.30–17.00 Uhr

Samstag: 10.00–14.00 Uhr

GeschäftsführerChristian Hackerottstehtmitseinem UnternehmenfürInnovation, QualitätundFahrspaß.

HACKEROTT Bike Store

AUTOPARK HACKEROTT GMBH & CO. HANDELS UND SERVICE KG

Schulenburger Landstraße 73

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Pralinen machen

glücklicher

Schokolade macht glücklich – selbst gemachte Pralinen machen noch viel glücklicher. Das weiß auch der französische Chocolatier Henri Ledoux (gespielt von Kristof Stößel). Auf dem Land betreibt er erfolgreich und gefragt einen kleinen Pralinenladen. Seine Produkte werden sogar von der Regierung bei Staatsempfängen als Gastgeschenke verteilt. Doch als ihn seine Frau für einen anderen verlässt,

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OhneSchokigehtesnicht: linksuntenKristofStößelamTelefon, rechtsuntenLudwigHohl,Claudia van

Sosollsiesein:samtigeundfließende Schokolade.KristofStößel(links)und LudwigHohl. verlassen den Meister der süßen Verführung vor Schreck plötzlich dessen Geschmacks- und Geruchssinn. Das Leben empfindet er nun als bitter – und so schmecken auch seine Pralinen.

Die süße Suche nach Liebe und Erfolg

„Was tun?“, fragen sich sein Arzt Dr. Louis Margaux (Jens Knospe) und der begabte Praktikant in der Chocolaterie, Pascal Gaspard (Ludwig Hohl). Ihre Idee: Eine neue Liebe für Henri lässt dessen „Herz aus Schokolade“ vielleicht wieder schlagen und bringt ihn in die Erfolgsspur zurück. Ihr Problem: Beide erzählen ihm nichts von der dafür geschalteten Kontaktanzeige – was zu irrwitzigen Wirrungen und Verwechslungen führt. Denn der Chocolatier sucht parallel auch eine Verkäuferin für sein Geschäft.

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Weitere Informationen unter www.neuestheater-hannover.de oder unter Tel. 0511/36 30 01

Claudia van Veen begeistert mit Vielseitigkeit auf der Theaterbühne

So kommt es, dass letztendlich sechs unterschiedliche Frauen abwechselnd im kleinen Pralinenladen stehen. In der rund zweistündigen Komödie (mit Pause) werden sie alle von Claudia van Veen gespielt. Die doppeldeutigen Wortwechsel mit ihren drei männlichen Bühnenpartnern rund um Jobbewerbung für Beruf und Bett sorgen bei den mehr als 120 geladenen Premierengästen im Neuen Theater immer wieder für Heiterkeitsstürme. Da sind Themen wie die Potenz des Arbeitgebers oder eine Stellung auf Lebenszeit, je nach Blickwinkel interpretationsfähig. „Eine tolle Inszenierung“, lobt Kurt Prenzler. Gemeinsam mit seiner Frau Helga ist der „Liebe“-Geschäftsführer „bei jeder Premiere im Neuen Theater“ dabei.

Erfolgsstück im Neuen Theater

Die unter der Regie von Andreas Werth (Theaterleitung: Mirja Schröder) mit einem liebevoll nostalgischen Bühnenbild inszenierte Komödie von Valerie Setaire läuft im Neuen Theater, Georgstraße 54, mit geplant 83 Vorstellungen, täglich – außer montags – bis zum 6. April 2024. b

TEXT: Torsten Lippelt

FOTOS: Oliver Vosshage

BeimGesprächunter

Männern:KristofStößel undJensKnospe

KristofStößelundClaudia vanVeenkommensichinder Pralinenwerkstattnäher.
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Traditionsunternehmenwird„ConceptStore“ Klavierhaus Döll startet in neuen Räumen in der List.

Neubeginn in großen, lichtdurchfluteten Räumen in der Nachbarschaft von Porsche, N-Bank und VHV: Das Klavierhaus Döll hat sein neues Domizil an der Günther-WagnerAllee 7 in der List bezogen. Und ein neues Konzept hat Ariane Jablonka, geschäftsführende Gesellschafterin, auch: „Wir wandeln unser bezauberndes Geschäft um in den ‚Concept Store Klavierhaus Döll‘, eine kulturell anregende Verbindung von Klavier- und Flügelverkauf sowie Konzert- und Kunst-Eventlocation.“ Im neuen Concept Store sind Konzerte, Ausstellungen, Talkrunden und Workshops geplant. Außerdem soll es ein temporäres Café, in dem Musik erklingt, geben. Parkplätze befinden sich direkt vor der Tür. Und alle Geschäftsbereiche liegen behindertengerecht auf einer Ebene.

FOTO: Torsten Lippelt
Stadtgeflüster

Im Interview

Prof. Christian Hempelmann

Im Wilhelm Busch Museum hat der Humorforscher zu Wilhelm Busch recherchiert

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Prof. Christian Friedrich Hempelmann hat Antworten auf die Frage:

„Warum ist Wilhelm Busch witzig?“ Auf Einladung des MuseumsFördervereins hat er im Rahmen des Fellowships 2023 geforscht.

Andere Wissenschaftler mögen zum Lachen in den Keller gehen. Prof. Christian Friedrich Hempelmann geht ins Wilhelm Busch Museum.

Ja, ich habe hier 1998 meinen Magister in Anglistik und Religion gemacht.

Wie wird man dann zum Humorforscher?

Ich bin nach dem Studium nach Amerika gegangen. Mein Doktorvater war dort Experte für Humor in der Sprachwissenschaft. Doch er meinte damals zu mir, ich solle erst meinen Doktor in Computerlinguistik machen, da es in dem Bereich Jobs gäbe. Das habe ich damals gemacht. 20 Jahre ist das inzwischen her …

Stimmt! Ich beschäftige mich auch damit.

Aber in Hannover sind Sie in Sachen Wilhelm Busch unterwegs. Wie war es eigentlich, nach Hannover zurückzukommen? Haben Sie etwas vermisst?

Sagen wir so: Die Heimat liebt sich am besten aus der Ferne. Ich bin tatsächlich mit dem Gedanken zurückgekommen, ob ich vielleicht im Alter zurück nach Hannover ziehe. Aber dann erlebt man hier wieder den Alltag – und der war eher grau und regnerisch. Außerdem habe ich dann noch Corona bekommen.

Also alles nicht so witzig. Konnte Sie Wilhelm Busch aufheitern? Warum sind seine Werke bis heute witzig? Weil sie universelle Themen ansprechen. Bis heute kann man sie nachvollziehen. Zum Beispiel Tiere, die wie Menschen behandelt werden. Das gibt es in der heutigen Zeit noch immer. Daher funktionieren seine Witze auch immer noch. Haustiere waren Busch allerdings immer suspekt. Tiere, die man zwar hielt, die man aber nicht

ihm beispielsweise immer wieder malträtiert.

Und menschlich?

Denken Sie an die fromme Helene. Da wird die Sexualmoral thematisiert und auch der Frage nachgegangen: Darf eine Frau eine eigene sexuelle Aktivität zeigen oder nur Objekt sein?

Aber was macht den speziellen Witz bei Busch besonders?

Text und Bild sind eine Einheit. Die Bilder illustrieren nicht den Text, sie sind Bestandteil des Witzes. Manchmal kann man auch noch in den Bildern eine Vorankündigung des Witzes entdecken. Bei Busch gibt es meist eine Ebene mehr. Das ist neu. Das kann nur bildlicher Humor leisten.

War Busch politisch?

Nein, und das macht ihn auch so sympathisch. Ihm ging es vornehmlich um den Humor und nicht um das Belehrende. Er wollte unterhalten und seine Zeichnungen verkaufen. Er selbst trat nie als moralisierender Erzähler auf. Er löste das geschickter. Er fügte noch eine Erzählerebene ein und übertrug die Rolle des moralisierenden Deppen auf eine andere Figur. Er war Pfeifenraucher, Privatmensch und zeichnete eher das ländliche Leben nach Feierabend.

Und er zeichnete virtuos. Man denke nur an den Klavierspieler oder die Pfarrer, die ihre Orgel bespielen. Ja, besonders ist „Der Virtuos“. Wie er den Pianisten zeichnet – mit seinen vielen Armen und der Bewegung. Das haben erst die Superhelden-Comics in der Form in der Übertreibung aufgenommen.

Wieso ist das witzig?

Der Witz liegt in der Dynamik bei gleichzeitiger Übertreibung. Es ist immer der Hauptkontrast zwischen zwei auf den ersten Blick ähnlichen Dingen, der den Witz erzeugt. Die Humorforschung sucht immer nach der Essenz des humortragenden Ereignisses.

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Ebei Wilhelm Busch

s lebe der Sport! „AnPFIFF! Schweiß und Leidenschaft auf dem Rasen“ heißt die erste große Ausstellung in diesem Jahr im Wilhelm Busch Museum, die am 16. März eröffnet wird. Sie begleitet die Fußball-Europameisterschaft auf ihre Weise. Kritisch werden nicht nur die Fankultur, sondern beispielsweise auch Homophobie und Antisemitismus im Fußball hinterfragt. „Es geht aber auch um mentale Stärke“, erklärt die Direktorin des Hauses, Dr. Eva Jandl-Jörg, die das Jahresprogramm des Museums vorstellte.

Verändert sich Humor? Oder lachen wir immer noch über dieselben Dinge wie vor 150 Jahren?

Eigentlich verändert sich Humor nicht. Grundsätzlich gilt: Die Themen müssen dem Publikum zugänglich sein. Da geht es um Sex, das Zusammenleben oder auch Haustiere. Witz ist universell.

Also lachen Menschen in China über dieselben Witze wie Europäer?

Im Prinzip ja. Sicherlich gibt es kulturelle Ausprägungen, aber das Prinzip des Witzes ist immer gleich.

Wenn man sich die ganze Zeit von Berufs wegen mit … wird man wahnsinnig! (lacht)

Mal abgesehen davon: Können Sie eigentlich noch über Witze lachen?

Ja, klar. Obwohl, eigentlich analysiere ich die dann schon immer. Am besten ist Situationskomik.

Weil man da nicht zum Analysieren kommt?

Vielleicht. Manche Witze muss man mir wirklich dreimal erzählen.

Haben sie einen Lieblingswitz?

Ja! Er kommt aus dem Niederdeutschen, aber das kann ich ja hier erzählen, das verstehen die Leute hier.

Und, wie lautet er?

Was ist der Fachausdruck für Wasser im Schwimmbad? –Köpperflüssigkeit! Köpper steht im Niederdeutschen für Körper. Ist ein bisschen eklig. Meine damalige Freundin, die aus Österreich stammte, hat ihn auch nicht verstanden.

Also ist der Witz doch nicht so universell? Naja, bei Busch schon.

Prof. Hempelmann, vielen Dank für das Gespräch! b

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Dr.EvaJandl-JörgleitetseiteinemJahrdasWilhelmBuschMuseum.Siehat dasJahresprogrammvorgestellt.

„Die lieben Nachbarn! Deutschland und Österreich – eine Freundschaft“ heißt die zweite Schau, die am 26. Juli eröffnet wird. „Natürlich wird auch der Frage nachgegangen, was die Österreicher eigentlich denken, wenn die Deutschen zum Skilaufen kommen“, erklärt die Direktorin, die aus Österreich stammt.

Eine Gemeinschaftsausstellung wird dann gegen Ende des Jahres eröffnet: „PENG und HU. Sprechstunde der Herzen” startet am 30. November. Hinter Peng verbirgt sich Günter Mayer aus Österreich, Hu heißt im normalen Leben Rudi Hurzlmeier und stammt aus Deutschland. Die beiden Cartoonisten sind befreundet und haben für das Projekt Hirameki zusammengearbeitet. Hirameki bedeutet Geistesblitz und stammt aus dem Japanischen. Es ist eine Kunstform, bei der zufällige Farbklekse mit

BettinaBextesKarikaturensindin derFußball-Ausstellungzusehen.

einfachen Strichen zum Leben erweckt werden. Hu wird zudem eigens für pferdenärrische Hannoveraner eine Reihe von humoristischen Pferdebildern mit nach Hannover bringen. b

TEXT und Interview: Heike Schmidt

Umdielieben Nachbarngehtes NicolasMahler.

FOTOS: Tobi Wölki, Rainer Dröse und Wilhelm Busch Museum

Zusätzlich zu diesem Programm hat das Museumsteam vier Begleitausstellungen geplant. Wer mehr wissen möchte, scannt diesen QR-Code

ImWilhelmBuschMuseumgibtesin diesemJahrvielzuentdecken.

Kultur
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StefanHankehat KZ-Überlebendeporträtiert.FürdieAusstellung kooperiertdas Landesmuseummit derVillaSeligmann.

Viel frischer Wind

Das Landesmuseum stellt sein Jahresprogramm vor.

Es geht wieder nach Italien. Dieses Mal sind es die Schätze der Etrusker, die erstmals außerhalb von Italien gezeigt werden. „Gründer Roms. Etruskische Schätze der Villa Giulia“ heißt eine der drei Sonderschauen, mit denen das Landesmuseum an seinen Vorjahresrekord von 168.000 Besuchern anknüpfen möchte. Dazu beitragen sollen nicht nur die Sonderausstellungen, sondern auch die Wiedereröffnung weiterer Räume der Kunstwelten.

Erstmals in Deutschland

Nach Italien geht es im März. Erstmals werden in der Ausstellung „Gründer Roms. Etruskische Schätze der Villa Giulia“ antike Schätze gezeigt, die die Goldschmiedefamilie Castellani zusammengetragen hat. Augusto Castellani (1829–1914) widmete sich Mitte des

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Goldschmiedetechnik der Granulation, er sammelte auch etruskische Kunst. In Zusammenarbeit mit dem Etruskischen Nationalmuseum in Rom, der Villa Giulia, ist eine einmalige Schau entstanden, die zwei Aspekte beleuchtet: zum einen die Sammelleidenschaft von Privatpersonen in einer Zeit, in der die Antike ein wichtiger Bezugspunkt für die Gesellschaft, Wissenschaft und Politik war; zum anderen ermöglicht sie aber auch einen spannenden Blick in die frühe Zeit Italiens.

Eindrucksvolle Porträts

EtruskischeSchätzeausder VillaGiuliasinderstmalsin Deutschlandzusehen.

Für die Ausstellung „KZ überlebt“ kooperiert das Landesmuseum mit der Villa Seligmann. Gemeinsam zeigen sie Fotografien von Stefan Hanke, der Überlebende der Konzentrationslager porträtiert hat. „Der wachsende Antisemitismus macht uns große Sorgen“, erklärt die Direktorin des Landesmuseums, Prof. Katja Lembke: „Daher wollen wir ein Zeichen setzen.“ In der Ausstellung werden 60 eindrucksvolle Schwarz-Weiß-Porträts des Regensburger Fotografen zu sehen sein. Die Fotos entstanden entweder an Orten der Verfolgung und Lagerhaft oder im jeweiligen Lebensumfeld. Zitate der Porträtierten geben Lebens- und Leidenswegen ein persönliches Gesicht und schaffen einen eindrucksvollen Zugang zur Geschichte einer der größten Katastrophen der Menschheit.

Kooperation im Norden

Der Wind im Norden kennt keine Grenzen. So ist es nur konsequent, dass sich drei nordische Museen zur Ausstellung „Frischer Wind. Impressionismus im Norden“ zusammengetan haben. Das niederländische Museum Singer Laren in der Nähe von Amsterdam, das Museum Kunst der Westküste auf Föhr und das Landesmuseum haben für diese Ausstellung Bilder beigesteuert. Die bekanntesten aus Hannover sind dabei vom „Dreigestirn des deutschen Impressionismus“: Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth. Sie beschäftigen sich nicht nur mit den typisch nordischen Wetterphänomenen wie aufziehenden Schlechtwetterfronten oder dramatischen Wolkenkonstellationen. Die „Schlecht-Wetter-Impressionisten“ haben auch auf den ersten Blick idyllisch-anmutende Sommerfrische festgehalten. In sieben verschiedenen Themenbereichen – Licht, Strand, Land, Winter, Stadt, Garten und Reisen –zeigt die Ausstellung Gemeinsamkeiten der nordischen Frische auf.

Das gesamte Programm sowie die Begleitveranstaltungen sind im Internet unter www.landesmuseum-hannover.de zu finden. b

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Landesmuseum

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Anstrengendes Erbe

In der Oper hatte Lear von Aribert Reimann Premiere. Die Inszenierung ist sehenswert, aber auch nervenaufreibend.

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EinKönigzwischendenTrümmern seinerMacht:LearstehtimRegen.

Dicke Wassertropfen prasseln auf die Kartons, die einst aufgestapelt zu einem massiven Turm die Macht König Lears bekundeten. Doch das Bauwerk ist längst eingestürzt und zum Geröllfeld geworden. Zwischen diesen Trümmern steht nun der König im Regen. Die Pappe weicht auf. Seine Macht? Ist verloren. Sein Erbe? Noch immer nicht geregelt. Dabei war es doch gerade das, was er wollte – sich zurückziehen, die Macht an seine Töchter übergeben.

Es ist eines der stärksten Bilder dieser Lear-Inszenierung, die in der Oper Hannover Premiere feierte. Die Inszenie-

Bildern noch an wuchtigen Klängen. Allein im hinteren Teil der Bühne sitzen auf einer Art Empore sechs Schlagzeuger, die gemeinsam mit dem Staatsorchester und zwei Harfenistinnen der Oper von Aribert Reimann ihren kraftvollen und unmittelbaren Sound geben (Musikalische Leitung: Stephan Zilias). Und man braucht schon starke Nerven für diese Familiengeschichte, die auf der Tragödie William Shakespeares gründet.

König Lear möchte sein Erbe regeln und sein Land unter seinen drei Töchtern aufteilen. Doch zunächst sollen sie ihm ihre Liebe bekunden. Das Drama beginnt: Goneril (Angela Denoke) und Regan (Kiandra Howarth) schmeicheln ihm; die Lieblingstochter Cordelia (Meredith Wohlgemut) sagt nichts und wird glatt verstoßen. Die Tragödie nimmt ihren Lauf, denn Lear (Michael Kupfer-Radecky) hört weder die schrillen Töne Regans noch die schroffen Gonerils. Es kommt, wie es bei Shakespeare immer kommen muss: Auf Macht und Wut folgen Wahnsinn und Tod. Das Spiel dazwischen ist geprägt von Intrigen und Zwistigkeiten.

Spannend und anstrengend zugleich ist diese Inszenierung. Das Bühnenbild von Tom Scutt, das aus 300 Pappkartons besteht, ist grandios. Vom massiven Turm zum Geröllfeld – besser kann man den Zerfall von Macht nicht darstellen. Wer einmal körperlich nachspüren möchte, wie schwierig es sein kann, sein Erbe zu regeln, der sollte sich diesen Lear ansehen. Es könnte allerdings sein, dass man am Ende lieber nichts regeln möchte, wenn die Lebenszeit, die einem bleibt, so anstrengend wird und so schmerzvoll endet. b

TEXT: Heike Schmidt

FOTOS: Sandra Then/Oper

DieseSchwestern kennenkeine Gnade:Goneril undReganüben ihrerseits Machtaus.

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Präzise ungenau

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Ich plane nur noch für acht Jahre“, betont Prof. Siegfried Neuenhausen während einer Tasse Kaffee im Gespräch mit Nobilis. Ist das optimistisch oder eher pessimistisch? Immerhin vollendete der zeitlebens gesellschaftskritisch und sozial engagierte Künstler am 30. November 2023 seinen 92. Geburtstag. Doch weder die Corona-Pandemie noch seine schwindende Sehkraft hindern ihn, weiterhin künstlerisch aktiv zu sein. Im Gegenteil: Siegfried Neuenhausen hat mit der von ihm so benannten „präzisen Ungenauigkeit“ seinen ganz persönlichen Stil zum anhaltenden kreativen Schaffen gefunden.

„Um die Jahreswende 2019/20 war meine Augenkrankheit so weit fortgeschritten, dass ich selbst mit der stärksten Lupe nicht mehr lesen konnte. Ich hatte mich mit dem Ende meiner künstlerischen Arbeit abgefunden“, erinnert er sich. Dunklere Farben kann er schon damals nicht mehr unterscheiden. Und Malen und Zeichnen geht gar nicht mehr. Zeit also für eine Inventur des eigenen Schaffens. Rund 700 bis dato unverkaufte „Deutsch-Deutsche Blätter“-Drucke will er platzgewinnend aus seinen Atelier-Schubfächern entfernen. Beim Zerschneiden der Bögen kommt jedoch die Wende: „Ich entdeckte, dass ich die harten Schwarz-Weiß-Kontraste noch gut

wahrnehmen kann. Trotz oder vielleicht sogar wegen der Sehbehinderung“, freut er sich heute. In der 2020 beginnenden Corona-Zeit werden die zerschnittenen Druckschnipsel von ihm zu Collagen zusammengefügt. Über 200 kleinere und größere sind es inzwischen, betitelt: „Pandemische Collagen“.

So häufig nun die Schwarz-Weiß-Optik seine aktuelle Kunst beherrscht, so wenig findet man klassisch SchwarzWeißes-Denken oder -Handeln in seinem Lebenslauf. Der in Dormagen geborene Siegfried Neuenhausen studiert in Düsseldorf Malerei und zeitgleich Philosophie in Köln. Drei Jahre arbeitet er danach in Hannover als Kunsterzieher, bevor er 1964 eine Lehrtätigkeit an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig aufnimmt. Aus der 1983 in Hannover-Hainholz erworbenen früheren Kornbrennerei August Schmidt entwickelt Neuenhausen dann schnell einen von ihm und weiteren Künstlern bis heute bewohnten Werkhof. „Hier haben inzwischen über

Neuenhausen nach. Selbst künstlerisch aktiv mit Malerei und Grafik, Bildhauerei und Kunst im öffentlichen

Prof.SiegfriedNeuenhausenschufneue KunstausseinenaltenWerken.Diesesind ordentlichineinemArchivaufbewahrt.

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Raum, dient sein Werkhof auch als Mittelpunkt für Kunstaktive in Hainholz und als Basis seines gesellschaftlichen Engagements für zahlreiche Stadtteilprojekte. So entstehen zwischen 2004 und 2014 als Beitrag zur Stadtteilsanierung in intensiver Zusammenarbeit mit Hainhölzern großformatige keramische Skulpturen für den öffentlichen Raum. Die Hainholz-Stele und die Figurinen „Dame“ und „König“ zählen ebenso dazu wie zwei Straßenbahnmasten-Skulpturen und von Freizeitkünstlern gefertigte Selbstporträts am Spielplatz Voltmerstraße.

im Werkhof gemeinsam aktiv. In einem Schulprojekt werden außerdem kreative „Fahnen für Hainholz“ gestaltet. „Der positive Nebeneffekt: Wo sich Menschen mit ihrer selbst gestalteten Umgebung identifizieren, gibt es keine Müllecken“, stellt er fest.

Siegfried Neuenhausens Interesse am Menschen und an gesellschaftlichen Verhältnissen kommt schon in frühen Werken zum Ausdruck, so im 1971 gefertigten „Denkmal für Joao Borges de Souza“ zum Thema Folter. Mit 15 Strafgefangenen der JVA Bremen fertigt er 1978 Steinskulpturen für den Parkstreifen. Aus dem preisgekrönten Pilotprojekt resultiert eine dauerhafte Bildhauerwerkstatt. Zu deren 40-jährigen

Bestehen wird sie 2018 auf nunmehr drei Werkstätten mit insgesamt elf Kunstpädagogen erweitert. 1982 betreut er zudem Bildhauerprojekte in den psychiatrischen Kliniken Wunstorf und Hamburg-Ochsenzoll. Dabei steht für Neuenhausen die Selbstwahrnehmung der Beteiligten durch künstlerische Selbsterfahrung und das damit gesteigerte Selbstwertgefühl im Mittelpunkt. Seine gesammelten Projekterfahrungen kommen ihm ab 1983 bei seinen Projekten in Hainholz dann zugute. „Das war hier die Bronx von Hannover damals“, so Neuenhausen im Rückblick. Mit 17 künstlerischen Arbeiten internationaler Künstler an der Firmenwand gegenüber seines Werkhofes, darunter auch seine bekannten vier fliegenden Hüte, etabliert er 1991 die Bertramstraße als aufsehenerregende Bilderwand.

Für das jahrzehntelange schöpferische und gesellschaftliche Wirken – in seinen 80 sogenannten Künstlerbüchern finden sich 12.000 Seiten voller Collagen und Zeichnungen, Fotos und Texte – erhält Siegfried Neuenhausen 1988 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, 2006 die Stadtplakette Hannover und 2016 den Stadtkulturpreis Hannover. Sein Anliegen, Kunst nicht nur fachgerecht zu vermitteln, sondern diese den Menschen auch als Möglichkeit des persönlichen Ausdrucks nahezubringen, hält ihn dabei phasenweise selbst von der eigenen künstlerischen Arbeit ab. Neben der langjährigen Braunschweiger Hochschultätigkeit ist er Vorsitzender vom Deutschen Künstlerbund (1985–88) und hält Gastprofessuren in San Antonio (USA/Texas, 1990) und Bandung (Indonesien, 1996). Des Weiteren wirkt er in zahlreichen Kunst- und Künstlergremien mit.

Auchimöffentlichen RaumistdieKunstvon Prof.Neuenhausen sichtbar.HierinForm einerRiesenschraube undHütenanderWand einesGebäudes.

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HundertevonKlebestiften,mitdenender KünstlerdieCollagenzusammenklebte, wurdenselbstzumKunstobjekt.

2016 beginnt die Augenkrankheit, die sein Sehvermögen seitdem immer mehr schwächt. Im Frühjahr 2020 folgt die weltweite Pandemie. Die Kombination von beidem hat für den Künstler ungeahnte Folgen: „Aus Ansteckungsfurcht habe ich die Öffentlichkeit gemieden. Und wegen meiner fortschreitenden Augenkrankheit keine Kunstwerke mehr richtig wahrnehmen und selbst die Freunde nicht mehr erkennen können“, so Siegfried Neuenhausen. Beides führt bei ihm nun zu großer Konzentration auf die künstlerische Arbeit in den eigenen vier Wänden. Sind bislang Pinsel und Stoffe, Metall und Keramik die Mittel seines kreativen Ausdrucks, werden es nun Papierscheren, Pritt-Kleber und Filzstifte.

Am großen Ateliertisch huschen dazu Siegfried Neuenhausens Hände mit zahlreichen Schnipseln über den

großformatig und jungfräulich leeren Papierbogen. Weiße und schwarze Streifen oder aber Motive landen nun nach und nach auf dem Blatt. Neuenhausen beugt sich vornüber, verschiebt, dreht und fixiert sie mit Klebestift oder entfernt die Fragmente auch wieder. „Es ist ein anarchisches Spiel mit allem Möglichen, das mich interessiert – und mit ungewissem Ausgang“, fühlt er sich in seinem lebenslangen Denken und Handeln als „Spieler und Spielverderber“. Im zweckfreien spielerischen Prinzip liegt für ihn die große Freiheit und künstlerische Inspirationskraft. Die in Form und Motiv unterschiedlichen Schnipsel hat er jedoch bedarfsweise griffbereit in Holzkästen vorsortiert, um „schnell diejenigen Fragmente zu finden, die ich gerade brauche“, beschreibt er sein tägliches Recycling von Papiermüll zu künstlerischem Rohstoff. „In den farbigen Collagen kann ich Details nicht mehr erkennen und kontrolliert einsetzen. Aber ich bin mir in der Beurteilung des Großen und Ganzen immer ziemlich sicher.“ Siegfried Neuenhausen tauft dies „präzise Ungenauigkeit“. „Statt der Details nehme ich vor allem die Gliederung und Konstruktion des Ganzen und dessen Stimmung wahr“, beschreibt er die ganz persönliche Sichtweise auf seine künstlerische Arbeit. Zumindest bis zum 100. Geburtstag in acht Jahren plant er diese ja schon voraus. b

TEXT und FOTOS: Torsten Lippelt
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FOTO:MuseumAugustKestner

Kulturtipps

FOTO: Arnd Geise

bis zum 11.8.2024

Textile Schätze aus Ägypten zeigt das Museum August Kestner in der Ausstellung „Starker Stoff für bunte Bilder“. Textilien führen in Museen meist ein Schattendasein, denn Licht ist aus konservatorischen Gründen der größte Feind. Der Bestand des Museums wird nun das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Das älteste Stück ist mehr

aussieht wie frisch gewebt. Insgesamt sind mehr als 400 Elemente von Bekleidung und Textilien zu sehen.

Museum August Kestner | Trammplatz 3 | 30159 Hannover | Tel. 0511/16842730 | www.museum-august-kestner.de

13.3.2024,20.30 Uhr -

Werke aus ihrem achten Soloalbum

„Old Love And New“. Ihre Liebe zur

Hamburgerin auf ihrem neuen Album zusammen. Die 14 Neukompositionen sind zu Gedichten ihrer Lieblingsdichterinnen entstanden.

bis zum 6.4.2024

SUSPENSE –

SUSPENSE – noch bis zum 6. April werden

Ihnen in der Galerie Drees gebaute Szenerien, melancholische Landschaften und Architekturbildnisse als Reflexionen hoffnungsvoller Utopien begegnen. Wir zeigen drei Künstler, die sich mit dem Gestaltungswillen der zivilisierten Gesellschaft auseinandersetzen. Starke Kontraste von Licht und Schatten überziehen sowohl die Gemälde des -

mann und die Fotografien des jungen Absolventen Max van Dorsten mit einer geheimnisvollen Spannung. Die Bilder sind aufgeladen mit nicht Sichtbarem – ähnlich der SUSPENSE eines Hitchcock Films …

Galerie Drees | Weidendamm 15 | 30167 Hannover |

Tel. 0511/9805828 | info@galerie-drees.de www.galerie-drees.de

Am Lindener Berge 38 | 30449 Hannover | Tel. 0511/454455 | www.jazz-club.de

vom 24.3. bis 1.4.2024

Zeitgenössischer Tanz aus aller Welt in Hannover: Die 20. OsterTanzTage verwandeln das Opernhaus für eine Woche in ein pulsierendes Festivalzentrum. Die Besucher erleben Tanztheater oder Ballett, zeitgenössisch oder klassisch. Mit dabei sind

Dance aus Frankreich und der Belgier Wim Vandekeybus mit seinem Ensemble Ultima Vez. Auch die Tanzszene Hannovers steht beim Open Stage Format Generation TANZ auf der großen Bühne.

Staatsoper Hannover | Opernplatz 1 | 30159 Hannover | Tel. 0511/99991111 | www.staatstheaterhannover.de/de_DE/ staatsoper

FOTO : ens Hausmann
FOTO: hristopheBernad

am 14.3.2024,19 Uhr

FOTO: PeterAnd

„Das Philosophenschiff“ heißt der neue Roman von Michael Köhlmeier. Es geht um eine Architektin, die zu ihrem 100. Geburtstag einen Schriftsteller bittet, ihr Leben als Roman zu erzählen. In St. Petersburg geboren, wird sie als junges Mädchen mit ihrer Familie auf einem sogenannten Philosophenschiff auf Lenins Befehl hin ins Exil deportiert. Dann wird Lenin selbst an Bord gebracht.

Literaturhaus Hannover | Sophienstraße 2 | 30159 Hannover | Tel. 0511/887252 | www.literaturhaus-hannover.de

am 8.3.2024,18 Uhrschaft Hannover hat den finnisch-kubanischen Pianisten Anton Mejias eingeladen. Er spielt „Das Wohltemperierte Klavier,

Bach in der Orangerie Herrenhausen.

Debüt. Von Bach war der 2001 geborene Pianist ist Preisträger des Internationalen Klavierwettbe-

FOTO:Kunst&Auktionshaus

Kastern

vom 14. bis 16.3.2024

Im März präsentiert das Kunst & Auktionshaus Kastern eine erlesenewegs „Der Fliegenfänger“ – ein wachehabender Soldat in fantasievoller Uniform, der sich mit dem Fangen von Fliegen beschäftigt. Zu den weiteren Höhepunkten gehört eine Arbeit in Öl, „Phenomena On The der deutsche Hauptvertreter der kinetischen Kunst, ist mit einem „Lamellenrelief“, 1960, vertreten, in dem er mit Raum, Licht, Bewegung und Formen experimentiert.

Das Kunst & Auktionshaus Kastern | Baringstraße 8 | 30159 Hannover | Tel. 0511/851085 | www.kastern.de

bis 29.4.2024

Orangerie Herrenhausen | Herrenhäuser Straße 3 | 30419 Hannover | Tel. 0511/16847743 | www.chopin-hannover.de

Die schönsten Pflanzen- und Gartenfotos der Welt sind im geschützten Subtropenhof des Berggartens in Herrenhausen in einer Freiluftgalerie zu sehen. Einmalig in Niedersachsen sind hier die besten Fotos des Wettbewerbs „International Garden Photographer of the Year (IGPOTY) – Exhibition 16“ unter freiem Himmel ausgestellt. Dazu zählen auch die Gewinnerbilder aus der Kategorie „The Beauty of Herrenhausen Gardens“ mit herausragenden Fotos aus den Herrenhäuser Gärten.

Berggarten | Herrenhäuser Straße 4 | 30419 Hannover | www.hannover.de/Herrenhausen/ Veranstaltungen/ Termine/Die-besten-Gartenfotos-der-Welt

FOTO: Helga Berger/IGPOTY

FOTO: jari@pixoi com

Spiel im Ambiente Schottlands

25 Minuten Fahrt von Hannover entfernt liegt der

Er ist schottisch, er ist links und er ist charakterschärfend. Er, das ist der Golfclub Rethmar Links. Sobald man aus dem Auto steigt, fühlt man sich an die schottische Küste versetzt. Als berühre man für einen kurzen Moment Küstenboden. Wer einmal hierher kommt, der kommt wieder. Genauso ist es mit der Familie Nowacki seit dem Golferlebnistag.

Viele Golfclubs in der Region laden jährlich unter dem Motto „Einfach vorbeikommen, kostenlos ausprobieren und Spaß haben“ zum Golferlebnistag ein. An diesen Tagen ist jeder herzlich willkommen, der Lust hat, den

großen Sport mit dem kleinen weißen Ball unverbindlich auszuprobieren. Denn Golf ist ein Sport für jeden. Ziel ist es, möglichst viele Menschen für das Golfspielen zu begeistern und Hemmschwellen abzubauen. Alle erleben hautnah die Faszination dieses Sports mit garantiertem Spaßfaktor. Auf der Driving Range gibt es Tipps von Trainern und die Teilnehmer testen die verschiedenen Spielsituationen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

So auch in Rethmar – und diesen Golferlebnistag nahm Familie Nowacki zum Anlass, sich endlich den Platz näher anzuschauen und den Sport auszuprobieren. Christoph,

Gemeinsamübers Green:CeliaPaulina (ganzrechts) hat denGolfclubRethmarLinksbesucht.

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Aleksandra und ihre Tochter Natalia wohnen nur knapp fünf Minuten Autofahrt vom Golfclub entfernt, hatten aber zuvor keine Berührungen mit dieser Sportart. Auch wenn nicht gleich bei allen Familienmitgliedern die Begeisterung übersprang, haben mittlerweile alle die Platzreife. Sie genießen das Golfspielen als Ausgleich zum Alltag und berichten begeistert, wie großartig es ist, sich als gesamte Familie einer Sportart zu widmen.

Der Golfclub in Rethmar ist designt vom US-amerikanischen Profigolfer Arnold Daniel Palmer, eine der größten Koryphäen des internationalen Golfsports. Seine erfolgreiche Karriere ist eine der eindrucksvollsten in der Geschichte des Golfsports. Er gehörte mit Bobby Jones, Jack Nicklaus und Tiger Woods zu den bekanntesten Akteuren im Golfsport und war einer der populärsten Golfspieler der Welt. Palmer war der erste Star dieses Sports der TVÄra, die in den 1950er-Jahren ihren Anfang nahm. 1960 begründete er das moderne Sportmarketing. Er war der erste Sportler, der parallel zu hohen Preisgeldern auch hohe Einnahmen aus der Werbung erzielte. Nach ihm wurde sogar ein Getränk benannt, das er am liebsten selbst trank. Der „Arnold Palmer“ ist ein Mixgetränk, das aus Eistee und Limonade besteht. Wer lieber eine Variante mit Alkohol möchte, kann ihn mit Wodka trinken. Dann wird der Drink allerdings „John Daly“ genannt, benannt nach dem gleichnamigen US-amerikanischen Golfspieler.

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Neben seiner Karriere als Golfspieler war Palmer auch ein gefragter Golfplatz-Designer. So erstellte er als Golfplatzarchitekt das Design von Rethmar. Das Spielen „seines“ Platzes sollte allen Golfern Freude bereiten. Der im flachen Binnenland über die offenen Fairways blasende Wind sowie die großflächig gestalteten Grüns unterstreichen das Links-Erlebnis. Palmer setzte beim Design auf ausladende, geschwungene Sandhindernisse und strategisch angelegte, große Teiche.

Heute profitiert der Golfplatz von einer besonderen Bindung zum Golfclub in Gleidingen. Dessen Eigentümer Friedrich Wilhelm Knust ist seit 2014 auch Eigentümer von Rethmar Golf Links. Der Visionär Knust und sein Team haben es in Kürze geschafft, die einst gefeierte Premiumanlage, die später verwahrlost war, wieder in einen Vorzeigeclub mit perfekt gepflegtem Meisterschaftsplatz zu verwandeln.

Beide Anlagen haben zusammengenommen 51 Golfbahnen. Daher kommt auch der Name des Dachprojekts „Golf51“. Die Mitglieder beider Clubs haben unbegrenztes Spielrecht auf den beiden Anlagen. Dies macht eine Mitgliedschaft besonders attraktiv.

Mitglieder und Gäste schwärmen von der magischen Atmosphäre, die der Platz in Rethmar im sanften Abendlicht entfaltet. Der Kontrast von gülden schimmernden Dünengräsern und sattgrünen Spielbahnen ist ein visueller Genuss. Verbringen Sie nach der Golfrunde einen Abend auf der Terrasse des Golfclubs und genießen Sie bei einem „Arnold Palmer“ einen unvergesslichen Sundowner! b

TEXT: Celia Paulina Strauch

FOTOS: Frank Wilde

Einwenigausruhen

amSee:DieAnlage desGolfclubsRethmarLinksgleicht einerschottischen Landschaft.

CeliaPaulinaerklärt,mitwelcher TrainingstechnikmanzumperfektenBunkerschlagkommt.
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Telefon: 0 51 02 / 73 90 00

E-Mail: empfang@golfgleidingen.de

Rethmar Golf

Am Golfplatz 1

31319 Sehnde

Telefon: 0 51 38 / 70 05 30

E-Mail: info@rethmargolf.de

www.golf51.de

IMPRESSUM

Das neue Magazin erscheint am 2. April 2024

Exklusiver Einblick in ein Luxus-Penthouse

Exklusiver Ausblick: Das ist

jetzt Mode

Wir zeigen, was Trend ist. In den Schauhäusern des Berggartens haben wir lässige Anzüge, farbenfrohe Hippie- und elegante Abendkleider in Szene gesetzt. Dazu gibt es neue Schuhe, Taschen und einen Business-Look.

Es gibt Wohnungen, in die man sich sofort verliebt – dieses exklusive Penthouse ist so eine. Es ist großzügig und elegant, urban und gemütlich. Seine Besitzer erlaubten uns, einen Blick hineinzuwerfen. Kommen Sie mit!

Auf eine Runde Golf nach Celle

Wenn die Tage langsam wieder länger und das Wetter ein wenig milder werden, dann ist der richtige Zeitpunkt, mal wieder eine Runde Golf spielen zu gehen. Wie wäre es, einmal nach Celle zu fahren? Wir waren da und stellen das Green vor.

Herausgeber und Verlag:

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Adresse:

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Erscheinungsweise:

zehn Ausgaben im Jahr

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Danach kann jederzeit mit einer Frist von 14 Tagen zum Ende des Folgemonats gekündigt werden. Der laufende Jahrgang wird anteilig berechnet.

ISSN 1437-6237

Druck:

Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG

Gewerbering West 27 39240 Calbe

Gleichbehandlung

Die Publikation richtet sich, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist, an alle interessierten Personen, unabhängig vom Geschlecht. Wegen besserer Lesbarkeit und Verständlichkeit der Texte wird jedoch meistens nur die männliche Personenform verwendet. Gleichbehandlung ist uns wichtig, Diversität nehmen wir als Chance für die Zukunft wahr.

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FOTO: Tobi Wölki FOTO: Lorena Kirste FOTO: Lorena Kirste
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