Schlossseiten Magazin Spring 2023

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SCHLOSSSEITEN

SCHLÖSSER, ARCHITEKTUR, INTERIORS, KUNST UND HANDWERK

SCHLOSS AUMÜHLE

ZU HAUSE BEI ELISABETH GÜRTLER

SCHLOSS

DROSENDORF

NEUES HOTEL IM WALDVIERTEL

SCHLÖSSERMARKT 2023

WELCHES SCHLOSS IST ZU HABEN?

TRAUNSEE SPECIAL HISTORIE AM SEE

POOL TIME STORIES

J. & L. LOBMEYR - 200 JAHRE AVANTGARDE MIT TRADITION BURG BERNSTEIN - EIN HIDE-AWAY IM BURGENLAND

BASELITZ - NACKTE MEISTER IM KHM

AUSGABE 01/2023 • € 12,80
magazin.schlossseiten.at
2 SCHLOSSSEITEN

PEEKABOO COLLECTION

Available in all Bucherer stores and on bucherer.com

Vienna - Kärntner Strasse 2

3 SCHLOSSSEITEN

Online Shop: www.bellas-vienna.at

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8 I 1010
Bellas WIEN DAMEN
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5 I 1010
Bellas SALZBURG SHOP I Getreidegasse 47 I 5020 Salzburg
Bellas MÜNCHEN SHOP I Fürstenfelder Strasse 12 I 80331 München
Kontakt I +43 676 6305105 I info@bellas-vienna.at

EDITORIAL

SCHLOSSSEITEN – AUSGABE 01/2023

Liebe Leserinnen und Leser,

ich freue mich, Ihnen eine besonders lebhafte Ausgabe zu präsentieren. Wir waren viel unterwegs für Sie und haben sozusagen wieder hinter die Fassaden der Schlösser und altehrwürdigen Mauern für Sie geblickt.

Eine große Ehre hat uns Elisabeth Gürtler damit erwiesen, dass wir sie in ihrem Privatschloss besuchen durften, das sie auf einzigartige Weise renovieren ließ. Und für diejenigen unter Ihnen, die von den Fotos dieses Objektes beeindruckt sind, gibt es eine gute Nachricht: Sie können Elisabeth Gürtlers Schloss für Hochzeiten oder andere Veranstaltungen mieten. Für all jene, die sich gerne so einrichten möchten wie Frau Gürtler, aber nicht genau wissen, wie sie dies anstellen sollen, haben wir eine schöne lange Liste von sehr begabten österreichischen Designerinnen erstellt, die ihr Talent nicht nur in Österreich unter Beweis stellen, sondern sich bereits international einen Namen gemacht haben. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 96.

Warum es einen belgischen Familienvater, der in der Start-up-Szene in Europa fest verankert war, ins Waldviertel auf das Schloss Drosendorf geführt hat, erfahren Sie auf Seite 10. Wir können Ihnen nur empfehlen, sich für ein paar Tage in dem Schlosshotel einzuquartieren und den Charme der geschichtsträchtigen alten Mauern selbst zu spüren. Und wenn wir schon über Urlaubdestinationen in versteckten mystischen Landschaften sprechen, legen wir Ihnen die Burg Bernstein als weiteren heißen Tipp ans Herz. Angeblich spukt es dort ein bisschen, was aber nichts zur Sache tut, wenn Hausherr Erasmus Almásy seinen selbst gemachten Apfelstrudel zum Nachmittagskaffee serviert. Gastfreundschaft war auf der Burg Bernstein seit jeher ein großes Thema, denn bereits zu Zeiten der berühmten

Großmutter wurden Sommergäste aus aller Herren Länder hier beherbergt. Erasmus hat gemeinsam mit seiner Familie Wege gefunden, Burg Bernstein auch in der Gegenwart erfolgreich zu führen. Seine Schwester hilft ihm dabei.

Die Gläser des Wiener Traditionsunternehmens J. & L. Lobmeyr zählen zu jenen Objekten, die weltweit in den meisten Museen und auf festlichen Tafeln zu finden sind, denn sie überzeugen seit 200 Jahren durch ihre zeitlose Schönheit und Eleganz. Lobmeyr Luster hängen in königlichen Palästen, in staatlichen Repräsentationsbauten, in Opernhäusern und Theatern; man sagt, dass sich in jedem Wiener Palais zumindest einer befindet. Wir trafen Johannes Rath, den Leiter der Lobmeyr Werkstätten, zum Gespräch.

Pooltime Stories: Der Poolbereich wird heute nicht mehr als Ergänzung zum Garten gesehen, sondern als zentraler Bestandteil. Wie wichtig nicht nur das Umfassen des Pools, sondern auch ein flankierendes Poolhaus ist, erklärt Beatrice Tourou auf Seite 20.

Im Jahr 2024 wird Bad Ischl gemeinsam mit dem Salzkammergut als „Kulturhauptstadt Europas“ ausgezeichnet. Wir waren bereits jetzt am Traunsee und haben ein paar wunderbare Insidertipps für Sie aufgespürt: Ob man nach Abkühlung im Wasser des tiefsten Sees Österreichs sucht, Erholung in den Bergen wünscht oder sich von Architektur und Geschichte fesseln lässt – am Traunsee wird man immer fündig. Auch kulinarisch. Los geht’s ab Seite 174.

Genießen Sie die facettenreiche Frühlingsausgabe, vielleicht ja schon in der Liege am Pool oder an einem See bei Sonnenschein mit einem Gläschen Wein in der Hand.

5 SCHLOSSSEITEN
Burg Bernstein, Seite 140
6 SCHLOSSSEITEN INHALT 132 SCHLÖSSERMARKT 90 LE CHÂTEAU 10 SCHLOSS DROSENDORF Authentisch nächtigen im Waldviertel 20 POOL STORIES Guter Geschmack für zu Hause 34 STEINWAY & SONS Konzertsaal in den eigenen vier Wänden 36 JUL.HÜGLER Zukunft aus Tradition 38 STIFT ST. PAUL IM LAVANTTAL Benediktiner in Österreich 46 BRENNERS PARK-HOTEL & SPA Eine Liebeserklärung in Baden-Baden 52 MUSEUM FRIEDER BURDA 56 200 JAHRE J. & L. LOBMEYR Mit Tradition zur Avantgarde 64 VON DER SCHÖNHEIT DES ALTEN UND DER FASZINATION DES NEUEN Hofgalerie Figl 68 KINDERSALON Knicks und Handkuss müssen gelernt sein 74 BASELITZ IM KHM 80 DAS HOTEL BRISTOL Zu Besuch bei Elisabeth Gürtler 92 INTERIEUR Mit MEHR.WERT 94 GESCHENKE Mit MEHR.WERT 96 FEMALE FACES Interior-Design mit weiblichem Gespür 108 HOLLY INTERIORS Das gewisse Etwas 82 SCHLOSS AUMÜHLE
WE LOVE ART Plankengasse 5 A-1010 Wien Telefon +43 1 512 88 03 office@lillys-art.com www.lillys-art.com Showroom Dorotheergasse 13 A-1010 Wien

114 RAUMECHO

Atmosphäre schaffen mit Klang

120 SCHLOSS FREIHOF Mitten in Döblinger Bestlage

130 MULTISTORAGE SALZBURG

Mehr Raum für Neues

132 SCHLÖSSERMARKT 2023

Was wurde verkauft und was ist neu am Markt?

140 BURG BERNSTEIN

Ein Hide-away im Burgenland

150 WEM GEHÖRT WOLFGANG AMADÉ?

Where Science meets the Arts

154 EIN FEST DER FARBEN

Die L.art Galerie in Salzburg lädt ein

8 SCHLOSSSEITEN
JUL.HÜGLER 158 SCHLOSS LEOPOLDSKRON
10 SCHLOSS DROSENDORF 36
INHALT
158 DER ROTE SALON Im Schloss Leopoldskron 162 KLEINSTER HOCHZEITSGAST 164 BETTER AGING Hormonkosmetik bei Dr. Graf 166 AUF ZEITREISE INS MITTELALTER Die Erlebnisburg Hohenwerfen 168 HIER SIND DIE TRENDS Sascha Trefelik gibt Auskunft 170 LOTTA LOVE Signature Pieces aus Österreich 173 ANTIQUITÄTEN IM GLASERGEWÖLBE 174 BODENSTÄNDIGER LUXUS AM TRAUNSEE Familie Gröller – Gastgeber mit Tradition 180 BOOTSTOUR 181 MITBRINGSEL
156 DIE SALZBURGER TAPETE Neues aus dem Hause Jordis

120 SCHLOSS FREIHOF 52 MUSEUM FRIEDER

182 VILLEN AM TRAUNSEE Architektur der Jahrhundertwende

183 NINI TRAUTTENBERG

184 CALEO CASHMERE

190 ZUM GOLDENEN HIRSCHEN GMUNDEN

Relaunch 2022 mit Stil

196 KUNSTMESSE SCHLOSS KAMMER

Am Attersee

198 KÖSTLICHKEITEN Speisen aus der kaiserlichen Küche

204 HARTUNG & HARTUNG Neue Auktion 2023

206 SCHLOSS AHLDEN Frühlingsauktion 2023

208 SALZHEILSTOLLEN BERCHTESGADEN

Entspannen, genießen, träumen ...

210 LE CHÂTEAU

Leben und wohnen wie Gott in Frankreich

217 LOUIS SZÁPÁRY

Ein Ausnahmekünstler

224 LE CHÂTEAU

Leben und wohnen wie Gott in Frankreich

217 LOUIS SZÁPÁRY

Ein Ausnahmekünstler

224 VERANSTALTUNGEN

226 GUSTAV, DER SCHLOSSHUND Aus dem Tagebuch eines Magyar Vizsla

228 LIEBE AUF DEN ZWEITEN BLICK

Kolumne von Eva-Maria von Schilgen

230 PRIVATBANK WAR GESTERN

Heute nutzt man Froots

232 POLITIK

Kolumne von Beatrice Tourou

234 IMPRESSUM

9 SCHLOSSSEITEN
INHALT
BURDA 56 J. & L. LOBMEYR

SCHLOSS DROSENDORF

Hotel Garni Schloss Drosendorf

Schloss Drosendorf und Schlossareal aus der Vogelperspektive
12 SCHLOSSSEITEN
Geschnitzter Steinbrunnen im Innenhof des Schlosses

DER ZAUBER VON SCHLOSS DROSENDORF

Authentisch nächtigen im Waldviertel

In vielen schlummert der Wunsch, einmal in einem Schloss zu übernachten. Österreich wurde nun um ein Schlosshotel reicher – und zwar im Norden des Waldviertels im Bezirk Horn: Hier gibt es seit einem Jahr die Möglichkeit, authentisch im Schloss Hotel Drosendorf zu nächtigen. Aber alles der Reihe nach.

Schloss Drosendorf ist ein im Barockstil erbautes Schloss und schon seit mehreren Jahrhunderten im Besitz der Familie Hoyos-Sprinzenstein. Die ursprüngliche Burg wurde im Jahre 1180 im östlichen Teil der Stadt erbaut, um die damals schwer zu verteidigende Seite des umliegenden Berges zu schützen. Nach einem Brand 1694, ausgelöst durch einen Blitzeinschlag, wurde es neu errichtet und erhielt dadurch den romanisch-gotischen Renaissance-Kern, der bis heute zu erkennen ist.

Die vier dreigeschossigen Flügel bilden den gemütlichen Innenhof, der zum Verweilen und Beobachten der ansässigen Schwalben einlädt, während die kleine gotische Schlosskapelle, die sich direkt neben dem Eingang des Schlosses befindet, mit dem Altarbild der Krönung der Gottesmutter Maria ein besonderer Ort der Ruhe und des Rückzugs ist. Wunderbar flanieren lässt es sich auf der umliegenden Promenade entlang der Stadtmauer

wie einst zu k.-u.-k.-Zeiten. Davor hatte bereits Maria Theresia auf ihren Reisen zwischen Wien und Prag im Schloss Drosendorf genächtigt und bestimmt schon damals den unvergleichlichen Blick auf das Thayatal genossen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Schloss stark beschädigt; durch aufwendige Wiederaufbauarbeiten in den 1960er-Jahren wurde es jedoch renoviert, erweitert und in ein Gästehaus umgewandelt.

Dieser märchenhafte Ort lädt auf jeden Fall zum Verweilen ein, und vielleicht erzählen ja auch die uralten Wände ein paar Geschichten von früher. Seit 2021 pachtet Baudouin de Troostembergh das Schloss von Graf Hoyos. Der Belgier steckte sich als Ziel, den Zauber des Ortes beizubehalten und viele neue Gäste, aber auch bereits bekannte Gesichter ins Thayatal und ins mittelalterliche Drosendorf zu locken – die einzige Stadt Österreichs, die bis heute von einer vollständigen Stadtmauer umgeben ist. Schloss und Hotel zu vereinen und dabei dennoch

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Fotos: © Schloss Drosendorf Betriebs GmbH Pächter Baudouin de Troostembergh

nicht den ursprünglichen Charme zu verlieren – dieser Challenge stellte sich Baudouin de Troostembergh, als er das Anwesen übernahm. Bevor der Belgier nach Österreich kam, lebte er als selbstständiger Unternehmer mehr als 15 Jahre in Berlin. Dort war er unter anderem Teil der Gründung der „Startup-Factory“, eines Un-

ternehmens, das neuen, kleineren Unternehmen dabei unter die Arme greift, selbst groß zu werden. In dieser Zeit arbeitete er nicht nur mit Start-ups zusammen, sondern beriet auch verschiedene Hotels. So erhielt er schon damals einen detaillierten Einblick in die Hotellerie, der ihm heute zugutekommt, denn mit dieser Erfahrung fiel ihm der Einstieg ins bis dato eher unbekannte Hotelund Gastronomiebusiness etwas leichter.

Als er seine Frau Ida kennenlernte, zog das junge Paar alsbald nach Belgien und gründete dort eine Familie. Da Ida gebürtige Österreicherin ist, statteten die beiden Österreich regelmäßig Besuche ab und kamen so auch ins Waldviertel und zu Graf Markus Hoyos, einem weit entfernten Onkel von Troostemberghs Frau. Hoyos, der neben Drosendorf auch Besitzer der Rosenburg und des Schlosses Horn ist, war auf der Suche nach einem neuen Betreiber für Schloss Drosendorf, dem die Wiederbelebung und der gleichzeitige Erhalt des ursprünglichen Charmes des Schlosses ein ebenso großes persönliches Anliegen sein sollte wie ihm selbst. Das Ehepaar Troostembergh verliebte sich sofort in den einzigartigen Charakter des authentischen Schlosses und in die bezaubernde Umgebung. Also entschieden sich die beiden kurzerhand, das Schloss zu übernehmen und den Zauber sowie die Tradition des Anwesens aufrechtzuerhalten und neu zu beleben.

Aller Anfang ist schwer, und so musste zu Beginn viel investiert und gewerkelt werden. Insgesamt benötigte das Team rund um Troostembergh sechs Monate, um das Schloss auf Vordermann zu bringen und die ersten Gäste

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Frühstücksraum im ehemaligen Turm, dem ältesten Teil des Schlosses Der „Festsaal“ wird auch als Seminar- und Meetingraum genutzt.

Das Klavierzimmer – Aufenthaltsraum mit historischem Mobiliar und Kunstwerken aus dem Besitz der Familie Hoyos

Der Salon – Aufenthaltsraum mit historischem Mobiliar und Kunstwerken aus dem Besitz der Familie

Hoyos

begrüßen zu können. Das komplette Mobiliar musste restauriert, neue Betten mussten besorgt und ausgestattet und das gesamte Anwesen von oben bis unten revitalisiert und neu eingerichtet werden. Was für ein Glück, dass Troostembergh im Waldviertel sofort bestens aufgenommen wurde und umfangreiche Hilfe von allen Seiten bekam. Er fand ein hervorragendes Reinigungsteam aus Tschechien, das bis heute für ihn und die Gäste im Schloss arbeitet. Außerdem war ihm Marie-Luise Lichtenthal eine große Unterstützung bei der Dekoration und Einrichtung des Schlosses. Die deutsche Bühnen- und Kostümbildnerin lebt selbst teilweise auf dem Schlossgelände und kam für Troostembergh wie gerufen. Ihr besonderes Auge und ihre Liebe für die Einrichtung und Gestaltung jedes einzelnen Raumes war für Troostembergh die perfekte Ergänzung. Jedes der 21 einzigartigen Gästezimmer bekam seinen ganz eigenen, authentischen Stil mit perfekt in Szene gesetztem, historischem Mobiliar, gepaart mit zeitgemäßem Komfort. Baudouin de Troostembergh liebt den rustikalen, ursprünglichen Stil. Für ihn gilt: „Je älter, desto besser.“ Deswegen war es ihm auch besonders wichtig, dass er dem Einrichtungsstil der Gründer-Epoche des Schlosses aus dem 17. Jahrhundert treu blieb. Somit entstand das barocke Ensemble aus Fassade und Raum.

Allein im ersten Jahr seiner Eröffnung verzeichnete das Schloss bereits über 5000 Nächtigungen. Das liegt nicht nur an dem traumhaften Schloss selbst, das sich insbesondere unter Künstlern, Musikern – auch der kürzlich verstorbene Willi Resetarits verbrachte viele kreative Stunden im Schloss – und Schriftstellern großer Beliebt-

heit erfreut. Die Umgebung hat ebenso viel zu bieten. Drosendorf und das Thayatal warten mit zahlreichen Ausflugsmöglichkeiten für Klein und Groß auf. Ob ein Spaziergang über den mittelalterlichen Stadtplatz, eine Fahrt mit dem nostalgischen Oldtimerzug „Reblaus Express“, ein erfrischender Tag im Thaya Kneippbad oder ein Besuch im nahen Jazzclub, der über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist – es ist auf jeden Fall für jeden Geschmack etwas dabei. Troostembergh selbst empfiehlt einen Spaziergang zu seinem Lieblingsplatz, dem „Hexenhaus“, das nur wenige Meter unterhalb des Schlosses an der alten Stadtpromenade liegt. Die atemberaubende Aussicht auf das Thayatal und unvergessliche Sonnenuntergänge lassen seinen Atem jedes Mal aufs Neue stocken. Für den Belgier strahlt Schloss Drosendorf eine unglaubliche Ruhe aus. Auch wenn er allein durch die Gänge spaziert und es wie in jedem Schloss dunkle Ecken gibt, überzeugt das Schloss insbesondere durch seinen einzigartigen Charme und das angenehme Wohlgefühl, das man sofort spürt. Er erzählte uns, dass auch seine Kinder hier einen Rückzugsort finden und sich noch nie gefürchtet haben. Sie haben sogar aufgeregt nach einem Schlossgespenst gesucht und gehofft zu sehen, wie es über die Gänge huscht – doch zu ihrem großen Bedauern konnten sie bis jetzt noch keines entdecken.

In solch einer fast schon magischen Umgebung kommt man auch gut zur Ruhe, kann man besonders gut nachdenken. Und so sind im Kopf des Hotelbesitzers schon viele neue Ideen entstanden, um das Schloss weiter auszubauen. Geplant ist beispielsweise, bereits in naher Zukunft mit einem Teil der jährlichen Einnahmen ein

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Drosendorf-Suite Maria-Theresien-Suite – benannt nach der Monarchin, die hier auf ihren Reisen zwischen Wien und Prag gerne nächtigte. Maria-Theresien-Suite

Restaurant direkt im Schlossareal zu eröffnen. Derzeit können die Schlossgäste ein köstliches Frühstück mit regionalen Produkten im historischen Turm des Schlosses genießen. Das Schloss hat jedoch nicht nur Zimmer und Frühstück zu bieten: Im Frühjahr, Herbst und auch im Winter werden verschiedenste interessante Workshops angeboten. Von der Fotografie bis zum Brotbacken, vom Fasten bis hin zu Yoga und Meditation greift das Team viele spannende Themen und Angebote auf, die über die schlosseigene Website direkt gebucht werden können. Seit mehr als einem Jahr arbeitet das Schloss auch mit der Technischen Universität Wien zusammen: Im Rahmen des Projekts „landuni“ treffen sich hier jährlich mehr als 2000 Studierende, Lehrende und Forschende,

um an regionalen Herausforderungen und an der Weiterentwicklung des ländlichen Raums zu arbeiten und dabei gleichzeitig die besondere Atmosphäre von Schloss Drosendorf zu genießen.

Wer von einer romantischen, märchenhaften Hochzeit in einem Schloss träumt oder einmal in einem historischen Saal ausgelassen anstoßen und feiern möchte, der ist auf Schloss Drosendorf ebenso richtig. Derzeit befindet sich das Schloss nämlich auch im Ausbau dieser Festlichkeiten. Möglich sind dann Feiern mit bis zu 120 Personen sowie die exklusive Nutzung des gesamten Schlosses. Die Nachfrage gibt dieser Ausrichtung übrigens recht, denn für dieses Jahr ist das Schloss schon ziemlich gut vorgebucht. Möchte man sich also selbst diesen Traum zeitnah erfüllen, sollte man besser schnell handeln.

Wer sich nach einem Ort voller Charme und einzigartiger Historie ganz ohne übertriebene Opulenz sehnt, mitten in der Natur gelegen und nur 90 Autominuten von Wien entfernt, der ist im bezaubernden Schloss Hotel Drosendorf genau richtig. Der sympathische Belgier und sein Team versuchen, nach Möglichkeit jeden Wunsch ihrer Gäste zu erfüllen.

SCHLOSS HOTEL DROSENDORF

Schloßplatz 1, 2095 Drosendorf Stadt

+43 664 3585828 (Mo.–Sa. 10–17 Uhr)

info@schloss-drosendorf.com

www.schloss-drosendorf.com

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INFOBOX
Künstlerzimmer Aufenthaltsräumlichkeiten mit Blick auf das Thayatal

Wie schon zu Kaisers Zeiten sind Jagdabzeichen kleine Andenken an große Erlebnisse in der Natur. Die Juweliere A.E. Köchert verwandeln Ihre waidmännische Tradition mit individuell abgestimmten Details zu Glanzstücken.

Neuer Markt 15, 1010 Wien • www.koechert.com • Alter Markt 15, 5020 Salzburg

Die Villa Igiea (großes Bild) ist ein neu renovierter Palast und jüngstes Mitglied der Rocco Forte Hotelgruppe. Mit dem legendären Palazzo aus dem 19. Jahrhundert wähnt man sich auch am Pool in vergangenen Tagen. Der antike Säulenbogen ist nur eine von vielen geschichtlichen Referenzen des luxuriösen Anwesens mit Blick auf den Golfo di Palermo. Das architektonische Juwel war privater Stammsitz der Floria Familie. www.roccofortehotels.com

POOLTIME STORIES

DAS POOLHAUS ALS BOTSCHAF -

TER DES GUTEN GESCHMACKS

UND DER GUTEN ORDNUNG

Der Poolbereich wird heute nicht mehr als Ergänzung zum Garten gesehen, sondern als zentraler Bestandteil. Wie wichtig nicht nur das Umfassen des Pools, sondern auch ein flankierendes Poolhaus ist, erklärt Beatrice Tourou.

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Fotos: bereitgestellt von Pinterest

DER POOL

ENTERTAINER MIT FORMAT

Ein Garten ist nicht nur ein Stück Wiese, wie wir bereits gelernt haben. Ein Garten bedarf genauso viel an Planung, Wissen, vorausschauendem Denken und manchmal auch Geld, wie ein Haus dies benötigt, nur wirkt das Zutun des Gartens subtiler, erhabener, diskreter. Der Garten ist der Rahmen zum Bild, und dieser wird nun neu gesetzt. Denn auch in Österreich hat der Landschaftsarchitekt fast immer einen Pool als Hauptaugenmerk im Visier der Gartengestaltung, das alle anderen Aspekte unterwirft. Denn nicht nur die Lage des Pools (Sonne/ Schatten, Perspektive), sondern auch die Dramaturgie der Inszenierung spielt hier eine übergeordnete Rolle: Legt man ihn zentral zum Haus an? Oder lieber diskret in der Seitenlage, womöglich noch von Buchsbäumen umspielt? Will man den Pool zusätzlich mit einem eigenen Poolhaus aufwerten, weil der Park so viel Grünfläche darbietet, dass selbst ein Stiegenaufgang architektonisch Sinn macht? Oder muss man jede Ecke des Gartens genau verplanen, weil der Pool mit Gegenstromanlage de facto als Tauchbecken dient und nicht als Übungsbecken für olympischen Ehrgeiz? Einsatz und Ästhetik räumen dem Thema Pool ein breites Potpourri an Möglichkeiten ein, aber eines haben sie alle gemein: Der Pool ist die Hauptattraktion des Gartens.

„Somebody said to me: ,But the Beatles were anti-materialistic.‘ That’s a huge myth. John and I literally used to sit down and say, ,Now, let’s write a swimming pool.‘“

Lösung freuen, sprich, man hält das iPad an besagte Stelle im Garten und sieht plötzlich einen Pool in seiner neuen Realität. Das hilft, Dimensionen richtig einschätzen zu können, und schürt die Vorfreude. „Die Augmented-Reality-App erlaubt eine fotorealistische Darstellung der Leidenfrost-Pools in Echtgröße und bietet die Möglichkeit zur Auswahl von Beckenfarbe und Art der Poolumrandung. Die Umgebung wird automatisch abgetastet und der ausgewählte Pool-Typ erscheint“, heißt es vonseiten des Unternehmens. Das ist allerdings nur der Anfang der digitalen Lösungen. Auf der Website von Leidenfrost kann man – dem 3D-Planungstool sei Dank – in Ruhe auf dem Heimcomputer per Mausklick seinen Traumpool entwerfen. Der Preis wird hier nicht ausgespielt, man darf allerdings bei € 20.000,– aufwärts ansetzen. Gemäß dem Zitat von Sir Paul McCartney: „Jemand sagte mal, die Beatles wären Antimaterialisten. Das ist eine große Lüge. John und ich haben wortwörtlich gesagt: Lass uns hinsetzten und einen Pool verdienen!“ Diese monetäre Größenordnung kann man sich also gerne als Maß aller Dinge heranziehen. Ein Pool war immer schon kostspielig – richtig gestaltet erst recht. Transportiert wird so ein Pool übrigens per Sattelschlepper, ganz spektakulär, ganz dem Hofzeremoniell entsprechend.

Lage, Lage, Lage! Hat man sich dann entschieden, ob man Aluminium, Fliesen oder Kunststoff verwenden möchte, darf man sich nun über die Lage klarwerden. Denn wenn so ein Loch erst einmal gebaggert wurde, ist es nur mit viel Mühe wieder zu verlegen. Kabel, Pumpe und Filteranlagen verlangen gerne nach einem separat zugänglichen Unterbau, denn gegraben wird jedenfalls, aufgestellt nur im Kleingartenhaus. Man muss sich nicht mehr auf seine Vorstellungskraft verlassen: Wendet man sich hilfesuchend an die Poolmanufaktur Leidenfrost, darf man sich auf eine Augmented-Reality-

Details. Wer nun mit viel Eifer die Abdeckung (Holz oder Plastik? – Holz, ganz klar!) geklärt hat, wendet sich der Umrandung zu. Welches Format haben die Steinplatten? Welche Steinplatten? Mit Rasenfläche dazwischen oder Nut an Nut? Im Muster gelegt oder simpel? Wie sieht die Bepflanzung rundherum aus? Rasen oder Abgrenzung? Welcher Weg zum Pool? Oder einfach weglassen? Wir tasten uns an einen Abgrund unzähliger Fragen heran, wie man den Pool möglichst ästhetisch gestalten kann, um diesen elegant in unseren Garten zu integrieren.

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INSTA FAMOUS

Die Villa Casino Doxi Stracca in Puglia ist aufgrund der pittoresken Poolgestaltung ein beliebtes Reiseziel für Eventplaner und Ehepaare, denn das Anwesen kann um knappe € 10.000,–pro Woche exklusiv gemietet werden. thethinkingtraveller.com

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Garden Design Review von teNeues
Fotos:
1. Sonnenschirm, von home24.at, ab € 249 | 2. Sonnenliege aus Holz, über Maisons du Monde, um € 479 | 3. Pinienbaum, ausgewachsen, bei pflanzmich.de, ab € 9.000 | 4. Steinfliesen im Antik-Look, über comptoirducerame.com, um € 42 pro Quadratmeter 1. 2. 3. 4.
24 SCHLOSSSEITEN
Fotos: Thomas Pheasant, Pinterest, bereitgestellt 1. Eierbecher in Büsten-Optik, bei impressionen.at, um € 32 | 2. Couchtisch „Loama“, aus Rattan, über laredoute.com, um € 291 | 3. Glaskrug „Impré“, bei klingel.at, um € 34 | 4. Buchsbaum in Amphore, bei oka.com, um GBP 230 | 5. Laternenluster von (räusper) Amazon.de, um budgetfreundliche € 169 | 6. Couch, 3-/4-Sitzer-Sofa aus gewaschenem weißen Leinen Louvain, um € 1.190 6. 3. 4. 5. 1. 2.

DAS POOLHAUS EIN PLATZWUNDER

Die Königsdisziplin der Pool-Landschaft ist natürlich das Poolhaus. Als Statement des Gartens manifestiert sich der Überfluss in einem einfachen kleinen Häuschen. Das Poolhaus verhält sich zum Haupthaus wie der Ferrari zum Range Rover – eine Ergänzung, die keinerlei weiterer Erklärungen mehr bedarf. In seiner eigenen Darstellung einfach wirkungsvoll aufbauend.

Für manche ist das Poolhaus ein willkommener Wohnraum, um Gäste unterzubringen, für andere der perfekte Lunch Spot, für sich selbst Aufgebende nur noch Ablagefläche, weil die Garage schon zu voll ist. Das Poolhaus ist das architektonische Juwel, das man ganz der Saison entsprechend einrichten darf, ohne auf andere Umstände Rücksicht nehmen zu müssen. Das einzige Haus, das im österreichischen Jahreszeitenprogramm nur auf Sommer eingestellt ist, nur auf Licht und gute Laune. Wo das Porzellan zwischen floral klassisch und mediterran verspielt pendeln darf, ohne kitschig zu wirken. Wo plötzlich Farben wie Türkis nicht kindisch, sondern passend wirken. Das Poolhaus darf alles, was man sonst nur auf Capri darf: ausgelassen sein. Weißes Sofa zum Rattantisch und Marmorbüsten im Kontrast zur in Tintenblau bemalten Wand? Et voilà – fertig ist der Look des berühmten J.K. Place, wo die Sirenuse-Ästhetik selbst ins verregnete London exportiert wird. Etwas 60er-Retro-Chic in Pastellgrün und gestärktes Leinen à la Lauren Santo Domingo gefällig? Wenn nicht im Poolhaus, wo dann? Alles darf als Poster dienen: die Hamptons, Südfrankreich, die Amalfi-Küste, ja, selbst Sylt. Wer allerdings in einer Wienerwald-Villa wohnt, darf sich gerne an heimischen Seen orientieren. Gmundner Ästhetik trifft auf Attersee. Bedeutet: Leitner Leinen, grau, grün, blau, mit gestärktem Weiß, kein Aufheben, leises Flüstern. Denn wenn das Poolhaus eines nicht sein möchte, dann dilettantisch.

Aber haben wir hier nicht die eigentliche Funktion unserer kleinen Villa vergessen? Die Abstellfläche für Liegenbezüge, Pool-Accessoires wie Kinderspielzeug, Duschen mit Seifen von Hermès als Mitbringsel vom letzten Hotelbesuch und ein duftender Wäschekasten mit weichen Badetüchern von Frette. Auch ein Korb voller Sandalen und Flip-Flops, ein Regal, dem Sonnenöl aus der Linie St. Barth gewidmet, und ein kleines Butler Pantry zum Zubereiten eines eisgekühlten Glases Rosé de Loire, mitgebracht vom letzten Château-Trip. Man lernt schnell. So ein Poolhaus hat viele Funktionen, ist Botschafter, Herberge, Stauraum und Versorger in einem, spendet Trost und Freude zugleich. Doch als eigenständigem Objekt darf man ihm noch ein weiteres Detail zumuten: eine kleine Terrasse mit Tisch für

Frühstück, Lunch oder Abendessen. Das führt uns zum nächsten Thema: Licht! Die Beleuchtung des Poolhauses funktioniert auf mehreren Ebenen. Der mittig gehängte Kronleuchter schafft die Atmosphäre (Bild linke Seite), denn wer will schon im Dunkeln auf der Terrasse sitzen, während die Wandappliken draußen lediglich unterstützen. LED-Lampen für den Tisch sorgen für den Rest, der Pool erstrahlt am Abend von innen mit eingebauten Leuchten, die Wegeleuchten schaffen Dimension. Es naht ein Ende der Entscheidungen. Aber wirklich fertig ist so ein Haus, wie wir wissen, doch nie. Schließlich muss auch noch der nächsten Generation etwas zum Gestalten bleiben.

25 SCHLOSSSEITEN
1. Thermostat-Duscharmatur „Avon“ mit Regendusche und Handbrause, von Burlington, um € 1.077 | 2. Regal „Malu“ mit 5 Regalböden, aus Rattan, bei La Redoute, um € 509 | 3. Sektkühler „Vallorbe“, bei Loberon, um € 168 | 4. Sandalen „Oran“, von Hermès, um € 565 | 5. Sonnenöl, von St. Barth, um € 50 | 6. Handtücher von der Luxusmarke Frette, über maisonsdumonde.com, ab € 60 6. 5. 2. 1.

BEST OF HOTEL POOLS

Wie beim Interior Design orientieren sich Bauherren gerne an der gängigen Hotel-Ästhetik. So werden Boutique-Hotels gerne als Postervorlage für die eigene Gartengestaltung herangezogen. Welcher Besuch sich lohnt, um gediegener Poolgestaltung zu applaudieren ...

Sir Rocco Forte, selbst englischer Lord und damit von der britischen Krone in den Ritterstand erhoben, ist Patron des ampulischen Luxushotels Masseria Torre Maizza (großes Bild im Hintergrund). Dessen Entstehung als Festung legte im 16. Jahrhundert die Funktion als Verteidigungslinie Italiens gegen die Ottomanen und Sarazenen fest. Damals bereits ein beliebter Unterschlupf für Pilger, ist die heutige Funktion als Hotel geradezu naheliegend. Als Teil der exklusiven Hotelkette Rocco Forte handelt es sich heute allerdings eher um anspruchsvolle Luxuspilger, dementsprechend hat Rocco Fortes Schwester Olga Polizzi dem Bauwerk mit einer aufwendigen Revitalisierung Hotelleben auf höchstem Niveau eingehaucht. Der große Pool bildet hier mit seinen antiken Weinrebensäulen das Herzstück dieser historischen Anlage.

Doppelzimmer ab ca. € 611 pro Nacht, roccofortehotels.com

BEST OF POOL

Gewisse Dinge sollte oder muss man einem Profi überlassen. Wenn es um den korrekten Pooleinbau geht, wendet man sich an eine der nachstehenden Firmen, denn ein Pool ist und bleibt ein großes Investment, das eines guten Partners bei der Wartung bedarf: Pool Leidenfrost, Pool Polytherm, Poolbau Sailer, Garten Argegarten, Garten Burger, Garten DONATI, Garten Schrems, Garten Tulln, Kramer &  Kramer, Gärtner Starkl Tulln. Folgende Fragen werden Sie sich stellen, sollten Sie sich einem Pool gedanklich zuwenden:

1) Überwinterung eines Leidenfrost-Pools.

2) Wie wichtig ist der richtige pH-Wert?

3) Wie oft muss ich den pH-Wert kontrollieren?

4) Worauf muss man bei der Wasserpflege achten?

5) Wie oft muss man das Filtermedium wechseln?

so beschreibt der berühmte Fotograf Slim Aarons seine Arbeit.

6) FAQ: Was tun, wenn das Wasser grün wird?

7) FAQ: Was tun bei Korrosion und Rostbildung bei Edelstahl-Einbauteilen?

Abzüge für die Ewigkeit

• Guests round the swimming pool at the Hotel du Cap Eden-Roc, Antibes, France, August 1976; photo by Slim Aarons/Getty Images

• Eden-Roc Pool Slide; by Slim Aarons, 50 x 50 mm, um € 499

• „Arturo Pani’s Villa“, von Slim Aarons, gerahmt, um € 300 (bei www.supergallery.nl)

IKONE

Das Coffee Table Book, das international eine Sprache spricht: „I am sophisticated and affluent.“ Wer dieses Buch öffentlich drapiert, weiß viel mehr um dessen Aussage als um dessen Inhalt. Poolside with Slim Aarons, Abrams & Chronicle Books, € 60

Zu Letzterem erklärt Leidenfrost: „Entweder ist der pH-Wert zu niedrig oder die ChloridKonzentration zu hoch oder es wurde ein säurehaltiger Reiniger eingesetzt. Hierbei hilft, den pH-Wert zu kontrollieren und zu korrigieren bzw. das Beckenwasser durch frisches Füllwasser zu ersetzen. Beim Einsatz von säurehaltigen Reinigungsmitteln für die Beckenreinigung sind Edelstahlarmaturen sofort mit klarem Wasser abzuspülen!“ Sie sehen also – es lohnt sich allemal, einen Fachmann und Profi zu engagieren.

MODISCH

Slim Aarons galt und gilt als einer der einflussreichsten Fotografen seiner Zeit, dessen Werke über ihn hinaus bestehen. Er sah sich als Gesellschaftsfotograf, der mit mehr oder weniger Mode bekleidete Menschen der besseren Gesellschaft in allen Lebenslagen dokumentierte.

Slim Aarons: Style, Abrams & Chronicle Books, € 60

28 SCHLOSSSEITEN
„Attractive people doing attractive things in attractive places“,
UNIVERSITÄTSPLATZ 5 UND 16 5020 SALZBURG +43(0)662.843477 WWW.LAEHRM.COM

ZEITGENÖSSISCHE POOLBEPFLANZUNG

Die Möglichkeiten sind ausufernd und Pinterest ist die beste Inspirationsquelle, um einen Überblick über die derzeitigen Gartentrends zu bekommen. Wer es klassisch mag, darf sich auch gerne der neu interpretierten Evergreens bedienen. Wie wäre es beispielsweise damit, wie bei Bild 1 Blumen und Gräser direkt in Steinplattenauslässe zu pflanzen? Diese reduzierte Anordnung der Pflanzen wirkt besonders klar und dennoch dekorativ. Für Freunde üppiger Tongefäße empfehlen wir wie in Bild 2 Treppen erklimmende Hortensienbüsche in Steingefäßen. Dies wirkt aufgeräumt und dennoch nicht zu gewollt. Achtung: Die Steinfarben sollten übereinstimmen. Für Gartenenthusiasten, die keine Mühen und Kosten scheuen, empfehlen wir, wie auf Bild 3 ersichtlich, die Buchsumrandung mit Irrgarten-Anmutung. Der Griff zur Heckenschere ist hier naheliegend, die Schönheit der Grünfläche unübertroffen. Diese Ästhetik funktioniert allerdings nur bei einem Fliesen-Pool, da Aluminium oder gar Plastik hier den Kontrast nicht mittragen können. Um den Pool stimmig einzubetten, bedarf es eines gewissen Fingerspitzengefühls.

30 SCHLOSSSEITEN
Fotos: Garden Design Review, von teNeues / Paradiesische Gärten, von teNeues 1. 2. 3.
Kreieren Sie Ihre Wohlfühloase! Bei Gehmacher OUTDOOR begleiten wir Sie bei der Gestaltung Ihres Gartens, Ihrer Terrasse oder Ihrem Balkon. Für einzigartige Momente im Freien, die in Erinnerung bleiben. gehmachersalzburg +43 663 845506 40 Judengasse 7 gehmacher.at

AM POOL

Dies ist eine jener entspannenden Sachen, auf die man sich schon den ganzen Winter freut – wieder am Pool „chillen“. Kleinigkeiten verschönern dieses Erlebnis: ein passendes Kissen auf den Korbsesseln oder ein schicker Pareo, den man sich schnell um die Hüften wirft, wenn man ein Gläschen Rosé genießt.

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den Sommer oder auch für abendliche Spaziergänge an der Rivera, von lotta-love.com, um € 399 | 4. Wunderbar leichter Baumwollpareo, der sich auch sehr gut als Schal tragen lässt, von jaipure.at, um € 49 | 5. Handgeknüpfte Ohrringe aus japanischen Glasperlen und Swarovski-Steinen von NOUNI, bei instagram.com/nounis_earrings, um € 140 | 6. Dekorative Kissen, perfekt für den Loungebereich, von jordis.at, ab € 88 | 7. Imposante Gartenamphore, angelehnt an historische Originale aus dem 14. Jahrhundert, von loberon.at, um € 248 | 8. Mundgeblasener Krug, absoluter Blickfang am Wasser, von Lederleitner, € 139

32 SCHLOSSSEITEN
1. Klassische Recyceled Traveler Boxer Seersucker Herren Swimshorts, von Polo Ralph Lauren, um 109 Sessel wie dieser stehen in den Gärten vornehmer Landsitze in Südengland, von loberon.at, um € 798 3. Trachtika im maritimen rosa-weiß gestreiften Look, perfekt für
1.
4. 2. 3. 5. 6. 7. 8.

WOODWORK and DESIGN

Our designs continue a tradition of English style carpentry made to the highest quality and without compromise. We are making bespoke furniture at any size and finish. Our furniture is designed to be either fitted or free standing and is appreciated by everyone who admires fine English carpentry. Our Divine furniture are all hand made and hand painted in our workshops here in the Czech Republic.

DIVINE GARDEN

2020 we have expanded our portfolio of products by introducing high quality British garden items. You find on our website a amount of Garden Ornaments, Garden Furniture made out of stone. And also Garden buildings for example orangeries, temples, pavilions, pergolas, follies or belvederes we offer. And now in 2023 we are introducing range of Victorian green houses.

ENGLISH HOME & GARDEN www. DIVINEHOME .cz
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DIVINE HOME & GARDEN S.R.O. HORKY NAD JIZEROU 116 I 294 73 BRODCE I CZECH REPUBLIC INFO@DIVINEHOME.CZ I PHONE: +420 774 090 450
GREEN HOUSE „PIMPINELL“

STEINWAY

DAS ERLEBNIS EINES KONZERTSAALS IN IHREN EIGENEN VIER WÄNDEN

& SONS:

Für die meisten Menschen, die einen Flügel oder ein Klavier von Steinway & Sons kaufen, stehen die musikalischen und ästhetischen Design-Vorzüge im Vordergrund. Die Möglichkeit, ein Instrument zu besitzen und zu spielen, ist schon an sich ein Gewinn, schließlich erfüllt das wunderschöne Instrument das Zuhause mit Musik und dem einzigartigen Klang eines Steinway & Sons Flügels. Aus diesem Grund entscheiden sich auch neun von zehn Konzertpianistinnen und -pianisten für einen Steinway Flügel, dessen Fertigung weit mehr als ein ganzes Jahr dauert.

Am 20. Oktober 2022 versetzte eine neue, bahnbrechende Technologie ein großes Publikum in der Hamburger Elbphilharmonie in Staunen, und dafür sorgte nicht zuletzt Weltstar Lang Lang, der im ersten Teil dieser Veranstaltung einen Konzertflügel zum Erklingen brachte. Dies vollführte er allerdings zunächst nicht selbst auf der Bühne, sondern per Livestream aus dem Steinway & Sons Spirio Studio, das sich gegenüber der legendären Manufaktur befindet. Seine Darbietung wurde in Echtzeit auf den Flügel im Großen Saal übertragen, wo das Publikum ihn live hören und per Video im entfernten Studio verfolgen konnte.

SPIRIOCAST ist die Weiterentwicklung von SPIRIO | r, dem innovativen, hochauflösenden Selbstspielsystem, das im Jahr 2020 auf den Markt kam.

Steinway SPIRIO | r ist ein revolutionäres, hochauflösendes Selbstspielsystem, das Musikliebhabern neue und leistungsstarke Ausdrucksmittel zur Verfügung stellt. Es bietet den Benutzern die Möglichkeit, ihre Darbietungen in hoher Auflösung aufzunehmen, zu editieren, wiederzugeben, zu archivieren, darauf zuzugreifen und sie zu teilen. Das mitgelieferte iPad ermöglicht „SPIRIO | r“-Zuhörern den Zugriff auf eine riesige Musikbibliothek, die nicht von Live-Auftritten

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Showroom Wien Fotos: © Steinway & Sons

zu unterscheiden ist, einschließlich Musik und Videos von Steinway-Künstlerinnen und -Künstlern von Lang Lang bis hin zu Lady Gaga sowie von den Steinway „Immortals“ Duke Ellington, Glenn Gould, Arthur Rubinstein und Art Tatum.

Die neue Weltrevolution SPIRIOCAST ist wiederum eine Technologie, mit der hochauflösende Musikdaten in perfekter Synchronisierung auf „SPIRIO | r“Flügeln weltweit gestreamt werden können. Das patentierte „SPIRIO | r“-Sensorsystem misst die

Geschwindigkeit der Hämmer und die Pedalpositionen; SPIRIOCAST überträgt die hochauflösenden Daten und erzeugt zeitgleich ein identisches, ungefiltertes Musikerlebnis auf jedem „SPIRIO | r“-Flügel, der damit verbunden ist, um den Cast zu empfangen.

Video- und Audioaufnahmen des Künstlers werden über das mitgelieferte iPad wiedergegeben und über das Internet synchron mit den Musikdaten gesendet.

Während es „SPIRIO | r“-Musikliebhabern erlaubt, das eigene Klavierspiel aufzunehmen, zu editieren, wiederzugeben und zu archivieren, macht SPIRIOCAST den nächsten Schritt in die Zukunft und bietet ein völlig neues Musikerlebnis daheim – nämlich Livekonzerte in Echtzeit zu empfangen.

„Wir sind stolz darauf, dass wir diese Technologie und damit bisher völlig undenkbare Musikerlebnisse entwickeln konnten. Damit zeigen wir auch, dass wir stets daran arbeiten, uns weiterzuentwickeln und mit der Zeit zu gehen. Wir freuen uns, dass wir mit den weltbesten Pianistinnen und Pianisten zusammenarbeiten, und fühlen uns geehrt, dass wir jede Nuance ihres Klavierspiels erfassen können sowie Software und Hardware entwickeln, um ihre Darbietungen originalgetreu hinauszutragen und Musikliebhaberinnen und -liebhaber weltweit zu erfreuen.“

35 SCHLOSSSEITEN SPIRIOCAST Limited Edition 8X8
INFOBOX Steinway & Sons Wien Opernring 6–8 1010 Wien www.steinway.at
SPIRIOCAST

JUL.HÜGLER ZUKUNFT AUS TRADITION

DER SEIT JAHREN ARRIVIERTE „NEUE“ JUL.HÜGLER BEFINDET SICH

WEITERHIN AUF EXPANSIONSKURS.

Seit Kurzem präsentiert sich der ehemalige k. u. k. Hofjuwelier auf seiner bereits fünften Adresse dem interessierten Publikum. In der Herrenstraße 8 im Zentrum von Linz steht

JUL.HÜGLER mit Franziskus Kriegs-Au jetzt auch in Oberösterreich für ein umfangreiches Leistungsspektrum in Sachen An- und Verkauf von Schmuck und Uhren.

Dieses weitere kraftvolle Lebenszeichen der Traditionsmarke folgt unmittelbar auf Geschäftseröffnungen in Baden bei Wien und Graz. Kriegs-Au persönlich sowie die beiden Schmuck- und Uhrenexperten Franz Josef Koepp als Store-Manager in Baden und Georg Trenker in Graz garantieren vor Ort kostenlose Beratung und den kompetenten An- und Verkauf von Gold, Schmuck, hochwertigen Uhren, Diamanten

und Münzen – alles zu absoluten Bestpreisen. Weitere Geschäftseröffnungen in München und Berlin stehen bevor.

Über die Landesgrenzen hinaus bietet JUL.HÜGLER jetzt auch als Franchisesystem jungen Partnern die Möglichkeit, in das expandierende Geschäftsmodell einzusteigen. Nach eingehender hausinterner Schulung in Sachen Edelmetall- und Diamantenkunde und Gemmologie sowie wirtschaftlicher Unterstützung durch Franziskus Kriegs-Au hat der Franchisenehmer die Möglichkeit, sich in Österreich oder Deutschland an einem Platz seiner Wahl als weiterer Exponent der Traditionsmarke einzurichten und zu etablieren. Ein erster Franchisebetrieb der JUL.HÜGLER Franchise GmbH mit zwei jungen, dynamischen Uhrenexperten eröffnet im Mai in der Plankengasse 6, 1010 Wien.

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Franziskus Kriegs-Au, der Mann hinter dem „neuen“ JUL.HÜGLER und Familienoberhaupt in 5. Generation

Die Erfolgsgeschichte des ehemaligen k. u. k. Hofjuweliers beginnt im Jahr 1875 in Wien an der Peterskirche und führt über Adressen in Bad Gastein, Kairo, Berlin und Rio de Janeiro wieder zurück in Wiens Habsburgergasse 9, wo der Hügler-Nachkomme Franziskus Kriegs-Au im Jahr 2017 in fünfter Generation den „neuen“ JUL.HÜGLER eröffnet. Die Stärke von

JUL.HÜGLER sind heute sowohl feine Juwelierskunst aus eigener Werkstätte als auch Vintage-Highlights von der Art-déco-Epoche aufwärts sowie der Ankauf von Gold und Preziosen aller Art.

Darüber hinaus steht Kriegs-Au als Schmuckexperte in der neuen Staffel des Quotenhits „Bares für Rares“ auf Servus TV regelmäßig vor der Kamera. Über die aktuelle Saison hinaus ist die Produktion dieses TV-Langzeithits bereits für zwei weitere Jahre gesichert.

Qualität verpflichtet.

Julius Hügler Gold- & Silberschmiede GmbH

Tel.: +43 650 7508458

office@huegler.at

www.huegler.at

JUL.HÜGLER WIEN

Habsburgergasse 9, 1010 Wien

Plankengasse 6, 1010 Wien

JUL.HÜGLER BADEN

Theresiengasse 6, 2500 Baden

JUL.HÜGLER GRAZ

Sackstraße 29, 8010 Graz

JUL.HÜGLER LINZ

Herrenstraße 8, 4020 Linz

37 SCHLOSSSEITEN
INFOBOX
Unmittelbar am Fuß des Schlossbergs – die Grazer Dependance Paarweise Eleganz – Diamonds are forever Bunte Vielfalt – Edelsteine vom Feinsten

Silberner Buchdeckel (um 1500) mit Elfenbeinrelief (Lothringen, Ende 9. Jh.), Darstellung der Himmelfahrt Christi

STIFT ST. PAUL IM LAVANTTAL

BENEDIKTINER IN ÖSTERREICH – TEIL 7

Anno 1091, Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal

„Das Schatzhaus Kärntens“

„1. Vor allem: Gott, den Herrn, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.

2. Ebenso: Den Nächsten lieben wie sich selbst.“

Benediktusregel Kapitel 4: Die Werkzeuge der geistlichen Kunst

Über 1300 Jahre alt ist die Tradition der Benediktiner in Österreich. Heute leben ungefähr 360 Mönche in 14 Klöstern in Österreich nach den Regeln des heiligen Benedikt von Nursia, die dieser im 6. Jahrhundert, basierend auf der Heiligen Schrift sowie auf älteren Vorlagen des östlichen und des westlichen Mönchtums, niedergeschrieben hat. Darunter auch jene Regel, dass ein Kloster ein Ort der Gottesbegegnung sei und die Mönche die Erfahrung der Gottsuche mit all jenen teilen sollten, die ihnen begegnen.

Das Benediktinerstift St. Paul ist das älteste heute noch aktive Kloster in Kärnten. Die weitläufige Anlage steht auf einer Felskuppe in 400 m Seehöhe am Übergang vom mittleren zum unteren Lavanttal im Südosten Österreichs. Vermutlich hatten bereits in der Antike die aus dem Balkan kommenden kriegerischen Illyrer eine Festigungsanlage auf dem Felsen errichtet, der später auch den Römern als Platz für ein wehrhaftes Truppenlager diente. Urkundlich er-

wähnt wird eine Burg Lavant im Mittelalter mit einer dem heiligen Ägidius geweihten Kirche. Die aus einem der damals reichsten bayerischen Adelshäuser, den Sieghardingern, stammende Gräfin Richardis von Lavant lebt Mitte des 11. Jahrhunderts mit ihrem Ehemann Graf Siegfried von Spanheim auf der Burg. Um ein Kloster zu gründen, das als Begräbnisstätte der Spanheimer dienen sollte, holt deren Sohn Engelbert um das Jahr 1091 Mönche aus dem schwäbischen Kloster Hirsau.

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Fotos: © Benediktinerstift St. Paul Luftbild der Klosteranlage

Südportal der Stiftskirche, romanisch (1. Hälfte des 13. Jahrhunderts) und romanisierend (1617/1618)

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Fotos: © Benediktinerstift St. Paul

Versehen mit reichen Schenkungen, entwickelt sich das Kloster in den nächsten 100 Jahren zum mächtigsten Stift in Kärnten, berühmt für seine Schreibstube (Skriptorium), in welcher sakrale und profane Texte handschriftlich vervielfältigt werden.

Vom späten 15. bis ins beginnende 17. Jahrhundert erfolgt ein Niedergang des Klosters, teils verursacht durch Brände, teils durch blutige Fehden mit Adeligen der Umgebung oder durch Kriege. So wird 1476 das Kloster von den Türken belagert, 1480 versuchen die Truppen des ungarischen Königs Matthias Corvinus (1443–1490) vergeblich, die Abtei einzunehmen. Ebenso tragen unfähige und verschwenderische Äbte, die durch die Türkenkriege verursachte große Abgabenlast an den Staat sowie die einsetzende Reformationszeit zur Bedeutungslosigkeit bei. Aus dem Jahr 1616 ist bekannt, dass sich im Kloster nur mehr wenige Mönche befanden, deren Bildung so niedrig war, dass sie nicht einmal Latein beherrschten. Erst im 17. Jahrhundert gelingt dem schwäbischen Abt Hieronymus Marchstaller der ethische und wirtschaftliche Aufschwung, was ihm die Bezeichnung „zweiter Gründer“ einbringt. Er lässt ab dem Jahr 1618 das Kloster nach seinen Vorstellungen mit der Kirche im Zentrum, umgeben von Gebäudekom-

plexen, errichten sowie zahlreiche Veränderungen an der Stiftskirche vornehmen.

Anstelle der ursprünglichen Paulskirche von 1064 wird vermutlich zwischen 1192 und 1222 die heute bestehende dreischiffige romanische Pfeilerbasilika errichtet. Nach einem Brand im Jahre 1367 werden die gotischen Kreuzrippengewölbe eingezogen, auch die Türme erhalten ihre heutige Form. Beachtenswert sind an der Außenfassade die Portale und die mit Arkaden geschmückten Apsiden. Die barocke Einrichtung der Kirche stammt zu einem Teil vom steirischen Bildhauer Philipp Jakob Straub (1706–1774). Unter dem Hochaltar befindet sich ein kleiner, gewölbter Gruftraum, in welchem heute die Särge von 14 frühen Habsburgern aus dem 13. bis 14. Jahrhundert aufbewahrt werden.

Ende des 18. Jahrhunderts leben im Habsburgerreich in 2163 Klöstern mehr als 45 000 Mönche und Nonnen – zu viele für den aufgeklärten Reformkaiser Joseph II. (1741–1790), der die Orden als teilweise rückständig und als „Quelle des Aberglaubens und religiösen Fanatismus“ betrachtet. Er lässt ab 1782 zunächst all jene aufheben, welche keine Krankenpflege, Schulen oder andere soziale Aktivitäten betreiben

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„Missale speciale abbreviatum“, Ink. 1, 15. Jh., von Johannes Gutenberg, das älteste gedruckte Buch der Welt

und somit seinen Überlegungen nach unproduktiv im volkswirtschaftlichen Sinne sind. Selbst der WienBesuch des damaligen Papstes Pius VI. mit dem Ziel, diese Klosterreform zu mildern, ändert daran nichts. Später werden auch wohlhabende Klöster geschlossen, um den vom Kaiser errichteten Religionsfonds mit deren Vermögen zu speisen. Betroffen ist mehr als ein Drittel aller damals bestehenden Klöster.

Obwohl in St. Paul im Jahr 1777 ein Stiftsgymnasium gegründet worden war, wurde die Abtei zehn Jahre später aufgelassen; ihre Güter gingen in die staatliche Verwaltung über, Teile der Stiftsbibliothek wurden nach Klagenfurt und Graz verbracht. Die heutige Stiftsbibliothek aus diesen Restbeständen, zusammen mit der Bibliothek von Stift St. Blasien und einem Großteil der Bibliothek aus dem Kloster Spital am Pyhrn, zählt trotz allem zu den bedeutendsten Büchersammlungen Österreichs und dokumentiert die Schreibkunst vom 5. bis zum 18. Jahrhundert mit 70 000 Bänden. Darunter finden sich mehr als 3000 Handschriften ab dem 5. Jahrhundert, 800 Inkunabeln sowie das älteste Buch Österreichs, der „Ambrosius Codex“, aus der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts. Aus dem 13. Jahrhundert stammt der Psalter der ostenglischen Benediktinerabtei Ramsey, frühe Beispiele sind Fragmente der Minnesängerliteratur und eines der ersten Erzeugnisse der Buchdruckerkunst aus dem 15. Jahrhundert, vermutlich von dem Mainzer Johannes Gutenberg, das „Missale speciale abbreviatum“.

Im Jahr 1792 wird Franz von Habsburg-Lothringen (1768–1835), der Neffe des Kaisers Josefs II., als Franz II. zum letzten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt, 1804 gründet er das Kaisertum Österreich und regiert es als Franz I. Auf Betreiben des aus dem aufgelassenen Kloster St. Blasien im Schwarzwald stammenden Abtes Berthold Rottler ermöglicht er 1809 die Besiedlung des Klosters St. Paul. Das Stiftsgymnasium wird gegründet, 1817 ein Konvikt eröffnet. 1899/1900 erfolgt

die Errichtung eines neuen Gymnasialgebäudes, 1909 wird das Studienhaus zum damals modernsten Internat Österreichs ausgebaut.

Nach der Enteignung des Stiftes durch die Nationalsozialisten im Jahr 1940 richten diese hier eine Nationalpolitische Lehranstalt (NAPOLA) ein, die bis 1945 besteht. Nach Kriegsende kehren die Mönche zurück und bauen das Schulwesen aus. Heute zählt das Stiftsgymnasium von St. Paul zu den größten Privatschulen in Österreich.

Seinem schönen Beinamen „Schatzhaus Kärntens“ wird das Benediktinerstift St. Paul auf vielen Gebieten der Kunst gerecht. Einen Großteil der Bestände verdankt es den Mönchen von St. Blasien, die ihre wertvollen Sammlungen 1809 mitbrachten, welche nun auf fast 4000 m² zu bestaunen sind.

Die Kunstgegenstände der Romanik, Gotik und Renaissance stammen aus ganz Europa. Eines der bedeutendsten Exponate ist das von Königin Adelheid von Ungarn (1065–1090) gestiftete, größte erhaltene Reliquienkreuz des Hochmittelalters. Ein silbervergoldeter Buchdeckel aus Straßburg mit einem Hochrelief stellt die Krönung Mariens dar, flankiert vom hl. Blasius und vom hl. Nikolaus; er stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts und ist eines der schönsten Beispiele für die gotische Architekturplastik in der Goldschmiedekunst. Ein weiterer Schwerpunkt der Kunstsammlung sind Augsburger Arbeiten des 17. und 18. Jahrhunderts. Bereits 1720 bezeichnet ein Schatzkammerinventar den aus purem Gold gefertigten Kelch Kaiser Karls VI. als „Augenweide“. Weitere solche Augenweiden unter vielen anderen Ausstellungsstücken sind ein Kreuz, welches Kaiser Karl VI. dem Fürstabt Franz II. von St. Blasien im Jahr 1731 schenkte oder ein Amethyst-Kreuz, eine Schenkung der Kaiserin Maria Theresia.

In der „Kunst- und Wunderkammer“ des Stiftes St. Paul, sie zählt zu einer der kunsthistorisch wertvollsten Österreichs, befindet sich unter anderem ein

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Nautilus Pokal, Johannes Schuck (1645–1715) Augsburg um 1680–1685

prachtvoller Nautilus-Pokal, eine Augsburger Arbeit um 1700. Ebenfalls aus Augsburg kommt die silberne Kutschenuhr aus dem 17. Jahrhundert. Nicht weniger interessant sind die antiken Gläser wie der „Lebensalterhumpen“, entstanden um 1600, sowie zahlreiche frühe böhmische Gläser, Porzellan, Schnitzereien aus Elfenbein, Buchsbaum und Muscheln, Bronzefiguren und Emaille-Arbeiten.

Sehenswert ist auch die rund 35 000 Stück umfassende numismatische Sammlung, sortiert nach Griechen, Römern, römisch-deutschen Kaisern, Königen, geistlichen und weltlichen Fürsten, Städten, berühmten Männern und Frauen, sowie schließlich die „Miscellanea“ (Vermischtes).

Gemälde von der Gotik bis ins 19. Jahrhundert, darunter bedeutende Werke von Peter Paul Rubens, Albrecht Dürer, Hans Holbein, Anthonis Van Dyck, Johann Martin Schmidt (gen. Kremser Schmidt), Paul Troger, Carlo Carlone u. a., beeindrucken in der Gemäldesammlung. Die Grafiksammlung umfasst mehr als 30 000 Blätter aus ganz Europa vom 15. bis zum 20. Jahrhundert.

Eine der benediktinischen Regeln lautet: „Gäste sollen im Kloster nie fehlen.“ Und so gibt es in jedem Kloster einen „Gastpater“, der sich um das Wohl der Gäste kümmert. Auch im Stift St. Paul sind Besucher herzlich willkommen, sei es im Rahmen des Programmes „Kloster auf Zeit“, bei Seminaren oder bei Meditationskursen im Barock- und Kräutergarten des Stiftes. Dieser wurde nach dem Vorbild einer Darstellung aus dem Jahre 1623 in Form von vier symmetrischen Feldern neu angelegt. Den Mittelpunkt bildet der mehrgeschossige Brunnen aus dem 17. Jahrhundert. Eckpunkte der Gartenanlage sind die beiden vom Anfang des 19. Jahrhunderts stammenden Gartenschlösschen des italienischen Baumeisters Pietro Rudolphi, der um das Jahr 1840 auch den außerhalb der Klosteranlage gelegenen Meierhof erbaute.

Die Mönche des Benediktinerstifts St. Paul haben derzeit den niedrigsten Altersdurchschnitt in Österreich. Jeder von ihnen hat sich gemäß der benediktinischen Leitregel „ora et labora et lege“ („Bete und arbeite und lies“) eine Expertise in seinem jeweiligen Wirkungsbereich erarbeitet – von der Stiftsimkerei,

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Pater Nikolaus Reiter bei der Weinherstellung Fotos: © Benediktinerstift St. Paul

der Kräuterapotheke und der Destillerie über die Lehrtätigkeit am Stiftsgymnasium und den musealen Bereich bis zur Seelsorge in den inkorporierten Pfarren. Gemeinsam bilden diese Bereiche ein großes Ganzes und sind zugleich Zeugen eines Miteinanders im Zeichen der Nachhaltigkeit und der Regionalität. So ist das Benediktinerstift St. Paul mit seinen „hochprozentigen Schätzen“ mittlerweile Teil der Slow-Food-Bewegung. Gäste können in den Kochworkshops bei Pater Nikolaus Kärntner Gerichte zubereiten lernen und anschließend gemeinsam mit den Mönchen speisen. Aus dem klösterlichen Kräutergarten stammen die Räucherwerke, die Frater Cyprian für die Kräuterapotheke im Barockgarten in Handarbeit herstellt und die im reich sortierten Klostershop während der Museumsöffnungszeiten zu erwerben sind. Neben anderen Produkten des Klosters wird auch der hauseigene Wein „Vinum Paulinum“ verkauft. Die Weinbautradition des Stiftes reicht über Jahrhunderte zurück, das Weingut liegt in Hrastje nahe Marburg. Auf sanft ansteigenden Südhängen gedeihen, begünstigt durch das Mikroklima mit relativ kühlen Nächten und mäßig heißen Tagen, die Qualitätsweine der Domäne Stift St. Paul.

Text: Eva von Schilgen

Benediktinerstift St. Paul

Hauptstraße 1, 9470 St. Paul im Lavanttal

T: +43 4357 2019-0

www.stift-stpaul.at

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INFOBOX
Albrecht Dürer (1471–1528), Antlitz Christi

BRENNERS

PARK-HOTEL & SPA

EINE LIEBESERKLÄRUNG

Wer das Glück hat, in diesem prachtvollen Juwel der Grandhotellerie in Baden-Baden mit 150 Jahren bewegter Vergangenheit zu übernachten, weiß, hier erlebt man Geschichte, die das Stammhaus der Oetker Collection zu dem werden ließ, was es heute ist: ein internationaler Schauplatz, an dem sich zeitgemäß interpretierte Eleganz und Tradition mit unvergleichlichen Spa-Verwöhn-Momenten verbinden und eine stolze Birma-Katze namens Kléopatre höchstpersönlich ihre Gäste begrüßt.

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Fotos: © Oetker Collection / Brenners Park-Hotel & Spa Hoteldirektor Henning Matthiesen – erfüllt (fast) alle Wünsche

Der volle Name des Hotels lautet „Brenners Park-Hotel & Spa“, doch für die meisten Gäste und die Inhaber, die Familie Oetker, ist es einfach nur das „Brenners“. Beim Aufwachen in den königlich-altmodisch eingerichteten Suiten mit Blick auf einen prachtvollen Park, durch den die Oos fließt, strömen die Glücksgefühle. So ergeht es auch Familie Oetker: Sie kommt oft hierher, um nach Hause zu kommen, und nicht, um hier Gast zu sein. Der Charme des Hotels besteht aus einer Mischung aus Tradition und perfekt geschulten, stets liebenswürdigen Angestellten, die ihren Gästen mit einer unvergleichlichen Leichtigkeit jeden Wunsch erfüllen.

Der Kurort Baden-Baden steht für zeitlose Eleganz, Kunst, herrschaftliche Parks – und das Brenners Park-Hotel & Spa: Von familiärer Wärme und luxu-

riöser Anmutung umhüllt, thront es faszinierend in einem blühenden Park nahe dem Museum Frieder Burda, und das schon seit 1872. Seither dient dieser magische Ort als Refugium für Reisende und bietet immer wieder eine Kulisse für internationale Begegnungen. Politische Wegbereiter wie Konrad Adenauer und Charles de Gaulle reichten sich im Brenners die Hände. Nelson Mandela oder George Clooney trugen sich neben anderen berühmten Persönlichkeiten wie John Jacob Astor oder J. Paul Getty, Barack Obama oder Bill Clinton in das Gästebuch ein. Bestseller-Autorin Vicki Baum schrieb über dieses Hotel: „Keiner verlässt die Drehtüre dieses Hotels so, wie er hereinkam.“ Manche Gäste bleiben für Wochen oder Monate, andere sogar für Jahre. Es kann ein ganzes Haus für sich und seine Entourage gebucht werden, um ganz unter sich zu bleiben. Die Geschichte über das Hotel würde mehrere Bücher füllen, aber am besten kommt

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Fotos: Castello di Reschio
Luxussuite mit Blick auf den hauseigenen Park

man selbst hierher, um sich verzaubern zu lassen. Sie werden es lieben!

Wohnen im Brenners fühlt sich an wie nach Hause kommen, und das nicht nur, weil die stolze Dame des Hauses, eine faszinierend schöne Birma-Katze namens Kléopatre, sich nicht zu schade ist, ihre Gäste an der Rezeption persönlich zu begrüßen. Hier verbindet sich außerdem seit fünfzehn Jahrzehnten legendäre Gastfreundschaft mit echtem Familiengeist. Höchste Qualität, stilprägendes innenarchitektonisches Wirken, das sich spielerisch mit der reizvollen Außengestaltung einlässt, und eine große Liebe zum Detail kreieren einzigartige Wohn- und Genusserlebnisse. Diese spiegeln nicht nur die Werte und den Anspruch des Brenners wider, sondern machen den Aufenthalt unvergesslich. Als Wegbereiter für die Grandhotellerie führte das Brenners Anfang der 1980er-Jahre den

Spa-Gedanken in Deutschland und Europa ein – lange bevor Wellness zum Megatrend des 21. Jahrhunderts avancierte.

In der Villa Stéphanie erleben die Gäste ein unvergesslich angenehmes Spa-Erlebnis mit erholsamen Anwendungen und einer entspannenden Ruhe und Gelassenheit. Im angeschlossenen Haus Julius bietet das Brenners Medical Care ein facettenreiches Angebot zur Gesundheitsvorsorge auf internationalem Topniveau. Ein Hochgenuss ist das Brenners auch in kulinarischer Hinsicht: In den drei Restaurants werden eine Gourmetküche mit extravaganten Kreationen vom Grill sowie eine leichte Brasserie-Küche serviert. Erstklassiger Service, der prächtige Privatpark, das edle Spa, die kulturellen Highlights der Festspielstadt und die herrliche Lage am Tor zum Schwarzwald prägen eine besondere Lebenskultur, welche die Zeit im Brenners einzigartig macht.

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Kulinarischer Hotspot im Brenners Park-Hotel & Spa: Restaurant Fritz & Felix

Baden-Baden präsentiert eine beeindruckende kulturhistorische Bühne und wurde dafür erst kürzlich mit dem UNESCO-Welterbe-Titel geadelt. Die Besucherinnen und Besucher der Stadt erwartet ein attraktives Ensemble aus Architektur und Kunst, Natur und Kultur, das durch die prächtige Belle-Époque-Fassade des Brenners vervollständigt wird.

In fünfzehn Jahrzehnten war das Grandhotel mit nur zwei Inhaberfamilien verbunden. In immer neuen Metamorphosen schuf Camille Brenner, der Sohn des Hotelbegründers Anton Alois Brenner, um die Jahrhundertwende seine Vision eines Luxushotels. Kurt und Alfred Brenner führten das Haus erfolgreich durch die Goldenen Zwanziger und die folgenden herausfordernden Jahre bis zum Ende der Brenner-Ära. Nach einer stillen Teilhaberschaft im Jahr 1923 ging das Grandhotel in den 1940er-Jahren in die Hände von Rudolf-August Oetker über. Seit nunmehr über 70 Jahren steht die Industriellenfamilie Oetker hinter dem Luxushotel.

„Meine Nähe zum Brenners hatte ihre Wurzeln schon früh in meinem Leben“, schwärmt August Oetker. „Es war 1944/45, als ich mit meiner Mutter im Brenners war. Ich war gerade mal ein Jahr alt. Das Brenners war und ist für mich Teil meines Zuhauses.“

„Das Jahrzehnte währende Vertrauen, das die Familie Oetker ihrem Brenners Park-Hotel & Spa entgegenbringt, ist wirklich einzigartig. Daher ist es für mich umso wichtiger, diese Hotelikone in Familienhand zum nachhaltigen Erfolg zu führen. Indem wir die wertvolle Zeit unserer Gäste in magische Momente verwandeln, stellen wir sicher, dass das Brenners auch zukünftig seinen angestammten Platz an der Spitze der europäischen Luxushotellerie besetzen wird.“

Text: Cecile von Fürstenberg

BRENNERS PARK-HOTEL & SPA

Schillerstraße 4/6, 76530 Baden-Baden

Deutschland

www.oetkercollection.com

50 SCHLOSSSEITEN
INFOBOX
Rezeptionsbereich Brenners Park-Hotel & Spa Außenansicht mit Minerva-Terrasse, die zur Entspannung einlädt Hauskatze Kléo begrüßt die Gäste bei deren Ankunft.
SCHLOSSSEITEN meindl-fashion.de MEINDL AUTHENTIC LUXURY STORE SALZBURG Platzl 4 Tel: +43 (0) 662 874 830 info@meindl-fashion.at MEINDL STAMMHAUS KIRCHANSCHÖRING Dorfplatz 8-10 Tel. +49 (0)8685 / 985-0 laden@meindl.de MEINDL AUTHENTIC LUXURY STORE ST. JOHANN I. PONGAU Hauptstraße 23 Tel: +43 (0)6412-66247 fil.st.johann@meindl-fashion.at www.meindl-fashion.de authentic luxur y
Museum Frieder Burda, Baden-Baden Foto: © N. Kazakov Kazakov

MUSEUM FRIEDER BURDA

Nur ein kurzer Fußmarsch durch einen wunderschönen Park, durch den die Oos fließt, dann steht man vor dem legendären Museum Frieder Burda in unmittelbarer Nähe zum Brenners Parkhotel & Spa in Baden-Baden. Doch nicht nur die Hotelgäste zieht es in die regelmäßig wechselnden Ausstellungen des modernen Museums – auch Kunstliebhaber/innen aus aller Welt reisen hierher, um die Kunstwerke zu bewundern.

Von 13. Mai bis 8. Oktober erinnert das Museum

Frieder Burda mit der Ausstellung „Der König ist tot, lang lebe die Königin“ an die historische Darstellung „Exhibition by 31 Women“ der Kunstsammlerin Peggy Guggenheim von 1945. Das Projekt in Baden-Baden wird nun ebenfalls 31 zeitgenössische weibliche künstlerische Positionen zu einer Kollektion versammeln, die aktuelle Perspektiven auf diese Thematik eröffnet. Die legendäre US-amerikanische Sammlerin Peggy Guggenheim gründete 1942 ihre visionäre Galerie „Art of This Century“ in New York und eröffnete 1943 die Ausstellung „Exhibition by 31 Women“. Sie gilt heute als eine der ersten bahnbrechenden Ausstellungen, die ausschließlich Werke von Künstlerinnen präsentierten. Die seinerzeitigen Kritiken schwankten zwischen widerwilliger Bewunderung und herablassender Missachtung.

Im Oktober 2004 wurde das Museum Frieder Burda als „Juwel im Park“ eröffnet, wie der New Yorker Ar-

chitekt Richard Meier sein architektonisches Kreativwerk in Baden-Baden bezeichnet. Der Solitär leuchtet strahlend weiß und als modernes Highlight aus dem berühmten Park an der Lichtentaler Allee hervor. Seine Gestalt zeigt sich im Kontrast zum benachbarten neoklassizistischen Gebäude der Staatlichen Kunsthalle, mit der er durch eine gläserne Brücke verbunden ist. Als Tageslichtmuseum entfaltet das Museum Frieder Burda im Inneren eine faszinierende Beleuchtung: Die gefiltert einfallende Helligkeit sorgt für eine variantenreiche, sich nach Tages- und Jahreszeiten wandelnde Farbenpracht der Kunst. Die Besucher/innen laufen auf einer Rampe durch eine offene Folge von Räumen, große Fenster bieten Ausblicke in den umgebenden romantischen Landschaftsgarten. Richard Meier ist bereits mit dem Getty Center (The Getty) in Los Angeles, mit dem Museum Angewandte Kunst in Frankfurt und dem Museum für zeitgenössische Kunst (MACBA) in Barcelona aufgefallen. Mit dem Museum Frieder

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Peggy Guggenheim in ihrer New Yorker Galerie Art of This Century (um 1942)
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alliance /
PRESS / Tom
Foto:
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ASSOCIATED
Fitzsimmons

Burda gewann er mehrere Architekturpreise. Stifter des Museums war der 2019 verstorbene Frieder Burda, Sohn des berühmten Verleger-Ehepaars Aenne und Franz Burda. Sein Bruder Hubert Burda übernahm den Verlag und leitet seit vielen Jahren den Hubert Burda Media Verlag mit Hauptsitz in München – heute eines der größten deutschen Verlagshäuser.

Genauso beeindruckend wie die Architektur des Museumshauses ist die Sammlung von Frieder Burda mit rund 1000 Werken moderner und zeitgenössischer Kunst. Neben deutschen Expressionisten wie Ernst Ludwig Kirchner, August Macke und Alexej von Jawlensky sind Werke von Wilhelm Lehmbruck und Max Beckmann vertreten. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf moderner Kunst. Ein besonderer Fokus richtet sich auf international renommierte deutsche Künstler der Gegenwart wie Georg Baselitz, Markus Lüpertz, Sigmar Polke und Gerhard Richter. Im Wechsel mit Sonderausstellungen werden Werke der Sammlung Frieder Burda in thematischen Kontexten präsentiert.

Text: Cecile von Fürstenberg

INFOBOX

MUSEUM FRIEDER BURDA

Lichtentaler Allee 8b, 76530 Baden-Baden

Öffnungszeiten: Di.–So., 10.00–18.00 Uhr www.museum-frieder-burda.de

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Museum Frieder Burda, Baden-Baden Foto: © N. Kazakov Kazakov Foto: © Museum Frieder Burda
55 SCHLOSSSEITEN STOFFE UND MASSVORHÄNGE HIMBERGER STRASSE 2, WIEN X. MFABER.AT #MFABERSTOFFE WIEN
Lobmeyrs Historismus-Portal
in der Kärtner Straße in Wien

MIT TRADITION ZUR AVANTGARDE

J. & L. LOBMEYR – 200 JAHRE GLAS & BELEUCHTUNG

Mag. art. Eva von Schilgen im Gespräch mit Mag. Johannes Rath, Leiter der LOBMEYR Werkstätten

LOBMEYR Gläser zählen zu jenen Objekten, die weltweit in den meisten Museen und auf festlichen Tafeln zu finden sind, denn sie überzeugen durch zeitlose Schönheit und Eleganz. LOBMEYR Luster hängen in königlichen Palästen, in staatlichen Repräsentationsbauten, in Opernhäusern und Theatern, und man sagt, dass sich in jedem Wiener Palais zumindest einer befindet. Seit seiner Gründung 1823 ist das Unternehmen in Familienbesitz und hat stets eine bedeutende Vorreiterrolle in Österreichs Kunstschaffen gespielt. Vor Kurzem erfolgte die Aufnahme in die „Association les Hénokiens“, eine Organisation von Familienunternehmen, die seit mindestens 200 Jahren durchgängig im Mehrheitsbesitz der Gründerfamilie sind und von einem Nachkommen des Gründers geführt werden.

Auch heute fühlt man sich bei LOBMEYR der Grundidee des Firmengründers verpflichtet, klassische Handwerkskunst zu pflegen und mit modernem Design auf höchstem Niveau zu verbinden. Die sechste Generation, die Cousins Andreas, Leonid und Johannes Rath, führen gemeinsam das Unternehmen. Während Andreas Rath sich um das Geschäft mit der prachtvollen

Historismus-Fassade aus dem Jahr 1895 des Architekten Alois Maria Wurm-Arnkreuz in der Wiener Kärntner Straße kümmert, hat Leonid Rath die Sparte Glas mit Design und Fertigung in den Glashütten in Bayern, Ungarn und Tschechien übernommen. Johannes Rath leitet den Bereich Entwurf, Fertigung und Verkauf der Luster sowie die Restaurierung antiker Beleuchtungskörper.

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Foto: © Golden Hour Photography
Mag. Johannes Rath, Werkstätte Lobmeyr

DIE FIRMENGESCHICHTE

Im Jahr 1823 gründet der Glasergeselle Josef Lobmeyr (1792–1855) in Wien einen reinen Handelsbetrieb auf Kommissionsbasis mit Kristallglas aus böhmischen Werkstätten, lässt aber bald schon nach eigenen Entwürfen dort produzieren. Das erweist sich als so erfolgreich, dass 1835 der österreichische Kaiser ein Trinkservice bestellt, welches bis heute als „Hofburgservice“ bei Staatsbanketten verwendet wird, und an Josef Lobmeyr der Titel „k. u. k. Hoflieferant“ verliehen wird. Von seinen vier Kindern übernehmen seine Söhne Josef als kaufmännischer Direktor und Ludwig als künstlerischer Leiter im Jahr 1855 das Geschäft. Sie ändern den Firmennamen auf „J(osef) & L(udwig)

LOBMEYR“, führen das charakteristische Firmensignet der verschlungenen Buchstaben „JLLW“ ein und lassen das gesamte Lager der Gläser im Biedermeierstil vernichten. Ludwig sammelt bei seinen Besuchen der Weltausstellungen in London und Paris viele neue Inspirationen. Mit der Vernichtung des Altbestandes – eine Art „Befreiungsschlag“ – wollen die Brüder eine moderne Firmenausrichtung gegenüber ihrer Kundschaft dokumentieren. Die neuen Kollektionen entstehen in engem Kontakt mit führenden Künstlern der Zeit, unter anderem mit dem Ringstraßen-Architekten Theophil von Hansen oder mit Josef von Stork, der beispielsweise das „Kaiserservice“ im Neorenais-

sancestil entwirft. Die Firma nimmt an verschiedenen Weltausstellungen teil, was zu einem immensen Aufschwung des Unternehmens führt. So belieferte man damals fast den gesamten europäischen Hochadel.

Nach dem frühen Tod seines Bruders Josef (1864) führt Ludwig das Unternehmen allein weiter. Er verstärkt die Zusammenarbeit mit Künstlern sowie mit den böhmischen Glashütten und gründet einige Niederlassungen in der Region. Seine Erzeugnisse stellt er weiterhin erfolgreich auf Weltausstellungen und Kunstgewerbeausstellungen in Europa und Amerika aus, so auch auf den Weltausstellungen in Paris (1867) oder Wien (1873). Zu seinen Kunden zählen der König von Belgien, der Herzog von Brabant oder der Graf von Flandern; er beliefert u. a. die Wiener Hofburg, das Schloss Schönbrunn, das Dresdner Schloss und die Münchner Residenz, ist Hoflieferant für den bayerischen, den serbischen, den griechischen und den bulgarischen Hof. Der begeisterte Sammler und Kunstmäzen wird Gründungsmitglied des Wiener MAK – Museum für angewandte Kunst.

Als Ludwig 1917 kinderlos stirbt, übernimmt der Sohn seiner Schwester Mathilde, Stefan Rath, das Unternehmen. Als Mitbegründer des Österreichischen Werkbundes, einer wirtschaftskulturellen Vereinigung

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Geschäftsraum in der Kärntner Straße
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Foto: © Sacher
Salon Anna im Hotel Sacher Wien

von 178 Künstlern, Architekten, Unternehmern und Handwerkern, pflegt er enge geschäftliche Kontakte zu zeitgenössischen, damals fast revolutionären Künstlern, unter ihnen Gustav Klimt, Adolf Loos, Koloman Moser, Michael Powolny, Otto Prutscher, Oskar Strnad oder Josef Hoffmann, der 1914 für LOBMEYR die bis heute beliebte „Serie B“ in schlichtem schwarz-weißen Dekor entwirft. So entstehen aufregende neue Kollektionen, die unter anderem 1925 bei der Pariser „Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes“ für Aufsehen sorgen und teilweise heute noch zu den Bestsellern der Firma zählen.

1938 folgt ihm sein Sohn Hans Harald Rath, dem es trotz des Zweiten Weltkrieges und der schwierigen Nachkriegszeit gelingt, das Unternehmen nicht nur zu halten, sondern weiter auszubauen. Er entwirft 1952 „für den jungen Haushalt“ den – mit einer Stärke von weniger als einem Millimeter – aus hauchdünnem Musselin-Glas gefertigten, stapelbaren Wasserbecher „Alpha“. Mit seinem zeitlos perfekten Design zählt „Alpha“ bis heute zu den beliebtesten LOBMEYR Produkten. Seine Söhne Harald, Peter und Stefan Rath übernehmen 1968 und erschließen die Märkte in Saudi-Arabien und Japan, beliefern den saudischen Königshof sowie den Sultan von Brunei. Der internationale Vertrieb wird auch von deren Söhnen Andreas, Leonid und Johannes Rath forciert, ebenso die Zusammenarbeit mit jungen Designern. Treu geblieben ist man auch dem Handwerk.

JOHANNES RATH – „In der Glasfertigung verfolgen wir seit der Gründung immer noch das gleiche Geschäftsmodell: Als Verleger bringen wir unsere Kunden, Entwürfe und Designer. Externe Werkstätten übernehmen die Verarbeitung des Glases in den ,heißen Techniken‘ wie das Einblasen in die Holzformen. Wir verarbeiten das Glas dann weiter in den sogenannten ,kalten Techniken‘ wie Schliff und Gravur. Bis zum Verkauf durchläuft ein LOBMEYR-Glas mindestens 24 Hände und vier Qualitätskontrollen; die letzte erfolgt dabei immer durch ein Familienmitglied.“

Neben den eigenen Erzeugnissen bietet LOBMEYR auch Sortimente ausgewählter Manufakturen an wie bspw. jene von Meissen, Nymphenburg, Rosenthal oder Augarten für Porzellan, Christofle, Robbe & Berking, Herend und die Wiener Silber Manufactur für Bestecke, Wohnaccessoires des US-Labels Pacific Connections sowie Tischwäsche nach Maß. LOBMEYR-Produkte werden sowohl im Wiener Geschäft als auch bei weltweit über fünfzig Händlern angeboten – von den USA über ganz Europa bis hin zu Händlern in Katar, Saudi-Arabien, Shanghai und Südkorea. Mit der Zeit gehend, sind die Erzeugnisse auch online zu erwerben.

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Motel One Wien-Staatsoper Empire-Luster in einem Speisezimmer in Wien Foto: © Conny Cossa Foto: © Lobmeyr

DIE LUSTER VON LOBMEYR

Bereits seit dem Jahr 1830 werden von LOBMEYR Kristallluster verkauft. Auch deren Fertigung erfolgte lange Zeit nach dem gleichen Geschäftsplan: Beratung, Entwurf und Verkauf durch LOBMEYR, Fertigung außer Haus. Ursprünglich waren die Luster mit Kerzen bestückt und wurden, mit der technischen Entwicklung des 19. Jahrhunderts einhergehend, später auch mit Gas betrieben.

JOHANNES RATH – „Kaiser Franz Josef wollte nicht, dass in der Hofburg Gas zum Einsatz kam, denn er hatte Angst vor einem Brand durch offenes Feuer. Seine Begeisterung für die moderne Technik und seine Neugierde führten dazu, dass er 1882 eine Ausstellung zum Thema Elektrizität veranstalten ließ. Einer der Teilnehmer war der US-amerikanische Erfinder Thomas Alva Edison (1847–1931), der 1880 die elektrische Glühbirne erfunden hatte. So kam mein Ur-Urgroßvater mit Edison in Kontakt und sie entwickelten gemeinsam die großen Luster für die Wiener Redoutensäle und die Wiener Hofburg.“

Auch im Wiener Rathaus hängen frühe Luster, ebenso im Restaurant und im grünen Salon des Hotels Sacher. Von 1881 bis 1886 stattete LOBMEYR die Schlösser des exzentrischen Bayernkönigs Ludwig II. aus, außerdem den Palast des Khediven von Ägypten oder jenen des Maharadschas von Baroda.

Die internationale Reputation von J. & L. LOBMEYR brachte nach dem Zweiten Weltkrieg Aufträge wie jene für die Wiener Staatsoper, für das John F. Kennedy Center for the Performing Arts in Washington, D.C., für den Kreml in Moskau, das Konzerthaus in Athen, den Sultan von Brunei, den saudischen Königshof oder für die Ausstattung der großen Moscheen in Mekka und Medina.

„STARBURST“ IM ROSEWOOD VIENNA

Der wohl weltweit bekannteste Luster von J. & L. LOBMEYR ist der „Starburst“ für die Metropolitan Opera in New York, ein Entwurf von Hans Harald Rath aus dem Jahr 1966. Er besteht aus 800 SputnikElementen und ist mit 51 500 einzelnen Kristallen bestückt. In unterschiedlichen Größen und in wohnzimmertauglichen Varianten ist dieses Modell seither ein Bestseller. Wählen kann der Kunde von heute aber unter mehr als 5000 Modellen. Oder er kann seinen eigenen Entwurf umsetzen lassen.

Die Produktion erfolgt seit 1971 zur Gänze in den Werkstätten in der Wiener Salesianergasse unter Verwendung überlieferter traditioneller Fertigungstechniken. So wird das Metall des Gestells händisch geschmiedet, geschweißt, gebogen, poliert, ziseliert. Eine Auswahl von fast 10 000 Gussmodellen ermöglicht eine originale Erzeugung in jeder Stilrichtung.

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Foto: ©
Met-Luster in der Präsidentensuite im Hotel Rosewood Vienna
Rosewood

Techniken wie das Hämmern des „Nockerlprofils“ für Barockluster und das „Randrieren“ feiner Ornamente kommen bis heute zum Einsatz. LOBMEYR legt sich nicht nur auf traditionelle Handwerkstechniken fest, sondern verwendet dort, wo es Sinn macht, durchaus auch moderne Technologien.

JOHANNES RATH – „Sicherlich könnte man zum Beispiel bei einem Maria-Theresien-Barockluster, wie man ihn aus der Spanischen Hofreitschule kennt, das Gestell aus einem Eisenblech mit einem Wasserstrahl- oder Laser-Cutter schneiden und würde so einiges an Zeit und Kosten sparen. Aber gerade dieser wichtige, die Form und den Charakter prägende Bauteil erhält seine Energie erst, wenn er durch die Fertigkeit des Schlossers geschmiedet und von Hand verarbeitet wird. Dann steckt die Seele des Handwerks drinnen, welche die Faszination eines Lusters von LOBMEYR ausmacht.“

Handarbeit findet sich auch beim Behang durch Kristallglasteile: Diese sind handgeschliffen und werden einzeln „verkettelt“.

Neben dem Verkauf neuer Luster ist das Restaurieren von alten Lustern zu einem bedeutenden Geschäftszweig geworden. Ein Großauftrag war beispielsweise die Erneuerung sämtlicher antiken Kristallluster im Stadtpalais Liechtenstein in Wien.

Alle diese Arbeiten verlangen ein verlässliches Team an guten Handwerkern. Johannes Rath führt die Werkstätten mit einer zeitgemäß erfolgreichen unternehmerischen Qualität.

JOHANNES RATH – „Ich bin in und mit diesem Betrieb aufgewachsen und es war mir immer klar, dass ich hier nach dem Bundesheer und meinem Diplomstudium arbeiten werde. Meine Freude, etwas Schönes und Wertvolles zu schaffen, versuche ich auch unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu vermitteln. Unsere Meister, die ausgelernten Gesellen und Lehrlinge sowie die Angestellten in der Verwaltung sind sich bewusst, ein hochgeschätzter Teil einer Unternehmensfamilie zu sein. Wir haben bis heute keine Nachwuchsprobleme. Es ist kein Widerspruch, als Unternehmer sozial und empathisch zu sein und Leistung einzufordern. Diese positive Einstellung spüren auch unsere Kunden.“

Eine besondere Auszeichnung wird LOBMEYR im Jahr 2023 zuteil: die Mitgliedschaft in der 1981 gegründeten exklusiven Vereinigung „Association les Hénokiens“ (www.henokiens.com). Dieser Name bezieht sich auf einen der größten biblischen Patriarchen – Enoch, ein Nachkomme des Set und Vater von Methusalem –, welcher 365 Jahre alt geworden sein soll. Unter den derzeit weltweit 52 Mitgliedern wird LOBMEYR neben dem Wiener Juwelier A. E. KÖCHERT der zweite österreichische Betrieb sein.

Aus Anlass des 200-jährigen Firmenjubiläums widmet das Museum für angewandte Kunst in Wien von 7. Juni bis 24. September 2023 dem Unternehmen LOBMEYR eine umfassende Ausstellung unter dem Titel „200 Jahre J. & L. LOBMEYR“.

INFOBOX

LOBMEYR Stammhaus

Kärtner Straße 26, 1010 Wien

Öffnungszeiten Mo.–Sa.: 10.00–18.00 Uhr

T: +43 1 5120508-0

LOBMEYR LUSTER

Werkstätten, Verkauf & Restauration

Salesianergasse 9, 1030 Wien

T: +43 1 7132145-0

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Kettelarbeit an einem Neorenaissance-Girandol
Foto: © Martin Stöbich Foto: © Jon Day
Tischlampe „Script“ mit Kater Titus
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VON DER SCHÖNHEIT DES ALTEN UND DER FASZINATION DES NEUEN

WOHNEN – SAMMELN – INVESTIEREN – IN UND MIT KUNST

VON ANTON FIGL

„Antiquitäten sind das einzige Feld, auf dem das Gestern noch Zukunft hat.“

Harold Wilson, eigentlich James Harold Wilson Baron Wilson of Rievaulx (1916–1995), britischer Politiker und zweimaliger Premierminister von Großbritannien

Er kann’s nicht lassen, das Entdecken, Begutachten, Schätzen, Kaufen und Verkaufen von alter und neuer Kunst – auch nicht in der Pension und auch nicht nach der Schließung seines Ladengeschäftes in St. Pölten. Anton Figls Passion ist der Kunsthandel, und nun wickelt er heute viele Geschäfte über das Internet ab. Doch der persönliche Kontakt zu seinen Kunden ist ihm außerordentlich wichtig. Und so entstand in Windpassing die HOFGALERIE.

Nur wenige Kilometer außerhalb der Landeshauptstadt St. Pölten, inmitten einer lieblichen, landwirtschaftlich geprägten Landschaft, liegt der kleine Ort Windpassing. Ein großes, schweres Holztor öffnet sich zu dem malerischen Innenhof des alten Bauernhofes –

das Wohnrefugium von Doris und Anton Figl. Für Kunstliebhaber ein wahrer „Himmel auf Erden“.

ANTON FIGL – „Wir haben die ehemaligen Stallungen mit viel Liebe und Einfühlungsvermögen zu einladenden, wohnlichen Schauräumen umgestaltet. Unsere

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Fotos: © Eva von Schilgen // Figl, privat
Anton Figl Antiquitätenhändler aus Passion Wohnen in und mit Kunst – aus dem ehemaligen Stall wurde ein behaglicher, stilvoller Ausstellungsraum.

HOFGALERIE soll ein Treffpunkt für Kunstfreunde werden, die unser Angebot von der Gotik bis zur Moderne schätzen. Indem wir hier zeigen, wie Altes und Modernes sich harmonisch ergänzen kann und damit ein spezielles, gemütliches Wohlgefühl vermittelt wird, sprechen wir auch sehr junge Kunden an.“

Die besondere Liebe des Hausherrn gilt den hochwertigen Skulpturen der Gotik und des Barock sowie ausgefallenen, qualitätsvollen Bauern- und Barockmöbeln. Ein ganz herausragendes Ausstellungsstück ist ein Tiroler Hochzeitsschrank aus dem 18. Jahrhundert aus der Gegend um Landeck.

ANTON FIGL – „Dieses Juwel mit der Beschriftung ,Anna Maria Prandtauerin‘ und der Datierung von 1777 stammt nachweislich aus dem Geburtshaus des berühmten Barockbaumeisters Jakob Prandtauer aus Stanz in Tirol. Sein Hauptwerk ist das Stift Melk, er gestaltete jedoch auch zahlreiche adelige Palais und Bürgerhäuser in St. Pölten.“

Auch Gemälde des österreichischen Stimmungsimpressionismus sowie der internationalen Klassischen Moderne zählen zu dem reichhaltigen Angebot der Galerie, darunter das 50 x 50 cm große Bild „Stiegenhaus“ WV 67, ein Werk von Koloman Moser (1868–1918) um 1910.

ANTON FIGL – „Das Ölgemälde trägt rückseitig auf der Leinwand den dreifach querrechtigen Stempel ,Nachlass Koloman Moser‘ und am Keilrahmen in schwarzem Pinsel ,Nachlass Nr. 143‘. Wie sich herausgestellt hat, handelt es sich bei dem Motiv um das Stiegenhaus im obersten Stockwerk der Villa Mautner von Markhof am Wolfsbergkogel. Der Blick aus dem Fenster zeigt in überraschendem Blau eine Nebeldecke, aus der die Berge aufragen.“

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„Das Geheimnis der Kunst liegt darin, dass man nicht sucht, sondern findet.“
– Pablo Picasso (1881–1973)
„Stiegenhaus“, Koloman Moser

Anton Figls Gefühl für Harmonie sowie sein sicheres Gespür, verschiedene Stile zu kombinieren, haben dazu geführt, dass er auch als „Innenarchitekt“ vom Arlberg bis nach Wien mehr denn je gefragt ist. Und die Besucher/-innen kommen zahlreich, denn bei einer kleinen Jause und einem Achterl Grüner Veltliner kann man von Anton Figl vieles über seine Exponate erfahren –Interessantes, Aufregendes, Heiteres und Skurriles.

Text: Eva von Schilgen

HOFGALERIE FIGL, Dkfm. Anton und Florian Figl

Öffnungszeiten:

Mittwoch und Samstag, 11–18 Uhr und nach tel. Vereinbarung

Karl-Eichinger-Straße 3

3104 St. Pölten/Windpassing

Tel.: +43 664 3005465 oder +43 664 5418258

artfigl@aon.at | www.artfigl.at

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INFOBOX
Tiroler Hochzeitsschrank aus dem Geburtshaus des berühmten Barockbaumeisters Jakob Prandtauer, datiert 1777

Von 0 auf 100 Die Residenzgalerie Salzburg feiert Jubiläum

7. Juli 2023 bis 22. April 2024

Wie beginnt man bei null und wächst in hundert Jahren zur Sammlung von internationaler Bedeutung? Finden Sie es heraus bei der großen Jubiläumsschau anlässlich 100 Jahre Residenzgalerie Salzburg!

67 SCHLOSSSEITEN www.domquartier.at
Salomon van Ruysdael, Seelandschaft mit Segler rechts, nach 1650 © RGS/Ghezzi

Im Kindersalon „à table“ bringt die ausgebildete Schauspielerin und vielseitige Unternehmerin

Ingrid Schediwy-Fuhrmann jungen Menschen gute Manieren bei. Der Knicks und der Handkuss, das aufgerichtete Sitzen bei Tisch, das Filetieren von Fisch und die gepflegte Konversation sind für Ingrid Schediwy-Fuhrmann das kleine Einmaleins, das von Kindesbeinen an gelernt sein will.

KINDERSALON

Zum Lunch im „Schwarzen Kameel“

Der Salon für Kinder und Jugendliche soll junge Menschen auf ihrem weiteren Lebensweg begleiten, sie auf die Gesellschaft der Erwachsenen vorbereiten und ihnen einen achtsamen Umgang aufzeigen – ein Grundstein für ein harmonisches gesellschaftliches Zusammenleben!

INGRID SCHEDIWYS

KINDERSALON „À TABLE“

Zum Lunch im „Schwarzen Kameel“

Im Kindersalon „à table“ bringt die ausgebildete Schauspielerin und vielseitige Unternehmerin

Ingrid Schediwy-Fuhrmann jungen Menschen gute Manieren bei.

Ein Knicks und ein Handkuss, das aufgerichtete Sitzen bei Tisch, das Filetieren von Fisch und eine gepflegte Konversation sind für Ingrid Schediwy-Fuhrmann das kleine Einmaleins, das von Kindesbeinen an gelernt sein will. Mit ihrer Idee, in der Beletage des „Schwarzen Kameel“ entsprechende Kurse abzuhalten, hat sie den Vogel abgeschossen. Ihr „Kindersalon“ ist regelmäßig ausgebucht. Das SCHLOSSSEITEN-Team durfte einmal dabei sein.

Es ist Punkt 11.00 Uhr, als helles Kinderschwatzen den Raum erfüllt. Da kommen der kleine Karl und seine beiden Schwestern, die Brüder Albrecht und Stefan, zwei Teenagerinnen und der selbstbewusste Gregor bei der Tür herein. Von hübschen Kleidchen und Lackschuhen bis zu Jeans und Pullover ist alles erlaubt. Un-

gezwungen soll es sein, fröhlich und spielerisch. Ingrid Schediwy-Fuhrmann begrüßt die Kinder herzlich, versieht sie mit bunten Namensschildern und geleitet sie in den Salon. Hier sitzen sie nun artig und warten darauf, was geschieht. Ein bisschen verschüchtert sind sie ganz plötzlich, doch Ingrid Schediwy-Fuhrmanns Esprit, ihr Schauspieltalent und ihr kluges Konzept lösen alle Spannungen im Nu.

Man spricht über das Gedeck, über die Verwendung unterschiedlicher Gläser, über Servietten und Teller. Man übt das elegante Trinken, das bescheidene Bestellen, wenn man eingeladen ist, und das lockere Plaudern, bei dem kontroversielle Themen wie Religion oder Politik ausgespart bleiben. Ganz vieles davon haben wir (inzwischen) Erwachsene immer wieder von unseren Eltern gehört. Doch „die Pandemie und das gestresste Le-

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Fotos: © Valerie Eccli

ben der Elternpaare von heute“ lassen diese Dinge oft zu kurz kommen, empfindet Ingrid Schediwy-Fuhrmann. Und das, obwohl „gutes Benehmen so wichtig ist“, wie sie ihren jungen Gästen sagt. „Ihr könnt das tollste Fachwissen haben, doch wenn ihr beim Lunch mit dem zukünftigen Chef nicht mit Gabel und Messer umgehen könnt, ist alles vergebens.“

Sie selbst hat die Umgangsformen schon in der Jugend gelernt, und später dann im Berufsleben ist sie großen Persönlichkeiten begegnet, deren Auftreten sie beeindruckte. Ihr Werdegang ist so faszinierend wie vielfältig; ein kurzer Auszug daraus gibt Einblick.

Als gebürtige Grazerin studierte sie parallel zum Gymnasium bereits Musik, hatte aber bald den Wunsch, die Großstadt Wien kennenzulernen, und machte sich allein auf den Weg in die weite Welt. Sie war begeistert vom Theater, und bald schon bescherte ihre Ausdauer ihr Gutes. „Ich habe mir eine kleine Wohnung in der Josefstadt genommen und bin jeden Tag ins Theater gegenüber gegangen. Ich habe über meine Tante den Kontakt zu Frau Schenk erhalten und immer wieder angerufen, um höflich um einen Termin bei ihrem Mann, dem damaligen Direktor, zu erwirken. Ich wurde immer abgewimmelt. Als ich dann wieder einmal im Vorraum der Direktion stand und auf den Einlass wartete, begegnete ich Otto Schenk. Er war reizend, hatte Verständnis für meine Begeisterung und hat mir erlaubt – unbezahlt natürlich –, zu hospitieren. Es war das Glück auf Erden.“ Von da an ging es Schlag auf Schlag. Ihr wurde eine Regieassistenzstelle angeboten, parallel dazu begann sie in der Schauspielschule Krauss zu studieren, um danach in Reichenau mit den Großen des Theaters wie beispielsweise Karlheinz Hackl in Hermann Bahrs „Das Kon-

zert“ zu spielen. Rollen im Theater am Steinhof, in Salzburg beim „Jedermann“ an der Tischgesellschaft, aber auch in diversen Filmen folgten. Irgendwann waren ihr „die Castings zu viel“ – und Ingrid Schediwy-Fuhrmann änderte die Richtung.

Sie arbeitete bei Do&Co, danach in Frankfurt im Management eines Herrenclubs, dann zurück in Wien einige Jahre im Finanzministerium als Assistentin des Ministers. Dort musste sie ins kalte Wasser springen. „Niemand hat mich wirklich eingeschult. Es war am Anfang unglaublich kompliziert und intensiv“, erinnert sich Ingrid Schediwy-Fuhrmann. „Rückblickend waren es sehr spannende vier Jahre in einem außergewöhnlich amikalen Team. Ich möchte die Zeit nicht missen.“ Nach Intermezzi bei einem Lobbyisten und einem Start-up machte sie sich selbstständig. „Ich hatte genug gesehen und wusste, wie man es macht.“ Die Organisation von Events wie Hochzeiten und Geburtstags-, aber auch Firmenfeiern, nebenbei die Schulung von Unternehmensoder Hotelmitarbeitern in Business-Etikette standen auf dem Plan. „Aufgrund von Corona gab es allerdings eine absolute Talfahrt.“

Ingrid Schediwy-Fuhrmann gab nicht auf, ganz im Gegenteil – sie erfand sich wieder neu. Neben dem Eventmanagement hob sie im Jänner 2022 den von ihr bereits im Jahr 2017 grundgelegten Kindersalon aus der Taufe. „Diese Idee hat allerdings erst nach Corona wirklich eingeschlagen“, erzählt sie voller Freude. „Meine Website ist voll von positiven Kommentaren, die Termine sind schnell ausgebucht – nicht selten von Großeltern, die ihren Enkelkindern einen solchen Kurs schenken. Und die Locations wurden längst mehr.“ Das „Schwarze Kameel“ sowie die Bar des Hyatt in Wien, Privatvillen in Altaussee, am Attersee oder in Kärnten und sogar eine private Einladung nach Abu Dhabi – allesamt Orte, an denen Kindersalons stattfinden. Zurzeit in Planung sind Hamburg und München, Tegernsee und Kitzbühel.

Inzwischen hat sich ihre Agentur mit dem schönen Namen „Traumfänger“ wieder erholt. „Ich möchte die Träume meiner Kunden einfangen und umsetzen. Je

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„À table bringt Kindern gepflegte Umgangsformen, sowie Kultur bei Tisch, humorvoll und spielerisch bei. Die Kinder lernen diese im Alltag anzuwenden, und lernen einen harmonischen und wertschätzenden Umgang miteinander.“
Der Kindersalon findet in den besten Restaurants Österreichs statt.

unmöglicher sie klingen, desto interessanter für mich“, erklärt die Eventmanagerin. Eine große Geburtstagssause im oberösterreichischen Wasserschloss Ort ist ihr im Gedächtnis: „Es war ein wunderschöner Sommertag, und schon beim Empfang auf der langen Brücke musste jede Menge Champagner nachgeschafft werden.“ Nicht nur wegen solcher kleiner Malheurs ist Ingrid SchediwyFuhrmann bei ihren Events immer dabei. „Wenn der Pfarrer sich den Finger in der Autotür einquetscht oder der Fotograf im Weingarten in Ohnmacht fällt – alles schon passiert –, muss man handeln“, betont sie.

Als herausfordernd in Erinnerung sind ihr auch eine Firmenfeier auf einem zugigen, offenen Rohbau, eine Hochzeit in der Wachau, deren genauer Standort und Zeitpunkt nicht an die Presse gelangen durften, und allen voran ihre eigene Trauung am Wolfgangsee. „Ausnahmsweise durfte ich dort meine eigenen Wünsche verwirklichen“, erzählt sie freudestrahlend. „Wir haben auf einer Alm vor einem alten Stadl und unter einem großen Baum, auf Strohballen sitzend, geheiratet. Romantischer geht’s nicht.“

Organisieren, managen, ein Gespür für Menschen und Situationen – dies sind nur einige der Begabungen, die Ingrid Schediwy-Fuhrmann als wesentlich für ihren Job erachtet. „Ich bin eine Netzwerkerin, bringe gerne Menschen zusammen“ – und damit meint sie nicht nur Freunde, sondern auch Fotografen, Beleuchter, Floristen, Dekorateure, Restaurateure, Musiker, Caterer und viele mehr. „Zufrieden bin ich nur, wenn ich meine Kunden zu 100 Prozent zufriedenstellen konnte.“ Die Word-ofMouth-Werbung, die daraus entsteht, ist ihr genug.

Eines ihrer großen Talente ist ihr unerschöpflicher Ideenreichtum. Denn kaum hat sich der Kindersalon so richtig

etabliert, folgt auch schon dessen Erweiterung: Waren es bisher Kinder von 4 bis 12, die am großen Esstisch im ersten Stock des Restaurants „Zum Schwarzen Kameel“ ihre Manieren schärfen durften, möchte Ingrid Schediwy-Fuhrmann in Zukunft auch junge Erwachsene bis über 18 in ihren Salons mit Themen wie dem verantwortlichen Umgang mit Handys und Computern, dem digitalen Fußabdruck, dem Erkennen von Fake-News oder „Digital Detox“ vertraut machen.

„Der Respekt vor anderen Menschen sowie kultivierte Umgangsformen sind die Basis für ein harmonisches gesellschaftliches Zusammenleben und sollen die jungen Damen und Herren beim Heranwachsen in die Gesellschaft stets begleiten“, so Ingrid Schediwy-Fuhrmanns Credo. Sie selbst lebt das in allen ihren Geschäftsfeldern vor.

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INFOBOX
À TABLE Aktuelle Termine & Neuigkeiten www.kindersalon.at | office@kindersalon.at +43 664 6129220 | www.traumfaenger.cc
Text: Clarissa Mayer-Heinisch
KINDERSALON

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BASELITZ NACKTE MEISTER Kunsthistorisches Museum Wien

Das Kunsthistorische Museum Wien hat den Malerfürsten Georg Baselitz anlässlich dessen 85. Geburtstages zu einem Ausstellungsprojekt eingeladen, in dem seine eindrucksvolle, großformatige Malerei mit ausgewählten Werken aus den Archiven des Museums in einen Dialog treten. Cranach, Altdorfer, Spranger, Grien, Parmigianino, Correggio, Tizian oder Rubens treffen auf 73 Gemälde und zwei Skulpturen aus den letzten 50 Schaffensjahren von Baselitz.

Text: Clarissa Mayer-Heinisch

Fotos: © Georg Baselitz & KHM-Museumsverband

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Georg Baselitz

Baselitz selbst hat die Auswahl getroffen, wobei ihn nicht die mythologischen oder die biblischen Geschichten der Altmeister-Gemälde interessierten, sondern der menschliche Elementarzustand.

„Als mich die zwei so großen Kunsthistoriker, Frau Direktor Sabine Haag und der Kurator Andreas Zimmermann, vor zwei Jahren in meinem Atelier besuchten, hab ich einen Schreck bekommen. Da wird man plötzlich vom Künstler zum Malerchen“, erzählt Georg Baselitz augenzwinkernd während der Vernissage, um dann von seiner großen Freude zu berichten, dieses Projekt hier umsetzen zu können. Immer schon war er mit Wien verbunden, hat das Kunsthistorische Museum als Inspiration empfunden und für die Schau die eingelagerten Schätze gesichtet.

Der Gang durch die Ausstellung wird zum Erlebnis: Da begegnet uns das erste Menschenpaar Adam und Eva in Bildern von Hans Memling und Lucas Cranach. Darüber hängen die frühesten Aktgemälde von Georg Baselitz. Es sind deutlich überlebensgroße, mit den Fingern gemalte Figuren, die nicht die Wirklichkeit abbilden, sondern eine eigene schaffen. Modell stehen immer seine Ehefrau Elke oder der Künstler selbst. In den nächsten Sälen treffen Baselitz’ Arbeiten auf „Bacchus,

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Georg Baselitz, Fingermalerei – Weiblicher Akt, 1972, Öl auf Leinwand, 250 × 180 cm
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Ceres und Amor“ von Hans von Aachen, „Orpheus und Eurydike“ von Giovanni Antonio Burrini oder auf „Diana und Callisto“ von Tizian, um nur einige zu nennen. Besonders beeindruckend ist die Paarung „Schwarze Elke“ und „Das Pelzchen“ von Peter Paul Rubens.

Die Arbeiten des Georg Baselitz aus den Jahren 2010 bis 2022 – sein Spätwerk also – waren in Österreich noch nie in dieser Weise und Dichte zu sehen. „Die Figuren scheinen schemenhaft zu schweben, wie reduzierte Chiffren in den gewaltigen Formaten. Es kommt zu einer ganz einzigartigen Gleichzeitigkeit von Monumentalität und Fragilität“, wie Kurator Zimmermann schreibt. Die Technik reicht von Zeichnungen über Druckgrafik und Malerei bis zur Skulptur. Zuletzt hat der Künstler Nylonstrümpfe in seine Gemälde collagiert.

Der 1938 im sächsischen Deutschbaselitz als HansGeorg Bruno Kern geborene Georg Baselitz zählt heute

zu den bedeutendsten Künstlern unserer Zeit. Er lässt sich nicht auf einen einzigen Stil eingrenzen; unverwechselbar sind jedoch seine auf den Kopf gestellten Motive, die sein Werk seit 1969 charakterisieren. „Die Hierarchie, in der der Himmel oben und die Erde unten liegt, ist ja ohnehin nur eine Verabredung, an die wir uns zwar gewöhnt haben, an die man aber durchaus nicht glauben muss“, empfindet er. Dieses Format gibt Baselitz die Möglichkeit, die Form von ihrem Inhalt zu befreien, zwischen Abstraktion und Figuration zu navigieren und unsere Sehgewohnheiten und Wahrnehmung herauszufordern.

INFOBOX

BASELITZ – NACKTE KÜNSTLER

Kunsthistorisches Museum Wien

7. März bis 25. Juni 2023

www.khm.at

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Georg Baselitz, Nylonparade, 2022, Öl, Dispersionsklebstoff und Nylonstrümpfe auf Leinwand, 300 × 400 cm Frans Floris de Vriendt, Das Jüngste Gericht, 1565, Öl auf Leinwand, 162 × 220 cm

Inspiriert von der farbenvollen Strahlkraft Indiens, verbunden mit der Quintessenz österreichischer Eleganz. Jaipure ist royale Handwerkskunst, maßgeschneidert für Ihr Zuhause.

www.jaipure.at

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TRADITION & LUXURIÖSER SERVICE

DAS HOTEL BRISTOL

Das 1892 eröffnete Hotel Bristol liegt direkt gegenüber der Wiener Staatsoper und besticht mit einem atemberaubenden Ausblick. Das Fünf-Sterne-Haus verkörpert gelebte Geschichte, die auf das Pulsieren der Großstadt sowie auf eine beispiellose Liebe zur Tradition, gepaart mit höchsten Servicestandards, trifft. Stilvoll fügen sich wertvolle Antiquitäten der Jahrhundertwende, markante Accessoires und moderne Technologie zu einem harmonischen Ganzen.

Viele prominente Persönlichkeiten hat das Fin-de-SiècleJuwel bereits verzaubert, so wie etwa den Komponisten, Dirigenten und Operndirektor Gustav Mahler oder den Dirigenten Herbert von Karajan. Insgesamt verfügt das Hotel über 126 Zimmer und 24 Suiten auf sechs Stockwerken, darunter auch die vom renommierten Pariser Designer Pierre-Yves Rochon gestalteten Grand-Deluxe-Zimmer und Bristol-Suiten. In den fünf Bankettsälen, ebenfalls im Wiener JahrhundertwendeCharme, finden bis zu 350 Personen Platz. Im stilvollen Restaurant, der Bristol Lounge, präsentiert Küchenchef

Stephan Zuber die neu interpretierten Klassiker der traditionellen Wiener Küche. Mit „Expressiver Kulinarik“ hingegen wird der Gourmet im Bristol-Labor anlässlich des 130-jährigen Jubiläums überrascht.

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Bristol
Kärntner
1010
www.bristolvienna.com
INFOBOX Hotel
Wien
Ring 1
Wien

INNOVATIVES DESIGN & EXQUISITE COCKTAILS

DIE BRISTOL BAR

Sie war 1916 die erste „American Bar“ in Wien und ist bis heute ein Hotspot der Wiener und der internationalen Gesellschaft. Die edle Art-déco-Einrichtung kombinierte Stararchitekt Pierre-Yves Rochon frisch und unkonventionell mit neuen Designelementen wie dem stylish-frechen Teppichboden in Leopardenprint. In dieser charmant-eleganten Atmosphäre wird seit Kurzem – neben dem klassischen Barsortiment und erlesenem Champagner – einer der teuersten Cocktails der Welt serviert.

„D’Artagnan“ heißt die Eigenkreation von Stefan Wasserl, Chef de Bar, der als „Gastgeber des Jahres“ im Falstaff Barguide 2022 prämiert wurde. Die Basis des delikaten Signature-Cocktails bildet ein Louis XIII de Rémy, ein exquisiter Blend, in dem sich nach 50 Jahren Reifezeit bis zu 1200 Eaux de Vie vereinen, die zu 100 % aus der Grande Champagne stammen, dem besten Cru oder Weingebiet der Region Cognac. Hinzu kommen Cointreau, frischer Zitronensaft, Dash Angostura und Orange Bitter sowie eine Garnitur aus SchokoladenZucker-Rand und Orangenzeste. À votre santé!

Bristol Bar im Hotel Bristol Wien

Kärntner Ring 1

1010 Wien

www.bristol-lounge.at/bristol-bar

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INFOBOX
Das Schloss Aumühle ist seit den 1950er-Jahren im Besitz der Familie Mautner. Elisabeth Gürtler hat es professionell und wunderschön renoviert.

SCHLOSS AUMÜHLE

ZU BESUCH BEI ELISABETH GÜRTLER

Feiern wie zu Schuberts Zeiten

Mit der Renovierung des Schlosses Aumühle in Atzenbrugg hat sich die Doyenne der österreichischen Gastfreundschaft einen edlen Wohlfühlort geschaffen, den sie gerne mit anderen Menschen teilt.

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Fotos: © Joseph Gasteiger / Gürtler Privat Die Doyenne der österreichischen Gastfreundschaft: Elisabeth Gürtler

SCHLOSS AUMÜHLE ZU BESUCH BEI ELISABETH GÜRTLER

Inmitten der fruchtbaren Hügel des Tullnerfelds und an der Perschling gelegen, befindet sich Atzenbrugg, eine Ortschaft, deren Gründung auf die Kuenringer und damit fast 1000 Jahre zurückgeht.

Inmitten der fruchtbaren Hügel des Tullnerfelds und an der Perschling gelegen befindet sich Atzenbrugg, eine Ortschaft, deren Gründung auf die Kuenringer und damit fast 1000 Jahre zurückgeht. Maria Theresia ließ sich während ihrer Regentschaft hier ein Jagdschloss bauen, die Maler Leopold Kupelwieser oder Moritz von Schwind, der Literat Franz Grillparzer, vor allem aber der Komponist Franz Schubert waren gern und oft gesehene Gäste in dem kleinen Ort. Und heute ist es Elisabeth Gürtler, die am Westrand von Atzenbrugg Besitz und Schloss Aumühle führt. Für die SCHLOSSSEITEN öffnete sie das schmiedeeiserne Tor in ihr wunderschönes Reich.

Stilsicher gekleidet und energiegeladen kommt uns Elisabeth Gürtler entgegen. Die Grande Dame der österreichischen Hotellerie bekleidete jahrelang den Posten der Vizepräsidentin der Österreichischen Wirtschaftskammer, sie organisierte den Opernball

und stand lange der Spanischen Hofreitschule vor. Bis heute ist sie die gestaltende und treibende Kraft für so vieles. Ganz selten gewährt Elisabeth Gürtler Einblick in Privates. Beim Betreten ihres Refugiums im Tullnerfeld erahnt man die Bandbreite ihrer Passionen und Begabungen.

Ein großzügiger Park, bestückt mit altehrwürdigen Bäumen, Fußwege, gesäumt von einem blühenden Meer an Hortensien, und ein idyllischer Bach sind die Blickfänge, die sogleich ins Auge stechen. Details wie eine steinerne Brücke, ein Springbrunnen und Tische in Schatten spendenden Arkaden laden dazu ein, hier einzutreten. Es ist Schloss Aumühle, „mehr ein Herrenhaus als ein tatsächliches Schloss“, wie die Hausherrin findet. Elegant und zugleich wohnlich, mit Räumen, die teils privat, teils aber auch für Hochzeiten und Feste, für Konzerte und andere Kulturevents genutzt werden. „Ich wollte hier immer einen Platz zum Feiern

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Die Salons sind von einem eleganten Mix aus altem Mobiliar und moderner Dekoration geprägt.

schaffen, damit man sich, wie seinerzeit die Schubertianer, daran erfreuen kann“, sagt Elisabeth Gürtler und zeigt uns ein altes Bild, auf dem Franz Schubert samt fröhlicher Gesellschaft in der Pferdekutsche in Schloss Aumühle vorfährt.

Das aus dem 16. Jahrhundert stammende Haus erhielt seinen Namen von der Familie Aumüller, die es als herrschaftlichen Freihof der Grafen Althan innehatte. Über die nachfolgenden Jahrhunderte wechselten die Besitzer immer wieder, bis im Jahr 1950 Fritz Mauthner das Landschloss erwarb. Er war Elisabeth Gürtlers Vater, ein international tätig gewesener Getreidekaufmann und Handelsunternehmer. Er hat im Marchfeld, aber auch hier im Tullnerfeld Saatgut gezogen, diverse Pflanzen angebaut sowie Schloss und Gutshof für seine Firma genützt.

In den letzten Jahren, bevor Elisabeth Gürtler 2015 das Anwesen erbte, war Schloss Aumühle allerdings nicht mehr belebt; dementsprechend bestand Handlungsbedarf. Architekt Manfred Wehdorn wurde engagiert, ein kleines Kraftwerk am Grundstück reaktiviert, Wände wurden trocken gelegt, das teilweise mit Schindeln gedeckte Dach, die Fassaden und Fenster, die Wohnräume, Bäder, Küchen und Gänge renoviert, bis die Aumühle zu dem Kleinod wurde, das man heute hier betritt.

Ein eindrucksvolles Gewölbe und seine besondere Form charakterisieren den lang gestreckten Raum im Erdgeschoß. Dank guter Akustik eignet er sich für große Tischgesellschaften ebenso wie für Konzerte oder Lesungen. Über ein elegantes Stiegenhaus gelangt man in den ersten Stock. Hier hängen allerlei Trophäen an den Wänden, hier haben Engel und Heiligenstatuen aus der ehemaligen Kapelle ihr neues Zuhause gefunden, und volle Vasen geleiten den Besucher in den ersten von mehreren Salons, in dem ein wunderbares Parkett und kreativ ausgemalte Wände zum Verweilen einladen. Im nächsten Raum erblickt man schwarzweiße Tapeten, eine Reihe von Lustern und Spiegeln, dazu Vasen mit Blumen, etliche Bilder an den Wänden, außerdem Kerzen und kleine Objekte aus Bronze oder

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Der private Salon ist Treffpunkt für Familie und Freunde.

Porzellan, die gemeinsam dem Raum eine ganz eigene Aura verleihen. „Fast alles, was hier zu sehen ist, war immer schon im Haus“, erzählt Elisabeth Gürtler. „Ich musste vieles wegräumen, habe einiges neu angeordnet und den alten Dingen Neues hinzugefügt.“

Im nächsten Salon lassen wir uns gemütlich nieder. Hier laden Sofas zum entspannten Hineinsinken ein. Am Plafond sieht man den originalen Stuck aus dem 18. Jahrhundert, in den Vitrinen rundum stehen allerlei hübsche Dinge und Gemälde von österreichischen Zeitgenossen ergänzen das antike Inventar. Die Handschrift der Hausherrin ist unübersehbar. Alles handverlesen, alles gediegen, elegant und perfekt arrangiert. Ganz so, wie man es aus dem Hotel Sacher in Wien, dem in Salzburg und dem Alpin Resort in Seefeld in Tirol kennt.

Die Häuser in Wien und Salzburg werden inzwischen von Gürtlers Jugend geführt. Tochter Alexandra und ihr Mann, Sohn Georg und seine Frau sind als Gastgeber und Manager aktiv. Sie können darauf aufbauen, was ihr Vater Peter Gürtler angelegt und Elisabeth Gürtler nach dessen Tod (1990) weiterentwickelt und geschaffen hat. Nicht nur Vergrößerung und Umbauten schlagen sich hier nieder, auch Elisabeth Gürtlers Kontakte in die ganze Welt haben „das Sacher“ zu dem gemacht, was es heute ist: das erste Haus am Platz, könnte man

sagen. Hier geben sich internationale Geschäftsleute ebenso die Klinke in die Hand wie gekrönte Häupter und Mitglieder der Hocharistokratie; aber auch Künstler/-innen und Intellektuelle, Durchreisende und länger Bleibende gehen ein und aus.

Als der damalige Wirtschaftskammerpräsident Maderthaner Elisabeth Gürtler vor vielen, vielen Jahren auf einem Flug nach Shanghai kennenlernte und sie später als Vizepräsidentin holte, als Elisabeth Gürtler mit dem Kaiser von Japan in Tokyo dinierte, als sie an der Seite von Staatsoperndirektor Ioan Holländer nach Peking flog und danach von ihm zur Opernball-Organisatorin erkoren wurde, aber auch als die erfolgreiche Dressurreiterin zur Chefin der Spanischen Hofreitschule ernannt wurde, spannte sie ihr Netz an Kontakten und Freundschaften immer weiter.

Der kanadisch-deutsche Tenor Michael Schade, künstlerischer Leiter der Internationalen Barocktage Stift Melk, oder der aus den USA stammende Bariton Thomas Hampson kommen regelmäßig als Freunde, um hier in Schloss Aumühle Konzerte zu geben. Auch für Veranstaltungen der „Schubertiaden Atzenbrugg“ oder diverse Ausstellungen und Kunstevents öffnet Elisabeth Gürtler gratis ihre Türen. Nur für Hochzeiten oder Feste wird eine Abgeltung des Personalaufwands bzw. für die Zusammenarbeit mit zwei ausgewählten Caterern

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Die schwarz gemusterte Tapete, dekorative Pflanzen und jede Menge elegante und lässige Details lassen Feste gelingen.
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erbeten. „Ich möchte, dass Schloss Aumühle mit Leben erfüllt ist“, so die oberste Prämisse der Hausherrin. Seit der Renovierung des gesamten Gebäudes ist aber dafür schon allein durch Familie und Freunde gesorgt. Das Kinderlachen der vier Enkel, das Bellen des Hundes Elli und das Kommen und Gehen von Gästen lässt Elisabeth Gürtlers großen Wunsch wahr werden: „Hier soll man feiern wie zu Schuberts Zeiten.“

Text: Clarissa Mayer-Heinisch INFOBOX

SCHLOSS AUMÜHLE

Schubertstraße 19, 3452 Atzenbrugg

www.schloss-aumuehle.at

Bitte beachten Sie: Schloss Aumühle ist ein privates Schloss und steht nur für vereinbarte Führungen sowie für Veranstaltungen zur Verfügung. www.schloss-aumuehle.at

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Die große Halle kann man für Hochzeiten und andere Events mieten.
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INTERIEUR

mit MEHR.WERT

Etwas vererbt zu bekommen ist schön und tröstet manchmal über den Schmerz des Verlustes hinweg. Aber was tun mit den wunderbaren Kunstgegenständen, die vielleicht im ersten Augenblick nicht zu Ihnen passen, von denen Sie sich aber nicht trennen wollen, auch weil der momentane Verkaufspreis nicht Ihren Erwartungen entspricht? Oder Sie verlieben sich bei einem Messebummel in ein Kunstobjekt und wollen – nein, MÜSSEN es besitzen, obwohl Ihr Einrichtungsstil bisher ein völlig anderer war? CROSSOVER ist heute total angesagt. Eine gekonnte Kombination von ALTEM und

2. Luster, von J. & L. Lobmeyr Wien, Preis auf Anfrage | 3. Meisterlicher klassizistischer Schreib-Aufsatzschrank (um 1770), Nussholz, 42 Geheimfächer, 207 x 132 x 68 cm, bei artfigl.at, um € 32.500 | 4. Großes „Trinkspiel“ in Form eines Hirsches

2.

€ 1.480 |

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NEUEM ist charmant, reizvoll und hat Potenzial zu einem über die Jahre zu erzielenden MEHR.WERT. 1. Andrea Bischof „Capri“ (2018), Öl auf Leinwand, 160 x 130 cm, bei VIENNA UNIQUE, astrid-zinniel.at, um € 14.000  | Hälfte 19. Jhdt., Höhe: 49 cm, um € 6.800 bei Kunsthandel Strassner, Schärding | 5. Flügel von Steinway & Sons, mit SPIRIO Selbstspielsystem, bei steinway.at, Preis auf Anfrage | 6. JOSEF FRANK Tischleuchte für Svenskt Tenn, 1930er, bei holly-interiors.at, um 7. Champagnerbecher „THE OCTOPUSES“ mit dem gewissen Pfiff, bei fuerstenberg-porzellan.com, um € 167 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

VILLA ARIBO AM MILLSTÄTTER SEE

STEHT ZUM VERKAUF

Privathaus, gewerbliche Nutzung oder 4 Wohnungen

An der Spittaler Straße in Millstatt am Millstätter See befindet sich die Villa Aribo – ein Bestandsgebäude (ca. 603 m² Wohnfläche) aus dem 19. Jahrhundert –mit zweigeschossigem, verkleidetem Holzbalkon und Turm. Von hier aus ergibt sich ein prächtiger Blick auf die See- und Bergkulisse in der Weite sowie in den Garten.

Eine Nutzung ist als Privathaus, Beherbergungsbetrieb (gewerbliche Nutzung auf der Liegenschaft!) oder als Entwicklungsliegenschaft möglich. Eine Baubewilligung für 4 Wohnungen mit Garage, Pool und Wellnessbereich ist vorhanden.

Auf Anfrage senden wir Ihnen eine ausführliche Fotodokumentation, Bestandspläne sowie die baubewilligten Pläne zu.

RIWOG Real Estate Management GmbH

Joseph Gasteiger-Rabenstein

Börsegasse 12, 1010 Wien

+43 1 5128889 | jg@riwog.at

www.riwog.at

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INFOBOX
Ausblick von der Veranda

GESCHENKE

mit MEHR.WERT

Schenken macht Freude – den Schenkenden wie auch den Beschenkten. Abgesehen vom emotionalen Bezug können Geschenke noch MEHR Freude bereiten, wenn sie über die Jahre an WERT gewinnen. So kann ein Kunstkauf eine bessere Kapitalanlage sein als beispielsweise Aktien, aber auch edle Juwelen, hochwertige Autos, Taschen, Kleidung oder ausgewählte Teppiche. Eine der Voraussetzungen ist Qualität, und diese bereitet auf jeden Fall Freude.

1. Hermann Nitsch (1938–2022), aus der Auferstehungsapokalypse II 2002, Acryl/Stoff/Holz auf Jute, 190 x 280 cm, signiert, bei KOLHAMMER & MAHRINGER FINE ARTS, um € 168.000 | 2. Astronomische Spindeltaschenuhr, England um 1630, bei Kunstauktionshaus Schloss Ahlden, Schätzpreis € 6.000 | 3. Vase „Rosenknospe“ von Erika Lagerbielke für Orrefors, 1990er, aus farblosem, dickwandigem Kristallglas, bei holly-interiors.at, um € 280 | 4. Hl. Anna selbdritt, vollkommen originale Fassung, Schwaben um 1490, Höhe 55 cm, bei artfigl.at, € 29.000 | 5. Armbanduhr „De Ville Prestige Co-Axial Master Chronometer“, Gangreserve, 41 mm, von Omega, um € 15.100 | 6. Collier „Federn“ mit Brillanten 50,62 kt in 18 kt Weißgold, von A.E. KÖCHERT, Preis auf Anfrage

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1. 2. 4. 5. 6.
UNIVERSITÄTSPLATZ 5 UND 16 5020 SALZBURG · +43(0)662.843477 WWW.LAEHRM.COM

FEMALE FACES

INTERIOR-DESIGN MIT WEIBLICHEM GESPÜR

Wir stellen Österreichs Damen im Interior-Design vor. Jede dieser Designerinnen hat eine eigene Einrichtungssprache und eine Nische für sich entdeckt: Caroline Thurn und Taxis, Theresa Obermoser, Marie Mandolyna Saint Julien und Elisabeth Auersperg. Von L.A. bis London und zurück nach Wien – sie waren überall.

Text: Beatrice Tourou

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Zeitgeist, Instagram und London Flair

Die erfolgreiche Interior-Designerin gestaltet alles von Hotels bis Privatwohnungen.

ÜBER EFFEKTIVE LICHTPLANUNG

Wie beginnt dein Designprozess?

Idealerweise gibt es ein Erstgespräch und man einigt sich auf einen Stil und eine Richtung. Dann freue ich mich, wenn der Kunde sich zurücklehnt und mich arbeiten lässt, denn dann kommt erfahrungsgemäß auch das beste Ergebnis heraus. Mittlerweile hat der Kunde dank des Internets einfach so viele Referenzpunkte, dass er natürlich auch schon sehr konkrete Vorstellungen hat, die aber manchmal schlichtweg nicht auf die jeweilige Immobilie umsetzbar sind. Dann gibt es ein Sign-off-Meeting, bei dem die Material-Samples abgesegnet werden. Das Sprichwort „Zu viele Köche verderben den Brei“ stimmt beim Einrichten natürlich auch.

Du lebst und arbeitest zwischen London und Wien. Wie funktioniert das?

Ich habe in London meine Karriere als Interior-Designerin begonnen. Den ersten richtigen Durchbruch hatte ich mit Iglus, die ich für eine Restaurant-Terrasse in London designt habe. Diese „TiglOs“ wurden quasi über Nacht und über Instagram berühmt und finden sich jetzt auch beim Berggasthof Sonnbühel und beim Sporthotel Das Reisch in Kitzbühel. Den eklektischen Londoner Mix hab ich in meine Designsprache eingebaut und ausgebaut. Mit Projekten wie dem SELECT the concept studio in Wien (Luxusshop der Familie Heldwein) und dem Private Members Club Am Hof 8 konnte ich diese Affinität auch in Wien umsetzen. Mittlerweile habe ich schon elf Mitarbeiter in meinem Studio in London und arbeite mehrere internationale Projekte gleichzeitig ab.

Wer sind so deine Auftraggeber?

Meine Freundin Nina Süß beispielsweise ist Influencerin und hat mich während der Coronapandemie mit ihrer Wohnung in London beauftragt. Das war ein besonderes Projekt, da Nina damals allein gelebt hat und ich quasi ein sexy Bachelorette-Apartment designen durfte, wo man die Weiblichkeit richtig feiert. Als humorvollen Blickfang haben wir einige ihrer Schuhe als Deko-Objekte an die Wand verfrachtet. Herausfordernd war es, hier 40 Laufmeter Kastenfläche diskret auf 200 m² Wohnfläche zu verbauen, denn Nina ist ja eine bekannte Modeenthusiastin. Im Moment arbeite ich gerade mit einer anderen deutschen Influencerin zusammen, Leonie Hanne. Auch hier wird wieder ein großes Augenmerk auf Mode gelegt. Aber natürlich richte ich nicht nur Social-Media-Stars ein, sondern auch Menschen, die einfach eine zeitgenössische Wohnung bzw. ein zeitgenössisches Haus möchten, das auch ein wenig ausgefallener sein darf.

Welchen Raumtrick gibt es?

Toiletten sind so vergessene Räume, eine hysterische Tapete hilft, den Raum umgehend aufzuwerten

Man merkt bei dir, dass du es verstehst, Atmosphäre zu schaffen.

Ich bin in einem Hotel aufgewachsen, da merkt man schnell, worauf es ankommt, damit Menschen sich wohl- und willkommen fühlen. Licht zum Beispiel ist integral. Ich arbeite gerne mit drei Ebenen: Deckenlicht, indirektes Licht und Tisch- oder Stehlampen. Der Raum braucht einfach diese Multidimensionalität. Das unterste Licht gibt den schmeichelhaften Glow. Bei einer Standardwohnung vom Bauträger muss man fast immer das gesamte Lichtkonzept ändern und demnach Wände aufreißen.

Was sind im Moment die größten Hürden im Interior-Bereich? Lieferengpässe und dass es keine Preisstabilität gibt und die folglich schwierige Planbarkeit. Das multipliziert den kalkulierten Aufwand. Aber auch das wird sich legen.

Fotos: bereitgestellt

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„Tischlampenlicht gibt den schmeichelhaften Glow.“
Theresa Obermoser
Theresa Obermoser tointeriordesign.com

Theresa Obermoser

Stil: zeitgenössisch

Die Tirolerin kommt ursprünglich aus einer Kitzbüheler HoteliersFamilie und hat somit gelernt, was es braucht, um Behaglichkeit in die Wohnräume einzuladen. Ihr letztes großes Projekt war Wiens erster Private Members Club „Am Hof 8“, den sie für Johannes Kattus gestaltet hat.

Internationales Interior-Design mit Esprit. Zu ihren Kunden gehören überwiegend Künstler und die Aristokratie.

ÜBER EFFEKTIVE LICHTPLANUNG

Wie bist du zum Interior-Design gekommen?

Ich habe in meinen frühen Zwanzigern in London an der Inchbald School of Design studiert. Ich musste mich entscheiden, was ich in meinem Leben machen möchte, und es war für mich klar, dass es etwas mit Einrichtung zu tun haben sollte, da es mir von klein auf immer schon sehr wichtig war, wie ich wohne.

Was war dein erstes Projekt?

Ein Haus in Los Angeles, das einem Kindheitsfreund von mir gehört. Von da an habe ich kontinuierlich für Freunde eingerichtet und auch im Laufe meines Schaffens immer wieder aufs Neue gemerkt, dass es oft wesentlich schwieriger ist, für Menschen einzurichten, wenn man diese nicht besonders gut kennt. Einrichten ist am Ende des Tages sehr intim.

Was war dein Lieblingsprojekt?

Wahrscheinlich das Haus, das ich in London für den Musikproduzenten Mark Ronson und dessen damalige Frau Josephine de la Baume eingerichtet habe. Sie hatten tolle Ideen und wussten, was sie wollten. Außerdem haben sie mir vollends vertraut. Wir sind viele Risiken eingegangen, die dann glücklicherweise auch großteils sehr gut ausgegangen sind.

Welche waren deine schwierigsten Projekte?

In meiner 20-jährigen Karriere hatte ich nur zwei wirklich herausfordernde Projekte, allerdings war der Grund nicht das Einrichten an sich. Die meisten Projekte bergen Überraschungen, die man nicht ahnt, aber ich empfinde das eher als amüsante Abwechslung. Wirklich schwierig wird es erst, wenn ein Kunde – leider oftmals die Dame des Hauses – nicht weiß, was sie will, aber gleichzeitig auch niemandem vertraut.

Wo richtest du ein?

Meine Kunden finden sich überall auf der Welt, von Los Angeles über London bis Gstaad, oft in verschiedenen Orten in den mediterranen Gebieten.

Wie gestaltet sich dein Arbeitsprozess?

Ich beginne immer bei den Informationen, die ich vom Kunden erhalte. Dann beginne ich stets mit den Materialarten, die das Budget zulässt, und auch mit der Frage, woher ich diese beziehen kann. Danach ist es de facto nur noch ein Prozess des Eliminierens.

Wann ist ein Raum eindrucksvoll?

Jeder Raum erzeugt irgendeinen Eindruck, nur laden dich manche Räume dazu ein, zu bleiben – andere eben nicht.

Wer ist dein idealer Kunde?

Ein Bachelor, der sich gerne mit schönen Dingen umgibt.

Welche ist deine Lieblingsfirma, die du oft einsetzt?

Die einzige Brand, die mir sofort einfällt, ist Pierre Frey, weil man jedes Projekt in der Welt mit Pierre Frey machen kann und keine andere Stoffquelle mehr benötigt. Deren Archiv ist einfach sehr umfassend und von absolut höchster Qualität.

Worin besteht – im Vergleich zu anderen Ländern – der Unterschied, in Österreich einzurichten?

Wie viele andere Länder hat Österreich eine prägnante Geschichte, und das Einrichten orientiert sich hier immer noch an den starren, großen Interior-Errungenschaften von damals. Österreich ist im Interior-Design im Moment nicht gerade wegweisend, obwohl es hier ausgezeichnete Handwerker und Maler gibt.

Was sind gerade die großen Trends, die dir gefallen?

Im Moment geht es wieder in Richtung erdige Wandfarben. Eine helle Terracotta-Farbe ist immer eine gute Idee, weil sie dem Raum insgesamt Wärme und Erhabenheit verleiht.

Was ist der schlimmste Interior-Trend für dich? Lammfellbezüge.

Was ist der häufigste Fehler, den man beim Einrichten begeht?

Oftmals werden Möbel einfach nicht richtig platziert.

Woran sollte man niemals sparen?

Am Badezimmer oder an den Vorhängen.

Wie lebst du selbst?

Ich bemühe mich, so viel Ordnung und Perfektion zu schaffen, wie es mir eben möglich ist, und ich lebe, wie es mir persönlich gefällt.

Was inspiriert dich?

Andere Interior-Designer und Problemlösungen.

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„Einrichten ist am einfachsten, wenn man den Kunden gut kennt.“
Mandolyna Saint Julien
Mandolyna Saint Julien mandolyna.com

Mandolyna Saint Julien

Stil: international Mandolyna schafft es, den Esprit von London auch in ein Chalet in Gstaad zu übersetzen. Selbst in London aufgewachsen, lebt die kosmopolite Interior-Designerin zwischen Wien und Schloss Wolfsegg. Bild oben und unten rechts: Küche und Bad in London (Mark Ronson), unten links: Chalet in Gstaad.

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Fotos: bereitgestellt

Gelernte Tischlerin, mit ausgeprägter Erfahrung im Küchenentwurf für Neptune Küchen und Hang zu Antiquitäten.

MEHR ALS KÜCHEN

Wie und wann hast du das Interior-Design entdeckt?  Ich habe mich schon immer für Interior-Design, Antiquitäten und Architektur interessiert. Bereits als Teenager zählten World of Interiors und Architectural Digest zu meiner absoluten Lieblingslektüre. Zusätzlich hatte ich das Glück, in meiner Kindheit und Jugend regelmäßig besondere Orte mit eindrucksvoller Architektur zu besuchen. Highlights waren meine Aufenthalte in Italien, insbesondere im Castello di Duino, als dieses noch privat bewohnt wurde. Hier waren es die bunten Terrazzo-Böden, die Wandbemalungen und Wandbespannungen, die vielen verschiedenen Gästezimmer, die schön bemalten venezianischen Möbel und natürlich auch die zarten Murano-Glasluster, Konsoltische mit Marmorplatten und Vitrinen mit den schönsten venezianischen Gläsern. Besonders fasziniert haben mich die prunkvollen Tafeldekorationen für große Diners. Wir als Kinder durften natürlich nicht mitessen, aber ich habe mich immer in das große Speisezimmer geschlichen, um die ständig wechselnden, verspielten Tischarrangements zu bewundern.

Wie hast du zu deinem Beruf – zu deiner Berufung –gefunden?

Der Drang, selbst zu gestalten, eigene Designs umzusetzen und im Allgemeinen kreativ zu arbeiten, war schon sehr früh da, weshalb ich ein Gymnasium mit einer zusätzlichen Tischler-Ausbildung in Wien besuchte. Hier habe ich meine ersten Möbelstücke bereits mit 16 Jahren entworfen und gebaut.  Einige dieser Stücke habe ich in meiner Familie verteilt und ich freue mich immer, wenn ich sie wiedersehe.

Nach meinem Kunstgeschichte-Studium und meiner Innenarchitektur-Ausbildung verschlug es mich beruflich nach London, wo ich in der Wallace Collection und im Victoria and Albert Museum mein Wissen für Antiquitäten, vor allem für Möbel aus dem 18. Jahrhundert, vertiefen konnte. Die Sammlungen der Museen beherbergen die handwerklich exquisitesten und kunstvollsten Möbel Europas. Die Details dieser Möbel haben mich immer schon fasziniert. Es war hochinteressant, mit den angesehensten Experten zu arbeiten. Zurück in Wien, nach einer Station im Museum für angewandte Kunst (MAK), hatte ich das große Glück, Teil des Teams des bekannten Wiener Architekten Gregor Eichinger zu werden. Eine extrem spannende und herausfordernde Zeit, die mich sehr geprägt hat. Hier habe ich an vielen Privatwohnungen und seinen bekannten Gastronomie-Projekten mitgearbeitet. Gregor Eichinger war sicherlich ein maßgeblicher Mentor von mir.

Arbeitest du ausschließlich in Österreich oder auch international?

Meine ersten kleinen Projekte habe ich in meiner Zeit in London realisiert. Das waren vorwiegend Kunden aus meinem Bekanntenkreis, die beruflich nach London gezogen waren und mittlerweile über die Welt verstreut leben. Daraus ergeben sich nach wie vor schöne Aufträge, die mich von Zeit zu Zeit weit herumkommen lassen.

Was sind derzeit deine häufigsten Anfragen?

Am häufigsten sind es Anfragen für Privathäuser und Wohnungen. Der Fokus liegt darauf, den perfekten Grundriss zu finden und luxuriöse Bäder, Schlafzimmer, Gästezimmer, Küchen und Schrankräume zu gestalten. Seit ein paar Jahren betreue ich zusammen mit Steinwender Wien die exklusive Küchenbrand Neptune. Wir planen und entwerfen luxuriöse Massivholz-Küchen. Während der Coronapandemie ist die Nachfrage nach schönen Küchen stark gestiegen, und dieser Trend ist nach wie vor nicht abgerissen. Tendenziell beginnt der Wunsch nach Veränderung in den eigenen vier Wänden bei einer neuen Küche und setzt sich dann fort.

Wie gehst du bei der Küchenplanung vor?  Was muss man da besonders beachten?

Zu Beginn sollte man immer schauen, wie man den Ort im Haus oder in der Wohnung und die Größe der aktuellen Küche optimieren kann. Wir erarbeiten ein Benutzerprofil, abgestimmt auf die Bedürfnisse des Kunden, und starten mit der Planung. Küchen sind im Allgemeinen ein großes und kostspieliges Projekt, weshalb man hier keine Kompromisse eingehen sollte. Es ist immer schön zu sehen, wie unsere gut geplanten Küchen glücklich machen und noch mehr zum Mittelpunkt des Familienlebens werden.

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„Gregor Eichinger war sicherlich ein maßgeblicher Mentor von mir.“
Caroline Thurn und Taxis

Caroline Thurn und Taxis

Stil: Viennois

„Ich versuche eigentlich, zu laute Trends eher zu meiden und einen zeitlosen, klassischen Stil umzusetzen, an dem man sich nicht so leicht satt sieht. Seit einiger Zeit ist der Trend zu opulenterem Interior-Design zurückgekommen, was mir persönlich natürlich sehr gut gefällt. Es ist schön zu sehen, dass Samt, Rips, Taft, Seide und Fransen in neuen Kollektionen zu sehen sind. Für Stoffe und Möbel verwende ich sehr gerne englische Firmen wie Soane Britain, Vaughn, Colefax and Fowler, aber auch französische Firmen wie Pierre Frey und Manuel Canovas. Die venezianische Manufaktur Bevilacqua hat die tollsten Samte. In Wien gehe ich zum Beispiel sehr gerne zu Lobmeyr oder Michael Schwab. Persönlich fände ich es spannend, ein Boutique-Hotel mit einer schicken Bar zu gestalten.“

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Fotos: Anna del Alcazar, Nikolaus Havranek

Vom Poolhaus bis zum Großraumbüro –Elisabeth Auersperg gilt als Allrounderin.

ÜBER EFFEKTIVE LICHTPLANUNG

Wie und wann hast du das Interior-Design entdeckt? Das Interesse war schon als Kleinkind da – familiär bedingt. Beide Eltern sind Architekten, das vom Urgroßvater gegründete Antiquitäten- und Einrichtungsgeschäft in der Spiegelgasse war mein liebster Spielplatz.

Was war dein erstes Projekt? Beschreibe es bitte.

Ein Poolhäuschen, das auf kleinster Fläche alle Annehmlichkeiten für Gäste bieten sollte. Die Aufgabenstellung war, das Objekt komplett fertigzustellen, also zusätzlich zur Möblierung auch Porzellan, Küchenausstattung, Bettwäsche etc. bereitzustellen. Gesamtkonzepte zu erarbeiten und umzusetzen ist in der Folge so etwas wie ein „Signature Move“ meiner Arbeit geworden.

Welche waren deine Lieblingsprojekte? Was war daran speziell?

Wenn ich mit meiner Arbeit eine Geschichte erzählen kann, wird es für mich interessant, sei es, dass ich auf ein Gebäude und seine Vergangenheit Bezug nehmen kann oder auf Persönlichkeit und Aufgabenfeld der Auftraggeber anspiele. Diese „Fingerübungen“ machen mich glücklich. Mein konkretes Lieblingsprojekt der letzten Jahre war die Arbeit an einer klassischen Wörthersee-Villa, die ich mit großer Rücksichtnahme auf den Bestand für die heutigen Besitzer adaptieren und gestalten durfte. Überhaupt gilt mein Interesse der Arbeit an historisch interessanten Gebäuden, und ich habe entsprechend mein Team um eine Dame mit einem Kunstgeschichte-Background erweitert.

Was braucht es für einen tollen, wirkungsvollen Raum? Harmonie von Architektur und Einrichtung. Gute Beleuch-

tung. Beschränkung auf wenige Key Pieces: Das können ein Kunstwerk sein, ausgefallene Einzelstücke oder aufwendige Textilien. Platz für Entfaltung: Ein Raum soll bewohnt werden können, ohne schnell vollgeräumt zu wirken.

Was ist dein Signature Look und warum?

Eine perfekt abgestimmte Umgebung für meine Klienten zu erarbeiten ist meine spannendste Herausforderung, daher sehen meine Entwürfe oft recht verschieden aus. Allen gemeinsam sind ein eklektischer, kombinationsfreudiger Stil sowie der Fokus auf perfekte Materialien und Verarbeitung. Ich lehne Designs „von der Stange“ und Schnelllebigkeit ab.

Mit welchen Handwerksbetrieben arbeitest du am liebsten zusammen?

Manufakturen und Handwerksbetriebe – oft familiär geführt – faszinieren mich in ihren Möglichkeiten. Hier kann ich direkt mit den Ausführenden besprechen, wie meine Designs umgesetzt werden sollen. Kleine Auflagen und geringe Stückzahlen sind immer interessant. Im Jänner habe ich eine Kooperation mit einer französischen Schmiede gestartet, die sensationelle Leuchten aus Bronze und Alabaster herstellt.

Welche Anfragen erhältst du am häufigsten?

Die meisten Anfragen kommen aus dem Privatbereich und dem gehobenen Bürosegment.

Was sind Trends, die du gar nicht so toll findest?

Sklavisches Einbauen von Midcentury-Zitaten.

Was kann man beim InteriorDesign schnell falsch machen?

Man sollte den verbindenden Faden nicht aus den Augen verlieren. Impulskäufe und überhaupt das Ansammeln von Einzelstücken tun keinem Raum gut. Das ist durchaus mit der Mode vergleichbar: Das schönste Kleid verliert an Wirkung mit unpassenden Schuhen oder mit zu vielen konkurrierenden Accessoires.

Wobei sollte man gar nicht sparen?

An Zeit und Energie für die Planung und Vorbereitung, an der Güte von Material und Verarbeitung, an Dingen, die einem besondere Freude machen.

Was sind deine Lieblingsmanufakturen bzw. Lieblingsbrands, die du gerne in deinen Arbeiten einbaust?

Bei Textilien setze ich auf die Großen im Topsegment wie Pierre Frey, Dedar und auch Loro Piana.

Wie wohnst du selbst?

In einer typischen Gründerzeitwohnung mit einem gemütlichen Mix aus antiken Familien- und neuen Lieblingsstücken.

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„Das Antiquitätengeschäft meines Urgroßvaters war mein liebster Spielplatz.“
Elisabeth Auersperg

Elisabeth Auersperg

Stil: eklektisch bis zur Porzellantasse

Der Showroom am Graben 12/11 in 1010 Wien will gleich die Visionen von Elisabeth Auersperg persönlich und vor Ort näherbringen: keine sterilen, unpersönlichen Einrichtungsideen aus dem Designkatalog, sondern Einrichtungsgegenstände und Möbel, die Ihre Räume noch lebenswerter machen.

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Fotos: bereitgestellt

FRÜHJAHRSAUKTION

10./11. Mai

17 Uhr

MUSEALE SKULPTUR

Werkstatt des Meisters

Hans Klocker

Vor 1474 nach 1500

„Mondsichelmadonna“

Um 1480/90

Zirbenholz geschnitzt

Originale Fassung

Höhe 77 cm

€ 120000/180000

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107 SCHLOSSSEITEN Tiberius AUCTIONS VIENNA Neue-Welt-Gasse 21-23, 1130 Wien Tel. +43 1 890 49 51 office@tiberius-auctions.com tiberius-auctions.com LEONTINE VON LITTROW Triest 1856 – 1925 Abbazia Segler vor der Felsenküste Öl auf Holz, 50,5 x 61 cm Monogrammiert u.l. € 20000/30000 Mo 24. April Di 25. April Mi 26. April Do 27. April Fr 28. April Mo 01. Mai Di 02. Mai Mi 03. Mai Do 04. Mai Fr 05. Mai Mo 08. Mai Di 09. Mai BESICHTIGUNGSTERMINE Jeweils 10.00 bis 16.00 Uhr
Roswitha Holly in ihrem Atelier in Wien XIX

HOLLY INTERIORS

DAS GEWISSE ETWAS

Die Kombination aus Altem und Neuem ist es, die Roswitha Holly fasziniert. Und das ist nicht nur in ihren eigenen vier Wänden der Fall, sondern auch dann, wenn sie für ihre Kundinnen und Kunden Einrichtungspläne erstellt und einzelne Designobjekte als Ergänzung zu Bestehendem sucht. Holly Interiors hat sich längst als wertvoller Geheimtipp etabliert.

Jakob Gasteigers eindrucksvolle quadratische Arbeit über der Vorzimmerkommode, nicht weit davon ein Bild aus der Zeit des Stimmungsimpressionismus über einem Marmortisch, überall noch Paravents, Tabletts und Schälchen, Accessoires von kleinen Bronzen bis zu Tischlampen, von Porzellanfiguren bis zu Blumenarrangements. Mit einem bewundernden „Wow!“ betritt das SCHLOSSSEITEN-Team Roswitha Hollys Reich. Hier ist sie mit ihrer Familie zu Hause und es ist zugleich die Visitenkarte für ihr Unternehmen.

Hier befindet sich auch Roswitha Hollys Büro. Nach ihrem Kunstgeschichte-Studium, einer gewissen Zeit im Kunsthandel und danach ganzen 15 Jahren, die sie als Expertin für Antiquitäten, Jugendstil und Design im Auktionshaus Kinsky tätig war, beschloss Roswitha Holly, sich selbstständig zu machen. „Der Job hat

mir sehr gut gefallen. Ich bin auch nach wie vor als freie Mitarbeiterin mit dem Auktionshaus verbunden, mache Schätzungen für Kunden und für das Haus“, erzählt sie. „Aber irgendwann ist der Punkt gekommen, an dem ich selbstständig sein wollte, noch kreativer und noch selbstbestimmter.“ 2019 war es dann so weit, und bald waren die ersten privaten Kunden da.

Barocke Architektur und Adelskultur waren schon während Roswitha Hollys Studium ihre große Leidenschaft gewesen, und so hatte sie in diesem Zusammenhang einige private Schlösser besucht. „Bei diesen Besuchen galt mein Interesse meist weniger der Architektur selbst, sondern dem Umstand, wie die jeweiligen Besitzer die meist sehr imposanten Räumlichkeiten mit Möbeln und Kunstwerken aus mehreren Jahrhunderten bewohnbar gemacht

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Eleftheriadou –www.siliaphotostudio.com
Fotos: Silia Im privaten Salon kann man Roswitha Hollys Stil gut erkennen.
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Die Designobjekte stammen von Künstlerinnen und Künstlern, deren Namen man kennt, wie z.B. Piero Fornasetti.

hatten. Mich hat die Vorstellung fasziniert, Kunst und Antiquitäten nicht nur im Museum aus der Distanz zu betrachten, sondern diese in den Alltag zu integrieren, für sie ein Umfeld zu schaffen.“

Diese Faszination ist ihr geblieben. Roswitha Holly hat sich auf die Suche nach Vintage-Stücken begeben. Keine Antiquitäten, sondern Dinge aus diversen Perioden, meist Einzelstücke, manchmal Serien, signiert oder datiert und von Designern, deren Namen man kennt. Piero Fornasetti ist einer dieser klingenden Namen. Der 1913 in Mailand geborene und 1988 in seiner Heimatstadt verstorbene Maler, Bildhauer, Kunsthandwerker und Innenarchitekt fertigte bereits in den 1930er-Jahren Lithografien und Kataloge für weltbekannte Künstler wie Giorgio de Chirico oder Lucio Fontana. Im Laufe seines Lebens schuf Fornasetti mehr als 10 000 Kunstobjekte. Seine Manufaktur besteht auch heute noch, und eine der eleganten Kommoden in Roswitha Hollys Zuhause stammt von dort. Es ist das Stück „Palladina“, deren Oberfläche der Fassade einer Palladio-Villa nachempfunden ist.

Von Fornasetti stammen auch Schirmständer, Briefbeschwerer, Teller und vieles mehr, was in Hollys kleinem Büro zu sehen ist. Daneben ist es schwedisches Glas aus den 1970er- bis 1990er-Jahren. „Weil es bei uns weniger angeboten wird“, wie sie sagt. Gebrauchsgegenstände mit künstlerischem An-

spruch sind es, nach denen Roswitha Holly für ihre Kundinnen und Kunden sucht. Erika Lagerbielkes Glaskreationen oder Carl Fagerlunds Lampen aus der verhältnismäßig jungen schwedischen Glasbläserei Orrefors hat Holly zum Beispiel in ihrem Repertoire. „Ich handle nur mit Dingen, die es nicht in Geschäften zu kaufen gibt“, erzählt die Unternehmerin.

Unter anderem ist Roswitha Holly die Generalvertreterin von Maison Dada in Österreich. Es ist dies eine Firma aus Paris, die seit Kurzem auch in Shanghai eine Niederlassung hat und für Tabletts, Vasen und andere dekorative Gebrauchsgegenstände in modernem Design steht. Diese Objekte verkauft Roswitha Holly beispielsweise auf diversen Pop-up-Events. „Der direkte Kontakt zu Kunden macht Freude“, betont sie und zählt die Tage im Concept Store Samt und Sonders am Rennweg, in Katharina Hussleins Vintage-Geschäft in der Josefstädter Straße oder im ersten Stock der Teppichklinik Pollischansky in der Sieveringer Straße als besonders schön und erfolgreich auf. „Kunst ist immer dabei“ – und somit auch eine der Auswahlkriterien für ihre Präsentationen.

Etliche Ordinationen – Roswitha Hollys Ehemann ist übrigens Zahnarzt –, ebenso viele einzelne Räume oder ganze Wohnungen hat sie bereits eingerichtet. Ihr Bedacht liegt stets darauf, wie man vorhandene Stücke verwenden beziehungsweise in Szene setzen könnte, um sie zur Geltung zu bringen. In ihrem eigenen Salon lebt Roswitha Holly dies vor: An einer Wand hängt eine großformatige Fotoarbeit von Margret Weber-Unger aus der Serie „The day after tomorrow“, in der sie das Kunsthistorische und das Naturhistorische Museum fototechnisch miteinander verbindet. Eine Sitzgruppe aus den 1970er-Jahren, ein alter Bilderrahmen, der zu einem Setzkasten für Porzellanfiguren umfunktioniert wurde, und eine

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„Ich handle nur mit Dingen, die es nicht in Geschäften zu kaufen gibt.“
(Roswitha Holly über ihr Sortiment)

Von Silbergegenständen und Kaffeeservices über Bilder bis hin zu Gartenzwergen reicht die Bandbreite der Dinge, die da angeboten werden. „Es macht großen Spaß und ist auch ein bisschen Eigenwerbung“, so die Motivation Roswitha Hollys, in dieser Sendung mitzumachen. Stichwort Werbung: In den Jahren der Coronapandemie war es schwierig, wie die Einrichterin erzählt, doch jetzt kommen mehr und mehr Aufträge herein. Sie reichen von einer kompletten Einrichtungsberatung bis zur Suche nach besonderen Einzelstücken, von der Kunstberatung bis zur Bewertung von Verlassenschaften. Und ihre Expertise spricht sich herum.

Hätte Roswitha Holly bei der guten Fee einen Wunsch frei, so bekäme sie gerne den Auftrag, eine gediegene alte Villa komplett zu gestalten, um dort Kunst und Design, Antiquitäten und Modernes zu einer Einheit zu verschmelzen.

Text: Clarissa Mayer-Heinisch

Paravents sind ideale mobile Raumteiler, die sich auch perfekt zum Abschirmen unaufgeräumter Ecken eignen. Hier ein maßgefertigter Paravent, der mit zwei unterschiedlichen Motiven von Piero Fornasetti tapeziert wurde.

Vitrine aus der Mitte des letzten Jahrhunderts bilden den kreativen Stilmix, den Roswitha Holly auch ihren Kunden auf das Wärmste empfiehlt. „Für schönes und geschmackvolles Wohnen braucht es weder eine Holzart noch eine Epoche, die sich durch alle Wohnräume zieht“, ist sie überzeugt.

Die jeweilige Gestaltung und Einrichtung einer Wohnung „muss nicht jedem gefallen“, erklärt Roswitha Holly. „Sie soll vielmehr den Bewohner widerspiegeln.“ Ihre eigenen Vorlieben und die Inspiration kommen von Reisen, von Büchern, Magazinen oder Ausstellungen. Und auch die Erfahrung lehrt. Dass mehrere kleine Lichtquellen ein besseres Ambiente erzeugen als eine einzige Deckenbeleuchtung, dass hell gestrichene Holzvertäfelungen fesch sind oder dass Accessoires erst das gewisse Etwas machen – all das kann man bei Roswitha Holly sehen.

Neben dem Verkauf von kleinen Objekten sowie der Planung und Gestaltung von Interiors für Kundinnen und Kunden ist Roswitha Holly ebenfalls als gerichtlich beeidete Sachverständige in Sachen Kunstgutachten gefragt. In Servus TV ist sie mehrmals jährlich bei „Bares für Rares“ zu sehen, eine Sendung, in der Menschen Kunstobjekte einliefern, die sie gerne verkaufen wollen. Expertinnen und Experten wie Holly schätzen dann vor Ort den Mindestverkaufspreis, der für die Händler/-innen in der darauffolgenden Auktion gilt.

HOLLY INTERIORS

Mag. Roswitha Holly Goltzgasse 1/4, 1190 Wien

Tel. +43 699 17292233

office@holly-interiors.at www.holly-interiors.at

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INFOBOX
0316.825 000 STYRIARTE.COM Hotelinfo regiongraz.at

RAUMECHO

ATMOSPHÄRE SCHAFFEN MIT KLANG

Kirchenklang in den eigenen vier Wänden oder doch lieber Wohnzimmerfeeling trotz hohem Raum?

Wenn das Zuhause zu einem Opernsaal wird. Schöner, hoher Raum, aber man versteht sich kaum? Der Traum von einem hohen Raum oder doch Horror vor dem Hall?

Thomas Mayer erkannte vor 10 Jahren den Puls der Zeit. Architekten planen häufig hohe Räume wie Lofts oder Ateliers, jedoch kommt dabei leider die Planung eines akustischen Konzepts meist zu kurz. Was macht man in einem solchen Fall? Kann man im Vorfeld schon einiges beachten? Ist es nachher zu spät? Antworten auf diese Fragen hat Akustikexperte Thomas Mayer. Wir trafen ihn zum Interview.

Der ausgebildete Tontechniker arbeitet seit mehr als 10 Jahren als Akustiker und hat schon in vielen Firmen, Haushalten und Aufnahmestudios dabei geholfen, die Atmosphäre sowie den Einklang von Schall und Raum zu verbessern. Dazu zählen auch Restaurants

wie das Castelletto in Wien oder die Tonstudios von Puls4. Thomas Mayer bietet unter anderem Beratungsgespräche an, er arbeitet aber auch mit verschiedenen Bauunternehmen zusammen und begleitet seine Kunden durch den gesamten Prozess. Seine Devise lautet: „Ganz oder gar nicht.“ Bei einer solchen Planung ist es erst einmal sehr wichtig, ein persönliches Gespräch mit ihm zu vereinbaren, denn er muss den Raum kennenlernen, ihn untersuchen und mit verschiedenen Instrumenten messen. Mayer arbeitet mit hochmodernem Equipment, zu dem sein bester Freund, ein orangefarbener Dodekaeder-Lautsprecher, gehört, den er immer bei sich hat. Nachdem geklärt ist, welchen Nutzen der Raum haben soll, wird ein auf die jeweilige Örtlichkeit maßgeschneidertes raumakustisches

114 SCHLOSSSEITEN
Fotos: © Raumecho & Schlossseiten, shutterstock Thomas Mayer hat die Lösung, wenn es in einem Raum hallt.

Zerplatzt der Traum vom hohen Raum? Schall und Hall verändern die Atmosphäre. Die Möglichkeiten unsichtbarer Problemlöser: Es gibt eine große Auswahl an verschiedensten Wandmodulen, passend für jedes Zuhause.

Konzept erstellt. Außerdem wird dem Kunden durch eine Audiosimulation gezeigt, wie der Raum durch eine Optimierung klingen wird. Für Thomas Mayer ist es wichtig, den gesamten Prozess im Blick zu haben, deswegen arbeitet er eng mit seinen Kunden zusammen. Zuallererst wird gemeinsam ein Zeitplan für das Projekt der Akustikinstallation besprochen, und während der Bauphase überwacht er das Geschehen genauestens. Nach der Fertigstellung überprüfen er und sein Team mittels Messungen die raumakustischen Parameter. Da auch in diesem Bereich die Zeit nicht stehen geblieben ist, gibt es eine große Auswahl an Schallabsorbern. Ob rund, bunt, eckig oder ausgefallen – es ist für jeden Raum etwas dabei.

„Wie bitte, was hast du gesagt?“ – Wenn der Traum vom hohen Raum zum Albtraum wird.

Ein großer, weitläufiger Raum mit hohem Plafond ist schon etwas Feines. Wir streben danach, immer größer zu werden und auch unsere Häuser immer pompöser zu bauen. Dabei werden aber viele wichtige Dinge nicht beachtet, wie zum Beispiel die Akustik in einem Raum. Nicht nur für Konzertsäle oder in Tonstudios sind die Akustik und der Klang wichtig, auch bei uns zu Hause gibt es unterschiedliche Nachhallzeiten. Diese Zeit gibt an, wie lange ein Raum ein Schaller-

eignis „ausklingen“ lässt. Wer also gerade dabei ist, ein Haus zu bauen, der sollte schon in der Planungsphase die Raumakustik miteinbeziehen.

Die wichtigste Frage bei der Planung lautet: Welches raumakustische Ziel soll erreicht werden? Was ist also der Nutzen des Raums? Die wichtigste Kenngröße in der Raumakustik ist die sogenannte „Nachhallzeit“. Bei ungefähr 0,5 Sekunden spricht man von einer angenehmen Nachhallzeit und man kann sich normal unterhalten. So sollte der Schall also im Wohnzimmer oder im Esszimmer zu Hause ausklingen. In Konzertsälen spricht man hingegen bei mehr als 1,5 Sekunden von einer „schön klingenden, unterstützenden“ Nachhallzeit, damit die Streichinstrumente auf der Bühne noch lange und berührend nachklingen.

Es steht somit immer die Frage im Raum, welche Atmosphäre und welchen Effekt der Schall in der Umgebung erzeugen soll. Geht es um die Lärmminderung in einem Büro, damit man nicht das Klacken der Tastatur oder jedes Telefonat und jeden Schluck des Kaffees der Kollegen wörtlich mitbekommt? Oder soll der Sprecher auch in der letzten Sitzreihe noch gut zu verstehen sein, wie beispielsweise in Vortragssälen? Vor allem in Restaurants schaukelt sich der Lärmpegel infolge des sogenannten „Lombard-Effekts“ extrem

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Foto: © Castelletto / Credits: Derenko Innenarchitektur
Im Café Castelletto wurde vor allem darauf geachtet, dass der Lombard-Effekt (Aufschaukeln des Lärmpegels) vermieden wird. Neben einer schallabsorbierenden Decke wurde in Zusammenarbeit mit dem Innenarchitekten eine akustisch wirksame und formschöne Wandverkleidung aus Holzelementen entworfen.

hoch. Das heißt, man spricht intuitiv lauter und höher als die Menschen in seiner unmittelbaren Umgebung, wodurch der Schallpegel im Raum ansteigt. Besser wären in einem solchen Falle zum Beispiel schallabsorbierende Decken, damit der eigene Gesprächsfluss nicht durch lautes Lachen vom Nachbartisch unterbrochen wird. Auch in unserem Zuhause müssen wir auf den Schalleffekt achten. Und was gibt es Schöneres als hohe, prachtvolle Räume mit Wohnzimmeratmosphäre?

Aber was hilft nun gegen den Hall und ist ein wirklicher Gamechanger? Ist das Schallproblem mit etwas Schaumstoff unter Tischen und Stühlen behoben oder hänge ich mir einfach schöne Teppiche an die Wand und schmücke die Fenster mit Vorhängen? Kauft man sich ganz viele Pflanzen, um den unangenehmen Hall zu mindern und das Zimmer etwas aufzufrischen? Es gibt viele Mythen und viele Schlaumeier, die zu wissen meinen, wie es richtig funktioniert.

Leider ist das Thema aber etwas komplexer. Einrichtungen, Mobiliare und Pflanzen sehen zwar schön aus, haben jedoch nur einen geringen Einfluss auf die Raumakustik, da diese zu geringe absorbierende Eigenschaften haben und in vielen Fällen der Schall von der Decke unangenehm reflektiert wird. Teppiche und Vorhänge dämpfen lediglich die hohen Frequenzen, und der Noppenschaumstoff in den Aufnahmeräumen lässt den/die Sänger/in oder Sprecher/in dumpf klingen, was wiederum kontraproduktiv ist. Architekten planen oft sehr offene, weitläufige Räume mit viel Sichtbeton und Glas; das sieht zwar schön aus, bedeu

In der Pfarrkirche Maria Laach kam eine spezielle Wandund Deckenverkleidung mit Lärchenlatten zum Einsatz. Das optische Erscheinungsbild wirkt einheitlich, wobei die akustische Wirksamkeit hier bei einzelnen Teilflächen unterschiedliche Aufgaben erfüllt.

Akustikmodule: Es gibt viele unterschiedliche Module, die das gewünschte Ergebnis bringen.

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Foto: © Pfarrsaal Maria Laach / Credits: Romana Fürnkranz

tet aber auch, dass es viele schallharte und somit reflektierende Flächen gibt. Die Raumakustik wird in den meisten Fällen vernachlässigt.

Bei jeder Raumplanung, ob in Schulen oder Büros, ob in einer Oper, einem Aufnahmestudio oder gar im Restaurant, muss auf die Raumakustik geachtet werden. Auch beim eigenen Hausbau ist es sehr wichtig, die Akustik zu beachten. Am besten ist, man kümmert sich schon bei der Planung um die Klangwirkung in einem Raum. Das ist zum einen billiger als nachträgliche Adaptierungen, zum anderen kann in dieser Zeit noch am meisten behoben werden. Natürlich sind auch Nachrüstungen möglich, diese unterliegen aber innenarchitektonisch in der Regel gewissen Beschränkungen. Zum Glück gibt es mittlerweile bereits eine große Auswahl an Designs und Möglichkeiten, wie dieses Problem unsichtbar behoben werden kann.

Es ist also sehr wichtig, sich nicht nur um die Größe und um die Einrichtung eines Raumes zu bemühen, sondern auch die Akustik und den Klang in einem Raum zu beachten. Wenn man sich unterhält, nur die Hälfte davon versteht und unangenehm mehrmals

nachfragen muss, was das Gegenüber gesagt hat, sollte man in Betracht ziehen, einen Raumakustiker zu rufen. Am besten wäre natürlich, bereits bei der Hausplanung nicht nur einen Architekten zu bestellen, sondern auch gleich eine Agentur für Akustik als Beratung hinzuzuholen.

Text: Axinja Lutz

SERVICE IM ÜBERBLICK

– raumakustische Beratung

– Schallmessungen

– raumakustische Konzepterstellung

– Produktentwicklung von Akustikmodulen

Ing. Thomas Mayer, Inhaber

+43 650 9344447

TM@raumecho.com

www.raumecho.com

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INFOBOX
Thomas Mayer misst den Schall mit seinem Dodekaeder-Lautsprecher. Anhand der Ergebnisse dieser Messung wird ein Raumkonzept erstellt.

BESTES JAHRESERGEBNIS IN DER GESCHICHTE DES HAUSES

Das Dorotheum konnte 2022 mit über 200 Millionen Euro den besten Auktionsumsatz in seiner Geschichte erzielen und seine Position als führendes Auktionshaus in Mitteleuropa und im deutschsprachigen Raum mit Repräsentanzen und Vertretungen in Mailand, Rom, Brüssel, London, Prag, Paris, Tel Aviv, München, Düsseldorf und Hamburg, weiter festigen. Interessenten aus über 90 Staaten, darunter viele bedeutende Sammlungen und Museen beteiligten sich an den Dorotheum-Auktionen live oder online.

MILLIONEN-ZUSCHLÄGE

2022 war ein Jahr geprägt von einem starken Kunstmarkt, großer Nachfrage, Rekordauktionen, Millionen-Zuschlägen, Weltrekordpreisen und hohen Ansteigerungen.

4,8 Millionen Euro erreichte in der Classic Week im Mai ein verschollen geglaubtes Gemälde von Tizian – der höchste Zuschlag des Jahres für ein Gemälde in Österreich und der zweithöchste im gesamten deutschsprachigen Raum. Einen Millionen-Preis erzielte auch ein 2005 gebauter Porsche Carrera GT, der bis dato letzte analoge Sportwagen, mit 1,035 Millionen Euro.

Die Contemporary Week mit Zeitgenössischer Kunst und Moderne wurde zur bisher besten Auktionswoche des Dorotheum überhaupt. Internationale Höchstpreise gab es unter anderem für eine der wichtigsten Vertreterinnen der italienischen Avantgarde der 1960er-Jahre Carla Accardi und ihr „Animale immaginario“. Bei der bisher stärksten Juwelen-Auktion des Dorotheum im Dezember war Haute Joaillerie bekannter Marken wie Cartier, Bulgari, Boucheron oder Van Cleef & Arpels sehr begehrt.

ERFOLGREICH MIT ONLINE-AUKTIONEN UND LIVE BIDDING

Das laufend ausgebaute digitale Angebot erwies sich einmal mehr als große Stärke des Hauses; dorotheum.com öffnete die Tore für zahlreiche internationale Neukunden und auch für viele junge Kunstbegeisterte.

Jetzt einbringen und internationale Spitzenpreise erzielen!

Wien | Düsseldorf | Hamburg | München | Mailand | Rom | Neapel | London | Brüssel | Prag | Paris | Tel Aviv

Die Parkanlage bildet den grünen Mittelpunkt dieses außergewöhnlichen Anwesens.

Foto: © ZOOM VP

SCHLOSS FREIHOF

Mitten in Döblinger Bestlage

122 SCHLOSSSEITEN Fotos: © ZOOM VP

SCHLOSS FREIHOF

MITTEN IN DÖBLINGER BESTLAGE Ein historisches Baujuwel wird aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst.

Mit dem „Schlosspark Freihof“ entsteht im 19. Wiener Gemeindebezirk, im Herzen von Nussdorf, das neueste Juwel des renommierten Wiener Immobilienkonzerns SORAVIA. Die eleganten Altbauwohnungen im historischen, denkmalgeschützten Schloss werden aufwendig revitalisiert und durch zeitlose Townhouses, Lofts sowie moderne Apartments ergänzt. Das grüne Herz der Anlage bildet ein prachtvoller Schlosspark. Damit wird ein weiteres Anwesen in Wien vor dem sicheren Verfall gerettet. Auch für nachhaltige Energieversorgung mit BlackoutSicherung wird beim Projekt Schlosspark Freihof gesorgt, denn die komplette Haustechnik liefert im Falle eines Blackouts rund eine weitere Woche Strom.

Das stark renovierungsbedürftige Schloss im Herzen Nussdorfs wurde urkundlich erstmals im Jahre 1346

erwähnt. Im Laufe seiner Geschichte ging es durch zahlreiche Hände adeliger und wohlhabender Familien. Es wurde immer wieder in sehr unterschiedlichen Qualitäten baulich verändert und verschieden genutzt – unter anderem als Weinlesehof, als Szenetreff für Künstlerpersönlichkeiten wie Klimt und Schiele und als k. & k. Bierbrauerei. Danach stand es bis zu seinem Ankauf lange leer. Nun soll das Anwesen zu neuem Leben erwachen und auch den nachfolgenden Generationen erhalten bleiben. Es erfolgt eine enge und laufende Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt, um das geschichtsträchtige Anwesen vor dem endgültigen Verfall zu schützen und zu retten.

Den Mittelpunkt des geschlossenen Ensembles bildet der große Schlosspark mit seinem wunderschönen Baumbestand und dem denkmalgeschützten Brunnen in seiner goldenen Mitte. Die schöne Grünanlage lädt

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Bild: © Wien Museum
Die Architektur des Schlosses stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert, der Zeit des Wiener Klassizismus.

zu einem Spaziergang ein und die weiträumigen Grünflächen winken nach einem gemütlichen Picknick. Der Park bietet also ein großartiges Erholungsgebiet, und das direkt vor der Haustür. Auch die Umgebung soll von der Wiederbelebung des Schlossparks Freihof profitieren. So wird die Heiligenstädter Straße durch die Errichtung einer neuen Baumallee zu einem hochwertigen Entree für Nussdorf.

Ein hauseigener Degustationskeller mit privaten Weinkellern, ein exklusiver Spa-Bereich mit IndoorPool und Sauna, alles direkt in den idyllischen Kellergewölben des Schlosses gelegen, eignen sich ideal zum Entspannen im kleinen Kreis, aber auch für gemütliche Abende mit Freunden oder Geschäftspartnern. Alle diese Annehmlichkeiten stehen perfekt gepflegt rund um die Uhr zur Verfügung, sodass sich die zukünftigen Bewohner/innen um nichts kümmern müssen und einfach mal entspannen können. Die meisten der großzügig konzipierten Eigentumswohnungen verfügen sogar über weiträumige Terrassen oder Balkone und garantieren wunderschöne Ausblicke in den prachtvollen Schlosspark.

Für viele Wege braucht man gar kein Auto. Eingebettet zwischen Stadt und Land sind sowohl die Innenstadt als auch die Naherholungsgebiete mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in kürzester Zeit erreichbar. Für den Abstellplatz der Autos ist ebenfalls gesorgt, und

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Fotos: © ZOOM VP

in der großzügigen Garage wird es neben Fahrradabstellräumen auch Lademöglichkeiten für Elektromobilität geben. Und das Beste: Von hier ist man schnell am Kahlenberg, einem der beliebtesten Ausflugsziele der Stadt. Man erreicht fußläufig in nur wenigen Minuten die Weingärten mit ihren Heurigen, und auf der Donauinsel trifft man mit dem Fahrrad in nur zehn Minuten Fahrzeit ein. Gleichzeitig erreicht man schnell sowohl öffentlich als auch mit dem Auto das Wiener Stadtzentrum, den Flughafen und das Wiener Umland. Was braucht man also mehr?

Im Fokus der Arbeiten steht, nicht nur die historische Bausubstanz für die nächsten Generationen zu erhalten, sondern dabei auch technisch die modernsten Standards hinsichtlich Nachhaltigkeit und Klimaschutz umzusetzen. Deswegen setzt das Projekt auf ein außergewöhnliches Energiekonzept. Sowohl die Wärme im Winter als auch die Kühlung im Som

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Foto: © ZOOM VP
Foto: © Wien Museum
Fotos: © ZOOM VP

Die großzügig konzipierten Eigentumswohnungen ab einer Wohnfläche von rund 130 m² und Raumhöhen von rund 5,6 Metern verfügen allesamt über weiträumige Terrassen oder Balkone und garantieren wunderschöne Ausblicke in den prachtvollen Schlosspark.

mer werden über eine Grundwasser-Wärmepumpe bereitgestellt. Dabei wird zunächst Wärme aus Geothermie gewonnen und anschließend mittels Wärmepumpe dem Heiz- bzw. Kühlkreislauf zugeführt. Die Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpe profitiert davon, dass das Grundwasser das ganze Jahr hindurch seine Temperatur nahezu konstant hält. Eine herkömmliche Luft-Wasser-Pumpe hingegen müsste die Luft im Sommer kühlen und im Winter erwärmen. So spart dieses System sehr viel Energie und heizt nachhaltig.

Der geplante Umbau lädt geradezu ein, sich den Traum einer solchen Wohnung zu erfüllen und sie zu kaufen. Besser geht es fast gar nicht – und das inmitten von Wien.

SCHLOSSPARK FREIHOF www.schlossparkfreihof.at

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INFOBOX
Text: Axinja Lutz Die prachtvolle Eingangshalle mit Aussicht auf den prunkvollen Park
Fotos: © ZOOM VP
Einfach eintauchen und genießen – danach ruft der exklusive Spa- und Wellnessbereich des Schlosses.

DIRK SALZ

129 SCHLOSSSEITEN GALERIE FREY Salzburg, Erhardplatz 3, 5020 Salzburg, Austria +43 662 840200, art@galerie-frey.com, www.galerie-frey.com Öffnungszeiten: Mo., Mi.-Fr.: 11 bis 18:30 Uhr, Sa.: 10 bis 14 Uhr RESINWORKS / DEEP DIVES, PIGMENTS AND RESIN ON MULTIPLEX 140 X 100 X 12 CM
22. MÄRZ - 20. MAI 2023 TIEF UNTER DEN WASSERN DAS GRÜNENDE FELD

MULTISTORAGE SALZBURG: MEHR RAUM FÜR NEUES!

Nur wenige Kilometer von Salzburg entfernt befindet sich ein luxuriöser Raum für alle Dinge, die wir auf kurz oder lang aus den Augen, aus dem Sinn oder nur aus dem Weg haben möchten, ohne sie wegzugeben. Neben geräumigen Abteilen zwischen 2 und 100 m² hält Eduard Mainonis

MultiStorage erstklassige Services und die ein oder andere Überraschung bereit.

Suburbanes Lagern.

Geschäftsführer Eduard Mainoni importierte das Modell „Storage“ aus den USA. Die zentrale Lage sowie die großzügigen Halte- und Parkmöglichkeiten gewährleisten eine flexible Erreichbarkeit. Zu den Services zählen ein kostenloser Anhängerverleih, die spontane Bereitstellung von Karton- und Verpackungsmaterial sowie eine professionelle Beratung.

All-inclusive-Services.

Die reibungslose Zulieferung und Abholung ist an 365 Tagen im Jahr mittels Zutrittscode gewährleistet. Neben der Sicherheitsgarantie für Wertgegenstände verfügen die klinisch sauberen Räume über Diebstahlschutz, Brandschutzvorrichtungen sowie Temperaturregelung. Die Preisstaffelung erfolgt nach Anzahl der Quadratmeter. Bereits ab 30 Euro kann nach Lust und Laune eingelagert werden.

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Premium ist Programm.

Attraktive Draufgaben wie eine Paket- und Warenannahme sowie die kostenlose Benützung des hauseigenen Konferenzraums und des Elektrostaplers stehen für ein hohes Maß an Kundenorientierung. Auch in puncto Versicherungsschutz hält das MultiStorage ein Benefit bereit. Im Servicepaket ist außerdem eine Versicherung bis 3.000 Euro inbegriffen. Seinem Motto, im ständigen Dialog mit seinen Kunden zu bleiben und auf Innovation sowie zukunftsorientierte Infrastruktur zu setzen, ist Firmengründer Eduard Mainoni stets treu geblieben.

Eventlocation MultiStorage.

Weil im MultiStorage immer noch ein bisschen mehr geht, ist im Jahr 2023 ein weiterer unkonventioneller Raum der Begegnung hinzugekommen. Ein historischer Eisenbahnwaggon wurde an seiner – vorerst letzten – Haltestelle neben dem MultiStorage positioniert. Hier hat Edi Mainoni eine Eventlocation für seine Kunden sowie ein Museum eingerichtet.

131 SCHLOSSSEITEN INFOBOX MultiStorage GmbH Scherenbrandtnerhofstraße 11 5020 Salzburg Gratishotline: +43 800 208003 Tel.: +43 662 879494 office@multistorage.at www.multistorage.at

WAS WURDE VERKAUFT ... UND WAS IST NEU AM MARKT?

Einblick in Österreichs Schlössermarkt 2023

Sie sind Ästhet, Visionär und neigen dazu, auch mal etwas zu riskieren? Überraschungen erfreuen Sie und bringen Sie nicht aus dem Konzept? Und Sie sind auch ein großer Fan von imposanter und geschichtsträchtiger Architektur? Dann sollten Sie das hier lesen ...

Der wirtschaftliche Sturm, der über unser Land bläst, hat Bewegung in den Schlössermarkt gebracht. Mit einer ganz neuen Dynamik weht es Schätze auf den Markt, die ebenso schnell bei neuen Eigentümern landen. Schlossbesitzer trennen sich von ihren Objekten, denn der Erhalt wird zu teuer. Die Kosten für das Material steigen, Lieferketten wurden unterbrochen und Handwerker mit dem nötigen Gespür für das Besondere sind kaum verfügbar. Dazu gesellt sich noch eine Energiekrise, die eine Anlage im Süden attraktiver macht, als in unseren Breiten große Prunkräume mit historischen Möbeln, die auch nicht gerne frieren, heizen zu müssen.

Doch es gibt sie noch, die Visionäre und Investoren, die ihr Geld vor der großen Inflation in Grund und

Boden anlegen möchten. Dabei setzen sie nicht auf den Einheitsbrei des platzoptimierten Wohnbaus. Sie wollen zu einem Teil die Geschichte bewahren oder selbst zu einer Legende werden. Sie schmücken sich anstatt mit Diamanten mit restaurierter Handwerkskunst in ihren eigenen vier Wänden und werden so Erhalter eines wichtigen kulturellen Erbes. Mit Fingerspitzengefühl beginnen sie mit dem Aufbau, wo andere nur noch an Abriss denken. Sie zählen zu den Atlanten unserer Kulturlandschaft. Ohne sie würden die Schlösser und Burgen nur noch als Ruinen unser Landschaftsbild säumen. Wir machen nun gemeinsam einen Exkurs auf den österreichischen Schlössermarkt und schauen uns an, was auf dem Markt ist und wer schon investiert hat, um alte Mauern neu zu bespielen, für die Nachwelt zu erhalten und sie teilweise vor dem Verfall zu retten.

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Künstler Gottfried Helnwein und Immobilienunternehmer Klemens Hallmann haben das Barockschloss Ruegers in Riegersburg (Niederösterreich) 2021 erworben. Fotos: © Joseph Gasteiger, Palais Auersperg Wien

Neuer Ort des kulturellen Schaffens –Schloss Ruegers

An dieser Stelle bitten wir um einen Trommelwirbel für Gottfried Helnwein und Klemens Hallmann. In ihnen fand das monumentale Barockschloss Ruegers ambitionierte Liebhaber. Es machte erst kürzlich Schlagzeilen, als der jüngste Schlossbesitzer Österreichs es schon nach einem Jahr zum Kauf angeboten hatte. Zuvor war es fast 290 Jahre lang im Familienbesitz der fürstlichen Familie Khevenhüller-Metsch und durch Erbgang im Besitz der Grafen Pilati gewesen. Eingebettet in die riesigen Ländereien, zählt es mit seiner barocken Architektur zu den schönsten heimischen Schlössern. Wie im Märchen spiegelt sich der imposante, als Sommerschloss errichtete Bau auf der glatten Oberfläche des eigenen Sees samt Insel. Hier soll zukünftig ein Ort der Kreativität und des kulturellen Schaffens entstehen. Gemeinsam wollen der weltberühmte Künstler und der Immobilientycoon dieses architektonische Kulturdenkmal in die Gegenwart führen. Die Sanierung soll auf dem neuesten Stand der Technologie und CO2-schonend durchgeführt werden. Mit Photovoltaik, Erdwärme und klimaschonenden Technologien wird hier ein Vorzeigeprojekt entstehen. Es soll ein Kulturdenkmal werden, das für moderne und nachhaltige Renovierung steht. Diese Form der Renovierung könnte in Zukunft auch für andere Schlossbesitzer richtungsweisend werden.

Wiener Barockjuwel versteigert – das Palais Auersperg

Gespannt waren die Augen Ende 2021 auf das Palais Auersperg gerichtet. Wer würde den Zuschlag im Bieter-

verfahren bekommen? Es wurde der oberösterreichische Investor Jürgen Hesz. Um 36 Mio. Euro wechselte das Palais in prominenter Lage seinen Besitzer. Mitten im 8. Bezirk, nahe der Hofburg, wurde es nach Plänen der prägenden Architekten des Wiener Kaiserbarocks Fischer von Erlach, Lucas von Hildebrandt und Johann Christian Neupauer erbaut. In den Prunkräumen fanden über die Jahrhunderte bedeutende historische Geheimtreffen, rauschende Bälle und internationale Veranstaltungen statt. Und was plant der neue Besitzer? Zunächst soll die Substanz gesichert und in den darauffolgenden drei bis vier Jahren eine „massive Sanierung“ begonnen werden. Das Palais soll jedenfalls nicht leer stehen. Welche neue Rolle es auf der Bühne der Gegenwart bekommt, bleibt offen. Auch ob der 6000 m² große Stadtgarten öffentlich zugänglich sein wird, wurde noch nicht mitgeteilt. Wir hoffen jedoch, auch diesen Sommer in der einmaligen Stadtoase „Palais Freiluft“ wieder unseren After-WorkDrink genießen zu können.

Fast unbemerkter Besitzwechsel –das Maria-Theresien-Schlössl in Salzburg

Noch ein Eigentümerwechsel blieb nicht ganz unbemerkt: der Kauf des bezaubernden Maria-Theresien-Schlössls. Dietrich Mateschitz, der mittlerweile verstorbene Chef von „Red Bull“, erweiterte damit sein Immobilien-Portfolio, das mit mehr als 30 Schlössern, Villen und Gutshöfen an das Kartenspiel „Quartett“ erinnert. Rund 10 Mio. Euro hat das Anwesen 2022 mitten im Salzburger Nobelbezirk Morzg gekostet. Das Schlössl mit der neobarocken Fassade ist umgeben von alten Bäumen. Den 1200 m² großen Park formen

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Das Wiener Stadtpalais Auersperg wechselte 2021 den Eigentümer und ist auch weiterhin öffentlich zugänglich.

Skulpturen, Wasserläufe und Teiche, dazwischen sind noch eine kleine Villa und ein Pavillon eingebettet. Wir sind gespannt, wie es hier weitergeht.

Rarität am Schlössermarkt – Casa Austria in Salzburg

Einen kleinen Spaziergang vom Maria-TheresienSchlössls entfernt bietet Karl Habsburg-Lothringen seine geschichtsträchtige Casa Austria zum Kauf an. Die Gebäude mit rund 1200 m² Wohnnutzfläche befinden sich in einem 3,1 ha großen, weitläufigen Park, von wo aus sich ein einzigartiges Bergpanorama eröffnet. Einst trafen sich hier Kaiser, heute ist die Villa auf höchstem Niveau generalsaniert. Mit Feingefühl für die wertvolle Substanz wurden die Sanierung und die Erweiterung vorgenommen. Die Böden der Prunkräume sind teils aus dem lokalen Adneter Marmor. Über eine Wendeltreppe gelangt man in das Turmzimmer mit Rundblick über Salzburg. Das durchgehende Glasdeck über dem 250 m² großen Wellnessbereich mit Spa, Indoorpool und Sicherheitsraum wurde von dem britischen Architekturkünstler und Maler Brian Clarke entworfen. Mit dieser Ausstattung, Lage und Historie kann es um 22 Mio. Euro erworben werden.

Vor den Toren Wiens – Schloss Leopoldsdorf

Der repräsentative Wohn- und Firmensitz inmitten eines romantischen Parks kam 2022 auf den Markt. Der Kaufpreis ist auf Anfrage in Erfahrung zu bringen. Aufgrund der Lage am Wiener Stadtrand und der herausragenden Sanierung dürfte es aktuell eines der teuersten angebotenen Schlösser in Österreich sein. Gegründet wurde es im 11. Jh. vom heutigen Landespatron, dem Babenberger Markgraf Leopold III., genannt „der Heilige“. Bis heute folgten namhafte Eigentümer wie beispielsweise der Sieger der Schlacht von Aspern (1809), Erzherzog Karl. Nach dem Tod des letzten adeligen Schlossherrn begann 2007 die grundlegende Renovierung. In der 500 m² großen Beletage konnten sich trotz der bewegten Geschichte originale Details wie Böden, Wandverkleidungen, Stuckdecken und Kachelöfen erhalten. Heute bietet das Schloss modernsten Standard. Im Einklang mit dem Denkmalschutz wurden Lifte und Klimaanlage sowie ein Indoor- und ein Outdoorpool eingebaut. Dabei wurde auch der Innenhof als „Festsaal“ komplett überdacht. Auf der 2200 m² großen Fläche wäre durch Lage, Größe und die modernen Adaptionen eine öffentliche und gewerbliche Nutzung ebenso denkbar.

Zwischen Burg und Moderne –das Freyschlössl in Salzburg

Eine ganz besondere Immobilie wird wieder zum Kauf angeboten. Seit dem 14. Jh. thront das Freyschlössl am Mönchsberg mitten in Salzburg. Zuerst ein Wehrturm,

wurde es Mitte des 19. Jh. vom heutigen Namensgeber Carl von Frey im Geiste der Romantik im neugotischen Stil renoviert. Den Spagat ins 21. Jh. schaffte der heutige Besitzer mit der Interior-Ikone Mark Gillette, der die bestehende Substanz auf spektakuläre Weise adaptierte. Das Aufsetzen eines Glaskopfes auf den Turm, ein verglastes Atrium sowie der moderne Glas-Beton-Anbau sorgten bei den Umbauten für viel Diskussion. Für einen Kaufpreis von 27 Mio. Euro kann sich der neue Besitzer auf ein Leben in einer Burg mit zeitgenössischer Architektur und Wohnkomfort freuen.

Lage, Lage, Lage

Zweistellige Millionenbeträge werden nur in bester Lage erzielt. In der Stadt Salzburg, in der Umgebung von Wien oder nahe dem Wörthersee sind aktuell die teuersten Schlösser zu finden. Sie wurden luxuriös renoviert und lassen keine Wünsche offen. Doch was wird abseits dieser erlesenen Immobilien geboten? Können Liebhaber historischer Anlagen sich ihren Traum auch schon im einstelligen Millionenbereich erfüllen?

Prominenter Besitzerwechsel –Schloss Rastbach in Niederösterreich

Für 2,5 Mio. Euro erstand Stefan Piëch letztes Jahr das Schloss Rastbach mit 7,3 ha Fläche am Rastbacher Berg in Niederösterreich. Der Unternehmer ist der Urenkel Ferdinand Porsches, des Konstrukteurs des VW-Käfers. Die zweigeschoßige Dreiflügelanlage mit offenem Hof gegen Süden eignet sich optimal als gemütliches Zuhause für seine Familie.

Bei historischen Gebäuden reicht der Blick auf den Kaufpreis allein nicht aus. Je nach Zustand müssen

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Schloss Leopoldsdorf am Wiener Stadtrand steht zum Verkauf.

SCHLOSSSEITEN Insider –wir wissen mehr ...

Diskretion gilt als hohes Gut am Markt für außergewöhnliche Immobilien. Viele Schlösser und Palais finden ihren neuen Besitzer schon, bevor sie öffentlich angeboten werden. Ob Schlossverkäufer, Vermittler oder ernsthafter Interessent –Lisa Gasteiger-Rabenstein, Geschäftsführerin der SCHLOSSSEITEN www.schlossseiten.at versteht das Knarren der Dielen, kennt die Spatzen auf dem Dach und ist bekannt dafür, die richtigen Menschen zusammenzubringen. Gerne können Gesuche und Verkäufe bei uns direkt hinterlegt werden. Einfach E-Mail an kontakt@schlossseiten.at senden.

Schlossbesitzer mit mehr oder minder hohen Renovierungs-, Erhaltungs- und Betriebskosten rechnen. Allein das Decken der großen Dachflächen kann horrende Summen verschlingen. Und dann muss die große Wohnfläche auch noch der Architektur angepasst würdig eingerichtet werden.

Standesgemäß möbliert – Schloss Friedstein

So ist es ein seltener Glücksfall, wenn das historische Inventar gleich inbegriffen ist – wie beim Renaissance-Schloss Friedstein in der Oststeiermark. Das erleichtert die Gestaltung der 1960 m² großen Nutzfläche für den neuen Besitzer. Eine eigene Allee führt als Entree durch den Park vom Tal hinauf zu dem dreistöckigen Bau mit den markanten Ecktürmen, wo sich ein Weitblick auf die umgebende obersteirische Berglandschaft der Zentralalpen eröffnet. Vorgelagert finden sich Nebengebäude und ein eigener Uhrturm. Die 15 ha Grund und Wald eignen sich für Tierhaltung. Hier lautet das Motto: Gleich einziehen, dann nach und nach weiter renovieren. (Kaufpreis: 4,5 Mio. Euro)

Ein Rohdiamant aus öffentlicher Hand –Schloss Ottenschlag

Anders verhält es sich bei Schloss Ottenschlag. Wer immer der neue Käufer sein wird, sollte ein größeres Budget für moderne Adaptionen einplanen. Schon vor 10 Jahren gliederte das Land Niederösterreich das Schloss Ottenschlag aus seinem Eigentum in eine hauseigene Immobilienverwaltung aus. 2022 kam es nun für rund 3,3 Mio. Euro auf den Markt. Zuletzt waren hier eine landwirtschaftliche Fachhochschule und ein Heuriger untergebracht. Das ehemalige Wasserschloss umschließt hufeisenförmig den großzügigen Innenhof. Markant ist das Renaissance-Portal, das manieristische Rankenreliefs mit Grotesken und Wappen zeigt. Bis Februar 2023 läuft das Vergabeverfahren. Der Bürgermeister hofft auf ein Hotelprojekt, die Bevölkerung auf einen Investor, der Großes für

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LISA GASTEIGER-RABENSTEIN Herausgeberin SCHLOSSSEITEN Magazin Fotos: © Hendrich Real Estate, Land Niederösterreich Immobilienverwaltungsgesellschaft m.b.H. Freyschlössl in Salzburg Projektentwickler aufgepasst: Schloss Ottenschlag in Niederösterreich sucht jemanden, der es wieder belebt.

die Region plant. Wir hoffen vor allem auf ein Gesamtkonzept, das die Substanz ehrt und es angemessen in das 21. Jahrhundert führt.

Zwischen Weinbergen und Wäldern –Barockschloss Droß bei Krems

Durch einen mit Zwiebelhelm gekrönten Torturm tritt der Besucher in den romantischen Innenhof von Schloss Dross mit teilweisem Arkadengang. Die Schlossanlage nahe Krems wird von vier Ecktürmen flankiert und besticht durch eine hocharistokratisch ausgestattete Beletage samt Bandelwerk-Stuckdecken sowie ein Fresko der griechischen Götterwelt im Festsaal. Die überschaubare Grundstücksgröße von rund 8000 m² samt einer Nutzfläche von 2000 m² macht es zu einem optimalen Wohnschloss. Mit dieser repräsentativen Vierflügelanlage im Barockstil können sich die neuen Besitzer mit Feingefühl und dem nötigen Renovierungsbudget ein wunderbares Heim in der Nähe von Krems schaffen. (Kaufpreis: 3,5 Mio. Euro)

Das günstigste Schlösschen liegt bei Melk

Für einen Kaufpreis von unter einer Million Euro fanden wir aktuell nur ein sanierungsbedürftiges Schlösschen auf überschaubarem Grund nahe Melk. Mit dem Nebengebäude beläuft sich die Nutzfläche auf 1140 m². Wer die Renovierungskosten nicht scheut, kann sich hier in Absprache mit dem Denkmalschutz ganz nach seinen Vorstellungen einen Traum verwirklichen.

Wer auf der Suche nach einer kompakten Schlossanlage als Familien- oder Zweitwohnsitz ist, wird in Zellerndorf bei Retz fündig. Nur ca. 1 Stunde Fahrzeit von Wien entfernt liegt das gemütliche Wohnschloss aus der Renaissance mit über 600 m² Wohnfläche; diese kann auch problemlos in zwei Wohneinheiten aufgeteilt werden. Der über 4000 m² große Parkgarten bietet mit einem großzügigen Pool genügend Privatsphäre, erfordert aber keinen eigenen Gärtner. (Kaufpreis: 2,5 Mio. Euro)

Schlossanteile als Investment –Schloss Frein in Oberösterreich

Ein spannendes Angebot für Investoren bietet die Green Finance Group in Schloss Frein. Hier können Liebhaber historischer Gebäude Anteile kaufen und in Folge sowohl von der monatlichen Rendite wie auch von der Wertsteigerung profitieren. Investoren können 1300 von den insgesamt 5000 Anteilen erwerben, das entspricht 26 % des Gesamtobjekts. Um Vermietung, Instandhaltung und Abrechnung der 8 Wohnungen und 4 Büros bis zur Ausschüttung der monatlichen Rendite kümmert sich die Hausverwaltung. Mietfrei darf weiterhin die Fledermauskolonie im Dach wohnen, denn diese ist dort schon seit Hunderten Jahren beheimatet und bekam vom Naturschutz ein ewiges Wohnrecht zugesprochen.

Sind Sie nun auf den Geschmack gekommen, ein Schloss zu erwerben?

Text: Katharina Pfarl-Gössl

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Schloss im Weinviertel – Schloss Zellerndorf
Foto: © Hendrich Real Estate
Schloss Droß in Niederösterreich wartet auf seinen neuen Besitzer.

WIEN-DÖBLING

Luxuspenthouse auf zwei Ebenen mit Aussicht über die Stadt sowie die Weinberge mit ca. 172 m² WFL und 209 m² Terrassenflächen, großzügiger Wohn- und Speisebereich und offener Küche, 92 m² Dachterrasse mit eigenem Pool, 3 Schlafzimmer, 3 Bäder, 3 Garagenplätze, HWB 34,15, fGEE 0,85, KP 3.895.000 €

WIEN-GRINZING

Einzigartig prominent platzierter Winzerhof in Grinzing mit aktuell 489 m² Wohnfläche auf zwei Ebenen und 189 m² Keller auf 2.684 m² Grundstück, nach Aus- und (auch modernem) Zubau kann eine Nutzfläche von ca.1.296 m² sowie ca. 398 m² Kellerfläche entstehen, ein großer ruhig gelegener Garten schließt an, KP auf Anfrage

WIEN-PRATERCOTTAGE

Einzigartiges Solo-Penthouse auf schönen Jugendstilhaus mit herrlichem Blick auf die Prater-Auen mit 342 m² Wohnfläche mit 5 SZI, 2 offenen Kaminen, Salon mit über 5 m Raumhöhe, 250 m² Terrassen mit Pool am Dach, Generalsanierung und Umbau 2021, HWB 142,90 fGEE 2,18, KP 4.480.000 €

WIEN-NEUSTIFT

Vier sonnige Baugrundstücke mit herrlichem Blick auf die Weinberge und insg. 1.331 m² gelangen im Paket mit der Widmung Grünland – Erholungsgebiet – Kleingartengebiet für ganzjähriges Wohnen (Eklw) um 3.490.000 € zum Verkauf. Eine Architektenstudie zeigt Ihnen die Bebauungsmöglichkeiten auf.

OBERSTEIERMARK NIEDERÖSTERREICH

Umfassend sanierte Schlossanlage in erhöhter Aussichtslage mit Panoramablick auf die Berge, 15 Min. von Liezen, 35 Zimmer, verteilt auf knapp 2.000 m² WFL., 6 Bäder, Grund 14,9 Hektar, viele originale Ausstattungsdetails, Kachelöfen, Barockkapelle, 2 separate Gäste-/ Personalwohnungen, KP samt Inventar 4.500.000 €

SCHLOSS

Saniertes 2.200 m² Wohnschloss samt überdachtem Innenhof mit Potential als Wohn- und oder Firmensitz am Wiener Stadtrand in romantischem Schlosspark mit über 5 Hektar Park, 35 Zimmer, Lift, Indoor- und Outdoorpool, 160 m² Wirtschaftsgebäude, Pförtnerhaus, histor. Weinkeller, Erdwärme-/Gasheizung, KP auf Anfrage

WIEN-DÖBLING

Luxuspenthouse mit atemberaubendem Blick auf die Stadt mit rund 263 m² WFL, 91 m² Wohnsalon, 109 m² Dachterrasse mit Rundumblick und eigenem Pool, 4 SZ, 4 Bäder, modernes Fitnessstudio, BJ 2021, optional 2 große Garagenplätze, Lift aus der Tiefgarage direkt in die Wohnung, HWB 31,3, fGEE 0,75, KP 4.489.380 €

WIEN-GRINZING

Exklusive Villa mit 5 Schlafzimmern im Palladio-Stil in zentraler, erhabener Ruhelage Grinzings auf 1.480 m² Grund, NFL ca. 725 m², Orangerie, Pool, Terrassen und herrlicher Garten, Spa mit Sauna und Dampfbad, gekühlter Weinkeller, Garage für 5 PKW, Villa BJ 2007, HWB 84,5, fGEE 1,43, KP 10.990.00 €

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Romantisches Wohnschloss aus der Renaissance im Weinviertel mit ca. 640 m² WFL auf ca. 4.086 m² Grund samt Innenhof übergehend in den Parkgarten, 14 Zimmer, großzügiger Pool, zwei Garagen und zahlreiche praktische Nebenräume, beeindruckender historischer ziegelgewölbter Weinkeller, ca. 75 km von Wien, KP 2.500.000 €

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Repräsentatives, vierflügeliges Barockschloss mit großem Potential, 10 Minuten von Krems, aktuell ca. 2.000 m² WNFL, 3 Etagen mit umlaufenden Gängen zum Innenhof mit Arkaden, 3 Stiegenhäuser, viele originale Ausstattungsdetails wie Freskos, Stuckdecken, schöne Kellergewölbe, Grund ca. 8.000 m², KP 3.490.000 €

Topsanierte Schlossanlage in märchenhafter Aussichtslage, 10 Min. von Klagenfurt, 1.400 m² WNFL, 8 Schlafzimmer, 9 Bäder, 4,6 ha Grund, Park mit Tennisplatz, Badeteich, Hubschrauberlandeplatz, Personalwohnhaus mit 4 Wohnungen, KP 24.000.000 €, dazu erwerbbar Kunstsammlung und 40,4 ha Grund

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Perfekt sanierte Renaissance-Schlossanlage mit ca. 905 m² NFL, 14 Zimmer, romantischer Innenhof mit Arkaden und Brunnen, Kapelle, Torwärterhaus mit Einliegerwohnung, idyllische Parkanlage mit schönem Altbaum-Bestand sowie Zier- und Obstgarten, 50 km von Linz, HWB 235, fGEE 2,75, KP 2.900.000 €

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BURG BERNSTEIN

Alles mit der Ruhe

Blick auf die Burg von Osten Das Geschwisterpaar Anna und Erasmus führt das Hotel.

BURG BERNSTEIN

Ein Hide-away im Burgenland

In der romantischen Burg Bernstein im Mittelburgenland scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Hotelgäste können das in aller Ruhe genießen. Schon von Weitem sind die mächtigen Fassaden, der quaderförmige Turm und die elegant gedeckte Dachlandschaft zu sehen.

Über großzügig geschwungene Kurven erreicht man die Anhöhe, wo eine steinerne Brücke und ein großes Tor in einen ganz besonderen Kosmos führen. Mittelalterliche Mauern, einfühlsam gezähmte Natur sowie die vielfältigen und spannenden Geschichten machen Burg Bernstein so einzigartig. Die jungen Gastgeber, die Geschwister Erasmus Almásy und Anna HaseAlmásy, samt ihren Familien heißen die Gäste willkommen.

Ladislaus Almásy, genannt László, der Abenteurer, Pilot, Rennfahrer, Schriftsteller und Afrikaforscher, dem im oscarprämierten Film „Der englische Patient“ ein Denkmal gesetzt wurde, ist hier geboren und

gemeinsam mit seinem Bruder János aufgewachsen. Durch einen günstigen Zufall, konkret infolge der Geldnot der Vorbesitzer, hatte es die ursprünglich aus Ungarn stammende Familie Almásy gegen Ende des 19. Jahrhunderts in diese Burg an der einstmaligen Bernsteinstraße verschlagen.

„Maria della Pace Kufstein hat den Namen ,Almásy‘ in die Familie gebracht“, erzählt Erasmus Almásy über seine Großmutter, die übrigens die erste Kunstfliegerin Österreichs war. Sie war als junges Mädchen in den Haushalt von Erasmus’ Vorfahren in Bernstein gekommen und bewährte sich als Verwalterin des Guts so sehr, dass das kinderlose Ehepaar János Almásy und Mária-Róza Esterházy sie in den 1950er-Jahren

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Fotos: © Matthias Kronfuss Sonnenuntergang auf der Burg

adoptierte. Davor mussten die beiden die Kriegswirren überstehen. Die Russen waren eingefallen, und nur dank der List des Hausherrn blieb die Burg fast unversehrt: Er hatte seinen Angestellten den Auftrag gegeben, Türen und Tore offen zu lassen, den Russen reichhaltige Mahlzeiten zu servieren und keinen Tropfen Alkohol im Haus zu haben.

Gemeinsam mit Erasmus Almásy betreten wir den inneren Burghof. Der Boden ist mit Serpentin geschottert, einem grünlichen Stein, der dank seiner Struktur auch für den Straßen- und Eisenbahnbau gut geeignet ist und aus dem nahe gelegenen, familieneigenen Steinbruch stammt. Unter einer Linde nehmen wir Platz. Der Hausherr bringt Cappuccino und selbst gemachten Zwetschkenkuchen. Wer für gewöhnlich hierher kommt, frage ich. „Wer Ruhe sucht“, antwortet er. „Hier hört man die Blätter rascheln, ab und zu geht jemand über den Hof, ansonsten herrscht gemütliche Stille.“

Erasmus Almásy und seine Geschwister sind hier geboren und aufgewachsen. Sie haben alles miterlebt und mitgemacht. Um ihr Taschengeld aufzubessern, haben sie oft beim Holzhacken und Einheizen geholfen

und später dann, als Teenager, auch Schlossführungen geleitet. Genau wie in alten Zeiten, als die damals schon pensionierte Großmutter täglich auf der gelben Bank vor dem Tor saß und Eintrittskarten verkaufte, so werden bis heute Führungen angeboten. Zwanzig Personen können täglich um 11 Uhr kommen, „allerdings nur, wenn sie die Ruhe nicht stören“, so Almásy. Die Hotelgäste haben oberste Priorität. Zur Verfügung stehen neun Zimmer und Suiten mit ungewöhnlichen Namen wie „Pascha“, „Tantalouis“ oder „Gottgetröst“. Das gesamte Mobiliar stammt aus historischen Zeiten, alles ist gediegen und elegant. Die Fenster und Veranden lassen den Gast weit ins Land hineinschauen. „Bei günstigem Wetter sieht man nicht nur die Riegersburg, sondern auch die Karawanken und den höchsten Berg Sloweniens, den Triglav“, weiß der Hausherr zu berichten.

Vorbei an Wappen und Ahnenbildern führen die Treppen wieder hinunter in den Burghof. Von hier aus kommt man in die barocke Kapelle, ins gemütliche Kaminzimmer und in den von Kerzen beleuchteten Speisesaal aus der Zeit der Renaissance, der über und über mit Stuckaturen geschmückt ist. Wer etwas davon versteht, kann bei genauem Hinsehen Sequenzen aus den „Metamorphosen des Ovid“ erkennen.

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Suite No. 1 „Gottgetröst“

Aperitif auf der Bastion gefällig?

Doppelzimmer No. 4 „Marie & Margit“

Liebevolle Details überall Zimmer mit Talblick Spannende Almásy-Weine Hausgemachte Mehlspeisen

Gleich nebenan befindet sich die wohltuend altmodische und großzügige Schlossküche, in der die Geschwister zugange sind. „Learning by Doing“, sagt Erasmus verschmitzt über seine Kochkünste und erzählt, dass Bernsteins Hotelgäste täglich mit einem Frühstück, nachmittags mit Kaffee und Kuchen und abends mit einem zweigängigen Dinner verwöhnt werden. Um die Burg ist ein großzügiger Obstgarten angelegt, dessen Früchte bei den Gästen auf dem Frühstücksteller landen oder zu köstlichen Marmeladen und Kuchen verarbeitet werden. Das erlegte Wild stammt direkt aus den Bernsteiner Wäldern. Bei der Aussicht auf Rehragout mit glacierten Karotten oder Gemüsequiche mit geräucherter Forelle möchte man hier nur zu gerne Gast sein.

Das Herzstück des Burghofes bildet ein großer Felsen, der das ganze Gebäude durchzieht. Er zeugt von den Anfängen der Anlage, als wehrhafte Mauern errichtet wurden. Damals entstand der äußere Ring der Burg, ein „Vorschloss“ sozusagen. Später dann, während der Türkenkriege, erweiterte die Familie Königsberg die Burg und ließ den tiefen Brunnen graben. Nach einer Explosion des Pulverlagers und einem verheerenden Brand zu Beginn des 17. Jahrhunderts ließen sich die Batthyánys hier nieder. Sie waren die prägendsten Bauherren für alles, was heute noch sichtbar ist.

Seit damals dient die Burg nicht mehr für kriegerische Zwecke, sondern zum Wohnen. Breite Fenster, die viel Licht in die Zimmer lassen, und weniger dicke Mauern zeugen davon.

Gastfreundschaft war auf Burg Bernstein stets ein großes Thema. Schon zu Zeiten der berühmten Großmutter wurden Sommergäste aus aller Herren Länder hier beherbergt, und seit dem Jahr 1956 besitzen die Almásys die Konzession, ein Hotel zu betreiben. Erasmus hat gemeinsam mit seiner Familie Wege gefunden, Burg Bernstein auch in den heutigen Zeiten erfolgreich zu führen. Die beiden Geschwister, die alles managen, aber auch Erasmus’ Ehefrau Johanna, die Biologie studiert hat und Gästen bei Interesse rare Schmetterlingsarten, Heuschrecken, Ameisenlöwen oder auch verschiedene Vogelarten wie zum Beispiel Turmfalken zeigen kann, arbeiten intensiv zusammen. Nicht zu vergessen die Eltern, die wie Burgwächter im Haus am äußeren Tor leben und „immer da sind, wenn der Hut brennt“, wie Erasmus betont.

An allen Ecken und Enden legt die Familie Hand an. Man sieht es bei den exklusiven Hochzeiten, die in der Burg gefeiert werden, bei Taufen oder handverlesenen Konzerten, aber auch in einem neuen Geschäftszweig: dem Weinvertrieb. Analog zur alten Heimat der

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Der Hausherr beim Ziehen des Strudelteigs

Almásys und in Referenz zum Entdeckergeist des Onkels Ladislaus „kosten wir uns durch“, erläutert Erasmus. Sorgfältig ausgewählte Tropfen aus Rumänien, Ungarn, Slowenien und Österreich werden mit eigenen Etiketten versehen und sowohl online als auch vor Ort vertrieben. Geschäftspartner für diese Schiene sind Sarah Heller, die einen Abschluss als „Master of Wine“ vorweisen kann, und Matthias Krön, der für die Auswahl der Weine und deren Import beziehungsweise Export zuständig ist.

Wenn die Hotelsaison im Spätherbst des Jahres zu Ende geht, dann beginnt die Zeit des Restaurierens. „Die Burg sagt uns, was als Nächstes zu tun ist“, meint der Hausherr. Heuer sind es Teile der 500 Jahre alten Burgmauer, deren fehlende Stücke mit einer historischen Kalk-Mörtel-Mischung ergänzt werden müssen. Und auch der Dachdeckerbetrieb, der bereits seit Generationen für die Familie tätig ist, wird einiges zu tun haben. Die restliche Zeit zieht die Großfamilie sich zurück. „Entschleunigung“ lautet das Credo von Erasmus Almásy, mit dem er die Burg Bernstein bewahren und seine Gäste verwöhnen will.

Text: Clarissa Mayer-Heinisch

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WEM GEHÖRT WOLFGANG AMADÉ?

Vor knapp 270 Jahren erblickte der wohl bekannteste Komponist aller Zeiten das Licht der Welt. Salzburg ist bis heute das Mekka aller Mozart-Liebhaberinnen und -Liebhaber. Im Spannungsfeld zwischen kultureller Globalisierung und ausgeprägtem Lokalpatriotismus stellt sich allerdings eine berechtigte Frage: Kann man heute überhaupt noch einen besonderen Anspruch auf das historische Erbe des Musikgenies stellen? Linus Klumpner, Direktor der Mozart-Museen, wirft einen klärenden Blick in die Vergangenheit und auf die Bedeutung der Geburtsstadt Mozarts im 21. Jahrhundert.

Salzburg, am 27. Jänner 2023: Kurz nach der Abenddämmerung kommen rund um das Mozart-Denkmal in Salzburg Hunderte Menschen zusammen, um den Geburtstag eines Wunderkindes zu begehen. Unter dem enthusiastischen Dirigat Rolando Villazóns bejubelt Jung und Alt den feierlichen Anlass zu den Klängen einer „Serenata Mexicana“. Kaum hundert Meter entfernt, in der Getreidegasse 9, sind die Fenster des markanten gelben Hauses zu ungewohnt später Stunde hell erleuchtet. Am Geburtsort des Musikers strömen Mozart-Fans aus aller Welt zusammen, um den Genius Loci zu würdigen. Wo sonst könnte man an diesem Tag besser im Andenken an

Wolfgang Amadé schwelgen? Zur selben Zeit, Hunderte Kilometer entfernt: Das Ensemble des Theaters Lübeck lässt sich nach der gelungenen Premiere der Opera buffa Le nozze di Figaro bejubeln. Am 267. Geburtstag

Wolfgang Amadé Mozarts den markanten Klängen der Ouvertüre und den hinreißenden Arien der Susanna lauschen – wie könnte man dem Komponisten an diesem Tag näher sein? Bereits Stunden zuvor begeht ein kleines Ensemble von Mozart-Liebhaberinnen und -Liebhabern in Tokio eine Feierstunde. Untermalt wird die Matinee von Mozarts Kammermusik; auch hier Begeisterung, noch lange bevor in Europa der Tag anbricht. Könnte man Mozart schöner erleben?

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Linus Klumpner leitet seit 2022 die Mozart-Museen. Mozarts Person auf zeitgemäße Weise zu vermitteln, darin sieht er die Herausforderung seiner Arbeit. Foto: © Wolfgang Lienbacher

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wird in Salzburg Mozart-Pflege betrieben. Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt hatten nach düsteren Zeiten schnell das Potenzial erkannt, das sich in der Huldigung des größten Sohnes der Stadt verbarg. Die glanzvollen Zeiten des Fürsterzbistums waren vorüber, Katastrophen hatten Salzburg heimgesucht. Aus der ehemaligen Metropole war eine Kreisstadt der habsburgischen Lande ob der Enns geworden. Just in jenen Tagen zündete die Idee, Mozart in das Zentrum eines Personenkultes zu stellen, der in einer einzigartigen Erfolgsgeschichte aufging. Wenn man Mozart authentisch und unvergleichlich erleben wollte, dann ging das nur im Schatten des im Jahre 1842 errichteten Mozart-Denkmals, im Rahmen der opulenten Zentenar-Feierlichkeiten 1856 mit einer ersten „Mozart-Ausstellung“ im Geburtshaus, den nun folgenden Mozart-Festen oder rund um das 1877 auf den Kapuzinerberg translozierte Zauberflöten-Häuschen. Von überallher kamen die ersten Touristen, Kunstschaffenden und aristokratischen Häupter. Später folgten Stefan Zweig, Hugo von Hofmannsthal und Max Reinhardt, die auf diesem fruchtbaren Nährboden den Gedanken der Salzburger Festspiele begründeten.

Offiziell war nun das Wettrennen um die Vermarktung des Publikumslieblings eröffnet. Ausgehend von Salzburg und Wien erwuchs in ganz Europa die Versuchung, einen Teil des Glanzes abzubekommen. Immer-

hin hatte der reisefreudige Mozart seine Spuren auf dem ganzen Kontinent hinterlassen. Damit einher ging eine essenzielle Frage, die bei der Kür des authentischsten aller Mozart-Orte behilflich sein sollte: Welche Nationalität hatte dieser Mann überhaupt? War er Salzburger? Österreicher? Deutscher? Oder schlichtweg Europäer? Die Forschung bestätigt, dass sich diese Frage nicht klar beantworten lässt. Das Rechtssubjekt einer Staatsangehörigkeit existierte zu jener Zeit noch nicht und Mozart gab sich der facettenreichen Ambivalenz seiner Stimmung hin, die einzelnen Ländern und Städten mal Zuspruch, mal Abneigung entgegenbrachte.

Jene Stiftung, die im Jahr 1880 aus dem Vorgängerverein Dommusikverein und Mozarteum als Institution hervorgegangen war, hatte sich von Beginn an eine breite Mozart-Pflege auf die Fahne geschrieben. Als Bewahrerin von Mozarts Erbe geht es der Internationalen Stiftung Mozarteum bis heute darum, möglichst viele Menschen aller Herkunft und jeden Alters für das Œuvre und Leben des Ausnahmetalents zu begeistern, und sie tut dies in den drei Kernbereichen Konzerte, Wissenschaft und Museen. Die Mozartwoche und die Saisonkonzerte ermöglichen es, auf höchstem Niveau Inspiration im musikalischen Schaffen Mozarts zu finden. Der wissenschaftliche Bereich vernetzt sich global, um immer wieder neue Blickwinkel auf das Werk des Meisters zu ermöglichen. Und die beiden Mozart-

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Mozarts originale Kindergeige, eines der Glanzstücke der hochkarätigen Sammlungen Mozarts Geburtshaus in der Getreidegasse 9 in Salzburg, Museum und Anziehungspunkt seit 1880 Foto: © Wolfgang Lienbacher Foto: © Wolfgang Lienbacher

Museen – Mozarts Geburtshaus und das Mozart-Wohnhaus – mit ihren herausragenden Sammlungen an Originalen sind heute eine Plattform, die jährlich Hunderttausende auf eine Entdeckungsreise durch den Kosmos Mozart einladen. Die Internationale Stiftung Mozarteum setzt alles daran, weltweit jene Faszination zu vermitteln, die bei der Auseinandersetzung mit Mozart frei wird. Im Fokus steht dabei die Begeisterung kommender Generationen von Salzburg über Europa bis nach Lateinamerika und Asien.

Somit ist die eingangs gestellte Frage nach einem Besitzanspruch an Mozart wahrlich überholt. Mozart lebt, dies aber am Ende des Tages nur dank all der Interpretinnen und Interpreten, die seine Musik immer wieder zum Leben erwecken, und dank der Menschen, die sich mit Begeisterung dem Andenken an ihn widmen. Die Internationale Stiftung Mozarteum als führendes

Kompetenzzentrum versteht sich dabei mehr denn je als Impulsgeber. Am Besuch in Salzburg führt dennoch nichts vorbei, denn wer Wolfgang Amadé Mozart in seiner ganzen Bandbreite begreifen will, der muss das unverwechselbare Flair der originalen Schauplätze erlebt haben. Und wer einmal diese Stätten besucht hat, der nimmt etwas von diesem unvergleichlichen Erlebnis mit nach Hause. So wird von Salzburg aus bis heute ein einzigartiger Zauber in die Welt getragen, der Mozart in den Herzen der Menschen eine Heimat gibt.

INFOBOX

Mozart-Museen Salzburg

Mozarts Geburtshaus: Getreidegasse 9

Mozart-Wohnhaus: Makartplatz 8

Öffnungszeiten: tägl. 9–17.30 Uhr www.mozarteum.at

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Ludwig Schwanthalers erster Entwurf für das Mozart-Denkmal in Salzburg (ca. 1840)
Foto: © ISM Foto: © ISM
Die hochkarätigen Konzerte der Stiftung Mozarteum begeistern Menschen aus aller Welt.

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Bezauberndes Schlösschen im Innviertel - Nähe Burghausen.

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EIN FEST DER FARBEN

Im April und Mai zeigt die L.art Galerie mit Andrea Bischof und Robert Schaberl zwei bedeutende Positionen der Gegenwartskunst in Österreich. Obwohl seit ihrem Studium am Mozarteum in den 1980er-Jahren befreundet, ist es ihre erste gemeinsame Ausstellung.

Wirken ihre Bilder nebeneinander auf den ersten Blick, als könnten sie unterschiedlicher nicht sein, erschließt sich das Verbindende doch sehr schnell: die unbändige Lust an der Farbigkeit, die Liebe zur abstrakten Kunst, der langwierige und aufwendige Entstehungsprozess. Monatelang setzen die beiden Künstler/-innen Farbschicht auf Farbschicht, tragen Farben neben- und übereinander auf, bis ihre Werke förmlich zu atmen und zu pulsieren beginnen.

Andrea Bischof erzeugt mit ihren Kompositionen in leuchtenden Tönen und reiner Harmonie die Leichtigkeit von Wolken und des Sommerhimmels. Sie spürt den Farbklängen nach, sieht in jedem Bild zuallererst die Farben, die Freiheit der Abstraktion. Ihre Malerei ist ein koloristisches Fest für die Augen. Robert Schaberl arbeitet mit streng grafischen Kreisen, legt mit Präzision unzählige hauchzarte Pigmentschichten übereinander,

schafft irisierende Gemälde mit feinsten Lichtspiegelungen und Reflexionen. Das Spiel mit Oberfläche und Tiefe beherrschen beide jedenfalls perfekt und eröffnen der/dem Betrachtenden immer wieder neue Farb- und Raumwirkungen.

L.art Galerie

Linzergasse 25, 5020 Salzburg

www.l-art.at

Ausstellungen:

ANDREA BISCHOF

ROBERT SCHABERL

01.04. – 20.05.2023

FRENZI RIGLING

ALOIS MOSBACHER

27.05. – 22.07.2023

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Foto: © Robert Schaberl
INFOBOX
ANDREA BISCHOF ROBERT SCHABERL 01.04. - 20.05.2023 Feuer fangen © Andrea Bischof l-art.at

INSPIRATION DURCH TRADITION – SALZBURGER HANDDRUCKE

NEUES AUS DEM HAUSE JORDIS: DIE SALZBURGER TAPETE

Stoffe für Möbel, Vorhänge, Tischwäsche, Bettwäsche, Tücher, Dirndlstoffe, Blusenstoffe – und das in mehr als hundert originalen, bis zu 250 Jahre alten Handdruckmodeln. Das ist das Sortiment des Unternehmens Jordis, welches 1947 von Hans Freiherr von Jordis gegründet wurde.

Seit 2003 führen Andrea und Stefan Jordis in dritter Generation den Salzburger Traditionsbetrieb unter Einbindung moderner Techniken und mit einem vergrößerten Angebot. So bietet Jordis bereits ab 15 Laufmetern individuelle Stoff-Lösungen in fast jeder gewünschten Farbe und in zahlreichen Mustern an. In den letzten Jahren wurde der Kontakt zu Innenarchitekten intensiviert und mehrere Tausend Meter Stoffe für Bezüge und Vorhänge wurden für die Salzburger Hotels Goldener Hirsch, Sacher Salzburg, Sheraton Salzburg und viele mehr angefertigt, ebenso für Hotels in den USA und in der Schweiz. Auch das erst in diesem Jahr wiedereröffnete Hotel Hubertus in Filzmoos sowie die Häuser der Familie Moßhammer in Maria Plain werden in liebevoller Zusammenarbeit mit den Inhabern gestaltet. Andrea und Stefan Jordis sorgen persönlich dafür, dass sämtliche Projekte individuell entwickelt werden.

In weiterer Folge entstand ein neues Produkt: die Salzburger Tapete, ein bereits seit Langem gehegter Wunsch der Designerin Andrea Jordis. Mit deutschen Partnern wurde die Vliestapete geplant, und so wie bei allen Jordis-Stoffen findet sich – je nach Blickwinkel – immer ein neues Detail. Lassen Sie sich überraschen! Die Tapete ist FSC®-zertifiziert und wird somit nachhaltig und wohngesund in Deutschland produziert. Andrea und Stefan Jordis freuen sich, Sie in allen Details zu beraten und auch Ihre Wände in Jordis zu kleiden.

Text: Mag. Eva von Schilgen

INFOBOX

Salzburger Handdrucke Jordis GmbH

Blumensteinstraße 1

5020 Salzburg, AUSTRIA

+43 662 642879-0

info@jordis.at | www.jordis.at

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Tapete „Hohenberg“

Sessel und Vorhang „Fischgrat“, Qualität Silvretta

THERE IS NO OTHER PLACE LIKE HOTEL SCHLOSS LEOPOLDSKRON

SCHLOSS LEOPOLDSKRON

Das im Jahre 1736 erbaute und von einem 7 ha großen Park umgebene Schloss liegt an einem kleinen, idyllischen Weiher mit herrlicher Aussicht auf die Berge und die Festung Hohensalzburg.

DAS HOTEL

Mit 12 Suiten im Schloss und 55 Zimmern sowie zwei Townhäusern im Meierhof ist das historische Schloss ein diskreter Rückzugsort, nur wenige Minuten von der Salzburger Altstadt entfernt.

EVENT LOCATION

Schloss Leopoldskron steht auch als eleganter Veranstaltungsort für Firmenfeiern oder Präsentationen zur Verfügung, ebenso für Hochzeiten und Taufen in der hauseigenen Kapelle.

SEMINARHOTEL

Das historische Ambiente schafft in Kombination mit moderner Technik eine produktive Atmosphäre für neue Ideen und inspirierende Veranstaltungen.

SALZBURG GLOBAL SEMINAR

Die unabhängige Non-Profit-Organisation ist eine Plattform für globales Engagement in den Bereichen Kultur, Bildung, Gesundheit, Friedensbildung sowie Finanzen und Governance.

DER ROTE SALON

Eine Hommage an Max Reinhardt und die Salzburger Festspiele. Als Kind hatte der ehemalige US-Bot-

schafter in Österreich, Trevor Dow Traina, mit seinem Großvater das Schloss besucht und ist bis heute von diesem so beeindruckt, dass er nun die Kosten für die Renovierung des Roten Salons übernahm.

Trevor D. Traina: „Dies ist eine bemerkenswerte Gelegenheit, einen Beitrag zu einem Anwesen zu leisten, das so vollständig und so schön ist, vor allem, weil der Rote Salon wahrscheinlich der wichtigste Raum des Gebäudes ist.“ Für die Umgestaltung konnte er den international renommierten Designer Ken Fulk gewinnen, der in die AD 100 von Architectural Digest, die A-Liste von Elle Decor und die Gold List von Luxe aufgenommen wurde. Inspiriert wurde Fulk für die handgemalten Tapeten von einer am Dachboden des Schlosses entdeckten fantastischen Theaterkulisse. Umgesetzt wurde diese vom Londoner Unternehmen de Gournay

Text: Eva von Schilgen

INFOBOX

Salzburg Global Seminar

Schloss Leopoldskron

Leopoldskronstraße 56–58, 5020 Salzburg

+43 662 83983 | www.schlossleopoldskron.com

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Designer Ken Fulk; ehem. US-Botschafter Trevor D. Traina; Martin Weiss, Präsident und CEO des Salzburg Global Seminar

AGNONA

ALBERTA FERRETTI

BALDININI

BARBARA BUI

CAROLINA HERRERA

CASADEI

DIANE VON FÜRSTENBERG

DOMREBEL MONTREAL

ELIE SAAB

ELISABETTA FRANCHI

EMANUEL UNGARO

ICEBERG

IRIS VON ARNIM

JENNY PACKHAM

JITROIS PARIS

KITON

LANCEL

LEOLIN

LINDA FARROW

MARY KATRANTZOU

MOSCHINO COUTURE

OSCAR DE LA RENTA

PAUL SMITH

PORTS1961

RALPH LAUREN

SALVATORE FERRAGAMO

SLY010

TALBOT RUNHOF

VIVIENNE WESTWOOD

ZUHAIR MURAD AND MANY MORE …

161 SCHLOSSSEITEN GO AND GET IT IN VIENNA AND 24/7 ONLINE STORE VIENNA Kärntnerstraße 51 1010 Vienna OPENING HOURS Mo–Fr 10:00–18.30 Sa 10:00–18:00 www.popp-kretschmer.at
multibrandstore

HOCHZEITSGAST KLEINSTER

Egal, ob klassisch in Weiß oder trachtig bunt – nur das Beste für die kleine Lady und den jungen Sir! Stilsicher und chic zur Taufe, als Blumenmädchen oder als kleinster Hochzeitsgast. In Kombination mit besonderen Accessoires wird jeder Anlass zu etwas ganz Besonderem!

1. Uhr „ICE cartoon – Shark“, von 2. Korb „Mini Me“, Natur, von kokobasket.com, um € 39,90 | 3. Strickjacke, eisblau, um € 109; Cord-Latzhose, teichblau, um € 77; Hemdbody, Vichy, um € 56 | 4. Mokassins, dunkelblau, um € 50 | 5. Strampler, handbestickt, um € 170 | 6. Baby-Söckchen, um € 48 | 7. Schnuller-Kette, rosa, um € 12 | 8. Strumpfhose, rosa, um € 16 | 9. Strickjacke mit Blümchen, um € 64; Smokkleid, weiß, um € 111 | 10. Leder-Loafer, rosa, um € 88 | 11. Cashmere-Strickjacke „Waltraud“, rosa/grün, um € 112; Baby-Dirndlrock „Rosalie“, um € 79; Body mit Rüsche, um € 53 von Susanne Spatt Baby, Universitätsplatz 10, 5020 Salzburg, www.susanne-spatt.com

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Großes Glück kann so klein sein! 1. 2. 3. 4. 6. 5. 7. 8. 9. 10. 11. Foto: Susanne Spatt
163 SCHLOSSSEITEN Exklusiver Brautsalon & Manufaktur I Universitätsplatz 9, 5020 Salzburg www.susannespatt-braut.com

BETTER AGING

Wir alle wollen bei guter Gesundheit möglichst alt werden. Und wir wollen dabei auch möglichst lange gut – das heißt: jünger und frisch – aussehen. Der Zustand von Haut und Haaren spielt dabei eine sehr wichtige Rolle.

Wie der Alterungsprozess selbst, so hängt auch das Hautbild von inneren und äußeren Faktoren ab. Neben den geerbten Genen (Genetik) ist es vor allem der Lebensstil (Epigenetik), der das Altern und damit auch die Hautalterung beeinflusst. Die Rolle der richtigen Hautpflege darf dabei allerdings nicht unterschätzt werden. Bei der Hautpflege kann man vieles zu spät und vieles falsch machen.

Es ist wissenschaftlich gut belegt, dass viele Alterungsprozesse durch Hormone gesteuert werden und damit auch durch Hormone verzögert werden können. Hier sind es vor allem die sogenannten Sexualhormone (Östrogene, Progesteron und Androgene), welche die Alterung des gesamten Organismus steuern. Aber auch Melatonin, DHEA und das Wachstumshormon STH spielen wichtige Rollen beim Altern. Nun sinkt mit zunehmendem Alter die körpereigene Produktion dieser Hormone ab. Gerade die Sexualhormone haben

einen großen Einfluss auf das äußere Erscheinungsbild eines Menschen; sie besitzen damit auch eine hohe kosmetische Bedeutung.

HORMONKOSMETIK

Wenn die körpereigenen Hormone aus dem Gleichgewicht geraten, nehmen viele Menschen Veränderungen ihres Äußeren wahr: Die Haut wird trockener, faltiger und dünner, die Haare werden dünner oder fallen gar aus, das Bindegewebe wird schlaffer und das Fettgewebe nimmt – vor allem im Bauchbereich – zu. Erfreulicherweise kann die moderne Anti-Aging-Medizin dieses Defizit mit bioidenten Hormonen auch in Form von Salben, Gels und Haarwässern gut ausgleichen. Dazu wurde von mir mit Hormonal Skin Care eine Serie von bioidenten Hormonkosmetika entwickelt. Die entsprechenden Produkte werden jeweils nach Erstellung eines persönlichen Hormonstatus aus hochwertigen Wirkstoffen und mit bioidenten Hormonen individuell hergestellt – quasi „maßgeschneidert“.

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©
Foto:
Amir Kaljikovic

NATURAL SKIN CARE

Ergänzend zur Hormonkosmetik wurde von mir und meinem Team eine weitere Anti-Aging-Linie entwickelt: Natural Skin Care. Basis für die Entwicklung von Natural Skin Care waren neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, um mit hochwertigen Antioxidantien, Vitaminen, pflanzlichen Hormonen und Stammzellen der Haut Vitalität, Straffheit, Feuchtigkeit sowie Leuchtkraft zu verleihen.

STRAHLEND SCHÖN DURCH HORMONBEHANDLUNGEN

Um meinen Patientinnen eine optimale Behandlung anbieten zu können, habe ich meine Praxisräume um ein Kosmetikinstitut erweitert, in dem ich hochwertige Kosmetikbehandlungen für das Gesicht und den Körper sowie für den Haarboden anbiete.

Skin Lab Anti Aging

Institut Dr. Graf GmbH

Schrannengasse 8, 5020 Salzburg

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Foto: © Amir Kaljikovic Foto: © Amir Kaljikovic Foto: © Andreas Kolarik Foto: © Andreas Kolarik
INFOBOX
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ERLEBNISBURG HOHENWERFEN

AUF ZEITREISE INS MITTELALTER

Majestätisch thront die Burg Hohenwerfen auf einem Felsen hoch über dem Salzachtal. Um ihre Türme kreisen Greifvögel, und wer die mächtigen Mauern durchschreitet, betritt eine andere Welt. Hier kann man das Mittelalter mit allen Sinnen erleben.

Die Burg Hohenwerfen zählt zu Salzburgs beliebtesten Familienausflugszielen und ist von der Landeshauptstadt über die Autobahn in nur 30 Minuten oder auch mit dem Zug bequem erreichbar. Vom Parkplatz führt ein Aufzug nach oben zur Festung.

Beim Rundgang durch die Festung tauchen die Besucher/innen in die Geschichte des Bauwerkes ein und erfahren manch gruseliges Detail aus längst vergangenen Tagen. Auch sagenumwobene Zauberer und Hexen gibt es in der Sonderausstellung „Mythos Jackl – Hexen und Zauberer in Salzburg“ zu bestaunen. Die Besichtigung für fremdsprachige Besucher/innen wird mit einem Audioguide in 13 Sprachen angeboten.

Größter Beliebtheit erfreuen sich die Flugvorführungen des historischen Landesfalkenhofes. Die spektakulären Flugmanöver von Falke, Adler, Bussard und Co. können aus nächster Nähe beobachtet werden. Zur Rast und zum Feiern lädt die Burgschenke mit regionalen Schmankerln und ritterlichen Köstlichkeiten ein.

Veranstaltungen: Auf der Burg, da ist was los! Zu den Höhepunkten im Veranstaltungskalender der Burg zählen das Mittelalterliche Treiben, bei dem Gauk-

ler, Handwerker und Ritter die Burg Hohenwerfen bevölkern, das Falknerei-Sonderprogramm mit authentischer Jagdmusik der Jahrhunderte sowie mit Hof und Jagdmusik, die Regionalen Handwerkstage am 9. und 10. September u. v. m.

Die genauen Termine sowie weitere Infos finden Sie auf der Webseite unter www.burg-hohenwerfen.at.

BURG HOHENWERFEN

Öffnungszeiten von 1.4. bis 5.11.2023

Apr., Okt. & Nov.: Di.–So. 9.30–16 Uhr

Mai bis September: täglich 9–17 Uhr

17. Juli bis 18. August: täglich 9–18 Uhr

Tipp: Buchen Sie Ihr Ticket online! www.burg-hohenwerfen.at

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INFOBOX
167 SCHLOSSSEITEN Salzburg Museum Neue Residenz Mozartplatz 1, 5010 Salzburg office@salzburgmuseum.at +43 662 620808-700 www.salzburgmuseum.at www.facebook.com/Salzburg.Museum www.instagram.com/Salzburg_Museum www.twitter.com/SalzburgMuseum Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 9–17 Uhr
ERLACH Baumeister des Barock Salzburg Museum | 6.4.–8.10.2023
Gerhard Garstenauer (1925–2016), Sphärischer Kugelbau für Skiliftstation in Sportgastein von Helikopter zum Zielort geflogen, 1972, Fotoabzug auf Papier © Nachlass Prof. Gerhard Garstenauer
FISCHER VON

HIER SIND DIE TRENDS

Gesellschaftliche Entwicklungen und Modetrends gingen immer schon Hand in Hand. Sascha Trefelik, verantwortlich für Marketing und Einkauf beim Wiener Fashion Haus Popp & Kretschmer, erzählt von den aktuellen spannenden Entwicklungen im Modemarkt.

In einem Multibrand Store wie dem Ihren muss man immer am Puls der Zeit sein. Was ist Ihren Kund*innen aktuell besonders wichtig?

Sascha Trefelik: Der Faktor Individualität. Menschen wollen heute mehr denn je individuell sein. Auf Mode übersetzt bedeutet das: heute ein ganz klassisch-konservativer Look, morgen sexy oder avantgardistisch. Niemand, der Spaß an der Mode hat, unterwirft sich gerne einem Modediktat. Mix and Match lautet die Devise. Man kombiniert also z. B. ein Designerteil aus der neuen Kollektion mit einem schönen VintageKleidungsstück.

Ein weiterer Megatrend ist Nachhaltigkeit. Sind Mode und Luxus ein Widerspruch?

Sascha Trefelik: Keineswegs. Nachhaltigkeit und Umwelt sind brandaktuelle Themen. Verbraucher*innen achten verstärkt auf Qualität, Produktionsbedingungen und Herkunft ihrer Produkte. In der Mode bedeu-

tet das zunehmend Kritik an Fast Fashion. Man investiert in „gute Stücke“, die man länger als eine Saison trägt. Diese dürfen dann aber auch etwas kosten.

Die letzten Jahre waren mehr als herausfordernd. Spiegelt sich das auch in der Mode wider?

Sascha Trefelik: Durchaus. Eskapismus ist ein Schlüsselthema für 2023. Die Konsument*innen suchen nach Mode, die sie auf eine Fantasiereise mitnimmt und ihre Stimmung verbessern kann. Besonders in ungewissen und stressigen Zeiten steigt das Verlangen, die Welt da draußen für einen Moment zu vergessen und abzutauchen. Wir sehen aktuell deshalb auch sehr viel Farbe und Glamour in der Mode.

Auch die Digitalisierung schreitet hurtig voran. Wie wirkt sich das bei Ihnen aus?

Sascha Trefelik: Dank Social Networking sind unsere Kund*innen besser informiert denn je. Der größte Teil der Bevölkerung ist in sozialen Netzwerken aktiv, sei

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Fotos: © Rafaela Pröll
Kleid: Ports 1961, € 1.449 Plateau-Sandalen: Freya Rose, € 799 Sascha Trefelik, Marketing und Einkauf bei Popp & Kretschmer

es auf Instagram, Facebook oder Pinterest. Dadurch sind Modeinteressierte stets auf dem Laufenden und haben Zugang zu den neuesten Trends. Wir reagieren, indem wir nicht nur stationär vertreten sind, sondern viel in unseren Onlineshop www.popp-kretschmer.com investieren. Außerdem sind wir auch auf Instagram sehr präsent. Tipp: Folgen Sie uns auf Insta #poppkretschmer. So verpassen Sie keinen Trend.

TREND NOTES

Im hauseigenen Fashion-Magazin „Trend Notes“ zeigt Popp & Kretschmer zweimal jährlich die schönsten Looks der Saison. Topfotografin Rafaela Pröll holte für das Modeshooting Spring/Summer 2023 das in New York lebende Topmodel Kathrin Werderitsch vor die Kamera. Diese präsentiert die Key-Trends für den Frühling. Wir sehen jede Menge hochwertige Seidenstoffe, Farbe, tolle Prints, Cut-outs sowie coole Taschen und Schuhe. Unser absolutes Lieblingsteil ist diesmal ein Cocktailkleid in Midi-Länge mit Bindegürtel und Federdetails von Huishan Zhang. Der in London lebende Kult-Designer arbeitete zuvor unter anderem bei Dior.

ÜBER POPP & KRETSCHMER

Das Modehaus Popp & Kretschmer vis-à-vis der Wiener Staatsoper steht seit 1889 für Exzellenz und perfek-

ten Service. Schritt für Schritt fanden die berühmtesten Designer der Welt Eingang in das Sortiment, Popp & Kretschmer entwickelte sich zu einem der größten und schönsten Modehäuser in Wien. Dennoch blieb der Fokus des Traditionsbetriebes immer auf persönlichem Kontakt und Beratung für die vielfältige Kundschaft. INFOBOX

Popp & Kretschmer

Kärntner Str. 51, 1010 Wien www.popp-kretschmer.at

169 SCHLOSSSEITEN TRENDnotes multibrandstore Trends Spring 2023 LABEL TO WATCH: LANCEL EXCLUSIVE MOST WANTED Magazine Spring 2023 Issue No. 06 Flower Power x Fashion Sabine Haag My Vienna HOT SPOTS Kleid: Oscar de la Renta, € 3.149 Schuhe: Philippe Model, € 299
Anzug: LEO LIN, € 1.499 Sandalen: Kallisté, € 429

LOTTA LOVE

Einzigartige Signature Pieces aus Österreich

Im Jahr 2019 gründete die gebürtige Münchnerin Marie-Alice Seidel das Modelabel „Lotta Love“. Ihr Motto: Lässig und bequem, aber trotzdem chic durch den Alltag.

Text: Axinja Lutz

Kurz nach Beginn des ersten Lockdowns wurde schnell klar, dass in den kommenden Monaten keiner die Dirndl, die sie bis dahin mit viel Liebe hergestellt hatte, zu Hause würde tragen wollen. Also begann sie, ein Kleid zu entwickeln, das dem traditionellen Stil des Dirndls treu bleibt, sich aber durch mehr Leichtigkeit und auch mehr Alltagstauglichkeit auszeichnet. So kam die Idee zur „Trachtika“. Hierbei handelt es sich um eine Trachtentunika, die urbanes Feeling, Trachtenelemente und Flexibilität verbindet. Die Trachtika ist ein bequemes und zugleich schickes Kleidungsstück, das sowohl im Alltag als auch zu festlichen Anlässen getragen werden kann. „Bei der Trachtika wird ausschließlich hochwertigste Baumwolle verarbeitet. Die Farben sind dezent, der Schnitt ist feminin.“

Alle Kollektionsteile verkörpern die Liebe der Designerin zu Natur und Heimat. Lotta Love setzt bei der Herkunft der Materialien wie auch bei der Herstellung auf Regionalität. Die verwendeten Stoffe kommen überwiegend aus Österreich und Deutschland. Die Signature Pieces der aktuellen Sommer-Kollektion sind luftige Kleider, entworfen aus natürlichen, qualitativ hochwertigen Materialien wie Leinen, Seide oder Baumwolle. Sie machen sowohl mit Sandalen als auch mit Sneakers, Boots oder High Heels eine gute Figur. Designt wurden die luftigen Kleider für Frauen jeden Alters.

Das besondere Highlight jeder Trachtika ist ein von Marie-Alice Seidel entworfenes Web-Band, das liebevoll auf einem kleinen, alten Webstuhl in Norddeutschland für die Designerin gefertigt wird. Jede Kollektion steht

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unter einem eigenen Motto; das der diesjährigen – ab April erhältlichen – Kollektion lautet „Good vibes only“.

Im Grazer Atelier von Lotta Love kann man – nach vorheriger Terminvereinbarung – einen kleinen Blick hinter die Kulissen werfen. Man sollte aber schnell sein, denn die Termine sind heißbegehrt und daher sehr rasch ausgebucht. Selbiges gilt auch für die Kollektion: Dabei handelt es sich stets um limitierte Kleinserien, die nicht nachproduziert werden. „Was weg ist, ist weg“, pflegt Marie-Alice Seidel mit einem Augenzwinkern zu sagen. Die Designerin ist eine Verfechterin von Individualität –und genau diese soll die Kundin auch beim Tragen von Lotta Love spüren.

Abschließend haben wir noch ein paar Fragen an die Designerin Marie-Alice Seidel gestellt.

Für wen würden Sie gerne einmal eine Trachtika anfertigen?

Für Barbara Schöneberger.

Waren Sie selbst oft in Rom und in der südländischen Gegend? Oder wie sind Sie darauf gekommen, das Dirndl ausgerechnet mit der Tunika zu verbinden?

Ich liebe den Süden und insbesondere das dortige Lebensgefühl. Zur Tunika bzw. Trachtika hat mich aber mein Wunsch nach dem unkomplizierten, nicht einengenden Kleidungsteil gebracht.

Können wir auf noch weitere interessante, außergewöhnliche Kollektionen gespannt sein?

Das hoffe ich doch! Natürlich entwickle ich mich und auch die Kollektionen stets weiter. Für diesen Sommer gibt es beispielsweise einen „Trachten-Kimono“.

Welche Marken und Designprodukte bewundern Sie am meisten?

Ich liebe vor allem Dinge, die eine dermaßen tolle Ästhetik haben, dass man sie anfassen möchte, weil ihre Oberfläche so schön oder interessant ist, sei es nun ein besonders lässiges Kaschmirteil von Iris von Arnim, bei dem mich jede Masche magisch anzieht, oder ein wunderschön verarbeiteter Lederstiefel von Hermès, bei dem jede Steppnaht die hochwertige Verarbeitung ausstrahlt.

Was sind Ihre größten Inspirationsquellen?

Reisen natürlich, aber auch die Formen und Farben der Natur sowie Leute und deren Stil im Alltag zu beobachten.

Wie kombinieren Sie am liebsten die Trachtika? Chic oder eher lässig?

Genau diesen Umstand, dass man beides nur mithilfe der Schuh- und Accessoire-Wahl lenken kann, liebe ich so sehr an der Trachtika. Man ist damit sowohl im Biergarten mit Sneakers als auch mit Hut und High Heels auf einer Hochzeit gut gekleidet.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten?

Ich liebe die damit verbundene Freiheit, zu gestalten und auszuprobieren und Menschen mit meiner Mode glücklich zu machen.

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LOTTA LOVE
Graz, Lortzinggasse 14 +43 664 3961312
| lotta-leben.com INFOBOX
by Marie-Alice Seidel 8041
hallo@lotta-leben.com

ANTIQUITÄTEN IM GLASERGEWÖLBE

Katharina Baumgartner-Nedwed

DER TREFFPUNKT FÜR LIEBHABER SCHÖNEN SILBERS

Ob auf der Suche nach Gegenständen für einen schön gedeckten Tisch oder nach einem edlen, wertbeständiges Geschenk – in Salzburgs „Silbergewölbe“ findet sich immer etwas Besonderes für besondere Anlässe. Entweder direkt vor Ort oder auch ONLINE unter: www.glasergewoelbe.at

FÜR DEN STILVOLLEN „KLEINEN SCHLUCK“

ZWISCHENDURCH – NICHT NUR FÜR JÄGER, WANDERER ODER REISENDE

Sie finden bei uns eine große Auswahl an antiken silbernen Bechern und Flachmännern, darunter OverlayFlachmänner aus Amerika sowie aus England um 1900, Silberbecher aus der Zeit von 1830 bis 1930 aus Österreich und England oder diesen seltenen Faltbecher im Etui. Blättern Sie in unseren Katalogen unter: www.glasergewoelbe.at

INFOBOX

Antiquitäten im Glasergewölbe

Katharina Baumgartner-Nedwed

Goldgasse 16

A-5020 Salzburg

Tel.: +43 662 254069

Mobil: +43 676 3919991

E-Mail: katharina.baumgartner@sbg.at www.glasergewoelbe.at

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Seehotel DAS TRAUNSEE in traumhafter Halbinsel-Lage mit Seeterrasse, Restaurant Bootshaus. Moderne Salzkammergut-Suite TAGTRAUM. Alle Zimmer und Suiten mit Balkon & Seeblick.

GASTGEBER MIT TRADITION

WOLFGANG & MONIKA GRÖLLER

AUS TRAUNKIRCHEN

Es ist die landschaftlich wohl malerischste Region des Salzkammerguts. Österreichs tiefster See, der Traunsee, mitsamt seiner beeindruckenden Gebirgskulisse des Traunsteins ist seit Generationen Sehnsuchtsort vieler Künstler und erholungssuchender Städter. An einer der schönsten Stellen, auf einer Halbinsel, liegt der idyllische Ort Traunkirchen. „Lacus felix“ – „glücklicher See“ – nannten die Römer diesen See, und glücklich wird man auch als Gast im Seehotel DAS TRAUNSEE

„Einen schöneren Blick habe ich wohl in meinem ganzen Weltreich nicht.“ – König Edward VII. (1841–1910), englischer König, über das Panorama des Traunsees mit dem Traunstein

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Fotos: Christof Wagner Text: Eva von Schilgen

Zum rundum perfekten Wohlfühlort für Individualisten und Gourmets wurde das 4* Seehotel DAS TRAUNSEE. Seine 39 Zimmer, allesamt mit Balkon und Seeblick, und Suiten, davon einige mit direktem Zugang zum See, laden dazu ein, abzuschalten und sich zu erholen. Für Hotelgäste gibt es einen hauseigenen Badesteg und Liegen. Auch von der Panoramasauna des exklusiven See-Spa mit mehreren Saunen sieht man auf den Traunstein. Für Abkühlung nach dem Saunagang sorgen die Eisgrotte oder ein Bad im direkt erreichbaren Traunsee.

Vom 4-Hauben-Restaurant Bootshaus mit seinen zwei Terrassen genießt man einen wunderbaren Blick auf den Traunsee und die umliegenden Berge. Küchenchef Lukas Nagl wurde von Gault & Millau zum Koch des Jahres 2023 gekürt. Er verbindet durch kreative Leichtigkeit die Tradition der Region und ihre besten Produkte mit einer immer auf den Geschmack konzentrierten Küche.

Auch die ehemalige Hoftaverne Poststube 1327 im historischen Stammhaus Hotel Post steht unter der Leitung von Lukas Nagl. Hier kocht der junge, talentierte Stefan Griessler bodenständig Traditionelles von bester Qualität wie Fisch aus dem See, Wild, Feines vom Wollschwein oder vom Almochsen.

Altes mit Neuem und Tradition mit Modernem zu verbinden, das ist die Grundidee des erst kürzlich erfolgten Umbaus des 4*-Stammhauses Post am See in Traunkirchen. Im 4. Stock entstanden 9 neue Rooftop Garden Rooms, 2 Rooftop-Suiten mit Sauna und 2 weitere Rooftop-Suiten. Seeblick, Bergblick und historische Eindrücke geben den liebevoll gestalteten, regional inspirierten Zimmern eine ganz persönliche Note.

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Wirtshaus Poststube 1327 Wolfgang Gröller mit seiner Plätte auf dem Traunsee Ob bei einer Plättenfahrt mit dem Hausherrn oder aus einem der Zimmer – der Traunsee und der Traunstein sind immer im Blick. Gastgarten im Wirtshaus Poststube 1327

DAS BAUERNHAUS DÖRFL IN DER STRASS

Im Naturschutzgebiet Hongar-Höllengebirge, nur 15 Minuten von Traunkirchen entfernt, liegt das urig originelle Bauernhaus. Der Umbau zu einem modernen Hide-away erfolgte sorgsam unter Bewahrung des liebenswerten Alten; dazu zählen Steinmauern, altes Holz, Lehmputz, originale alte Kachelöfen, Tannenbretterboden, Kastenstockfenster aus Lärchenholz und Kalksteinplatten. Behutsam wurde die moderne Technik – Wärmepumpe, Fußboden- und Wandheizung sowie Sauna – eingebaut.

Entstanden ist auf 140 m² ein gemütlicher Wohnraum mit Kachelofen, Satelliten-TV, WLAN und Bluetooth-Lautsprecherbox für Musik. In der voll ausgestatteten Wohnküche vermitteln Sitzecke mit Bauerntisch und Herrgottswinkel Behaglichkeit. Insgesamt gibt es 3 Schlafzimmer für fünf bis sechs Personen. Von dem großen Badezimmer mit den großen Fenstertüren ins Freie, ausgestattet mit Badewanne, Dusche und integrierter finnischer Sauna, hat man einen traumhaften Blick auf Wiesen und Felder.

Ein ganz besonderes Hide-away für Ihren Urlaub!

„Auf der Suche nach einem Alterswohnsitz in Form eines sogenannten ,Sacherls‘ mit kleiner Streuobstwiese und ruhiger Südlage in ländlicher Umgebung sowie mit Blick auf die Berge haben wir uns in das kleine, 400 Jahre alte Bauernhaus ,In der Straß‘ verliebt.“

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Stilsicher, mit Geschmack und Liebe zum Detail, wurde das Haus mit Antiquitäten und Designerstücken eingerichtet. Teakmöbel, Sonnenschirm und Sonnenliegen laden auf der Terrasse zum Ruhen ein. Grillfreunde finden eine Gredbank sowie einen Kohlegrill vor, die Gewürze zum Kochen liefert der kleine Kräutergarten. Einen Bäcker erreicht man zu Fuß in 5 Gehminuten. Metzger, Bank und Lebensmittelgeschäft sind 3 km entfernt. Auf den umgebenden Forststraßen kann man stundenlang spazieren, wandern, reiten oder mit dem Mountainbike fahren. Der Traunsee ist in 15 Fahrminuten

Alte Substanz mit neuem Esprit Man findet in dem wunderschönen Bauernhaus nun hochwertige Antiquitäten und Designerstücke, die mit großer Liebe zum Detail ausgewählt wurden und Behaglichkeit ausstrahlen.

zu erreichen, Bademöglichkeit ist im Park neben dem Seehotel in Traunkirchen. Beauty-Anwendungen und Massagen können im Hotel gebucht werden.

Zahlreich sind die sportlichen Aktivitäten in der Region das ganze Jahr über, ob Wandern, Radfahren oder der Genuss des sanften Wintertourismus. Die Sommerfestspiele in Gmunden bieten ein kulturell abwechslungsreiches Programm von Klassik und Literatur über Crossover und Jazz bis zu Bühne, Architektur und den bildenden Künsten. FELIX 2023 – das Wirtshausfestival in der Region Traunsee-Almtal –lockt Gäste und Einheimische an. Ebenso beliebt sind die alljährliche Adventzeit sowie die zahlreichen Brauchtumsveranstaltungen.

Leicht erreichbar ist Bad Ischl, gemeinsam mit dem Salzkammergut „Kulturhauptstadt Europas 2024“. Das Salzkammergut ist die erste ländlich alpine Region, die diesen Titel trägt. Erwartet werden Gäste aus der ganzen Welt. Buchungen werden bereits entgegengenommen. Familie Gröller freut sich auf Ihren Besuch!

Text: Eva von Schilgen

INFOBOX

Infos zu allen Betrieben der Familie Gröller: www.hotel-post-traunkirchen.at

www.dastraunsee.at

www.traunseehotels.at

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Badezimmer mit Badewanne, Dusche, integrierter finnischer Sauna und einem traumhaften Blick auf Wiesen und Felder. Schlafzimmer mit Durchgang zum 2. Schlafzimmer im Erdgeschoß Der gemütliche Wohnraum mit Kachelofen und bestückter Schnapsbar lädt zum Verweilen ein.
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BOOTSTOUR

Was gibt es Schöneres, als an einem herrlichen Frühlingstag einen Ausflug mit einem Boot auf einem glasklaren See zu machen! Aber man sollte immer das richtige Equipment dabeihaben. Das fängt bei der Kleidung an und geht bis zu gekühltem Sprudel und ein paar Crackers für den kleinen Hunger.

1. Die Krachlederne, die net kracht. So lässt sich die sommerliche und angenehm tragbare Hanferne von goessl.com beschreiben, um € 720 | 2. Großer Auftritt mit einer Old-School-Sonnenbrille, von Chanel, um € 420 | 3. Sommerliches Hemdblusenkleid aus 100 % Baumwolle im Ikat-Muster, von jaipure.at, um € 179 | 4. Tassel Loafers „Pointy“, von bellas-vienna.at, um € 179 | 5. Einkaufskorb, Strandkorb, Tasche beim Spaziergang, Tasche für Sportsachen und vieles mehr, von kokobasket.com, um € 89 | 6. „COLOUR POPS“ in Fuchsia mit orangem Perlmutt, von lieblingsstueckerl.com, um € 149 | 7. Zauberspray „Sun Beauty“ Satin Dry Oil Fast Tan Optimizer SPF 30, von Lancaster, um € 26 | 8. Zeitloser Weekender inkl. Kofferhalterung, produziert in Budapest, 56 x 39 x 25 cm, von ooakbags.com, um € 250 (inkl. Personalisierung) | 9. Panamahut, die Verschmelzung von Komfort und Individualität, von hutshopping.at, um € 359 | 10. Kamptaler Schmankerl, Brut Reserve, vom Weingut Topf, um € 149 | 11. Superbequeme MEN Mokassins in T. Moro, von bellas-vienna.at, um € 189

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2. 3. 7. Mit dem Boot zum Restaurant fahren. Frauscher Boot 1. 4. 11. 3. 4. 5. 6. 8. 9. 10.

MITBRINGSEL

Man erhält eine Einladung zum Grillen oder zu einer Taufe, vielleicht handelt es sich auch nur um ein zwangloses Dinner. Aber stets gerne gesehen sind kleine Aufmerksamkeiten, welche die Gastgeber erfreut. Anbei ein paar Ideen, wie man schnell Freude verbreiten kann und nicht nur mit dem obligatorischen Blumenstrauß in Händen erscheint.

1. Für die Kleinsten: KAROtti Hase aus Schurwolle (mit Lavendel und Watte gefüllt, Shirt aus Jersey), von RETTL 1868, um € 59 | 2. Alltime-Klassiker – Fischkrug, auch als Vase verwendbar, um € 69 | 3. Witzige Karaffe und Gläser mit Tieren oder Korallen im Inneren, alles bei Lederleitner, ab € 19,90 | 4. Immer wieder ein nettes Mitbringsel: bunte Stoffservietten mit Handdruck, 4-er Set, von jaipure.at, um € 40 | 5. Für die fleißige Gastgeberin eine Aufmerksamkeit: Ohrringe „NATASCHA ROSTOWA“ in Sonnengelb mit Perlmutt, von lieblingsstueckerl.com, um € 149 | 6. Wenn man die Schuhgröße der Gastgeber weiß, dann ein Hit: Furlane Tonda Cuspide Giallo, von bellas-vienna.at, um € 119 | 7. Elegantes Geschenk für die Ewigkeit: Silberschale, Modell „Torsion“, von Rozet & Fischmeister, ab € 200 | 8. Funktional und ein echter Hingucker: 2-er Set Champagnerschalen, eine elegante Ergänzung auf jedem Tischarrangement, bei mytheresa.com, um € 390

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1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

VILLEN AM TRAUNSEE

Auf der Suche nach Erholung und auf der Flucht vor dem Alltag, der uns permanent vor große Aufgaben stellt, sind wir am Traunsee angekommen. Liebhaber dieses Sees nennen ihn auch gerne ihren „Traumsee“, denn hier werden schon seit Jahrhunderten Träume wahr.

Ob man nach dem kühlen Wasser sucht, sich Erholung in den Bergen wünscht oder durch Architektur und Geschichte seine Gedanken sortiert – am Traunsee wird ein jeder fündig.

Es ist Markttag im früheren Zentrum. Nachdem der Salzhandel zum Erliegen gekommen war, wurde der Rathausplatz zum neuen Mittelpunkt der Stadt. Schicke Frauen mit großen Körben eilen vom Gemüsehändler zum Wildfleischstand, man verabredet sich für einen Plausch und tauscht sich aus. Die Sonne glitzert in den frühen Morgenstunden, die Luft ist frisch und rein, der See wirkt einladend ruhig, fast schon mystisch in seinem dunklen Grün. Schwäne ziehen ihre Runden an der Promenade und warten darauf, dass ihnen Passanten Futter zuwerfen. Die ersten Cafés öffnen ihre Türen und wir setzen uns an einen kleinen, runden Tisch mit Blick aufs Wasser.

Unser Traum am See beginnt in Gmunden. Die Stadt im Salzkammergut liegt am Nordufer des Traun-

sees und ist vor allem bekannt für die renommierte Sommerfrische in der K.-u-k.-Monarchie. Gmunden war das Epizentrum des Salzhandels; das weiße Gold wurde von Hallstatt und Bad Ischl aus über die Traun und von Süden nach Norden den Traunsee hinauf geliefert. Einigen jedoch ist Gmunden auch bekannt aus der berühmten Fernsehserie Schlosshotel Orth der 1990er-Jahre. Von unserem Tischchen in der Sonne blicken wir hinüber auf den Drehort. Das Schloss Ort, dies ist nicht jedem bekannt, ist ein Komplex aus zwei Schlössern: dem Landschloss, das knapp 100 Jahre lang eine staatliche Forstschule beheimatete, und dem Seeschloss. Erstmals erwähnt wurde es als Wasserburg in den Jahren 909 und 1053, bevor es dann, nach einem Brand im Jahre 1626, als Schloss neu erbaut wurde. Das Seeschloss ist eine unregelmäßige Anlage um einen dreieckigen Hof mit zweiseitig doppelgeschossigen Bogengängen und einer spätgotischen Außenstiege. Die ersten erwähnten Besitzer der damaligen Burg waren die Herren von Ort. In den kommenden Jahrhunderten wechselte das Anwesen häufig den Lehensherrn, bis es schließlich im Jahre 1483 an

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Bildcredits: Wikipedia
Das Schloss Ort am Traunsee ist ein Komplex aus zwei Schlössern.

Schon unzählige Male gesehen, aber für mich eine große Freude, wenn ich unseren Tisch am Gmundnerberg damit decke und kombiniere. Das grün geflammte Geschirr der Gmundner Keramik mit seinen zerflossenen Formen, das so nicht mehr produziert wird. Ein Grund mehr, es zu lieben. Auf Secondhand-Plattformen oder Märkten zusammengesammelt.

NINI TRAUTTENBERG

Not Sneaking Sneakers

Gmundnerberg oder Toscanapark – dort startet mein Tag beim Laufen in bunten Sneakers. Und donnerstags Jour fixe am & im Traunsee mit Sophia Trauttenberg –Holistic Coach. Danach sofort wieder in meine Sneakers! Im Alltag für mich unersetzlich und mit fast allem kombinierbar. www.puma.com

www.sophiatrauttenberg.com

Picture Perfect for perfect prints

Nicht nur wahnsinnig dekorativ auf einem Coffee Table in dem neuen oh wie fein Store & Café in Gmunden, sondern auch das perfekte Geschenk, um Fotos oder das eigene Drucksorten-Sortiment wie Geburtsanzeigen oder Weihnachtskarten der eigenen Kinder darin zu sammeln.

www.ohwiefein.at

Drucksorten für einen besonderen Anlass

Mit hochwertig gestalteten und produzierten Drucksorten von HONRATH & ESTERHÁZY macht das Sammeln noch mehr Freude. www.honrath-esterhazy.com

Die Co-Gründerin der BrandingAgentur HONRATH & ESTERHÁZY hat eine Leidenschaft zum Beruf gemacht: die Kreativität. Beruflich hat sie dazu seit 2010 viel Raum. Im Bereich Corporate Branding und Print Production. Parallel zu Wien seit 2020 in Gmunden am Klosterplatz 1 und privat mit der Restaurierung ihres 300 Jahre alten Hofes „Holzmann“ auf 800 m am Gmundnerberg. Ein landschaftlich traumhafter Ort der Inspiration, Kraft, Familie und meistens auch der Ruhe.

Nichts geht über ein Glas Champagner zu einem schönen Anlass oder an einem gemütlichen Sommerabend mit Freunden. Auf einer Reise vom Traunsee durch die Champagne nach Paris haben wir für den Mailly Grand Cru zwar keinen von uns zu Hause gelassen, aber dafür viel Gepäck.

www.champagne-mailly.com

Quasten-Gequassel

Quasten am Griff, als Schlüsselanhänger, an Taschen –ich bin quasi mit diesem Accessoire aufgewachsen. Und diese wunderbare Lampe von COLEEN AND COMPANY aus Keramik wird irgendwann auch noch in unserem Salon stehen. www.coleenandcompany.com

Der Holzmann im Salzkammergut World's end in Alleinlage und doch mitten drin. Mit einem weiten, atemberaubenden Blick ins Aurachtal oder in 10 Minuten am Traunsee in Altmünster zum Baden. Der perfekte Ort für die Sommerfrische. www.gmundnerberg.com

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Nini Trauttenberg – H&E Branding

den Habsburger Kaiser Friedrich III. fiel. Heute ist die Stadt Gmunden Eigentümerin sowohl des Seeals auch des Landschlosses, das zu großen Teilen der Öffentlichkeit für kulturelle Veranstaltungen, Hochzeiten oder Weihnachtsmärkte geöffnet wird und ein kleines Restaurant namens Orther Stub’n beheimatet.

Nicht minder imposant ist die hinter dem Landschloss liegende Villa Toscana auf der Halbinsel Ort. Sie wurde von Erzherzogin Maria Antonia von Toscana und ihrem Gemahl Leopold II. aus dem Geschlecht der Habsburger im Jahr 1870 nach dem Erwerb der gesamten Halbinsel als repräsentatives Domizil erbaut. Zuvor mussten die im Exil lebenden Großherzöge nach der italienischen Einigung 1859 aus Italien fliehen und erhielten von Kaiser Franz Joseph Schloss Ort als Sommerresidenz zugesprochen. Sie ließen die Villa Toscana unter der Teilnahme des damals erst 17-jährigen Johann Nepomuk Salvator, des Sohnes Leopolds II., im über 80 000 m² großen Areal gestalten. Ebendieser war es dann auch, der nach dem Tod Leopolds II. im Jahr 1876 das gesamte Areal inklusive Land- und Seeschloss erwarb. Erzherzog Johann galt als das Enfant terrible seiner Zeit; er legte 1889 seinen Adelstitel zurück und nannte sich fortan Johann Ort, benannt nach seiner geliebten Wahlheimat, der Halbinsel Ort. Kurz darauf brach er zu einer Seereise nach Südamerika auf, von der er jedoch niemals zurückkehren sollte.

Nachdem Johann Ort im Jahr 1911 offiziell für tot erklärt wurde, erbten seine Nachkommen den Besitz und veräußerten ihn kurz darauf an Margarethe Stonborough-Wittgenstein, die berühmte Frau, die man auf Gustav Klimts Gemälde wiederfindet. Ihr Vater Karl Wittgenstein hatte es bei dem damals noch jungen Künstler in Auftrag gegeben, weil ihm dessen Elan imponierte. Nach dem Tod ihres wohlhabenden Vaters konnte sich Stonborough-Wittgenstein, die mit einem amerikanischen Industriellen verheiratet war, der in Wien Medizin studierte, gänzlich der Renovierung der Villa Toscana widmen. Farben wichen klaren Weißtönen und die Moderne hielt Einzug. Margarethe verbrachte mit ihrer gesamten Familie viel Zeit in Gmunden, bis ihr Mann Jerome im Juni 1938 in Wien Suizid beging.

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Die große Villa Toscana wurde 1869/70 erbaut. Das Anwesen liegt auf der Halbinsel Toscana in Gmunden. Leopold II. und Maria Antonia in jungen Jahren

Ruheoase zum Lunch

Unser Lieblingsplatz zum Lunch in den Sommermonaten? Eindeutig der gemütliche Gastgarten des neu eröffneten Boutique-Hotels „Zum Goldenen Hirschen“. Im Schatten der grünen Linde lässt sich herrlich die Mittagspause bei Giovannis „Schnellem Teller“ genießen.

Zum Goldenen Hirschen

Linzerstraße 4, 4810 Gmunden

Der Duft frisch gebackener Croissants oder Baguettes, der Geschmack französischer Klassiker wie beispielsweise Crêpes Suzette oder Tarte au citron, kombiniert mit regionalen Produkten, und die Herzlichkeit der Gastgeber Sarah und Michael machen das LA SONETT zum perfekten Start in den Tag.

LA SONETT, Am Graben 3, 4810 Gmunden www.lasonett.at

CALEO CASHMERE

Die Oberösterreicherinnen Anna Franz und Elisabeth Bauer gründeten 2013 ihr eigenes Label CALEO Cashmere, ein junges, österreichisches Kaschmir-Label, das für zeitloses Design und höchste Qualität steht. Inspiration für die Namensgebung waren die Kinder der beiden Gründerinnen – Carolina und Leopoldo. Sie verraten uns ihre Lieblingsplätze und Musts in ihrer Heimatstadt Gmunden. Ein buntes Sammelsurium an Gourmet und Kultur in der Stadt am Traunsee.

Bootsvermietung Dominik Huber

Eher als in den Bergen findet man uns im Sommer am Wasser. Am schönsten ist es, den Tag mit dem Boot am Traunsee zu verbringen! Wer kein eigenes kleines E-Boot besitzt, kann sich jederzeit bei Dominik eines ausborgen und in den vielen Buchten „unterm Stein“ zwischen Gmunden und Ebensee verweilen. www.bootsvermietung-gmunden.at

Die besten Drinks der Stadt Zum Sundowner ist unser Lieblingstreff das K hofacht – direkt am See an einem der schönsten und gemütlichsten Plätze Gmundens gelegen! Bei Chillout-Musik servieren die charmanten Gastgeber Rike und Dominik hausgemachte Limonaden und Fancy Drinks. Kammerhofgasse 8–10, 4810 Gmunden www.khofacht.at

Lieblingskleidung

Da das Label CALEO Cashmere heuer sein 10-Jahres-Jubiläum feiert, sind die Gründerinnen stolz, eine eigens dafür entworfene „Nature Collection“ vorstellen zu dürfen – eine Serie aus feinst gewebten Kaschmir-Stolen in unterschiedlichen Print-Looks! Erhältlich online und natürlich auch im CALEO STORE im Zentrum Gmundens! Schleisshaus, Theatergasse 14, 4810 Gmunden www.caleocashmere.com

Etwas Besonderes für Alt und Jung Geschenketipp für die Salzkammergut Festwochen in Gmunden. Wir begeistern unsere Lieben gerne mit einem Geschenkgutschein oder mit Karten für das vielfältige Programm der Gmundner Festwochen! Denn Kultur zu schenken ist nachhaltig! www.festwochen-gmunden.at

Ellas Naschmarkt am Graben Der traditionsreiche Feinkostladen wird seit Kurzem von der sympathischen Ella geführt. Sie bietet hier liebevoll ausgewählte Spezialitäten aus Italien, Portugal und Österreich –zum Mitnehmen oder um sie gleich vor Ort zu genießen!

Am Graben 15, 4810 Gmunden

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Die Designerinnen Anna Franz und Elisabeth Bauer verraten uns ihre Places2go in Gmunden. Best Breakfast in Town

Natürlich blieb das prachtvolle Anwesen von den Nationalsozialisten nicht unbemerkt, die nichts unversucht ließen, um Margarethe zu enteignen. Dank ihres amerikanischen Passes war dies jedoch nicht möglich, und so wurde die Familie zwar vertrieben, jedoch niemals enteignet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrten sie zurück und renovierten die Villa Toscana erneut grundlegend, um die Spuren der vergangenen Jahre zu beseitigen. Die Blumenwiesen wichen Gemüsebeeten und Hühner wurden gezüchtet. 1958 verstarb die Eigentümerin und überließ die Villa Toscana ihren Erben. Nach vielen Verhandlungen ging das Anwesen schließlich 1975 in das Eigentum des Landes Oberösterreich über und das Kongresszentrum Gmunden war geboren.

Auch der Wiener Hofjuwelier A.E. Köchert siedelte sich am Traunsee an. Das Gutshaus am See war die Frucht der jahrzehntelangen engen Zusammenarbeit der Familie Köchert mit dem Kaiserhaus. Jakob Heinrich Köchert war Sisis Juwelier und wollte dem Kaiser während dessen Sommerfrische in Bad Ischl nahe sein. So kam es, dass er ein Herrenhaus an einen von Österreichs schönsten Seen bauen ließ. 1831 übernahm er das Privileg des Hofjuweliers Cohen und arbeitete sich in die Nomenklatur des Habsburgerreiches hinein. Jakob Heinrich Köchert lieferte nicht nur Schmuck für die Kaiserin, sondern auch an die Schauspielerin Katharina Schratt, die eine langjährige Beziehung mit Kaiser Franz Joseph unterhielt.

Lässt man seinen Blick von der Orter Bucht aus Richtung Norden schweifen, zieht ein schlossartiger, imposanter, hochthronender Bau im neogotischen Stil oberhalb von Gmunden das Interesse auf sich. Das beeindruckende Schloss Cumberland liegt, umgeben von einem Park mit zu Spaziergängen einladenden Wegen, lieblich auf einer Anhöhe über dem Krottensee. Im Jahr 1882 erwarb Herzog Ernst August II., Kronprinz von Hannover, Land in der Nähe der Königinvilla im Norden der Stadt und ließ sich in den darauffolgenden vier Jahren ein Schloss mit Blick auf den Traunsee als Symbol des Historismus im neogotischen Stil erbauen, das an Schloss Windsor erinnerte. Geplant wurde es von dem Architekten Ferdinand Schorbach.

1886 bezogen die Welfen die fertiggestellte Anlage. Bis zu seinem Tod 1923 war das Schloss die Heimat des

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Schloss Cumberland, Villa des Herzogs von Cumberland in Gmunden, Stich aus dem Jahre 1887 Schloss Cumberland heute Bildcredits: Welfenbund, Wikipedia
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Bildcredits: Christof Wagner, Wikipedia, © brainpark.traunsee

im Exil lebenden Kronprinzen; einige Mitglieder der Familie sind im Mausoleum im Schlosspark beigesetzt. 1930 wurde Schloss Cumberland in ein Welfisches Haus- und Familienmuseum umgewandelt; nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Republik Österreich das Schloss, das daraufhin bis in das Jahr 1972 als TBC-Krankenhaus verwendet wurde. Nach einer aufwendigen Reinigung und Desinfektion aller Räumlichkeiten wurde das Schloss in eine Landespflegeanstalt umgewidmet. Im Jänner 1979 schließlich erwarb das Land Oberösterreich die gesamte Liegenschaft.

In derselben Zeit wurde jedoch ein noch berühmteres Gebäude in Gmunden erbaut, eine Villa, die inmitten eines architektonisch gestalteten Terrassengartens liegt und eine strenge Wechselbeziehung zwischen Architektur und Natur entstehen lässt. Heute zählt die Villa Lanna zusammen mit dem Garten zu den bedeutendsten Villen des österreichischen Historismus. Nach über 100 Jahren wurden 1984 das Hauptgebäude und wenige Jahre später auch die Gartenanlage, der Pavillon, das Pförtnerhaus sowie die Meierei unter Denkmalschutz gestellt. Der Bauherr und Namensgeber Adalbert von Lanna betraute den bekannten Architekten Gustav Gugitz mit der Planung und Ausführung der gesamten Anlage. Gugitz war außerdem an der Entwicklung der Wiener Staatsoper sowie an der Ringstraßenarchitektur beteiligt. Heute befindet sich die Villa Lanna im Privateigentum der Familie Trauttenberg und ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Unzählige Villen, Bauten, Gärten und Spazierwege sind von Gmunden bis Ebensee mit Blick auf den See und den Traunstein bekannt. Ein empfehlenswerter Weg führt über den Kalvarienberg in Traunkirchen und gibt Einblicke in die Anlage der „Russenvilla“. Diesen Namen erhielt die Villa durch die Bauherrin Sophie Pantchoulidzeff, Tochter des georgischen Fürsten und Gouverneurs von Saratow. Auf einer ihrer Reisen durch Europa verliebte sie sich in die Landschaft des Salzkammerguts und beschloss, sich hier ein Zuhause zu errichten. Wieder wurde ein bekannter Architekt der Ringstraße in Wien, Theophil von Hansen, mit dem Entwurf und der Aus-

Bild oben: Die „Russenvilla“ in Traunkirchen; diese Villa beherbergte zahlreiche berühmte Gäste, u. a. Erzherzog Maximilian.

Bild links: Die sogenannte „Russenvilla“ wurde in den Jahren 1850 bis 1854 nach Plänen des berühmten Architekten Theophil von Hansen erbaut.

führung des Baus beauftragt. Derzeit erscheint die Villa leer und kalt; man kann sich jedoch lebhaft vorstellen, wie prunkvoll und lebendig hier einst gelebt wurde.

Die Sonne neigt sich bereits dem Horizont entgegen, man hört schnatternde Enten im Wasser vorbeischwimmen. Ein Plätzchen am See, ein Abendessen mit Aussicht –das „Bootshaus“ in Traunkirchen wurde uns empfohlen. Blättern Sie weiter, um mehr zu erfahren!

Text: Sophia Sungler

TRAUNSEE-TOURISMUS

Sehenswürdigkeiten, Wanderwege, Kulinariktipps u. v. m. unter: traunsee-almtal.salzkammergut.at

Traum-Ort Traunsee: Imposante Berge und kristallklares Wasser

Eine atemberaubende Kulisse für die alljährliche Sommerfrische. Im 19. Jahrhundert tummeln sich rund um den See Aristokraten und Bürgerliche, Künstler und Industrielle, Schauspielerinnen und Operettenkomponisten, Herzöge und sogar der König von Hannover. Berühmte Ringstraßenarchitekten planen in Gmunden, Altmünster, Traunkirchen und Ebensee imposante Villen als standesgemäße Sommerquartiere: für Mathilde Wesendonck, die Muse Richard Wagners, für Familie Miller-Aichholz, deren häufiger Gast Johannes Brahms ist, für die Juwelierdynastie Köchert.

Mehr erfahren Sie im Buch von Marie-Theres Arnbom, erschienen im Amalthea Verlag: 256 Seiten, ISBN 978-3-99050-149-8, € 27,–

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INFOBOX

Wir

… IM SALZ­

jagen

SA, 13.05.23, 10:00 – 17:00

Tag der offenen Tür zur

Ausstellung „Wir jagen“

FR, 09.06.23, 11:00 – 17:00

Fest der Jagdkultur rund um das Marmorschlössl

FR, 16.06.23, 18:00

PRÄSENTATION   DES BUCHES

Kaiserin Elisabeths Cottage. Das Marmorschlössl im Kaiserpark von Bad Ischl

FR, 18.08.23, 19:00

Inszenierte Aufführung des Tongemäldes TRAUM EINES

ÖSTERREICHISCHEN RESERVISTEN

(Schlechtwettertermin: Sa, 19.08.23, 19:00) 13.05. –31.10.23

KAMMERGUT
www.ooekultur.at #marmorschlössl
Foto: Wolfgang Pohn Gemütliche Gaststube – Ort des Genusses: Tradition trifft klare Linien im Raum und am Teller.

Eigentümerin und Architektin Inge Krebs-Hinterwirth

ZUM GOLDENEN HIRSCHEN

Neuer Wind in alten Gemäuern mitten in Gmunden

Die Architektin Inge Krebs-Hinterwirth konnte nicht anders, als vor zwei Jahren das Nachbargebäude ihres Wohnhauses, der renovierte „Goldene Hirsch“ in der Gmundner Altstadt, für immer schließen sollte. Sie fasste sich ein Herz und beschloss, es zu einem neuen alten Treffpunkt für Gastlichkeit und Gemütlichkeit zu revitalisieren.

Text: Lisa Gasteiger-Rabenstein

Fotos: Outline Pictures

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Oberösterreich PLACES TO GO

Seit knapp 400 Jahren ist der Gasthof „Zum Goldenen Hirschen“ in Gmunden eine beliebte Adresse, aber hin und wieder muss auch mal etwas entstaubt werden, um es wieder zum Glänzen zu bringen. Es ist eine große Freude, wenn genau das ein Profi macht. Jemand mit Feingespür und Sinn für Ästhetik. Die Architektin Inge Krebs-Hinterwirth entwickelte das Konzept für ein schickes Boutique-Hotel mit 21 Zimmern und Suiten: Klassischer Salzkammergut-Chic trifft modernen Urban Style. Modernste Technik ist selbstverständlich, dennoch achtete man darauf, mit alten Gegenständen wie zum Beispiel einer 300 Jahre alten Bauerntruhe eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen.

Wenn man das Foyer des „neuen Hirschen“ betritt, glaubt man, in einem schicken Cityhotel angekommen zu sein. Alles ist bestens geplant und perfekt umgesetzt. Empfangen wird man von einem Rezeptionisten, der seinesgleichen sucht: sympathisch, smart und charmant – genau so, wie man es sich vorstellt, wenn man ins Salzkammergut auf Urlaub fährt. Trotz Zeiten des Personalmangels hat die Eigentümerin ein Team mit Herz gefunden. Ein Aperitif an der Bar ist ein Muss, dann geht es weiter in die zwei gemütlichen Gaststuben. Die Sitzbänke wurden von einem kleinen Unternehmen vom Attersee mit rosa-hellgrünem Handdruck verschönt. Gastgeberin Inge betont, dass

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Großzügige Zimmer mit gemütlichem Interior laden zum Verweilen ein. Wein trifft moderne Kunst –Weintisch und gut sortierter Weinkeller

es ihr besonders wichtig war, regionale Produzenten einzugliedern. Und es war, wie sie erklärt, ein längeres Prozedere, den Handdruck für die täglichen Nutzung in der Gastro „stabil“ zu machen – aber es funktionierte. Auch die Betthäupter sowie die Bettwäsche kommen aus Oberösterreich. Gespart wurde in diesem Punkt nicht, und das macht sehr wohl Sinn: Erzählen doch die Gäste beim Frühstück am Morgen, dass sie selten so gut geschlafen hätten wie hier. Darüber hinaus findet man – wie könnte es auch anders sein, schließlich befindet sich die Manufaktur in Gehweite – beim Frühstück die einen oder anderen Stücke aus Gmundner Keramik.

Das Restaurant wird mit kulinarischen Veranstaltungen bespielt, die meistens sehr schnell ausgebucht sind, denn es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass die Küche im „Goldenen Hirschen“ einzigartig ist. Die Küchenlinie verbindet österreichische Kulinarik mit internationalen Einflüssen. Mit dem italienischen Koch Giovanni Montagnuolo hat man einen Clou geschafft, denn der Küchenchef versteht sein Handwerk: Er hat unter anderem bei Gordon Ramsay gelernt und lässt auch die besten Rezepturen seiner toskanischen Heimat einfließen. Besonders in den kühleren Monaten trifft man sich im „Goldenen Hirschen“ zu Weinverkostungen. Man konnte bereits renommierte Weingüter wie Bründlmayer, Stift Gött-

weig und auch Salzburger Freunde mit ihrem Weingut Palazzo Lodron für gemütliche Weinverkostungen mit einem herrlichen Genussmenü der hauseigenen Küche gewinnen. Auch wurde bereits am Wochenende zum Frühshoppen mit Bradlmusi geladen, und man munkelt, im „Goldenen Hirschen“ werde einer der besten Schweinsbraten überhaupt serviert.

Die Wirtsstube ist der Mittelpunkt des Hauses: Der gemütliche grüne Kachelofen, die regionaltypischen Tische sowie die klassischen alten, herzförmigen Gastrosessel, gemischt mit grünen, ledernen Lounge-Fauteuils mit Nieten, sorgen für ein gemütliches Ambiente. Die antiken Möbel verströmen Minimalismus und Zeitlosigkeit. „Urban Rooms“, „Junior Suite“, „Superior Suite“ oder „Deluxe Suite“ – jedes Zimmer wird zu einem individuellen Hide-away, ausgestattet mit einem großzügigen Bad, das als private Wellnessoase fungiert. Der „Hirschensaal“ bietet Platz für bis zu 25 Personen und kann als Seminarraum für kleine oder größere Besprechungen und Meetings angemietet werden. Die Gäste können im Haus schlafen und werden die ganze Woche hindurch kulinarisch mit Frühstück, gesunden Pausensnacks, Mittagessen und Abendessen versorgt. Hier wird gefeiert, gelacht, gegessen und getrunken, vielleicht auch getanzt. Aber es wird ebenso konzentriert gearbeitet und ernsthaft kommuniziert, Gedanken und Ideen werden aus

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Das Keramikstüberl – ein altes Ziegelgewölbe wurde freigelegt und sorgt für Atmosphäre.

getauscht. Es ist der perfekte Ort für das Zusammensein in einer ausgewählten Gruppe, mit Zugang zum Gastgarten für die Inspiration. Und mit unterschiedlichen Bestuhlungsmöglichkeiten.

Im Sommer lädt der Gastgarten im Innenhof zum Verweilen ein. Die grüne Insel im Herzen von Gmunden bietet vor allem in den heißen Monaten genügend Rückzugsmöglichkeiten für den Gast. Im Schatten unter der grünen Linde kann man die hauseigenen Speisen bei einem herrlichen Gläschen Wein genießen.

Den besten Ausblick gibt’s von der Dachterrasse, Sauna und Daybeds laden zum Entspannen ein. Es lohnt sich, ein Weilchen hierzubleiben, und wer einmal angekommen ist, möchte nicht mehr wegfahren, weil es einfach so einzigartig gemütlich und chic ist. Nicht zu vergessen wären gerade die Festspielzeiten: Wenn Salzburg überfüllt ist, fühlt man sich mit einer Fahrtzeit von weniger als 1 Stunde am schönen Traunsee sehr gut aufgehoben. Man kann einen Abendspaziergang über die Esplanade in Gmunden genießen und das wunderbare Salzkammergut-Flair einatmen.

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ZUM GOLDEN HIRSCHEN GMUNDEN Linzerstraße 4, 4810 Gmunden info@hirschengmunden.at www.hirschengmunden.at Tel.: +43 7612 23444
Die Lauben im Gastgarten werden von den Gästen zu allen Jahreszeiten genutzt. Der Ruheraum der Sauna hat Stil und Atmosphäre und lädt zum Durchatmen ein.
INFOBOX
Der Gasthof „Zum Goldenen Hirschen“ – die Revitalisierung alter Gemäuer ist die schonendste Art zu bauen.
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Kammer am Attersee
Schloss
25. – 29. Mai 2023

KUNSTMESSE SCHLOSS KAMMER AM ATTERSEE

Erstmalig öffnet Elisabeth Max-Theurer vom 25.05.2023 bis 29.05.2023 für eine exklusive Kunstmesse die Tore zu ihrem Wasserschloss in Kammer am Attersee.

Der beeindruckende Rittersaal, kann im Rahmen dieser Kunstmesse zu Pfingsten bestaunt werden.

Das Schloss wurde von der Familie Max-Theurer 1994 erworben und hinsichtlich historischer Gesichtspunkte aufwendig generalsaniert. Auch die nächste Generation ist bereits mit viel Liebe zum Detail am Umsetzen der Instandhaltungsarbeiten.

Die Kunstmesse bietet ein umfangreiches Angebot aus verschiedenen Sparten der Kunst: feine Juwelen und Schmuckstücke, Gemälde der klassischen Moderne bis hin zur Gegenwartskunst, Kunstobjekte von der Gotik bis zum Jugendstil und Design.

Auf Ihren Besuch freuen sich:

Galerie Felix Höller, Wien

Galerie Kolhammer & Mahringer, Wien

Kunsthandel Nikolaus Kolhammer, Wien

Galerie Sylvia Kovacek, Wien

PINTAR Schmuck, Salzburg

Kunsthandel Markus Strassner, Schärding

Öffnungszeiten: 11.00 Uhr bis 19.00 Uhr

Im Anschluss an die Kunstmesse findet vom 02.06. bis zum 11.06.2023 eine Sonderausstellung des Malers

Edward Cucuel (1875–1954) aus der Privatsammlung

Elisabeth Max-Theurer statt. Die Werke Cucuels sind in-

spiriert vom französischen Impressionismus. Der Künstler ist gleichermaßen für seine Darstellungen eleganter Damen in anmutiger Leichtigkeit beim Müßiggang, wie für seine wunderbar stimmungsvollen Landschaften bekannt. Die perfekte Kulisse boten die zahlreichen Seen mit ihren idyllisch bewachsenen Ufern in Südbayern. Die virtuose Malweise erinnert an Leo Putz, mit dem ihn ein langjähriges Schaffen bei der Münchner Künstlergruppe „Die Scholle“ (1899–1911)verband. Thematisch kehren die wundervollen Gemälde nun wieder an einen romantischen See zurück und können im Rahmen der Sonderausstellung jeweils von 11.00 bis 16.00 Uhr besichtigt werden.

INFOBOX

Schloss Kammer

4861 Schörfling am Attersee, Hauptstraße 28

Kunstmesse: 25.05. bis 29.05.2023

Jeweils: 11.00 bis 19.00 Uhr

Sonderausstellung Cucuel: 02.06. bis 11.06.2023

Jeweils: 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr

Ansprechperson: Waltraud Strassner, 0043-664-2827905

197 SCHLOSSSEITEN

KÖSTLICHKEITEN AUS DER KAISERLICHEN KÜCHE

„Hätte Kaiserin Elisabeth nicht gelebt, man hätte sie erfinden müssen“ – das schreibt die britische Biografin und Autorin von „The Lonely Empress“, Joan Haslip, und fügt hinzu: „Nur hätte sie niemand für möglich gehalten.“ Das aufwendig gestaltete Kochbuch richtet sich an all jene, die sich über die wunderbare Sissi-Trilogie in die kaiserliche Liebesgeschichte zwischen Elisabeth und Franz Joseph verliebt haben.

Die Autorin Nicole Kleinhammer und der Autor Sebastian Kadas begaben sich also auf die Suche nach der historischen Sisi und widmeten den unterschiedlichen Orten, an denen die österreichische Kaiserin weilte, sowie den dort typischen Gerichten ihre Aufmerksamkeit. Vor allem das Thema „Hofküche“ ist sehr interessant: Hier dreht sich alles um die Zubereitung und die Präsentation von Speisen am Hofe, und beides wurde zu einer Kunstform erhoben. Gemeinsam mit dem renommierten Wiener Koch Oliver Trific wurden alle Lieblingsrezepte des Kaiserpaares, die zu finden waren, gesammelt und nachgekocht.

75 Rezepte – von der herrschaftlich gedeckten Tafel über aufwendige Menüfolgen bis zur bodenständigen Speise in der Berghütte – finden sich in diesem schönen Bildband. Kleinhammer und Kadas zeichnen den Weg der Kaiserin nach. Beginnend mit der deftigen Wohlfühlküche aus den Bergen in Possenhofen und Bad Ischl, geht die Reise über die Wiener Hofküche mit Einblicken in das

turbulente, verantwortungsvolle Wissen der Köche bis zu den Köstlichkeiten Ungarns. Fehlen dürfen selbstverständlich auch nicht die mediterrane Gourmetküche der Blumeninsel Madeira sowie die opulenten Gerichte Venetiens. Darüber hinaus werden ein bunter Bilderreigen von den Reisen und Speisen der Kaiserin wie auch ein interessanter Einblick in die Geschichte der Tischkultur, Sitten und Bräuche präsentiert, die zwischen 1837 und 1898 populär geworden waren.

Kaiserin Sisi ausgerechnet mit einem Kochbuch in Verbindung zu bringen, das wird wohl so manchem Kundigen verwunderlich erscheinen. Schließlich weiß man doch, dass Sisi einem Körperkult frönte und ihre Idealmaße mit einem Taillenumfang von 51 Zentimetern durch sportliche Übungen und spezielle Diäten akribisch zu erhalten versuchte. Die einzige bekannte Sünde bestand, neben ihrem Grundnahrungsmittel Bouillon, aus Veilcheneis sowie Konfekt und Sorbets, so sagen es die Berichte. Einer Biografie der historischen Sisi, der Kaiserin von Österreich, widmet sich Melanie

198 SCHLOSSSEITEN
SISSI

Appetit kommt schon beim Lesen.

Kunze im Buch, um Distanz zwischen ähnlichen und bekannten Lebenssituationen und der Sissi-Filmtrilogie zu erstellen. Der amüsant-charmante Teil des Buches handelt aber von den Genüssen der kulinarischen Vielfalt, die in den Filmen zwar wenig Erwähnung findet, in der Realität aber durchaus spektakulär gewesen sein dürfte.

Und so erfahren wir viel über die umfangreichen Vorbereitungen für ein Sieben-Gänge-Souper in der Hofburg im Februar 1876, für den Hofball davor und über die Festlichkeiten selbst. Auch der Dekoration der Tafel mit erlesenstem Hofsilber, Glas von Lobmeyr und goldenen Tafelaufsätzen, Geschirr und Besteck wird anhand von Bildern Respekt gezollt. Danach folgt ein bunter Bilderbogen aus den Sissi-Filmen mit Romy Schneider und Karlheinz Böhm. Damit die darauffolgenden Rezepte, die jeweils einem Ort oder Land zugeordnet sind, zu kaiserlichen Ergebnissen führen, empfehlen die Autoren: „Erst lesen, dann kochen!“ Manches könnte nämlich wegen spezieller Vorbereitungen etwas länger dauern, und alle Zutaten sollten ebenfalls vorhanden sein. Besonders bei den hochwertigen Zutaten erhält man hilfreiche Hinweise, denn historische Rezepte nachzukochen erfordert doch eine genaue Sorgfalt bei der Auswahl der Lebensmittel.

Und dann startet die Auswahl mit einer zünftig bayrischen Leberknödelsuppe, gefolgt von einer Kaspressknödelsuppe, geräuchertem Saibling mit Preiselbeeren und Oberskren, Forelle blau mit Kaviarbutter, Wildragout, Rehrücken im Speckmantel, Blaukraut, Semmelknödeln und Rinderschmorbraten. Daran anschließend finden sich viele weitere regionale Spezialitäten. Die Rezepte sind übersichtlich gestaltet und nach Portionen, Zubereitungszeit, Zutaten und Anleitung zum Kochen gegliedert. Der Appetit kommt schon beim Lesen!

Es folgt ein umfangreicher Ausschnitt aus der kaiserlichen Wiener Küche und dem Leben am Hofe. Sisis „heikler Traum in Violett“, das Veilcheneis, findet man zwar nicht unter den Rezepten, jedoch viele weitere Klassiker vom Wiener Schnitzel über gefüllte Artischocken und natürlich den Tafelspitz bis zum Gugelhupf, der Lieblingsspeise des Kaisers. Sämtliche Speisen sind so appetitlich fotografiert, dass man Lust bekommt, sie gleich auszuprobieren.

Von dem ungarischen Feriendomizil „Gödöllő“ (dt. Getterle) stammen Rezepte wie Lángos, Fischsuppe, Topfenknödel mit Pflaumenkompott und Dobos-Torte. Auch sehr fein! Zum Thema „La dolce vita“ – das süße Leben – werden die Hoflieferanten der Konditorkunst wie folgt beschrieben: vom Demel über den Zauner in Bad Ischl und das Café Gerbeaud in Budapest bis zur Confiserie Perrimond-Rumpelmayer in Menton an der Côte d’Azur. In Madeira aß man nicht nur Brotsuppe, sondern gerne auch Fisch wie Kabeljau in grüner Sauce, Tomatensalat mit gegrilltem Thunfisch, Fleischspieße mit Lorbeer oder auch Obstsalat mit Passionsfruchtsorbet. Der mediterrane Touch!

Das Buch berichtet auch von Sisis „flüssiger Leidenschaft“. Es wird erzählt, dass die kreativen Diät-Ideen der österreichischen Kaiserin nichts anderes waren als eine Waffe gegen ihre große Liebe: den sinnlichen Genuss. Der Madeira-Wein hatte es ihr im Speziellen angetan, und ihm blieb sie bis zu ihrem Lebensende treu. So waren im Hofkeller immense Mengen der besten Jahrgänge gelagert, die nur auf Sisis ausdrückliche Anordnung hin geöffnet werden durften. Im Piaristenkeller in der dortigen „k. & k. Weinschatzkammer“ finden sich noch heute Jahrgänge von 1795 bis 1816 und sogar noch einige aus Sisis Geburtsjahr. Und da Elisabeth als Sonntagskind am Heiligen Abend des Jahres 1837 geboren wurde, dürfte auch der Wein ein ganz besonderer gewesen sein.

Wir wünschen viel Freude mit dem Buch über die kaiserlichen Menüs und die Kochkunst, die zum gehobenen guten Leben dazugehörte und noch heute jeden Gaumen erfreut.

Text: Hannelore Lensing

Sissi

Köstlichkeiten aus der kaiserlichen Küche von Nicole Kleinhammer & Sebastian Kadas Klartext Verlag

288 Seiten

ISBN: 978-3-8375-2525-0

Preis: 35,00 €

199 SCHLOSSSEITEN
INFOBOX
Der

GEFLÜGEL-SAMTSUPPE MIT FLUSSKREBSEN

ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN:

3 Schalotten

40 g Butter (plus etwas Butter für die Einlage)

70 g Mehl

1,2 l Geflügelbrühe

125 ml trockener Weißwein

Salz, Pfeffer, Zitronensaft

150 g Erbsen

24 Flusskrebsschwänze in Lake

2 Eigelb

150 ml Sahne

frische Trüffel (optional)

ZUBEREITUNGSZEIT:

1 Stunde 20 Minuten

Sisi speiste zu Mittag oft allein in ihren privaten Räumen, da ihr das Protokoll bereits am Mittag zuwider war. Um das Essen auf dem weiten Weg von der Küche warm zu halten, wurde es in kohlebeheizten „Werkeln“ angeliefert.

ZUBEREITUNG

Schalotten pellen und in feine Würfel schneiden.

Butter in einem Topf aufschäumen, Schalottenwürfel darin farblos glasig dünsten. Mehl dazugeben und unter ständigem Rühren farblos anschwitzen.

Den Geflügelfond auf die heiße Mehlschwitze gießen und glatt rühren, anschließend den Weißwein dazugießen. Erneut mit einem Schneebesen glatt rühren. Suppe aufkochen und circa 30 Minuten leicht köcheln lassen, dabei sehr häufig umrühren.

Die Suppe mit Salz, Pfeffer und Spritzern von Zitronensaft würzen.

Erbsen in kochendem Salzwasser kurz blanchieren, abgießen und

abtropfen lassen. In einem kleinen Topf zusammen mit den abgetropften Krebsschwänzen in etwas Butter wärmen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Warm halten.

Eigelb und Sahne zu einer Liaison verrühren, die Suppe erneut aufkochen und vom Herd nehmen. Etwas Suppe langsam in die Liaison rühren und diese anschließend erneut unter die Suppe rühren. Nicht wieder kochen lassen, da sie sonst ausflockt. Suppe mit der Einlage in tiefe Teller geben und etwas Trüffel darüberhobeln.

Schön weich

Die Samtsuppe, französisch „Velouté“, erhielt ihren Namen aufgrund ihrer äußerst cremigen und üppigen Konsistenz. Durch die Zugabe einer Liaison am Ende der Kochzeit wird die Suppe noch reichhaltiger und opulent. Genau das Richtige für eine kaiserliche Hoheit.

200 SCHLOSSSEITEN

MIT MORCHELN GEFÜLLTES RINDERFILET

ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN:

200 g frische Morcheln

2 Schalotten

2 EL Öl

3 Zweige Thymian

Salz, schwarzer Pfeffer

75 g frisches Kalbsbrät

100 g großblättriger Spinat

700 g Rinderfilet aus der Mitte

1–2 EL geschroteter schwarzer

Pfeffer

1 EL natives Olivenöl

Für die Rauke-Hollandaise:

75 g Rauke

250 g Butter

3 Eigelb (Kl. M)

50 ml trockener Weißwein

2–3 EL Zitronensaft (frisch gepresst)

Salz, weißer Pfeffer, einige Spritzer Tabasco-Sauce

ZUBEREITUNGSZEIT:

2 Stunden plus Gefrierzeiten

Ein besonders raffiniertes und festliches Hauptgericht, das mit edelsten Zutaten wie Rinderfilet und frischen Morcheln wahrlich kaiserlich daherkommt und nur den allerwichtigsten Gästen am Hof vorbehalten war.

ZUBEREITUNG

Pilze putzen, nötigenfalls waschen und in feine Würfel schneiden.

Schalotten pellen und in feine Würfel schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen, Pilze mit den Schalotten darin bei mittlerer Hitze 3 Minuten unter Rühren sanft anbraten. Thymian zupfen, hacken und dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und bei mittlerer Hitze so lange unter Rühren garen, bis jegliche entstandene Flüssigkeit verdampft ist. Pilze abkühlen lassen und mit dem Kalbsbrät mischen.

Spinat mehrmals in kaltem Wasser waschen, 10 große Blätter abnehmen und in kochendem Salzwasser sehr kurz blanchieren. Kalt abschrecken, gut abtropfen lassen, trocken tupfen und nebeneinander auf etwas Klarsichtfolie legen. Die Pilzfarce daraufgeben und alles zu einer 1–2 cm dicken Rolle aufrollen. Die Klarsichtfolie fest um die Rolle verschließen und über Nacht tiefgefrieren. Am folgenden Tag das Rinderfiletstück mit einem dicken Holzlöffelstiel der Länge nach durchbohren. Die Pilzrolle aus der Folie nehmen, leicht anfeuchten und in das Filet schieben.

Rinderfilet mit Salz und dem geschroteten Pfeffer einreiben. 1 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, das Filet rundherum kräftig anbraten.

In eine feuerfeste Form geben und bei 100 °C (Gas 2, Umluft 90 °C) bis 63 °C Kerntemperatur garen (etwa 1 Stunde 15 Minuten).

Für die Hollandaise: Rauke putzen, waschen, trocken schleudern und recht fein hacken. Die Butter bei mittlerer Hitze schmelzen und am Herdrand warm halten. Eigelb, Weißwein und Zitronensaft in einem Aufschlagkessel verrühren.

Über einem heißen (nicht kochenden) Wasserbad mit einem Schneebesen etwa 6–7 Minuten cremig-dicklich aufschlagen. Vom Wasserbad nehmen.

Die warme Butter nach und nach in einem dünnen Strahl unter das aufgeschlagene Eigelb rühren. (Sollte die Hollandaise etwas zu dick werden, einige Tropfen warmes Wasser unterrühren.) Mit Salz, Pfeffer und Tabasco würzen. Die gehackte Rauke unterheben und lauwarm servieren.

Moderne Zeiten

Ein gefüllter Braten wie dieser wurde zu Sisis Zeiten meist in ein Schweinenetz gewickelt und am Spieß drehend gebraten. Leider ist dies in einer Haushaltsküche nicht durchführbar; das Ergebnis dieser Methode jedoch ist ebenso köstlich und deutlich einfacher.

201 SCHLOSSSEITEN

REIS TRAUTTMANSDORFF MIT KIRSCHEN

ZUTATEN FÜR 6 PORTIONEN:

Für den Milchreis:

1 Vanilleschote

125 g Milchreis (Rundkornreis)

75 g Zucker

500 ml Milch

abgeschälte Schale einer halben BioZitrone (etwa 6 cm)

3 Blatt weiße Gelatine

1–2 EL Maraschino (Kirschlikör)

225 ml Schlagsahne

Für den Eischnee:

3 Eiweiß

180 g sehr feiner Zucker

Für das Kompott:

300 g Sauerkirschen

250 ml Kirschsaft

1 EL Speisestärke

30 g Zucker

Außerdem:

6 Gläser oder Förmchen von 225 ml Inhalt

ZUBEREITUNGSZEIT:

60 Minuten plus Kühlzeiten

Dieser cremige Reispudding ist benannt nach Schloss Trauttmansdorff in Meran, das Sisi ab 1870 mehrmals besuchte. Durch ihre Aufenthalte dort erlangte Meran als Luftkurort Weltruhm und wurde zum Ziel vieler Adeliger.

ZUBEREITUNG

Die Vanilleschote längs aufritzen und das Mark herausschaben. Beides mit Reis, Zucker, Milch und Zitronenschale in einem kleinen Topf (Ø 20 cm) mischen. Aufkochen und den Reis abgedeckt bei schwacher Hitze in etwa 20–25 Minuten weich kochen. Dabei gelegentlich umrühren.

Den Reis vom Herd nehmen und für weitere 7 Minuten quellen lassen. Inzwischen die Gelatine in kaltem Wasser einweichen.

Den Milchreis in eine Schüssel füllen, Vanilleschote und Zitronenschale entfernen. Die Gelatine ausdrücken und im noch heißen Reis auflösen, Maraschino unterziehen. Reis vollständig auskühlen lassen.

Die Sahne steif schlagen und unter den Reis heben. Gläser oder Förm-

chen kalt ausspülen und die Reismasse einfüllen. Förmchen mit Frischhaltefolie abdecken und für mindestens 4 Std. oder über Nacht kalt stellen. Am nächsten Tag aus den Gläsern stürzen.

Eiweiß und Zucker zu sehr steifem Schnee schlagen und mit einem Spritzbeutel mit kleiner Lochtülle dekorativ auf die gestürzten Reispuddings spritzen. Abflämmen und sofort mit dem Kirschkompott servieren.

Für das Kompott: Die Kirschen entsteinen. 2 EL Kirschsaft mit der Stärke glatt rühren, restlichen Saft mit Zucker aufkochen. Stärke in die kochende Flüssigkeit rühren, kurz aufkochen und über die entsteinten Kirschen geben.

Feuer und Flamme

Zum Abflämmen der Eischnee-Spitzen eignet sich am besten ein Küchenbunsenbrenner. Alternativ kann man den Grill des Backofens so heiß wie möglich vorheizen und die kalten Puddings darunter kurz bräunen.

202 SCHLOSSSEITEN

BURGONYA ÉS PAPRIKA

PÖRKÖLT | KARTOFFELPAPRIKA-EINTOPF

ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN:

450 g Suppengrün

150 g Zwiebeln

450 g Tomaten

500 g durchwachsener Speck (im Stück)

2 rote Chilischoten (oder mildere Pfefferschoten)

2 EL edelsüßes Paprikapulver

2 TL rosenscharfes Paprikapulver

1 TL Kümmel, ganz

500 g rote Paprikaschoten

750 g kleine festkochende Kartoffeln

4 Zweige Liebstöckel

75 g frische Meerrettichwurzel

Salz, weißer Pfeffer

ZUBEREITUNGSZEIT:

2 Stunden 15 Minuten

Kaiser Franz Joseph verbrachte bekanntlich weniger Zeit auf Gödöllő als Sisi. Doch auch dort wussten die Köche, wie man den Kaiser, der ja die rustikale Küche überaus liebte, zufriedenstellte, etwa mit diesem herzhaften Eintopf.

ZUBEREITUNG

Suppengrün putzen, Zwiebeln pellen, beides grob würfeln. Tomaten waschen und ebenfalls würfeln. Mit dem Speck, ganzen Chilischoten, Paprikapulver und Kümmel in einen Topf geben. Mit 1 ½ Liter Wasser auffüllen, zum Kochen bringen und 90 Minuten bei milder Hitze kochen, dabei gegebenenfalls abschäumen. Die Paprikaschoten vierteln, entkernen und mit der Hautseite nach oben auf ein Backblech geben. Unter dem vorgeheizten Grill rösten, bis die Haut schwarz wird und Blasen wirft. Paprikaschoten in eine Schüssel geben und mit einem Teller bedeckt 10 Minuten dämpfen. Paprika häuten und in Streifen schneiden. Die Kartoffeln waschen, schälen und in kaltes Wasser legen.

Speck aus dem Sud nehmen. Sud durch ein Sieb in einen zweiten Topf geben. Kartoffeln ohne Wasser in den Topf geben, erneut zum Kochen bringen und die Kartoffeln darin circa 20 Minuten weich garen.

Den Speck in dünne Scheiben schneiden. Kurz vor Ende der Garzeit mit den Paprikastreifen in den Topf geben und erwärmen. Liebstöckel von den Stielen zupfen und in feine Streifen schneiden. Meerrettich putzen und fein reiben.

Eintopf mit Salz und Pfeffer würzen, auf vier Teller verteilen und mit dem Liebstöckel und dem Meerrettich bestreut servieren.

LIEBSTÖCKEL

Die Blätter des Levisticum officinale werden hauptsächlich zum Würzen von Suppen, Fleisch oder auch Quark verwendet. Dem kräftigen Aroma, das von ihnen ausgeht, verdankt das Gewächs auch seinen volkstümlichen Namen „Maggikraut“.

203 SCHLOSSSEITEN

Abbildung links: Neunte deutsche Bibel, Teil 2 (von 2), Nbg., Koberger, 1483. Großfolio. Die Holzschnitte in leuchtendem Verlagskolorit. (Schätzpreis: € 18.000,–)

Abbildung unten: Stephan Fridolin, „Der Schatzbehalter“, Nbg., Koberger, 1491. Folio. Die Holzschnitte von Wolgemuth und Pleydenwurff wurden ein knappes Jh. später koloriert. (Schätzpreis: € 36.000,–)

HARTUNG & HARTUNG

ANTIQUARIAT – AUKTIONEN

Seit 1972 bibliophilen Ansprüchen verpflichtet

AUKTIONEN

jeweils im Mai und im November

Frühjahrsauktion am 9. Mai 2023

Spitzenwerke aus dem Angebot - alle im 5-stelligen (Janssonius im 6-stelligen) Schätzpreis-Bereich

Drei illustrierte, altkolorierte INKUNABELN, gedruckt bei Koberger in Nürnberg: Die 9. deutsche Bibel, Teil 2 (von 2), 1483. | Fridolin, „Der Schatzbehalter“, 1491. | Schedel, Chronica, deutsch, 1493 (unkolor.). | Ferner: Fuchs, Kreüterbuch, Basel 1543, dt. Ausgabe, altkolor. | Eines der frühesten Navigationsbücher von Martin Cortés, Erstausgabe, Sevilla 1551. |

Die erste Ausgabe von Redouté, Les Roses, 3 Bde., Paris 1817–24, Folio. | Die Großoktav-Ausgabe von Audubon, The Birds of America, 7 Bde., N.Y. u. Philadelphia 1840–44. | Zwei ATLANTEN aus Amsterdam, zeitgenöss. koloriert, in Verlags-Einbänden: Blaeu, niederländ. Ausgabe, 6 Bde., 1649–58. | Janssonius, 11 Bde., 1647–58. | Das berühmteste aller Städtebücher, komplett, unkoloriert: Braun und Hogenberg, 6 Teile in 3 Bdn., Köln 1612–18. | u. v. m.

Besichtigung ab 3. Mai Reich illustrierter Katalog auf Anforderung gegen Unkostenbeitrag erhältlich.

Angebote von Objekten jederzeit erbeten. Unverbindliche individuelle Beratung. Besichtigung größerer Objekte an Ort und Stelle. Einlieferungen aus dem Ausland sind frei von Umsatzsteuern.

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204 SCHLOSSSEITEN
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SCHLOSSWIRT ZU ANIF

Ankommen und sich wohl fühlendas ist das Credo dieses Wirtshausjuwels in Anif.

Im **** Hotel & Restaurant Schlosswirt zu Anif begegnet einem die 400 Jahre Geschichte des Hauses in jedem Raum - eine Einzigartigkeit welche aber nicht museal, sondern mit Bedacht und viel Gespür gepflegt wird. Stephan Gassner und sein Team schaffen eine Balance zwischen Tradition und Moderne und achten dabei darauf den Wohlfühl-Charakter des Hauses zu erhalten. Im Sommer genießt man unter den alten Kastanienbäumen nicht nur regionale und saisonale Speisen sondern auch Wild aus der eigenen Jagd.

Schlosswirt zu Anif

Salzachtalbundesstrasse 7

5081 Anif

+43 6246 72175

info@schlosswirt-anif.at

www.schlosswirt-anif.at

FRÜHLINGSAUKTION AUF SCHLOSS AHLDEN

Vom 23. April an öffnet das internationale Kunstauktionshaus Schloss Ahlden wieder für mehrere Wochen seine Pforten, um allen interessierten Liebhabern, Händlern und Sammlern exquisiter Kunst, Antiquitäten und Schmuck im Rahmen seiner großen Frühjahrsauktion an den Wochenenden vom 6. und 7. Mai sowie vom 12. und 13. Mai Gelegenheit zum Stöbern, Staunen, Besichtigen und Bieten im historischen Ambiente des ehemaligen welfischen Wasserschlösschens zu geben. Bereits vom 20. bis 22. April werden ausgewählte Highlights in der hauseigenen Berliner Repräsentanz zu sehen sein. Im Nachgang der Auktion finden überdies spezielle Nachverkaufsausstellungen für die unverkauft gebliebenen Objekte statt. Wer nicht persönlich vor Ort sein kann, sichtet die hochwertig gestalteten Auktionskataloge von zu Hause aus und beteiligt sich bequem online über Schloss Ahlden LIVE oder am Telefon.

Die insgesamt rund 3500 größere und kleinere Kunstschätze umfassende Offerte bietet dabei einen ausgezeichneten Querschnitt durch die verschiedensten Epochen und Sparten der Kunstgeschichte, in dem sich beinahe jeder Geschmack und Geldbeutel wiederfinden dürfte. Neben einigen exzellenten Gemälden und Skulpturen von namhaften Künstlern wie Jan Brueghel dem Jüngeren (1601–1678), Jan van Kessel (1626–1679),

Christian Rohlfs (1849–1938), Os kar Mulley (1891–1949) und Gerhard Marcks (1889–1981) sowie Möbeln, Teppichen, Designklassikern und Vintage-Objekten sticht einmal mehr auch das herausragende Sammlungsangebot an Glas, Silber, Porzellan, Schmuck, Taschenuhren sowie Wie ner Bronzen hervor.

Alle angebotenen Objekte können vom 23. April bis zum 04. Mai im historischen Ambiente von Schloss Ahlden besichtigt werden. Die entsprechenden Auktionskataloge sind ab Ostern auf der Website unter www.schloss-ahlden.de kostenlos einsehbar oder auch als Printkataloge bestellbar.

Astronomische Spindeltaschenuhr, England um 1630, Kunstauktionshaus Schloss Ahlden, Schätzpreis 6.000 €

Kunstauktionshaus Schloss Ahlden Große Str. 1, D-29693 Ahlden/Aller

+49 5164 80100 | info@schloss-ahlden.de www.schloss-ahlden.de

Nächste Auktion: 06./07. & 12./13. Mai 2023

Vorbesichtigung: 23. April – 04. Mai 2023

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Schloss Ahlden
Foto:
© Kunstauktionshaus
Christian Rohlfs (1849–1938), „Korngarben“, Öl/Leinwand, signiert und datiert (1907), 60 x 100 cm, Schätzpreis 85.000 €
207 SCHLOSSSEITEN Kunstauktionshaus Schloss Ahlden | Große Str. 1 | D-29693 Ahlden Tel.: +49-5164-80100 | info@schloss-ahlden.de | www.schloss-ahlden.de 187. INTERNATIONALE KUNSTAUKTION 06./07. & 12./13. MAI 2023 VORBESICHTIGUNG 23. APRIL - 04. MAI 2023 Aus unserem vielfältigen Sammlungsangebot Aus dem Nachlass einer bedeutenden norddeutschen Porzellansammlung Aus der berühmten Silbersammlung Werner Hauger, Baden-Baden Bedeutende norddeutsche Glassammlung Dr. Zahn - Teil III

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Foto: © Heilstollen Berchtesgaden GmbH

Willkommen an Bord der Traunseeschifffahrt!

Die Weite des Traunsees, seine unergründliche grünschwarze Tiefe, sanfte Hügel, schroffe, ins Wasser stürzende Felswände, das zauberhafte Seeschloss Ort, das geheimnisvolle Kloster Traunkirchen – und Gmunden, die behagliche Stadt mit ihrem mediterranen Flair, in deren verwinkelten Gassen der See zwar nicht immer sicht-, doch stets spürbar ist.

Stillen Sie diese Sehnsucht und genießen Sie die Faszination des Wassers bei einer Schifffahrt auf dem Traunsee!

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Regelmäßige Linienkurse verbinden Gmunden mit allen anderen Orten am Traunsee. Eine bunte Palette an Sonderfahrten und Veranstaltungen finden das ganze Jahr über statt. Das breite Angebot umfasst unter anderem

Märchenfahrten für Kinder, Candle Light Dinners, Fahrten zur Fronleichnamsprozession, die Märchennacht in Traunkirchen, Musik- und Tanzveranstaltungen wie „Jazz on the Lake“ oder Advent- und Winterrundfahrten.

Der Genuss dieser einzigartigen Natur- und Kulturerlebnisse auf dem Wasser ist mehr als empfehlenswert.

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Traunsee und seiner Umgebung zu ermöglichen.

LE CHÂTEAU

LEBEN UND WOHNEN WIE GOTT IN FRANKREICH!

In den Schlössern und Herrenhäusern von der Normandie bis zur Provence ist die französische „Art de vivre“, die Lebenskunst, als Summe von Schönheit, Geschichte und Poesie angesagt. Die Interieur-Expertin Catherine Scotto stellt schöpferische Menschen vor, die sich auf das Abenteuer Schlossleben eingelassen und einzigartige Wohnwelten geschaffen haben.

Das Buch enthält eine spannende und exklusive Entdeckungsreise zu den schönsten Privatschlössern und Herrenhäusern in Frankreich. Wir lernen Besitzer/innen kennen, die ihre Schlösser von vornehm zurückhaltend bis üppig opulent gestaltet haben.

Nur sehr selten und mit viel Glück erhält man Zugang zu den privaten Reichen von Galeristen, Dekorateuren, Antiquitätenhändlern, Künstlern und Sammlern. Die Autorin und ihre Fotografin Marie Pierre Morel geben Einblick in bewusst ausgewählte Orte, die ihrem Geschmack entsprechen, um einen subjektiven Blick auf noch unentdeckte Wohnsitze zu gewähren. Und um das Talent der jeweiligen Schlossbesitzer/innen zur Gestaltung zu würdigen und hervorzuheben. Wie steinig der Weg bis dorthin oftmals sein kann, ahnen die zahlreichen Besucher/innen nicht, die an den „Journées du

Patrimoine“, den Tagen des Kulturerbes, über eine gelungene Schlossrenovierung begeistert sind. Man kann sich aber die Verzweiflung vieler Erben vorstellen, die sich plötzlich als Eigentümer/innen eines uralten, vielfach baufälligen Anwesens wiederfinden. Einerseits fühlen sie sich verpflichtet, das Erbe ihrer Vorfahren zu erhalten, andererseits fehlen ihnen oftmals die Mittel, um das Gebäude oder einen verwilderten Park zu retten. Schlaflose Nächte während der Restaurierungsarbeiten gehören zum Leben vieler angehender Schlossbesitzer/innen dazu. Oder Geldsorgen, wenn die ihnen zuvor zugesagten Subventionen plötzlich doch nicht ausgezahlt werden oder unvorhergesehene Baumängel noch größere Investitionen erforderlich machen, wenn eine Decke einstürzt, ein Wasserschaden drohend verdeutlicht, dass das Loch dringend saniert werden muss, oder der Kamin im Salon beinahe das Obergeschoss in Brand setzt.

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Foto: © Marie Pierre Morel Die gewaltige Festung von Ravel erstrahlt wieder über der Auvergne.
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Die einzigartige Marmorstube zeigt eine einflussreiche Apparatur aus dem 19. Jahrhundert.

„Aber ist das nicht ein kleiner Preis für die Freiheit, eine als unmöglich erachtete Herausforderung anzunehmen, ein anderes Leben zu führen, das einem Ideal von Schönheit, Raum und Harmonie folgt?“, fragt die Autorin. Es erfordert weit mehr als bloße Liebhaberei und Traumvorstellungen. Neben großer Begeisterung braucht man auch ein gewisses Engagement und das Wissen, worauf man sich da einlässt. Doch die zahlreichen Eigentümer/innen, die sich der Wiederbelebung ihrer Schlösser widmen, verteidigen keine verstaubten Erinnerungen, sondern ihr Ideal. Ihr Blick ist auf die Zukunft gerichtet, sie wollen eine einmalige Atmosphäre eines symbolträchtigen Kunstwerks schaffen, die spezielle Lebensgefühle in einem einmaligen Ambiente auslöst. Die heutigen Schlossherrinnen und Schlossherren haben nicht nur das Privileg, ihren romantischen Traum zu verwirklichen, sondern sind auch „Vorkämpfer des unerlässlichen Optimismus, den man sonst nur noch bei Verrückten und bei Kirchen findet“, wie die Autorin meint.

Ein Beispiel für diese Gattung von „Schlossidealisten“ ist das Ehepaar Catherine und Samuel Roger. Er ist Händler und Experte für Architekturantiquitäten und Gartenskulpturen und suchte einen Aufbewahrungsund Ausstellungsraum mit ausreichend Platz für seine momentanen Stücke. Also entschlossen sich die beiden, in der Galerie im renommierten Carré Rive Gauche in Paris nach neuen Horizonten zu suchen. Sie fanden das Château Marcellus im Garonnetal, eine seltene Perle,

die schon seit sechs Jahren zum Verkauf stand. Das im Jahr 1773 errichtete, elegante Anwesen liegt oberhalb des Canal du Midi, beim kleinen Dorf Marcellus. Zu dem großen Gut gehören neben 34 Hektar Grundbesitz auch mehrere Gehöfte, die von den neuen Eigentümern, die keine Angst vor einem Leben im Schloss haben, sorgsam renoviert wurden. So findet sich nun im Meierhof hinlänglich Platz für die Sammlung von Samuel Roger. Kamine, Brunnen, Balustraden und andere feine Antiquitäten warten dort auf einen neuen Besitzer, und auch im Park stehen monumentale Skulpturen und Vasen, soweit das Auge des Antiquitätenliebhabers reicht.

Hof und Weinkeller dienen als Empfangsräume, und auch all jene, die einfach mal entspannen wollen, kommen hier nicht zu kurz. Es gibt Gästezimmer und Wellnessbereiche mit selbst erzeugter Naturkosmetik. Catherine kümmerte sich um die Zimmergestaltung. Besonders wichtig sind die historischen Zimmer aus dem 18. Jahrhundert, wo neue Bäder eingebaut werden mussten. Die Empfangsräume im Erdgeschoss waren noch so schön, dass nicht viel an Renovierung nötig war, um sie in voller Frische erstrahlen zu lassen. Das kunstvolle Arrangement der Möbel im großen Salon aus dem 18. Jahrhundert ändert sich ständig mit dem An- und Verkauf der Ausstellungsstücke.

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Der große Liebhaber dekorativer Kunst Jean-Louis Remilleux inmitten seiner gesammelten Bücher und Möbel Die professionell eingerichtete Küche ist von dem großen Küchenchef Michel Guérard inspiriert.

Der Kamin des großen Salons wird von einer Uhr aus den Zeiten von König Ludwig XIV. gekrönt.

Das Ehepaar Roger wird nicht müde, denn es gibt immer wieder neue Dinge und Ecken, die sie auf ihrem großen „Spielplatz“ erforschen und entdecken können. Tief im Inneren des Felsens befindet sich ein 38 Meter tiefer Brunnen, der noch heute das Wasser liefert. Gleich daneben liegt die vollständig erhaltene Küche, und sogar der Brotbackofen mit Brotspießsystem sowie der Kamin sind in einem perfekten Zustand erhalten geblieben. Man findet hier nicht nur die Geschichte des Meierhofs vor, sondern die Besucher/innen können, so wie auch das Ehepaar selbst, in der Vergangenheit leben. Im Obergeschoss steht ein Bordeaux-Bett mit einem Baldachin aus den 1880er-Jahren, das nach wie vor mit den Originalstoffen versehen ist. Und das ist noch nicht alles: Es gibt noch viele weitere Fundstücke wie die jahrhundertealte Treppe zu entdecken, welche die Räume der Herrschaft mit der Küche verbindet. Natürlich muss noch etliches restauriert werden, aber für das Ehepaar Roger ist klar, dass es diesen Weg mit Leidenschaft auf sich nehmen wird. Die beiden würden es auch jederzeit wieder tun, um nach der Renovierung täglich die Raffinesse einer lebendigen Vergangenheit spüren zu dürfen.

Auch das unzertrennliche holländische Designerduo „Ravage“ alias Arnold van Geuns und Clemens Rameckers wagte den Sprung raus aufs Land. Beide betonen jedoch ihren Status als „untypische Schlossbesitzer“ und eine respektvolle Distanz zu ihrem Haus.

„Wir sind keine Snobs! Doch seit wir Schlossbesitzer sind, haben wir den Eindruck, ständig auf der Bühne zu stehen wie Schauspieler“, meinen sie. Trotzdem ist es ihnen rasch gelungen, in diese Rolle zu schlüpfen, denn sie haben nach ihrer Ausbildung an der Kunsthochschule in Arnheim mit verschiedenen bekannten Designern zusammengearbeitet. Zum Beispiel mit Lidewij Edelkoort, der Hohepriesterin der Trendforschung und Gründerin der Agentur „Trend Union“. Sie kennt die beiden Designer gut und meint, dass das Duo durch seinen Wechsel von Paris in die Normandie perfekt die Mode des Landlebens verkörpert und sie doch neu erfindet.

Das zeigt unter anderem ihre extravagante Ausstellung im Château D’Ecrainville. Nicht nur dort haben sie den Stil von Louis XV mit dem Empire-Stil vermischt. Ein Kunstwerk aus zarter Ästhetik und strengem Bauhaus – die Vorlieben der beiden Designer für das Historische und die Vermischung mit der minimalistischen Bauhausästhetik erscheint nur auf den ersten Blick widersprüchlich. Eigentlich waren sie ihrer Zeit nur voraus. Es gelingt ihnen, ein Design zu schaffen, das sich von den anderen hervorhebt. Bilderepen und Fresken werden erzeugt, Ausstellungen vorbereitet – und vor allem wird in ihrem edlen Wohnsitz, der sich durch ihren ganz eigenen Stil hervorhebt, königlich gelebt.

Besonders interessant sind in dem Buch „Le Château –Leben und Wohnen in französischen Schlössern und Herrenhäusern“ die Fotografien der Innenräume, und auch der Fokus auf die Geschichte der darin porträtierten Anwesen fängt das Auge der Leser/innen. Die bildliche Darstellung sowie der geschichtliche Bezug auf die Architektur und das Innenleben geben einzigartige Einblicke in das Leben in einem Schloss. Eines wird aber bei allen Schlossporträts deutlich: Es handelt sich bei ihnen trotz jahrhundertealter Tradition nicht um Museen, sondern um vielfältig belebte Wohnsitze. Ein positives Buch mit vielen Anregungen zur exklusiven Innenraumgestaltung für Leser/innen mit hohem Wohnanspruch.

Noch ein letzter Gedanke am Ende dieser Lektüre: Man möge den engagierten Schlossbesitzerinnen und Schlossbesitzern ihr Glück gönnen, in schönen Räumen zu wohnen. Hätten sie nicht die Liebe zu den alten Mauern gefunden, so wären viele der Anwesen unrenoviert dem Verfall preisgegeben worden und unwiederbringliche historische Schmuckstücke wären verloren gegangen. Auch für die Allgemeinheit. Der Dank gilt also all jenen, die mit Initiative und Vision eine vernachlässigten Ruine zu neuem Bestand und Glanz auferstehen lassen – und das gilt nicht nur für Frankreich.

Text: Hannelore Lensing

Le Château

Leben und Wohnen in französischen Schlössern und Herrenhäusern

Verlag: Prestel Verlag

ISBN 978-3-7913-8815-1

240 Seiten

37,95 EUR

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INFOBOX
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Am Beginn seiner Karriere stand dem jungen Künstler Großvater Lázló Szápáry Modell.

LOUIS SZÁPÁRY

Von den Besten lernen.

Talent, Technik und der Blick für das Wesentliche bilden die Basis für Louis Szápárys unverkennbare Kunstwerke. Lebensechte Porträts in gedämpften Farben, mit Bleistift oder Tinte gezeichnete Akte, Radierungen und Lithografien von Szenen aus dem täglichen Leben oder Büsten aus Speckstein oder Ton sind es, die der 30-jährige Künstler Louis Szápáry fertigt. Anleihe für all das nimmt er bei den alten Meistern wie Rembrandt, Velázquez und Goya oder bei dem Rumänen Corneliu Baba.

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Text: Clarissa Mayer-Heinisch Louis Szápáry in seinem Atelier

Gemalt wird nach einer realen Vorlage, in diesem Fall ein ausgestopftes Wildschwein im Schilf.

Auftragsporträts sind keine Seltenheit.

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In Florenz sind professionelle Modelle für die Studenten gesessen.

Im hintersten Winkel des Waldviertels, da, wo das angrenzende Tschechien mit dem Fahrrad schon in wenigen Minuten zu erreichen ist, ist Louis Szápáry zu Hause. Nach dem Zweiten Weltkrieg überließ sein Großvater das ramponierte Schloss der Gemeinde und schuf gleich nebenan im Park für die Großfamilie ein elegantes und zugleich gemütliches Zuhause. Hier gehen die Generationen ein und aus und seit Kurzem auch Louis, der nach erfolgreich abgeschlossenen Studien an der Universität für angewandte Kunst in Wien und an der The Florence Academy of Art sein temporäres Studio hier aufgeschlagen hat. Das Haus ist gepflastert mit seiner Kunst. Für uns als Besucher eine gute Gelegenheit, sein vielfältiges Œuvre in allen Phasen zu verstehen.

Louis’ Begabung zeigte sich schon früh: Bereits mit vier Jahren begann er, erste Zeichnungen anzufertigen, und so ging es in der Schule weiter, bis schließlich am Gymnasium in Waidhofen an der Thaya ein „super Lehrer“ auf ihn aufmerksam wurde. „Er war es, der mich dazu motiviert hat, mich nach der Matura an der Angewandten zu bewerben“, erzählt der Künstler. Seine Mappe bestand damals hauptsächlich aus Bleistift- und Tuschezeichnungen, darunter auch Akte, die er in der akademie.GERAS bei der renommierten Künstlerin Gerda Fassel vor der Aufnahmeprüfung geübt hatte. Von 100 Bewerbern wurden sieben aufgenommen. Louis war einer von ihnen und konnte in der Druckgrafikklasse beginnen.

Aus den Mitstudenten wurden bald Freunde. „Man arbeitet echt eng zusammen, besonders nach dem ersten Jahr. Da kommt man auf die Schlüsselliste und kann auch spätabends oder nachts in der Werkstatt sein“, erzählt Louis Szápáry. Die Bedingungen waren für ihn und seine Kumpels ideal: Man konnte ätzen, kratzen, mit Säure behandeln und auch Farben, Walzen und Pressen nützen. „Nur das Papier mussten wir selbst zahlen. Ich habe über die Jahre hohe Papierstapel produziert“, erzählt er lachend.

Eines seiner großen Vorbilder war und ist Rembrandt, der niederländische Künstler der Barockzeit. Louis Szápáry bewundert ihn vor allem für seine Radierungen, insbesondere dafür, „wie er mit Licht umgeht und seinen Bildern eine Dreidimensionalität verleiht“. Interessant findet Szápáry auch, dass die Druckgrafik seit damals nicht wirklich aus der Mode gekommen ist. „Radierungen – und besonders der Siebdruck – sind an der Angewandten sehr beliebt.“ Er selbst studierte bei dem aus Schweden stammenden Künstler Jan Svenungsson.

Nach dem Abschluss an der Akademie kam der Punkt, an dem er sich entscheiden musste. „Wir haben viel gelernt –die diversen Techniken, wie man Farben mischt und vieles mehr –, aber in realistischem Zeichnen und Malen wurden wir nicht unterrichtet. Die Frage war meist: Was willst du ausdrücken und wie gut kommt das rüber? Ich wollte aber eine Sprache erlernen, die es mir möglich macht, realistisch zu malen. Ich wusste: Je besser du eine Sprache beherrschst, desto besser kannst du dich ausdrücken.“ In Wien war Louis Szápáry mit diesem Postulat allein auf weiter Flur und wurde als „nostalgisch“ eingestuft.

Um zu perfektionieren, was er für notwendig hielt, ging Szápáry nach Italien. Daniel Graves, ein amerikanischer Maler, hatte 1991 The Florence Academy of Art gegründet. Der Unterricht erfolgte dort im traditionellen Stil der alten Meister. Die Akademie startete mit einer Handvoll Studenten in einem kleinen Atelier in den Gärten eines florentinischen Palastes. „Die tägliche Begegnung mit Schönheit beeinflusst die Arbeit der Schüler“, fand Graves, und so konnten sie anhand von Beispielen aus der Vergangenheit die Sprache der klassischen Kunst erlernen und verstehen, wie Künstler über die Jahrhunderte Werke von universeller Bedeutung geschaffen hatten. Inzwischen ist die Kunstschule in einem ehemaligen antiken Zollhaus am Rande der Stadt und unweit des Arno untergebracht. Dort gibt es 30 Klassenzimmer, eine Galerie, eine große Bibliothek, private Ateliers und Wohnungen für Gastkünstler. An den Lehrmethoden und Herangehensweisen hat sich nichts geändert.

„Ich habe hier eine visuelle Sprache und das Handwerk erlernt“, so Louis Szápáry. Und das Wichtigste: „Du musst das, was du siehst, auf das Wesentliche reduzieren, du musst Augen und Hirn schulen, um zu analysieren, bevor du loslegst.“ Um dieses Ziel zu erreichen, wurde zuerst monatelang gezeichnet, dann erst mit Farben gemalt. Die verwendete Palette beschränkte sich auf Weiß, Ocker, Rot und Schwarz, „das eigentlich ein ganz dunkles Blau ist“, wie der Künstler erklärt. Louis hat hier gelernt, „zuerst das simple Große zu sehen, was schwierig und spannend zugleich ist“, wie er findet. Ganz wichtig für eine gelungene Bildkomposition sind die richtigen Proportionen. Erst danach kommen Licht und Schatten, helle und dunkle, warme und kalte Töne zum Einsatz. John Singer Sargent ist in diesen Belangen eines der großen Vorbilder von Louis Szápáry. Er gilt als der weltweit am meisten gefragte und gefeierte Porträtmaler, der um die Wende ins 20. Jahrhundert zwischen Florenz, London und Paris tätig war.

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Die Wände des elterlichen Hauses sind voll von Kunst.
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Louis Szápáry beherrscht die Kunst der Radierung.

„Je mehr man sich mit Malerei beschäftigt, desto mehr erkennt man, dass sich alle mit den gleichen Problemen herumschlagen. Ein abstrakter Maler denkt beispielsweise genauso viel über die Bildkomposition nach wie jemand, der naturalistisch arbeitet“, ist sich Louis Szápáry sicher. Und auch die „banalen“ Fragen müssen sich alle stellen: Wie schaut das Ding von der Ferne aus? Wie funktioniert es in der Nähe? In Florenz bekam er Antworten und Lösungsansätze geboten. Er erlernte Fertigkeiten, eignete sich Rituale, Gewohnheiten und eine gewisse Routine an. Er gewann Einblicke in die Welt der Malerei, so wie sie seit Hunderten von Jahren praktiziert wird. Die Einladung, nach Vollendung seines Studiums noch einige Zeit an der Kunstschule zu bleiben, war eine besondere Auszeichnung und bot Louis die Gelegenheit, selbst zu unterrichten, eigene Arbeiten umzusetzen und die vorhandenen Ateliers und Ressourcen zu nützen. Zu Letzteren zählen auch die Modelle, die auf professionelle Weise und gegen Bezahlung stunden- und oft auch tagelang geduldig und still in ein und derselben Position verharren.

Seit einigen Monaten ist Louis Szápáry zurück in Österreich. Die Liste der Porträtaufträge ist lang und macht große Freude. „Word of mouth“, Ausstellungen, Wettbewerbe und Instagram sind die vorläufigen Marketingmethoden. „Eigentlich habe ich meinen Eltern alles zu verdanken. Ohne ihre Unterstützung wäre ich nirgendwo“ – das zu betonen, ist ihm sehr wichtig. „Und eine optimale Galerienvertretung wäre natürlich ebenfalls wünschenswert.“

Der Vielzahl an interessanten Arbeiten, die in den letzten Jahren entstanden sind, kann hier im Waldviertel nachgespürt werden. Das Altarbild in der winzig kleinen Kirche von Radschin zum Beispiel. Louis Szápáry hat dafür als Vorlage eine Madonna von Velázquez verwendet und unter ihrem ausgebreiteten Mantel die Ortschaft verewigt. Wesentlich profaner ist die Sammlung seiner Kunst im Elternhaus. Da spiegelt sich die ganze Bandbreite wider, die von Skulpturen bis zu Zeichnungen, von Malerei bis zu Radierungen, von Großformatigem bis zu Kleinem reicht. Und auch thematisch ist vieles da: die Brüder und der Großvater, Madonnen und Nackte, Landschaften und Stillleben, Humorvolles und Ernstes.

Trotz all der Unterschiede in Sujet, Material und Technik ist ein roter Faden in Louis Szápárys Œuvre zu erkennen: Es ist die akkurate und bis ins letzte Detail handwerklich perfekte Ausführung der Bildkomposition, die seine Arbeiten charakterisiert. Sein Wunsch, bald ein eigenes, hohes, von Nordlicht durchflutetes Atelier in Wien zu finden, wird bestimmt auch noch in Erfüllung gehen.

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LOUIS SZÁPÁRY louisszapary.artist@gmail.com www.louisszapary.com INFOBOX

KUNST gesucht

KUNST ANKAUF & KUNST VERKAUF

Seriöse Abwicklung und kompetente Beratung – treten Sie mit uns in Kontakt.

Unser Fokus liegt auf Alfons Walde, Albin Egger-Lienz, Carl Moll, Franz Sedlacek, Hermann Nitsch, Arnulf Rainer sowie namhafte und etablierte österreichische KünstlerInnen aus dem 19., 20. und 21. Jahrhundert.

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Kellergasse 10, A-4020 Linz Tel. +43 (0)732 / 60 00 27 office@kunsthandel-freller.at www.kunsthandel-freller.at

VERANSTALTUNGEN

NIEDERÖSTERREICH SCHLOSS ROSENBURG

20.05. bis 21.05.2023

17.06. bis 18.06.2023

Schaugartentage

Mai: Einer der schönsten Monate, wo alles blüht und gedeiht. Neben der Sonderausstellung von Dr. Alice Selinger, bietet das Schloss Rosenburg die Schaugartentage. Der Fokus liegt dabei ganz bei den Rosen und Gartenanlagen, um eine Inspiration für alle Garten- und Rosenliebhaber des eigenen Gartens zu sein. Hierfür gibt es exklusive Gartenführungen, um einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren. Genießen Sie die königlichen Gärten in ihrer vollkommenen Pracht.

Vorstellungen: Ganztägig

Falknerei zu Pferd

22.04 bis 23.04.2023

28.05. bis 28.05.2023

24.06. bis 25.06.2023

29.07. bis 30.07.2023

Greifvögel hautnah erleben!

Falken, Pferde und Jagdhunde alle zusammen auf einer Bühne Bei den diesjährigen Sondervorstellungen „Falknerei zu Pferd“, bietet das Schloss Rosenburg einen einzigartigen Einblick in die Falknerei zur Zeit der Renaissance. Die Falknerinnen und Falkner treten in historischen Kostümen auf und zeigen ein spektakuläres Zusammenspiel der königlichen Tiere. Schauplatz ist das einmalige Ambiente von Schloss Rosenburg.

Vorstellungen: Jeweils um 11:00 Uhr und um 15:00 Uhr

SCHLOSS GREILLENSTEIN

Geistertour

28.07.2023 – 21.30 Uhr

Die „dunklen Seiten“ von Greillenstein entdecken! Eine Führung durch das Schloss bei Kerzenlicht. Während sie den unheimlichen und geisterhaften Geschichten von früheren Bewohnern lauschen, erleben sie, wie Ahnenbilder scheinbar zum Leben erwachen.

Gärten im Mittelalter

1.05. bis 20.09.2023

Sonderausstellung

Die Welt der mittelalterlichen Gärten

Tauchen Sie in die vielfältige Welt der mittelalterlichen Gärten und ihrer spannenden Nutzung. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich in Europa viele verschiedene Gartentypen. Am bekanntesten sind dabei die mittelalterlichen Klostergärten und bald darauf entstanden auch die Burgen Gärten. Die Gärten der Rosenburg waren immer umrundet von Mauern, ein romantischer Ort als Kontrast zu den wilden Wäldern des Mittelalters.

Erleben Sie in der von der bekannten Kunsthistorikerin Dr. Alice Selinger kuratierten Sonderausstellung die Geschichte der Gärten und ihre heilbringende Wirkung.

Bach bei Kerzenlicht

24.06.2023 – 20.00 Uhr

Rainer Küchl beglückt sein Publikum mit einem Violinen Solo und spielt Johann Sebastian Bach den ganzen Abend im romantischen Schein des Kerzenlichts.

Weitere Veranstaltungen finden Sie auf: www.SCHLOSSSEITEN.at

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Info · Karten

T +43 (0)5373 81000-20 karten@tiroler-festspiele.at www.tiroler-festspiele.at

KONZERT ERÖFFNUNGSKONZERT

mit Werken von Glière, Elgar, Wagner,Verdi und Bruckner

DO 06. JULI

19:00 Uhr – Festspielhaus

OPER

ENGELBERT HUMPERDINCK KÖNIGSKINDER

Musikalische Leitung

Karsten Januschke mit Gerard Schneider und Karen Vuong

FR 07. JULI PREMIERE

SA 15. JULI

Jeweils 18:00 Uhr – Festspielhaus

OPER

RICHARD WAGNER SIEGFRIED

Musikalische Leitung Erik Nielsen Regie Brigitte Fassbaender

SA 08. JULI PREMIERE

FR 21. JULI

DO 27. JULI

Jeweils 17:00 Uhr – Passionsspielhaus

SPECIAL-MATINEE

JUBILÄUMSKONZERT OSKAR HILLEBRANDT

zum 80. Geburtstag mit berühmten

Gästen

Moderation Hans Peter Haselsteiner

SO 09. JULI

11:00 Uhr – Festspielhaus

SPECIAL SCHUMANN QUARTETT

UND MARTINA GEDECK

Lesung mit Werken von Schumann, Mendelssohn Bartholdy und Brahms

SO 09. JULI

19:00 Uhr – Festspielhaus

KAMMERMUSIK SCHUMANN QUARTETT mit Werken von Beethoven und Schumann

DI 11. JULI

19:00 Uhr – Festspielhaus

KONZERT CAMERATA SALZBURG I mit Werken von Haydn und Mendelssohn Bartholdy als Gast: Veronika Eberle Violine

MI 12. JULI

19:00 Uhr – Festspielhaus

KONZERT CAMERATA SALZBURG II mit Werken von Beethoven und Haydn als Gast: Fazil Say Klavier

DO 13. JULI

19:00 Uhr – Festspielhaus

SPECIAL FRANUI & NIKOLAUS HABJAN

ALLES NICHT WAHR

Ein Georg-Kreisler-Liederabend

FR 14. JULI

19:00 Uhr – Festspielhaus

OPER

RICHARD

WAGNER

GÖTTERDÄMMERUNG

Musikalische Leitung Erik Nielsen Regie Brigitte Fassbaender

SO 16. JULI PREMIERE 15:00 Uhr

SO 23. JULI 15:00 Uhr

SA 29. JULI 17:00 Uhr alle Vorstellungen im Passionsspielhaus

SPECIAL CHRISTIAN MUTHSPIEL & ORJAZZTRA VIENNA

„LA MELODIA DELLA

DI 18. JULI

19:00 Uhr – Festspielhaus

KAMMERMUSIK

MARIKO HARA

mit Werken von Piazzolla, Mozart und Bruch

MI 19. JULI

19:00 Uhr – Festspielhaus

FAMILIENKONZERT CHORKONZERT FÜR

FAMILIEN

Capella Minsk und Bundesmusikkapelle Erl

DO 20. JULI

19:00 Uhr – Festspielhaus

www.tiroler-festspiele.at

SPECIAL INTERNATIONALE MEISTERSINGER AKADEMIE

mit Arien aus berühmten Opern

SA 22. JULI

19:00 Uhr – Festspielhaus

KAMMERMUSIK

PREISTRÄGERKONZERT

DER ORCHESTERAKADEMIE

u.a. mit den besten Streichern des Seminars

DI 25. JULI

19:00 Uhr – Festspielhaus

KAMMERMUSIK

KONSTANTIN KRIMMEL SCHWANENGESANG

Liederabend

MI 26. JULI

19:00 Uhr – Festspielhaus

SPECIAL WIENER SÄNGERKNABEN 525

FR 28. JULI

19:00 Uhr – Festspielhaus

KONZERT ABSCHLUSSKONZERT mit Werken von Reger und Verdi

SO 30. JULI

11:00 Uhr – Festspielhaus

2023
TIROLER FESTSPIELE ERL SOMMER 06. JULI 30. JULI
STRADA“

GUSTAV – der Vizsla

GUSTAV, DER SCHLOSSHUND

Wie ich das liebe, wenn es endlich wieder wärmer wird!

Der eiskalte Wind pfeift nicht mehr über mein Fell und meine Schnauze wittert schon ein laues Lüftchen. Die nasskalten Nebeltage, an denen man schwerlich einen Hund hinter dem Ofen hervorlocken kann, sind vorbei. Im Winter war ich nämlich nicht so lange draußen, wahrscheinlich deshalb, weil mein Frauchen, wenn auch mit Gummistiefeln und Pelzcoat ausgerüstet, selbst wenig Freude mit dem kalten Wetter hatte und ein neues Hobby für sich entdeckt hat: Sie geht jetzt gerne auf Schnäppchenjagd – und ich darf mit!

Natürlich liebt sie historische Schätze, von denen wir im Schloss ja so einige haben – aber die sind ja schon entdeckt. Viel spannender findet sie die Jagd nach Neuem, noch Unbekanntem, und das nicht erst, seit sie „Bares für Rares“ im Fernsehen sieht. Naheliegend war also eine Expedition auf unseren Dachboden und in die Kellergewölbe. Oben gab es neben vielen Spinnweben und ein paar Fledermäusen unglaublich viel an altem Krempel, wie ich meine. Mein Frauchen aber war begeistert! Sie wühlte sich durch alte Stühle mit drei Beinen und zerschlissenen Polsterbezügen, vorbei an einem alten Pferdeschlitten, einer Kommode mit Intarsien, einem Korb mit leicht vergilbten Fotografien vom Schloss – und Liebesbriefen – bis hin zu einem antiken Spiegel. Den Rahmen und das geschliffene Spiegelblatt fand sie ganz toll. „Der stammt ja sogar noch von …“, hörte ich sie sagen, dann jaulte ich laut auf und machte einen gewaltigen Satz nach hinten.

Mein Frauchen hatte, ohne sich umzublicken, einen Schritt zurück gemacht und war dabei, weil ich halt immer brav hinter oder neben ihr sitze, direkt auf meinen Schwanz getreten. Bei meinem Sprung zurück stieß ich gegen ein altes Kästchen und warf es um. Frauchen machte ein komisches Gesicht. Vielleicht wusste sie nicht, ob sie mich tadeln oder sich bei mir entschuldigen sollte. Jedenfalls konnte ich ihren Ausdruck der Überraschung nicht deuten – bis ich sah, was ich angerichtet hatte: Das Kästchen hatte seinen Inhalt preisgegeben. Zum Fressen für mich war leider nichts dabei, aber anscheinend etwas Großartiges für sie.

Herausgerollt waren nicht nur zwei antike silberne Kerzenleuchter und zwei Miniaturen mit Porträts von irgendjemandem, sondern auch eine kleine Schmuckschatulle. Darin fand sie einige Goldkettchen, eines mit einem Medaillon, außerdem noch einen Siegelring, einen Ehering, eine goldene Uhr, drei Or-

den und eine Perlenkette. Das musste wohl der Schmuck sein, den der Altgraf einst während des Krieges versteckt und nie wieder gefunden hatte. Frauchen war wie elektrisiert von diesem überraschenden Fund und beschloss, mich zu loben und zu ihrem persönlichen Schatzsucher zu machen.

So weit, so nett – aber ich sage euch, das ist vielleicht ein schweres Leben … Nicht nur, dass ich ins Dorotheum mitmusste, wo ich zwar ein Leckerli bekam, aber nicht wedeln durfte, damit nichts beschädigt wird oder herunterfällt. Nein, nun muss ich auch noch mit auf Antiquitäten- und Flohmärkte und sogar zu Haushaltsauflösungen. Da wurde ich sogar noch einmal fündig, als es in einer Wohnung hinter einem Paravent so gut nach Salami roch und dabei eine teure Vase zum Vorschein kam. Der Besitzer wollte sie nicht, sondern schien mehr Interesse am Essen zu haben – der leere Pizzakarton hat ihn verraten. Mir wäre auch die Salami lieber gewesen als die blauweiße Vase, die mein Frauchen günstig erwarb und wie eine Trophäe heimtrug. Übrigens wurden wir im Winter auch noch im Keller fündig: Ein alter Spazierstock und ein kleiner Barockengel aus Stein wanderten nach oben in die Schlossräume.

Aber nun geht’s endlich wieder hinaus an die frische Luft, denn jetzt sind wir draußen auf Antik- und Flohmärkten. Ich treffe dort auch andere Hundefreunde und genieße die Sonne und die gute Laune meines Frauchens. Sie schlendert beschwingt durch die Reihen der Verkaufsstände, setzt ihre Brille auf, ruft „Ah!“ und „Oh!“ und „Ooohhh!“ – und kehrt abends fast immer mit einem neuen kleinen Schatz ins Schloss zurück. Da sie sich mit solcherlei Antiquitäten ganz gut auskennt, ist der Schlossherr auch nicht böse, dass sie ein schönes, altes Silberbesteck und für ihn ein altes, geschliffenes Bierglas mitgenommen hat. „Es sind ja nur Schnäppchen“, sagt sie dann immer begeistert, und ich denke: „Schnäppchen mögen ja schön und gut sein – aber ich will als Schatzsucher etwas zum Schnuppern!“ Vielleicht etwas Schinken oder Extrawurst, damit ich für den nächsten Ausflug zur Schatzsuche neue Kräfte sammeln kann.

Übrigens: Der alte, dreibeinige Polstersessel vom Dachboden wurde inzwischen restauriert und ist jetzt mein gemütlicher Lieblingsplatz. Ich recycle eben gerne!

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WIEN1.,BRÄUNERSTRASSE7 • STEPHANSPLATZ3 • HERRENGASSE6-8 RHORNS.COM
FEINEHANDGEMACHTELUXUSLEDERWAREN

Mag. Eva-Maria von Schilgen

LIEBE AUF DEN

ZWEITEN BLICK

EINE (NICHT) GANZ ERNST GEMEINTE TYPISIERUNG DER SPEZIES MANN

Im warmen Frühlingssonnenschein erblüht nicht nur die Natur. Nach den grauen Tagen sind die farbenfrohen Blumen und das frische Grün des Laubes eine Wohltat für das Auge. Wir entledigen uns der winterlichen Ganzkörpervermummung und zeigen wieder Figur – auch wenn wir ein paar Speckröllchen zugelegt haben sollten. Kein Wunder also, dass unsere Laune steigt und wir uns gerade zu dieser Jahreszeit häufiger verlieben. Doch eine Liebe, welche im Frühling erwartungsvoll begonnen hat, endet manchmal schon im Sommer, denn die sogenannten „Frühlingsgefühle“, das Herzklopfen und das Kribbeln im Bauch, könnten zu Fehlentscheidungen führen. Es lohnt sich also, statt der Liebe auf den ERSTEN Blick einmal einen ZWEITEN Blick auf das Objekt Ihrer Begierde zu werfen, um festzustellen, ob der Mann Ihrer Träume sich nicht als Mann Ihrer Albträume entpuppt.

DER ANGEBER: Er ist nur geeignet für Frauen mit detektivischen Fähigkeiten, denn die teure Uhr kann ein Fake, der Autoschlüsselanhänger einer Nobelmarke lediglich eine Attrappe sein.

DER AUTO-FREAK: Im jugendlich-sportlichen Alter trifft man ihn bei Autorennen, in späteren Jahren sonntags in der Autowaschanlage. Sie werden immer nur BEI-Fahrerin sein.

DER BASTLER: Nichts im Haushalt ist vor ihm sicher. Sofern aber seine Bastelei nicht unnötig viel kostet, lässt sie Ihnen genügend Freizeit, um Ihren eigenen Hobbys nachzugehen.

DER BIO-FREAK: Er wird Ihr Leben nicht nur gesünder gestalten, sondern auch wesentlich verlangsamen, denn die Suche nach Nachhaltigem erfordert im täglichen Leben viel Zeit.

DER BÜCHERWURM: Lesen und schweigen auch Sie gerne, herrscht in Ihrer Beziehung Ruhe. Vorteil: Frauen, die gerne ihr eigenes Süppchen kochen, haben ausreichend Zeit.

DER CHARMEUR: Dieser ist nur für selbstbewusste Frauen geeignet, die trotz seiner Komplimente einen klaren Kopf behalten können. Für ein G’spusi aber eventuell genau der Richtige.

DAS EWIGE KIND: Sie bringen einen Schüppel Kinder mit in die Beziehung? Gut so, da fällt ein zusätzliches kaum auf. Achtung jedoch vor Einzelkindern!

DER FEINSCHMECKER: Perfekt, wenn er Sie zum Essen ausführt und zu Hause nicht ständig an Ihren Kochkünsten herummäkelt. Nachteil: Nimmt auf Dauer an Bauchumfang zu.

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DER GECK: Er will Aufmerksamkeit erzielen – leider nicht nur bei Ihnen. Gemeinsames Shoppen kann sehr teuer werden und das Gerangel im Laden um das beste Outfit entnervend.

DER HAUSMANN: Ideal für berufstätige Frauen mit viel Vertrauen, die jedoch niemals an seinen Fähigkeiten zweifeln dürfen und diskret die Schäden beseitigen.

DER HEIMWERKER: Erfordert von Ihnen eine große Portion Gottvertrauen und eine gute Lebensversicherung, besonders wenn es um die Reparatur von Haushaltsgeräten geht.

DER HOBBYKOCH: Kann angenehm sein – vorausgesetzt, er putzt nach dem Kochen die Küche. Nachteil: Sie nehmen bei einem guten Hobbykoch nicht nur am Bauch zu.

DER HOMOSEXUELLE: Vorteil: Als Begleiter(in) und Seelenfreund(in) sehr geeignet. Nachteil: Sie werden in seiner Begleitung kaum den Mann IHRER Träume finden.

DER HYPOCHONDER: Vorteil: Nicht nur er selbst, sondern auch Sie kennen bald jede Krankheit. Nachteil: Er wird für Ihre eventuellen Beschwerden lediglich ein müdes Lächeln übrig haben.

DER JASAGER: Er findet alles, was Sie machen, wunderbar, ist mit allem einverstanden. Nachteil: Sämtliche Entscheidungen müssen Sie selbst treffen. Das kann recht mühsam werden.

DER JUNGGESELLE: Eigentlich ist er ein Supertreffer, nicht geschieden, nicht verwitwet, (meist) ohne Kinder. Ab einem gewissen Alter sollten Sie sich jedoch fragen, WARUM er Single ist.

DER KARRIEREMANN: Vorteil: Er bietet Ihnen ein luxuriöses Leben. Nachteil: Die Gefahr einer Nebenfrau besteht latent, ebenso wie in späteren Jahren der Eintausch gegen eine Jüngere.

DER KÜMMERER: Er wird Ihnen fast nichts abschlagen, solange Sie das schwache Weibchen mimen und genau wissen, was Sie wollen. Auf Dauer wahrscheinlich fad.

DER LIEBHABER: Hier kommt es auf die Qualität an. Sie sind zwar für eine gewisse Zeit seine Favoritin, sollten sich jedoch auch bewusst sein, dass der Kater niemals das Mausen lässt.

DER MACHO: Wenn er bestimmen will – soll er doch. Es liegt an Ihnen, die Richtung vorzugeben. Nur bemerken darf er nicht, dass Sie die Stärkere sind.

© Klaus Klages (*1938), deutscher Gebrauchsphilosoph und Abreißkalenderverleger | Quelle: Klages, Das Schlimmste für den Humor ist der Ernstfall. Sprüche und Aproporismen, Up-to-Date-Kalender AG 2003

DAS MUTTERSÖHNCHEN: Wenn Sie seine Mutter in Ihr Eheleben mit einbeziehen, müssen Sie sich nicht mehr um die Haushaltsführung kümmern. Nachteil: Sie sind immer zu dritt.

DER PFENNIGFUCHSER: Nur geeignet für Frauen mit starken Nerven und eigenem Einkommen. Vorteil: Sollte er vor Ihnen dahinscheiden, erben Sie mehr.

DER PHILOSOPH: Halten Sie ihn von den Unbilden des täglichen Lebens fern, und Sie werden schalten und walten können, wie es Ihnen beliebt.

DER ROMANTIKER: Er legt Ihnen verbal die Welt zu Füßen. Ihre Alarmglocken sollten aber schrillen, wenn er versichert, nun endlich in Ihnen die Richtige gefunden zu haben.

DER SCHÖNLING: Ihre Freundinnen werden Sie um ihn beneiden. Doch auch er wird älter und griesgrämig – besonders dann, wenn die Weiblichkeit ihn keines Blickes mehr würdigt.

DER STUBENHOCKER: Ideal, wenn Sie ein Heimchen am Herd sind, sportlicher Betätigung nichts abgewinnen können und das Fernsehprogramm einfach umwerfend gut finden.

DER WEIBERHELD: Sie wollen sich als Dompteuse beweisen? Dann halten Sie ihm die Konkurrentinnen vom Hals. Vorteil: Je älter er wird, umso leichter wird Ihnen dies gelingen.

Und wenn Sie in diesem Frühling unter allen diesen Typen noch nicht „fündig“ werden sollten, trösten Sie sich mit dem Zitat des französischen Malers Henri de Toulouse-Lautrec (1864–1901): „Der Herbst ist der Frühling des Winters.“

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„Frühling ist, wenn die Männer unverfrorener werden.“

PRIVATBANK WAR GESTERN –

HEUTE NUTZT MAN FROOTS

Das heimische Investmentunternehmen „froots“ bietet Vermögensverwaltung auf Privatbank-Niveau und revolutioniert dabei ganz nebenbei den digitalen Finanzmarkt. Mit an Bord sind unter anderem Investoren wie Andreas Treichl oder Reinhold Baudisch.

Das Wiener Finanzunternehmen froots macht mit seiner Erfahrung und Technologie maßgeschneidertes Investieren leichter zugänglich, und das zu einem Bruchteil der Kosten einer Privatbank.

Die Idee dahinter: Den Kundinnen und Kunden die komplexe, zeitaufwendige und stressige Arbeit abzu-

nehmen, die mit dem Investieren verbunden ist. „Ich habe jahrelang Vermögen für große institutionelle Kunden verwaltet. Mir ist dabei aufgefallen, dass wirklich effektive Vermögensverwaltung bislang ausschließlich sehr wenigen vorbehalten war. Ich wollte mein Fachwissen mehr Menschen anbieten. Dieser Gedanke war der Startschuss für froots“, erklärt David Mayer-Heinisch, Gründer und CEO von froots.

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David Mayer-Heinisch, Gründer & CEO von froots

DEMOKRATISIERUNG DER FINANZBRANCHE

„Private Banking für alle“ – so lautet das Credo. Die Leistungen einer Privatbank oder eines persönlichen Portfoliomanagers müssen laut Mayer-Heinisch, der selbst über jahrelange Erfahrung in der Branche verfügt und in Deutschland für Lingohr & Partner Asset Management gearbeitet hat, leichter zugänglich sein.

Froots ermöglicht Anlegern seit mittlerweile knapp zwei Jahren einen exklusiven Service und eine individualisierte Investment-Strategie. Abgestimmt auf die gewünschte Laufzeit und das präferierte Risiko werden Beträge ab einer Ersteinlage in Höhe von mindestens 3.000 Euro (oder mit einem monatlichen Sparplan in Höhe von mindestens 150 Euro) individualisiert in ETFs, Aktien, Anleihen und Gold angelegt. Der eigens entwickelte Algorithmus wird dabei von einem Investmentteam überwacht.

„Wir investieren diversifiziert, langfristig, datenbasiert –und vor allem kostengünstig“, betont MayerHeinisch. „Durch die Konzentration auf die wesentlichen Dinge, nämlich den Vermögensaufbau, sowie Stateof-the-Art-Technologie können wir froots zu einem Bruchteil der Kosten des Private Bankings anbieten und haben eine maximale Jahresgebühr von 1 Prozent.“

WEALTHTECH MIT LANGJÄHRIGER ERFAHRUNG

Das Ziel eines „WealthTech“ wie froots besteht darin, mit dem Einsatz von Technologie Vermögensverwaltung für Privatpersonen sowie Institutionen bequemer, effizienter und einfacher zugänglich zu machen.

Die Führungsriege des innovativen Unternehmens wird durch die Expertise der Granden der heimischen Finanz- und Investmentbranche unterstützt. Zu den Partnern und Mitgliedern des Advisory Boards zählen Andreas Treichl (ehemals CEO der Erste Group und Vorstand der Erste Stiftung), Reinhold Baudisch (Gründer von Durchblicker.at) und Kiril Klaturov (Gründer von Revetas Capital), die allesamt tatkräftig an diesem Projekt beteiligt sind.

WAS IST DER UNTERSCHIED ZUM MITBEWERB?

Einer der größten Vorteile, den froots gegenüber anderen Anbietern hat, ist die Freiheit am Kapitalmarkt. Im Gegensatz zu anderen Portfoliomanagern, Robo-Advisors oder Privatbanken, die großteils eigene Produkte an Kunden verkaufen, kann froots den gesamten Ka-

pitalmarkt nach den bestmöglichen Produkten für seine Kunden durchforsten.

Über allem steht die Flexibilität: Man kann die monatlichen Raten anpassen oder pausieren oder sich das bisher eingezahlte Geld ganz oder teilweise auszahlen lassen – und zwar jederzeit und ohne Zusatzkosten. „Das Geld liegt völlig unabhängig bei unserer österreichischen Partnerbank. Das macht das Angebot von froots transparent“, so Mayer-Heinisch.

ÜBER GELD SPRICHT MAN.

Die benutzerfreundliche Plattform von froots ermöglicht einen Online-Abschluss innerhalb von 15 Minuten. Der digitale Ansatz wird aber durch ein persönliches Beratungsangebot in den Räumlichkeiten des Unternehmens in Wien und online ergänzt, um alle Klienten bestmöglich betreuen zu können.

Transparenz hat für das visionäre Konzept neben der Sicherheit oberste Priorität. Dementsprechend offen zeigt man bei froots den Investmentansatz. Basierend auf den individuellen Zielen wird das Geld in AktienETFs angelegt und über die Zeit in Anleihen-ETFs sowie andere risikoarme Produkte umgeschichtet.

„Die Investments sind vor dem geplanten Laufzeitende jederzeit behebbar und als Sondervermögen stets im Besitz des Kunden“, erklärt Mayer-Heinisch abschließend.

Wichtige rechtliche Hinweise:

Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine Marketingmitteilung. Die hier genannten Informationen sind daher nicht als Anlageempfehlung und/oder Anlageberatung zu verstehen und können eine Anlageberatung nicht ersetzen. Die hier enthaltenen Daten, Analysen und Schlussfolgerungen sind genereller Natur und ausschließlich als unverbindliche Informationen zu betrachten. Sie sind nicht auf die individuellen Bedürfnisse, Kenntnisse und Risikobereitschaft des Anlegers zugeschnitten und werden ausschließlich an die Öffentlichkeit abgegeben. Wir weisen zudem darauf hin, dass die aufgeführten und/oder für die Analysen und Prognosen verwendeten Vergangenheitswerte keinen zuverlässigen Indikator für künftige Ergebnisse darstellen.

231 SCHLOSSSEITEN KOLUMNE INFOBOX
froots Rauhensteingasse 12, 1010 Wien Tel.: +43 1 3431709 support@froots.io | www.froots.io
„Private Banking für alle, lautet das Credo. Die Leistungen einer Privatbank oder eines persönlichen Portfoliomanagers müssen leichter zugänglich sein.“

DER MÄUSEKÖNIG GASTGEBEN

Wir sind, wie der Name schon erahnen lässt, ein französischer Haushalt. Das bedeutet, wir sind auch leidenschaftliche Gastgeber. Unser Sohn hat Zeit seines jungen Lebens gelernt, dass es bei uns oftmals Besuch gibt und man diesen auch in entsprechender Form empfangen soll. Er weiß, dass es eine Torte (meist Oberlaa) oder einen Gugelhupf (Landmann) gibt, wenn entweder ein Playdate kommt oder Freunde zum Kaffee. Dass vorher aufgeräumt wird und sein LEGO nicht im Wohnzimmer liegen darf. Dass der Tisch gedeckt, die Wohnung mit Cire Trudon Raumspray eingetaucht und eine angenehme Playlist aufgelegt wird. Das ist bei uns Standard, egal ob Kurzbesuch oder Dinner. Sind mehr Leute eingeladen, hilft auch gerne ein Kellner und mittlerweile auch unser Sohn (er platziert die Teller auf dem Tisch). Bevor er schlafen geht, besteht er darauf, die Gäste zu begrüßen, und legt großen Wert darauf, auch selbst Einladungen auszusprechen. Bei seiner Geburtstagsparty hat er die Deko bestimmt (böser Dino) und die Tische für die 22 Kinder, die er unbedingt einladen wollte, selbst arrangiert. Was er gelernt hat, ist: Wenn man ein guter Gastgeber ist und den Freunden die Zeit gemeinsam schön gestaltet, kommen Menschen auch gerne wieder, und das zarte Band der Freundschaft verstärkt sich mit jedem Besuch. Denn was er sich noch viel mehr gewünscht hat als das LEGO Jurassic-ParkSet ist, dass sein bester Freund Philip als Erster kommt und neben ihm sitzt.

Ein weitumspannendes Wort mit recht vagen Definitionsgrenzen, bedeutet „Politik“ nicht nur länderspezifisches Arrangieren, sondern betrifft auch das gesellschaftliche Miteinander. Die einen verstehen darunter das aktuelle Ukraine-Thema, die anderen eine Dinner-Einladungsliste. Mit offenkundig sorgloserem Format muss man allerdings, in Österreich wohnend, wo alles de facto in Wien kulminiert, dennoch lernen, auch mit dem sozialpolitischen Thema diplomatisch umzugehen. Denn frei nach Aristoteles wissen wir: „Ein Freund aller ist niemandes Freund.“ Dementsprechend formen sich Lager und Zugehörigkeit, denn keine Stadt kommt ohne entsprechende Eklats aus. Wesentlich ist natürlich, wen man sich zum Feind macht; und viel wesentlicher, wer einem die Stange hält. Loyalität ist eben doch der höchste Luxus.

Die leidenschaftliche Gastgeberin und Designerin Tory Burch hat soeben ihre Home Collection bei ihrer Busenfreundin Lauren Santo Domingo auf deren Shopping-Plattform Moda Operandi gelauncht. Die beiden Damen bilden die Speerspitze der amerikanischen SWAN Society und bestimmen, wer in die Riege der Park Avenue/Hamptons Dinner Partys und Fundraiser Einlass bekommt. Politik ist dort nicht nur Tischthema, sondern wird vor allem gesellschaftlich gelebt. Wer jemals einer Einladung der Damen folgen durfte, wurde amerikanisch geadelt.

HOSTEN 2023

Wichtiger als viel Fläche ist die Gestaltung der Einladungsatmosphäre. Dazu gehören der richtige Gästemix, gute Laune, angenehme Musik, olfaktorisches Ambiente und ein stilvoll gedeckter Tisch. Heute gehören auch Stäbchen zur Grundausstattung.

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- Ein Wort -
1. Raumspray von Cire Trudon, um € 190 |
POLITIK
2. Stäbchen mit vergoldeten Spitzen, von Cutipol, um $ 50 | 3. Teller-Set „Oiseau Salad Plate“, 4-teilig, von Tory Burch Homes, um $ 168 | 4. Kuchendose mit Ornament, von Tory Burch, ab $ 140 1. 2. 3. 4.
SUNDOWNER COCKTAILS. LOUNGE. GENUSS. JEDEN DONNERSTAG GIPFELTREFFEN MAI - SEPTEMBER / 16.30 — 21.00 RESERVIERUNG • 08651/968514 VERANSTALTUNG@PREDIGTSTUHLBAHN.DE www.PREDIGTSTUHLBAHN.de

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