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MITARBEITER-INTERVIEWS Die Herausforderungen von Homeoffice

Mitarbeiter-Interviews DIE HERAUSFORDERUNGEN VON HOMEOFFICE MIT KLEINKINDER

Die Arbeit im Homeoffice ist nicht für alle Mitarbeitende gleich. Besonders für Angestellte, die gleichzeitig Kleinkinder betreuen müssen, stellt sie eine besondere Herausforderung dar. Wir haben bei unserem Mitarbeiter Philipp Dünki nachgefragt, wie er den Spagat zwischen zu Hause arbeiten und Kinderbetreuung gemacht hat.

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Philipp, deine Frau und du haben während der Corona-Krise zu Hause gearbeitet und parallel dazu zwei Kleinkinder betreut. Wie hast du die Zeit im Homeoffice mit gleichzeitiger Kinderbetreuung erlebt? Das war und ist eine spannende Herausforderung. Meine Frau arbeitet als Berufsschullehrerin und war plötzlich während ihren beiden Unterrichtstagen zu Hause. Sie musste den gesamten Unterricht auf digitale Sequenzen umstellen und die Lernenden so zur LAP führen. Während unserer gemeinsamen Arbeitstage war die Kinderbetreuung ziemlich happig. Wir haben deshalb schon früh einen Wochenplan erstellt. Wer hat wann welche Sitzung oder Schuleinheit, für die der andere Part unbedingt die Kinderbetreuung sicherstellen musste?

Welches sind deiner Meinung nach die grössten Herausforderungen dabei? Grundsätzlich war es für uns schwierig, dass wir von März bis Mai auf die Kinderbetreuung der Eltern und Schwiegereltern verzichten mussten. So haben wir neben der täglichen Arbeit auch gekocht, geputzt und Kinder betreut. In unserem Fall sind beide Kinder keine drei Jahre alt, weshalb die Betreuung schon sehr zeitintensiv war. Unsere Kinder verstehen natürlich nicht, wieso Mami oder Papi für acht Stunden im Büro verschwindet und nicht ansprechbar ist. Deshalb haben wir uns an den gemeinsamen Arbeitstagen im Zweistunden-Intervall mit Kinderbetreuung und Arbeit abgewechselt.

Welche Möglichkeiten des Homeoffice hast du am meisten geschätzt? Die Flexibilität habe ich sehr geschätzt. Der RVK zeigte sich verständnisvoll für diese spezielle Situation. So war es auch problemlos möglich, dass ich zum Beispiel mit den Kindern eine längere Mittagspause verbrachte und mit ihnen im Garten ein kleines Heimwerkerprojekt realisierte, während meine Frau den digitalen Unterricht im Homeoffice abhielt. Dafür konnte ich zum Beispiel am Abend ungestört arbeiten und meine Frau brachte die Kinder ins Bett.

Als Projektleiter Bildung bist du unter anderem für das Aus- und Weiterbildungsangebot zuständig. Die meisten Frühjahrskurse sind auf das zweite Halbjahr verschoben worden. Die ganze Organisation hat auf elektronischem oder virtuellem Weg stattgefunden. Wie beurteilst du den Einsatz dieser teils neuen Tools? Die Corona-Pandemie hat viel Negatives gebracht. Aber gerade in Bezug auf die Entwicklung von digitalem Arbeiten bietet uns die aktuelle Situation auch eine Chance. Von Anfang an wurden seitens RVK einige Tools zur Verfügung gestellt, das fand ich grossartig. Für uns in der Bildung ging natürlich alles noch einen Schritt weiter. Wie können wir Wissen in Zukunft auch online vermitteln, und inwiefern wird dies gefragt sein? Hier haben wir schon viele Überlegungen angestellt und Tools getestet. Ich bin überzeugt, dass uns unheimlich viele Möglichkeiten offenstehen. Die Umsetzung von digitalen Bildungssequenzen ist bereits im Gange.

Langsam kehrt ein Stück Normalität zurück. An vereinzelten Tagen arbeitest du nun im Büro – natürlich unter Einhaltung der BAG-Regeln. Wie hast du die Rückkehr an deinen Arbeitsplatz wahrgenommen und was schätzt du momentan am meisten? Auf den ersten Arbeitstag im Büro habe ich mich riesig gefreut. Nach über zwei Monaten im Homeoffice fällt einem schon etwas die Decke auf den Kopf. Im Besonderen freute ich mich auf den zweiten Bildschirm und ein kinderloses Mittagessen beim Take-away. Mittlerweile hat sich alles gut eingependelt. Aktuell arbeite ich circa ein bis zwei Tage pro Woche im Büro und den Rest zu Hause – dieser Ausgleich macht mich sehr glücklich und produktiv.

Mitarbeiter-Interviews DIE HERAUSFORDERUNGEN VON HOMEOFFICE BEIM ANTRITT EINER NEUEN ARBEITSSTELLE

Eine ungewohnte Situation: Mitten in der Corona-Krise eine neue Arbeitsstelle anzutreten. Unser neuer Mitarbeiter Michael Achermann hat per 1. April 2020 seine Stelle als Finanzcontroller angetreten – auf Distanz, direkt im Homeoffice.

Michael, wie hast du die Integration via Videomeeting beim RVK erlebt? Durch ein detailliertes Einführungsprogramm, spannende Erklärungen und dank der guten Techniklösung gelang die Integration über Videomeetings problemlos. Ich fand mich schnell zurecht.

Welches sind deiner Meinung nach die grössten Herausforderungen bei der Einarbeitung zu Hause? Bei einer Einarbeitung im Büro kann einfacher nachgefragt werden, was wo ist und wer zuständig ist. Den sozialen direkten Kontakt habe ich vermisst. Dafür hatte die Familie grosse Freude am Zehn-Sekunden-Arbeitsweg von Papa.

Momentan arbeiten fast alle Kolleginnen und Kollegen im Homeoffice. Hast du den einen, die andere bereits persönlich kennengelernt? Seit Mitte Mai bin ich jeweils drei Tage in Luzern und durfte ein paar Kolleginnen und Kollegen nun auch im realen Leben kennenlernen, was mich sehr freut. Selbstverständlich ersetzt es die persönliche Einarbeitung nicht ganz. Sobald es die Situation zulässt, wird sie nachgeholt. Welche Erwartungen und Wünsche hast du an deinen Arbeitsbeginn vor Ort, mit persönlichem Kontakt und einer richtigen Kaffeepause unter Kolleginnen und Kollegen? Der persönliche Kontakt ist unentbehrlich, und die erste Kaffeepause konnte ich schon im kleinen Rahmen erleben. Ich freue mich jetzt schon auf weitere gute Gespräche, die weiteren Einarbeitungen und den Austausch untereinander. Die Freundlichkeit und Offenheit der Kolleginnen und Kollegen macht es einfach, gut im RVK-Spirit integriert zu werden. Besten Dank dafür.

Vielen Dank für das Gespräch, Philipp und Michael.

Doris Durrer, Fachspezialistin Kommunikation 041 417 05 73, d.durrer@rvk.ch

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