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Rückversicherungen

Die RVK Rück AG ist spezialisiert auf die Rückversicherung von Krankenversicherern. Das Geschäft umfasst Versicherungen nach KVG und VVG. Wichtigster Rückversicherungszweig ist die sogenannte GRVGrundpflege, die besonders kostenintensive Leistungsfälle der obligatorischen Krankenpflegeversicherung deckt. Das Angebot der RVK Rück AG umfasst im Weiteren Rückversicherungen für die freiwillige Taggeldversicherung nach KVG und für Zusatzversicherungen nach VVG sowie Einzelverträge.

Im Jahr 2020 betrug das Prämienvolumen der RVK Rück AG über alle Rückversicherungszweige rund 6,6 Millionen Franken. Die Rückversicherungsprämien fielen somit um 3 Prozent tiefer aus als im Vorjahr. Die Rückversicherungsleistungen betrugen im Berichtsjahr rund 5,4 Millionen Franken. Sie lagen damit deutlich über dem Vorjahreswert von 4,2 Millionen Franken. Die BruttoSchadenquote stieg an auf 82 Prozent gegenüber 61 Prozent im Vorjahr. Das Bruttoergebnis liegt mit 1,2 Millionen Franken deutlich unter den Erwartungen.

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Die GRV-Grundpflege wies 2020 Rückversicherungsprämien von 5,1 Millionen Franken und Leistungen von 4,7 Millionen Franken auf, was einer Schadenquote von 93 Prozent entspricht. Es waren 86 Leistungsfälle zu verzeichnen gegenüber 69 Leistungsfällen im Vorjahr. Mit einem Wert von 54 900 Franken lagen die durchschnittlichen Fallkosten höher als im Vorjahr mit 46 400 Franken. Behandlungen gegen Covid19 waren lediglich in zwei Fällen massgebend, wobei Rückversicherungsleistungen von 234 000 Franken anfielen. Darüber hinaus sind keine spezifischen Gründe für den Leistungsanstieg erkennbar. Vielmehr schlugen im Berichtsjahr die stetig steigenden Kosten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung überproportional auf die Rückversicherungsleistungen durch.

Die RV-Taggeld wies ein Prämienvolumen von rund 480 000 Franken auf gegenüber 470 000 Franken im Vorjahr. Die Schadenquote lag bei 90 Prozent und damit neun Prozentpunkte tiefer als 2019. Auch wenn verschiedene Vertragsanpassungen zu einer Ergebnisverbesserung geführt haben, so ist die Situation in der RVTaggeld nach wie vor unbefriedigend. In der GRV-Krankenzusatz waren Prämieneinnahmen von 790 000 Franken zu verzeichnen, womit ein Rückgang um 200 000 Franken zu beobachten ist. Die Rückversicherungsleistungen sanken auf 270 000 Franken von 490 000 Franken im Vorjahr. Eine mögliche Erklärung für den deutlichen Leistungsrückgang ist die Verschiebung respektive Absage von nicht dringlichen medizinischen Behandlungen während der Covid19 Pandemie und des damit verbundenen Lockdowns.

Die RVK Rück AG führt jährlich den Swiss Solvency Test (SST) durch. Die Solvenzquote lag 2020 bei 227 Prozent gegenüber 220 Prozent im Vorjahr. Die Erhöhung der Solvenz ist im Wesentlichen auf die Erhöhung der Sicherheits und Schwankungsrückstellungen zurückzuführen. Mit der Solvenzquote von 227 Prozent ist die RVK Rück AG gut kapitalisiert. Einschränkend ist festzuhalten, dass der SST lediglich eine Einjahresbetrachtung darstellt. In einer Mehrjahressicht weist die RVK Rück AG eine gewisse Verletzlichkeit auf.

Das Geschäftsjahr 2021 startet mit der Hoffnung auf ein Abklingen der Covid19Pandemie und einer Normalisierung des öffentlichen Lebens. Für die RVK Rück AG ist der Ausblick mit Unsicherheiten behaftet. Die zweite Welle der Covid19Pandemie hat die Schweiz im Oktober 2020 erfasst. Die Kosten von Intensivbehandlungen und nachgelagerten Rehabilitationen werden mehrheitlich im Jahr 2021 abgerechnet. Es ist davon auszugehen, dass mehrere Covid19Fälle die GRVGrundpflege belasten werden. Damit ist auf der Leistungsseite weiterhin mit einer angespannten Situation zu rechnen, während auf der Prämienseite nur geringe Veränderungen zu erwarten sind.

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