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construction ISOLATION BERLIN MARIE CURRY PAVELO & SCHNELL FUCKSIA MUSIC FOR A NEW SOCIETY Infos zu Tickets und Programm: www.music-match.biz/tickets 02.+03. MAI Riesaer Straße 32 01127 Dresden Zentralwerk AUDIO88 NASHI44 LILA SOVIA YUNG FSK18 KREIS01 DONNERSTAG FREITAG
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Editorial (6)MusicMatch (8) Blechschloss a.k.a.(10)Was hast du dir gedacht, Frank? (11) Sanierung (17)Awareness (20)

Social

Media (22)Vorplatz (24) Hall Of Fame (25)Bild des Jahres (26)Team (28)Poetry Slam (31) Nachhaltigkeit (32)Pressespiegel (34)Außer Haus (35)Danke (36) Impressum (38)Förderer (39)

Editorial (6)

Es war am Morgen des 9. November 2016. Wir trafen uns in der scheune mit dem Programmverantwortlichen Frank Schöne. Wir hatten eine Idee! 15 Jahre war der orangefarbene Stall an der Alaunstraße ein permanent verheißungsvolles Mekka und ein Anlaufpunkt gewesen. Studentenabschlusskonzerte, viele - auch eigene - Album-ReleasePartys, Schaubudensommer, FeatureRing, die alljährliche Geburtstagsparty für Bob Marley… wir können sagen, dass wir immer schon als Zuschauer, später auch auf der Bühne, die Neugier, die stilistische Offenheit und das menschliche Miteinander sowie den Zauber des Ortes sehr gefeiert haben. Und nun wollten wir selbst mit und in der scheune eine Veranstaltungsreihe starten. Mit Menschen zusammen singen! Wie am Lagerfeuer. Wünsche auf Zuruf spielen, deren Texte an die Leinwand bringen und gemeinsam mit dem Publikum bekannte Hits intonieren. Das war eigentlich auch schon alles. Am Morgen des 9. November 2016 war klar, dass Donald Trump die Präsidentschaftswahl gewonnen hatte. Die allgemeine Stimmung war gedämpft, Franks Reaktion auf unsere Idee ebenfalls.

Dennochwir bekamen grünes Licht, es erstmal zu probieren. Da war sie wieder: die Offenheit, die Neugier, die Experimentierfreudigkeit. Und das Vertrauen. Wir starteten am 7. Februar 2017 gemütlich im Saal der scheune. Das “Betreute Singen” fühlte sich so an, als beträten wir monatlich mit vielen anderen Menschen eine Art Wohnzimmer, um mit ihnen dort zu singen. Die Reihe wuchs und wuchs und wurde ab Sommer 2020 ins Programm der Filmnächte am Elbufer aufgenommen. Die scheune immer an unserer Seite. Durch den Umbau und Corona sangen wir zwischenzeitlich mit LiveStream-Übertragung im Blechschloss und schließlich, aktuell, unter dem Label „scheune außer Haus“ im Kino Schauburg. Einmal im Monat finden sich mehrere hundert Menschen (aus allen Stadtteilen, jeden Alters und sozialen Hintergrunds) am imaginären Lagerfeuer ein. Und singen gemeinsam.

Zur Person Die Musiker Demian Kappenstein (u.a. Ätna, FeatureRing) und Reentko Dirks (u.a. European Guitar Quartet, ex-Zärtlichkeiten im Bus) spielen gemeinsam in der Weltjazz-Band MASAA und laden einmal monatlich zum „Betreuten Singen“ ans imaginäre Lagerfeuer.

Das Bizarre ist: Donald Trump hockt wieder in den Startlöchern. Auch in Sachsen gibt es dieses Jahr drei Wahlen. Das Schaffen von (Sub)Kultur in der Dresdner Neustadt ist per se schon politisch, gerade vor der Drohkulisse eines kulturellen Gänsemarsches im Stechschritt, wie er insbesondere einer Partei vorschwebt (den wir aber nicht zulassen werden).

Deshalb ist heute wieder ein guter Zeitpunkt, mit euren Ideen für kulturelle und gemeinschaftsstiftende Projekte an die scheune heranzutreten, ihre Veranstaltungen zu besuchen, sich einzubringen. Kultur nutzt sich ab, wenn wir sie nicht gebrauchen, erleben und mitprägen.

Auf gestaltengeht‘s, wir die Zukunft!

Unser Projekt MusicMatch verbindet eine Konferenz mit einem Festival. Auch in der nunmehr achten Ausgabe werden unter dem Motto „Music for a new Society“ aktuelle gesellschaftliche Diskurse auf die Musikszene übertragen und es wird gemeinsam nach progressiven Lösungsansätzen gesucht. Das geschieht sowohl inhaltlich in Diskussionsrunden, Workshops und Vorträgen als

MusicMatch (8)

auch künstlerisch auf der Bühne. Im vergangenen Jahr standen unter anderem Alyona Alyona, Amewu, Schrottgrenze und Pöbel MC im Line Up. Die MusicMatch 2024 findet am 02. und 03. Mai im Zentralwerk Dresden statt. (OH)

Programm und Informationen: www.music-match.biz

Mit Beginn der Planungen für die Übergangszeit während der Sanierung der scheune kam die Idee eines temporären Containerbaus auf. Völlige Illusion! Zu viel Optimismus! Das wird nie was! Ein Traumschloss aus Blech. Was sich dann nach der Realisierung im Namen wiederfand: ein Blechschloss. Eigentlich ganz griffig, kommt es dennoch gelegentlich zu Verwechslungen. Hier zehn Varianten, welche uns in den letzten Jahren zu Ohren kamen. Nebenbei: auf Grundlage der Farbgebung wäre eigentlich Orangerie ganz schön gewesen.

Blechsonne Blechdose Stahlburg

Blechburg Blechbox Blechwürfel

Blechschloss a.k.a. (10)

Was hast du dir gedacht, Frank? (11)

Als ich in den letzten zwölf Monaten aufstand, meine Sachen packte und die Wohnungstür in Richtung eines mal wieder ungewohnt neuen Veranstaltungsszenarios verließ, ging mir obige Frage oft durch den Kopf. Aber ich hatte es mir irgendwann mal so ausgesucht, weil letztlich die Neugier, wie es wohl so sein könnte am Ende, über den Respekt vor der Aufgabe selbst siegte. Gerade 2023 beschäftigte mich diese Kausalkette häufig. Zumal ich bei meinem hier folgenden Jahresrückblick mit Erstaunen feststellen musste, dass ich wohl noch nie zuvor in meinem Leben so vielen Konzerten wie im abgelaufenen Jahr beiwohnte. Verrückt! Wo hatte ich eigentlich die Energie und Zeit dafür hergenommen?

Es waren inspirierende Momente abseits des scheune-Programms dabei. Beispielsweise die unglaublichen DEATH GRIPS, die es verstehen einmal pro Dekade einen exklusiven Hexenkessel in Berlin anzufeuern. Da war der alljährliche Ausflug zum Reeperbahnfestival nach Hamburg, der Kreativ-Trip mit Kreatives Sachsen nach Prag, der mir einen sonst in der Form kaum möglichen Einblick in die Kunst- und Musiklandschaft der Hauptstadt unseres Nachbarlandes bot. Auch gab es die familiären Foyerkonzerte im Steinhaus Bautzen. Überstrahlt wurde alles von meiner Stippvisite zum ROADBURN FESTIVAL im niederländischen Tilburg, wo ich neben einer Tonne an Inspiration für die zukünftige scheune auch einen Einblick in die alten Wirkungsstätten meines geschätzten Kollegen Levi bekommen konnte – the fucking Dutchies rule it.

Metallschloss Blechscheune Kristallpalast Blechkasten

Das scheune-Programm selbst war einmal mehr prall gefüllt. Das Jahr begann mit dem kleinsten Festival der Stadt: den DRESDNER BLECHSCHLOSSNÄCHTEN. Sieben Tage Action am Stück und alle scheuneMitarbeiter:innen bekamen die Chance ihre eigene Sause zu organisieren – völlig Barock-befreit und bar jeglicher Mondänität. Spätestens nachdem es uns gelang mit den BUSTERS (der wohl treusten Band der letzten 20 scheune Jahre), den Beatpol unerwartet auszuverkaufen, hatte das Konzertjahr so richtig Fahrt aufgenommen. Es ging Schlag auf Schlag; alle Highlights hier aufzulisten, würde den Rahmen sprengen. Daher im Folgenden einige meiner persönlichen Erinnerungsmomente:

BRUTUS wurden mir 2017 mal zufällig gewahr. Mir gefiel ihr Sound und dieses ganz spezielle Setting, bei dem eine singende Drummerin im Vordergrund steht. Ich gab der Band damals eine Chance und weiß noch, wie wir zusammen im Biergarten vorm Haus in der Frühlingssonne saßen, als meine neuen belgischen Freunde daran zweifelten, ob wohl am Abend mehr als zehn Leute kommen würden. BRUTUS hatten noch nie so weit im Osten gespielt. Der Publikumszuspruch war deutlich höher, steigerte sich bei einer Wiederholung 2019, um letztlich 2023 im Vorverkauf den Beatpol auszuverkaufen. Das ist – wie ihr Wahnsinns-Album „Unison Life“ auch - schlicht überwältigend. Wirklich ein Konzerthighlight, dessen Wall-Of-Sound-Finale einer meiner Top-Livemomente des Jahres werden sollte.

EMMA RUTH RUNDLE entdeckte ich während des Corona-Lockdowns, als ich die Behauptung eines Freundes, dass diese Frau überbewertet wäre,

auf Spotify mal tiefer überprüfen wollte. Er lag damit komplett falsch! Am Ende haben mir die Alben dieser Künstlerin die Kraft verliehen die schwierige Pandemiephase durchzustehen. Als dann diese Mail im Postfach lag, ob ich in der Lage wäre, ein Konzert mit ihr in einer Kirche umzusetzen, schlug mein Herz höher. Das war dann am Ende auch wieder einer dieser Tage, wo jeder Move irgendwie Neuland sein sollte. Aber als dann ihr Song „Return“ im ehrfürchtigen, gut gefüllten Rund der Lukaskirche mit einem glasklaren, warmen Sound ertönte, da hatte ich Gänsehaut und eine kleine Träne im Augenwinkel. MAN ON MAN sind Joey Hol-

man und Roddy Bottum – letzterer spielt auch Keyboard in einer nicht ganz unbekannten Band namens FAITH NO MORE. Nun gab es ja einige prägende Diskurse im Musikbusiness übers

Jahr, ich sage nur: RAMMSTEIN! Auch das Thema Queerness und Musik begegnete mir einige Male – sei es beim Roadburn oder in der ARD-Mediathek, wo ich diese packende Doku sah, in der ebendieser Roddy Bottum die Geschichte seines Coming Outs erzählte. Die führt uns zurück in die verdrogten und vor Sexismus strotzenden Backstageräume der 1992er „Use Your Illusion“ World Tournee von GUNS N’ ROSES. FAITH NO MORE durften sie damals als Support begleiten und besagter Backstage war der wohl unangenehmste Ort auf Erden für Roddy. Als er seinen Lebenspartner Joey Holman an einem kühlen Novemberabend 2023 auf der Bühne des Blechschlosses vor ca. 20 Menschen beim ersten Song ihres Sets innig küsste, während gleichzeitig der Spiegel mit Till Lindemann titelte, wurde diese Story irgendwie rund und packend. Schade, dass nicht mehr Besucher:innen an diesem Moment teilhatten.

JAZZOPHIL war - seit ich mich erinnern kann - eine zur leeren Worthülse verkommene Reihenbezeichnung in unserer Terminplanungssoftware. Einst wurden damit die Jazzkonzerte im scheune-Programm übertitelt. Nachdem mit dem Auszug aus dem Haus die Jazzfanatics zu Chessfanatics wurden, kam wieder der Wille auf, der freiesten aller Musiken einen etwas regelmäßigeren Platz im Programm einzuräumen. Wobei mir bewusst war, dass man mit Jazz nur Geld machen kann, wenn man noch mehr Geld mitbringt. Mit etwas Glück und Geschick gelang es uns ein kleines Budget aufzutun, um mit Florian Lauer (Zur Schönen Aussicht) als Kurator allmonatlich das Blechschloss zu „be-jazzen“ und dabei die Scheuklappen abzulegen. Beim Auftritt der ZWITSCHERMASCHINE staunten wir nicht schlecht, dass auch ein achtköpfiger Klangkörper inklusive komplexestem Equipment auf 8 qm Bühne Platz finden kann. Das war übrigens der „Mit-Kanonen-auf-Spatzen“-Moment des Jahres, da hier die Schere zwischen Money (selbstwählbarer

Eintritt zwischen 5 und 15 Euro) und Value (ein durchkomponiertes, komplexes Orchesterwerk) am weitesten auseinanderklaffte. Unangefochtenes Highlight war das Trio TUERLINCKX

– GERIGK – BEINS, die kurz vor Weihnachten jeden Anwesenden erstaunen ließen. Mit Steinen und Styroporklötzen gespielte Drums, eine Schrankschublade mit Klavierseiten, die mittels Küchenutensilien bearbeitet wurde und ein Kontrabass mit Korken zwischen den Saiten schufen ein Klangerlebnis, welches bei geschlossenen Augen farbenfrohstes Kopfkino zum Laufen brachte. Sowas hatte niemand von uns vorher je erleben dürfen – einfach nur magisch!

Die TOLERADE nahm ich bislang eher als lauten, aufmüpfigen Lindwurm der Elektro-Szene – die mir persönlich eher fremd ist - zur Kenntnis. Mit viel Message und DIYSpirit bringt die „Technoparade“ den Asphalt dieser Stadt alljährlich zum Kochen. Seit einer der

Köpfe des Orgateams dieser Großdemo bei uns im Haus die Geschicke der MusicMatch lenkt, kam mit wachsendem Verständnis für die Hintergründe auch der Wunsch auf, doch einmal Teil dieses größten Diskursraumes Dresdens sein zu dürfen. Und so nahm ich mich - im Auftrag des Klubnetzesdieser Herausforderung an, lernte dabei ungemein viel über Basisdemokratie und Offenheit, das Einfach-malmachen und dass Techno und Tekkno keineswegs dasselbe sind. Eine erleuchtende Erfahrung, die man mal gemacht haben sollte, wenn auch in meinem persönlichen Fall ganz knapp vor der Erkenntnis, dass man für sowas nun wirklich langsam zu alt ist.

ANDY STRAUSS erzählte uns im Rahmen seines ausufernden – ja was war das? Comedy?

Trash? Stand-Up? Kabarett? Performance? – Programms im Blechschloss, dass er dereinst mal einen Provinz-Poetry-Slam gewonnen hatte, bei dem TILL REINERS seinen ersten Auftritt hatte. Und, dass er dem Neuling als Aufmunterung mit auf den Weg gab, unbedingt dranzubleiben. Was der dann auch tat. Er (also Reiners) durchlief die Poetry Slams der scheune, spielte ebenda später sein erstes Soloprogramm und nach Zwischenstopps in der Schauburg und im Alten Schlachthof hieß es auch für uns mit Till Reiners und den sich stellenden neuen Aufgaben zu wachsen. Hätte man mir vor zwei Jahren gesagt, dass die scheune mal den Kulturpalast bespielen würde, ich hätte es nicht zu denken gewagt. Aber nun stand ich am Inspizientenpult neben dem Bühnenaufgang und wohnte dem Auftakt von Tills neuem Programm „Mein Italien“ hinter den Kulissen bei, in dem er uns alle an seiner ganz persönlichen Beziehungsgeschichte mit Christian Lindner teilhaben ließ. Notwendig dafür war ein gerahmtes Porträtbild des Finanzministers, welches als Deko-Utensil nun dem wachsamen Auge im scheune-Büro auffällt. Was wiederum zur Frage führt: Was habt ihr euch nur dabei gedacht?

Dies waren nun beileibe nicht alle prägenden Momente, die das Jahr 2023 zu bieten vermochte. Wenn ich es mir recht überlege, so möchte ich doch einfach mal meine Dankbarkeit dafür ausdrücken, durch die scheune die Möglichkeit zu haben, all dies zu erleben, aktiv selbst daran mitwirken zu können und dabei ständig neue, inspirierende Menschen und Situationen kennen lernen zu dürfen. Auch wenn mancher Tag lang und hart war, manches Case eigentlich zu schwer, um es allein die Treppe hochzutragen, mancher finanzielle Deal zu tollkühn, um sich am Ende auszugehen und das Potpourri der Kauzigkeiten der (nicht nur) lokalen Entertainmentbranche durchaus an den Kräften zehrte,

so möchte ich doch keine dieser Erfahrungen missen. Denn wie sagte meine Großmutter immer so schön: „Du wirst nicht dümmer werden dadurch!“. Und deshalb weiß ich genau, dass ich auch morgen wieder früh aufstehen werde, mir die Augen reibe und beim ersten Blick auf das bevorstehende Tagwerk

denke: „Also nee du, was hast du dir denn nur wieder dabei gedacht?“. (FRS)

Sanierung (17)

Der Kran war das Zeichen. Ab nun wird wieder nach oben gebaut. Ein gelbes Metallgerüst, welches sich plötzlich in den Himmel über der Neustadt reckte. Vorausgegangen waren Abbrucharbeiten am Haus. Die Fassade fiel, im Inneren blieb das Café und der Aufgang in die oberen Stockwerke erhalten. Rund 30% Bestand bilden nun die Basis, verstärkt durch ein inzwischen eingebrachtes Fundament. In Beton gegossenes Mauerwerk, welches Zuversicht und einen Hinweis auf die neue scheune gibt. Wir werden die kommenden Monate den Aufbau verfolgen, was sich weit besser anfühlt, als der Blick auf einen Abriss. Die Talsohle scheint durchschritten, es geht aufwärts. Kran sei Dank. (OH)

Über unseren Telegram-Kanal (t.me/scheunesanierung) veröffentlichen wir regelmäßig Bilder vom Baugeschehen am Haus. Die Landeshauptstadt Dresden informiert auf einer eigenen Webseite über die Sanierung der scheune:

Der englische Begriff „awareness“ lässt sich mit Bewusstsein übersetzen und steht für eine Praxis, die Diskriminierung und (sexualisierter) Gewalt entgegenwirkt und konsensbasiertes Handeln fördert. Dieses Thema rückt immer mehr in den

Fokus. Auch im scheune Team. Im vergangenen Jahr nahmen wir an einem von der InitiativeAwareness aus Leipzig durchgeführten Workshop teil. Ein dabei verwendetes Wimmelbild (siehe Abbildung) veranschaulicht diverse Diskriminierungsformen

Awareness (20)

auf Veranstaltungen. Der Workshop erklärte das Konzept von Awareness und sensibilisierte für die Thematik. Diskussionen über Handlungsansätze ergaben erste Maßnahmen, welche bereits umgesetzt wurden. Für die scheune soll in einem stän -

dig fortlaufenden Prozess ein realistisches Konzept entwickelt werden, um einem Raum nahezukommen, in dem sich jede:r akzeptiert und respektiert fühlt. (JL)

Abdruck mit freundlicher Genehmigung von initiative-awareness.de

Im Normalfall stellen wir auf den scheuneKanälen die durch uns Künstler:innenpräsentiertenund Veranstaltungen in den Mittelpunkt. Die Gesichtereigenengeraten nur selten in den Fokus der Kamera. Wenn es aber mal der Fall ist, hagelt es „LIKES“. So zum Beispiel bei der Fotosession zu unserer jährlichen Brandschutzübung. Das schien der Social-Media-Post des Jahres. Was sagt das über den restlichen Inhalt?

Social Media (22)

schaut selbst:

Die zwei älteren Damen wippen verzückt im Takt, während die Gruppe Teenies vor ihnen ein wilderes Tänzchen wagt. Die Stimmung ist ausgezeichnet und DE LA ESFERAS geschuldet. Der mexikanische Liveact schafft es eine friedliche und dennoch energetische Atmosphäre über den Platz vor der scheune zu legen. Es ist der 21. Juni. Sommersonnenwende.

Zugleich Termin der jährlichen Fête de la Musique. Diese aus Frankreich kommende Tradition steht exemplarisch für das, was die scheune seit einigen Jahren - unterstützt vom Stadtbezirk -etabliert hat: Musik und Kultur

in den öffentlichen Raum tragen. 2023 wurden 65 Veranstaltungen umgesetzt. Von der Kopfhörerdisko über Tangotanz zum Tauschmarkt. Konzerte sowieso. Für dieses Jahr ist ein ähnliches Volumen an Events geplant. Natürlich wieder mit einem Beitrag zur Fête de la Musique. (OH)

Vorplatz (24)

2023 2023

scheunesanierung

Team (28)

Jolanda (Veranstaltungsproduktion)

Lennart (MusicMatch, Nachhaltigkeit)

Falk (Technische Leitung)

Levi (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)

Romy (Geschäftsführung)

Ole (Koordination Vorplatz, VVK)

Ben (Management, scheune Akademie)

Marcel (Administration, Veranstaltungsbetreuung)

Frank (Booking)

Nicht beim Fototermin: Friedemann, Miriam (Servicekräfte)

Hoi!

Ich möchte mich gerne kurz vorstellen. Mein Name ist Levi van Huijgevoort und ich bin seit gut einem Jahr im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der scheune tätig. 2018 bin ich von meiner Heimatstadt Tilburg in den Niederlanden in das Hechtviertel der Dresdener Neustadt gezogen. Ich zog um für die Liebe, aber blieb für die Kultur, die Menschen und die Stadt.

Ich bin froh und glücklich mit meiner aktuellen Stelle bei der scheune. Die Arbeit passt zu mir und ich finde es bemerkenswert, dass ich hier die Chance bekomme, mich im Bereich der lokalen Kultur einzubringen, ohne dass Deutsch meine Muttersprache ist. So etwas gibt es nicht in jedem Unternehmen. Das (inter) nationale Angebot an Veranstaltungen, das vielfältige Publikum und die eingespielten Mitarbeiter:innen der scheune spiegeln und motivieren sich gegenseitig in einem Wechselspiel von menschlicher und kultureller Interaktion, wie ein schlagendes Herz in der Neustadt. Ich kann es kaum erwarten, bis die Sanierung erledigt ist. Die neue scheune könnte ein sehr schönes neues Kapitel werden für alle.

Groetjes en tot ziens, Levi

Eigentlich würde der (Livelyrix) Poetry Slam im kommenden Jahr seinen zwanzigsten Geburtstag in der scheune feiern. Bedingt durch den Umbau des Hauses ist der Austragungsort unseres regelmäßigen Poet:innen-Wettstreits jedoch auf die andere Elbseite gewandert. Um wortgenau zu sein: an die andere Elbseite. SLAM ON THE DOCKS hat nämlich auf dem Theaterkahn am Terrassenufer eine Bühne gefunden. Das Konzept blieb unverändert. Große Namen der deutschen Slamszene treffen auf lokale Poet:innen, Newcomer messen sich mit Routiniers. Moderator Rainer Holl gibt die unterhaltsame Schnittstelle zum Publikum, welches letztlich die Jury ist. Eine:r gewinnt. Der Theaterkahn selbst ist dabei ein hervorragender Gastgeber inklusive sagenumwobener Eiersalatbrötchen, wie sie Oma nicht besser machen könnte. Kommt vorbei und verschafft euch selbst einen Eindruck. Es ist jedoch ratsam sich rechtzeitig um Tickets zu kümmern!

Poetry Slam (31)

Neben dem regelmäßigen Slam auf der Elbe durfte die scheune im letzten Jahr auch die „Landesmeisterschaften im Poetry Slam“ ausrichten. Mitte September trafen im Parkhotel sechs Poet:innen aufeinander. Im Finale setzte sich die Leipzigerin Inke Sommerlang durch und ist damit aktuelle sächsische Meisterin im Poetry Slam. (OH)

Das Blechschloss und seine CO2-Emissionen

Das letzte Jahr stand auch im Zeichen der Erstellung einer Klimabilanz. Dafür haben wir gemeinsam mit zehn weiteren sächsischen Kulturbetrieben am Projekt „Green Culture Index“ des Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit teilgenommen. Es gab Workshops zur Datenerhebung, Inputs zu Maßnahmen für die Reduktion der eigenen Verbräuche und natürlich jede Menge

Austausch über Fragen, die bei der Erstellung einer solchen Bilanz aufkommen: Wie werden Verbrauchsdaten korrekt ermittelt? Wie kommen Mitarbeiter:innen zur Arbeit? Wie reisen Künstler:innen an? Woher kommt unser Publikum, wie gestaltet das Team seine Dienstreisen und wie viel Plastikmüll fällt eigentlich in einem Jahr an? Was nach staubtrockener Recherche klingt, kann auch spannende Detektivarbeit sein.

Nachhaltigkeit

Unserer besonderen Situation geschuldet, haben wir uns entschieden lediglich eine Klimabilanz für das Blechschloss zu erstellen. Zwar sind die ermittelten Daten mit dem Wiedereinzug in die scheune nicht direkt weiterverwertbar, aber die im Rahmen der besuchten Workshops vermittelten Kompetenzen lassen sich auch nach dem Umzug ganz sicher einsetzen.

An dieser Stelle sei eine Prise Selbstreflexion gestattet: Ein Großteil der niedrigen Verbräuche geht auf die geringe Größe des Blechschlosses zurück. Außerdem waren viele Daten nicht mehr einwandfrei rekonstruierbar und wir mussten uns auf (möglichst realitätsnahe) Schätzungen verlassen. Das ist auch völlig ok so, denn diese Bilanz ist vor allem ein Startpunkt.

Für die Zukunft wissen wir, wo es im laufenden Betrieb genauer hinzuschauen gilt. Und die Detektivarbeit geht weiter. Mit der Kenntnis wie der Großteil unserer Emissionen zustande kommt, stellt sich die Herausforderung diese zu reduzieren. Wir sind und bleiben am Thema dran.

PS: Wir haben unter anderem auch ausgerechnet, welche CO2-Emissionen unsere Druckaufträge für Werbemittel freisetzen. Das waren satte 1360 kg. Wir entschieden uns das auf eigene Faust zu kompensieren, setzten einen fairen Betrag an und spendeten diesen an ein Projekt zur Renaturierung von Mooren im Vogtland. Gute Sache! (LH)

(32)
Klimabilanz 2022 mit Publikumsverkehr Klimabilanz 2022 ohne Publikumsverkehr

Pressespiegel (34)

Vor dreißig Jahren wurde die scheune schon einmal teilsaniert. In historischen Berichten tauchen

Begriffe wie „Bautempo“ und „Kostengründe“ sowie Kritik am „neuen Design“ auf. Erleben wir etwa ein Déjà-vu?

Außer Haus (35)

Wir sind mit unserem Programm im Blechschloss und auf dem Vorplatz präsent. Doch wir bringen Kultur auch auf viele weitere Bühnen dieser Stadt. Unser Dank geht an alle Veranstaltungsorte und Kooperationspartner:innen, mit denen wir 2023 zusammenarbeiten durften.

am Elbufer 2.000

Beatpol 1.700 Besucher:innen

Kulturpalast 1.550 Besucher:innen

Theaterkahn 1.350 Besucher:innen

Groovestation 1.300 Besucher:innen

Chemiefabrik 1.300 Besucher:innen

Zentralwerk 1.200 Besucher:innen

Alter Schlachthof 950 Besucher:innen

Parkhotel 700 Besucher:innen

Weitere Orte 800 Besucher:innen

Schauburg 5.800 Besucher:innen Filmnächte Besucher:innen

Danke (36)AnunserPublikum undunsereFamilien,Partner:innen,

Unterstützer:innen,Nachbar:innen, Freund:innen,Kolleg:innen, Mitarbeiter:innen,Kritiker:innensowiedie Käufer:innenunseresSupporter-Tickets.

Besonderer Dank an: M4Energy eG Fairsicherungsbüro Dresden GmbH Livekomm e. V. KlubNetz Dresden e. V. Amt für Kultur und Denkmalschutz, Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung sowie Stadtbezirksamt Neustadt der Landeshauptstadt Dresden

Impressum (38)

scheune e.V.

Alaunstraße 36-40

01099 Dresden

Büro

Turnerweg 6 01097 Dresden

Telefon: 0351-32355640

E-Mail: info@scheune.org

Vorstand scheune e.V.

Ralf Seifert (1. Vorsitzende)

Yvonne Bonfert (2. Vorsitzende)

Ulla Wacker (Kassenwartin)

E-Mail: vorstand@scheune.org

Geschäftsführung

Romy Jaehnig (gf@scheune.org)

@scheunedresden

Koordination der Broschüre: Olaf Hornuf (olaf.hornuf@scheune.org)

Beiträge:

Lennart Happe (LH), Frank Schöne (FRS), Olaf Hornuf (OH), Jolanda Liebmann (JL), Levi van Huijgevoort (LVH), Ben Zschorn (BZ)

Layout und Gestaltung: Studio Sebastian Stier

Fotos: Pavel Ovsik (Editorial), Robby Klee, Christin Nitzsche, Frank Schöne (Veranstaltungen), Peter Zuber (Sanierung), Romy Jaehnig (Team)

Hinweis: In den Textbeiträgen wird bei geschlechtsspezifischen Wortendungen der Gender:Doppelpunkt genutzt. Dieser soll ausdrücklich alle Personen sprachlich inkludieren und Barrierefreiheit ermöglichen.

Die scheune bedankt sich für die institutionelle sowie projektbezogene Förderung.

Förderer (39)

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