Die Neckar-Wehranlage Horkheim war im Laufe der Jahrzehnte sanierungsbedürftig geworden. Weil die Instandsetzung im laufenden Betrieb erfolgen musste, blieben zwei der drei Wehrfelder stets für den Wasserabfluss geöffnet. Ein Ponton diente den Tauchern als Arbeitsplattform.
Eine wasserdichte Schalungslösung im Fluss t NOE – Die Wehranlage Horkheim am Neckar ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden. Zunächst wurde geplant, den Großteil der Arbeiten mit Tauchern durchzuführen. Die Vorgehensweise ist aufwendig, teuer, nicht ungefährlich und die Ergebnisse sind nur schwer kontrollierbar. Die Ingenieure der Firma Heberger kamen mit der Systemschalung von NOE auf eine elegantere Idee in Form einer Baugrubenumschließung. Somit werden die Taucharbeiten minimiert und obwohl sich die Baustelle mitten im fließenden Gewässer befindet, kann im Trockenen gearbeitet werden.
Das dreifeldrige und bereits im Jahr 1929 in Betrieb genommene Wehr Horkheim im Raum Heilbronn dient zur Regulierung des Wasserstandes des Neckars und ist durch einen 3 km langen Kanal mit dem Fluss verbunden. Beim Bau der Anlage wirkte der Architekt Paul Bonatz mit, der auch den markanten oberirdischen Stuttgarter Hauptbahnhof geplant hat. Wie damals in der Region üblich, besteht die Tragkonstruktion aus 4,5 m breiten, nur sparsam bewehrten Betonpfeilern mit einem Kern aus wenig festem Stampfbeton (Klasse C 20/25), umgeben von einer 30 cm starken Betonschale höherer Festigkeit (Klasse C 60/70). Durch die-
se, mit den Jahrzehnten rissig gewordene, Schale dringen Regen und Flusswasser ins Pfeilerinnere ein und schwächen die Konstruktion. Die Firma Heberger wurde als Teil der ARGE »Instandsetzung Wehr Horkheim« mit der Sanierung der Anlage beauftragt. Dazu gehören das Erneuern der Antriebstechnik, das Abtragen der alten Antriebshäuschen und die Ertüchtigung der porös gewordenen Pfeiler. Dabei müssen pro Pfeiler zwischen 70 und 100 Bohrungen mit einer Länge von je 20 m gesetzt werden, durch die der zur Sanierung erforderliche Feinstzement eingepresst wird. Parallel bleibt die
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