Wege in die Romanik

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WeGe In DIe rOManIK romanische Kirchen im Märkischen Kreis


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Inhaltsverzeichnis Standorte der Romanischen Kirchen EinfĂźhrung

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Ev. Pfarrkirche Iserlohn-Hennen St. Blasius Pfarrkirche Balve

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Ev. Pfarrkirche Nachrodt-Wiblingwerde

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St. Lambertus Pfarrkirche Neuenrade-Affeln

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Ev. Pfarrkirche Plettenberg-Ohle

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Ev. Pfarrkirche Plettenberg

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Ev. Pfarrkirche Meinerzhagen

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stanDOrte Der rOManIschen KIrchen

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eInFÜhrUnG Das Sauerland ist reich an Kunstdenkmälern. Im Märkischen Kreis finden sich einige bedeutende und interessante Kirchen aus der Zeit der Romanik. Architekturgeschichtlich sind diese Kirchen beeinflusst durch den rheinischen und den westfälischen Stil. Vorbilder finden sich in Köln und in Soest, beides Städte und Regionen, die kirchlichen und wirtschaftlichen Einfluss im Gebiet des heutigen Märkischen Kreises hatten. Aber auch zwischen den hier vorgestellten Kirchen können Vergleiche gezogen werden. Das Faltblatt lädt ein sich zu einem anregenden und vergleichenden Besuch der Kirchen aufzumachen. Die Kirchen waren und sind Mittelpunkt der Ortschaft, weisen aber in vielfältiger Richtung auch nach außerhalb.

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Evangelische Pfarrkirche Iserlohn-Hennen Inmitten des alten Kirchspiels, an einem Kreuzungspunkt zweier Verkehrswege, steht die kleine, heute evangelische Kirche, die Johannes dem Täufer gewidmet ist. Die Saalkirche in Kreuzform wurde um 1200 aus Bruchstein errichtet und wirkt auch ohne ausgeprägte Schmuckformen. Im Innenraum fällt die Ausmalung mit Ornamenten ins Auge, die Apsis ziert eine Darstellung von Christus in der Mandorla, umringt mit den Symbolen der Evangelisten. Die Malerei aus dem frühen 13. Jahrhundert wurde 1875 entdeckt, 1954 freigelegt und restauriert. Neben dem stattlichen Epitaph für Heinrich von Westhove aus dem Jahr 1580 gibt es noch zwei weitere Grabdenkmäler aus der Renaissancezeit.

Informationen: Auf der Palmisse 58640 Iserlohn Telefon: 02304 5498 6


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Katholische Pfarrkirche St. Blasius Die imposante katholische Pfarrkirche St. Blasius, erstmals urkundlich erwähnt 1197 besteht aus zwei Bauteilen, einer romanischen Kirche und einem neuromanischen Gebäudeteil, dem Kuppelbau, von 1910/11. Die heutige romanische Hallenkirche hatte einen Vorläufer im Basilikastil, entstanden im 9./10. Jahrhundert. Die Apsis der alten Kirche wird beherrscht durch eine Freskenmalerei aus dem 13. Jahrhundert. Christus als Weltenrichter ist umgeben von den Symbolen der vier Evangelisten, neben ihm sind Maria und Johannes der Täufer dargestellt. Diese Wandmalereien wurden 1911 entdeckt, 1968/69 war eine Restaurierung der stark übermalten Originalsubstanz nötig. Der heutige Altarraum wird beherrscht durch einen Barockaltar, der ursprünglich im Chorraum der alten Kirche stand. Ein auf das Jahr 1603 datiertes Epitaph ist Hermann von Hatzfeld gewidmet. Durch ihn blieb Balve katholisch. Die Schnitzereien der Renaissancekanzel von 1545 zeigen in der Mitte Christus, daneben auch die Kirchenlehrer Ambrosius, Augustinus, Gregor der Große und Hieronymus.

Informationen: Dechant-Löcker-Weg 1 58802 Balve Telefon: 02375 2223 8


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Evangelische Pfarrkirche Nachrodt-Wiblingwerde Die heutige evangelisch reformierte Kirche Wiblingwerde liegt im Zentrum des Ortsteils. Ehemals war die spätromanische Hallenkirche, aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, St. Johannes dem Täufer gewidmet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es Erweiterungen und Anbauten, den Bedürfnissen der Gemeinde entsprechend. Im Inneren der Kirche wurden bei Renovierungsarbeiten 1914 und 1968 romanische Wandmalereien entdeckt, und zum Teil restauriert bzw. rekonstruiert. Der romanische Taufstein, lange zweckentfremdet als Viehtränke, konnte 1968 ebenfalls wieder in der Kirche aufgestellt werden.

Informationen: Nachrodter Straße 3 58769 Nachrodt-Wiblingwerde Telefon: 02352 30622 10


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St. Lambertus Pfarrkirche Neuenrade-Affeln Auf einer Anhöhe gelegen grüßt weit ins Land die spätromanische Kirche St. Lambertus, schon um 1310 als Pfarrei bezeugt. Die dreischiffige Hallenkirche ist wenig verändert in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. An gleicher Stelle gab es bereits zwei Vorgängerbauten. Das Südportal wird bekrönt durch ein Tympanon, eine Kopie aus dem Jahre 1903, mit den Darstellungen Geburt, Kreuzigung und Frauen am Grab. Bemerkenswerte Ausstattungsstücke sind ein Kreuz aus dem 12. Jahrhundert und im Chorraum ein reich gestalteter gotischer Schnitzaltar aus Flandern aus der Zeit um 1525. Im Innenraum sind Reste einer Ausmalung aus der Mitte des 13. Jahrhunderts zu sehen.

Informationen: Hauptstraße 7 58809 Neuenrade Telefon: 02392 523 12


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Evangelische Pfarrkirche Plettenberg-Ohle Ein Kleinod romanischer Sakralarchitektur ist die evangelische Pfarrkirche, ehemals St. Martin. Die größte Glocke, gleichzeitig die älteste in Plettenberg, ist diesem Heiligen gewidmet. Entstanden ist die Ohler Kirche als Hallenbau in fast quadratischem Grundriss in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Sie ist das einzige Beispiel für eine Chorturmkirche in Westfalen. Die Reste mittelalterlicher Wand- und Deckenmalerei, die zuerst 1907 freigelegt wurden, stellen Christus als Weltenrichter umgeben von den Symbolen der Evangelisten dar. Mittelalterlich ist auch der steinerne Altartisch, mit einem gemalten Antepedium, das Sakramentshaus und das Altarabschlusskreuz.

Informationen: Alter Weg 3 58840 Plettenberg Telefon: 02391 50965 14


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Evangelische Pfarrkirche Plettenberg Die Christuskirche, ursprünglich St. Lambertus, stammt aus der Zeit um 1240. Dabei wurde der Westturm von einem Vorgängerbau übernommen. Die Architekturgestaltung der dreischiffigen Hallenkirche vereinigt westfälische und rheinische Stilelemente, eine Besonderheit im Märkischen Kreis. Auffällig sind auch die Chorflankentürme in den Winkeln zwischen Querschiff und Chor, eine Einmaligkeit in Westfalen. An der südlichen Außenseite können über den Türen Tympanons mit Szenen der Geburt Christi und der Frauen am Grabe betrachtet werden. Im Inneren ist die gotische Ausmalung im Chorgewölbe von Interesse. Auch ein Schlußstein ist der Betrachtung wert. Ihn ziert das Wappen von Papst Pius II., umringt von 10 Kardinalswappen. Erklärt wird dies durch die Verbundenheit des Pfarrers Steinhoff, eines gebürtigen Plettenbergers, mit dem Renaissancepapst Pius II. Aus dieser Kirche stammt ein Altar, der sich heute in den Museen des Märkischen Kreises auf Burg Altena befindet. Dieser Altar war eine Stiftung Heinrichs von Steinhoff.

Informationen: Kirchplatz 58840 Plettenberg Telefon: 02391 2088 16


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Evangelische Pfarrkirche Meinerzhagen In dem 1174 erstmalig als Pfarrort erwähnten Meinerzhagen, liegt, auf einer Anhöhe, das Ortsbild beherrschend, die romanische Jesus Christus Kirche. Sie wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts im Stil einer rheinischen Emporenbasilika errichtet. Vor der Reformation kamen viele Pilger zum Wallfahrtsbild „Unserer lieben Frau“, im ehemaligen Ortswappen erinnert eine Marienabbildung daran. Der älteste Bauteil ist das romanische Langhaus, die Außengliederung zeigt sich auch im Inneren. Querschiff und Chor wurden in der Spätgotik (1474) erbaut. Nach einem Brand wurde 1816/17 auf den alten Grundmauern der Turm im Stil des Klassizismus erneuert. Bemerkenswert ist der aus der Erbauungszeit stammende achtseitige Taufstein.

Informationen: Kirchplatz 58540 Meinerzhagen Telefon: 02354 6931 18


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Eine Kooperation von MÄRKISCHER KREIS Fachdienst Kultur und Tourismus Bismarckstraße 15 58762 Altena Tel.: 02352 966-7041 kultur@maerkischer-kreis.de

und Heimatbund Märkischer Kreis e.V. Bismarckstraße 15 58762 Altena Tel.: 02352 966-7056 heimatbund@maerkischer-kreis.de

Heimat

BUNT

Heimatbund Märkischer Kreis e. V.

Fotos: Martin Büdenbender Texte: Marita Völmicke


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