SAS News no 112

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SAS SAS FRIBOURG PEOPLE

f u a r e l SAS em Fuss s s o gr

Ramon Zenhäusern (SAS Bern) ist nach Didier Plaschy (SAS Lausanne) der zweite Unterwalliser der Neuzeit, der für den Schweizerischen Akademischen Skiclub Weltcup-Siege einfährt. Für seinen Erfolg konnte der Zwei-Meter-Mann Ramon schon früh auf die Unterstützung seines Vorgängers zählen. Zu Beginn seiner Karriere glaubten nur wenige, dass „Riese“ Ramon das Zeug zum Skiprofi hat. Zu gross, zu «gschtabig» für einen gelenkigen Skikünstler, so die allgemeine Einschätzung. Einst hätte sogar zur Debatte gestanden, sein von klein auf überdurchschnittliches Wachstum medikamentös zu bremsen, erklärte seine Mama Bea kürzlich in einem Artikel der Sportausgabe der Schweizer Illustrierten. „Aber ein Kinderarzt meinte, Ramon könnte einer werden wie der lange

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Tennisspieler Marc Rosset. Weshalb also ins Wachstum eingreifen?“

SUPPORT VOM VATER – UND DIDIER Von allem Anfang an Ramon geglaubt haben sein Papa Peter – und schon früh auch der einstige Weltcup-Fahrer und Lausanner SASler Didier Plaschy. Der heute 45-Jährige studierte von 2003 bis 2005 an der Universität Bern Psychologie, Pädagogik und Philosophie, kehrte

dann aber zugunsten eines sportlichen Comebacks auf die Skipiste zurück. „Ich war überzeugt, dass er seine Statur mit den enormen Hebeln gerade im Slalom zu seinen Gunsten nutzen kann“, erklärte Plaschy dem Reporter des Schweizer Boulevard- und People-Blatts. Als Nachwuchstrainer machte Didier öfters durch unorthodoxe Trainingsmethoden auf sich aufmerksam. Neider betitelten den Hobby-Psychologen deswegen auch mal als „Bla-Bla-Plaschy“. Dass es durchaus nicht immer ganz einfach sein kann, seinen elaborierten Gedankengängen zu folgen, wissen die Teilnehmenden des SAS-Pentathlons 2004, als der Lausanner SASler als Ehrengast eingeladen war und eine ziemlich ausladenden Rede hielt.

2 METER, SCHUHGRÖSSE 48 In der vergangenen Saison hat sein 200 Zentimeter grosser und rund 100 Kilogramm schwerer Schützling mit zwei Medaillen an Olympia nun voll eingeschlagen: Und das in speziell für ihn angefertigten Skischuhen in Grösse 48. Keiner flitzt auf grossem Fuss so elegant durch die Kippstangen wie der 26-Jährige. Und auch neben der Skipiste läuft es dem Berner SASler: Im vergangenen Jahr schloss er sein Wirtschaftsminister-Fernstudium mit einer Bachelor-Arbeit zum Thema „Einfluss der IOC-Agenda auf die Vergabe von Olympischen Winterspielen“ erfolgreich ab.

Der Erfolg gibt dem fokussierten Unterwalliser SASler-Team sogar doppelt recht: Seit dieser Saison trägt Didier Plaschys einst belächelte Redseligkeit im Deutschschweizer Fernsehen den Experten-Status. Er fungiert bei der Übertragung der technischen Alpin-Disziplinen als Co-Kommentator. Hoffen wir, dass er schon bald den ersten Weltcupsieg seines Protegés live am Bildschirm kommentieren kann.

Mario Wittenwiler SAS Genève

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