Der Schneehase Nummer 39

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Die «Störche» sind auf dem Gauligletscher gelandet! Foto: Archiv Roger Cornioley

ausbildung warteten in Paris-Orly auf ihren Einsatz­befehl, um über der Unfallstelle abzuspringen. Die Enttäuschung war gross, als der Bergführerobmann ihnen beschied, die Rettungsleute hätten weder Lust noch Zeit, die Gelandeten auf dem Gauligletscher einzusammeln. Nach den Versorgungsflügen mit dem FieselerStorch registrierten die Piloten, dass die Koordinaten nicht stimmten. Die Dakota wurde neu auf dem Gauligletscher geortet und nicht wie erst angenommen im Wetterkessel. Die Rettungskolonne war bereits abmarschiert. Über Funk wurde ihnen die Hiobsbotschaft übermittelt, dass aus den budgetierten neun nun dreizehn Wegstunden werden, ein Biwak unumgänglich und der gefasste Proviant

länger reichen muss. Bei Einbruch der Nacht erreichten die letzten Retter völlig erschöpft die Unfallstelle.

Die Rettung aus der Luft Nach einer langen und kalten Biwaknacht, zum Teil unter dem Flügel der Dakota oder in Schneelöchern, beschlossen Ärzte und Bergführer am nächsten Morgen den Abtransport der Amerikaner auf den mitgeführten Rettungsschlitten Richtung Urbachtal. Nach mehreren Erkundungsflügen mit dem Fieseler-Storch hatte auch Victor Hug seinen Entschluss gefasst: In der abgeworfenen Meldetasche befand sich die Ankündigung, dass er und Instruktor Pista Hitz auf dem flachen Gletscherplateau auf Die Startbahn wird von einer Seilschaft nach Gletscherspalten abgesucht; im Hintergrund der eingezeichnete Anmarschweg der Rettungskolonne zum flachen Gletscherflugplatz. Foto: Archiv BAR

Roger Cornioley

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