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Eine spezielle Geschichte: Die Damenstaffel musste das Handtuch werfen! Die Schweizer Damenstaffel musste zwei Stunden vor dem Start zurückgezogen werden. Das war eine der spezielleren Geschichten, die die Universiade 2007 schrieb. Silvana Bucher beschied der Delegationsleitung in der Nacht vor dem Rennen, dass sie sich krank fühle. Damit sah sich Bettina Gruber, die sich im Sprintfinal stärker an der Schulter verletzt hatte als zuerst angenommen, plötzlich in der Rolle der letzten Reservistin. Doch ihre Schulter war zu instabil und ein Start gemäss Physiotherapeut Jachen Filli unmöglich. Dazu kommt, dass sowohl Sandra Gredig (wegen Uni) wie Seraina Boner (wegen Beruf) am Vortag der
meter vor Schluss das Feld noch angeführt hatte. Ansonsten blieb blieb es den SAS-lern Thomas Zumbrunn (6. im Super-G und in der Kombination), Andrea Florinett (6. mit der Langlauf-Staffel), Bettina Gruber (6. im Langlauf-Sprint) und Sandra Gredig (8. im LanglaufSprint) vorbehalten, für die weiteren Diplomklassierungen in den Schneedisziplinen zu sorgen. Das war, was man erhofft hatte. Aber bei den Sprinterinnen hatte es nach der Qualifikation gar nach mehr als «nur» nach Diplomen ausgesehen. Im Final stürzte Bettina Gruber aber so unglücklich, dass sie sich an der Schulter verletzte.
Staffel abgereist waren. Bei voller Kenntnis der gesundheitlichen Probleme Grubers und Buchers hätte die Disziplinenleitung eine der Abreisewilligen zum Bleiben überzeugen können (oder besser müssen). Denn dass mit Rahel Imoberdorf ein weiterer potenzieller Ersatz krank in der Schweiz bleiben musste, war auch ja nicht geplant... Gegen eine Magen-Darmgrippe, die über Nacht alle ins Bett wirft, ist nichts zu machen. Aber unter diesen Umständen eine LanglaufStaffel zurückziehen zu müssen, ist nicht Pech. Sondern ärgerlich – weil eine Kumulation von individuellen Interessen den Auftritt des Teams verunmöglicht haben!
Silvana Bucher wurde nur gerade vier Tage später gute 11. im Langdistanzrennen. Und Anfangs Februar wartete für sie die Chance, sich über die Weltcup-Staffel für die WM in Sapporo zu qualifizieren. Die für die U23-WM selektionierte Bettina Gruber hatte ihre Schulterprobleme nicht an die grosse Glocke gehängt, wohl auch weil sie nicht mit einem Staffeleinsatz rechnete und nicht für Unruhe im Team sorgen wollte. Bei einem normalen Lauf der Dinge wäre das durchaus sachdienlich gewesen. Aber so musste Bettina den Kopf für etwas hinhalten, das sich nicht alleine auf ihre Rolle reduzieren lässt. Roli Eggspühler
Staffel-Diplomgewinner Andrea Florinett (rechts) wird im 30km-Lauf vom Alpinen Thomas Zumbrunn verpflegt. Egg
Guter Team-Spirit Das 30km-Rennen der Männer manifestierte den guten, disziplinen übergreifenden Team-Spirit: Als zu wenig nordische Betreuer für die (massenstartbedingt quasi gleichzeitige) Verpflegung zur Verfügung standen, erklärten sich Ian Russi und Tom Zumbrunn sofort bereit, ihren Nordisch-Kollegen zu helfen. Schon am Schweizer Abend hatten sich nordische und alpine Athleten bunt durcheinander gemischt. Einzig die Eissportarten hatten dort durch Abwesenheit geglänzt, die teils durch den Spielplan begründet, aber auch durch innerdisziplinäre Solidarität bedingt war.
Die Sprint-Diplomgewinnerinnen Sandra Gredig (links) und Bettina Gruber am Schweizer Abend. Egg
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